Bezirks-Journal Berlin Lichtenberg Juli 2016

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Lichtenberger

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Arbeitslosigkeit: Quote auf Rekordtief STATISTIK: Zahl erwerbloser Menschen liegt in Lichtenberg inzwischen bei 8,2 Prozent

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ie Arbeitslosenquote im Bezirk ist per 30. Juni mit 8,2 Prozent auf den niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung gesunken. Das gaben Bezirksbürgermeisterin Birgit Monteiro (SPD) und Lutz Neumann, Geschäftsführer des Jobcenters Lichtenberg, bekannt. Von rund 157.000 erwerbsfähigen Personen haben 12.947 keinen Job. Noch im Januar betrug die Zahl der Arbeitslosen im Bezirk 14.719 (Quote 9,6 Prozent). Schon seit 2011 sinken die Zahlen stetig. Die Bürgermeisterin wertete den Tiefstand als einen „Riesenerfolg“, der nicht allein auf den allgemein positiven Trend in Berlin und bundesweit zurückzuführen sei. Während im Januar 2011 die Arbeitslosenquote in Lichtenberg mit 14 Prozent (21.048 Personen) über der

Berliner Quote von 13,3 Prozent lag, sei heute die Berliner Erwerbslosenquote mit 9,5 Prozent höher als die Lichtenberger. Arbeitslose Jugendliche unter 25 Jahren gibt es nur noch 889 in Lichtenberg. Das entspricht einer Quote von 7,9 Prozent. Ein weiterer Faktor der positiven Entwicklung sei die mit 20.429 mittlerweile höchste Zahl an Gewerbebetrieben im Bezirk (489 mehr als im Mai 2015). „Und es kommen immer noch weitere Unternehmen nach Lichtenberg“, sagte die Bürgermeisterin, die zugleich Wirtschaftsstadträtin ist. Viele davon seien schon längere Zeit stabil am Markt. Etwas differenzierter sieht DIE LINKE die jüngste Statistik. Viele seien trotz eines Jobs noch auf Geld vom Amt angewiesen. (ve.) Seite 4

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Berlins erste Seilbahn nimmt Fahrt auf Probebetrieb für Berlins erste Seilbahn auf dem Gelände der künftigen Internationalen Gartenausstellung in Marzahn-Hellersdorf: Eine Kabine ist derzeit für Testzwecke im Einsatz. Ab April 2017 sind dann auf der 1,5 Kilometer langen Strecke 60 Kabinen unterwegs. Mit der Seilbahn gelangen Besucher unter anderem auf den Kienberg. FOTO: V. ELTZEL


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Juli 2016 | Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen

Nachbarbezirk wehrt sich gegen Giganten

EINZELHANDEL: Pläne für Möbelhäuser an der Landsberger Allee stoßen auf Widerstand in Marzahn-Hellersdorf.

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es einen Freud, des anderen Leid: Während der Bezirk Lichtenberg froh darüber ist, dass eine Brache an der Landsberger Allee mit zwei neuen Möbelhäusern bebaut wird, gibt es aus dem Nachbarbezirk Marzahn-Hellersdorf Protest. „Der Bebauungsplan in dieser Form ist völlig inakzeptabel“, sagt der MarzahnHellersdorfer Stadtentwicklungsstadtrat Christian Gräff (CDU). Auf einer Fläche von 15 Hektar soll neben einem Möbel Höffner-Einrichtungshaus auch ein Sconto-Möbelmarkt entstehen. Dafür hatte die Unternehmensgruppe von Höffner-Eigentümer Kurt Krieger nicht nur das Grundstück des einstigen Möbel Max-Hauses, sondern auch die daneben liegende, am Globus-Baumarkt angrenzende Fläche erworben. Vom Möbel Max-Gebäude steht inzwischen nichts mehr. Und auch eine einstige Lagerhalle aus DDR-Zeiten neben dem Globus ist inzwischen abgerissen.

Noch eine Baustelle: das Gelände der Möbelhäuser in der Landsberger Allee.

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Wie berichtet, möchte Krieger ein Höffner-Einrichtungshaus mit rund 50.000 Quadratmetern Verkaufsläche eröffnen, auf 7.000 Quadratmetern soll sich der Sconto-Möbelmarkt erstrecken. Pläne Kriegers, das Gelände an der Landsberger Allee zu nutzen, gibt es seit mehr als 25 Jahren. Weil er aber nie zum Zuge kam und Mitbewerber zunächst die Immobilien kauften, baute der bundesweit aktive Berliner Unternehmer zunächst an der Märkischen Allee in Marzahn. Jetzt, da Krieger Eigentümer der

Für den Standort von Möbel Höffner an der Märkischen Allee in Marzahn änderte der Bezirk erst unlängst den Bebauungsplan. FOTOS: MARCEL GÄDING Flächen in Lichtenberg ist, soll der Marzahner Standort geschlossen werden. Dem Bezirk Marzahn-Hellersdorf gehen die Pläne dann aber doch zu weit. Anfang Mai machte Stadtentwicklungsstadtrat Christian Gräff (CDU) seinem Ärger im sozialen Netzwerk Facebook Luft: „Merkwürdig und für unseren Bezirk nicht gut. Ich werde mich hier mit den Nachbarbezirken beraten, weil die vorliegenden Pläne für unseren Bezirk

negative Auswirkungen haben können.“ Jetzt legt Gräff nach und sagt, er habe für den Bezirk im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens Widerspruch gegen Kriegers Pläne am Standort Lichtenberg eingelegt. „Was dort geplant ist, ist für die Region zu viel“, erklärt Gräff. Man müsse sich unter anderem sehr genau anschauen, wie stark der Anteil des sogenannten zentrenrelevanten Sortiments ist. Darunter fallen Waren, die nicht ori-

ginär etwas mit Möbeln zu tun haben. Gräff befürchtet, dass Kaufkraft vor allem aus kleineren Kiezen wie der Marzahner Promenade oder dem Fennpfuhl abgezogen werde. „Das wird in jedem Fall Auswirkungen haben.“ Durchaus nachvollziehbar findet Lichtenbergs Stadtentwicklungsstadtrat Wilfried Nünthel (CDU) die Kritik aus dem Nachbarbezirk. Allerdings verweist er darauf, dass der Standort an der Landsberger Allee im Rahmen des Stadtentwicklungsplanes „Einzelhandel“ als Fachmarktzentrum großflächig ausgewiesen sei. „Auch Marzahn-Hellersdorf war an diesem Plan beteiligt“, sagt Nünthel. Unter anderem sei in dem Planwerk geregelt, dass an der Landsberger Allee kein sogenannter großflächiger zentrenrelevanter Einzelhandel realisiert werden kann. „Dass sich jetzt Höffner entscheidet, aus dem Nachbarbezirk nach Lichtenberg zu ziehen, ist eine unternehmerische Entscheidung“, sagt Nünthel. Er glaubt auch nicht, dass das Ansiedlungsvorhaben negative Auswirkungen auf die kleineren Kieze haben wird. Seinen Angaben zufolge hat Höffner bereits einen Bauantrag gestellt. Nünthel geht davon aus, dass bereits im Herbst mit dem Bau der beiden Möbelmärkte begonnen werden kann, soweit „wir keine Sachverhalte finden, die dem Vorhaben entgegenstehen“. Nünthel sagt auch, dass das, was nach dem Gesetz her genehmigungsfähig ist, von der Behörde auch genehmigt werden müsse. Bislang gab es zwischen Nünthel und seinem Kollegen Gräff keine persönlichen Gespräche, was die Ansiedlung der Möbelhäuser betrifft. Christian Gräff aber kündigte an, mit allen Beteiligten noch einmal über das Projekt sprechen zu wollen. Die Unternehmensgruppe von Kurt Krieger war trotz schriftlicher Nachfrage nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Damit bleibt zunächst unklar, wie es am Standort Marzahn nach dem Umzug von Höffner und Sconto weitergeht. (gäd.)

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Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen | Juli 2016

Die S 75 verkehrt aktuell noch bis Westkreuz.

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FOTO: BIRGITT ELTZEL

S 75: Senat bestätigt Kürzungspläne NAHVERKEHR: Sobald das Ostkreuz fertig ist, fährt S-Bahn aus Wartenberg nur noch bis Ostbahnhof.

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it der Eröffnung des umgebauten Bahnhofs Ostkreuz kommen auf die S-Bahnnutzer im Nordosten der Stadt einige Änderungen zu. Die wichtigste: Die S-Bahnlinie 75 (Wartenberg-Westkreuz) verkehrt vermutlich ab Sommer 2017 nur noch bis Ostbahnhof. Entsprechende Pläne bestätigte Berlins Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel (SPD) dem BezirksJournal auf Nachfrage. Gleichzeitig verteidigte der Politiker die Pläne. Wie die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt auf Nachfrage sagte, ergebe sich die Verkürzung der Linie „mit dem Abschluss der entsprechenden Arbeiten im Bereich Ostkreuz“. Wer weiter in Richtung Westkreuz möchte, muss dann auf dem gleichen Bahnsteig aussteigen und in die S-Bahnlinie 3 wechseln, die auf dem gegenüberliegenden Gleis wartet. Der Hintergrund: Die S 3 wird von deutlich mehr Fahrgästen genutzt und soll künftig bis in die City West führen. Das Nachsehen haben dann die Fahrgäste der S-Bahnlinie 75. „Der Linientausch zwischen den Linien S3 und S75 ist aufgrund der erheblich größeren Nachfrage entlang der Strecke nach Erkner verkehrlich gerechtfertigt, wodurch mehr Fahrgäste eine umsteigefreie Direktverbindung erhalten“, sagt Martin Pallgen, der Sprecher der Senatsverwaltung. Es handele sich mitnichten um neue Pläne, betont Pallgen. Vielmehr entspreche die „Neuordnung des Liniengefüges“ der „Angebotskonzeption im Berliner Nahverkehrsplan 2014-2018“. Eine weitere Begründung: Mit der Straßenbahnlinie M4 existiert eine umsteigefreie Verbindung zwischen Hohenschönhausen und dem Alexanderplatz. Wenig erfreut über die Linienverkürzung zeigt sich die Lichtenberger CDU. „Verkehrssenator Geisel als einer der Entscheidungsträger zur Festlegung der S-Bahnlinien beharrt auf einem Nahverkehrsplan für Berlin, der Hohenschönhausen von der Innenstadt

abhängt“, sagt der Abgeordnete Danny Freymark (CDU). Das Argument, dass mit der Tram M4 bereits eine umsteigefreie Verbindung zur Innenstadt bis zum Alexanderplatz bestehe, könne nicht annähernd als Ausgleich gewertet werden, da das Stadtzentrum auch die Friedrichstraße, den Tiergarten und die City-West umfasse. „Auch eine Prüfung, ob die beiden Linien S7 und S75 möglicherweise gleichberechtigt im 20-Minuten-Takt über den Ostbahnhof hinausfahren können, fand nach meinem Kenntnisstand bis heute nicht statt.“ Der Lichtenberger CDU-Vorsitzende und Bundestagsabgeordnete Dr. Martin Pätzold kündigte eine großangelegte Unterschriftenaktion an. „Zudem bereiten wir einen Antrag vor, den die CDU-Fraktion demnächst in der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg einbringen wird.“ Senator verteidigt Konzept Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel (SPD) sagt, dass die Planung für die Verkürzung zehn Jahre alt sei und auch den CDU-Verkehrspolitikern im Abgeordnetenhaus bekannt ist. „In keinem Fall werde Hohenschönhausen abgehängt, wie es die CDU darstellt“, sagt Geisel. Der Umstieg von der S75 in die S3 sei barrierefrei. Dass beide Linien bis Westkreuz fahren, sei hingegen unmöglich. „Beides gleichzeitig funktioniert nicht“, sagt der Stadtentwicklungssenator mit Verweis auf andere Linien, die das Netz der Berliner Stadtbahn ebenfalls nutzen. Verwundert sei Geisel, dass die CDU einerseits in Karlshorst sich für die Verlängerung der S3 über das Ostkreuz hinaus Richtung Innenstadt engagiere, andererseits aber gegen die dafür notwendige Änderung auf der S75 opponiere. Außerdem gebe es auf der S3 keine Alternative für Fahrgäste in die City, wie das in Hohenschönhausen mit der Straßenbahnlinie M4 der Fall sei. (gäd.)

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Juli 2016 | Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen

Malchow bekommt seine Kirche zurück DORFGESCHICHTE: Sakralbau soll als Grundriss wieder entstehen – als neuerliche Ruine. von Birgitt Eltzel

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ie mittelalterliche Dorfkirche von Malchow wurde am 20. April 1945, beim Sturm der sowjetischen Armee auf Berlin, zerstört. Nun soll die alte Kirche ins Dorf zurück – allerdings nicht als exakter Nachbau. Der historische Grundriss des Gebäudes soll durch eine „Nachzeichnung“ der alten Mauern wieder sichtbar werden. Das in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts errichtete Gotteshaus an der Dorfstraße, umgeben vom Friedhof des Dorfes, war von der Wehrmacht gesprengt worden, um den heranrückenden Sowjettruppen keinen erhöhten Orientierungspunkt zu geben. Wiederaufgebaut wurde die Kirche nicht, lediglich ein Mauerrest wurde als Mahnmal gegen den Krieg gestaltet. Ein großer Haufen Feldsteine, die aus dem zerstörten Gebäude stammen, liegt noch auf dem Friedhof, ein anderer Teil wurde in den 1980er-Jahren für die Restaurierung der Nikolaikirche in Mitte genutzt. Die Idee für die neue, alte Dorfkirche stammt vom Bürgerverein „Wir für Malchow“ und der Evangelischen Kirchengemeinde, die Planungen dafür vom Land-

Viel ließ der Krieg nicht übrig von der Dorfkirche in Malchow. schaftsarchitekten Martin Ernerth, der sich seit Jahren um den Erhalt der Berliner Friedhofslandschaft als kulturellen Schatz kümmert. Nach Ernerths Plänen soll kein Kirchen-Nachbau entstehen, sondern der historische Grundriss von Kapelle und Glockenturm mit der Errichtung der alten Mauern durch Gabionen bis auf einfache Sitzhöhe (etwa 80 Zentimeter) wieder sichtbar gemacht werden. Bernd Tanneberger, stellvertretender Vorsitzender des Vereins „Wir für Malchow“, erläuterte kürzlich bei einem Kiezspa-

Daimon-Museum eröffnet HOHENSCHÖNHAUSEN. Bezirksbürgermeisterin Birgit Monteiro und Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (beide SPD) haben gemeinsam mit Dr. Rüdiger Schwarz, dem Vorstandsvorsitzendem des Fördervereins Schloß Hohenschönhausen e.V., das neue Daimon-Museum in der Hauptstraße 44, 13055 Berlin, eröffnet. Es ist Paul Schmidt gewidmet. Der Tüftler meldete 1896 seine Erfindung der Trockenbatterie zum Patent an. Im Jahr 1901 ging ihm dann buchstäblich ein Licht auf: Er gründete das Unternehmen „Elektro-

technische Fabrik Schmidt & Co.“, aus dem sich die Daimon-Werke in Berlin entwickelten. Von dort aus trat die „Elektrische Taschenlaterne“ – wir würden sie heute als Taschenlampe bezeichnen – ihren weltweiten Siegeszug an. Im neuen Museum sollen künftige Forschungsprojekte initiiert werden, die sich etwa mit den Erfindungen Paul Schmidts befassen. Interessierte Bürger können sich bei einem Rundgang die Galerie anschauen, zudem warten historische Wandmalereien und Deckenfresken darauf, besichtigt zu werden. Anzeige

TheodorPark: Der Traum vom eigenen Heim wird wahr

Wer Mahlsdorf hört, denkt an einen ruhigen, etwas verschlafenen Berliner Vorort. Verschlafen ist Mahlsdorf schon lange nicht mehr, aber es bietet immer noch eine entspannte Atmosphäre mit Siedlungs-Charakter. Die baumbewachsenen ruhigen Straßen, neue Wohnsiedlungen und Historisches sowie die Kaulsdorfer Seen und der „Berliner Balkon“, von dem aus sich Landschaft und Stadt bewundern lässt, prägen das Bild. Geschäfte für den täglichen Einkauf, Cafés und Restaurants sind trotzdem in unmittelbarer Nähe. Über die Bundesstraße B1/B5 ist sowohl der Potsdamer Platz als auch die Autobahnauffahrt Hellersdorf (Berliner Ring) in kurzer Zeit zu erreichen. Die Vielfalt unserer Einfamilien-, Doppel- und Reihenhäuser im Theo-

dorPark ist groß. Hier wird der Traum vom eigenen Heim wahr. Solide gebaut in wertbeständiger Massivbauweise lassen sie nahezu keine Wünsche offen. Grundstück, Erschließung sowie eine qualitativ hochwertige Ausführung sind im Preis enthalten. Das schließt Fußbodenheizung, Solarthermie, Rollläden, Tapezier- und Fliesenarbeiten sowie die Errichtung einer Sonnenterrasse, des PKW-Stellplatzes und die Zuwegung zum Haus ein. Damit Sie einen Eindruck von Ihrem neuen Zuhause bekommen, steht Ihnen im TheodorPark ein Musterhaus vom Typ DuoPlus zur Besichtung zur Verfügung. Samstag und Sonntag von 14-16 Uhr sind wir für Sie da. Ort: Theodorstraße 39/51, 12623 Berlin. Kostenfreies Infotelefon: 0800 670 80 80

FOTO: MARCEL GÄDING

ziergang der CDU-Kandidaten zur Berlin-Wahl 2016, StadtentwicklungsStadtrat Wilfried Nünthel (bezirklicher Spitzenkandidat) und Gregor Hoffmann (Direktkandidat Wahlkreis 2), das Vorhaben: „Aus den alten Feldsteinen, die hier auf dem Friedhof liegen, wird das Kirchenschiff nachgezeichnet. Der Turm des Gotteshauses soll durch ein etwa vier Meter hohes Baumspalier symbolisiert werden.“ Der ehemalige Altarraum solle als ganz besondere Grünfläche gestaltet werden – größere Gehölze bilden einen grünen Hintergrund für den

davor aufgestellten Gartenaltar und trennen ihn gleichzeitig von der in der Maueröffnung Richtung Straße aufgestellten Christusfigur des Mahnmals für die Opfer des Zweiten Weltkrieges. Vor dem Altar wird eine Bodenbefestigung aus alten Feldsteinen beziehungsweise Grabsteinen geschaffen, die von Bodendeckern und Rankern umrahmt wird. Tanneberger sagt, man wolle den Friedhof damit wieder mehr in das dörfliche Leben zurückholen. Die neue Kirchenruine, deren Inneres mit einer Wegedecke aus Promenadengrand (wassergebundene Decke) und Rasen versehen wird, solle nicht nur Raum zur stillen Einkehr oder für Gottesdienste bieten, sondern auch für Lesungen oder passende andere kulturelle oder musikalische Veranstaltungen. Für die Ausarbeitung der Projektidee gab es im vergangenen Jahr erste Mittel aus dem Kiezfonds des Bürgerhaushaltes Lichtenberg. Die veranschlagten Kosten für die Realisierung betragen mehr als 50.000 Euro. „Wir werden um Spender und Sponsoren werben“, sagt der Bürgervereins-Vize. Bei vielen Arbeiten wollten aber die Mitglieder des Bürgervereins auch selbst anpacken.

Gute Aussichten auf Arbeit STATISTIK: In diesem Jahr fanden bereits 3.300 Lichtenberger einen neuen Job von Volkmar Eltzel

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ute Nachrichten vom Arbeitsmarkt. Die Zahl der Arbeitslosen in Lichtenberg ist mit 8,2 Prozent so niedrig wie nie zuvor seit der Wiedervereinigung. Nach Darstellung des Bezirksamtes kommt der Erfolg nicht von ungefähr. Bezirksbürgermeisterin Birgit Monteiro (SPD) verwies auf die vielen Anstrengungen und Maßnahmen, die zum dauerhaften Sinken der Arbeitslosigkeit im Bezirk führen, wie beispielsweise die Bildung der Jugendberufsagentur, die Neuauflage des Lichtenberger Bündnisses für Wirtschaft und Arbeit, das „Willkommen in Arbeit“-Büro und der Runde Tisch „Flüchtlinge in Arbeit“ sowie die „Lichtenberger Jobflüsterer“. Gerade sei ein neues Projekt in Vorbereitung, informierte die Bürgermeisterin, bei dem arbeitslose Eltern eine Jobvermittlung an der Schule ihrer Kinder und Jugendlichen erhalten könnten. Mittels einer Jobbörse sollen so Eltern und Jobanbieter direkt zusammengebracht werden. Dafür werde derzeit noch eine geeignete Schule gesucht. Lutz Neumann, Geschäftsführer des Jobcenters Lichtenberg, hob die gute Zusammenarbeit von Jobcenter, Arbeitsagentur und Bezirksamt hervor. „Wichtige Aufgaben brauchen verlässliche Partnerschaften“, sagte er. Das Jobcenter gebe es jetzt im elften Jahr. Dem

Bedarf angepasste Strukturen, Qualifizierungen und fleißige Mitarbeiter seien die gute Basis für den Erfolg. Im Lichtenberger Jobcenter gebe es jährlich u.a. 120.000 Beratungsgespräche im Vermittlungsbereich, 500.000 Postvorgänge und 60.000 Bescheide. Bis zum 31. Mai dieses Jahres habe man 3.300 Menschen in Arbeit gebracht, davon 410 Alleinerziehende und 400 Langzeitarbeitslose. Anzeige

Im ganzen Jahr 2015 wurden 8.500 Menschen Jobs vermittelt, davon 1.100 Alleinerziehende und 1.000 Langzeitarbeitslose. Damit stehe das Jobcenter Lichtenberg im Verhältnis zu den Arbeitslosenzahlen seit drei Jahren berlinweit an der Spitze. Differenziert betrachtet DIE LINKE den Erfolg. „Man muss ihn von verschiedenen Seiten betrachten“, sagt Bezirksvorsitzender Michael Grunst. Denn viele Lichtenbergerinnen und Lichtenberger könnten – obwohl sie einen Job haben – ihren Lebensunterhalt nicht davon bestreiten.“ Sie müssten „aufstocken“.


Bezirks-Leben

Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen | Juli 2016

Jetzt wird es eng am Fennpfuhl

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WOHNUNGSBAU: Anwohner protestieren gegen neue Häuser und fürchten um das Grün in ihrem Kiez. Der Bezirk hingegen hält an den Plänen fest. Denn Wohnungen sind inzwischen Mangelware.

on seiner Wohnung aus blickt Bernd Ruszkowski auf einen grünen Innenhof: Alte Bäume kann er sehen und Wiesen, auf denen zurzeit viele Schmetterlinge unterwegs sind. Dass hier schon mal Eichhörnchen oder Feldhasen die Wege kreuzen, daran haben sich der Rentner und seine Nachbarn längst gewöhnt. Und dennoch hält sich die Freude über so viel Natur im Innenhof einer von elfgeschossigen Plattenbauten gesäumten Wohnanlage im Ortsteil Fennpfuhl in Grenzen. Denn in absehbarer Zeit werden zunächst etliche Bäume gefällt, um anschließend Platz zu machen für zwei Wohnhäuser. Dann gehört die Idylle der Vergangenheit an. Berlin wächst: Jedes Jahr ziehen mehr als 30.000 Menschen in die Stadt. Nachdem bis vor wenigen Jahren in Lichtenberg kein Mangel an Wohnungen herrschte, sieht das aktuell ganz anders aus. Selbst in dem östlichen Bezirk ist es inzwischen für viele ein großes Glück, bezahlbaren Wohnraum zu finden. Und so wird gebaut, was das Zeug hält. Bis zu 4.000 Wohneinheiten entstehen in den nächsten Jahren im Bezirk, sagt Lichtenbergs Stadtentwicklungsstadtrat Wilfried Nünthel (CDU). Langjährige

Das Grün an der Paul-Zobel-Straße soll verschwinden. Brachen werden verkauft und bieten Platz für neue Quartiere. Noch vor einigen Monaten hatte sich Bernd Ruszkowski dafür stark gemacht, dass die seit Jahren vernachlässigte Grünanlage rund um die Paul-ZobelStraße wieder in Schuss gebracht wird. Dort befanden sich einst Kindertagesstätten, Spiel- und Sportplätze. Nach-

FOTO: MARCEL GÄDING

dem auf dem Areal jetzt ein Kinderund Bildungszentrum inklusive Kita eröffnet wurde, hatten Anwohner wie Ruszkowski die Hoffnung, dass die einst so beliebte Grünanlage direkt daneben wieder hergerichtet wird. Doch weit gefehlt. Eher zufällig erfuhren seine Nachbarn und er von den Plänen der Howoge, das Areal mit 70 Wohnungen

zu bebauen. Dagegen protestieren sie nun. Eine kleine Anwohnerinitiative fürchtet einerseits um den Verlust der Bäume und Grünflächen. Auch gibt es Bedenken, was die Belastung des Wohngebiets betrifft. „Schon jetzt kommt hier kaum ein Krankenwagen durch, weil alles zugeparkt ist“, sagt Anwohner Bernd Fleischmann. Viel schlimmer aber findet seine Nachbarin Roswitha Müller, dass die neuen Häuser sehr nah an die bestehenden Wohngebäude gebaut werden. Den Plänen konnten sie entnehmen, dass zwischen einem der neuen Wohnhäuser und dem gegenüberliegenden Plattenbau gerade einmal eine Entfernung von 24,60 Metern bleibt. „Die Lebensqualität verschlechtert sich“, sagt Bewohnerin Galina Weber. Stadtentwicklungsstadtrat Wilfried Nünthel sagt, die Betroffenheit der Anwohner sei nachvollziehbar. Er sieht aber keine Rechtsgrundlage, die Neubauten zu verhindern. „Ja, das ist eine Verdichtung“, räumt Nünthel ein. Er macht aber klar, dass der Kiez um die Paul-Zobel-Straße kein Einzelfall bleiben wird. „Auch an anderer Stelle werden ähnliche Bauvorhaben für Diskussionen sorgen.“ (gäd.)

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Bezirks-Thema

Juli 2016 | Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen

FLÜCHTLINGE: Seit gut einem Jahr suchen auch in Lichtenberg Menschen Schutz vor Krieg und Vertreibung. Das Leben in der neuen Heimat bietet den einen Sicherheit, den anderen Ungewissheit.

Bashirs Neuanfang zwischen Bettlaken

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Sie flohen vor Krieg, Gewalt oder politischer Verfolgung. Derzeit leben allein in Lichtenberg 5.816 geflüchtete Menschen. Zeit für einen Vor-Ort-Besuch im „Camp Treskowallee“ in Karlshorst.

n diesem Nachmittag ist es ruhig in der großen Sporthalle der Hochschule für Technik und Wirtschaft. Doch die Stille trügt. Es ist Ramadan, der Fastenmonat der Muslime. Mit Anbruch der Dunkelheit wird es laut, oft bis in die frühen Morgenstunden. Denn nur nachts dürfen Muslime ihr Fasten brechen. „Das ist kaum auszuhalten“, sagt Bashir Qalajo. „Ich muss morgens früh raus zur Arbeit im Kindergarten“, erklärt der 19-jährige Syrer. Gut 170 Männer leben derzeit im „Camp Treskowallee“, alles alleinreisende Flüchtlinge, wie Christoph Wiedemann berichtet. Er ist der Leiter der Notunterkunft, die man eilig im Winter vergangenen Jahres in der Sporthalle einrichtete und die vom Verein SozDia betrieben wird: Mehr schlecht als recht haben die jungen Männer Laken und Tücher um ihre Doppelstockbetten gehängt, um wenigstens einen Hauch von Privatsphäre zu haben. Einige leben in einer Art Wohngemeinschaft – haben Betten zu einem kleinen Raum zusammengeschoben. An den Wänden hängen mehrsprachige Hinweisschilder. Eines fordert die Männer auf, die Regeln zu beachten. In Englisch ist unter anderem zu lesen: „Wer eine Auseinandersetzung beginnt, muss das Camp unverzüglich verlassen.“ Von ungefähr kommen solche klaren Ansagen nicht. Erst vor wenigen Monaten hatte das Camp für Schlagzeilen gesorgt, weil es zwischen dem Sicherheitsdienst und Bewohnern zu Rangelei-

seine 130 Euro Taschengeld hinten und vorne nicht. Das meiste Geld gibt er für Fahrkarten oder das Handy aus. Gern würde Bashir in eine eigene Wohnung ziehen. Weil sein Status ungeklärt ist, hagelt es Absagen. Selbst als anerkannter Flüchtling sieht er Probleme auf sich zukommen. „Es gibt ja kaum Wohnungen.“ Nun muss er erst einmal mit seinen anderen Mitbewohnern aus der Halle ausziehen. Im August ist der Umzug in die Flüchtlingsunterkunft an der Maxi-Wander-Straße in Hellersdorf geplant. „Ich habe gehört, dass dort viele Nazis wohnen“, sagt er ängstlich. Bashir lebt seit zehn Monaten in einer Turnhalle. en kam. Ein Großteil der Geflüchteten, rund 60 Prozent, stammt aus Syrien, der Rest aus dem Iran, dem Irak, Afghanistan, Pakistan und Eritrea. „Einige von ihnen haben noch ihre Familien in der Heimat“, sagt Christoph Wiedemann. Bashir Qalajo ist ein junger, freundlicher Mann, der immer sein Smartphone dabei hat. Es ist die einzige Verbindung in sein altes Leben, zu seinen Eltern und seinen vier Schwestern in Damaskus. „Ich telefoniere jeden Tag mit ihnen“, sagt Bashir. Stolz zeigt er ein Video, das er nach einer sechsstündigen, lebensgefährlichen Bootsfahrt über das Mittelmeer gedreht hat. „Von der Türkei aus ging es Richtung Griechenland“, sagt Bashir. Zehn Monate ist es jetzt her, dass Bashir dem Krieg entkommen konnte.

FOTO: MARCEL GÄDING

Und ginge es nach ihm, hätte er längst seine in Syrien abgebrochene Ausbildung zum Metallschlosser fortgesetzt, eine eigene Wohnung bezogen und ein ganz normales, neues Leben begonnen. Doch bis heute wartet der junge Syrer darauf, dass sein Asylantrag bearbeitet wird. „Uns hält man hin.“ Gut 20 mal hat der Syer bereits beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge schriftlich nachgefragt, oft mit der Hilfe Wiedemanns. Bislang aber muss er sich gedulden. Bashir hat eine Arbeit im Kindergarten gefunden. Vier Stunden am Tag, als Hausmeistergehilfe. Ärgerlich ist für Bashir zudem, dass er auf sein Geld wartet, das ihm als Aushilfe im Kindergarten zusteht. Das zuständige Landesamt für Gesundheit und Soziales lasse sich mit der Auszahlung Zeit. Dabei reichen

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Christoph Wiedemann sagt, dass das Leben in der Sporthalle schwierig ist. Vor allem die Ungewissheit mache den Bewohnern zu schaffen. „Sie wissen nicht, wie es mit ihren Familien in der Heimat weitergeht, aber auch nicht, was sie bei uns erwartet.“ Am liebsten hätte er es gehabt, wenn gleich in der Nachbarschaft in Karlshorst ein Containerdorf mit richtigen Zimmern für die Männer entstanden wäre. (gäd.)

Eine Chance auf dem Bau Ein Hohenschönhausener Bauunternehmen will einen ganz persönlichen Beitrag zur Integration leisten. Die BIG B. Bau- und Instandsetzung GmbH bietet syrischen Flüchtlingen Praktikumsplätze an. von Marcel Gäding

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örg Hoppe ist ein Unternehmer, der nicht lange um den heißen Brei redet und Worten schnell Taten folgen lässt. Seit Monaten sieht er mit Sorge, wie Menschen aus Kriegsgebieten Zuflucht in Berlin suchen. Helfen möchte er, das war von Anfang an klar. „Aber nicht in Form von Spenden, sondern ganz praktisch.“ Also überlegte Hoppe, Chef eines mittelständischen Bauunternehmens in Hohenschönhausen, wie man geflüchteten Menschen unter die Arme greifen kann. Ein paar Telefonate, einige Treffen mit dem Jobcenter und einer Beschäftigungsgesellschaft – und schon entstand daraus ein ganz ungewöhnliches Projekt. Für drei Monate werden geflüchteten Menschen aus Syrien Praktikumsplätze angeboten. Wer sich auf dem Bau bewährt, hat gute Chancen, einen festen Arbeitsvertrag oder eine Ausbildung zu bekommen. „Die jungen Menschen werden drei

Tage auf der Baulen brauchen wir stelle sein, zwei eigene Leute, die Tage bekommen Flüchtlinge könnsie Unterricht“, ten bald dazugehöerklärt Jörg Hopren.“ pe, der GeschäftsBegleitet wird führer der BIG B. das Projekt vom Bau- und InstandJobcenter und der setzungs GmbH Beschäftigungsaus Hohenschöngesellschaft GSM hausen. Während Training & InteKerstin Block von der GSM, Hussam Zaider kommenden gration GmbH. drei Monate wolle nou aus Syrien und Bauunternehmer Jörg „Für uns ist das man schauen, wel- Hoppe hoffen darauf, dass ihr Projekt er- eine ganz neue che Fähigkeiten folgreich sein wird. FOTO: MARCEL GÄDING Erfahrung, mit die Praktikanten einem Unternehmitbringen. Das Projekt sei ein direk- men direkt zusammenzuarbeiten“, ter Beitrag zur Integration. „Wir wis- sagt Kerstin Block, die Leiterin der Gesen doch nicht viel über die Menschen, schäftsentwicklung für die Region Ost. die zu uns kommen und Hilfe suchen“, Die geflüchteten Menschen erhalten sagt Hoppe. „Deshalb ist unser Ansatz, professionelle Hilfe bei der Einführung sie kennenzulernen und ihnen eine Per- in den deutschen Arbeitsmarkt und werspektive zu bieten.“ Der Chef von 40 den sowohl sprachlich als auch fachlich Mitarbeitern hofft, dass er den einen geschult. Die GSM versteht sich dabei oder anderen neuen Kollegen langfristig als Begleiter, will den Geflüchteten auch rekrutieren kann. „Auf unseren Baustel- bei Behördenangelegenheiten helfen. Im

Rahmen des Projekts werden die Wege kurz sein – die GSM eröffnete im Hause der BIG B. Bau- und Instandsetzungs GmbH eine Niederlassung, in der auch ein Übersetzer ein Büro hat. Einer, der von den Projekt profitieren möchte, ist Hussam Zainou. Der 28-jährige lebt seit zehn Monaten in Deutschland, berichtet von einer abenteuerlichen Flucht per Schlauchboot, zu Fuß und mit dem Fahrrad von Syrien nach Deutschland. Er habe große Lust, in dem Projekt mitzuarbeiten. „Ich bin gelernter Dekorateur, habe als Fliesenleger und Maler gearbeitet“, sagt Zainou, der innerhalb kurzer Zeit schon viel Deutsch gelernt hat. Der junge Syrer hofft, dass er mit einem Job eine langfristige Perspektive hat. Auf den Baustellen warten vielfältige Aufgaben auf die syrischen Kollegen. Dazu zählt die Sanierung von Fassaden, der Innenausbau von Wohnhäusern oder die Ausstattung von Gebäuden mit Haustechnik. „Unsere Bauleiter sind schon ganz gespannt“, sagt Jörg Hoppe.


Bezirks-Journal

Hinaus ins Grüne & ans Wasser MAGAZIN FÜR AUSFLÜGE IN BERLIN, BRANDENBURG UND MECKLENBURG-VORPOMMERN | SOMMER 2016

Ein Tag am Meer

Eben noch in Lichtenberg oder Marzahn-Hellersdorf, kurz darauf an der Ostseeküste: Tipps für Tagestrips mit Bus, Bahn und Auto. SEITE 6

SOMMER IM MUSEUM Sommer im Museum? Das geht! Viele Berliner Häuser erwarten Besucher mit tollen Veranstaltungen. SEITE 2

SOMMER AUF DEM LAND Nur einen Katzensprung entfernt von Berlin liegt das Dörfchen Börnicke – es bietet ländliche Idylle. SEITE 3

SOMMER IN DER WALDSIEDLUNG Wandlitz galt bis 1989 als Synonym für Prunk und Protz. Eine Ausstellung beleuchtet das Leben dort. SEITE 7

Mit großem Spezial: MÄRKISCH E S5-REGION


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BEZIRKS-JOURNAL | HINAUS INS GRÜNE UND ANS WASSER | SOMMER 2016

MUSEUMSSOMMER 2016

Berliner Museen: von wegen Sommerloch

Mit einer ungewohnten Aktion wollen große und kleine Museen das Sommerloch überbrücken  Von Marcel Gäding Hinter einer unscheinbaren Toreinfahrt in der Luisenstraße in Mitte eröffnet sich eine eigene Welt: Nur wenige Meter – und Passanten befinden sich auf dem Campus Nord der Charité. Mittelpunkt dieser von historischen Gebäuden, weiten Liegewiesen und alten Bäumen gesäumten Anlage ist das erst kürzlich sanierte Tieranatomische Theater – ein Gebäude mit einer Kuppel, in dessen Innenräumen sich ein Hörsaal aus dem Jahre 1790 befindet. Allein das von Carl Gotthard Langhans, dem Architekten des Brandenburger Tores, errichtete Haus ist einen Besuch wert. Heute ist es das älteste in Berlin erhaltene Lehrgebäude. Einst diente es als „Königliche Tierarzneischule zu Berlin“ zur Ausbildung von „Roßärzten“ und Fahnenschmieden für die Preußische Kavallerie und zur Bekämpfung grassierender Tierseuchen wie der Rinderpest. Die einstigen Pferde- und Rinderkoppeln sind zwar nicht mehr vorhanden – viele Pflanzen und Tiere gibt es auf dem Areal rund um den klassizistischen Bau aber noch, wie die Biologin Dr. Beate Witzel zu berichten weiß. Bis Ende Juli führt sie mit einem Kollegen an jedem Sonnabend um 10 Uhr über das Areal – und lädt zu Erkundungstouren ein. Die Besucher erfahren beispielsweise, dass die auf dem Campus wachsende Robinie 1623 nach Europa und damit nach Berlin kam. „Das waren damals exotische Bäume“, sagt Witzel. Heute ärgert sich so mancher Immobilienbesitzer über die vermehrungsfreudige Pflanze. Im 17. Jahrhundert aber symbolisierten Robinien, dass ihre Besitzer von weltmännischem Schlage waren. Aus ihrer Fahrradtasche zaubert Witzel dann auch noch präparierte heimische Tiere, deren lebende Artgenossen auf dem Campus leben – dar-

Das Tieranatomische Theater ist Ausgangspunkt für Führungen in die Stadtnatur. FOTO: MARCEL GÄDING

unter einen Igel. „Er leidet unter dem Klimawandel“, sagt Witzel. „Weil die Winter sehr mild sind, erwacht er aus dem Winterschlaf und begibt sich auf Nahrungssuche, das aber vergebens.“ Und so überleben viele Igel den Winter nicht. Das vom Helmholtz-Zentrum betriebene Tieranatomische Theater und

der Campus Nord der Charité gehören zu den Orten, die sich während des MuseumsSommers 2016 dem wissenshungrigen Publikum stellen. „Viele fragen sich ja, ob Museum und Sommer zusammenpassen“, sagt Projektleiterin Annette Meier von „Kulturprojekte Berlin“. Doch gerade die warme Jahreszeit sei für die Museen ganz be-

Tipps für Ausflüge in Berlin Für Architekturfreunde: Die Bauten der Moderne in Zehlendorf können ab sofort im Rahmen einer Radtour erkundet werden. Ausgangspunkt ist das Haus am Waldsee, Argentinische Allee 30, 14163 Berlin. Dort gibt es immer dienstags bis sonntags Fahrrad (5 Euro) und Audioguide (5 Euro) zur Ausleihe. Auf einer etwa 90-minütigen Radtour kann man mit dem Audioguide eigenständig

Villen vom Anfang des 20. Jahrhunderts rund um den Schlachtensee erkunden. Weitere Informationen: www.hausamwaldsee.de Für Familien: Woher kommt der Honig? Diese Frage steht im Mittelpunkt des Thementages „Honig“ am 24. Juli von 10 bis 18 Uhr im Museumsdorf Düppel (Clauertstraße 11). Der Eintritt kostet 4, erm. 3 Euro. Bis 12 Jahre ist der Eintritt frei. Wei-

tere Informationen: www. dueppel.de Für Filmfreunde: Das Podewil in der Klosterstraße 68 in Mitte zeigt im Juli und August immer mittwochs ab 20 Uhr Museumsfilme. Titel: „Film – Kunst – Museum“. Auf dem Programm: Dokumentationen aus den großen Museen Europas. Eintritt: 5 Euro. Informationen unter www.kulturprojekteberlin.de

sonders. Meier nennt einige Beispiele. Unter anderem wird es im Skulpturengarten des Georg-Kolbe-Museums in Zehlendorf einen Fotoworkshop geben, während das Alliiertenmuseum in Dahlem Objekte des Kalten Krieges zur Schau stellt. „Der Sommer ist die Zeit für Touren, er bietet Gelegenheit, die Stadt zu erkunden“, sagt sie. Und da gibt es bei mehr als 60 Veranstaltungen reichlich Auswahl. Zum zweiten Mal findet die „Lange Nacht der Astronomie“ statt. Mit Einbruch der Dunkelheit werden im Park am Gleisdreieck am 13. August Führungen unterm Sternenhimmel angeboten. „Wir werden in dieser Nacht viele Sternschnuppen sehen“, prophezeit Tim Florian Horn, der neue Chef vom Zeiss-Großplanetarium an der Prenzlauer Allee. „Ich organisiere noch einige Liegestühle.“ Bei klarem Himmel stehen die Chancen gut, an die 60 von insgesamt 3.500 Sternen zu entdecken. Mehr gibt das Firmament über der Hauptstadt jedoch nicht her, weil Berlin auch nachts wegen der künstlichen Beleuchtung einfach zu hell ist. Höhepunkt des MuseumsSommers ist übrigens die traditionelle Lange Nacht der Museen am 27. August. Dann öffnen von 18 bis 2 Uhr 77 Einrichtungen ihre Pforten, mehr als 700 Veranstaltungen stehen auf dem Programm. Acht Buslinien verbinden die Häuser. Spartickets gibt es vom 1. bis zum 16. August für 12 Euro an den Automaten von S-Bahn und BVG, danach kosten sie 18 Euro. Das komplette Programm findet sich im Internet unter www.lange-nacht-der-museen.de Weitere Infos: www.museumssommer.de www.kulturtechnik.hu-berlin.de/tat www.langenachtderastronomie.de www.georg-kolbe-museum.de www.alliiertenmuseum.de

KÖPENICK

Hommage an den Hauptmann Musical geht in die zweite Runde

Über seinen Coup lachte die ganze Welt: In der Uniform eines Hauptmanns verhaftete der Schuster Wilhelm Voigt 1906 den Köpenicker Bürgermeister und beschlagnahmte die Stadtkasse. Der „Hauptmann von Köpenick“ ging nicht nur in die Geschichte ein, sondern lieferte das Motiv für zahlreiche Verfilmungen. Bis zum 28. August ist nun am Originalschauplatz die zweite Auflage des gleichnamigen Musicals zu sehen. Die Inszenierung ist eine Art „Volkstheatermusical“ in Berliner Mundart mit viel Berliner Kolorit. Sie verbindet klassische Elemente des Boulevardtheaters mit modernem Musical. Die Kompositionen und Lieder im historischen Köpenicker Rathaus-Hof reichen vom Moritatenlied, über Mu-

sicalsongs und großen mehrstimmigen Ensemblenummern, gespickt mit musikalischen und textlichen Zitaten u.a. von Kurt Weill, Johann Strauß und Heinrich Zille, bis hin zum „close harmony“ Gesang und zur Jazzmusik im Stil der 1920er-Jahre. Die Texte stammen von Heiko Stang und versprechen Berliner Mundart. Eigens für die Produktion fertigte Antje Schrader historische Kostüme aus der Kaiserzeit um 1900 an. Auf der Bühne stehen Darsteller, die Musik liefert das achtköpfige Ensemble des Symphonic Pop Orchestra. Aufführungen: Fr 19:30 Uhr, Sa 15/ 19:30 Uhr, So 18 Uhr. Tickets ab 29,90 Euro im Internet unter www.reservix. de


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BEZIRKS-JOURNAL | HINAUS INS GRÜNE UND ANS WASSER |SOMMER 2016 LANDKREIS BARNIM

Ländliche Idylle vor den Toren Berlins

Ein Spaziergang durch Börnicke bietet Geschichte, Platz zum Toben und einen Kinderbauernhof  Von Steffi Bey

Wer raus aufs Land will und dabei eine große Portion Geschichte atmen möchte, ist in Börnicke genau richtig. Das alte Angerdorf südöstlich von Bernau liegt nicht nur eingebettet in grüne Natur, sondern hat viel mehr zu bieten: Historie zum Anfassen und erleben, Kultur für Jedermann sowie interessante Bewohner. Einer von ihnen ist Heiko Jesse. Vor 44 Jahren wurde er in Börnicke geboren. Nie würde der Tierwirt auf die Idee kommen, wegzuziehen. Dafür ist er viel zu sehr mit seiner Heimat verwachsen. Er engagiert sich seit Jahren, damit das kleine Dorf, was so viel zu bieten hat, noch attraktiver wird. Der Kinderbauernhof, gleich am Ortseingang, ist sein Projekt und gehört zu den Besuchermagneten. Rund 200 Tiere leben auf dem Gelände der alten Schloss-Orangerie. Und es gibt etwas Besonderes: Das BauernhofTeam kümmert sich um bedrohte Haustierrassen wie beispielsweise Thüringer Waldziegen. Schüler- und Kitagruppen veranstalten dort Projekttage, Familien kommen an den Wochenenden und in den Ferien zu Besuch. Nach Absprache können Gruppen spezielle Erlebnistage buchen.

200 Tiere, darunter Ziegen, gibt es bei Tierwirt Jesse zu sehen. FOTO: STEFFI BEY

Vor Ort gibt es einen ländlichen Imbiss mit Hofladen – geöffnet ist an den Wochenenden und an Feiertagen ab 10 Uhr. Neben selbstgebackenem Kuchen werden Börnicker Marmelade, Honig, Bio-Eier oder frisch Geschlachtetes verkauft. Seit Kurzem lädt auch ein Spielplatz zum Toben ein. Wer nach dem Aufenthalt im Kinderbauernhof Lust und Kraft hat, einen Spaziergang durch das Dorf mit seinen vielen denkmalgeschützten Gebäuden zu machen, sollte sich dafür unbedingt Zeit lassen. Denn nur

so ist der geballte Reichtum an geschichtlichem Potenzial aufzuspüren. Sehenswert ist auf jeden Fall auch der Schlosspark, der wie das Schloss zwischen 1909 und 1911 entstand. Verschlungene Wege führen um den Teich und bieten immer wieder neue Blicke auf die ausgedehnte Wasserfläche und eine darin gelegene Insel. Ein paar Meter entfernt, befindet sich der alte Gutshof, mit dem Gutshaus, Ställen, Scheunen und einer Schnapsbrennerei. Während ein Teil der Klinker- und Ziegelbauten bereits

saniert sind, haben in der Schnapsbrennerei noch Handwerker das Sagen. Demnächst wird dort Bernauer Bier gebraut und vertrieben. Auf den zwei Höfen haben außerdem ein Kunstschmied und ein Tischler ihre Werkstätten. Interessierte dürfen den Handwerkern gerne bei der Arbeit zuschauen. Das Gebäude gegenüber diente einst als Pferdestall. Jetzt stehen dort restaurierte landwirtschaftliche Geräte aus längst vergangenen Zeiten. Auch ein Bügeleisenmuseum ist dort zu finden. Traditionell werden auf dem weitläufigen Gelände zudem regelmäßig Feste gefeiert. Unweit davon können Besucher in die Schulzeit von einst tauchen. Von Mai bis Oktober hat das kleine Museum geöffnet. Zu sehen ist ein Klassenzimmer mit alten Schulbänken, Heften, Schiefertafeln, Landkarten und Schultaschen. Sie stammen alle aus der Börnicker Einrichtung, in der zwischen 1955 und 1973 unterrichtet wurde. Spaziergänger entdecken an der Kreuzung Ernst-Thälmann-Straße/ Chausseestraße noch etwas Besonderes: Eine große Tafel, auf der stets mit Kreide vermerkte Neuigkeiten notiert sind. Ein ehemaliger Lehrer betreibt diese standfeste Dorf-Information. Weitere Informationen: www.schloss-boernicke.de Anzeige

Hin und zurück: die schönsten Ausflugsziele mit den ODEG-Sonderfahrten Exklusive ODEG-Fahrten nach Stralsund und Binz, Warnemünde und Rostock sowie Weimar

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ollen Sie mittendrin sein, wenn es etwas Besonderes zu erleben gibt? Dann sind Sie bei der ODEG genau richtig! Die ODEGSonderfahrten bringen Sie exklusiv und nonstop zu den schönsten Reisezielen im Norden und Osten Deutschlands. Am 23. Juli geht es mit dem „StrandExpress“ nach Stralsund – und auf Wunsch auch gerne weiter auf die Insel Rügen. Packen Sie die Badesachen ein und machen Sie sich auf zu einem exklusiven Urlaubstag am Meer. Sie haben die Wahl: entweder Sie schlendern durch die Altstadt von Stralsund im Treiben der Wallensteintage und genießen Sonne, Strand und Wasser an der Küste des Festlandes. Der „Strand-Express“ der ODEG bringt Sie gern auch auf die Insel Rügen – nach Binz. IHR EXKLUSIVES PLUS: Als Gast der ODEG-Sonderfahrt sparen Sie 2 Euro für Erwachsenentickets, 3 Euro für Ermäßigtentickets und 1,50 Euro bei Tickets für Kinder im Ozeaneum Stralsund! Willkommen zur Hanse Sail am 13. August in Warnemünde! Mit der ODEG geht’s direkt an den Hafen zu haushohen Traditionsseglern, Dampf-, Marine- und Museumsschiffen. Jedes Jahr erleben die

Termine & Preise

STRALSUND/ BINZ, 23. JULI

8.15 Uhr ab Berlin Südkreuz 8.20 Uhr ab Berlin Hbf (tief) 8.30 Uhr ab Berlin Gesundbrunnen 10.59 Uhr an Stralsund Hbf 12.17 Uhr an Binz Fahrpreise*: Erwachsener 35 Euro (2. Kl.)/ 45 Euro (1 Kl.) | Senioren 30 Euro (2. Kl.) und 40 Euro (1. Kl.) | Kinder (6-14 Jahren) 11 Euro (2. Kl.), 16 Euro (1. Kl.)

WARNEMÜNDE/ ROSTOCK 13. AUGUST 7.21 ab Berlin-Lichtenberg 7.36 ab Berlin Ostbahnhof 7.49 ab Berlin Hbf 10.18 an Rostock

Gäste vor Ort Schiffe aus vergangenen und modernen Zeiten. IHR EXKLUSIVES PLUS: Als Gast der ODEG-Sonderfahrt erhalten Sie beim Kauf von zwei Fischbrötchen zusätzlich ein Bismarckbrötchen, Matjesbrötchen oder Seelachsbrötchen gratis! Wo? Auf dem Warnemünder Fischmarkt am Stand des Fischhandels Zimmermann gegenüber den Prager Bierstuben. Erleben Sie am 8. Oktober die Goethestadt Weimar mit der ODEG auf dem Zwiebelmarkt, einem der ältesten und größten Volksfeste Thüringens. Die Tradition zählt mehr als 300 Jahre: Damals begannen die Weimarer damit, sich auf

dem Zwiebelmarkt mit Gemüse für den Winter einzudecken, übrigens auch Johann Wolfgang von Goethe. Die Tradition wird bis heute zelebriert. IHR EXKLUSIVES PLUS: Gäste der ODEG-Sonderfahrt erhalten drei Zwiebelkuchen zum Preis von zwei! Wo? Auf dem Theaterplatz am Stand der Bäckerei Rose. Übrigens: In unserer Servicestelle erhalten Sie unser kostenloses Ausflugsmagazin mit vielen Informationen, auch zu den weiteren Fahrten nach Erfurt und Eisenach (03.12.2016), Zwickau (10.12.2016) sowie Lübeck (17.12.2016). Ort: Möllendorffstraße 49, 10367 Berlin, geöffnet Mo-Fr 8-18 Uhr. Buchungen und Infos: odeg.de oder Tel. (030) 514 88 88 88

10.42 an Warnemünde Fahrpreise*: Erwachsener 37 Euro (2. Kl.)/ 47 Euro (1 Kl.) | Senioren 32 Euro (2. Kl.) und 42 Euro (1. Kl.) | Kinder (6-14 Jahren) 11 Euro (2. Kl.), 16 Euro (1. Kl.)

WEIMAR, 8. OKTOBER 8.32 ab Berlin-Lichtenberg 8.40 ab Berlin Gesundbrunnen 8.52 ab Berlin Hbf (tief) 8.58 ab Berlin Südkreuz 11.17 an Weimar Hbf Fahrpreise*: Erwachsener 37 Euro (2. Kl.)/ 47 Euro (1 Kl.) | Senioren 32 Euro (2. Kl.) und 42 Euro (1. Kl.) | Kinder (6-14 Jahren) 11 Euro (2. Kl.), 16 Euro (1. Kl.)

*Preise für Hin- und Rückfahrten und p. P., Sitzplatzgarantie, Reiseleitung, Änderungen vorbehalten. Weitere Ermäßigungen auf Anfrage.

Tel. (030) 514 88 88 88


Verlagssonderveröffentlichung

Märkische S5-Region Strausberg | Altlandsberg | Petershagen/Eggersdorf | Neuenhagen bei Berlin

Expertinnen-Rat Tipps für Ausflüge in die Region Die märkische S5-Region bietet von allem etwas: Wald, Wasser und kleine, verträumte Orte. Die Touristikerin Jana Zahn (Foto) von der Touristinformation Strausberg gibt Tipps für Ausflüge in die Region. Mein Lieblingsplatz am Wasser... ...ist ohne Zweifel die Liegewiese und der Steg an unserem wunderbar klaren Straussee. Wer Richtung Nordspitze unterwegs ist, findet entlang unseres Sees viele Möglichkeiten, ins Wasser zu gehen und zu schwimmen. Mit dem Auto oder der S-Bahn braucht man von Berlin keine halbe Stunde bis zum See. Meine Favoriten in diesem Open Air-Sommer sind... … der Kinosommer auf dem Strausberger Marktplatz am 22. Juli, 5. & 26. August jeweils ab 17 Uhr, das traditionelle Rüdersdorfer Wasserfest am 19. und 20. August, die Gartenkonzerte am Bötzsee am 6. und 20. August und mit Sicherheit das SommerwindOpen Air an der ARCHE Neuenhagen. Dort treten am 27. August Glasperlenspiel & Band auf. Der Höhepunkt dieser Saison ist der Brandenburgtag, den die Gemeinde Hoppegarten am 3. und 4. September ausrichtet. Familien kommen zudem beim Vogelscheuchenmarkt in Altlandsberg am 3. September sowie beim Neunhagener Seifenkistenspektakel am 17. September auf ihre Kosten. Die perfekte Tour für die unternehmungslustige Familie... … bietet sich auf dem SeesichtenWanderweg an. Zu Fuß oder mit dem Fahrrad geht es am Ufer des Straussees entlang. Gut zehn Kilometer ist die Strecke und eignet sich daher auch für Menschen, die gerne gemütlich unsere schöne Region erkunden möchten. Neugierig? Informationen zu den drei Tipps erhalten Sie direkt in der Touristinformation Strausberg unter Tel. 03341 311066.

EINE LINIE INS GRÜNE:

SCHWIMMEN, TAUCHEN UND IN DER SONNE LIEGEN

Ein Paradies für Wasserratten

Rund um Strausberg finden sich viele Möglichkeiten zum Baden  Von Marcel Gäding Die Märkische S5-Region ist das Land der Seen: Vom großen Straussee bis zum Bötzsee finden Wasserratten viele Möglichkeiten, ins kühle Nass zu springen. Ein kleiner Überblick: Strandbad Bötzsee: Den Vergleich mit einem Ostseestrand muss dieses Strandbad nicht scheuen. Klein aber fein dominiert weißer, feiner Sand das Ufer des Bötzsees. Vor nicht allzu langer Zeit war das Strandbad in Eggersdorf mit viel Aufwand saniert worden – und verfügt seither über den einzigen barrierefreien Strandzugang der Region. Das Strandbad Bötzsee bietet viel Platz, hat viele Liegewiesen, eine Wasserrutsche, einen Spiel- und Volleyballplatz und einen Bootsverleih. Außerdem steht ein drei Meter hoher Sprungturm zur Verfügung. Adresse: Altlandsberger Chaussee 102, 15345 Eggersdorf, Tel. 03341 473004. Internet: www.doppeldorf.de. Öffnungszeiten: 9-20 Uhr. Tageskarte Erwachsene 3,50 Euro, Kinder 1,50 Euro. Bei Berlinern, vor allem aus den östlichen Bezirken, ist das Freibad Neuenhagen längst kein Geheimtipp mehr. Keine fünf Minuten entfernt vom S-Bahnhof Neuenhagen eröffnet sich eine Badelandschaft mit einem Sportbecken, einem Familien- und einem Kinderbecken sowie einer 40 Meter langen Wasserrutsche. Große Liegewiesen sind ebenso vorhanden

wie ein Spielplatz und ein Beachvolleyballfeld. Adresse: Liebermannweg 1, 15366 Neuenhagen bei Berlin, Tel. 03342 202943. Internet: www.neuenhagen-bei-berlin.de. Öffnungszeiten: 9-20 Uhr. Tageskarte Erwachsene 3,80 Euro, Kinder 1,70 Euro. Die Badeanstalt Strausberg, 1925 eröffnet, gehört zu den ältesten Badeanstalten in der Region. Noch heute zeugen die historischen Gebäude von der mondänen Badekultur unserer Urgroßeltern. Vor Ort befinden sich ein 50 Meter langer Sandstrand,

Freibad Neuenhagen.

Badeanstalt Strausberg.

Berlin-Lichtenberg

Mahlsdorf

Wuhletal

Einfach mal die Seele baumeln lassen – das ist am Straussee möglich.

FOTOS: TOURISMUSVEREIN

Neuenhagen

Hoppegarten

zwei Liegewiesen und ein Imbiss. Wegen des niedrigen Wasserstandes des Straussees sind allerdings Steg, Rutsche und das Ein-Meter-Sprungbrett momentan gesperrt. Der Eintrittspreis wurde daher gesenkt. Ansonsten aber bietet die Badeanstalt Strausberg ungetrübten Badespaß in kristallklarem Wasser. Adresse: Fichteplatz 1, 15344 Strausberg, Tel. 03341 23074, Internet: www.strausbergerbaeder.de. Öffnungszeiten: Mo-Fr 1019 Uhr, Wochenende und Feiertage 9-19 Uhr. Tageskarte Erwachsene 2 Euro, Kinder 1 Euro. Wer die S-Bahnlinie 5 nutzt und am Bahnhof Strausberg aussteigt, braucht nicht lange, um auf dem 66-Seen-Wanderweg nach Hennickendorf und damit zum Strandbad Stienitzsee zu gelangen. Sandstrand, Liegewiese und Grillplatz gehören dort ebenso zur Ausstattung wie der Bootsverleih oder der Imbiss. Außerdem steht auch ein Gastraum für Feierlichkeiten zur Verfügung. Adresse: Strandbad-Stienitzsee, Berliner Straße 14, 15378 Hennickendorf, Tel. 0151 15956944, Internet: www.strandbadstienitzsee.com. Öffnungszeiten: MoFr 10-20 Uhr, Wochenende 9-20 Uhr, Tageskarte Erwachsene 3 Euro, Kinder 1,50 Euro. Viele weitere Informationen erhalten Sie im Flyer „Badezeit“, kostenlos zu bestellen in der Touristinformation Strausberg, Tel. 03341 311066.

Strandbad Bötzsee.

Die S-Bahnlinie 5 bringt Sie alle 20 Minuten in die märkische Strausberg S5-Region.

Petershagen

Fredersdorf


Verlagssonderveröffentlichung

Genießen, Erholen und Bewegen. Fredersdorf-Vogelsdorf | Rüdersdorf bei Berlin | Hoppegarten

kurz notiert

Wie in den Bergen: Fels in der Bergwelt in Strausberg. FOTO: CLIMB UP!

Im Jeep werden abenteuerliche Erlebnistouren durch den Museumspark angeboten.

FOTO: MUSEUMSPARK

Klettern am Fels und in Höhlen

INDUSTRIEGESCHICHTE

Kalk und Kultur

Wissbegierige können im Museumspark Rüdersdorf ihre Neugier stillen  Von Steffi Bey Industriegeschichte zum Anfassen, abenteuerliche Führungen, Kulturgenuss unter freiem Himmel oder gemütlich Spazieren gehen: Im Museumspark Rüdersdorf ist das alles möglich. Das 17 Hektar große Gelände, das direkt an den aktiven Tagebau grenzt, ist ein idealer Ausflugsort für wissbegierige Großstädter. Besucher können eine ganze Batterie von Industriedenkmalen besichtigen. Sie erfahren, wie die alten Brennöfen und Transportanlagen funktionierten und tauchen ein in die Entstehungs- und Nutzungsgeschichte des Kalksteins. „Unsere technischen Bauwerke, die nach Entwürfen berühmter Baumeister wie Schinkel errichtet wurden, bilden ein einzigartiges architektonisches Ensemble“, sagt Simone Majewski, Prokuristin der Rüdersdorfer Kultur GmbH. Wie die Besucher das abwechslungsreiche Gelände erkunden, bleibt jedem selbst überlassen. Ob bei einer gebuchten Führung, zu Fuß, mit dem Fahrrad, dem E-Bike oder im Geländewagen entlang der Bruchkante – spannend ist es auf jeden Fall.

STRAUSBERG

Und es macht Spaß einen Museumspark zu erkunden, in dem immer wieder interessante Bauten auftauchen, eingebettet in Natur. So stehen beispielsweise die sogenannten Rumfordöfen neben dichtem Baumwuchs, umgeben von einer Wiese. Extra angebrachte Tafeln machen deutlich, dass diese besonderen Öfen praktisch die industrielle Revolution des Kalkbrennens zu Beginn des 19. Jahrhunderts darstellen. „Revolutionär war, dass Torf und Kohle als Brennstoff genutzt werden konnte“, heißt es. Zu besichtigen ist zudem der Seilscheibenpfeiler aus dem Jahr 1871, über dessen 205 Meter lange Schräge, Gleise in den Bruch geführt wurden. Mit ein bisschen Fantasie wirkt der Steinkoloss wie ein unfertiges Schloss, mit einem Turm und vielen Bögen. Zu den Besonderheiten gehört außerdem das Kanalsystem, das seit 1800 in Rüdersdorf die Kalksteinbrüche mit natürlichen Wasserstraßen verband. Die Schachtofenbatterie mit ihren dicken, hohen Wänden lässt einen in eine besinnliche und beinahe religiöse Stimmung verfallen. Wer nach so viel architektonischer Ästhe-

tik erst einmal pure Natur genießen möchte, nimmt auf einer der vielen im Gelände verteilten Bänke Platz. Sehen kann man von so einer Sitzgelegenheit auch den Streichelzoo, in den es vor allem kleine Gäste zieht. Die Esel, Ziegen und Ponys lassen sich gerne verwöhnen und auch mal mit der Hand füttern. Kulturgenuss pur und noch dazu Open Air gibt es auf der parkeigenen Naturbühne zu erleben. In wenigen Tagen, am 23. Juli, findet die Premiere zum diesjährigen Operettensommer statt. Gezeigt wird eine Neuinszenierung „Der Fledermaus“. Auch wenn jedes Jahr rund 40.000 Besucher zwischen April und Oktober in den Museumspark Rüdersdorf kommen – es sollen noch mehr werden. Geplant sind deshalb einige neue Projekte. So beginnen Ende 2016 die Arbeiten im Bergschreiberamt, das zum modernen Besucher- und Begegnungszentrum umgebaut wird. Adresse: Museumspark Rüdersdorf, Heinitzstraße 9, 15562 Rüdersdorf bei Berlin. Öffnungszeiten: Apr.-Okt. tgl., 10 bis 18 Uhr. Nov.-März, tgl. 10.30 bis 16 Uhr. Infos und Anmeldung für Führungen unter Telefon: 033638799797.

Ganz wie in den Bergen: diesen Kletterspaß versprechen die Betreiber von CLIMB UP! in der gerade eröffneten Bergwelt. Kletterfreunde dürfen sich auf ein einzigartiges Fels- und Höhlenklettern freuen. „Geklettert wird am Fels, in Höhlen, auf dem Grat, hinter dem sieben Meter hohen Wasserfall und immer an natürlichen Griff- und Trittstrukturen“, heißt es dazu von CLIMB UP! in Strausberg. Eröffnet wurde die Bergwelt pünktlich zum zehnjährigen Bestehen der Kletterwelten. Damit die Touren so echt wie möglich wirken, wurden die Höhlen unter anderem mit Malerei verziert. Grundsätzlich sind die Klettertouren für jeden geeignet. Geöffnet ist täglich von 10 bis 19 Uhr. Für eine Klettertour sollte man rund zweieinhalb Stunden einplanen. Anmeldungen werden telefonisch unter 0152 56788989 entgegengenommen. Preise zwischen 13 und 21 Euro pro Person. Adresse: CLIMB UP! - Bergwelt® in Strausberg - auf dem Gelände des Sport- und Erholungspark Strausberg - Landhausstraße 1618, 15344 Strausberg. Internet: www.climbup.de

Nähere Informationen zur märkischen S5-Region erhalten Sie bei: Stadt- und Touristinformation August-Bebel-Str. 1 | 15344 Strausberg

Tel.: (03341) 31 10 66 Fax: (03341) 31 46 35

E-Mail: touristinfo@stadt-strausberg.de

Internet: www.maerkische-s5-region.de

ÖFFNUNGSZEITEN Mo-Fr 9.00-17.00 Uhr | Sa (Oktober bis April) 10.00-15.00 Uhr | Sa, So + Feiertage (Mai - September) 10.00-16.00 Uhr


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BEZIRKS-JOURNAL | HINAUS INS GRÜNE UND ANS WASSER | SOMMER 2016

OSTSEE

Morgens hin, abends zurück: ein Tag am Meer

Ob mit Bahn, Bus oder Auto: In drei Stunden ist man an der Küste von Mecklenburg-Vorpommern  Von Marcel Gäding

Keine Frage, Mecklenburg-Vorpommern ist als Reiseland beliebt wie nie zuvor. Vergangenes Jahr verzeichnete das Küstenland fast 30 Millionen Übernachtungen – so viele wie seit 1990 nicht. Gerade aber im Sommer ziehen die Preise in Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen an. Wer dennoch nicht auf einen Tag am Meer verzichten will, kann bei einem Tagesausflug an die Ostsee Meeresluft atmen und sich in die erfrischenden Fluten stürzen. Wir haben drei Tipps für eine Tour von Berlin ans Wasser zusammengestellt: Mit der Bahn nach Rostock oder Rügen: Gut ausgebaut sind die Bahnverbindungen zwischen dem Bahnhof Lichtenberg und der Ostseeküste. Sonnabends geht es um 6.10 Uhr mit der S75 zum Berliner Hauptbahnhof. Dort startet um 6.45 Uhr der RE 4352 auf Gleis 5 (Tiefebene) in Richtung Rostock (Ankunft 9.23 Uhr). Wer weiter zum Ostseebad Binz (Insel Rügen) möchte, kann um 9.38 den IC 2184 nehmen, der um 11.32 Uhr ankommt. Vom Bahnhof aus ist es ein schöner

Kaiserbäder-Architektur in Heringsdorf.

Spaziergang durch den Ort mit seinen Cafés und Boutiquen. Keine Viertelstunde später ist man an der Strandpromenade. Derzeit ist, bis zum November, das Sandskulpturenfestival zu sehen. Künstler haben einen kleinen Zoo aus Sand geformt. Wem Binz zu überlaufen ist, der kann mit der Dampflock „Rasender Roland“ auch Richtung Halbinsel Mönchgut oder

FOTO: MARCEL GÄDING

Lauterbach Mole aufbrechen. Allein die Fahrt im Cabriowagen durch die Wälder von Rügen ist ein Erlebnis. Unser Tipp: Mit dem Ostseeticket kostet die Hin- und Rückfahrt 44 Euro in der 2. Klasse, Mitfahrer zahlen nur noch 34 Euro. Für den „Rasenden Roland“ gelten eigene Tarife. Mit dem Fernbus nach Usedom: Mit dem Fernbus geht es innerhalb

von gut vier Stunden nach Heringsdorf. Eine einfache Fahrt kostet bei BerlinLinienBus 19 Euro, bei „MeinFernbus“ 17,50 Euro. Allerdings: Die Rückfahrten starten meist schon am Nachmittag, sodass für einen Strandaufenthalt nur um die drei Stunden Zeit bleiben. Gerade im Sommer ist es schwierig, kurzfristig ein Zimmer zu bekommen. In Heringsdorf erwartet die Gäste nicht nur die beeindruckende Architektur der legendären Kaiserbäder, sondern auch eine 508 Meter lange Seebrücke, auf der sich vorzüglich vom Café aus aufs offene Meer blicken lässt. Mit dem Auto auf den Darß: Gute drei Stunden dauert es, um über die A24 und die A19 Richtung Halbinsel Darß zu gelangen. Auch an heißen Sommertagen stehen entlang der Landstraße zwischen Dierhagen und Ahrenshoop ausreichend (kostenpflichtige) Parkplätze zur Verfügung. Von dort sind es nur wenige Meter bis an den Strand. Sehenswert ist Ahrenshoop, das als Heimat vieler Künstler bekannt ist und dessen reetgedeckte Häuser viele Postkarten zieren.


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BEZIRKS-JOURNAL | HINAUS INS GRÜNE UND ANS WASSER |SOMMER 2016 BAD SAAROW

Urlauber fahren kostenlos Bus Auch in diesem Jahr haben Urlauber wieder die Möglichkeit, mit der Bad Saarow Kurkarte, Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele im gesamten Landkreis Oder-Spree kostenlos mit dem Bus zu entdecken. Als erster Ort Brandenburgs ist es Bad Saarow gelungen, allen Gästen einen besonderen Mehr-

Eine Tafel informiert über das Leben der Honeckers.

FOTO: MARCEL GÄDING

BARNIN-PANORAMA

Das süße Leben des Politbüros Eine Sonderausstellung gewährt Einblicke in das Leben der Waldsiedlung Wandlitz Wer das einstige Wohnhaus der Honeckers sucht, muss sich entweder gut auf dem Gelände der einstigen Waldsiedlung auskennen oder ein Talent haben, Karten zu lesen. Ansonsten kann es einige Zeit dauern, bis man auf das unscheinbare, zweigeschossige Gebäude am Habichtweg 5 trifft. Dort, in dem einstigen Haus 11, erinnert heute eine Informationstafel an die einst mächtigsten Menschen in der DDR und wohl prominentesten Bewohner der Waldsiedlung Wandlitz: Erich und Margot Honecker. „Waldsiedlung Wandlitz – Eine Landschaft der Macht“ haben die beiden Historiker Jürgen Danyel und Elke Kimmel ihre neuesten Forschungsergebnisse überschrieben, die nicht nur in einem Buch nachzulesen sind. Auch eine Sonderausstellung im Barnim-Panorama trägt den Titel. Beide – Ausstellung und Buch – werfen fast 27 Jahre nach dem Ende der DDR einen Blick auf das Leben in der einst von der Öffentlichkeit streng abgeschirmten Siedlung nahe Bernau. „Das ist keine Ausstellung der Voyeure, die in Schlaf- oder Wohnzimmer schauen will“, stellt Jürgen Danyel klar. Vielmehr gehe es darum, die Geschichte der DDR am Beispiel der Waldsiedlung Wandlitz zu erklären. Über das Leben der Politbüromitglieder in der Waldsiedlung rankten sich vor allem zu DDR-Zeiten Mythen um Luxus und Prunk. Doch als die ersten Fernsehteams und neugierigen DDR-Bürger in den Wendezeiten des Herbstes 1989 das Gelände betraten, machte sich schnell Ernüchterung breit. Goldene Wasserhähne suchten die Besucher genauso vergebens wie Luxuskarossen. Und doch galt es als Privileg, in Wandlitz zu wohnen: Gut 600 Beschäftigte des Ministeriums für Staatssicherheit kümmerten sich um das Wohl der Bewohner in den 21 Wohnhäusern – darunter waren Hausangestellte, Gärtner und Ser-

vicekräfte. Während „normale“ DDRBürger auf ein eher spärliches Angebot an Nahrungs- und Genussmitteln oder Verbrauchsgütern zurückgreifen konnten, stand den Bewohnern von Wandlitz das „Ladenkombinat“ zur Verfügung. Dort gab es viele Waren aus dem Westen zu kaufen. Was nicht in den Regalen stand, wurde beschafft. Briefe belegen dies: So bestellte Günther Schabowski am 12. März 1987 einen Computer Commodore Amiga 512 inklusive Drucker im Wert von rund 4.000 D-Mark. Pro Jahr kauften die Genossinnen und Genossen für rund 9 Millionen D-Mark ein. „Der Lebensstil der Funktionäre stand im Widerspruch zur offiziellen Ideologie und den von der SED propagierten sozialen Werten“, heißt es im Begleittext zur Ausstellung. Die Besucher erfahren unter anderem, dass es in der Waldsiedlung keine rauschenden Feste gab. In der Regel pflegten die Bewohner privat kaum Kontakte. Im Rahmen der Sonderausstellung wurden allerlei kuriose Gegenstände zusammengetragen, darunter einer der Strohhüte Honeckers. Wer sein Wissen vertiefen will, kann die OpenAir-Ausstellung auf dem Gelände der einstigen Waldsiedlung besuchen. Für die Gemeinde Wandlitz, die das Barnim-Panorama betreibt, ist die Ausstellung mehr als eine politische Rückblende. Vielmehr will sie zeigen, wie die DDR-Regierung eine ganze Region in Beschlag nahm. Denn unweit von Wandlitz befanden sich auch viele Jagdgebiete und Freizeitobjekte der Funktionäre – darunter Schloss Dammsmühle oder das Areal am Bogensee. (gäd.) Adresse: Barnim-Panorama, Breitscheidstraße 8-9, 16348 Wandlitz, Tel. 033397 68192-0. Eintritt: 6, erm. 4 Euro, Internet: www.barnim-panorama.de Open-Air-Ausstellung: BrandenburgKlinik, Brandenburgallee 1, 16321 Bernau bei Berlin, Eintritt frei.

wert zu bieten, teilt die Tourismusinformation mit. Gäste können mit ihrer Kurkarte auf allen Buslinien kostenfrei die Ferienregion Scharmützelsee/ Storkower See sowie das Umland vom Schlaubetal bis Neuzelle und von Fürstenwalde bis Beeskow erkunden.


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BEZIRKS-JOURNAL | HINAUS INS GRÜNE UND ANS WASSER | SOMMER 2016

MÄRKISCHE KLEINOD IM NORDOSTEN

Mit dem Nachtwächter durch die Altstadt

Altlandsberg hat barocke Gebäude, einen Storchenturm und jede Menge Kultur zu bieten  Von Steffi Bey

Wer aus Richtung Berlin kommt, sieht den großen Aufsteller zuerst: Jeden Sonnabend steht er zwischen 10 und 12 Uhr vor dem roten Backsteinbau an der Berliner Straße 1 in Altlandsberg und lädt zum Hineingehen ein. Spaziergänger und Radler machen davon Gebrauch, auch Autofahrer halten an und betreten das 137 Jahre alte Haus am Berliner Torturm. Seit 2001 hat in dem einstigen Hospital der Schwerinschen Stiftung der Heimatverein Altlandsberg seinen Sitz. Immer sonnabends sind Ehrenamtliche vor Ort und informieren die Besucher über die interessante und spannende Stadt. Manchmal werden Gäste auch ganz spontan durch die Ausstellungsräume geführt. Altlandsberg hat viel zu bieten – mehr als vielleicht der Durchfahrende auf den ersten Blick vermutet. Wenn Anne Steuer, Mitarbeiterin der Stadtinformation, gefragt wird, was denn unbedingt zu einem Altlandsbergbesuch gehört, antwortet die junge Frau spontan: „Eine Stippvisite in der legendären Eisdiele an der Berliner Straße 14 und ein intensiver Blick auf den Storchenturm am Strausberger Tor. Erbaut wurde das Ensemble Mitte des 14. Jahrhunderts, war Hauptzugang der Bürger zum Stadtforst und zu den Feldern der Ackerbürger. Als 1897 die Turmspitze ein Wagenrad erhielt, nisteten dort erstmals Störche. Seit 1947 schmückt dieses Wahrzeichen das Stadtwappen. Bis vor wenigen Monaten hatte in dem alten Bauwerk die Stadtinformation ihr Domizil. Jetzt befindet sich diese Anlaufstelle für Besucher auf dem Gelände des Schlossgutes an der Krummenseestraße. In den hellen, sanierten Räumen gibt es nicht nur jede Menge Kartenmaterial und Flyer, sondern auch Souvenirs, gefertigt in der Behindertenwerkstatt Märkisch Oderland. Ein kleiner Imbiss wird ebenso angeboten. Außerdem kön-

Anne Steuer hat den einen oder anderen Tipp in der Touristinfo parat. Die Schlosskirche (rechts) wurde saniert. FOTOS: STEFFI BEY

nen Fahrräder ausgeliehen werden. Traditionell steuern Radtouristen das historische Städtchen in Hauptstadt-

nähe an. Kein Wunder, schließlich verläuft hier der ZR1-Radwanderweg nach Hönow. Anzeige

Schlossgutromantik vor den Toren Berlins Das Schlossgut Altlandsberg ist der besondere Ort für Ihre Traumhochzeit. Trauen Sie sich standesamtlich in der wiedereröffneten sanierten Schlosskirche oder im historischen Gutshaus und genießen Sie an Ihrem besonderen Tag zwei Stunden die einzigartige Atmosphäre!

Krummenseestraße 1 15345 Altlandsberg

Zu den Besuchermagneten gehört die Schlosskirche, die Anfang 2015 nach aufwendiger Sanierung wiedereröffnete. Mit ihrem barocken Ambiente bietet sie den attraktiven Rahmen für standesamtliche Trauungen, Tagungen und Feste mit bis zu 230 Gästen. Auch das Gutshaus mit seiner roten Backsteinfassade hat reichlich Platz für Veranstaltungen. Gerade fertig saniert ist zudem das ehemalige Brau-, Wohn- und Amtshaus aus dem Jahre 1660. Im neu eröffneten Restaurant können die Gäste unter anderem Bier aus der hauseigenen Brauerei genießen. Einige Plakate weisen auf ein besonderes Stadtjubiläum hin. In diesem Jahr feiert Altlandsberg den 400. Geburtstag von Graf Otto von Schwerin. Er war hoher Staatsbeamter unter dem Großen Kurfürsten, Besitzer des Schlossgutes Altlandsberg und Erzieher des späteren Königs Friedrich I. Ihm zu Ehren finden mehrere Veranstaltungen statt. Traditionell lädt im Sommer alle 14 Tage die Stadtkirche zu Konzerten (nächster Termin, 30. Juli, 19 Uhr) ein. Die Fördergesellschaft Schlossgut bietet außerdem regelmäßig Führungen über das Gelände an. Wer allerdings die historische Altstadt einmal abends erkunden möchte, geht mit dem Altlandsberger Nachtwächter auf Tour. Horst Hildebrand erzählt bei seinem Rundgang von seiner verantwortungsvollen Arbeit: von der Stadtmauer, den Häusern, der Stadt- und Schlosskirche sowie vom ehemaligen Schloss, dem ersten Preußenkönig Friedrich I. und vielen Dingen mehr. (nächste Nachtführung, 29. Juli, 20 Uhr, Start vor dem Gutshaus).

Weitere Infos: www.heimatverein.altlandsberg.de www.Schlossgut-Altlandsberg.eu

www.schlossgut-altlandsberg.eu info@schlossgut-altlandsberg.eu Tel: 033438 151150

BADEN IN BRANDENBURG

Wo Taucher und Sportbegeisterte auf ihre Kosten kommen In der Mark kann an mehr als 200 Seen bedenkenlos gebadet werden Badefreunde haben bei der großen Auswahl an Seen in Brandenburg die Qual der Wahl. Mehr als 200 von ihnen sind explizit als Badeseen ausgewiesen. Die Experten der Tourismus Marketing Brandenburg GmbH haben einige Tipps zusammengestellt: Wolletzsee, Uckermark: In der Uckermark ist das Strandbad Wolletzsee besonders für Naturliebhaber ein lohnendes Ausflugsziel. Dort lassen sich Badevergnügen mit einer Fahrradtour über den Radweg BerlinUsedom, der hier entlang bewaldeter

Ufer verläuft, gut verbinden. Idyllisch inmitten der lauschigen Wälder des Biosphärenreservates SchorfheideChorin lädt das Strandbad ein. Wolziger See, Dahme-Seenland: Dieser fast kreisförmige See im DahmeSeenland hat einen Durchmesser von 3,2 Kilometern und liegt südöstlich Berlins. Seine Badestellen in Blossin und Kolberg liegen weit weg von den Schifffahrtrouten und somit lässt es sich entspannt mit einem ausgeliehenen Boot übers Wasser schippern. Familien und Sportbegeisterte kom-

men auf ihre Kosten, denn neben der Bootsausleihe gibt es ein Volleyballfeld, einen Grillplatz sowie eine Liegewiese. Stechlinsee, Ruppiner Seenland: Der Große Stechlinsee, auch „Stechlin“ genannt, ist schon ein ganz besonderer See. Schon im Jahr 1938 wurde der Stechlinsee wegen seines Artenreichtums zum Naturschutzgebiet erklärt. Das Wasser ist so klar und rein, dass man es nicht nur trinken, sondern auch noch in großer Tiefe lesen könnte. Damit trägt er seinen

Namen zu Recht, der sich von dem slawischen Begriff „steklo“ ableitet, was auf deutsch Glas heißt. Ein wahres Paradies ist der Stechlin für Taucher, die unter Wasser eine Sicht von bis zu sieben Meter Tiefe haben. Wer den See hautnah erleben möchte, sollte unbedingt ein Bad in ihm nehmen oder ihn wenigstens auf dem Stechlin-Wanderweg umrunden. Seine Uferlinie misst gut 16 Kilometer. Weitere Informationen: www.reiseland-brandenburg.de/baden


Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen | Juli 2016

Bezirks-Leben

1.000 neue Wohnungen im Süden

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STADTENTWICKLUNG: Karlshorst bekommt ein neues Stadtviertel. Bis zum Jahr 2021 entsteht an der Stelle eines Gewerbegebiets an der Ecke Blockdammweg und Ehrlichstraße die „Parkstadt Karlshorst“.

So soll die „Parkstadt Karlshorst“ am Blockdammweg einmal aussehen.

Z

ugemauerte Türen, teilweise eingeschlagene Fenster und mutwillig zerstörte Zwischenwände: Der einstige Verwaltungssitz des DDRMaschinenbaus am Blockdammweg hat schon bessere Zeiten erlebt. Seit Jahren verfällt der monströse Achtgeschosser, in dessen unteren Etagen noch einige wenige Gewerbemieter ausharren. Schon bald soll das Bürohaus abgerissen werden, genauso wie die weitläufigen Industriehallen im Hinterland. Auch die Hochspannungsleitung ist in absehbarer Zeit verschwunden – um Platz zu machen für die „Parkstadt Karlshorst“ gleich neben dem „Prinzenviertel“. 1.000 Wohnungen sollen bis zum Jahr 2021 entstehen, wo sich derzeit noch ein Gewerbegebiet befindet. Projektentwickler für das 13 Hektar große Areal ist das skandinavische Unternehmen Bonava, das aus der NCC-Gruppe hervorgegangen ist. „Wir möchten für viele Menschen ein neues Zuhause schaffen, in dem sie sich wohlfühlen“, sagte Bonava-Regionalleiter Helmut Kunze während der Vorstellung eines Masterplanes. Der sieht den Bau von Mehrfamilienhäusern vor, auch sollen ein Supermarkt, eine Kita, eine Schule, eine Drogerie und Büros entstehen. Als Projektentwickler verpflichtete Bonava den renommierten Stadtplaner Prof. Klaus Theo Brenner, von dem bereits die Pläne für die „Gartenstadt Karlshorst“ nur wenige Hundert Meter Luftlinie vom Blockdammweg entfernt stammen. Wie dort auch plant Brenner eine grüne Wohnsiedlung mit öffentlichen Parkanlagen und kleinen Mietergärten. „Das Landschaftliche und das Städtische kommen auf optimale Weise zusammen“, sagte Brenner, der die Arbeiten von drei Architekturbüros koordinieren wird. Ihm sei auch an einer anspruchsvollen Architektur gelegen.

Berlins Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel (SPD) zeigte sich bei der Vorstellung von Brenners Masterplan beeindruckt und erleichtert zugleich. „Gefühlte 20 Jahre haben wir uns bemüht, diesen Standort zu entwickeln“, sagte Geisel, der den Prozess einst als Baustadtrat und später als Bürgermeister von Lichtenberg begleitete. Größtes Problem: Für die Nutzung des Areals zu Wohnzwecken musste der Flächennutzungsplan geändert werden. Denn das Gebiet an der Grenze zum Bezirk Treptow-Köpenick war einst als Gewerbegebiet ausgewiesen. Dass dort jetzt 1.000 neue Wohnungen entstünden, sei von überregionaler Bedeutung, sagte Geisel vor dem Hintergrund der nicht enden wollenden Nachfrage nach Wohnungen in Berlin. Vor allem in Karlshorst führe dies zu einem hohen Druck auf dem Wohnungsmarkt. „Wenn man die Preise im Griff behalten will, muss man neu bauen“, sagte Geisel. Weil bei 1.000 neuen Wohnungen die Zahl der Karlshorster zunehmen wird, soll im Zusammenhang mit der „Parkstadt Karlshorst“ die viel befahrene Ehrlichstraße in eine Tempo 30-Zone verwandelt werden. „Die Verkehrsberuhigung gehört zu einem kinder- und familienfreundlichen Kiez“, sagte Geisel. Lichtenbergs Stadtentwicklungsstadtrat Wilfried Nünthel (CDU) kündigte an, beim Bau einer neuen Schule eng mit dem Unternehmen Bonava zusammenzuarbeiten. Die Idee: Der Projektentwickler und das Land Berlin teilen sich die Kosten für die Investition. Er hofft dadurch, den Bau der neuen Schule parallel zur Wohnsiedlung zu errichten. An die Adresse von Senator Geisel gerichtet, bat Nünthel um Unterstützung von der Landesebene für diese Idee. Für gewöhnlich braucht es bis zu acht Jahre von der Planung bis zum ersten Unterrichtstag in

FOTO: MARCEL GÄDING

einer neuen Schule. Erfreut ist Nünthel auch darüber, dass die in der Nachbarschaft ansässige Gartenarbeitsschule weiter bestehen bleibt. Mindestens 250 der 1.000 neuen Wohnungen sollen Sozialwohnungen werden, die Kaltmiete dort nicht mehr als 6,50

Euro pro Quadratmeter betragen. Noch einmal so viele Mietwohnungen sind zu ortsüblichen Konditionen geplant. Die restlichen Wohneinheiten werden als Eigentumswohnungen geplant. Nur so lasse sich die Miete für die Sozialwohnungen realisieren, heißt es. (gäd.)

BILDUNG & BERUF


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Wahlen 2016

Juli 2016 | Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen

Hier hat der Tierpark sein Zuhause

Der Wahlkreis 5 bietet Kontraste zwischen dörflicher Idylle und pulsierendem Großstadtflair.

von Marcel Gäding

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r ist mit 160 Hektar der größte Landschaftstiergarten Europas – und der Grund, warum jeder in Berlin Friedrichsfelde kennt. Denn der Name des Ortsteils ist Synonym für den Tierpark Berlin, der 1955 rund um das Schloss Friedrichsfelde errichtet wurde. Viele Aufbauhelfer leben heute noch im Kiez – und verfügen über eine Jahreskarte für den Tierpark. Der ist jedoch in die Jahre gekommen und wird gerade fit gemacht für die Zukunft. Der im April 2014 angetretene Direktor Dr. Andreas Knieriem hat einen Zukunfts- und Entwicklungsplan erarbeitet, der einen grundlegenden Umbau des Tierparks vorsieht. Künftig soll er ein geografischer Zoo sein, in dem sich die Tiere entsprechend ihren Herkunftsländern präsentieren. Einen Vorgeschmack auf die umfangreichen, über mehrere Jahre angelegten Arbeiten gibt es bereits jetzt: In diesem Frühjahr wird der Haupteingang umgestaltet; auch das Alfred-Brehm-Haus soll saniert werden und ist künftig Teil einer asiatischen Dschungellandschaft..

Ursprünglich hieß Friedrichsfelde Rosenfelde, dessen einstiges 1684/1685 errichtetes Schloss alle guten und schlechten Zeiten überstand und heute Teil des Berliner Tierparks ist. Mit dem Übergang von Rosenfelde in den Besitz von Friedrich III. erhielt der Ort 1699 seinen heutigen Namen. Eine zentrale Rolle spielte das Schloss nach dem Zweiten Weltkrieg: Dort sammelten die Sowjets Beutekunst, bevor diese in den Osten abtransportiert wurde. Ein großer Teil des Wahlkreises 5, zu dem der in der Gründerzeit entstandene Kaskelkiez gehört, ist geprägt von Plattenbauten aus den 1960er- und 1970erJahren, aber auch vom Weitlingkiez rund um den Bahnhof Lichtenberg. Letzterer geriet in den 1990er-Jahren Schlagzeilen als Hochburg der rechten Szene. Das Bild hat sich inzwischen gewandelt, nicht zuletzt auch durch den Schulterschluss der demokratischen Parteien und Initiativen wie „Bunter Wind für Lichtenberg“. Allerdings hat sich die Weitlingstraße

Das Schloss Friedrichsfelde konnte dank des Engagements von Ostberlinern und später der Fördergemeinschaft von Zoo und Tierpark erhalten und saniert werden. Der Tuchollaplatz (rechts) gehört inzwischen zu den gefragten Wohngegenden. FOTOS: MARCEL GÄDING Die Grenze verläuft entlang den Bahngleisen ab Höhe Kynaststraße Richtung Rummelsburg bis Höhe Fischerstraße – Fischerstraße, nach ca. 200 m in nordöstlicher Richtung bis zur Lückstraße – Lückstraße, Sewanstraße bis Kraatz-Tränke-Graben (AgnesKraus-Weg) – Kraatz-Tränke-Graben (Agnes-Kraus-Weg) bis Erich-Kurz-Straße – Erich-Kurz-Straße bis Am Tierpark – Am Tierpark bis Beginn Treskowallee – entlang den Bahngleisen bis zur Bezirksgrenze Marzahn-Hellersdorf, diese nördlich entlang bis S-Bahnhof Friedrichsfelde Ost – Rhinstraße bis Alt-Friedrichsfelde – Alt-Friedrichsfelde, Frankfurter Allee bis zur Brücke S-/U-Bahnhof Lichtenberg – entlang den Bahngleisen bis S-Bahnhof Nöldnerplatz – den Bahngleisen im nordwestlichen Bogen folgen bis zur Bezirksgrenze FriedrichshainKreuzberg, diese entlang bis zu den Bahngleisen Höhe Kynaststraße.

2011 lag Ole Kreins vor Katrin Lompscher und holte das Direktmandat. – zu DDR-Zeiten beliebte Einkaufsmeile – nie wirklich erholt. Heute finden sich nur noch wenige Einzelhändler, die durchgehalten haben. Andere haben ihre Geschäfte Dönerimbissen und Spätverkaufsstellen überlassen. Von den rund 50.000 Menschen im Wahlkreis 5 sind mehr als 14.000 schon 65 Jahre und älter. Allerdings befindet sich der Kiez im sozialen Wandel. Nachdem die Victoriastadt kaum noch Platz für junge Familien bietet, zieht es jüngere Menschen nun auch verstärkt in die Plattenbauten aus DDR-Zeiten. Unüberwindbar hingegen scheint die Straße Alt-Friedrichsfelde zu sein, deren sechs Spuren Friedrichsfelde trennen.

Politisch vertreten wird der Wahlkreis 5 seit der Wahl 2011 vom direkt gewählten Abgeordneten Ole Kreins (SPD) und von Katrin Lompscher, die für DIE LINKE über die Landesliste ins Abgeordnetenhaus zog und sich mit einem Abstand von 1,7 Prozentpunkten zu Ole Kreins im Kampf um das Direktmandat geschlagen geben musste. Beachtlich war auch der Erfolg der Grünen, die bei den Erststimmen 11,6 Prozent erzielten – 0,1 Prozent weniger als die CDU. Ob Kreins sein Direktmandat verteidigen kann, ist offen. Denn mit Hendrikje Klein übernimmt eine erfahrene Kommunalpolitikerin von DIE LINKE Lompschers Zepter.

DIREKTKANDIDATEN Mit Ihrer Erststimme entscheiden Sie am 18. September, welche(r) der Kandidat-innen/ -en direkt in das Abgeordnetenhaus gewählt werden. DIE LINKE: Hendrikje Klein SPD: Ole Kreins CDU: Martin Schaefer Grüne: Stefan Taschner FDP: Maria Hinz Piraten: Yannick Meyer AfD: Karsten Woldeit


Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen | Juli 2016

Alkoholisierte Frau randaliert in Bus

Der OBI-Markt eröffnet am 1. August.

FOTO: BIRGITT ELTZEL

Hoch hinaus am Bahnhof Lichtenberg WOHNUNGSBAU: An der Frankfurter Allee entstehen 500 „Mikrowohnungen“

D

er Bezirk bekommt ein neues Hochhaus: Im Frühjahr/Sommer 2017 sollen die Arbeiten für den „Q 218 Tower“ beginnen. Der Bauherr, die Gesellschaft für Projektentwicklung und Unternehmensberatung (GPU) der Investoren Arndt Ulrich und Lutz Lakomski aus Dernburg im Westerwald, hat jetzt eine entsprechende Bauvoranfrage gestellt. Bis zu 500 „Mikrowohnungen“ mit einer Fläche zwischen 40 bis 60 Quadratmeter Fläche sollen laut Ulrich geschaffen werden. Er rechnet mit einer Bauzeit von rund zweieinhalb Jahren. Das Gebäude mit 22 Etagen wird zwischen der Lichtenberger Brücke an der Frankfurter Allee, dem Bahngelände (Bahnhof Lichtenberg) und der Gebäudekante des angrenzenden Single-Wohnhaus „Q 216“ gebaut, das ebenfalls von Ulrich & Lakomski errichtet wurde. Die Investitionssumme für den „Q 218 Tower“ beträgt rund 70 Millionen Euro. Bis das Hochhaus entsteht, vergeht allerdings noch ein wenig Zeit. Dafür sind Ulrich & Lakomski bereits mit einem weiteren Projekt im Gebiet fertig: Ein Baumarkt an der Buchberger Straße 5, in den die Heimwerkerkette OBI einzieht, eröffnet am 1. August. Bereits im vergangenen Jahr war in Vorbereitung darauf die Kreuzung Frankfurter Allee/Buchberger Straße/Atzpodienstraße durch das bezirkliche Tiefbauamt umgebaut worden, der Investor beteiligte sich dabei finanziell in großem Maße.

Wie Lichtenbergs Baustadtrat Wilfried Nünthel (CDU) informiert, gab es eine Einigung über die zunächst umstrittene Höhe des „Q 118 Towers“. Die Investoren wollten zunächst einen 100 Meter hohen Wohnturm errichten. Dem hatte der Bezirk widersprochen. „Jetzt orientiert es sich an Hochhäusern der Umgebung“, sagt Nünthel. „Damit wird es zwischen 63 und 65 Meter hoch werden.“ Ulrich und Lakomski haben bereits mehrere Projekte mit günstigen Wohnungen im Bezirk realisiert. Dabei haben sie vor allem alte, nicht mehr genutzte Gebäude revitalisiert wie das frühere Warenhaus am Anton-Saefkow-Platz, ein leerstehendes Bürogebäude an der Gehrenseestraße 99 in Hohenschönhausen („Q 99“) und an der Konrad-WolfStraße 45/46 zwei ehemalige Wohnheime ausgebaut. Dort entstanden ein Haus für Sozialbedarf (Kitas, soziale Einrichtungen) sowie ein Wohnhaus mit Kleinwohnungen für geflüchtete Menschen. Eine der größten Erfolgsgeschichten ist jedoch das „Q 216“. Das ehemalige Industriegebäude an der Frankfurter Allee 2016 stand viele Jahre lang leer bis sich Ulrich und Lakomski des Hauses annahmen. 2012 wurde es nach Umbau fertiggestellt. Die 440 Appartements sind begehrt, weil die Mieten dort mit zwischen 300 und 350 Euro warm vergleichsweise günstig sind. Arndt Ullrich sagt, dass das „Q 216“ vollvermietet ist und es immer eine große Nachfrage nach Wohnungen dort gibt. (el.)

Bezirks-Leben

FRIEDRICHSFELDE. Eine alkoholisierte Frau hat am Dienstag (12. Juli) in einem Nachtbus in Friedrichsfelde randaliert und den Fahrer angegriffen. Aus noch unbekannten Gründen versuchte die 30-Jährige kurz nach 3 Uhr, den Angestellten während der Fahrt durch die Robert-Uhrig-Straße zu schlagen. Nachdem der 54-Jährige die Attacke abgewehrt hatte, warf die Frau eine geöffnete und gefüllte Getränkedose nach dem Chauffeur, die ihn glücklicherweise verfehlte, jedoch zu Verunreinigungen führte. Alarmierte Polizisten nahmen die renitente Dame in Gewahrsam, wobei sie mit beleidigenden Worten und einem Tritt gegen das Schienbein eines Beamten für die Einleitung zweier weiterer Ermittlungsverfahren sorgte.

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Anwohner bemerkt Einbrecher

FENNPFUHL. Dank der Aufmerksamkeit eines Anwohners der Lichtenberger Siegfriedstraße konnten zwei mutmaßliche Kriminelle nach einem Einbruchversuch festgenommen werden. Der Zeuge bemerkte die beiden Gestalten, die gerade dabei waren, mit Hebelwerkzeugen an der Eingangstür einer Tischlerei zu hantieren. Als ihnen das Öffnen misslang, begaben sich die beiden Männer zunächst in eine nahe gelegene Kneipe. Der Zeuge beobachtete das und berichtete es der von ihm alarmierten Polizei. Die Beamten nahmen daraufhin in besagter Kneipe wenig später zwei 28 und 30 Jahre alte Männer fest, die der Zeuge eindeutig wiedererkannte. Beide Festgenommenen wurden in das Einbruchkommissariat eingeliefert. Anzeige

Bonava baut 14 moderne Stadthäuser Im Stadtteil Biesdorf verbinden sich Stadt und Natur zu einem grünen Viertel mit urbaner Lebensqualität. Hier realisiert Bonava (ehemals NCC) ein neues Wohnquartier mit insgesamt 14 modernen und nachhaltig gebauten Stadthäusern, die nicht nur durch hohe Energieeffizienz überzeugen. Die Anbindung an die City ist über öffentliche

Verkehrsmittel optimal gewährleistet. Besuchen Sie uns im Infobüro in der Weißenhöher Straße/Minsker Straße in 12683 Berlin-Biesdorf. Weitere Informationen erhalten Sie täglich von 9 bis 19 Uhr über das kostenfreie Infotelefon: 0800 670 80 80 oder über bonava.de/biesdorf.


10 Bezirks-Sport

Juli 2016 | Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen

Suche nach der Harmonie

RADSPORT: Theo Reinhardt vom SC Berlin will dem Bahnvierer bei den Olympischen Spielen in Brasilien zu altem Glanz verhelfen. von Benedikt Paetzholdt

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ie Augen der Nachwuchs-Radfahrer des SC Berlin leuchteten vor wenigen Tagen besonders hell. Vor dem Vereinsheim im Sportforum gab es ein kurzes Stelldichein mit einem jungen Mann, dem viele hier nacheifern: Theo Reinhardt. Auch er düste auf seinem Rennrad früher über die Anlage. Jetzt, mit 25 Jahren, darf er seinen Olympiatraum leben. In wenigen Tagen geht es los nach Rio de Janeiro. „Seit der Nominierung wächst jeden Tag die Vorfreude“, sagt Reinhardt. Reinhardt ist nach Berlin gekommen, um vor den aufregendsten Tagen seiner Sportlerkarriere noch mal Zeit mit Freundin Jane und Sohn Pepe zu verbringen. Und sich ein wenig von den Strapazen der vergangenen Wochen zu erholen. Um sich optimal in Form zu bringen, pendelten Reinhardt und die Nationalmannschaft quer durch Europa. Das Team weilte unter anderem in Bordeaux (Frankreich), in der Nähe von Linz (Österreich) sowie in Badenweiler, einem Kurort in Süddeutschland. „Hört sich nach Urlaub an“, scherzt er, „es war aber alles andere als das“. All diese Reisen waren eigens dafür vorgesehen, Trainingskilometer zu bolzen und den Körper zu stählen. Und obwohl Reinhardt und seine Kollegen als Bahnradsportler ihre Wettkämpfe unter geschlossenem Hallendach austragen, radelten sie über die Straßen der jeweiligen Region. „Ich fahre gerne draußen“, sagt Reinhardt, „aber das Wetter ist natürlich ungewisser“. Womit die Sportler aber gut umgehen können, schließlich haben sie alle mal als Straßen-Rennfahrer begonnen. Von Berlin aus ging es früher besonders häufig in Richtung Bernau und Schwanebeck. Hier finden sich Strecken, auf denen man das Rad auf

Theo Reinhardt mit einem seiner ersten Räder des SC Berlin. Tempo bringen kann, ohne ständig vom Stadtverkehr bedrängt zu werden. Schon als Jugendlicher entschied sich Reinhardt allerdings dafür, auf die Bahn zu wechseln – wegen der besseren Erfolgsaussichten. Im Vereinsheim des SC Berlin sind die Fotos seiner bislang größten Sportlermomente ausgestellt, unter anderem Bronze bei der Weltmeisterschaft 2013 im Zweier-Mannschaftsfahren. Jetzt fehlen nur noch die olympischen Schnappschüsse, im besten Fall auf dem Podium mit einer Medaille um den Hals.

FOTO: B. PAETZHOLDT

Damit sich dieser Wunsch erfüllt, muss sich Reinhardt einen Startplatz für das Team erkämpfen. Wie der Name schon sagt, bilden in seiner Disziplin vier Fahrer ein Team, einer ist als Ersatzmann dabei. In den kommenden Wochen wird sich kristallisieren, welches Quartett die besten Erfolgsaussichten hat. „Wir treffen die Entscheidung gemeinsam und jeder wird dahinterstehen“, sagt Reinhardt. Mit lauter Einzelkämpfern gehe es jedenfalls nicht. Beim Bahnvierer erreicht das Team Geschwindigkeiten um die 65

Kilometer in der Stunde, kleinste Konzentrationsschwächen können dramatische Folgen haben. Bei Olympia wird deshalb das Quartett an den Start gehen, das am besten zusammenspielt. „Das müssen dann nicht immer die vier mit den besten Messparametern sein“, weiß Reinhardt. Bei den Trainingslagern geht es deshalb auch viel um Teambuilding. Beim Bahnvierer zählte Deutschland über Jahrzehnte hinweg zur Weltspitze. Bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen räumten die jeweiligen Equipes ab. Bei Olympia 2008 und 2012 wurde die Qualifikation allerdings verpasst. Weshalb Reinhardt darauf brennt, dieser Disziplin wieder zu einem guten Ruf zu verhelfen. „Wie der Achter beim Rudern sollte der Vierer wieder die Paradedisziplin des Bahnradsports werden“, sagt Reinhardt. Was auch Voraussetzung wäre, um ein bisschen mehr Aufmerksamkeit auf die Sportart zu lenken. Noch immer leiden die Bahnradsportler auch an der „Misere im Radsport“, wie es Reinhardt nennt. Früher sei die Sportart populärer gewesen, dann aber haben groß angelegte Dopingsünden für einen „riesigen Knacks“ gesorgt. Dass inzwischen auch reihenweise Leichtathleten und Athleten anderer Disziplinen enttarnt wurden, wertet Reinhardt als Nachweis, dass es nicht nur im Radsport Übeltäter gibt. „Es gibt immerhin ein paar Lichtblicke, dass es wieder aufwärts geht.“ In den vergangenen Wochen soll das natürlich speziell für ihn und seine Teamkollegen gelten. Gerade die Bahnradsportler bereiten sich vier Jahre lang speziell auf dieses Großevent vor. Nicht aus finanzieller Sicht, im Vergleich zu anderen Nationen sorgen selbst Goldmedaillen nicht für einen Geldrausch. Ein Erfolg in Rio wäre vielmehr Genugtuung für alle Entbehrungen der vergangenen Jahre und Monate.

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Bezirks-Kulturkalender

Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen | Juli 2016

Lichtenberg im Stadthaus, Türrschmidtstraße 24, 10317 Berlin, Telefon 030 57 79 73 88 12/18.

MALEREI & FOTOGRAFIE Spreesichten: Aquarelle und Ölmalereien von Karin Polaski. Ausstellungseröffnung am 3. August, 19 Uhr. Zu sehen bis zum 16. Oktober. Ort: Kulturhaus Karlshorst, Treskowallee 112, 10318 Berlin, Tel. 030 475940610. Öffnungszeiten: Mo-Sa 11-19 Uhr, So 14-18 Uhr.

Ausstellung „Inhaftiert in Hohenschönhausen. Zeugnisse politischer Gewalt 1945-1989“: Dauerausstellung im ehemaligen zentralen Stasi-Gefängnis. Führungen: Einzelbesucher: stündlich 10-16 Uhr (6, erm. 3 Euro), Gruppen (Voranmeldung): täglich 9-16 Uhr, Eintritt frei. Ausstellung tgl. 9-18 Uhr. Ort: Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, Genslerstraße 66, 13055 Berlin, Tel. 030 98608230. Infos: www.stiftung-hsh.de

Ellena Olsen – Summertime: Malerei, Zeichnung und Objekt. Zu sehen bis zum 21. September. Ausstellungseröffnung am 10. August um 19 Uhr. Zur Vernissage spricht die Kunstwissenschaftlerin Astrid Volpert. Ort: Galerie 100 und Kunstverleih, Konrad-WolfStraße 99, 13055 Berlin, Tel. 030 9711103. Öffnungszeiten: Di-Fr 10-18 Uhr, So 14-18 Uhr.

Staatssicherheit in der SED-Diktatur: Dauerausstellung im Stasi-Museum. Geöffnet Mo-Fr 10-18 Uhr, Sa/ So 11-18 Uhr. Ort: Stasi-Museum/ASTAK e.V., Ruschestraße 103, Haus 1, 10365 Berlin, Tel. 030 5536854, Internet: www.stasimuseum.de. Eintritt: Erwachsene 6, erm. 3-4,50 Euro.

Malerei von Annegret Ruhland: zu sehen bis zum 19. August. Ort: Egon-Erwin-KischBibliothek, Frankfurter Allee 149, 10365 Berlin, Tel. 030 5556719. Öffnungszeiten: Mo, Di, Do, Fr 9-19 Uhr; Mi 13-19 Uhr, Sa 9-15 Uhr.

MUSIK & KONZERT Barocker Sommernachtstraum: Historischer Rokoko-Ball mit Sommernachtspicknick am 20. August um 20 Uhr. Höhepunkt des Schlossfestes wird der Rokoko-Ball auf Schloss Friedrichsfelde sein. An diesem Abend verwandelt sich das Schloss in die Zeit von Friedrich dem Großen und lädt zum Tanz und zum Picknick. Eintritt: 45,00 Euro inkl. Imbiss. Ort: Schloss Friedrichsfelde, Am Tierpark 41, 10319 Berlin, Tel. 030 51531407.

Schwarz-Weiß: Malerei von Hans Piepenhagen, Chef der Senioren-Malgruppe, zu sehen bis zum 26. Juli. Ort: Anton-Saefkow-Bibliothek, Anton-Saefkow-Platz 14, 10369 Berlin, Tel. 030 902963773. Öffnungszeiten: Mo, Di, Do, Fr 9-19 Uhr; Mi 13-19 Uhr. Strawaldes Bilder: Die rk-Galerie würdigt den bedeutenden Künstler Strawalde alias Jürgen Böttcher anlässlich dessen 85. Geburtstages mit einer Ausstellung. Zu sehen sind dessen Werke bis zum 2. September Mo-Fr von 10 bis 18 Uhr. Ort: rk-Galerie für zeitgenössische Kunst im Rathaus Lichtenberg, Möllendorffstraße 6, 10367 Berlin, Tel. 030 902963713. „Fantasie und Wirklichkeit“: Arbeiten von Thomas Christian Lenz, zu sehen bis zum 30. August. Gezeigt werden Bilder aus den Bereichen Landschaft, Porträt, Akt, Fantasie und Stilleben. Ort: Bodo-Uhse-Bibliothek am Tierpark, Erich-Kurz-Straße 9, 10319 Berlin, Tel. 030 5122102. Öffnungszeiten: Mo, Di, Do, Fr 9-19 Uhr; Mi 13-19 Uhr, Sa 9-15 Uhr. Bilder von Doro Petersen: „Wärmeübung“ – das ist der Titel der Ausstellung, die am 18. August um 19 Uhr eröffnet wird. Zu sehen bis 22. September. Ort: Studio Bildende Kunst, John-Sieg-Straße 13, 10365 Berlin Tel. 030 5532276. Öffnungszeiten: Mo bis Do 10-20 Uhr, Fr 10-18 Uhr, Sa 14-18 Uhr. Ausgedient: Fotoausstellung des „Fotoclub 1092“, zu sehen bis zum 11. August. Öffnungszeiten: Di 14-16 Uhr, Do 14-18 Uhr. Eintritt: 2 Euro. Ort: Museum im Kesselhaus, Herzbergstraße 79 (Haus 29), 10365 Berlin, Tel. 030 54722424. Malerei und Zeichnungen: „Wurzeln“ lautet der Titel der Ausstellung von Francesca Pegorer. Vernissage: 25. August, 19 Uhr. Zu sehen bis zum 29. September. Ort: Galerie Ost-Art, Giselastraße 12, 10317 Berlin, Tel. 030 5139749. Öffnungszeiten: Di-Fr 10-15 Uhr, Sa 13-17 Uhr. „Proche Banlieue“: Die Künstler Matthew Burbidge, Astrid Busch, Lene von Gödecke, Yuki Jungesblut, Ulrike Mohr und Daniel Silver versprechen den Bewohnern von Neu-Hohenschönhausen einen neuen Blick auf ihren Stadtteil. Zu sehen bis zum 24. August. Eintritt frei. Öffnungszeiten: Mo bis Do 11-19 Uhr, Fr 11-18, So 14-18 Uhr. Ort: studio im HOCHHAUS, Zingster Straße 25, 13051 Berlin. Noontide: Die Arbeiten der niederländischen Künstlerin José Heerkens sind bis zum 11. September zu sehen. Sie fängt insbesondere die Lichtstimmung der Mit-

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Fernöstliches Vietnam

KINDER & FAMILIE

Im Rahmen der Kulturring-Reihe „Hoher Salon“ präsentiert Alina Pätzold am 26. August um 19.30 Uhr Vietnam. Neben landestypischer Musik dürfen sich die Besucher auch auf regionale Speisen und Kunst aus dem fernöstlichen Land freuen. Der Eintritt kostet 18 Euro. Ort: Humboldt-Haus, Warnitzer Straße 13 A, 13057 Berlin. Kartenbestellungen unter Tel. 030 5532276. FOTO: PIXABAY.COM

Kinder-Ferienkino: Im Rahmen der Reihe werden am 18. August um 10 Uhr „Rapunzel neu verföhnt“ und um 14.30 Uhr „Der Glöckner von Notre Dame“ gezeigt. Der Eintritt ist frei! Ort: Humboldt-Haus, Warnitzer Straße 13 A, 13057 Berlin.

tagszeit in ihren Werken ein. Eintritt frei. Öffnungszeiten: Di bis So 11-17 Uhr. Ort: Mies van der Rohe Haus, Oberseestraße 60, 13053 Berlin, Tel. 030 97000618. 30 Jahre Mühlenradbrunnen: Zum 30. Geburtstag des Mühlenradbrunnens würdigt eine Ausstellung die Arbeit des Metallkünstlers Achim Kühn. Zu sehen bis zum 29. Juli. Eintritt frei. Öffnungszeiten: Mo-Fr 8-16 Uhr. Ort: Nachbarschaftshaus im Ostseeviertel, Ribnitzer Straße 1, 13051 Berlin. Bronzeplastik, Zeichnung, Druckgrafik: Arbeiten des Bildhauers Claus Lindner (Uckermark) sind bis zum 3. August zu sehen. Eintritt frei. Öffnungszeiten: Di bis Fr 10-18 Uhr, So 14-18 Uhr. Ort: Galerie 100 und Kunstverleih, Konrad-Wolf-Straße 99, 13055 Berlin, Tel. 030 9711103. Summertime – Grafik von Dagmar Hintzmann: in ihren Bildern begibt sich Dagmar Hintzmann – ausgehend von Spannungsfeldern der eigenen inneren und der äußeren Welt – auf eine stetige Suche nach Einfachheit. Zu sehen bis zum 5. August. Öffnungszeiten: Mo-Do 10-20 Uhr, Fr 10-18 Uhr, Sa 14-18 Uhr. Ort: Studio Bildende Kunst, JohnSieg-Straße 13, John-Sieg-Straße 13, 10365 Berlin.

LESUNG & GESPRÄCH Aus dem Leben eines Waisenjungen: Die Lebenserinnerungen ihres Großvaters Adolf Linke stellt die Autorin Brigitte M. Lange am 20. Juli um 19 Uhr vor. Linke (1877-1955) lebte von 1890 bis 1892 im Rummelsburger Waisenhaus. Eintritt: 3 Euro. Ort: Museum Lichtenberg im Stadthaus, Türrschmidtstraße 24, 10317 Berlin, Tel. 030 5779738812/18.

VORTRAG/ FÜHRUNG „Mies verstehen“: Sonntagsführung durch Haus, Garten und Ausstellung am 7. August um 11.30 Uhr. Eintritt: 5 Euro, bis 16 Jahre frei. Ort: Mies van der Rohe-Haus, Oberseestraße 60, 13053 Berlin, Tel. 030 97000618.

GESCHICHTE Rückwärts nimmer: Ausstellung über den Aufenthalt im Werkhof Torgau und im Gefängnis Rummelsburg. Katrin Büchel und Gino Kuhn haben sich kritisch-künstlerisch mit ihrer Haftzeit auseinandergesetzt. Ausstellungseröffnung: 5. August, 19 Uhr. Zu sehen bis zum 30. Oktober. Eintritt frei. Ort: Museum Lichtenberg im Stadthaus, Türrschmidtstraße 24, 10317 Berlin, Tel. 030 5779738812/18. Öffnungszeiten: Di-Fr und So 11-18 Uhr. Verbrannte Bücher: Wanderausstellung über die Bücherverbrennung 1933. Zu sehen bis zum 21. Juli. Ort: Barnim-Gymnasium, Ahrensfelder Chaussee 41, 13057 Berlin. Besichtigung nach Voranmeldung immer mittwochs von 14 bis 16 Uhr. Telefon: 030 9366690. „Aufs Angenehmste enttäuscht - aus der Geschichte des Waisenhauses Rummelsburg“: Ausstellung im Museum Lichtenberg, zu sehen bis zum 25. September. In die Schau flossen unter anderem die Untersuchungsergebnisse der Anthropologin Jeanette Wnuk ein, die 2013 auf dem einstigen Waisenhausfriedhof zusammengetragen wurden... Öffnungszeiten: Di bis Fr und So 11-18 Uhr. Der Eintritt ist frei. Ort: Museum

IMPRESSUM

Bezirks-Journal

Unabhängige Monatszeitung für die Berliner Bezirke. In Kooperation mit www.lichtenbergmarzahnplus.de und www.qiez.de Das Bezirks-Journal erscheint einmal im Monat und liegt derzeit an ca. 300 Orten in den Bezirken Lichtenberg sowie Marzahn-Hellersdorf kostenlos zur Mitnahme aus. Die Zeitung finanziert sich ausschließlich durch Werbung. Herausgeber/ Chefredakteur: Marcel Gäding (V.i.S.d.P.) Verlag: Medienbüro Gäding | Marcel Gäding im Medienzentrum Marzahn Zur Alten Börse 77 | 12681 Berlin Telefon: 030 55 49-43 60 Telefax: 030 55 49-43 69 E-Mail: redaktion@bezirks-journal.de Internet: www.bezirks-journal.de Facebook: www.facebook.com/bezirksjournalberlin Twitter: www.twitter.com/bezirks_journal Redaktion & Internet: Marcel Gäding (Ltg.), Volkmar Eltzel (lima+) freie Mitarbeit: Steffi Bey, Benedikt Paetzholdt, Regina Friedrich, Birgitt Eltzel Anzeigen & Werbung: Lutz Neumann, Tel. 030 55 49-96 55 E-Mail: anzeigen@bezirks-journal.de Vertrieb & Verteilung: Detlef Matzki, Eckhard Kietzmann E-Mail: vertrieb@bezirks-journal.de Druck: Pressedruck Potsdam GmbH MADSACK Mediengruppe Friedrich-Engels-Straße 24, 14473 Potsdam Mitglied im Deutschen Journalistenverband e.V. Wirtschaftskreis Hohenschönhausen-Lichtenberg e.V. Bundesverband mittelständische Wirtschaft e.V. Gesamtauflage: 100.000 Exemplare Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 3/2015. Das nächste Bezirks-Journal erscheint am 11.08.2016


12 Bezirks-Nachrichten

Juli 2016 | Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen

Alles, was Lichtenberg bewegt. Kurz. Bündig. Kompakt. Senden Sie uns Ihre Infos! E-Mail: redaktion@bezirks-journal.de

BVV: PIRATEN stellen Videos online LICHTENBERG. Alle Videoaufzeichnungen der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) sind ab sofort auf der Seite der PIRATEN-Fraktion abrufbar (https://fraktion-piraten-lichtenberg.de/ aufzeichnungen-der-bvv-sitzungen/). Anders als auf der offiziellen Seite der BVV können hier sämtliche Sitzungen noch einmal angeschaut werden. Bei Berlin.de bleiben die Aufzeichnungen nur sechs Monate gespeichert. (bzj.)

Mittagstisch in luftiger Höhe Unter den wachsamen Augen einer Tierpflegerin genießen die Giraffen im Tierpark Berlin ihre Mittagsmahlzeit. Wegen ihrer Größe muss das Futter für die Vierbeiner in luftiger Höhe serviert werden. Aufgenommen wurde dieser Moment von Gisela Seifert von der Fotogruppe des Deutschen Senioren-Computerclubs. Die Hobbyfotografen ziehen mehrmals im Monat mit ihren Kameras durch die Bezirke. FOTO: GISELA SEIFERT

Sie wollen Werbung schalten? Wir beraten Sie: Tel. 030 5549-9655

Dolgensee-Center weicht Boulevard STADTENTWICKLUNG: Altes Einkaufszentrum wird abgerissen und macht Platz für Neubauten.

S

von Birgitt Eltzel

chon Mitte der 1990er-Jahren war angekündigt worden, dass sich am Dolgensee-Center Großes tun soll. Doch auf die versprochenen millionenschweren Investitionen in das dreiteilige Gebäudeensemble warten die Anwohner im Gebiet schon mehr als zwei Jahrzehnte. Im nächsten Frühjahr soll es nun endlich losgehen mit dem Neubau des inzwischen ziemlich maroden Komplexes an der Dolgenseestraße 8. Die alten Gebäude werden abgerissen. Es entstehen zwei zehngeschossige Wohnhäuser (etwa 680 Wohnungen) mit Gewerbeflächen und eine neue Kindertagesstätte. Gleichzeitig soll der öffentliche Raum aufgewertet werden. Rund 130 Millionen Euro will Investor Klaus Off aufwenden. Off hatte die Immobilie im Dezember 2015 von den bisherigen Besitzern erworben. Am 29. Februar beantragte er das Einleiten eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans, vor kurzem gab es die Zustimmung der Senatsstadtentwicklungsverwaltung dafür. Das Dolgensee-Center war in den 1970er-Jahren, wie traditionell in DDRPlattenbaugebieten üblich, als „Dreifal-

Kein schöner Anblick: das alte Dolgensee-Center. tigkeit“ von Dienstleistungswürfel mit verschiedenen Serviceeinrichtungen, Clubgaststätte (hier: „Drushba“) und Kaufhalle errichtet worden. Der Komplex ist der einzige seiner Art in Lichtenberg, der in dieser Struktur noch erhalten geblieben ist. Herzstück des neuen Centers soll ein Boulevard werden, der am westlichen Ende in eine Piazza endet. Der vorhandene Baumbestand soll in eine grüne Promenade integriert werden, neue Gehwege, Spiel- und Sitzbereiche sowie großzügige Rasenflächen werden an-

FOTO: BIRGITT ELTZEL

gelegt. Versprochen ist, dass der Kugelbrunnen und die Bronzeplastik „Junges Paar“ erhalten bleiben. Auch an eine Skaterbahn, verschiedene Sitz- und Liegeelemente sowie Kletterstangen und einen Kletterwald ist gedacht. Investor Off bezeichnet das Aufrechterhalten der Versorgung mit Waren des täglichen Bedarfs als „eine Herausforderung“. Noch gibt es keine konkrete Lösung dafür. Es soll jedoch für Möglichkeiten gesorgt werden. Off sagte, dass bereits viele Anregungen von Bürgern für die Gestaltung des neuen Centers

Florian Münter

eingegangen seien. „Ich bin sehr berührt von der engen Bindung der Bürger an ihren Kiez. Hier wird gern gewohnt, und das seit Jahrzehnten.“ Lichtenbergs StadtentwicklungsStadtrat Wilfried Nünthel (CDU) zeigt sich zufrieden über die Entwicklung: „Wir werden als Bezirk alles daran setzen, dass sich das Vorhaben gut in die Umgebung einpasst und eine hohe Aufenthaltsqualität geschaffen wird.“ Die Nahversorgung werde deutlich aufgewertet und langfristig gesichert. Laut Zusage des Investors sollen die vorhandenen Gewerbemieter die Möglichkeit erhalten, auch ins neue Center umzuziehen. Das bestätigt man bei „Marco Polo“, einem beliebten italienischen Restaurant mit ausgezeichneten Speisen, das seit fast 20 Jahren eine Institution im Kiez ist und am Fennpfuhl und Biesdorf Ableger hat, „Marco Polo due“ und „Marco Polo tre“. „Für uns werden extra neue Räume gebaut“, weiß einer der Beschäftigten. Der Jugendclub Betonoase bekommt laut Nünthel an der Dolgenseestraße 60 A einen Neubau, finanziert wird das aus Mitteln des Programms Stadtumbau Ost.

Bestattungen

S O Z I A L B E S TAT T U N G Feuer-oderErdbestattung unverbindlicher und kostenfreier Hausbesuch komplette Antragsstellung und Erledigung alle Formalitäten Kostenübernahme durch das Sozialamt

Tag & Nacht

30 34 04 47


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