Bezirks journal lichtenberg september 2016

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Lichtenberger

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Bezirks-Journal

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Lichtenberg wählt: AfD vor Einzug ins Rathaus BERLIN-WAHL: Umfragen zufolge könnten die Alternativen ein zweistelliges Ergebnis erzielen. DIE LINKE und die SPD ringen um die Macht im Rathaus Lichtenberg.

von Marcel Gäding

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ie Alternative für Deutschland (AfD) steht vor einem Einzug in das Rathaus Lichtenberg. Parteienforscher gehen davon aus, dass die AfD bei den Wahlen am 18. September nicht nur den Sprung ins Berliner Abgeordnetenhaus schafft, sondern auch in die Bezirksverordnetenversammlungen. „Ich vermute, dass jemand, der die AfD auf Landesebene wählt, dies auch auf Bezirksebene macht“, sagt der Politologe Carsten Koschmieder von der Freien Universität Berlin. AfD-Wahlkampfmanager Karsten Woldeit erklärt selbstbewusst, dass die AfD in Lichtenberg, Marzahn-Hellersdorf und Treptow-Köpenick ein Ergebnis um 20 Prozent der Stimmen anstrebe. Treten die Prognosen ein, dürfte sich die Zusammensetzung der Bezirksver-

Am 18. September wird zweimal gewählt: Zum einen das Bezirksparlament, zum anderen das Abgeordnetenhaus. FOTOMONTAGE: M. GÄDING ordnetenversammlung (BVV) stark verändern. Dort ist derzeit DIE LINKE stärkste Fraktion; SPD, CDU und Grüne stellen mit ihren Stimmen Bezirks-

bürgermeisterin Birgit Monteiro (SPD). Gute Chancen, wieder in der BVV vertreten zu sein, hat die FDP. Die Piraten, 2011 mit 9,2 Prozent in das Bezirkspar-

lament gewählt, muss hingegen um ihren Wiedereinzug bangen. Zwischen Bezirksbürgermeisterin Birgit Monteiro und ihrer Herausforderin Evrim Sommer (DIE LINKE) dürfte es ein Kopf-an-Kopf-Rennen geben. Sommer hofft, dass DIE LINKE wieder stärkste Partei wird und die Zählgemeinschaft aus CDU, SPD und Grünen Stimmen verliert. Amtsinhaberin Monteiro hingegen würde gerne ihren Job an der Spitze vom Rathaus Lichtenberg weitermachen. Je nach Ausgang der Wahl kann es jedoch passieren, dass einer der vier vakanten Stadtratsposten an die AfD geht. Relativ wahrscheinlich ist hingegen, dass DIE LINKE bei der Abgeordnetenhauswahl alle sechs Direktmandate in Lichtenberg erringt. Mehr zum Thema BVV- und Abgeordnetenhauswahl in unserer großen Wahlbeilage im Innenteil!


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Bezirks-Leben

September 2016 | Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen

N AC H R I C H T E N

Neue Kita mit 120 Plätzen

FENNPFUHL. An der Rudolf-ReuschStraße entsteht ein neuer Kindergarten. Bausenator Andreas Geisel, Bezirksbürgermeisterin Birgit Monteiro (beide SPD) und Jugendstadträtin Sandra Obermeyer (parteilos, für DIE LINKE) gaben jetzt den Startschuss für die Bauarbeiten. In den kommenden Monaten entstehen insgesamt 120 Betreuungsplätze mit dem Schwerpunkt einer „bewegungsfreundlichen Kita“. Das Bauvorhaben kostet rund 3,1 Mio. Euro und wird vor allem aus dem Berliner Landesprogramm „Sondervermögen Infrastruktur der wachsenden Stadt“ (SIWA) mit 2 Mio. Euro finanziert. Weitere 0,87 Mio. Euro kommen aus dem Bund-Förderprogramm für Kinderbetreuung sowie aus Eigenmitteln des Bezirks, teilte das Land Berlin mit. (bzj.) Anzeige

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Umweltsenator Andreas Geisel (SPD) besuchte unlängst das Projekt in Malchow.

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Führungen durch ehemaliges Stasi-Archiv HOHENSCHÖNHAUSEN. Zum ersten Mal können Interessierte am 10. und 11. September die denkmalgeschützte Villa des Industriellen Richard Heike in der Freienwalder Straße 17 in Hohenschönhausen besichtigen. Das Haus im ehemaligen Sperrgebiet Berlin-Hohenschönhausen beherbergte bis Ende 1989 das ehemalige NS-Archiv der Staatssicherheit. Im Rahmen des Tags des offenen Denkmals finden jeweils um 11, 13 und 15 Uhr Führungen durch das Gebäude statt, teilte die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen mit. Die Rundgänge sind kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Das komplette Programm zum Denkmaltag im Internet unter www.stiftung-hsh.de (bzj.) Anzeige

FOTO: BIRGITT ELTZEL

von Birgitt Eltzel

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erade haben sie die Wiese auf dem Naturhof gemäht. Ein wenig Heu blieb darauf liegen – natürlicher Dünger und Lebensraum für Insekten. Sechs Flüchtlinge aus Syrien, Afghanistan und Pakistan, fünf Männer und eine Frau, kümmern sich seit April in einem bisher einzigartigen Integrationsprojekt um Natur- und Landschaftsschutz in Berlin. Sie arbeiten unter der Regie des Naturhofs auf dessem Gelände, aber auch auf dem Areal der Naturschutzstation am Hellersdorfer Schleipfuhl und rund um das Lichtenberger Umweltbüro an der Passower Straße in Neu-Hohenschönhausen. Das Projekt entstand nach einer Idee von Cornelis F. Hemmer von der Stiftung für Mensch und Umwelt und wird finanziert von der Allianz Umweltstiftung. Beide Partner realisieren gemeinsam drei solcher Projekte in Deutschland, die auf ein Jahr angelegt sind: das Berliner (Landschaftspflege), eines in Eberswalde (Waldpflege) und ein Projekt in Ludwigsburg (Grünpflege). Insgesamt 22 geflüchtete Menschen haben so eine Arbeitsgelegenheit, bei der sie sich ein wenig Geld dazu verdienen können. Montags bis freitags von 8 bis 12 Uhr wird in dem Malchower Projekt gearbeitet, jeder Flüchtling bekommt dafür 1,05 Euro pro Stunde. 80 Stunden im Monat dürfen sie laut Gesetz arbeiten. Doch nicht um den bescheidenen Verdienst geht es in erster Linie, sondern um Integration. „Die Menschen bekommen unseren Kulturraum vermittelt und auch, wie wichtig uns Natur- und Landschafts-

schutz ist“, sagt Lutz Spandau, Vorstand der Allianz Umweltstiftung. „Gleichzeitig lernen sie dabei die deutsche Sprache.“ Das sei das Allerwichtigste: „Für den weiteren Weg der Menschen wird schließlich kaum entscheidend sein, ob sie gelernt haben, eine Wiese ordentlich zu mähen.“ Spaten statt Stift und Kamera Nur einer der Projektteilnehmer kommt aus der Landwirtschaft. Ein Bauingenieur aus Afghanistan ist dabei, der in Deutschland zum Altenpfleger umschulen will, wenn es mit dem Bleiberecht klappt. Denn Altenpfleger werden hierzulande gebraucht. Auch ein Journalist aus Pakistan, der dort 15 Jahre als Kriminalreporter tätig war, arbeitet jetzt mit Hacke und Spaten. Rafique Chohan, der auf einer Todesliste der Taliban stand, hat immer seinen Presseausweis dabei, obwohl er weiß, dass er in Deutschland wohl kaum bei einer Zeitung arbeiten wird. Für die Tätigkeit im Projekt ist er dankbar: „Man kann etwas Sinnvolles tun und lernt dabei.“ Chohan, der mit seinem halbwüchsigen Sohn eine kleine Wohnung bezogen hat, kommt jeden Tag aus Spandau nach Malchow – mit S-Bahn und Bus fast eineinhalb Stunden Fahrt. Ein junger Afghane, der sich als Karim vorstellt, lebt noch mit seiner Frau und dem in Berlin geborenen Baby in der Flüchtlingsunterkunft im Falkenberger Hausvaterweg. Karim erzählt, dass er wegen seiner Herkunft keinen Integrationskurs bekomme, um Deutsch zu lernen – Afghanen gehen dabei wegen eines unsicheren Bleiberechts oft leer

aus. Von seinem Taschengeld von 128 Euro im Monat hat er deshalb privat Deutschkurse bezahlt. Dreimal in der Woche gehen seine Frau und er außerdem in die Anna-Seghers-Bibliothek am Prerower Platz, um sich anhand der dort zur Verfügung stehenden Medien selbst die Sprache des Gastlandes beizubringen. Seit einem Jahr ist Karim mit seiner Familie in Deutschland, er spricht inzwischen schon ein recht passables Deutsch. Doch das reicht ihm nicht. Deshalb hat er sich gemeldet, um bei dem Naturschutz-Projekt mitzumachen, wo er auch mit deutschen Kollegen zusammenarbeitet. Beate Kitzmann, die Geschäftsführerin der Naturschutzstation Malchow, sagt, dass die Arbeit der Geflüchteten Berlin ganz konkret zugute kommt: „Über den ersten Arbeitsmarkt wäre die Landschaftspflege nur schwer zu leisten.“ Auch deshalb hofft sie, dass das Modellprojekt verstetigt wird. Eine zustimmende Antwort kann der Senator noch nicht geben: „Die Frage einer Unterstützung durch das Land müssen wir uns noch stellen“, sagt er. Dass ein solches Projekt ähnlich wie ein Freiwilliges Ökologische Jahr ausgestaltet werde, könne er sich dagegen schon jetzt vorstellen. Das Naturschutzprojekt mit den Geflüchteten läuft noch bis Ende März 2017. Dann wird es eine Dokumentation der Erfahrungen geben, berichtet Lutz Spandau. Cornelis Hemmer sagt, er hoffe, dass sich das dann auch andere Kommunen ansehen, um ähnliche Integrationsprojekte zu starten, von denen beide Seiten einen Nutzen haben – die Zugezogenen und die Einheimischen.


Bezirks-Leben

Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen | September 2016

Einmal durch halb Lichtenberg

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FRIEDRICHSFELDE: Zwei Grundschülerinnen machen sich heimlich aus dem Staub. Stundenlang sind sie im Bezirk unterwegs. Ihr Verschwinden wird erst sehr spät bemerkt. treuung“ abgegeben. „Die Anmeldung in der Spätbetreuung erfolgt durch die Kinder selbst“, sagt Koschembar. Und ergänzt: „Hier lag der Knackpunkt.“ Mit anderen Worten: Offenbar wurde keine Namensliste abgehakt und geschaut, ob auch alle noch zu betreuenden Kinder im Hort sind. Mittlerweile wurden nach Darstellung der Senatsbildungsverwaltung Konsequenzen gezogen: „Die Schulaufsicht reagierte nach Kenntnis des Vorfalls, indem sich die zuständige Fachaufsicht für die ergänzende Förderung und Be-

von Marcel Gäding

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s ist der Albtraum aller Eltern: Da will ein junger Vater seine Tochter vom Hort abholen – und das Kind ist nicht auffindbar. Das genau geschah wenige Wochen vor Schulbeginn im Lichtenberger Ortsteil Friedrichsfelde. Offenbar hatte sich die sechsjährige Lioba gemeinsam mit ihrer Kumpeline Janaina (5) hinter dem Rücken der Erzieherinnen aus dem Staub gemacht. „Im Hort hatte keiner bemerkt, dass die Mädchen verschwunden sind“, sagt Marcus R., der Vater von Janaina. Umgehend wählte Liobas Vater den Polizeinotruf. Es folgte eine groß angelegte Suchaktion quer durch Lichtenberg. Weil die Einrichtung, in der sie sonst die Zeit verbringen, über die Ferien zeitweise geschlossen wurde, nahm der Hort der Friedrichsfelder Grundschule die Kinder aus der Robinson-Grundschule auf. Aus den Befragungen der Mädchen lässt sich erahnen, dass sie womöglich schon nach dem Mittagessen Jacken und Rucksäcke schnappten und sich in aller Seelenruhe aus dem Staub machten. „Wir wollten die Welt entdecken“, berichtet Janaina gegenüber dem BezirksJournal. Also liefen sie recht ziellos erst zu einem Spielplatz nahe der Rummelsburger Straße. Später seien sie in einem Paketshop in der Weitlingstraße gesichtet worden. Wie viele Stunden die kleinen Ausreißerinnen unterwegs waren, lässt sich bislang nicht klären. Wie bei einem Puzzle kommen nach und nach die Erlebnisse der Kleinen zutage. Klar ist aber: Am Ende wollten sie in einem Schnellrestaurant an der Grenze zum Bezirk Marzahn-Hellersdorf etwas zu essen kaufen, hatten aber nicht genug

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Lioba (links) und Janaina waren unter anderem in der Weitlingstraße unterwegs. FOTO: MARCEL GÄDING

Geld dabei. Ein Mitarbeiter rief schließlich die Polizei. Beamte brachten die Kinder zu ihren Eltern, wie Polizeisprecher Michael Maaß auf Nachfrage informierte. Die Eltern der beiden Kinder erheben schwere Vorwürfe gegen die Horterzieherinnen. „Die haben das zunächst gar nicht mitbekommen“, sagt Vater Marcus R. „Es hätte sonst was passieren können!“ Besonders gefährlich: Die beiden Mädchen überquerten bei ihrer Tour vielbefahrene, mehrspurige Straßen im Kiez. „Wo keine Ampel war, haben wir einfach gewartet, dass kein Auto kommt und sind dann auf die andere Seite gelaufen“, sagt Janaina. Polizeisprecher Michael Maaß erklärt, dass die Polizei gegen 17 Uhr einen Notruf erhielt. Daraufhin sei zunächst eine Funkstreife beauftragt worden, später kamen zwei weitere Einsatzfahrzeuge dazu. Parallel organisierten die Eltern mit Freunden und Nachbarn eine Suchaktion – voller

Sorge, dass den Mädchen etwas passiert sein könnte. „Man macht sich Gedanken in alle Richtungen“, sagt Ulrike S., die Mutter von Lioba. Erschwert wurde die Suche auch, weil die Erzieher nach Darstellung der Eltern nicht gewusst haben sollen, wie die Kinder aussahen, geschweige denn, welche Kleidung sie zur fraglichen Zeit trugen. Die zuständige Senatsbildungsverwaltung erklärt auf Nachfrage, dass sich die beiden Kinder gegen 15.40 Uhr „unerlaubt aus der ergänzenden Förderung und Betreuung der Friedrichsfelder Schule entfernt“ hätten. „16.05 Uhr wurde das Fehlen der beiden Mädchen festgestellt und die Suche eingeleitet“, sagt Behördensprecher Ilja Koschembar. Dass sich die Kinder unbemerkt davonschlichen, erklärt Koschembar so: Während die ersten Kinder auf ihren Nachhauseweg vorbereitet werden, werden die verbleibenden Jungen und Mädchen unter anderem an die „Spätbe-

treuung vor Ort ein Bild von der Betreuungssituation machte und Maßnahmen zur Veränderung der Situation einleitete.“ Die Erzieherinnen seien angewiesen worden, die Kinder, die sich in der Spätbetreuung befinden, persönlich an die Dienstkraft der Spätbetreuung zu übergeben. „Das Bezugserzieherprinzip ist strikt durchzusetzen.“ Alle Erzieherinnen und Erzieher seien dahingehend belehrt worden, die Fürsorge und Aufsichtspflicht jederzeit zu gewährleisten. Bildungsstadträtin Kerstin Beurich (SPD), selbst Mutter eines kleinen Jungen, zeigt sich entsetzt. „So etwas darf nicht passieren“, sagt Beurich. Wie die Polizei dem Bezirks-Journal mitteilte, hat sie von Amts wegen ein entsprechendes Ermittlungsverfahren eingeleitet.

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Aktiv und selbstbewusst

Veranstaltungstermine im September

VERBRAUCHER 60+: Informationen für Ältere zu den Themen Gesundheit und Abzocke Die Themen „Gesundheit“ und „Abzocke“ stehen im Mittelpunkt von drei Informationsveranstaltungen in Lichtenberg. Die VERBRAUCHER INITIATIVE e. V. wendet sich damit im September gezielt an die wachsende Zahl älterer Bürger im Bezirk. Der Bundesverband kritischer Verbraucherinnen und Verbraucher verfolgt das Leitbild des mündigen, verantwortlichen Konsumenten. Voraussetzung dafür sind glaubwürdige und anbieterunabhängige Informationen, das Wissen über die Handlungsmöglichkeiten und über die Rechte als Verbraucher. „Besonders ältere Verbraucher sind mit Veränderungen im Gesundheitswesen kon-

frontiert“, weiß Geschäftsführer Georg Abel. Hier müssen sie oft unter (Zeit-)Druck Entscheidungen treffen, zum Beispiel über individuelle und zu bezahlende Gesundheitsleistungen (iGel) beim Arzt, die Medikamentenwahl oder über die Bezugsquelle des Medikaments. Im Mittelpunkt der beiden Lichtenberger Veranstaltungen stehen daher Themen wie „Selbstbewusster Patient: Meine Rechte beim Arzt und im Krankenhaus“ und „Mündiger Kunde: Zum Umgang mit Individuellen Gesundheitsleistungen und verschiedenen Einkaufsmöglichkeiten“. Ältere Menschen sind auch ein beliebtes Ziel für altersgruppenspezifische Formen der

Abzocke. Beispiele sind die Abzocke bei Kaffeefahrten oder vermeintlich kostenlose oder günstige Angebote auf Reisen oder speziellen Messen. „Fast immer werden dabei das Vertrauen, die Höflichkeit, die Scham, die Angst oder die Einsamkeit der Menschen ausgenutzt“, so Georg Abel. Der Schaden, der jährlich dadurch entsteht, geht in die Millionen. Auf einer Veranstaltung in Hohenschönhausen informiert die VERBRAUCHER INITIATIVE e. V. zusammen mit dem Weißen Ring e. V. u. a. über „Kaffeefahrten und Angebote auf Reisen, Messen usw.“ und „Internetfallen erkennen und vermeiden“.

Die VERBRAUCHER INITIATIVE e. V. (Bundesverband) | Elsenstr. 106, 12435 Berlin | Tel: 030/53 60 73-41 | Internet: www.verbraucher.org

THEMA GESUNDHEIT  19.09., 09:30-12:30 Uhr, Kiezspinne Lichtenberg, Schulze-Boysen-Str. 38, Ortsteil Frankfurter Allee Süd   27.09., 15:00-18:00 Uhr, iKARUS stadtteilzentrum, Wandlitzstr. 13, Ortsteil Karlshorst THEMA ABZOCKE   26.09., 10:00-13:00 Uhr, Horizont Selbsthilfe Kontaktstelle, Ahrenshooper Str. 5, Ortsteil Hohenschönhausen Die Teilnahme an den Veranstaltungen zu den Themen „Gesundheit“ und „Abzocke“ ist kostenlos, eine vorherige Anmeldung unter Tel. 030/ 53 60 73-3 oder mail@verbraucher. org wird empfohlen. Unterstützt wird dieses Informationsangebot von der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin.


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Bezirks-Leben

September 2016 | Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen

Viel Platz für alle

N AC H R I C H T E N

Gesundheitsmesse im Allee-Center

HOHENSCHÖNHAUSEN. „Gesund leben und fit bleiben“ – unter diesem Motto steht die Lichtenberger Gesundheitsmesse, die als gemeinsame Veranstaltung zwischen dem Bezirksamt Lichtenberg und dem Allee-Center Berlin zum neunten Mal ausgerichtet wird. Die Messe findet am 14. September, von 9.30 bis 18 Uhr im Allee-Center Berlin, Anzeige

Landsberger Allee 277, 13055 Berlin, statt. Die Bezirksstadträtin für Jugend und Gesundheit, Dr. Sandra Obermeyer (parteilos für DIE LINKE), begrüßt bei einem gemeinsamen Rundgang mit Centermanager, Dr. Volker Meißner, um 11 Uhr die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. (ba.) Anzeige

STADTTEILARBEIT: In der Schöneicher Straße gibt es den ersten inklusiven Bürgertreff. von Steffi Bey

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icht zögern – einfach klingeln. Bürgertreff – gemeinsam im Kiez leben – steht auf dem kleinen Schild an der Schöneicher Straße 10 a. Der Weg führt direkt zum Fahrstuhl oder ein paar Stufen nach unten. Die breiten Türen gehen auf und schon ist der Besucher mittendrin. Es gibt einen weitläufigen Mehrzweckraum mit einem langen Tisch, vielen Stühlen, reichlich Platz zwischen den Fenstern und dem Mobiliar sowie eine Küchenzeile, die auch bequem von Rollstuhlfahrern genutzt werden kann. „Genau das ist unser Anspruch, wir bieten in unserem Bürgertreff Bedingungen, damit jeder der möchte, ob Behindert oder Nichtbehindert, zu uns kommen kann“, sagt Kathrin Krug von der Spastikerhilfe Berlin eG. Seit 2013 leitet die Rehabilitationspädagogin den ersten inklusiven Bürgertreff des Bezirks. An diesem besonderen Begegnungsort werden vor allem verschiedene Kurse angeboten. Die Besucher können Grundkenntnisse bei der Arbeit mit Acrylfarben lernen, beim ComputerClub mitmachen oder gemeinsam leckere Gerichte aus aller Welt zubereiten. Bei den interkulturellen Koch-Abenden ist die Teilnahme ganz bewusst auf gerade einmal sechs Personen begrenzt. „Damit sich niemand beengt fühlt und jeder alles mitbekommt, schließlich müssen die meisten Behinderten ihre Assistenten mitbringen, die ihnen bei jedem Arbeitsgang behilflich sind“, erklärt die Chefin. Heidi Schulze gehört zu den aktiven Besuchern. Auf keinen Fall möchte die 73-Jährige die schönen Stunden, die tollen Erlebnisse und Erfahrungen im Nachbarschaftstreff missen. „Es kostete mich allerdings große Überwindung diesen Schritt zu gehen und hierher zu kommen“, gesteht die kleine Frau, mit den knallroten Haaren und dem sympathischen Lächeln. Heidi Schulze leidet

Kathrin Krug mit ihrer Besucherin Heidi Schulze vorm Bürgertreff. FOTO: STEFFI BEY an Spastik, sitzt Zeit ihres Lebens im Rollstuhl und wurde, bis sie 65 Jahre alt war, von ihren Eltern gepflegt. „Bis dahin habe ich mich nicht getraut, alleine zu wohnen“, erzählt sie. Als dann 2009 die Wohnanlage in der Schöneicher Straße fertig wurde, zog sie nach Alt-Hohenschönhausen. Ein persönlicher Assistent Anzeige

unterstützt sie seitdem im Haushalt und bei der persönlichen Pflege. „Mein Alltag ist schon sehr durchstrukturiert“, sagt die Seniorin. Ein Grund, weshalb sie sich in der Vergangenheit oft isoliert fühlte. Aber das hat sich inzwischen geändert. „Ich gehe unter die Leute, spreche

sie an, merke aber, dass beim Aufeinandertreffen von Menschen mit und ohne Behinderung oft Unsicherheiten auftreten“ schildert sie ihre Erfahrungen. Und ergänzt: „Inklusion fängt im Kopf an.“ Beide Seiten müssten sich anpassen. Leider fehle im Alltag oft der Raum für dieses sensible Thema. Der Bürgertreff der Spastikerhilfe bietet einen solchen Ort an. Neben verschiedenen Kursen gibt es dort auch immer wieder Vorträge, es werden Ausstellungen gezeigt oder Feste im Kiez organisiert. Zudem unterstützten Rollstuhlfahrer einige Schulen bei Projekten. „Wir sind im Bezirk bekannt, haben schon Positives bewirkt, wünschen uns aber noch mehr Nichtbehinderte Besucher“, sagt Kathrin Krug. Möglichkeiten zu gemeinsamen Freizeitaktionen gibt es jetzt auch außerhalb der Bürgertreff-Räume. So kann beispielsweise zu festen Terminen gemeinsam in den Hochbeeten des Interkulturellen Gartens an der Liebenwalder Straße gegärtnert werden. Außerdem wird zum Boccia-Spielen in die Sporthalle an der Neustrelitzer Straße geladen. Das Besondere: Menschen mit und ohne Handicap versuchen, spezielle Lederbälle nah am Zielball zu platzieren. „Gespielt wird per Hand oder Fuß, beziehungsweise mit Hilfe einer speziellen Abrollschiene“, erklärt die Leiterin. Auch Heidi Schulze macht mit. Mit dem Mund versucht sie der Kugel genügend Schwung zu geben. Früher hätte sie nicht einmal daran gedacht, selbst Sport zu treiben. „Ich freue mich über mein Selbstbewusstsein, dass ich auch durch den Bürgertreff gewonnen habe“, betont sie. Engagiert arbeitet sie unter anderem im bezirklichen Beirat für Menschen mit Behinderung. Finanziell unterstützt wird der Treff von der Aktion Mensch. Weitere Informationen unter Telefon: 344090470 oder unter www.spastikerhilfeberlin-eg.de. Öffnungszeiten: montags bis donnerstags, 10 bis 18 Uhr.


Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen | September 2016

Der zweite Blick

Bezirks-Leben

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KULTUR: Eine Ausstellung würdigt das Schaffen des Karikaturisten Peter Muzeniek. den. Der Künstler war darüber hinaus für seine Zusammenarbeit mit Kollegen anderer Genres bekannt. So entwarf er beispielsweise das Signet für den Berliner Kabarettpreis „Der Eddi“, der auf den Namensgeber, Edgar Külow, Kabarettist, Regisseur, Schauspieler, und Autor, zurückgeht. Zu DDR-Zeiten verhalfen die kritisch-satirischen Titelblätter Muzenieks dem auflagenstarken Magazin „Eulenspiegel“ und der Neuen Berliner

von Volkmar Eltzel

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er das Satiremagazin Eulenspiegel regelmäßig liest, kommt heute wie gestern an den frechen, manchmal derben und manchmal auch melancholischen Zeichnungen des international renommierten Künstlers Peter Muzeniek nicht vorbei. Mit spitzer Feder bringt der Karikaturist seine politischen Botschaften aufs Papier und auf den Punkt – bissig und immer mit einem kräftigen Augenzwinkern. Bis zum 30. Oktober können ausgewählte Kunstwerke des Zeichners, die er in den Jahren von 1990 bis 2013 schuf, in einer sehr empfehlenswerten Ausstellung in den Galerie-Räumen des Kulturhauses Karlshorst besichtigt werden. Gezeigt wird ein umfangreiches Oeuvre aus dem gesellschaftspolitischen Schaffen des äußerst ungewöhnlichen Beobachters der Gegenwart in Originalbildnissen und Druckgrafiken. Die Spannbreite seiner Beobachtungen reicht dabei von hintersinnigen und parteiübergreifenden Porträts zu Personen der Zeitgeschichte bis zur treffsicheren Analyse des gesellschaftlichen Alltags in den Medien, dem Politikbetrieb und in den

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Angela Merkel aus der Sicht von Peter Muzeniek (r.). eigenen vier Wänden. Es ist eine einzigartige Kollektion zahlreicher Werke, die die gesellschaftlichen Umbrüche seit dem Mauerfall aus der ganz subjektiven Sicht des Zeichners satirisch überhöhen. Sie ermöglichen einen „zweiten Blick“ auf die Geschehnisse. Muzeniek, der zunächst eine Lehre als Schrift- und Plakatmaler bei der DEWAG-Werbung in Schwerin abschloss und 1970 an der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst diplomierte, arbeitete fortan freischaffend in Berlin als

FOTOS: AMA-VERLAG

Grafiker, Buchillustrator und Karikaturist für verschiedene Verlage, Zeitungen und Zeitschriften. Von 1980 bis in die Gegenwart ist er in der Satirezeitschrift Eulenspiegel mit unzähligen Karikaturen vertreten. Der heute 75-Jährige illustrierte über 70 Bücher, darunter Werke der Weltliteratur von Anton Tschechow, Victor Hugo, Jack London und Jules Verne sowie etliche Kinderbücher. Seine Zeichnungen sind ebenfalls in vielen Büchern der Musik- und Regionalliteratur zu fin-

Illustrierten (NBI) zu großer Anerkennung in der Bevölkerung. Am Freitag, 16. September, von 19 bis 22 Uhr steht der Künstler für Gespräche und für eine Signierstunde im Rahmen der Langen Nacht der Bilder Lichtenbergs in der Galerie im Kulturhaus Karlshorst bereit. Ort: Kulturhaus, Treskowallee 112. Mo-Sa 11-19 Uhr, So 14-18 Uhr.


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Bezirks-Geschichte

September 2016 | Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen

Berlins kleinstes Regionalmuseum GESCHICHTE: Das Museum Lichtenberg blickt auf zehn Jahre am neuen Standort zurück. sagt Thiele. Schließlich wurden sie, wie auch die Daimon-Taschenlampe oder die Perlon-Strümpfe, in Lichtenberg erer kleine Raum in der ersten funden. Etage des Stadthauses sieht Gerade einmal 50 von 5.000 Ausstelnoch recht karg aus. Ein Spiegel lungsobjekten sind derzeit öffentlich zu an der Wand, zwei Stühle und mitten- sehen. Das bedeutet jedoch nicht, dass drin ein alter Schreibtisch. „Ob wir ihn alles andere unzugänglich bleibt. Seit restaurieren, wissen wir noch nicht“, einem Jahr nutzen die Museumsmitsagt Thomas Thiele, der Leiter des Mu- arbeiter ihren neuen Internetauftritt, seums Lichtenberg. Klar ist aber, wofür um Exponate des Monats zu präsentieer verwendet wird: Für das Bürgermeis- ren – gespickt mit kleinen Geschichten. ter Hahn-Zimmer. Derzeit ist das ein Grabstein, den BauErnst Hahn (1865-1940) war unter arbeiter bei Bauarbeiten in der Möllenanderem Gemeindevorsteher von Box- dorffstraße fanden. Er erinnert an eine hagen und Rummelsburg – von 1900 bis gewisse Luise Keiling (1863-1921). „Wir 1912. Erst im vergangenen Jahr hatte ein wissen nicht, wer sie war und wo man Privatmann dem Museum Lichtenberg sie bestattete“, sagt Thiele. Deshalb hofft Teile des Hahnschen Hausstandes ver- er sehr, dass mit dem „Objekt des Momacht. Unter anderem gehören dazu der nats“ Leute aufmerksam werden, die alte Bürgermeisterschreibtisch, Bücher, Licht ins Dunkel bringen. Denn genau ein Tintenfass und ein Bleistiftanspitzer. davon lebt das Museum. Dass sich auch Zur Freude von Museumsleiter Thiele. immer wieder Menschen dort melden, Denn: Das Stadthaus, in dem sich fast die Nachlässe oder Inventar anbieten, auf den Tag genau zehn Jahre das Muse- kommt regelmäßig vor. So ist es ein um Lichtenberg befindet, war lange Zeit Glück, dass die Witwe eines Nachfahren auch Rathaus von Rummelsburg und des Lichtenberger Bürgermeisters Oskar Boxhagen. Ziethen (1858-1932) dem Museum einiAm 18. August 2006 wurde das Mu- ge Kartons mit Unterlagen vermachte – seum Lichtenberg am neuen Standort darunter ein Notizbuch. „Bis dato hatten in der Türrschmidtstraße eröffnet. Die wir von Ziethen nur ein Foto“, erinnert Räume des bisherigen Museums – sich Thiele. Mit dem Material konnten eine umfunktionierte Wohnung an der viele Wissenslücken über Ziethens LeDeutschmeisterstraße – waren längst zu ben geschlossen werden. klein. Nicht zuletzt quollen die Regale In den zehn Jahren am neuen Standort und Vitrinen auch deshalb über, weil wurde das Profil des Museums Lichtenmit der Fusion berg geschärft. der Altbezirke Erzählt wird Hohenschöndie Geschichte hausen und der LandwirtLichtenberg schaft im Norzwei Heimatden des Bezirks museen an eiebenso wie der nem Standort Aufstieg von vereint wurden. Lichtenberg zu Und so war es einem moderein Segen für nen Industriedie langjährige und ProdukM u s e u m s l e i - Museumsleiter Thiele mit einer historischen Brot- tionsstandort. FOTO: MARCEL GÄDING Der terin Christine schneidemaschine. Bogen Steer, dass der reicht zudem Bezirk Geld für den neuen Standort lo- von der preußischen Zeit über die Weicker machte. „Heute haben wir viermal marer Republik und den Nationalsozimehr Platz“, sagt Thomas Thiele, seit alismus bis in den Sozialismus und die 2012 Chef des Hauses. Auf 250 Quad- Neuzeit. Damit Geschichte lebendig erratmetern fand eine Dauerausstellung zählt werden kann, schaffen es auch nur zur Geschichte des Bezirks Platz, es gibt Exponate in Ausstellungen, zu denen Räume für Sonderausstellungen und die Besucher einen Bezug haben. Für Veranstaltungen. Und dennoch konn- eine Exposition über die Baugeschichte ten auch im Stadthaus nicht alle histo- des Bezirks wurde daher auch eigens ein rischen Schätze des Museums Platz fin- kleines DDR-Wohnzimmer nachgebaut. den. Viele der insgesamt 5.000 Exponate Dennoch will sich das Museum, das seit mussten in ein Depot in Friedrichsfelde Jahrzehnten von einem rührigen Förderausgelagert werden. Und dennoch wer- verein unterstützt wird, nicht ausruhen. den Thomas Thiele und seine Kollegen Im Gegenteil. Vor allem junge Mennicht müde, immer noch neue Stücke schen will man stärker begeistern. Unter aufzunehmen. Erst kürzlich wurde der anderem sollen Kinder und Jugendliche Bestand um einen Eierschneider von öfter den Weg in die Türrschmidtstraße 1920 und eine Brotschneidemaschine finden – um unter Anleitung von Musevon 1908 erweitert. „Sie dokumentieren umspädagogen mit der Geschichte ihres die Industriegeschichte Lichtenbergs“, Bezirks vertraut gemacht zu werden. von Marcel Gäding

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VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG VON BEZIRKS-JOURNAL UND LICHTENBERGMARZAHNPLUS.DE ZUR BERLIN-WAHL AM 18. SEPTEMBER 2016

Lichtenberg wählt www.lichtenbergmarzahnplus.de/wahlen-2016

WAHLENDSPURT

Frauenpower für Lichtenberg

Zwei Politikerinnen von DIE LINKE und der SPD ringen ums Bürgermeisterinnenamt  Von Marcel Gäding

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ange galt Lichtenberg als die Hochburg der Partei DIE LINKE. Und in der Tat – die PDS-Nachfolgerin kann dort immer noch die meisten Stimmen verbuchen. Bei den Wahlen zur BVV 2011 kam sie auf 34,2 Prozent der Stimmen, die SPD auf 28,9 Prozent, die CDU auf 12 Prozent und die Grünen auf 7,5 Prozent. Dennoch musste DIE LINKE als stärkste Kraft den Bürgermeisterstuhl abgeben. Erst an Andreas Geisel (SPD), nach dessen Wechsel in den Senat an die Sozialdemokratin Birgit Monteiro. Gewählt wurden beide jeweils mit den Stimmen von SPD, CDU und Grüne. Die drei Fraktionen in der BVV hatten eine Zählgemeinschaft gebildet, die mehr Stimmen hatte als DIE LINKE. Es wird also spannend, wenn am 18. September sowohl ein neues Abgeordnetenhaus als auch die Bezirksverordnetenversammlungen (BVV) gewählt werden: Umfragen zufolge wird die AfD ebenfalls in die BVV einziehen; auch die FDP hat gute Chancen. Damit dürften sowohl auf der Seite der Linkspartei als auch bei CDU, SPD und Grünen Stimmen verloren gehen. Daher ist unklar, ob DIE LINKE wieder stärkste Kraft wird; ob die Zählgemeinschaft von CDU, SPD und Grünen wieder die Bezirksbürgermeisterin stellt. Birgit Monteiro (SPD) und Evrim Sommer

Wahlen zur BVV: DIE LINKE war 2011 stärkste Kraft. Dennoch stellte die SPD die Bezirksbürgermeisterin. Grafik: Volkmar Eltzel/ Quelle: Landeswahlleiterin (DIE LINKE) dürften sich ein Kopf-anKopf-Rennen liefern. „Wir wollen, dass an uns vorbei keine Zählgemeinschaft gebildet wird“, sagt Evrim Sommer und hofft, dass sie Bezirksbürgermeisterin von Lichtenberg werden kann. Amtsinhaberin Birgit Monteiro hat ebenfalls einen klaren Anspruch: „Ich möchte gerne meine Arbeit als Bezirksbürgermeisterin fortsetzen.“ (Seite 4) Thematisch sind sowohl DIE LINKE als auch die SPD nicht weit entfernt voneinander. Themen wie soziale Gerechtigkeit, bezahlbare Wohnungen oder die Inklusion finden sich in beiden Wahlprogrammen (Seite 6).

Unklar ist auch, ob DIE LINKE alle Wahlkreise für das Abgeordnetenhaus direkt gewinnt. 2011 musste sie zwei Direktmandate in Alt-Lichtenberg sowie in Friedrichsfelde-Rummelsburg an die SPD abtreten. Wahlstatistiker der Plattform www.election.de sehen aktuell jedoch DIE LINKE in allen sechs Wahlkreisen vorn (Seite 8). Ob die NPD noch einmal den Sprung ins Bezirksparlament schafft, ist ungewiss. Die beiden Bezirksverordneten glänzten in den letzten Jahren meist durch Abwesenheit. Viele NPD-Wähler dürften sich zudem von der AfD angesprochen fühlen (Seite 5).

Qual der Wahl Wenn man das alles so liest, was auf den Plakaten steht, mag man denken, dass alle Politiker und Parteien quasi ein Schlaraffenland versprechen. Die Politiker verheißen eine schöne Heimat, sie sorgen für Sicherheit, günstiges Wohnen, neue Kitas, kostenlose Kitaplätze und neue Schulen. Jede Wette, dass sich nicht viel verändern wird. Es werden keine großen Erneuerungen oder Umgestaltungen passieren, leider... Die Menschen sind nicht von der Politik verdrossen, sondern von den Politikern und Parteien. Sehr viele Politiker verlieren mittlerweile jedoch den Blick für die Realität. Die Arbeit der Politikerinnen und Politiker in den Parlamenten, Ausschüssen, Gremien erfolgt oft fernab vom wirklichen Leben. Die Politiker werden hofiert, erhalten VIP-Bändchen, werden beköstigt, gehen auf Reisen – im Glauben, sie würden für die Menschen – für uns – eine gute Arbeit leisten. Die Politik und die gewählten Abgeordneten sollten endlich wieder mehr für die Menschen tun! Und ich habe die Hoffnung, dass es so passieren und alles wieder gut wird! Hauptsache, es wird nicht radikal – was ganz schlimm wäre und ein fürchterliches Ende haben könnte; das gab es leider schon in der deutschen Geschichte. Davor kann man gar nicht oft genug warnen! Martin W. Brösel Unser Autor heißt bürgerlich Mike Abramovici, ist Handwerker und politisch denkend. Seine Kolumnen erscheinen unter http://broeselberlin.blogspot.de/

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Wahlspezial 2016

September 2016 | Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen

PARTEIENFORSCHER

Die AfD gibt sich in Berlin bürgerlicher

Der Politologe Carsten Koschmieder rechnet mit einem Einzug der Alternativen in die Bezirksparlamente.

W

enn die Berliner zur Wahl gehen, entscheiden sie auch über die Zusammensetzung der Bezirksverordnetenversammlungen (BVV). Der Politologe Carsten Koschmieder von der FU Berlin rechnet damit, dass die AfD den Sprung in die Bezirksparlamente schaffen wird. Herr Koschmieder, welchen Stellenwert haben die BVV-Wahlen für Berlin? Zunächst einmal einen geringen. Der Fokus der Berlin-Wahl liegt eindeutig auf der Landesebene, also in Richtung Abgeordnetenhaus. Dort werden alle für Berlin wichtigen Entscheidungen getroffen. Aber: Die BVV in jedem Bezirk ist Teil der Verwaltung. Daher werden Beschlüsse gefasst, die Einfluss und auch Auswirkungen auf die jeweilige Bezirksverwaltung haben können. Es gibt Meldungen, wonach die AfD den Einzug in die Bezirksparlamente schafft und in einigen Bezirken sogar Stadtratsposten besetzen könnte. Darüber wissen wir wenig, weil sich

aus den berlinweiten Umfragen für die Bezirke keine eindeutigen Prognosen ableiten lassen. Wir wissen jedoch, dass die Wählerinnen der AfD sich ganz überwiegend aufgrund bundespolitischer Themen für ihre Partei entscheiden und lokale Themen kaum eine Rolle spielen. Ich vermute daher, dass jemand, der die AfD auf Landesebene wählt, dies auch auf Bezirksebene macht. Die AfD-Klientel fühlt sich von den bundespolitischen Metathemen angesprochen. Dazu gehören unter anderem die Unzufriedenheit mit der Flüchtlingspolitik der Bundesregierung oder die Kritik am bestehenden Parteiensystem. Innerhalb Berlins macht die AfD keinen Hehl daraus, dass sie rechts außen steht. Sie ist gegen den Islam, gegen Muslime. Und sie besetzt Themen wie Sicherheit und Ordnung. Deshalb glaube ich, dass sich das Ergebnis für die AfD auf Landesebene nicht sonderlich von den Bezirken unterscheiden wird, und die Partei daher tatsächlich Stadtratsposten erhalten dürfte. Die AfD versucht den Eindruck

Spitzenkandidat Georg Pazderski gibt sich gemäßigt.

Dr. Carsten Koschmieder ist Politikwissenschaftler. Foto: privat zu erwecken, dass sie für die kleinen Leute da ist. Ich sehe da schon einen Unterschied zu dem Auftreten auf Bundesebene. In der Hauptstadt gibt sie sich deutlich bürgerlicher. Auffallend ist zudem, dass sich prominente AfDSpitzenkräfte wie Beatrix von Storch zurückhalten. Sie spielt im Berliner Wahlkampf so gut wie keine Rolle. Der

Diese Strategie scheint für die AfD aufzugehen, wenn wir dem Ergebnis der Umfragen Glauben schenken. Gerade nach dem Erfolg in Mecklenburg-Vorpommern, welcher der Partei noch einmal Auftrieb gibt, wird sie in Berlin sicher mit einem zweistelligen Ergebnis ins Abgeordnetenhaus einziehen. Aus Befragungen von AfD-Anhängern wissen wir, dass sie in der Regel Angst um ihre Zukunft haben. Das können soziale Ängste sein, aber auch Angst vor dem Islam oder Veränderungen in der Gesellschaft. Genau an diesem Punkt setzt die AfD an, weswegen sie wohl in Stadtteilen mit einer schwierigeren sozialen Lage besser abzuschneiden in der Lage sein wird. Hinzu kommt, dass vor allem die Menschen im Ostteil der Stadt weniger traditionelle Parteienbindung haben als im Westteil und darum eher bereit sind, eine neue Partei zu wählen. Interview: Marcel Gäding

BVV-WAHLEN

Diese Parteien treten in Lichtenberg an

Muster des Wahlzettels für die Wahlen zur BVV. Foto: Bezirks-Journal Anzeige

ür die Wahl zur Bezirksverordnetenversammlung (BVV) wurden neun Parteien zugelassen. Das Bezirks-Journal und lichtenberg-

F

marzahnplus.de stellen die Namen der jeweils drei Erstplatzierten vor. Selbstverständlich treten die Parteien mit deutlich mehr Kandidatinnen

und Kandidaten an. Die Wähler haben die Möglichkeit, sich jeweils für eine Partei zu entscheiden. Es gibt keine Personenwahl.

Sozialdemokratische Partei Deutschlands

DIE LINKE

Freie Demokratische Partei

Monteiro, Birgit

Sommer, Evrim

Gawlitza, Dirk

Dr. Gührs, Erik

Grunst, Michael

Apitz, Rico

Beurich, Kerstin

Engelmann, Claudia

Hennwald, Ulrike

Christlich Demokratische Union Deutschlands

Piratenpartei Deutschland

Bürgerbewegung pro Deutschland

Nünthel, Wilfried

Meyer, Yannick

Meyer, Torsten

Hoffmann, Gregor

Kohl, Christian

Elischer, Moritz

Pätzold, Alina

Rasch, Oliver

Götze, Nicole

Bündnis 90/Die GRÜNEN

Nationaldemokratische Partei Deutschlands

Alternative für Deutschland

Schuler, Camilla

Tönhardt, Manuela

Woldeit, Karsten

Füllgraff, Patrick

Matschke, Danny

Starke-Kleese, Gisela

Griep, Jutta

Hanel, Holger

Kontze, Steven


Wahlspezial 2016

Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen | September 2016

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WAS WIRD GEWÄHLT?

Zwei Wahlen, drei Stimmen

Die Berliner wählen am 18. September zweimal: auf Landes- und auf Bezirksebene. Wir sagen Ihnen, worum es geht.  Von Marcel Gäding

D

ie Berliner haben die Wahl: Am 18. September sind sie aufgerufen, ein neues Abgeordnetenhaus zu wählen. Parallel finden die Wahlen zu den Bezirksverordnetenversammlungen statt. Insgesamt hat jeder Wahlberechtigte drei Stimmen. Wir erklären Ihnen, was gewählt wird und wozu jede Stimme dient. Drei Stimmen: Sie haben am 18. September drei Stimmen. Ihre Erststimme geben Sie dem Direktkandidaten Ihres Vertrauens. Der- oder Diejenige, welcher im Wahlkreis die meisten Stimmen auf sich vereint, gewinnt das Direktmandat und zieht direkt ins Abgeordnetenhaus von Berlin. Es gibt 78 Wahlkreise in der Stadt, sodass aus jedem Wahlkreis ein Kandidat direkt ins Abgeordnetenhaus gewählt werden kann. Das Abgeordnetenhaus: Das Landesparlament von Berlin ist das Abgeordnetenhaus. Es verfügt über mindestens 130 Sitze. Die Abgeordneten entscheiden unter anderem, wer Regierender Bürgermeister der Stadt wird. Das passiert, indem entweder eine Fraktion mit absoluter Mehrheit einen Kandidaten ins Rennen schickt oder aber – wie in den vergangenen Jahren – Parteien Koalitionen eingehen. Die Mitglieder des Abgeordnetenhauses werden für eine Dauer von fünf Jahren gewählt und verfügen über die gesetzgebende Gewalt. Anders als bei den Landtagen in den Flächenländern sind Berliner Abgeordnete nur halbtags parlamentarisch tätig. Die Entschädigung pro Abgeordneten beträgt im Monat 3.601 Euro und muss versteuert werden. Darüber hinaus haben sie Anspruch auf eine steuerfreie Pauschale in Höhe von 2.518 Euro für

Das Rote Rathaus in Mitte dient seit 1991 wieder als Regierungssitz für ganz Berlin. Foto: Marcel Gäding Sachmittel und Büroausstattung. Den Abgeordneten werden zudem Personalkosten von bis zu 3.021 Euro monatlich erstattet.

meister gewählt. Dieser wiederum ernennt die Senatorinnen und Senatoren, die einem Landesminister gleichgestellt sind.

Der Senat von Berlin: Aus den Reihen des Abgeordnetenhauses wird der Regierende Bürger-

Bezirksämter und BVV: Jeder der zwölf Berliner Bezirke verfügt über eine Bezirksverwaltung,

die aus Bezirksamt und Bezirksverordnetenversammlung besteht. Die zwölf Bezirksverwaltungen bilden die untere Stufe der Verwaltung. Sie sind vorrangig für Angelegenheiten vor Ort in den Bezirken zuständig. Dazu gehören die Kultur, die Grünflächen oder die Schulen. Das Bezirksamt ist eine kollegiale Verwaltungsbehörde, bestehend aus der Bezirksbürgermeisterin oder dem Bezirksbürgermeister und den Stadträtinnen und Stadträten. Jedes Bezirksparlament verfügt über 55 Sitze. Abhängig vom Wahlergebnis stehen den Parteien mit den meisten Stimmen Posten im Bezirksamt zu. Ein Bezirksverordneter bekommt eine monatliche Aufwandsentschädigung in Höhe von 520 Euro sowie pro Teilnahme an einer BVV-Sitzung 31 Euro und an einer Ausschussitzung 20 Euro. Bezirksverordnete engagieren sich im Bezirksparlament in ihrer Freizeit, also nach Feierabend. Ein Bezirksbürgermeister verdient rund 8.500 Euro, ein Bezirksstadtrat rund 8.000 Euro. Das Gehalt ist zu versteuern. Bezirksbürgermeister und Bezirksstadträte bilden ein Kollegialorgan. Das bedeutet, dass sie mit einer Stimme sprechen und gemeinsame Entscheidungen treffen. In der Regel sind sie politische Vorgesetzte von rund 1.800 Mitarbeitern der jeweiligen Bezirksverwaltungen. Unter anderem entscheiden sie, wofür die vom Land Berlin zugewiesenen Finanzmittel verwendet werden. Die Mitglieder der Bezirksverordnetenversammlungen müssen den Haushaltsplänen der Bezirksämter zustimmen, ebenso wie der Hauptausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses. Weil mit den zugewiesenen Finanzmitteln jedoch auch zahlreiche gesetzliche Pflichtaufgaben finanziert werden müssen, sind die Spielräume für zusätzliche freie Investitionen relativ gering. Anzeige

Euch gehört die Stadt! Wahlkampfabschluss Lichtenberg Donnerstag, 15. Sept., 16 Uhr, Anton-Saefkow-Platz mit Gesine Lötzsch, direkt gewählte Bundestagsabgeordnete, Klaus Lederer, Berliner Spitzenkandidat, Evrim Sommer, Spitzenkandidatin für das Bürgermeisteramt in Lichtenberg, Michael Grunst, Spitzenkandidat für Platz 2 der BVV-Liste, Marion Platta, Sebastian Schlüsselburg, Hendrikje Klein und Harald Wolf (DirektkandidatInnen für das Abgeordnetenhaus) außerdem: Musik, Grillen, Kinderschminken, Hüpfburg und Zuckerwatte, Gewinnspiel

www.die-linke-lichtenberg.de


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Wahlspezial 2016

September 2016 | Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen

DIE ETABLIERTEN PARTEIEN

Das große Ringen um die Macht im Rathaus DIE LINKE will wieder die Bürgermeisterin stellen und Amtsinhaberin Birgit Monteiro (SPD) ablösen.  Von Marcel Gäding

D

IE LINKE will zurück an die Rathausspitze. Das ist das erklärte Ziel von Spitzenkandidatin Evrim Sommer. 2011 musste die Partei, die damals als stärkste Kraft in die Bezirksverordnetenversammlung einzog, den Posten an die SPD abgeben. Mit den Stimmen von Sozialdemokraten, CDU und Grüne kürte man den langjährigen Bezirksstadtrat Andreas Geisel zum Rathaus-Chef. Als dieser in den Senat wechselte, wählte die gleiche bezirkliche Koalition Birgit Monteiro zu seiner Nachfolgerin. Es ist also spannend, wer von den etablierten Parteien am Ende den oder die Bezirksbürgermeister/in stellt. Anders als ihr Vorgänger Andreas Geisel ist Birgit Monteiro (beide SPD) eine Frau der leisen, aber bestimmten Töne. Sie ist keine Ankündigungspolitikerin, sondern eine, die anpackt und macht. „Die Arbeit als Bezirksbürgermeisterin möchte ich fortsetzen.“ Immerhin sei es ihr in anderthalb Jahren gelungen, Themen wie die Stärkung des Ehrenamtes, der Bürgerbeteiligung und der Inklusion voranzutreiben. Auch die aktuell niedrigste Arbeitslosenquote seit der Wende von aktuell 8,1 Prozent spielt hier günstig in die Bilanz von Monteiro, die zugleich Wirtschaftsstadträtin ist. In dem Bereich habe sie das bezirkliche Bündnis für Wirtschaft und Arbeit wiederbelebt. Weiterhin sollen Gewerbebetriebe angesiedelt und Arbeitsplätze geschaffen werden – keine leichte Aufgabe, da sich derzeit auch viele Projektentwick-

Derzeit stellt die SPD im Rathaus LIchtenberg die Bezirksbürgermeisterin. DIE LINKE will das gerne ändern. Foto: Marcel Gäding ler für freie Flächen interessieren, um sie beispielsweise mit Wohnungen zu bebauen. Denn der Zuzug in den Bezirk hält an. Stolz ist Monteiro darauf, dass in Schulen, Kitas, Spielplätze und Grünanlagen sowie Radwege investiert wurde. Dennoch: „Lichtenberg ist kein Plüschsofa“, lautet ihr Motto und meint, dass der Bezirk auch Ecken und Kanten hat. „Aber: Ich lasse mir mein Lichtenberg nicht schlechtreden!“ Der Seitenhieb könnte Evrim Sommer gelten, Monteiros Herausforderin von den LINKEN. Die frauenpolitische Sprecherin der Linksfraktion im Abgeordnetenhaus war im Frühjahr mit gerade einmal knapp 58 Prozent von der Basis ihrer Partei zur Spitzenkandidatin gewählt worden. Oft werde Lich-

tenberg als „Boombezirk“ bezeichnet. „Das stimmt aber nur für Teile des Bezirks“, sagt Sommer. 21 Prozent der Lichtenberger Bevölkerung seien armutsgefährdet, davon etwa 40 Prozent der Kinder und Jugendlichen. Schafft Sommer es, Bezirksbürgermeisterin zu werden, hat sie vier Ziele: soziale Gerechtigkeit, stärkere Bürgerbeteiligung, Integration von Flüchtlingen und besser funktionierende Bürgerämter. „Wir brauchen eine dynamische Anpassung des Personals an die Aufgaben der wachsenden Stadt“, macht Sommer deutlich. Auch sollen die Menschen im Bezirk von ihrer Arbeit leben können. „Ich will bezahlbare Mieten und eine bedarfsgerechte Infrastruktur.“ Sie stehe dafür, dass Men-

schen in Würde und ohne Diskriminierung ihren Ruhestand genießen. Die Bürgerbeteiligung müsse in Lichtenberg Alltagshandeln werden. Und sie wolle, „dass Lichtenberg eine weltoffene, sozial-gerechte und wirtschaftsstarke Bürgerkommune wird“. Bürgernähe der ganz anderen Art bewies Wilfried Nünthel (CDU), Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung und Spitzenkandidat der Christdemokraten. An die 40 Einwohnersprechstunden habe er zu aktuellen Themen in fünf Jahren absolviert. Hinzu kamen seit dem Frühjahr Touren durch die meisten Kleingartenanlagen und 34 Kiezspaziergänge. „Das Verständnis wächst, wenn man das Detail kennt“, sagt der erfahrene Kommunalpolitiker – immerhin seit 1993 im Dienste verschiedener Bezirksämter. Sein Ziel ist es, den Wohnungsbau voranzutreiben – aber mit einer Einschränkung: Nicht um jeden Preis sollen Grünflächen etwa in Innenhöfen bestehender Wohnanlagen „geopfert“ werden. Weitere Positionen, die Nünthel gern in die nächste Wahlperiode nehmen würde: Mehr Stellplätze für Autofahrer und der lange geplante Umbau der alten Wohnanlagen in der Wollenberger Straße und am Mühlengrund in Hohenschönhausen. Obwohl es eher unwahrscheinlich ist, dass Nünthel Bezirksbürgermeister wird, hat er sich auch Gedanken um Themen gemacht, die nicht in sein jetziges Ressort fallen. Ein Knackpunkt ist seiner Ansicht nach das Personal. „Die Personalentwicklung im Bezirksamt muss auf eine langfristige Basis gestellt werden.“

GRÜNE, PIRATEN, FDP UND DIE KLEINEN

Zittern vor der Drei-Prozent-Hürde

Ökopartei hofft auf Wiedereinzug in die BVV. FDP will zurück in die Rathäuser. Spätaussiedler gründen eine eigene Partei.  Von Birgitt Eltzel

S

ie haben bei den BVV-Wahlen 2011 das niedrigste bzw. zweitniedrigste Ergebnis im Vergleich der zwölf Berliner Bezirke eingefahren, dennoch waren die Bündnisgrünen in Lichtenberg (Land 7,6 Prozent, BVV 7,5) und in Marzahn-Hellersdorf (Land 5,6 Prozent, BVV 5,8) das Zünglein an der Waage. Durch das Bündnis mit ihnen und der CDU war es der SPD gelungen, in beiden Bezirken Zählgemeinschaften zu etablieren und damit der Linken den Bürgermeisterposten abzujagen. In Lichtenberg könnte sich die Konstellation weiter zugunsten der Ökopartei verbessert haben. Denn in den vergangenen Jahren erfolgte dort ein beachtlicher Zuzug von klassisch grünem Wählerpotential, vorwiegend in die Gebiete der Rummelsburger Bucht,

in Karlshorst und in den Weitlingkiez/ Frankfurter Allee. Auch in MarzahnHellersdorf wächst der Zuzug. Allerdings kommen wegen der dort noch vergleichsweise preisgünstigen Mieten vor allem Menschen, die sich das Wohnen in der Innenstadt nicht mehr leisten können – erfahrungsgemäß nicht unbedingt das Klientel der Bündnisgrünen. Als Spitzenkandidaten für die BVV treten in Lichtenberg die bisherige Fraktionsvorsitzende Camilla Schuler und in Marzahn-Hellersdorf Cordula Streich, Leiterin der Geschäftsstelle von Bündnis 90/Grüne, an. Während die Piraten 2011 noch der Shooting-Star waren (Lichtenberg: Land 9,3 Prozent, BVV 9,2; MarzahnHellersdorf: 8,8 bzw. 8,6), sind sie seit Monaten im freien Fall – etliche namhafte Politiker sind ausgetreten und/ oder haben im Januar 2016 dazu auf-

gerufen, die Linke zu unterstützen. In Lichtenberg gelang es den Piraten zwar noch, Direktkandidaten für alle sechs Wahlkreise und eine BVV-Liste mit sechs Kandidaten aufzustellen, in Marzahn-Hellersdorf verzichteten sie ganz auf Kandidaten für das Abgeordnetenhaus und stellen nur drei für die BVV-Liste. Eine Traditionspartei, die 2011 sogar die Drei-Prozent-Hürde für die Bezirksparlamente dramatisch verfehlte, strebt ebenfalls wieder in die Parlamente: Die FDP (2011 Lichtenberg: Land 0,9, BVV 0,8 Prozent; Marzahn-Hellersdorf: 1,3 bzw. 1,1 Prozent). Es sind junge, unverbrauchte Gesichter, mit denen die Freien Demokraten antreten: Dirk Gawlitza (38), Unternehmer und aktiver Elternvertreter, steht auf Platz 1 der Liste für die BVV Lichtenberg. Im Nachbarbezirk hat der Student Peter Kast-

schajew (26) die Spitzenposition auf der BVV-Liste inne. Das könnte klappen – Umfragen sehen die FDP zwischen 4 und 5 Prozent. Weniger Chancen können sich wohl die kleinen und Kleinstparteien ausrechnen. Außer der AfD und den etablierten (Volks)Parteien, den Rechtsextremen NPD und Pro Deutschland sowie den oben Genannten treten in Lichtenberg und Marzahn acht weitere Parteien für das Abgeordnetenhaus an. Darunter sind die als Abspaltung von der AfD hervorgegangene ALFA, die DKP, die Tierschutzpartei und Die Partei um den Satiriker Martin Sonneborn. Für die BVV Lichtenberg bewerben sich neun Parteien. In Marzahn-Hellersdorf sind es zwölf: Dort hat u.a. auch die sogenannte Migrantenpartei Die Einheit, die sich vor allem für Spätaussiedler engagiert, eine Bezirksliste aufgestellt.


Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen | September 2016

Wahlspezial 2016

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ALTERNATIVE FÜR DEUTSCHLAND

Die unbekannte Größe

Sehr wahrscheinlich zieht die AfD in die Bezirksparlamente ein. Das dürfte allen Parteien Stimmen kosten, auch der NPD.  Von Birgitt Eltzel

H

inter vorgehaltener Hand wird von Vertretern der bereits im Abgeordnetenhaus und in den BVV sitzenden Parteien schon mal geäußert, dass man einen Einzug der 2013 gegründeten Alternative für Deutschland in veritabler Größe in die Berliner Parlamente befürchtet. Stadtratsposten könnten für die Rechtspopulisten denkbar sein. Zwar sind viele Kandidaten und Mitglieder der AfD eher wenig bekannt – etliche Thesen der einst vor allem als Euroskeptiker angetretenen, konservativ-nationalistischen Partei sind es umso mehr durch eine offensive Verbreitung in den sozialen Netzwerken. Islam-Kritik, Forderungen wie die nach Begrenzung von Flüchtlingszahlen und der schnelleren Abschiebung von abgelehnten oder straffällig gewordenen Asylbewerbern, der Ruf nach mehr Sicherheit und die Absage an Gender Mainstreaming – das hat bereits im Frühjahr 2016 bei Landtagswahlen verfangen. Die AfD, als junge Partei noch recht heterogen, ist die unbekannte Größe. Wird es ihr auch in Berlin gelingen, Menschen, die sich in den letzten Jahren vom Politikbetrieb abgewandt haben, zu ihren Gunsten zu mobilisieren? 2011 stimmten in Berlin nur 60,2 Prozent der Wahlberechtigten ab, in Lichtenberg waren es noch weniger: 53,5 Prozent (Zweitstimmen Abgeordnetenhaus). AfD-Wahlkampfmanager Karsten Woldeit (41), ehemaliger Berufssoldat, glaubt, dass diesmal mehr Menschen zur Wahl gehen werden. Der frühere CDU-Mann, der von 2001 bis 2010 für die Christdemokraten in der BVV Reinickendorf saß, lebt im Lichtenberger Weitlingkiez. Er ist nicht nur AfD-Spitzenkandidat für die BVV Lichtenberg und Direktkandidat im Wahlkreis 5, sondern hat auch einen sicheren zweiten Platz auf der Landesliste

Die Wahlplakate der rechten Parteien hängen besonders hoch. Die Forderungen sind oft radikal. Foto: Marcel Gäding für das Abgeordnetenhaus. Sofern die AfD die 5-Prozent-Hürde nimmt, wovon wohl auszugehen ist. Umfragen sehen die Partei zwischen 10 und 15 Prozent. In den drei Ost-Bezirken Lichtenberg, Marzahn-Hellersdorf und TreptowKöpenick könnten es mehr werden. Woldeit sagt selbstbewusst, dass die AfD dort ein Ergebnis um 20 Prozent der Stimmen anstrebe (berlinweit 15 Prozent). In Lichtenberg kam die AfD bereits bei der Europawahl 2014 auf 9,3 Prozent (Berlin 7,9 Prozent). Die Bezirkswahlprogramme der AfD beschäftigen sich mit Alltagsthemen. In Lichtenberg sind Schwerpunkte u.a. der Tierpark, die Situation in den Bürgerämtern und die Verkehrsinfrastruktur. Jedoch wird es wohl auch im Bezirk weniger um kommunalpolitischen Fragen gehen, wie Erfahrungen aus vorausgegangenen Wahlen zeigen. Von einem Denkzettel wird gesprochen, Themen der Bundes- und Landespolitik dürften bestimmend sein. Und dort schlagen Parteivertreter wie die

Vorsitzende Frauke Petry, die Berliner Landesvorsitzende, die AfD-Europaabgeordnete Beatrice von Storch, und der Thüringer Björn Höcke härtere und schrillere Töne an. Wahlkampfmanager Woldeit bezeichnet die AfD als „Mitte-RechtsPartei in der demokratischen Gesellschaft“. Sie sei der rechte Part, nachdem die CDU immer weiter nach links gerückt sei. Dass in Lichtenberg zwei AfD-Kandidaten, Kay Nerstheimer (Direktkandidat Wahlkreis 1) und Heribert Eisenhardt (BVV-Liste), wegen einschlägiger Aktivitäten als Rechtsextremen nahe stehend bezeichnet wurden, ficht ihn nicht an: Gegen Eisenhardt, dem Auftritte bei den Bärgida-Demonstrationen und die Beteiligung an einem neonazistischen Aufmarsch in Marzahn-Hellersdorf vorgeworfen wurden, laufe ein Parteiausschlussverfahren. Vorwürfe gegen Nerstheimer (er soll sich 2012 im Internet als Berliner Division-Leader einer German Defence League zu erkennen gegeben haben

und deren Aufbau zu einer Miliz angekündigt haben) würden geprüft. „Wir haben in unserem Grundsatzprogramm eine klare Trennung zum Extremismus jeglicher Coleur“, beteuert Woldeit. Er prognostiziert, dass die AfD im Berliner Osten außer bisherigen Nichtwählern insbesondere frühere Wähler der Linken und der SPD anziehen wird, im Westteil jene, die bislang CDU gewählt haben, aber von deren Kurs enttäuscht seien. Zu vermuten ist, dass sich die Stärke der AfD negativ für die NPD und Pro Deutschland auswirkt. Denn Protestwähler werden wohl eher bei dieser ihr Kreuz machen als bei den Rechtsextremen. Diese dürften somit im Wesentlichen nur für ihre treuen Anhänger attraktiv erscheinen. Bei den BVV-Wahlen 2011 erzielte die NPD in Lichtenberg 3,7 Prozent der Stimmen und zwei Mandate in der BVV, 2006 war sie noch als Fraktion ins Bezirksparlament eingezogen. Seit 2013 hatten laut Verfassungsschutz Rechtsextremisten unter dem Deckmantel scheinbarer Bürgerbewegungen Demos gegen Asylbewerber unter dem Motto „Nein zum Heim“ initiiert, auch in Lichtenberg fanden solche Aufmärsche statt. Etliche der von dort bekannten Personen drängen nun für die NPD in die Bezirksparlamente. In Lichtenberg treten für die BVV u.a. Manuela Tönhardt (Listenplatz 1), auch bisher schon in der BVV, und Danny Matschke (Platz 2) an. Beide gehören zu den Stammrednern bzw. -besuchern von Anti-Flüchtlingsdemos. IMPRESSUM Sonderbeilage von Bezirks-Journal und lichtenbergmarzahnplus.de Redaktion: Birgitt Eltzel, Volkmar Eltzel, Marcel Gäding (V.i.S.d.P.) Gestaltung: Marcel Gäding Anzeigenverkauf: Lutz Neumann Kontakt: Tel. 030 55494360/ 55654330

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Wahlspezial 2016

September 2016 | Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen

WAHLPROGRAMME

Kein Mangel an Ideen

Parteien setzen in erster Linie auf den aufstrebenden Bezirk. Überblick über Konzepte und Ideen.

E

ines trifft auf alle zu: An Ideen mangelt es nicht. Doch wie so oft lohnt sich ein Blick auf das Detail. Bis zu 40 Seiten stark sind die Wahlprogramme der Parteien für die

DIE LINKE

jeweiligen Bezirke. Wer alles einmal gelesen haben will, sollte sich einen Tag lang Zeit nehmen. Bezirks-Journal und lichtenbergmarzahnplus.de nehmen Ihnen diese Arbeit ab. Unsere Re-

daktion hat sich aus den Programmen der Parteien, von denen anzunehmen ist, dass sie gute Chancen auf einen Platz in der BVV haben, Stichworte notiert. Natürlich ist dies angesichts

des zur Verfügung stehenden Platzes nur ein Auszug. Links zu den Wahlprogrammen haben wir unter http:// www.lichtenbergmarzahnplus.de/ wahlen-2016/ zusammengestellt.

SPD

CDU

Bündnis 90/ Die Grünen

SCHULE & BILDUNG: Weitere Einrichtung von

SCHULE & BILDUNG: Schulen sollen saniert

SCHULE & BILDUNG: Gezielte Sprachförderung;

SCHULE & BILDUNG: Bau neuer Schulen (auch

Gemeinschaftsschulen; Erhalt und Ausbau von

bzw. neu gebaut werden; Klassenräume sollen

verbindliche Sprachtests; frühkindliche Förde-

in freier Trägerschaft); sofortige Planung weite-

Schulstationen und Schülerklubs, Sanierung

moderne Unterrichtstechnik erhalten; Investiti-

rung; Abbau des Sanierungsbedarfs an Schulen;

rer Schulen; bessere Finanzierung von Biblio-

und Instandhaltung von Schulen, Kitas ausbau-

onen sollen vorrangig in Schulen und Sporthal-

Gemeinschaftsschulen werden abgelehnt; Bei-

theken und Volkshochschule; Zusammenarbeit

en und sanieren.

len fließen.

behaltung des Gymnasiums.

zwischen Schule und Jugendhilfe.

SOZIALES: Quartiersfonds in Gebieten mit so-

SOZIALES: Stadtteilzentren sollen als dezent-

SOZIALES: Konzentration von Mitteln auf Be-

SOZIALES: Für jedes Kind ein Kitaplatz; inklusi-

zialen Problemen; Ausbau der Familienzent-

rale Orte des sozialen Lebens erhalten und ge-

wohner der Problemkieze; Stadtteilzentren sol-

ve Angebote in der Kinder- und Jugendarbeit;

ren; Minimierung der Kinderarmut; Sozialarbeit

stärkt werden; Förderung sozialer Projekte über

len erhalten bleiben und zusätzliche Aufgaben

mehr Familien als Pflegefamilien gewinnen.

an jeder Schule bis Ende 2020; kostenfreies

Bezirkshaushalt, Stiftungen oder Drittmittel;

übernehmen.

Schwimmen/ Benutzen von Bibliotheken für

Förderung und Ausbau von Inklusion.

MIGRANTEN: Reguläre Beschulung von geflüchMIGRANTEN:

sozial Schwache.

Flüchtlinge

sollen

möglichst

teten Kindern; interkulturelle Ausrichtung der

MIGRANTEN: Sozial angemessene Unterbrin-

schnell in deutscher Sprache kommunizieren

Wirtschaftsförderung; keine dauerhafte Unter-

MIGRANTEN: Menschenwürdige Unterbringung

gung, Versorgung und Integration von Geflüch-

können; faire Lastenverteilung zwischen den

bringung in Sporthallen; faire Lastenverteilung

Geflüchteter; mittel- und langfristig in Woh-

teten; frühe Sprachförderung von Flüchtlings-

Bezirken; Geflüchtete sollen Gesetze und Re-

zwischen Bezirk und Senat.

nungen; Ausweitung von Sprach- und Integra-

kindern; Miteinander von allen Menschen soll

geln des gesellschaftlichen Miteinanders aner-

tionskursen; Verstetigung und Erweiterung der

gestärkt werden.

kennen.

WOHNEN: Mieterschutz über Erhaltungsverordnungen; 15% aller neuen Wohnungen sollen ALG

Arbeit von Integrationslotsen. WOHNEN: Verstärkter Bau von Wohnungen;

WOHNEN: Mietpreise müssen bezahlbar blei-

II-fähig sein; Umwandlung von Gewerbegebie-

WOHNEN: Neubauten anstelle von Brachen, vor

Wohnraum mit sozial verträglichen Mieten; Er-

ben; Einfluss daher auf Wohnungsunterneh-

ten zu Mischgebieten, in denen auch Wohn-

allem am Stadtrand; sozial verträgliche Mieten

halt der sozialen Mischung in den Kiezen; der

men; Lösungen für Gebäuderuinen finden; Si-

raum entstehen kann; Bau neuer Quartiere kli-

bei Wohnungsbaugesellschaften sollen Pflicht

Bau von Hochäusern wird befürwortet; keine

cherung von Kleingärten über Bebauungspläne;

mafreundlich.

werden; kostenfreie Übertragung von öffent-

Zweckentfremdung für Ferienwohnungen.

Start einer Infrastrukturoffensive.

WIRTSCHAFT: Fortführung des Bündnisses für

WIRTSCHAFT: Unterstützung von Unterneh-

ups; bezahlbare Gewerbemieten und Breit-

WIRTSCHAFT: Optimale Bedingungen für Start-

lichen Grundstücken an WBGs und Genossenschaften.

Wirtschaft und Arbeit; Jugendberufsagentur soll

mensgründungen; Stärkung der bezirklichen

bandausbau; kleine Läden im Kiez erhalten;

WIRTSCHAFT: Ansiedlungen und Unterneh-

Erfolg für Lichtenberg werden, Unterstützung

Zentren und der wohnortnahen Versorgung;

Zentren- und Einzelhandelskonzept überarbei-

mensgründungen in Wohnortnähe; Förderung

von Neugründungen und Ansiedlungen von Un-

Schaffung und Erhalt von Arbeitsplätzen; Ge-

ten; Geflüchtete und Langzeitarbeitslose sollen

der Kreativwirtschaft, Tourismusmarketing.

ternehmen und Gewerbe.

schäftsstraßenmanagement.

in Arbeit gebracht werden.

FDP

Piraten

AfD

NPD

SCHULE & BILDUNG: Frühkindliche Bildung; För-

SCHULE & BILDUNG: Neubau weiterführender

SCHULE & BILDUNG: Frühförderung von Klein-

SCHULE & BILDUNG: Trennung von Deutschen

derung privater Initiativen im Kita-Betreuungs-

Schulen; Vorschlag für neuen Schulstandort an

kindern; Erhalt von Sonderschulen; Beibe-

und „Fremden“ in Hort und Schule; Verbot von

bereich; für jede Schule eine Reinigungskraft;

der Allee der Kosmonauten 20-22; gründliche-

haltung des klassischen Notensystems statt

Inklusion und Gender-Zwang; kostenlose Schul-

Schulsanierung in Regie der Schulen; Ausstat-

re und häufigere Reinigung von Schulen; keine

sogenannter Niveaustufen; EInführung von

und Hochschulausbildung

tung von Schulen mit moderner IT

Bundeswehrwerbung an Schulen.

Schulkleidung.

SOZIALES: Erarbeitung eines „Trägeratlas“ mit

SOZIALES: Mehr Personal für die öffentliche

SOZIALES: Steuerliche Entlastung für Eltern;

sche Kind; kostenlose Kindergartenplätze für

sämtlichen Angeboten sozialer Hilfe; Senioren

Verwaltung, um öffentliche Daseinsvorsorge zu

„Hilfe zur Selbsthilfe statt staatlicher Rundum-

Deutsche; Erziehungsurlaub wird auf jedes neu-

stärker für ehrenamtliche Tätigkeiten gewin-

sichern; Ausbau des Netzes von öffentlichen To-

versorgung“; keine sittenwidrigen Löhne; Ein-

geborene Kind auf fünf Jahre ausgedehnt; Er-

nen; finanzielle Mittel dort einsetzen, wo der

iletten im Bezirk.

satz von Empfängern von Unterstützungsleis-

höhung der Grundrente für jedes neugeborene

tungen durch Tätigkeiten für das Gemeinwohl.

Kind um 300 Euro im Monat; Arbeitslosenhilfe

SOZIALES: 500 Euro Kindergeld für jedes deut-

Bedarf am größten ist. MIGRANTEN: Bessere Unterbringung; nachhalti-

an das vorherige Einkommen koppeln.

MIGRANTEN: Frühe und rechtzeitige Dialoge mit

ge Integration; eigener Wohnraum für Geflüch-

MIGRANTEN: Kurskorrektur in der Flüchtlings-

Bürgern zur Unterbringung von Flüchtlingen;

tete; keine Nutzung von Sport- oder kulturellen

und Asylpolitik sowie in der Einwanderungs-

MIGRANTEN: Befristete Vergabe von Arbeits-

Bildung von Ghettos muss vorgebeugt wer-

Zentren für die Unterbringung; Unterricht von

politik; humanitäre Hilfe „effektiv am besten

plätzen an Ausländer; „systematische Vorbe-

den; dezentrale Unterbringung in Wohnungen;

Flüchtlingskindern in Regelklassen.

in den Herkunftsregionen der Flüchtlinge um-

reitung und ideelle Begleitung der Fremden für

setzen“; Asylverfahren nur noch über „Asylzen-

ihre Heimkehr“; Unterbringung aller in Berlin

tren“.

und Brandenburg untergebrachten Asylbewer-

Flüchtlinge in Arbeit bringen. WOHNEN: Preiswerter Wohnungsbau im Bezirk; WOHNEN: Neubau von bezahlbaren Wohnun-

Stärkung des öffentlich geförderten Wohnungs-

gen, Ausbau von Dachgeschossen; Schließen

baus in Berlin; preiswerte Wohnungen sollen

WOHNEN: Keine Nachverdichtung, die in einer

kleinerer Baulücken; Ablehnung des berlinwei-

vorrangig von städtischen Wohnungsbaugesell-

„Ghettoisierung“ mündet; Berücksichtigung des

WOHNEN: staatliche Kontrolle und Regulierung

ten Zweckentfremdungsverbots.

schaften geschaffen werden.

genossenschaftlichen Wohnens bei Bauprojek-

der privaten Wohnungswirtschaft; sozial ver-

ten; Schutz der Kleingärten durch Aufstellung

trägliche öffentliche Wohnungsbauförderung.

WIRTSCHAFT: Willkommenskultur für Gewerbe-

WIRTSCHAFT: Bau eines Fernbusbahnhofs für

treibende und Investoren; Ausbau der Fremd-

Lichtenberg; Freigabe der Öffnungszeiten für

sprachenkompetenz

Bezirksverwaltung;

Spätverkaufsstellen (Spätis); Aufbau eines Frei-

WIRTSCHAFT: Stärkung des Berliner Mittelstan-

eines Berliner Arbeitsdienstes; Suspendierung

Sprinterprämien für schnelle Ansiedlung von

funknetzes auf Basis von W-LAN, das von der

des; Gründer und Unternehmer verstärkt will-

von Gewerbesteuer und Gebühren für Existenz-

Gewerbe; individuelle Gewerbesteuern für die

Bevölkerung unabhängig von deren sozialer

kommen heißen; kein Zwang von Mitgliedschaft

gründer und strukturell benachteiligten kleinen

Bezirke; Abschaffung des Ladenschlussgesetzes.

Herkunft gratis genutzt werden kann.

in der IHK und Handwerkskammer.

Unternehmen; Förderung des Mittelstandes.

der

ber und Flüchtlinge auf dem Gelände des BER.

von Bebauungsplänen. WIRTSCHAFT: Arbeit für Deutsche, Einführung

Zusammenstellung: Birgitt Eltzel & Marcel Gäding


Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen | September 2016

Wahlspezial 2016

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AUS DEM LEBEN EINES LOKALPOLITIKERS

Wissenschaftler, Autor und Politiker

Prof. Dr. Jürgen Hofmann ist Bezirksverordneter. Er will, dass sich die Lichtenberger mehr in die Politik einmischen.  Von Volkmar Eltzel

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rof. Dr. Jürgen Hofmann (DIE LINKE) wird kurz nach den Berlin-Wahlen 73 Jahre alt. Er steht auf Platz 16 der Bezirksliste seiner Partei und ist sowohl einer der ältesten Kandidaten für die neue BVV als auch einer der dienstältesten Bezirksverordneten von Lichtenberg. Denn der promovierte Historiker ist bereits seit 1995 im Bezirksparlament aktiv. Was treibt ihn an? „Ich möchte mithelfen, eine gute und konstruktive Sachpolitik durchzusetzen“, sagt er. „Wie lange ich das noch kann, da lege ich mich nicht fest. Im Moment ist meine gesundheitliche Situation aber gut und ich fühle mich durch das Alter nicht eingeschränkt.“ Jürgen Hofmann ist Geschichtsprofessor, Mitglied der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin sowie der Gesellschaft für Heimatgeschichte im Kulturbund. Er ist auch bekannt als Autor mehrerer Bücher und Broschüren. Zum 725-jährigen Jubiläum von Lichtenberg im Jahr 2013 legte er den 188 Seiten starken Band „Lichtenberg – kurze Geschichte eines Berliner Bezirks“ vor. Sein neustes Buch beschäftigt sich mit Lichtenbergs erstem Bürgermeister Oskar Ziethen. Der Band über den „Stadtvater“ wird am 9. September in der Ausstellung „Oskar Ziethen – Stationen eines preußischen Kommunalbeamten“ im Rathaus an der Möllendorffstraße 6 präsentiert. 1995 trat Hofmann bei der Kommunalwahl im damaligen Bezirk Hohenschönhausen das erste Mal für die Partei des Demokratischen Sozialismus (PDS) an. „Eigentlich wollte ich gar nicht in die Politik, sondern mich weiter meiner wissenschaftlichen Arbeit widmen. Aber als ich gefragt wurde, ob ich nicht kandidieren wolle, habe ich mich schließlich doch bereit erklärt“, erzählt er. Ein Jahr später übernahm er schon den Fraktionsvorsitz für seine Partei in der Bezirksverordnetenversammlung, den er bis zur Bezirksfusion im Jahr 2001 innehatte. Im neuen – aus Lichtenberg und Hohenschönhausen fusionierten Bezirk – leitete Jürgen Hofmann zehn Jahre lang den Ausschuss für Kultur. Seit der

Prof. Dr. Jürgen Hofmann im Fraktionsbüro von DIE LINKE in Lichtenberg. Wenn er keine Politik macht, ist der Historiker Heimatforscher. Foto: Volkmar Eltzel Kommunalwahl 2011 ist er Vorsitzender des Ausschusses für Ökologische Stadtentwicklung. „Das ist noch viel arbeitsintensiver “, sagt er. Da müsse man nicht nur die zur Sprache kommenden Sachverhalte kennen, sondern auch umfangreiche Dokumente wie Bauunterlagen gelesen haben, wenn man fundierte Entscheidungsvorschläge unterbreiten wolle. Gerade ringe man im Stadtentwicklungsausschuss um Lösungen für den geplanten Neubau des Dolgenseecenters. Und der dringend nötige Wohnungsneubau im Bezirk, der auch Verdichtungen in bestehenden Quartieren vorsieht wie unter anderem in der Paul-Zobel-Straße, beschäftige die Verordneten ebenfalls, sagt Hofmann. Einerseits gebe es die bestehende Gesetzeslage, die es Investoren erlaube, dort zu bauen. Andererseits gelte es aber auch zu bedenken, dass die Neubauten Einschränkungen für die Anwohner mit sich bringen, zum Beispiel bei der Sicht ins Grüne oder durch die Reduzierung von Parkplätzen. „Die Bürger haben das Recht, sich dabei einzumischen und ihre Interes-

sen zu vertreten“, sagt Hofmann. Das gehöre zum demokratischen Diskurs. Mehrheitlich hat der Ausschuss übrigens kürzlich empfohlen, dass sich das Bezirksamt beim Senat für eine Rückabwicklung des Grundstückskaufs an der Paul-Zobel-Straße durch die städtische Wohnungsbaugesellschaft Howoge einsetzen soll. Hofmann sagt, nach seiner Erfahrung dauere es nach Wahlen noch eine geraume Zeit bis die Arbeitsfähigkeit der neuen BVV und des neuen Bezirksamtskollegiums hergestellt sei. Das könne sich noch bis Anfang 2017 hinziehen. Erst danach könnten sich die neuen Ausschüsse in die Themen einarbeiten. Deshalb würden bis zur Neukonstituierung die Gremien in alter Zusammensetzung noch die Befugnis und die Pflicht zu nötigen Entscheidungen behalten. Als Erfolg reklamiert der LinkenPolitiker für sich, wichtige Entscheidungen für den Bezirk mitinitiiert zu haben. Gleich in der ersten Legislatur nach der Bezirksfusion seien die Weichen dafür gestellt worden, die Lichtenberger Bibliotheken so umzu-

strukturieren, dass sie sich zu leistungsfähigen Einrichtungen mit einem auskömmlichen Medienetat, auch für neue Medien, entwickeln konnten. „Dazu gehörte, dass wir – gegen Widerstände – die Zahl der Stadtbibliotheken auf vier reduziert haben.“ Auch die einst durchaus umstrittene Neustrukturierung der Schostakowitsch-Musikschule wertet Hofmann als Errungenschaft. Die Aufgabe des Standortes Dolgenseestraße und die Neueinrichtung im ehemaligen Theater Karlshorst und in der Paul-JuniusStraße hätten sich als richtig erwiesen. Der Neubau des Kulturhauses Karlshorst mittels Vereinbarung mit einem Privatinvestor sei ebenfalls in Ordnung gewesen. Nun gelte es, das Kulturhaus mit noch mehr kulturellen Inhalten zu füllen. Es müsse mehr Ausstrahlungskraft über den Ortsteil hinaus entwickeln, sagt Hofmann. Ihn ärgere, wenn Beschlussanträge rein aus parteipolitischen Gründen abschlägig beschieden werden, noch bevor man sich ernsthaft mit dem Vorschlag beschäftigt habe. Der Fraktionszwang in Zählgemeinschaften, der oft in den BVV praktiziert werde, sei der Tod jeder demokratischen Diskussion, sagt Jürgen Hofmann. Er werde weiterhin nicht nur als Bezirksverordneter politisch im Bezirk tätig bleiben, sagt der 72-Jährige. Seit einiger Zeit veranstaltet der Historiker wieder öffentliche Führungen über den Zentralfriedhof Friedrichsfelde, den er seit fast 14 Jahren tiefgehend erforscht. Er ist zudem Schatzmeister im Förderkreis Erinnerungsstätte der deutschen Arbeiterbewegung BerlinFriedrichsfelde e.V. Auch Bücher will er weiterhin schreiben – seine wissenschaftliche Arbeit musste er in den vergangenen Jahren oft zurückstellen. Durch die politische Tätigkeit hat der Pensionär, der seit einigen Jahren in Tempelhof wohnt, wenig Zeit für andere Dinge. Sein Hobby ist der Garten in Malchow, wo er erst kürzlich einen Rollrasen verlegt hat. Auf seiner grünen Oase kann er abschalten. „Die Pflanzen fragen nicht nach Problemen von Politik und Wissenschaft, ihre Wachstumszyklen haben ganz eigene Gesetzmäßigkeiten“, sagt er mit einem Augenzwinkern. Anzeige


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Wahlspezial 2016

September 2016 | Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen

Auch Berliner Spitzenpolitiker buhlen am 18. September um die Gunst der Wählerinnen und Wähler.

Foto: Marcel Gäding

ABGEORDNETENHAUSWAHL

DIE LINKE liegt in Umfragen vorn

SPD muss damit rechnen, Wahlkreise zu verlieren. CDU und Grüne haben kaum Chancen auf ein Direktmandat.  Von Marcel Gäding

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m 18. September wird auch ein neues Abgeordnetenhaus gewählt. Ein Blick auf die Umfragen zeigt, dass die Stadt nach wie vor gespalten ist – zumindest politisch. Während der Westen meist bürgerlichsozialdemokratisch wählt, haben die Grünen in der City die Nase vorn. Und im Osten? Dort ist nach wie vor DIE LINKE stark. Ein Blick in die Wahlkreise: Wahlkreis 1: Politisch hat Neu-Hohenschönhausen gleich drei Abgeordnete: Die 2011 direkt gewählte Evrim Sommer (DIE LINKE), Karin Halsch von der SPD und Danny Freymark von der CDU. Die beiden Letzteren zogen über die Landesliste ins Abgeordnetenhaus. Spannend dürfte es in diesem Jahr vor allem zwischen der Partei DIE LINKE und der SPD werden, die sich

vermutlich ein Kopf-an-Kopf-Rennen um das Direktmandat liefern werden. Auch Freymark darf auf ein gutes Ergebnis hoffen. Wahlkreis 2: Bei den Wahlen zum Abgeordnetenhaus 2011 machte die LINKE mit Wolfgang Albers das Rennen. Er vereinte bei den Erststimmen 34 Prozent auf sich. Sein Mitbewerber von der SPD, Dirk Liebe, schaffte es auf 30,8 Prozent. Im September ist daher wieder von einem Duell zwischen Albers und Liebe auszugehen, die erneut für den Wahlkreis 2 kandidieren. Geringe Chancen hat CDU-Kandidat Gregor Hoffmann. Wahlkreis 3: Das Direktmandat holte sich 2011 Marion Platta (Die Linke), die sich mit 36 Prozent ein Kopf-anKopf-Rennen mit ihrem Kontrahenten Reimund Peter von der SPD lieferte. Er bekam 35,8 Prozent der Erststimmen und verpasste nur haarscharf den Ein-

zug ins Abgeordnetenhaus. Mit Spannung wird daher die Wahl im September erwartet. Ob und welche Chancen der CDU-Herausforderer Pascal Ribble hat, bleibt abzuwarten. Wahlkreis 4: Bei der Abgeordnetenhauswahl 2011 holte Birgit Monteiro (SPD) das Direktmandat, blieb aber nur bis Anfang 2015 Abgeordnete – um Bezirksbürgermeisterin zu werden. Monteiros damaliger Mitbewerber Sebastian Schlüsselburg (DIE LINKE) tritt auch in diesem Jahr wieder an und hofft, den Wahlkreis direkt zu gewinnen. Die SPD schickt mit Christian Paulus einen bis dato eher unbekannten Bewerber ins Rennen. Wahlkreis 5: Politisch vertreten wird der Wahlkreis 5 seit der Wahl 2011 vom direkt gewählten Abgeordneten Ole Kreins (SPD) und von Katrin Lompscher (DIE LINKE). Ob Kreins sein Direktmandat verteidigen kann, ist offen. Denn

mit Hendrikje Klein übernimmt eine erfahrene Kommunalpolitikerin von DIE LINKE Lompschers Zepter. Wahlkreis 6: Der einstige Berliner Wirtschaftssenator Harald Wolf (DIE LINKE) holte 2011 das Direktmandat für seine Partei, fällt aber in der Präsenz vor Ort nicht nennenswert auf. Die SPD schickt Bausenator Andreas Geisel ins Rennen. Die CDU tritt mit Fabian Peter an, der sich mit viel Fleiß vor Ort engagiert. Wenig Chancen dürften die Grünen haben, auch wenn sie im Süden des Bezirks viele Anhänger haben.

Die ausführlichen Wahlkreisporträts mit vielen Fotos und Grafiken können Sie unter http://www.lichtenbergmarzahnplus.de/ wahlen-2016/lichtenberg/ nachlesen!


Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen | September 2016

Bezirks-Leben

Eine neue Klinik für Altersmedizin

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GESUNDHEIT: Krankenhaus soll ältere Patienten aus Lichtenberg und Marzahn-Hellersdorf versorgen.

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er Krankenhausstandort Marzahn-Hellersdorf bekommt Zuwachs: Am Blumberger Damm entsteht eine Klinik für Altersmedizin. Bis 2018 entsteht ein Krankenhaus, in dem vor allem alte, hochbetagte Patienten aus Lichtenberg und Marzahn-Hellersdorf versorgt werden sollen. Spätestens im Herbst sollen die ersten Bagger für das neue Projekt rollen, wie die Arona Klinik für Altersmedizin mitteilte. Ab 2018 wird der helle, geschwungene Dreigeschosser den Patienten zur Verfügung stehen. Auf jeder Etage gibt es Ein- und Zweibettzimmer, Therapieund Teamräume sowie jeweils einen Raum für Fitness. Bewusst habe man sich für die Nähe zum Unfallkrankenhaus Berlin (ukb) entschieden. Geplant ist eine enge Zusammenarbeit mit der derzeit modernsten Klinik Deutschlands. „Das betrifft sowohl Diagnostik als auch Therapie“, sagte Projektleiter Dr. Andreas Schwitzke. Kooperationen wird es etwa mit den ukb-Fachabteilungen Radiologie, Neurologie, Kardiologie und der Apotheke geben. Insbesondere soll der Schwerpunkt auf die frühe Rehabilitation älterer Patienten gesetzt werden. „Ärzte, Physio- und Ergotherapeuten legen gemeinsam die Behand-

So soll die neue Klinik aussehen. FOTO: ARCHITEKTURBÜRO KOSSEL & PARTNER

lungsziele fest, damit Patienten nach dem Krankenhausaufenthalt weiter möglichst lange selbstbestimmt in ihrer gewohnten Umgebung leben können.“ Die Idee für den Klinikneubau hatte der Krankenhaus-Unternehmer Nikolai Burkart, der unter anderem Gesellschafter des Pflegekonzerns Vitanas ist. „Hier entsteht ein Campus, der sich weiter entwickelt“, sagte Burkart. Weil Vitanas keinen Partner im Bereich der ambulanten Altersmedizin fand, habe man sich entschlossen, eine eigene Klinik zu bauen. Und bei dem 65-Betten-Haus soll es nicht bleiben. Vorgesehen ist auch

der Bau eines Instituts für regenerative Medizin. Auch das ukb möchte expandieren. Geschäftsführer Prof. Dr. Axel Ekkernkamp kündigte an, dass ganz in der Nähe des Unfallkrankenhauses eine Rehabilitationsklinik gebaut werde. Erst in der vergangenen Woche hat der Bezirk zudem den Weg für den Bau eines Hauses der Gesundheits- und Pflegewirtschaft freigemacht. Der Bezirk erhofft sich durch den Krankenhaus-Neubau eine noch bessere Versorgung älterer Menschen. Denn deren Zahl steigt, wie die erst kürzlich von Sozialstadträtin Dagmar Pohle (Linke) vorgestellte Sozialstudie „50 Jahre und älter in Marzahn-Hellersdorf 2015“ zeigt. Demnach stieg die Anzahl der Menschen ab dem 50. Lebensjahr innerhalb von 15 Jahren von 69.627 auf 112.730, das sind 61 Prozent. Gemessen an der Gesamtbevölkerung von Marzahn-Hellersdorf beträgt deren Anteil inzwischen 43 Prozent. In erster Linie sollen Patienten aus Lichtenberg und Marzahn-Hellersdorf von der neuen Klinik für Altersmedizin profitieren. Diese Region sei in besonderem Maße davon betroffen, dass die Zahl der älteren Menschen steige, sagte am Sonntag Berlins Gesundheits-

senator Mario Czaja (CDU). So sieht der Berliner Krankenhausplan, der erst kürzlich auf den Weg gebracht wurde, gut die Hälfte der zusätzlichen Betten im Bereich der Geriatrie in MarzahnHellersdorf sowie Lichtenberg vor. Ihm sei wichtig, dass zwischen dem ukb und der Klinik für Altersmedizin eine Verzahnung stattfindet. Denn in erster Linie behandele das ukb Notfallpatienten. Auf Alterserkrankungen spezialisierte Fachabteilungen hat das Krankenhaus nicht. Die Versorgung älterer und hoch betagter Patienten solle die neue Klinik übernehmen. Czaja dankte dem Investor ausdrücklich für seine Entscheidung, am Standort Blumberger Damm zu investieren. „Alleine hätten wir das nicht stemmen können.“ Für Projektleiter Schwitzke, der nach Eröffnung des Hauses die Leitung übernehmen wird, sei das neue Krankenhaus ein „Vorzeigeprojekt für Altersmedizin“. Zwischen dem ukb und der Klinik würden nicht nur Patienten, sondern auch Kompetenzen ausgetauscht. Er wies jedoch darauf hin, dass auch Hausärzte aus der Region Patienten in die Spezialklinik überweisen könnten. „Dies wird eine Klinik der kurzen Wege, ein modernes Haus“, sagte Schwitzte.


ANZEIGENSPEZIAL/ VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG

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Bildung,

Gut versichern

Wiedereinstieg

Azubis sollten sich gegen Risiken schützen

Kurse für Frauen, die zurück in den Beruf wollen

m 1. September war offizieller Ausbildungsstart in Deutschland. Viele, vor allem junge Menschen starten mit ihrer Berufsausbildung. Für die Berufsanfänger bedeutet der neue Lebensabschnitt nicht nur mehr Unabhängigkeit, sondern auch mehr Verantwortung - zum Beispiel in Sachen Versicherungsschutz. Dabei genügt es durchaus, sich zunächst auf einen wesentlichen Schutz zu beschränken. Wichtig ist vor allem der Schutz gegen Berufsunfähigkeit und die Absicherung des eigenen Hausrats. Grundversicherungen sind auch bei geringem Gehalt unerlässlich. So sollte auf die private Haftpflichtversicherung nicht verzichtet werden. Sie schützt vor Schadenersatzansprüchen Dritter, heißt es hierzu von der Zurich Versicherung. Auszubildende sind in der Regel über ihre Eltern abgesichert, aber nur, wenn diese über eine private Haftpflichtversicherung verfügen. Wer aber beispielsweise bereits eine Ausbildung abgeschlossen hat, ist nicht mehr durch den Vertrag der Eltern geschützt und muss selbst vorsorgen. Spätestens dann muss ein eigener Privathaftpflichtschutz her. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung gehört beim Start in das Berufsleben zu den wichtigsten Absicherungen überhaupt. Durchschnittlich trifft eine Berufsunfähigkeit jeden vierten Arbeitnehmer. Gerade Menschen in den vermeintlich ungefährlichen Berufen mit Bürotätigkeit unterschätzen das Risiko, berufsunfähig zu werden. Beim Einstieg in die Berufsunfähigkeitsversicherung gilt: Je früher, desto besser, da sich die

Beitragsprämie am Alter und der Gesundheit des Versicherungsnehmers orientiert. Wer keine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen kann oder will, sollte eine private Unfallversicherung in Betracht ziehen. Zwar bietet die gesetzliche Unfallversicherung einen Basisschutz, sofern der Unfall zum Beispiel während der Arbeitszeit oder einer dienstlichen Fortbildung passiert, in der Freizeit greift sie allerdings nicht. Auszubildende, die eine eigene Wohnung oder ein WG-Zimmer beziehen, sollten eine Hausratversicherung abschließen. Diese greift dann, wenn beispielsweise durch Brand, Leitungswasser oder Sturm die Wohnungseinrichtung beschädigt wird. Bei einem Einbruch oder Raub sind Möbel, Elektrogeräte und Kleidung ebenfalls versichert. Auch das Fahrrad, mit dem viele Auszubildende zur Arbeit fahren, kann bei Bedarf mit in die Versicherung aufgenommen werden und ist so gegen Diebstahl abgesichert. (ots.)

Im Berufsleben, aber auch privat gibt es viele Risiken. FOTO: PIXABAY

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nnerhalb des Programms zur Berufsorientierung und Berufsvorbereitung für Frauen beginnen wieder Berufsinformations- und Orientierungskurse. Darüber hinaus werden diverse Beratungen und Kurse für Frauen angeboten, die über den Schritt in die Selbständigkeit nachdenken. Das Berufsorientierungsprogramm richtet sich an Frauen, die nach einer meist familiär bedingten Berufsunterbrechung oder aufgrund von Erwerbslosigkeit eine neue berufliche Perspektive suchen. In den Berufsinformations- und Orientierungskursen wird nach einer ausführlichen Bestandsaufnahme mit den Frauen ein tragfähiger Berufswegplan erarbeitet, der sich an der persönlichen Lebenssituation orientiert. Zu den Kursschwerpunkten gehören die Erstellung eines Profils der beruflichen und persönlichen Kompetenzen, ein individuell zugeschnittenes Bewerbungstraining und die Beratung zu Weiterbildungswegen. Gezielte Beratungsangebote Für Frauen, die sich bereits für den (Wieder-)Einstieg in eine bestimmte Berufstätigkeit entschieden haben, werden berufsfeldbezogene Beratungen und Kurse angeboten. Dazu gehören Beratungen sowie Kurse für Existenzgründerinnen und Computerlehrgänge für Berufsrückkehrerinnen aus Büro- und Verwaltungsberufen. Hervorzuheben ist ein kostenloser zehnmonatiger Vollzeitkurs zur Berufsvorbereitung für Flüchtlingsfrauen.

Fachvorträge zu aktuellen Regelungen in der Arbeitsmarktpolitik sowie Beratungen und Informationsveranstaltungen von Bildungs- und Beratungsstellen zu den Themen Beruf, Bildung und Arbeit ergänzen die Kurse. Die Förderung des Programms erfolgt aus Mitteln der Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen und des Europäischen Sozialfonds. Unter der FIONA-Infoline – einem Zusammenschluss von Beratungseinrichtungen – informieren Beraterinnen zu Angeboten der Berliner Bildungsberatungsstellen. Die Infoline ist von Montag bis Freitag in der Zeit von 10:00 bis 16:00 Uhr unter der Telefonnummer 0180/11 34 662 (für 3,9 Cent pro Minute) zu erreichen. Individuelle Beratungstermine können hier ebenfalls vereinbart werden. Kostenlose Datenbank Ein weiteres Angebot ist die kostenlose Nutzung der Informationsdatenbank: www.frauen-berufsperspektive.de. Hier finden sich Informationen rund um die Themen Weiterbildung, Berufseinstieg, Studium, Eltern im Job, Bewerbung und vieles mehr. Die Programmübersicht für das 2. Halbjahr 2016 kann angefordert werden bei: zgs consult GmbH, Rungestraße 19, 10179 Berlin, Tel. 030 – 278733-0, office@zgs-consult.de, und ist online abrufbar unter dem Punkt „Aktuelles“ auf der Seite www.zgs-consult.de/weiterbildung/frauenspezifische-beruflicheorientierung. (sen.)

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Karriere & Beruf

ANZEIGENSPEZIAL/ VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG

Fit in Sachen IT Hasso-Plattner-Institut bietet kostenlose Onlinekurse an

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uf Gründer von IT-Unternehmen und Software-Entwickler warten viele rechtliche Fallstricke. Wie lässt sich die eigene Software schützen? Welche rechtlichen Rahmenbedingungen gilt es bei der Verwendung von Open-Source-Software zu beachten und welche Lizenzbedingungen gibt es? Ein neuer kostenloser Online-Kurs des Hasso-Plattner-Instituts (HPI) mit dem Titel „IT-Recht für Software-Entwickler“ will diese und viele weitere rechtliche Fragen klären. Der 4-wöchige MOOC beginnt am 14. September auf der interaktiven Bildungsplattform openHPI. Die Dozenten des Kurses sind die auf IT-Recht spezialisierten Anwälte Dr. Anselm Brandi-Dohrn und Prof. Christian Czychowski. Sie werden insbesondere auf die Bereiche Verträge, Urheberrechte, Markenrecht, Patentrechte und Recht des Datenschutzes im Kurs eingehen. Es wird aber auch einige Bezüge zu Fragen bei Unternehmensverkäufen geben. Beide Fachanwälte hoffen auf einen regen

Austausch unter den Kursteilnehmern, ein besonderer Vorzug, den die openHPI-Plattform bietet. Der Kurs erfordert keine Vorkenntnisse. Das Angebot richtet sich insbesondere an Software-Ingenieure sowie Leiter und Gründer von IT-Unternehmen. Die Kurssprache ist Deutsch. Pro Kurswoche sind je nach Vorkenntnissen drei bis sechs Stunden einzukalkulieren - für die Beschäftigung mit den Lernvideos, die Kontrolle des eigenen Lernfortschritts anhand der bereitgestellten Selbsttests und die aktive Teilnahme an den Diskussionsforen. Das Hasso-Plattner-Institut bietet unter openHPI seit 2012 seine kostenlosen, für alle frei zugänglichen Online-Kurse zu Themen der Informationstechnologie an. Derzeit gibt es bereits mehr als 300.000 Einschreibungen von gut 124.000 Nutzern aus etwa 180 Ländern auf openHPI. Mehr als 35.000 Zertifikate konnten bereits für erfolgreiche Lernende ausgestellt werden. Sämtliche

25. MARKTPLATZ BILDUNG

Kompetent in der digitalen Welt

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Neue Berufe – neue Chancen

um 25. Mal öffnet für Sie der Marktplatz Bildung mit aktuellen Bildungs und Beratungs- sowie Jobangeboten der Hauptstadtregion. Dieses Jubiläum ist natürlich Anlass für Stolz und Freude über das Erreichte, zugleich aber auch Verpflichtung für künftige Bildungsmessen. „Da ist für mich nichts Neues zu erfahren; Das kenn ich schon seit hunderttausend Jahren.“1 Nicht ahnend, dass dies ein Goethe-Zitat ist, wird damit ohne zu prüfen über vermeintlich wohlbekannte Dinge geurteilt. In unserem Fall ist es das Lernen, dessen wohl nervendste Eigenschaft die allgegenwärtige Aufforderung an uns ist, sich ständig neue Kenntnisse aneignen zu müssen. Schule, Lehre, Studium sind selbstverständliche Bestandteile unseres Lebens – und eigentlich nichts Neues. Wie steht es aber um die Inhalte? Nehmen Sie nur die Jahre seit der letzten Jahrtausendwende: Computer, Internet, Mobiltelefon, Smartphone: Anfangs noch als exotische Erscheinungen misstrauisch beäugt, gehören sie heute zu jedem Haushalt und sind in den meisten Unternehmen mittlerweile unverzichtbare Arbeitsmittel. Und die Digitalisierung schreitet in Riesenschritten voran. Manchmal auch mit ärgerlichen Nebenwirkungen, wie die nach einem Einkauf im Internetshop wochenlang permanent eingeblendete Werbung, mit der das soeben Gekaufte in allen Varianten angepriesen wird. Ja, diese Digitalisierung zu beherrschen und mög-

lichst zum Nutzen der Gesellschaft einzusetzen, erfordert wieder einmal mehr neues Wissen. Gleiches gilt für die Regelungen der Arbeitsprozesse, für die Gestaltung des Verhältnisses von Arbeitszeit und Freizeit und nicht zuletzt für Arbeitsverhältnisse und Vergütungssysteme sowie für den Schutz personenbezogener Daten. Auf dem 25. Marktplatz Bildung finden Sie neben neuen Inhalten der beruflichen Weiterbildung auch Informationen zu neuen Lernformen, die sich der Möglichkeiten digitaler Technik bedienen. Kompetente Antworten auf Ihre Fragen zur beruflichen Weiterbildung oder zu Fördermöglichkeiten erhalten Sie im Beratungszentrum der Berliner Beratungsstellen im Großen Saal. Im Saal 7 erwartet Sie der JobPoint Mitte zu einem Jobdating mit Berliner Unternehmen. Ob auf der Suche nach einer neuen Anstellung oder nach einer notwendigen Zusatzqualifizierung, Sie werden immer auf neue technische Anforderungen stoßen. Keine Angst, es ist alles zu schaffen, denken Sie nur an Ihr Smartphone, erst 2007 entwickelt – heute schon für jedes Kind ein normales Kommunikationsmittel. Wir sehen uns auf dem Marktplatz Bildung! Es warten noch viele Überraschungen auf Sie! 25. Marktplatz Bildung, 11. Oktober 2016, 10-18 Uhr, Kosmos Berlin, Karl-Marx-Allee 131A, 10243 Berlin www.marktplatzbildung.de

Onlinekurse, die bislang auf Deutsch, Englisch und Chinesisch auf der Plattform angeboten wurden, sind auch später noch jederzeit im Archivmodus nutzbar, allerdings ohne Prüfung und Zertifikat. Die Internet-Bildungsplattform openHPI ist dadurch weltweit einzigartig, dass sich die Inhalte auf Informationstechnologie und Informatik konzentrieren und die Kurse sowohl in deutscher, englischer und chinesischer Sprache angeboten werden. Im Unterschied zu „traditionellen“ Vorlesungsportalen folgen die Kurse bei openHPI einem festen Zeitplan - mit definierten Angebotsimpulsen wie Lehr-Videos, Texten, Selbsttests, regelmäßigen Haus- und Prüfungsaufgaben. Kombiniert sind die Angebote mit einem Forum, in dem sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit dem Teaching Team und anderen Lernenden austauschen, Fragen klären und weiterführende Themen diskutieren können. (ots.) Die Anmeldung ist möglich unter https:// open.hpi.de/courses/it-recht2016.

Unterrichtsplattform in neuem Design Pünktlich zum Schulstart präsentiert sich die Unterrichtsplattform www. handel-erklaert.de mit einem neuen, benutzerfreundlicheren Auftritt. Bereits in 2015 hatten die METRO GROUP, der Handelsverband Deutschland (HDE) und der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) das Onlineportal für umfassende Unterrichtsmaterialien zum Thema Handel ins Leben gerufen. Unter dem Link www. handel-erklaert.de finden Lehrer der weiterführenden Schulen und Berufsschulen werbefreie, didaktisch aufbereitete und geprüfte Unterrichtsinhalte zu verschiedenen Aspekten des Handels für die Fächer Wirtschaft, Politik und Sozialkunde. Top-Themen wie die Rückverfolgbarkeit von Lebensmitteln runden das Angebot ab. Die Gesellschaft für Pädagogik, Information und Medien e.V. (GPI) hat das Onlineportal www.handel-erklaert.de mit der Comenius EduMedia Medaille 2015 ausgezeichnet. Mit der Verleihung des europäischen Bildungsmedienpreises fördert die GPI pädagogisch, inhaltlich und gestalterisch herausragende multimediale Bildungsangebote. (ots.) Anzeige


10 Bezirks-Sport

September 2016 | Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen

Hoffnung auf den Jungbrunnen

EISHOCKEY: Die Eisbären Berlin setzen auch in der kommenden Saison wieder voll auf ihre Nachwuchskräfte. Damit setzen sie sich von vielen Konkurrenten in der Liga ab von Benedikt Paetzholdt

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o langsam wird es wieder ernst für die Eisbären. Kommende Woche startet in die Deutsche Eishockey Liga (DEL) in die neue Saison. Da passt es ganz gut, dass die Berliner in diesen Tagen in Nordeuropa weilen. In erster Linie geht es darum, sich hier für die nächste Runde in der Champions Hockey League (CHL) zu qualifizieren. Die Mannschaften aus Lulea (Schweden) und Lapeenranta (Finnland) sind zudem natürlich auch ideale Sparringspartner vor dem Ligabeginn. Nach der Vorbereitung ist der Eindruck vom siebenfachen Liga-Champion gut. Mit Ausnahme des CHLHinspiels gegen Lapeenranta (2:4) gewannen die Eisbären alle Vorbereitungsspiele. Mit 8:1 wurden die Lausitzer Füchse besiegt, 2:1 stand es nach dem Spiel gegen Lulea, 9:3 war das klare Ergebnis gegen die Dresdner Eislöwen. Etwas enger ging es zu beim 2:1 gegen den tschechischen Klub HC Litvinov und beim 4:3 nach Verlängerung gegen den Ligakonkurrenten Grizzlys Wolfsburg. Am Sonntag gab es dann noch ein 11:1 gegen den Kooperationspartner Fass Berlin. Trainer Uwe Krupp zeigte sich zufrieden mit den bisherigen Eindrücken. Er sagt: „Unsere körperliche Verfassung wird immer besser.“ Das trifft gerade auch auf die jungen Spieler zu, die in dieser Position wichtige Rollen übernehmen sollen. Verteidiger Jonas Müller zum Beispiel, 20 Jahre alt, der sich schon in der vergangenen Saison als echte Bank präsentierte. „Er gehört zum festen Stamm“, sagt Krupp. Seitdem er sechs Jahre alt ist, spielt der Karlshorster für die Organisation der Eisbären. Kai Wissmann, der in diesem Jahr das Abitur im Schul- und Leistungssport-

Jonas Müller gehört zum festen Stamm der Eisbären. zentrum ablegte, ist noch nicht ganz so weit. „Das war schon eine Doppelbelastung und ich war platt abends“, sagt der 19-Jährige über das Nebeneinander von Schule und Leistungssport. Aber auch Wissmann soll jetzt fester Bestandteil der Mannschaft Anzeige werden und schiebt deshalb Extraschichten auf dem Eis. „Bislang fühlt sich das sehr gut an.“ Trainer Krupp lobt den Eisbären-Weg: „Ganz Deutschland sucht junge Verteidiger, wir produzieren sie. Irgendwas muss hier im Wasser sein.“ Mit Maximilian Adam, 18, steht auch schon der nächste Hoffnungsträger bereit. Leon Gawanke, 17, wird sich zu-

FOTO: BENEDIKT PAETZHOLDT

nächst mal in der Quebec Major Junior Hockey League in Kanada ausprobieren. Die Nachwuchsarbeit der Eisbären wird deutschlandweit geschätzt. Im erstmals durchgeführten Fünf-SterneProgramm des Fördervereins des Deutschen Eishockey-Nachwuchses erreichten die Eisbären Juniors das höchste Level und dürfen sich deshalb „5 Sterne Ausbildungsclub“ nennen. Insgesamt nur sieben Vereine in Deutschland haben dieses Gütesiegel verliehen bekommen. „Es spricht natürlich für diesen Verein, dass er schon so viele Nachwuchsspieler rausgebracht hat“, sagt Wissmann.

Wie schon 2015 besuchten Müller und Wissmann im Sommer das Trainingscamp der Los Angeles Kings, dem Kooperationsverein aus der nordamerikanischen Profiliga NHL. Mit dabei war in diesem Jahr auch Stürmer Sven Ziegler, 22. „Es war eine super Erfahrung für mich, dabei zu sein“, sagt Ziegler. Auch der gebürtige Franke zählt zu den größten Berliner Talenten, tat sich bislang aber noch etwas schwer damit, sich dauerhaft in Szene zu setzen. In der bisherigen Vorbereitung konnte Ziegler mit vielen Toren auf sich aufmerksam machen. „Er weiß, wo das Tor steht“, freut sich Krupp. Gleiches soll irgendwann auch für Vincent Hessler gelten, dem bald der Sprung zu den Profis gelingen soll. „Du willst natürlich immer mehr“, sagt der 18-Jährige, der zunächst mal in der zweithöchsten Spielklasse Erfahrung sammeln soll, bei den Lausitzer Füchsen in Weißwasser. Prognosen zu treffen, was mit diesem Kader möglich ist, zu dem nach wie vor etliche Routiniers gehören, ist schwer zu sagen. Was das Budget angeht, spielen die Eisbären nicht mehr ganz oben mit. Dort residieren Mannschaften wie München, Mannheim oder Köln. „Wer immer viel Geld für Spieler ausgibt, glaubt nicht an deren Entwicklung“, sagt der Sportliche Leiter Stefan Ustorf. „Wir aber sind von der Entwicklung unserer Spieler überzeugt.“ Schon vor der vergangenen Saison hatte niemand mit den Eisbären gerechnet, die dann aber eine hervorragende Hauptrunde spielten. Anders als in diesem Frühjahr soll die Reise aber nicht im Viertelfinale der Playoffs enden. Krupp sagt: „Wir wollen möglichst weit oben ankommen.“ Und im besten Fall das letzte Spiel der Saison gewinnen, was den Meistertitel bedeutet. Damit dieser Traum leben kann, braucht es auch Nachwuchskräfte in Bestform.

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Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen | September 2016

MALEREI & FOTOGRAFIE Lange Nacht der Bilder: An mehr als 30 Orten präsentieren sich am 16. September von 18 bis 24 Uhr Kunsthäuser, Werkstätten und Ateliers bei der Langen Nacht der Bilder. Eröffnung um 18 Uhr in der „Fahrbereitschaft“, Herzbergstraße 40-43. Komplettes Programm unter www.berlin.de/lange-nachtder-bilder-lichtenberg. Informationen unter Tel. 030 90296-8002. Peter Muzeniek - Politische Karikaturen von 1990 bis 2013: Ausstellung bis 30. Oktober. Gezeigt werden Werke des seit 1970 in Berlin freischaffenden Grafikers, Illustrators und Karikaturisten. Eintritt frei. Ort: Galerie im Kulturhaus Karlshorst, Treskowallee 112, 10318 Berlin, Tel. 030 475940610. Öffnungszeiten: Mo-Sa 11-19 Uhr, So 14-18 Uhr. Intentionen: Ölmalerei von Ulrich Uffrecht. Zu sehen bis zum 22. September im Blankensteinsaal, immer dienstags von 14 bis 16 Uhr und donnerstags von 14 bis 18 Uhr. Ort: Museum Kesselhaus Herzberge e.V., Herzbergstraße 79 (Haus 29), 10365 Berlin, Tel. 030 54722424. WHO WANTS TO DIE? – Pazifismus heute: Ausstellung mit jungen Kunsthochschulabsolventen in Kooperation mit dem Centre for Polish Sculpture und WHITECONCEPTS. Skulptur, Objekt, Fotografie, Malerei, Installation, Videokunst und Performance bis zum 28. Oktober. Öffnungszeiten: MoFr 10-18 Uhr. Ort: rk - Galerie für zeitgenössische Kunst im Ratskeller Lichtenberg, Möllendorffstraße 6, 10367 Berlin, Tel. 030 902963712. Spreesichten: Aquarelle und Ölmalereien von Karin Polaski. Zu sehen bis zum 16. Oktober. Ort: Kulturhaus Karlshorst, Treskowallee 112, 10318 Berlin, Tel. 030 475940610. Öffnungszeiten: Mo-Sa 11-19 Uhr, So 14-18 Uhr. Ellena Olsen – Summertime: Malerei, Zeichnung und Objekt. Zu sehen bis zum 21. September. Ort: Galerie 100 und Kunstverleih, Konrad-Wolf-Straße 99, 13055 Berlin, Tel. 030 9711103. Öffnungszeiten: Di-Fr 10-18 Uhr, So 14-18 Uhr. Bilder von Doro Petersen: „Wärmeübung“ – das ist der Titel der Ausstellung, zu sehen bis 22. September. Ort: Studio Bildende Kunst, John-Sieg-Straße 13, 10365 Berlin, Tel. 030 5532276. Öffnungszeiten: Mo bis Do 10-20 Uhr, Fr 10-18 Uhr, Sa 14-18 Uhr. Malerei und Zeichnungen: „Wurzeln“ lautet der Titel der Ausstellung von Francesca Pegorer. Zu sehen bis zum 29. September. Ort: Galerie Ost-Art, Giselastraße 12, 10317 Berlin, Tel. 030 5139749. Öffnungszeiten: Di-Fr 10-15 Uhr, Sa 13-17 Uhr. Keramische Objekte und Malerei: Werke von Karl Fulle und Axel Müller sind bis zum 30. Oktober zu sehen. Ausstellungseröffnung am 28. September um 19 Uhr. Ort: Galerie 100 und Kunstverleih, Konrad-WolfStraße 99, 13055 Berlin, Tel. 030 9711103. Öffnungszeiten: Di bis Fr 10-18 Uhr, So 14-18 Uhr.

LESUNG & GESPRÄCH Machandel: Regina Scheer liest am 20. September um 19 Uhr aus ihrem Debütroman „Machandel“. Darin spannt sie den Bogen von den 1930er-Jahren über den Zweiten Weltkrieg bis zum Fall der Mauer und in die Gegenwart. Eintritt 4, erm. 3 Euro. Ort: EgonErwin-Kisch-Bibliothek, Frankfurter Allee

149, 10365 Berlin, Tel. 030 5556719. „Rückwärts nimmer!“: Zeitzeugengespräch am 28. September um 19 Uhr. Neben Gino Kuhn, der im Gefängnis Rummelsburg eine Haftzeit von über zwei Jahren verbüßen musste, berichten auch andere Zeitzeugen über ihre Haft... Eintritt frei. Museum Lichtenberg im Stadthaus, Türrschmidtstraße 24, 10317 Berlin, Tel. 030 5779738812/18. „Ost-Berlin, wie es wirklich war“: Lesung mit dem Berliner Krimi- und Sachbuchautor Jan Eik am 12. Oktober um 19 Uhr. Eintritt: 4, erm. 3 Euro. Ort: Bodo-Uhse-Bibliothek am Tierpark, Erich-Kurz-Straße 9, 10319 Berlin, Tel. 030 5122102.

Bezirks-Kulturkalender

Gino Kuhn haben sich kritisch-künstlerisch mit ihrer Haftzeit auseinandergesetzt. Zu sehen bis zum 30. Oktober. Eintritt frei. Ort: Museum Lichtenberg im Stadthaus, Türrschmidtstraße 24, 10317 Berlin, Tel. 030 5779738812/18. Öffnungszeiten: Di-Fr und So 11-18 Uhr.

Zwischen Krieg und Frieden - Waldlager der Roten Armee in Brandenburg 1945: Ausstellung bis zum 30. Oktober. Mehr als 70 Jahre nach Kriegsende finden sich in Brandenburgs Wäldern Funde aus der Zeit der deutschen Kapitulation 1945... Eintritt: frei. Öffnungszeiten: Di-So 10-18 Uhr. Ort: Deutsch-Russisches Museum Berlin-Karlshorst, Zwieseler Straße 4, 10318 Berlin, Tel. 030 501508-10.

MUSIK & KONZERT

Blauschmuck: Lesung mit Katharina Winkler am 13. Oktober um 19 Uhr. Die 1979 in Wien geborene Autorin schrieb ihren Debütroman nach einer wahren Geschichte. Die Protagonistin Filiz wächst in einem kurdischen Dorf in der Türkei auf. Mit fünfzehn heiratet sie, heimlich und gegen den Willen ihres Vaters. Doch mit der Hochzeit platzen auch die Träume von Freiheit und Autonomie. Statt Jeans trägt Filiz jetzt Burka... Eintritt 4, ermäßigt 3 Euro. Ort: EgonErwin-Kisch-Bibliothek, Frankfurter Allee 149, 10365 Berlin, Tel. 030 5556719. Mayday über Saragossa: Der Pilot HeinzDieter Kallbach stellt gemeinsam mit der Schauspielerin Renate Geißler am 14. Oktober um 19 Uhr seine Biografie vor. Eintritt: 4, erm. 3 Euro. Ort: Anna-Seghers-Bibliothek im Linden-Center, Prerower Platz 2, 13051 Berlin, Tel. 030 92796440.

VORTRAG/ FÜHRUNG Spuren der Vergangenheit: Vortrag mit Dr. Karin Wagner, Leiterin für Gartendenkmalpflege und Archäologie im Landesdenkmalamt, am 21. September um 19 Uhr über Spuren der Vergangenheit auf ehemaligen Friedhöfen, darunter an der Rummelsburger Hauptstraße und der Boxhagener Straße. Eintritt: 3, mit Berlinpass 1,50 Euro. Ort: Museum Lichtenberg im Stadthaus, Türrschmidtstraße 24, 10317 Berlin, Tel. 030 5779738812/18.

GESCHICHTE 120 Jahre Karlshorst – Einblicke in die Geschichte: Ausstellungseröffnung am 26. September um 16 Uhr. Ausstellung der Geschichtsfreunde Karlshorst im Kulturring e.V. in Kooperation mit dem Museum Lichtenberg. Zu sehen bis zum 14. Oktober. Ort: FAS-Kiezspinne, Schulze-Boysen-Straße 38, 10365 Berlin, Tel. 030 55489635. Oskar Ziethen – eine Spurensuche: Ausstellung bis 14. Oktober, wochentags von 8 bis 18 Uhr. Oskar Ziethen (1858-1932) hat als Amtsvorsteher und Bürgermeister entscheidenden Anteil an der Entwicklung Lichtenbergs zur Stadt und zum Großstadtbezirk Berlin. Ort: Rathaus Lichtenberg, Möllendorffstr. 6, 10367 Berlin. Eintritt frei. Rückwärts nimmer: Ausstellung über den Aufenthalt im Werkhof Torgau und im Gefängnis Rummelsburg. Katrin Büchel und

Konzertlesung: Christine Dähn & Thomas Natschinski rollen am 29. September um 20 Uhr der Liebe den roten Teppich aus. Sie erzählen, was die Liebe mit uns macht. Eintritt: 8 Euro, erm. 3 Euro. Ort: Kulturhaus Karlshorst, Treskowallee 112, 10318 Berlin, Tel. 030 475940610. Lieder und Texte von und mit Stefan Krawczyk: Der Liedermacher ist am 5. Oktober um 19 Uhr zu Gast. Der Autor und Sänger stellt Texte und Lieder aus der Zeit der Repression in der Ausstellung „Rückwärts nimmer“ vor. Eintritt: 3, erm. 1,50 Euro. Ort: Museum Lichtenberg im Stadthaus, Türrschmidtstraße 24, 10317 Berlin, Tel. 030 5779738812/18. Wenn die Blätter treiben...: Musikalischliterarischer Nachmittag am 9. Oktober um 15 Uhr. Die Sängerin Ute Beckert präsentiert zum Herbstanfang mit ihren zwei musikalischen Begleitern, Andrej Ur an der Violine und Maxim Shagaev am Bajan, ein gefühlvolles musikalisch-literarisches Programm mit Klassikern von Dichtern wie Theodor Fontane, Eduard Mörike und Rainer Maria Rilke. Karten: 22 Euro. Ort: Schloss Friedrichsfelde, Am Tierpark 41, 10319 Berlin, Tel. 030 51531407.

THEATER & KABARETT Die Kugel und das Opium: Verbotene Biografien - ein Theaterprojekt mit Texten von Liao Yiwu. Aufführungen am 17. September, 19.30 Uhr, und 18. September, 17 Uhr. Ein Abend mit Texten von Liao Yiwu, einem chinesischen Schriftsteller und Dissidenten... Ort: Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, Genslerstr. 66, 13055 Berlin. Karten: 24, erm. 17 Euro, unter kugelundopium@mail.de. „Hurra, wir leben noch!“: Satirische Zeitreise mit Texten von Erich Kästner. Zu Gast am 21. September um 19.30 Uhr sind die Schauspielerinnen Renate Geißler und Angelika Neutschel sowie Irene Wittermann am Klavier. Eintritt 4, erm. 3 Euro. Ort: Galerie 100 und Kunstverleih, Konrad-Wolf-Straße 99, 13055 Berlin, Tel. 030 9711103. Intercity – Ein Abend völliger Entgleisungen: Theateraufführung am 30. September um 20 Uhr. Ein fast vergessenes Dorf irgendwo in der deutschen Provinz, an dem der Aufschwung nur vorüberrast: wie zum Hohn fährt der glänzende Intercity täglich ganz ohne Halt durch das staubige Nest. Eine Idee keimt auf und ergreift die letzten Kneipenbewohner: Entgleisen müsste er, dann kommt die Presse, das Fernsehen und vielleicht neue Hoffnung nach Lakow... Karten: 6,50 Euro. Ort: Das weite Theater, Parkaue 23, 10367 Berlin, Tel. 030 9917927.

IMPRESSUM

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Bezirks-Journal

Unabhängige Monatszeitung für die Berliner Bezirke. In Kooperation mit www.lichtenbergmarzahnplus.de und www.qiez.de Das Bezirks-Journal erscheint einmal im Monat und liegt derzeit an ca. 300 Orten in den Bezirken Lichtenberg sowie Marzahn-Hellersdorf kostenlos zur Mitnahme aus. Die Zeitung finanziert sich ausschließlich durch Werbung. Herausgeber/ Chefredakteur: Marcel Gäding (V.i.S.d.P.) Verlag: Medienbüro Gäding | Marcel Gäding im Medienzentrum Marzahn Zur Alten Börse 77 | 12681 Berlin Telefon: 030 55 49-43 60 Telefax: 030 55 49-43 69 E-Mail: redaktion@bezirks-journal.de Internet: www.bezirks-journal.de Facebook: www.facebook.com/bezirksjournalberlin Twitter: www.twitter.com/bezirks_journal Redaktion & Internet: Marcel Gäding (Ltg.), Volkmar Eltzel (lima+) freie Mitarbeit: Steffi Bey, Benedikt Paetzholdt, Birgitt Eltzel Anzeigen & Werbung: Lutz Neumann, Tel. 030 55 49-96 55 E-Mail: anzeigen@bezirks-journal.de Vertrieb & Verteilung: Fa. Friedrich Sadowski, Eckhard Kietzmann E-Mail: vertrieb@bezirks-journal.de Druck: Pressedruck Potsdam GmbH MADSACK Mediengruppe Friedrich-Engels-Straße 24, 14473 Potsdam Mitglied im Deutschen Journalistenverband e.V. Wirtschaftskreis Hohenschönhausen-Lichtenberg e.V. Bundesverband mittelständische Wirtschaft e.V. Gesamtauflage: 100.000 Exemplare Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 3/2015. Das nächste Bezirks-Journal erscheint am 13.10.2016

Mailen Sie uns Ihre Termine! kultur@bezirks-journal.de


12 Bezirks-Nachrichten

September 2016 | Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen

Alles, was Lichtenberg bewegt. Kurz. Bündig. Kompakt. Senden Sie uns Ihre Infos! E-Mail: redaktion@bezirks-journal.de

Patientenfürsprecher gesucht LICHTENBERG. Nach der BerlinWahl sind auch die Patientenfürsprecher des Sana-Klinikums Lichtenberg und des Evangelischen Krankenhauses Königin Elisabeth Herzberge neu zu wählen. Für die ehrenamtliche Tätigkeit wird eine Aufwandsentschädigung gezahlt. Gesucht werden engagierte Menschen, die sich für die Aufgabe interessieren und Patienten unterstützen möchten. Interessierte senden ihre Bewerbung bitte bis spätestens 15. Oktober 2016 an das Bezirksamt Lichtenberg, Abt. Jugend und Gesundheit, OE QPK Dr. Sandra Born, Möllendorffstraße 6, 10367 Berlin. Weitere Informationen unter Tel. 030 90296 -4511. (ba.)

Bezirksamt begrüßt 27 neue Auszubildende LICHTENBERG. Vize-Bezirksbürgermeister Dr. Andreas Prüfer (Die Linke) hat 27 neue Auszubildende des Bezirksamtes Lichtenberg begrüßt. Zwölf von ihnen machen eine Ausbildung zu Verwaltungsfachangestellten, zwei werden Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste in der Fachrichtung Bibliotheken. Außerdem sind darunter drei angehende Altenpflegerinnen und Altenpfleger. Zusätzlich besteht der Nachwuchs aus sieben Gärtnern im Fach Garten- und Landschaftsbau. (ba.)

Der Sommer geht in die Verlängerung Die Freibäder bleiben länger offen, und auch der Brunnen „Jünglich mit Fisch“ an der Möllendorffstraße dürfte noch eine Weile Wasser führen. In den kommenden Tagen geht der Sommer in seine Verlängerung. Tagsüber werden Temperaturen von über 25 Grad Celsius erwartet. Unser Foto stammt von Christel Kaufhold, Mitglied in der Fotogruppe des Deutschen Senioren-Computerclubs. FOTO: CHRISTEL KAUFHOLD

Fast 4.400 neue Kitaplätze in acht Jahren Stadträtin legt aktuelle Zahlen vor

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ugendstadträtin, Dr. Sandra Obermeyer (parteilos, für Die Linke), hat den aktuellen KindertagesstättenEntwicklungsplan (KEP) vorgelegt. Seit 2008 wurden in Lichtenberg 4.383 neue Kita-Plätze geschaffen. Davon allein 1.123 Plätze in den vergangenen anderthalb Jahren. Dies sei ein enormer Zuwachs und Ergebnis gemeinsamer Anstrengungen von Land, Bezirk und KitaTrägern, sagte Obermeyer. Entspannung ist allerdings nicht in Sicht: Lichtenberg wächst weiter, zahlreiche Wohnungsbauvorhaben bringen mehr Menschen in den Bezirk. Dazu komme, dass insbesondere die Erweiterung des Rechtsanspruches auf einen Kitaplatz für Kinder

ab dem vollendeten ersten Lebensjahr, die Veränderung des Einschulungsalters ab dem Schuljahr 2017/2018, der Wegfall des Betreuungsgeldes sowie die vorgezogenen verbindlichen Sprachtests für Kinder, die bisher keine Kita besucht haben, bereits im vierten Lebensjahr den Bedarf an Kitaplätzen erhöhen. Um den Schulbeginn zu erleichtern und die Integration zu unterstützen, sei es wichtig, Kindern aus geflüchteten Familien einen Kitaplatz anzubieten. „Zur besseren Vereinbarkeit von Familie und beruflicher Entwicklung wollen wir zudem flexible Betreuungsangebote wie beispielsweise die ergänzende Tagesbetreuung weiter entwickeln“, sagte Obermeyer. (ba.)

Florian Münter

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Neues VHS-Programm mit 600 Kursen LICHTENBERG. Das neue Programm der Margarete-Steffin-Volkshochschule (VHS) Lichtenberg für das Herbst- und Frühjahrssemester 2016/17 ist da. Mitte August ist die VHS Lichtenberg mit mehr als 600 Kursen, Wochenendseminaren und Einzelveranstaltungen in das neue Semester gestartet. Die Kurse eröffnen zahlreiche Möglichkeiten zur individuellen und beruflichen Weiterbildung, bieten neue Inhalte und Themen, ohne Bewährtes außer Acht zu lassen. Das gesamte Jahresprogramm der VHS können Interessierte als Broschüre an den Kursorten sowie in öffentlichen Einrichtungen kostenfrei mitnehmen. Es ist zudem im Internet abrufbar. Dort sind auch die Kurse buchbar: www.vhs-lichtenberg.de Weitere Informationen und Beratung am Standort in der VHS Paul-Junius-Straße 71, Tel. 030 90296-5971. (ba.)

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