Bezirks-Journal Berlin Marzahn-Hellersdorf Juli 2016

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Zahl junger Arbeitsloser unter 1.000 STATISTIK: Bezirk vermeldet niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung.

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er Bezirk Marzahn-Hellersdorf hat einen Meilenstein erreicht: Ende Juni waren nur 966 Jugendliche als arbeitslos gemeldet, der niedrigste Stand seit der Wiedervereinigung. Bezirksbürgermeister Stefan Komoß (SPD) freute sich, dass die bezirklichen Anstrengungen zum Abbau der Jugendarbeitslosigkeit – durch den Masterplan „Arbeit und Ausbildung für Alle Jugendlichen in Marzahn-Hellersdorf bis 2016“ und die Jugendberufsagentur am Standort im Bezirk – „so sicht- und messbare Erfolge erzielt haben“. Komoß unterstrich, dass nur die Anstrengungen durch das Bezirksamt, das Jobcenter Marzahn-Hellersdorf, die Agentur für Arbeit und die regionale Wirtschaft in vergleichsweise kurzer Zeit ein solches,

vor allem für die Jugendlichen, aber auch den gesamten Bezirk erfreuliches Ergebnis erzielen konnten. Nachdem Anfang 2012 noch 2.700 Jugendliche ohne Arbeit waren, belegt die heutige Zahl einen bezirksweiten Rückgang der Jugendarbeitslosigkeit von 66 Prozent, während sie sich berlinweit im gleichen Zeitraum nur um 34 Prozent reduzierte. „Auf einen solchen gemeinsamen Erfolg kann und darf man stolz sein“, sagte Komoß. Die Beratung für Jugendliche durch alle Beteiligten unter einem Dach, innovative Maßnahmen wie das persönliche Coaching an Oberschulen und eine stärkere Zusammenarbeit mit Schulen und regionalen Unternehmen bei den Themen Praktikum und Ausbildungsangebote seien wichtige Bausteine der Anstrengungen. (psz.)

Berlins erste Seilbahn nimmt Fahrt auf Probebetrieb für Berlins erste Seilbahn auf dem Gelände der künftigen Internationalen Gartenausstellung in Marzahn-Hellersdorf: Eine Kabine ist derzeit für Testzwecke im Einsatz. Ab April 2017 sind dann auf der 1,5 Kilometer langen Strecke 60 Kabinen unterwegs. Mit der Seilbahn gelangen Besucher unter anderem auf den Kienberg. FOTO: V. ELTZEL


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Bezirks-Leben

Juli 2016 | Bezirks-Journal Marzahn-Hellersdorf

Bezirk wehrt sich gegen Giganten

EINZELHANDEL: Pläne für Möbelhäuser an der Landsberger Allee stoßen auf Widerstand in Marzahn-Hellersdorf.

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es einen Freud, des anderen Leid: Während der Bezirk Lichtenberg froh darüber ist, dass eine Brache an der Landsberger Allee mit zwei neuen Möbelhäusern bebaut wird, gibt es aus dem Nachbarbezirk Marzahn-Hellersdorf Protest. „Der Bebauungsplan in dieser Form ist völlig inakzeptabel“, sagt der MarzahnHellersdorfer Stadtentwicklungsstadtrat Christian Gräff (CDU). Auf einer Fläche von 15 Hektar soll neben einem Möbel Höffner-Einrichtungshaus auch ein Sconto-Möbelmarkt entstehen. Dafür hatte die Unternehmensgruppe von Höffner-Eigentümer Kurt Krieger nicht nur das Grundstück des einstigen Möbel Max-Hauses, sondern auch die daneben liegende, am Globus-Baumarkt angrenzende Fläche erworben. Vom Möbel Max-Gebäude steht inzwischen nichts mehr. Und auch eine einstige Lagerhalle aus DDR-Zeiten neben dem Globus ist inzwischen abgerissen.

Noch eine Baustelle: das Gelände der Möbelhäuser in der Landsberger Allee.

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Für den Standort von Möbel Höffner an der Märkischen Allee in Marzahn änderte der Bezirk erst unlängst den Bebauungsplan. FOTOS: MARCEL GÄDING

Wie berichtet, möchte Krieger ein Höffner-Einrichtungshaus mit rund 50.000 Quadratmetern Verkaufsläche eröffnen, auf 7.000 Quadratmetern soll sich der Sconto-Möbelmarkt erstrecken. Pläne Kriegers, das Gelände an der Landsberger Allee zu nutzen, gibt es seit mehr als 25 Jahren. Weil er aber nie zum

Zuge kam und Mitbewerber zunächst die Immobilien kauften, baute der bundesweit aktive Berliner Unternehmer zunächst an der Märkischen Allee in Marzahn. Jetzt, da Krieger Eigentümer der Flächen in Lichtenberg ist, soll der Marzahner Standort geschlossen werden. Dem Bezirk Marzahn-Hellersdorf gehen die Pläne dann aber doch zu weit. Anfang Mai machte Stadtentwicklungsstadtrat Christian Gräff (CDU) seinem Ärger im sozialen Netzwerk Facebook Anzeige

TheodorPark: traumhaft wohnen Wer Mahlsdorf hört, denkt an einen ruhigen, etwas verschlafenen Berliner Vorort. Verschlafen ist Mahlsdorf schon lange nicht mehr, aber es bietet immer noch eine entspannte Atmosphäre mit Siedlungs-Charakter. Die baumbewachsenen ruhigen Straßen, neue Wohnsiedlungen und Historisches sowie die Kaulsdorfer Seen und der „Berliner Balkon“, von dem aus sich Landschaft und Stadt bewundern lässt, prägen das Bild. Geschäfte für den täglichen Einkauf, Cafés und Restaurants sind trotzdem in unmittelbarer Nähe. Über die Bundesstraße B1/B5 ist sowohl der Potsdamer Platz als auch die Autobahnauffahrt Hellersdorf in kurzer Zeit zu erreichen. Die Vielfalt unserer Einfamilien-, Doppelund Reihenhäuser im TheodorPark ist groß.

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Luft: „Merkwürdig und für unseren Bezirk nicht gut. Ich werde mich hier mit den Nachbarbezirken beraten, weil die vorliegenden Pläne für unseren Bezirk negative Auswirkungen haben können.“ Jetzt legt Gräff nach und sagt, er habe für den Bezirk im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens Widerspruch gegen Kriegers Pläne am Standort Lichtenberg eingelegt. „Was dort geplant ist, ist für die Region zu viel“, erklärt Gräff. Man müsse sich unter anderem sehr genau anschauen, wie stark der Anteil des

sogenannten zentrenrelevanten Sortiments ist. Darunter fallen Waren, die nicht originär etwas mit Möbeln zu tun haben. Gräff befürchtet, dass Kaufkraft vor allem aus kleineren Kiezen wie der Marzahner Promenade oder dem Fennpfuhl abgezogen werde. „Das wird in jedem Fall Auswirkungen haben.“ Durchaus nachvollziehbar findet Lichtenbergs Stadtentwicklungsstadtrat Wilfried Nünthel (CDU) die Kritik aus dem Nachbarbezirk. Allerdings verweist er darauf, dass der Standort an der Landsberger Allee im Rahmen des Stadtentwicklungsplanes „Einzelhandel“ als Fachmarktzentrum großflächig ausgewiesen sei. „Auch Marzahn-Hellersdorf war an diesem Plan beteiligt“, sagt Nünthel. Unter anderem sei in dem Planwerk geregelt, dass an der Landsberger Allee kein sogenannter großflächiger zentrenrelevanter Einzelhandel realisiert werden kann. „Dass sich jetzt Höffner entscheidet, aus dem Nachbarbezirk nach Lichtenberg zu ziehen, ist eine unternehmerische Entscheidung“, sagt Nünthel. Er glaubt auch nicht, dass das Ansiedlungsvorhaben negative Auswirkungen auf die kleineren Kieze haben wird. Seinen Angaben zufolge hat Höffner bereits einen Bauantrag gestellt. Nünthel geht davon aus, dass bereits im Herbst mit dem Bau der beiden Möbelmärkte begonnen werden kann, soweit „wir keine Sachverhalte finden, die dem Vorhaben entgegenstehen“. Nünthel sagt auch, dass das, was nach dem Gesetz her genehmigungsfähig ist, von der Behörde auch genehmigt werden müsse. Bislang gab es zwischen Nünthel und seinem Kollegen Gräff keine persönlichen Gespräche, was die Ansiedlung der Möbelhäuser betrifft. Christian Gräff aber kündigte an, mit allen Beteiligten noch einmal über das Projekt sprechen zu wollen. Die Unternehmensgruppe von Kurt Krieger war trotz schriftlicher Nachfrage nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Damit bleibt zunächst unklar, wie es am Standort Marzahn nach dem Umzug von Höffner und Sconto weitergeht. (gäd.)

25 Jahre JAO gGmbH: Festveranstaltung im Kulturforum Hellersdorf HELLERSDORF. Unter dem Motto „Der Weg bleibt das Ziel“ beging die JAO gGmbH ihren 25. Geburtstag mit einer Festveranstaltung im Kulturforum Hellersdorf. Dazu waren Mitstreiter, Freunde und Kollegen aus den zurückliegenden 25 Jahren eingeladen. Der Geschäftsführer Rainer Rühlemann berichtete in einer bewegenden Rede über den Werdegang und die zahlreichen Erfolge seit der Gründung im Jahre 1991. Erfolge konnten insbesondere im Kinderund Jugendbereich erreicht werden. Ob in der KITA-Betreuung, in der Jugendhilfe, im Freiwilligendienst oder in der Unterstützung junger Menschen bei der beruflichen Orientierung leistet das JAO einen großen Betrag in der Kinder- und Jugendarbeit des Bezirkes. Zahlreiche

Ehrengäste wie die Vizepräsidentin des Bundestages Petra Pau (DIE LINKE) oder der Bezirksbürgermeister von Marzahn-Hellersdorf Stefan Komoß (SPD) überbrachten die herzlichsten Glückwünsche. Die besonderen Verdienste von Rainer Rühlemann für die Kinder- und Jugendarbeit in den letzten 25 Jahren sollen mit einer Verdienstehrung oder einem Orden gewürdigt werden. Dies teilte der Kaulsdorfer SPD-Abgeordnete Sven Kohlmeier auf der Veranstaltung mit. Die Anregung für eine Ehrung kam von der Hellersdorfer Unternehmerin Karin Büttner. Sven Kohlmeier der die Idee sofort unterstützte, hat den Vorschlag für eine Ehrung in das offizielle Verfahren veranlasst. (bzj.)


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Bezirks-Journal Marzahn-Hellersdorf | Juli 2016

Stadträtin warnt vor Ghettobildung

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SOZIALSTUDIE: Die Zahl der Menschen ab 50 Jahren nahm in 15 Jahren um mehr als 60 Prozent zu.

er Bezirk wird älter, und das gewaltig. Innerhalb von 15 Jahren nahm die Zahl der Menschen ab 50 Jahren um mehr als 60 Prozent zu. Während laut der gerade veröffentlichten Studie „50 Jahre und älter in Marzahn-Hellersdorf“ die meisten Befragten zufrieden mit ihrem Leben sind, warnt die zuständige Gesundheits- und Sozialstadträtin Dagmar Pohle (DIE LINKE) vor einer Ghettobildung. Im Bezirk leben aktuell 112.730 Menschen, die älter als 50 Jahre alt sind. 10.000 von ihnen hatte das Bezirksamt im vergangenen Jahr angeschrieben und um Auskunft gebeten: Ziel war es herauszufinden, wo der sprichwörtliche Schuh drückt. 1.657 Bewohner (16 Prozent) füllten den 20-seitigen Fragebogen aus. Die Ergebnisse wertete das Sozialwissenschaftliche Forschungszentrum im Auftrag der Verwaltung aus. Sie sollen in die Kommunalpolitik der kommenden vier Jahre Berücksichtigung finden, wie Sozialstadträtin Dagmar Pohle sagt. Zum vierten Mal hatte das Bezirksamt eine solche repräsentative Studie in Auftrag gegeben. Innerhalb von 15 Jahren stieg die Zahl der Menschen ab dem 50. Lebensjahr von 69.627 auf 112.730, das sind 61 Prozent. Gemessen an der Gesamtbevölkerung von Marzahn-Hellersdorf beträgt deren Anteil inzwischen 43 Prozent. Immerhin: 73 Prozent der Menschen zwischen 50 und 65 Jahren gaben an, dass sie eine feste Arbeit haben. Im Umkehrschluss heißt das aber: Der Rest lebt von Transferleistungen, Frührente oder anderen Zuwendungen. „Es fehlt vor allem an einfachen Tätigkeiten“, konstatiert die Wissenschaftlerin Dr. Hanna Haupt vom Sozialwissenschaftlichen Forschungszentrum Berlin-Brandenburg e.V. Vor allem in den Stadtteilen MarzahnNord, Hellersdorf-Nord, HellersdorfOst und Marzahn-Mitte besteht nach

Hanna Haupt und Dagmar Pohle präsentierten die Zahlen. Ansicht von Sozialstadträtin Dagmar Pohle ein „akuter Handlungsbedarf an öffentlich geförderten Beschäftigungen“. Weil viele Betroffene mangels Arbeit auch nicht in die Rentenkasse einzahlen, steige das Armutsrisiko – allein in

FOTO: MARCEL GÄDING

Marzahn-Nord auf 30 Prozent, bezirksweit von 14 auf 17 Prozent. Die Bezirksstadträtin glaubt, dass die Zahl derer, die zu ihrer Rente zusätzliche Sozialleistungen – auch Grundsicherung genannt – beantragen müssen, steigen werde. Anzeige

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Hintergrund: 41 Prozent der Befragten verfügen über keine zusätzliche Altersversorgung in Form beispielsweise von Privat- oder Betriebsrenten. Altersarmut ist damit programmiert. „Das bedeutet, dass die Fachämter anders ausgestattet werden müssen.“ Unter anderem sollte die ressortübergreifende Bezirkspolitik durch „Moderation dieser Probleme mit den Wohnungsunternehmen einer Ghettobildung von prekären Lebensverhältnissen entgegenwirken und für die Stärkung der sozialen Durchmischung der Wohnquartiere werben“, heißt es unter anderem in der Studie. Wichtig sei, die „soziale Teilhabe der sozial benachteiligten Gruppen zu stärken“, sagt Dagmar Pohle. Sie glaube, dass es vor Ort noch mehr adäquate Beratungs- und Betreuungsangebote, aber auch Treffpunkte für ältere Menschen geben muss. Natürlich sei der „Ghettobildung“ ein schwieriger Begriff, sagt Dagmar Pohle. „Aber wir müssen deutlich machen, dass wir bei bestimmten Problemlagen eine sozialräumliche Konzentration haben“. Nur so könne man rechtzeitig gegensteuern. Die Autoren der Studie weisen zudem auf ein weiteres Problem hin: die soziale Vereinsamung. So gaben 16 Prozent der Befragten an, alleine zu leben. Von einer Tendenz zur sozialen Isolierung sprechen die Wissenschaftler sodann. Erfreulich: 47 Prozent, und damit 8 Prozent mehr als 2010, gaben an, dass sie von dem monatlich zur Verfügung stehenden Geld leben können. 63 Prozent haben im Monat 900 Euro und mehr zum Leben. Und: 67 Prozent der Befragten sind aktuell mit ihrer Lebenssituation zufrieden, 74 Prozent leben gerne in ihrer eigenen Wohnung. Fast jeder zweite Mensch ab 50 wünscht sich, auch im Alter zu Hause zu leben und dort Pflegeleistungen in Anspruch zu nehmen, 41 Prozent können sich ein Leben in einer Wohnanlage für Senioren vorstellen. (gäd.)


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Bezirks-Leben

Juli 2016 | Bezirks-Journal Marzahn-Hellersdorf

Modellprojekt mit Zukunft

SOZIALES: Seit fünf Jahren finden alleinerziehende junge Menschen bei „JULE“ nicht nur eine Wohnung, sondern auch Unterstützung. Die Initiatoren ziehen eine erfolgreiche Bilanz.

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ls Nancy vor fünf Jahren Stress mit ihrem Ex-Freund hatte, wollte sie nur noch eins: raus von Zuhause und ein eigenes Leben führen. Doch wohin, mit einem gerade geborenen Kind, ohne Ausbildung? Nancy musste nicht lange suchen und fand im Projekt „JULE“ eine Wohnung. Viel wichtiger aber: Die junge Frau bekam alle erdenkliche Unterstützung. Heute steht die examinierte Gesundheits- und Krankenpflegerin mit beiden Beinen fest im Leben. Sie hat einen unbefristeten Job, verdient ihr eigenes Geld und lebt glücklich mit einem neuen Partner ganz in der Nähe ihres Arbeitsplatzes, dem Unfallkrankenhaus Berlin. Die Geschichte von Nancy ist eine von vielen, die eng mit dem Projekt „JULE“ in Verbindung stehen. Das wurde 2011 ins Leben gerufen, unter anderem mit Unterstützung der landeseigenen Wohnungsgesellschaft degewo. Der Anlass war ganz banal: „Unsere Kollegen in der Vermietung haben festgestellt, dass immer wieder alleinerziehende, junge Erwachsene nach Wohnraum fragten“, erinnert sich Dirk Enzesberger, bis Ende Juli Chef des degewo-Kundenzentrums in Marzahn. Viele der jungen Marzahner aber waren meist verschuldet und hatten keine abgeschlossene Berufsausbildung. Während andere Vermieter solchen Interessenten in der Regel Absagen erteilen, machte sich die degewo auf die Suche nach Netzwerkpartnern. Das Ziel: Genau diesen Menschen dabei helfen, die Schule abzuschließen, einen Beruf zu erlernen und auf eigenen Füßen zu stehen – ganz ohne Geld vom Amt. Mit dem Bezirksamt, dem Jobcenter sowie dem Verein Kinderring und dem Marzahn-Hellersdorfer Wirtschaftskreis gründete die degewo „JULE“, was abgekürzt für „Junges Leben“ steht. Die Wohnungsbaugesellschaft stellte Wohnungen an der Golliner Straße zur Verfügung, half bei der Sanierung des Plattenbaus. Heute erstrahlt die Fassade im Marzahner Norden in bunten Tönen.

Nancy (links) und Sandra sind junge Mütter. Bei „JULE“ wurden sie beste Freundinnen. FOTO: MARCEL GÄDING

Im Erdgeschoss gibt es Gemeinschaftsräume, Büros von Sozialarbeitern und Spielstuben für die Kleinen. In den oberen Etagen hat jeder Jugendliche sein eigenes, privates Reich. Heute, fünf Jahre danach, sagt Dirk Enzesberger: „Das Engagement hat sich gelohnt. Eindeutig!“ Der Betriebswirt macht dies an zwei Dingen deutlich. Zum einen kostet die Unterbringung

und Betreuung alleinerziehender junger Erwachsener im Projekt „JULE“ pro Fall und Jahr bis zu 47.000 Euro weniger. Viel entscheidender aber ist: Die meisten jungen Mütter und Väter haben eine Ausbildung begonnen beziehungsweise abgeschlossen, einige inzwischen sogar eine eigene Wohnung und Arbeit. Zunächst wurde das Projekt mit Mitteln der Europäischen Union finanziert. Als

die Förderung auslief, sprang die degewo ein – mit insgesamt 550.000 Euro. Aktuell leben in dem Wohnhaus der degewo zehn Mütter, ein Vater sowie zwölf Kinder unter einem Dach. „Für zwölf Wohnungen hatten wir 68 Bewerbungen“, erinnert sich Projektleiterin Marina Bikádi. Weil von jedem Jugendlichen erwartet wird, „dass er etwas an seinem Leben verändern will“, sind die Regeln bei „JULE“ hoch. „Daher haben wir uns auch von drei Bewohnern wieder getrennt“, sagt Bikádi – und fügt hinzu: „Im Guten!“ Bis heute wurden 28 junge Menschen bei „JULE“ betreut. Bei all der Freude über die Bilanz: Bis vor wenigen Wochen war unklar, ob das Modellprojekt eine Zukunft hat. Ende des Jahres endet das Engagement der degewo. Jugendstadträtin Juliane Witt (DIE LINKE) aber brachte kürzlich gute Nachrichten: Ab dem 1. Januar 2017 übernimmt das Jugendamt die Kosten für „JULE“. Das Geld muss der Bezirk ohnehin zur Verfügung stellen, weil er nach dem Sozialgesetzbuch verpflichtet ist. Neu wird sein, dass sich „JULE“ auch jungen alleinerziehenden Erwachsenen öffnet, die nicht im Haus wohnen. Die Arbeit mit dem Verein Kinderring soll fortgesetzt werden, sagt Witt. „Wir setzen das Projekt auf gute, fachliche Füße.“ Für die Kommunalpolitikerin ist das auch ein Zeichen dafür, „dass Alleinerziehende nicht allein gelassen werden.“ Denn: Der Anteil Alleinerziehender in Marzahn-Hellersdorf beträgt 37,2 Prozent. In Hellersdorf Süd liegt er sogar bei 64,2 Prozent. Nancy ist froh, dass es „JULE“ gibt. Obwohl sie schon ein Jahr in der eigenen Wohnung lebt, kommt sie immer wieder zur Golliner Straße. Sie sagt: „Das Projekt stand die ganze Zeit hinter mir.“ Burkhard Zimmermann, der Vorsitzende des Kinderring Berln e.V., hofft nun, dass das Projekt auch „anderswo zum Tragen kommt“. Immerhin gibt es schon ernsthaftes Interesse in Nauen (Havelland). (gäd.)

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Bezirks-Journal Marzahn-Hellersdorf | Juli 2016

Bezirks-Leben

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Schloss Biesdorf wird Zentrum für Kunst KULTUR: Eine Direktorin aus dem Westen, Kunst aus dem Osten – ab September zieht in die sanierte Siemens-Villa neues Leben ein.

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hren ersten öffentlichen Auftritt meistert Katja Aßmann souverän: Vor der versammelten Hauptstadtpresse lieferte die Architektin und Kunsthistorikerin einen ersten Einblick auf das, was die Besucher und die Kunstwelt ab dem 9. September auf Schloss Biesdorf erwartet. „Dieser Standort hat die Kraft, ein ganz besonderer neuer Berliner Kulturort zu werden“, kündigt Aßmann an – um gleichsam auf das erste Ausstellungsprojekt unter ihrer Ägide zu berichten. „AUFTRAG LANDSCHAFT“ soll die erste Schau heißen, die in den gerade frisch sanierten Räumen von Schloss Biesdorf zu sehen sein wird. Einerseits soll Auftragskunst aus der DDR zu sehen sein, andererseits Werke, die eng in Verbindung mit der Internationalen Gartenausstellung IGA Berlin 2017 entstehen, darunter von Jeppe Hein, Martin Kaltwasser, Seraphina Lenz und Anna Rispoli. Dass Aßmann, gleichzeitig künstlerische Leiterin der Kunstorganisation „Urbane Künste Ruhr“ in NordrheinWestfalen, sich an den IGA-Auftragskünstlern orientiert, ist kein Zufall. Denn die Grün Berlin GmbH, Ausrichterin der Gartenausstellung, ist seit Anfang des Jahres auch Betreiberin des Schlosses in Biesdorf. Gut 400.000 Euro im Jahr bekommt das landeseigene Unternehmen vom Bezirk, um Leben in die einstige Siemens-Villa zu bringen, Ausstellungen, Lesungen und Konzerte zu organisieren. „Landschaft und Kunst zusammenzubringen ist eine neue Herausforderung für uns“, sagt Christoph Schmidt, der Geschäftsführer der Grün Berlin GmbH. Geplant sei, Schloss Biesdorf als lebendigen, offenen Ort zu entwickeln. Katja Aßmann bezeichnet er als „erfahrene Kunstexpertin, die wir nach langer, intensiver Suche gefunden haben“. Eng wird auch die Zusammenarbeit mit dem Kunstarchiv in Beeskow (Landkreis Oder-Spree) sein, das aus seinem immerhin 23.000 Werke umfassenden Fundus Exponate von bekannten und weniger bekannten DDR-Künstlern beisteuern wird. Geplant ist, sie in einen „Dialog mit nationaler und internationaler zeitgenössischer Kunst“ zu setzen.

Schloss Biesdorf wurde im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt. Unter anderem büßte es seine zweite Etage ein. Gut 500 Quadratmeter Ausstellungsfläche gilt es auf zwei Etagen zu bespielen. Hinzu kommen noch einmal gut 150 Quadratmeter für Veranstaltungen und der wunderbare, weitläufige Schlosspark. Allerdings: Der Besuch von Schloss Biesdorf kostet künftig Geld – zumindest für die halbjährlich wechselnden Ausstellungen. Frei zugänglich hingegen soll eine Schau zur Geschichte des Hauses und das Café sein. Grün BerlinChef Christoph Schmidt rechnet im ersten Jahr mit rund 30.000 Besuchern, im kommenden Jahr soll sich ihre Zahl auf bis zu 60.000 einpendeln. Mit dem Eintritt für die Wechselausstellungen – im Gespräch sind zwischen vier und fünf Euro pro Person – will die Grün Berlin GmbH Einnahmen erzielen, um sich dann in den Folgejahren von der finanziellen Abhängigkeit des Bezirksamtes loszusagen. Kulturstadträtin Juliane Witt (DIE LINKE) hofft, dass Schloss Biesdorf ein Ort werde, der über die Grenzen des Bezirks und Berlins hinaus an Strahlkraft gewinnt. Sie freue sich auf ein „Haus der Bildenden Kunst, der Klänge und der Vorträge“. Allerdings: Die im Herbst 2013 begonnene Sanierung von Schloss Biesdorf ist auch nach der Eröffnung am

Katja Aßmann hat die künstlerische Leitung von Schloss Biesdorf übernommen. Sie soll es zu einem Kulturzentrum entwickeln. FOTOS: MARCEL GÄDING

9. September nicht abgeschlossen. Notwendige Reparaturarbeiten an der Terrasse, am Portikus und dem Turm müssen erst einmal hintenangestellt werden. Eine einst mündlich erteilte Zusage der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin zur Übernahme der Kosten wurde wieder zurückgezogen. Gut 10,3 Millionen Euro kosten die Arbeiten, 8,65 Millionen Euro wurden bereits ausgegeben. Unter der Leitung der Architektin Prof. Maria Pinardi wurde das im Krieg stark zerstörte Gebäude entkernt und erhielt durch den Neubau der einst abhanden gekommenen zweiten Etage sein altes Antlitz von 1868 zurück. Die klassizistische Turmvilla war seinerzeit nach den Plänen des königlichen Baurats Heino Schmieden für den Unternehmer Werner von Siemens errichtet worden. 1927 ging sie in den Besitz der Stadt Berlin über. (gäd.) Anzeige


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Bezirks-Leben

Juli 2016 | Bezirks-Journal Marzahn-Hellersdorf

U-Bahn wird für die IGA fitgemacht

NAHVERKEHR: Fahrgäste der U 5 müssen sich in den kommenden Wochen auf Einschränkungen einstellen. Die Linie bekommt neue Gleise. Aktuell wird der Bahnhof Neue Grottkauer Straße saniert.

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ahrgäste der U-Bahn aus oder nach Hellersdorf müssen sich in den kommenden Wochen auf häufigen Pendel- und Ersatzverkehr einrichten. Grund dafür sind umfangreiche Baumaßnahmen, die in Vorbereitung auf die Internationale Gartenausstellung (IGA) Berlin 2017 erfolgen, teilen die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) mit. Wie berichtet, wird der U-Bahnhof Neue Gottkauer Straße bereits seit Ende 2015 modernisiert. Nun geht es auch an die Gleisanlagen: Seit dem 6. Juli verlegt die BVG vier Hauptweichen sowie rund 800 Meter Weichenschwellen neu. Bis zum 15. Juli werden am U-Bahnhof Kaulsdorf-Nord Weichenschwellen erneuert. In dieser Zeit fährt die U5 zwischen den Bahnhöfen Hönow und Cottbusser Platz sowie Alexanderplatz und Wuhletal, teilt das Unternehmen mit. Der eingerichtete Ersatzverkehr kann bereits ab U-Bahnhof Hellersdorf in Richtung Wuhletal und zurück genutzt werden. Im Frühjahr 2017 werden die Arbeiten fortgeführt und bis zur Eröffnung der IGA Berlin 2017 fertiggestellt. Auch der U-Bahnhof Hönow erhält zwischen dem 8. August und 1. Septem-

unter anderem mit einem Blindenleitsystem ausgestattet und voraussichtlich am 29. Oktober fertiggestellt. Für diese Maßnahme wird jeweils eine Gleisseite gesperrt. Währenddessen können die Züge an der gesperrten Seite des U-Bahnhofs Neue Grottkauer Straße nicht halten. Vom 4. bis 8. Oktober wird es deshalb einen Ersatzverkehr mit Bussen zwischen den U-Bahnhöfen Cottbusser Platz und Kaulsdorf-Nord geben. Neuer Name für Bahnhof

Die Züge der U-Bahnlinie 5 sind bereits modern, das Streckennetz stammt jedoch noch FOTO: MARCEL GÄDING teilweise von 1989. Das soll sich jetzt ändern. ber neue Weichen. Hierfür wird jeweils eine Gleisseite des Bahnhofs gesperrt und ein Pendelverkehr eingerichtet. Auf

dem U-Bahnhof Neue Grottkauer Straße wird ab dem 5. September der Bahnsteig umgebaut. Der neue Bahnsteig wird

Der U-Bahnhof Neue Grottkauer Straße wird künftig „Kienberg – Gärten der Welt“ heißen. Zum Fahrbahnwechsel am 11. Dezember wird er den neuen Namen tragen. Die Kosten für die Modernisierung der Station, die zu DDR-Zeiten und noch bis 1992 HeinzHoffmann-Straße hieß, betragen rund 7,5 Millionen Euro. Der 6,82 Kilometer lange Streckenabschnitt der U-Bahnlinie 5 zwischen Elsterwerdaer Platz und Hönow wurde im Sommer 1989 in Betrieb genommen, mit der Station Neue Grottkauer Straße wird dort der erste Bahnhof nun grundsaniert. (ls.)

Hilfen für pflegende Angehörige Akademisches Lehrkrankenhaus der Charité

Wer Angehörige im häuslichen Umfeld pflegt und betreut, kann das Programm »Pflege in Familien fördern« – kurz PfiFf – nutzen. Die Pflege-Kurse im KEH helfen pflegenden Angehörigen durch Schulung und Anleitung. Kurse für pflegende Angehörige im KEH (PfiFf) jeweils samstags, 9 bis 17 Uhr PfiFf vermittelt neben pflegerischem Fachwissen auch Tipps und Hilfestellungen für die Sicherheit im Umgang mit dem Erkrankten und erleichtert die Gestaltung des Alltags. Die Pflegeanleitungen werden auf die jeweils individuelle Situation abgestimmt. Mit praktischen Übungen am Krankenbett kann jeder erlernen, wie Personen mit wenig Kraftanstrengung rückenschonend bewegt und mobilisiert werden können. Die Erfahrungen mit den Kursen ab 2015 waren durchweg positiv, weil auf die individuelle Situation der pflegenden Angehörigen eingegangen werden konnte. Die nächsten Termine: 16. Juli 2016 / 13. August 2016 / 24. September 2016 / 8. Oktober 2016 / 5. November 2016 / 17. Dezember 2016

Kontakt über das Sekretariat der Pflegedirektion: Telefon: (030) 54 72-21 10

IHRE GESUNDHEIT IST BEI UNS IN GUTEN HÄNDEN! Zentrale Aufnahme und Diagnostik Notaufnahme: (030) 54 72-30 02 Aufnahmezentrum: (030) 54 72-30 20 Gefäßzentrum am KEH Angiologie/Kardiologie/Diabetologie Gastroenterologie/Infektiologie/Nephrologie Telefon: (030) 54 72-37 01 Gefäßchirurgie Telefon: (030) 54 72-47 01 Neurologie Telefon: (030) 54 72-42 01 Spezielle Schmerztherapie Telefon: (030) 54 72-30 25 Epilepsie-Zentrum Berlin-Brandenburg Telefon: (030) 54 72-35 01 Allgemein- und Viszeralchirurgie Telefon: (030) 54 72-34 01

Orthopädie/Unfallchirurgie Alterstraumatologisches Zentrum Telefon: (030) 54 72-54 01 Urologie Telefon: (030) 54 72-46 01 Geriatrie Telefon: (030) 54 72-56 01 Gerontopsychiatrie Telefon: (030) 54 72-48 03 Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik Telefon: (030) 54 72-48 02 Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters Telefon: (030) 54 72-38 01 Koordinatorin für Behindertenmedizin Telefon: (030) 54 72-21 84

Evangelisches Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge gGmbH, Herzbergstr. 79, 10365 Berlin, Telefon: (030) 54 72-0, www.keh-berlin.de


Bezirks-Journal

Hinaus ins Grüne & ans Wasser MAGAZIN FÜR AUSFLÜGE IN BERLIN, BRANDENBURG UND MECKLENBURG-VORPOMMERN | SOMMER 2016

Ein Tag am Meer

Eben noch in Lichtenberg oder Marzahn-Hellersdorf, kurz darauf an der Ostseeküste: Tipps für Tagestrips mit Bus, Bahn und Auto. SEITE 6

SOMMER IM MUSEUM Sommer im Museum? Das geht! Viele Berliner Häuser erwarten Besucher mit tollen Veranstaltungen. SEITE 2

SOMMER AUF DEM LAND Nur einen Katzensprung entfernt von Berlin liegt das Dörfchen Börnicke – es bietet ländliche Idylle. SEITE 3

SOMMER IN DER WALDSIEDLUNG Wandlitz galt bis 1989 als Synonym für Prunk und Protz. Eine Ausstellung beleuchtet das Leben dort. SEITE 7

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BEZIRKS-JOURNAL | HINAUS INS GRÜNE UND ANS WASSER | SOMMER 2016

MUSEUMSSOMMER 2016

Berliner Museen: von wegen Sommerloch

Mit einer ungewohnten Aktion wollen große und kleine Museen das Sommerloch überbrücken  Von Marcel Gäding Hinter einer unscheinbaren Toreinfahrt in der Luisenstraße in Mitte eröffnet sich eine eigene Welt: Nur wenige Meter – und Passanten befinden sich auf dem Campus Nord der Charité. Mittelpunkt dieser von historischen Gebäuden, weiten Liegewiesen und alten Bäumen gesäumten Anlage ist das erst kürzlich sanierte Tieranatomische Theater – ein Gebäude mit einer Kuppel, in dessen Innenräumen sich ein Hörsaal aus dem Jahre 1790 befindet. Allein das von Carl Gotthard Langhans, dem Architekten des Brandenburger Tores, errichtete Haus ist einen Besuch wert. Heute ist es das älteste in Berlin erhaltene Lehrgebäude. Einst diente es als „Königliche Tierarzneischule zu Berlin“ zur Ausbildung von „Roßärzten“ und Fahnenschmieden für die Preußische Kavallerie und zur Bekämpfung grassierender Tierseuchen wie der Rinderpest. Die einstigen Pferde- und Rinderkoppeln sind zwar nicht mehr vorhanden – viele Pflanzen und Tiere gibt es auf dem Areal rund um den klassizistischen Bau aber noch, wie die Biologin Dr. Beate Witzel zu berichten weiß. Bis Ende Juli führt sie mit einem Kollegen an jedem Sonnabend um 10 Uhr über das Areal – und lädt zu Erkundungstouren ein. Die Besucher erfahren beispielsweise, dass die auf dem Campus wachsende Robinie 1623 nach Europa und damit nach Berlin kam. „Das waren damals exotische Bäume“, sagt Witzel. Heute ärgert sich so mancher Immobilienbesitzer über die vermehrungsfreudige Pflanze. Im 17. Jahrhundert aber symbolisierten Robinien, dass ihre Besitzer von weltmännischem Schlage waren. Aus ihrer Fahrradtasche zaubert Witzel dann auch noch präparierte heimische Tiere, deren lebende Artgenossen auf dem Campus leben – dar-

Das Tieranatomische Theater ist Ausgangspunkt für Führungen in die Stadtnatur. FOTO: MARCEL GÄDING

unter einen Igel. „Er leidet unter dem Klimawandel“, sagt Witzel. „Weil die Winter sehr mild sind, erwacht er aus dem Winterschlaf und begibt sich auf Nahrungssuche, das aber vergebens.“ Und so überleben viele Igel den Winter nicht. Das vom Helmholtz-Zentrum betriebene Tieranatomische Theater und

der Campus Nord der Charité gehören zu den Orten, die sich während des MuseumsSommers 2016 dem wissenshungrigen Publikum stellen. „Viele fragen sich ja, ob Museum und Sommer zusammenpassen“, sagt Projektleiterin Annette Meier von „Kulturprojekte Berlin“. Doch gerade die warme Jahreszeit sei für die Museen ganz be-

Tipps für Ausflüge in Berlin Für Architekturfreunde: Die Bauten der Moderne in Zehlendorf können ab sofort im Rahmen einer Radtour erkundet werden. Ausgangspunkt ist das Haus am Waldsee, Argentinische Allee 30, 14163 Berlin. Dort gibt es immer dienstags bis sonntags Fahrrad (5 Euro) und Audioguide (5 Euro) zur Ausleihe. Auf einer etwa 90-minütigen Radtour kann man mit dem Audioguide eigenständig

Villen vom Anfang des 20. Jahrhunderts rund um den Schlachtensee erkunden. Weitere Informationen: www.hausamwaldsee.de Für Familien: Woher kommt der Honig? Diese Frage steht im Mittelpunkt des Thementages „Honig“ am 24. Juli von 10 bis 18 Uhr im Museumsdorf Düppel (Clauertstraße 11). Der Eintritt kostet 4, erm. 3 Euro. Bis 12 Jahre ist der Eintritt frei. Wei-

tere Informationen: www. dueppel.de Für Filmfreunde: Das Podewil in der Klosterstraße 68 in Mitte zeigt im Juli und August immer mittwochs ab 20 Uhr Museumsfilme. Titel: „Film – Kunst – Museum“. Auf dem Programm: Dokumentationen aus den großen Museen Europas. Eintritt: 5 Euro. Informationen unter www.kulturprojekteberlin.de

sonders. Meier nennt einige Beispiele. Unter anderem wird es im Skulpturengarten des Georg-Kolbe-Museums in Zehlendorf einen Fotoworkshop geben, während das Alliiertenmuseum in Dahlem Objekte des Kalten Krieges zur Schau stellt. „Der Sommer ist die Zeit für Touren, er bietet Gelegenheit, die Stadt zu erkunden“, sagt sie. Und da gibt es bei mehr als 60 Veranstaltungen reichlich Auswahl. Zum zweiten Mal findet die „Lange Nacht der Astronomie“ statt. Mit Einbruch der Dunkelheit werden im Park am Gleisdreieck am 13. August Führungen unterm Sternenhimmel angeboten. „Wir werden in dieser Nacht viele Sternschnuppen sehen“, prophezeit Tim Florian Horn, der neue Chef vom Zeiss-Großplanetarium an der Prenzlauer Allee. „Ich organisiere noch einige Liegestühle.“ Bei klarem Himmel stehen die Chancen gut, an die 60 von insgesamt 3.500 Sternen zu entdecken. Mehr gibt das Firmament über der Hauptstadt jedoch nicht her, weil Berlin auch nachts wegen der künstlichen Beleuchtung einfach zu hell ist. Höhepunkt des MuseumsSommers ist übrigens die traditionelle Lange Nacht der Museen am 27. August. Dann öffnen von 18 bis 2 Uhr 77 Einrichtungen ihre Pforten, mehr als 700 Veranstaltungen stehen auf dem Programm. Acht Buslinien verbinden die Häuser. Spartickets gibt es vom 1. bis zum 16. August für 12 Euro an den Automaten von S-Bahn und BVG, danach kosten sie 18 Euro. Das komplette Programm findet sich im Internet unter www.lange-nacht-der-museen.de Weitere Infos: www.museumssommer.de www.kulturtechnik.hu-berlin.de/tat www.langenachtderastronomie.de www.georg-kolbe-museum.de www.alliiertenmuseum.de

KÖPENICK

Hommage an den Hauptmann Musical geht in die zweite Runde

Über seinen Coup lachte die ganze Welt: In der Uniform eines Hauptmanns verhaftete der Schuster Wilhelm Voigt 1906 den Köpenicker Bürgermeister und beschlagnahmte die Stadtkasse. Der „Hauptmann von Köpenick“ ging nicht nur in die Geschichte ein, sondern lieferte das Motiv für zahlreiche Verfilmungen. Bis zum 28. August ist nun am Originalschauplatz die zweite Auflage des gleichnamigen Musicals zu sehen. Die Inszenierung ist eine Art „Volkstheatermusical“ in Berliner Mundart mit viel Berliner Kolorit. Sie verbindet klassische Elemente des Boulevardtheaters mit modernem Musical. Die Kompositionen und Lieder im historischen Köpenicker Rathaus-Hof reichen vom Moritatenlied, über Mu-

sicalsongs und großen mehrstimmigen Ensemblenummern, gespickt mit musikalischen und textlichen Zitaten u.a. von Kurt Weill, Johann Strauß und Heinrich Zille, bis hin zum „close harmony“ Gesang und zur Jazzmusik im Stil der 1920er-Jahre. Die Texte stammen von Heiko Stang und versprechen Berliner Mundart. Eigens für die Produktion fertigte Antje Schrader historische Kostüme aus der Kaiserzeit um 1900 an. Auf der Bühne stehen Darsteller, die Musik liefert das achtköpfige Ensemble des Symphonic Pop Orchestra. Aufführungen: Fr 19:30 Uhr, Sa 15/ 19:30 Uhr, So 18 Uhr. Tickets ab 29,90 Euro im Internet unter www.reservix. de


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BEZIRKS-JOURNAL | HINAUS INS GRÜNE UND ANS WASSER |SOMMER 2016 LANDKREIS BARNIM

Ländliche Idylle vor den Toren Berlins

Ein Spaziergang durch Börnicke bietet Geschichte, Platz zum Toben und einen Kinderbauernhof  Von Steffi Bey

Wer raus aufs Land will und dabei eine große Portion Geschichte atmen möchte, ist in Börnicke genau richtig. Das alte Angerdorf südöstlich von Bernau liegt nicht nur eingebettet in grüne Natur, sondern hat viel mehr zu bieten: Historie zum Anfassen und erleben, Kultur für Jedermann sowie interessante Bewohner. Einer von ihnen ist Heiko Jesse. Vor 44 Jahren wurde er in Börnicke geboren. Nie würde der Tierwirt auf die Idee kommen, wegzuziehen. Dafür ist er viel zu sehr mit seiner Heimat verwachsen. Er engagiert sich seit Jahren, damit das kleine Dorf, was so viel zu bieten hat, noch attraktiver wird. Der Kinderbauernhof, gleich am Ortseingang, ist sein Projekt und gehört zu den Besuchermagneten. Rund 200 Tiere leben auf dem Gelände der alten Schloss-Orangerie. Und es gibt etwas Besonderes: Das BauernhofTeam kümmert sich um bedrohte Haustierrassen wie beispielsweise Thüringer Waldziegen. Schüler- und Kitagruppen veranstalten dort Projekttage, Familien kommen an den Wochenenden und in den Ferien zu Besuch. Nach Absprache können Gruppen spezielle Erlebnistage buchen.

200 Tiere, darunter Ziegen, gibt es bei Tierwirt Jesse zu sehen. FOTO: STEFFI BEY

Vor Ort gibt es einen ländlichen Imbiss mit Hofladen – geöffnet ist an den Wochenenden und an Feiertagen ab 10 Uhr. Neben selbstgebackenem Kuchen werden Börnicker Marmelade, Honig, Bio-Eier oder frisch Geschlachtetes verkauft. Seit Kurzem lädt auch ein Spielplatz zum Toben ein. Wer nach dem Aufenthalt im Kinderbauernhof Lust und Kraft hat, einen Spaziergang durch das Dorf mit seinen vielen denkmalgeschützten Gebäuden zu machen, sollte sich dafür unbedingt Zeit lassen. Denn nur

so ist der geballte Reichtum an geschichtlichem Potenzial aufzuspüren. Sehenswert ist auf jeden Fall auch der Schlosspark, der wie das Schloss zwischen 1909 und 1911 entstand. Verschlungene Wege führen um den Teich und bieten immer wieder neue Blicke auf die ausgedehnte Wasserfläche und eine darin gelegene Insel. Ein paar Meter entfernt, befindet sich der alte Gutshof, mit dem Gutshaus, Ställen, Scheunen und einer Schnapsbrennerei. Während ein Teil der Klinker- und Ziegelbauten bereits

saniert sind, haben in der Schnapsbrennerei noch Handwerker das Sagen. Demnächst wird dort Bernauer Bier gebraut und vertrieben. Auf den zwei Höfen haben außerdem ein Kunstschmied und ein Tischler ihre Werkstätten. Interessierte dürfen den Handwerkern gerne bei der Arbeit zuschauen. Das Gebäude gegenüber diente einst als Pferdestall. Jetzt stehen dort restaurierte landwirtschaftliche Geräte aus längst vergangenen Zeiten. Auch ein Bügeleisenmuseum ist dort zu finden. Traditionell werden auf dem weitläufigen Gelände zudem regelmäßig Feste gefeiert. Unweit davon können Besucher in die Schulzeit von einst tauchen. Von Mai bis Oktober hat das kleine Museum geöffnet. Zu sehen ist ein Klassenzimmer mit alten Schulbänken, Heften, Schiefertafeln, Landkarten und Schultaschen. Sie stammen alle aus der Börnicker Einrichtung, in der zwischen 1955 und 1973 unterrichtet wurde. Spaziergänger entdecken an der Kreuzung Ernst-Thälmann-Straße/ Chausseestraße noch etwas Besonderes: Eine große Tafel, auf der stets mit Kreide vermerkte Neuigkeiten notiert sind. Ein ehemaliger Lehrer betreibt diese standfeste Dorf-Information. Weitere Informationen: www.schloss-boernicke.de Anzeige

Hin und zurück: die schönsten Ausflugsziele mit den ODEG-Sonderfahrten Exklusive ODEG-Fahrten nach Stralsund und Binz, Warnemünde und Rostock sowie Weimar

W

ollen Sie mittendrin sein, wenn es etwas Besonderes zu erleben gibt? Dann sind Sie bei der ODEG genau richtig! Die ODEGSonderfahrten bringen Sie exklusiv und nonstop zu den schönsten Reisezielen im Norden und Osten Deutschlands. Am 23. Juli geht es mit dem „StrandExpress“ nach Stralsund – und auf Wunsch auch gerne weiter auf die Insel Rügen. Packen Sie die Badesachen ein und machen Sie sich auf zu einem exklusiven Urlaubstag am Meer. Sie haben die Wahl: entweder Sie schlendern durch die Altstadt von Stralsund im Treiben der Wallensteintage und genießen Sonne, Strand und Wasser an der Küste des Festlandes. Der „Strand-Express“ der ODEG bringt Sie gern auch auf die Insel Rügen – nach Binz. IHR EXKLUSIVES PLUS: Als Gast der ODEG-Sonderfahrt sparen Sie 2 Euro für Erwachsenentickets, 3 Euro für Ermäßigtentickets und 1,50 Euro bei Tickets für Kinder im Ozeaneum Stralsund! Willkommen zur Hanse Sail am 13. August in Warnemünde! Mit der ODEG geht’s direkt an den Hafen zu haushohen Traditionsseglern, Dampf-, Marine- und Museumsschiffen. Jedes Jahr erleben die

Termine & Preise

STRALSUND/ BINZ, 23. JULI

8.15 Uhr ab Berlin Südkreuz 8.20 Uhr ab Berlin Hbf (tief) 8.30 Uhr ab Berlin Gesundbrunnen 10.59 Uhr an Stralsund Hbf 12.17 Uhr an Binz Fahrpreise*: Erwachsener 35 Euro (2. Kl.)/ 45 Euro (1 Kl.) | Senioren 30 Euro (2. Kl.) und 40 Euro (1. Kl.) | Kinder (6-14 Jahren) 11 Euro (2. Kl.), 16 Euro (1. Kl.)

WARNEMÜNDE/ ROSTOCK 13. AUGUST 7.21 ab Berlin-Lichtenberg 7.36 ab Berlin Ostbahnhof 7.49 ab Berlin Hbf 10.18 an Rostock

Gäste vor Ort Schiffe aus vergangenen und modernen Zeiten. IHR EXKLUSIVES PLUS: Als Gast der ODEG-Sonderfahrt erhalten Sie beim Kauf von zwei Fischbrötchen zusätzlich ein Bismarckbrötchen, Matjesbrötchen oder Seelachsbrötchen gratis! Wo? Auf dem Warnemünder Fischmarkt am Stand des Fischhandels Zimmermann gegenüber den Prager Bierstuben. Erleben Sie am 8. Oktober die Goethestadt Weimar mit der ODEG auf dem Zwiebelmarkt, einem der ältesten und größten Volksfeste Thüringens. Die Tradition zählt mehr als 300 Jahre: Damals begannen die Weimarer damit, sich auf

dem Zwiebelmarkt mit Gemüse für den Winter einzudecken, übrigens auch Johann Wolfgang von Goethe. Die Tradition wird bis heute zelebriert. IHR EXKLUSIVES PLUS: Gäste der ODEG-Sonderfahrt erhalten drei Zwiebelkuchen zum Preis von zwei! Wo? Auf dem Theaterplatz am Stand der Bäckerei Rose. Übrigens: In unserer Servicestelle erhalten Sie unser kostenloses Ausflugsmagazin mit vielen Informationen, auch zu den weiteren Fahrten nach Erfurt und Eisenach (03.12.2016), Zwickau (10.12.2016) sowie Lübeck (17.12.2016). Ort: Möllendorffstraße 49, 10367 Berlin, geöffnet Mo-Fr 8-18 Uhr. Buchungen und Infos: odeg.de oder Tel. (030) 514 88 88 88

10.42 an Warnemünde Fahrpreise*: Erwachsener 37 Euro (2. Kl.)/ 47 Euro (1 Kl.) | Senioren 32 Euro (2. Kl.) und 42 Euro (1. Kl.) | Kinder (6-14 Jahren) 11 Euro (2. Kl.), 16 Euro (1. Kl.)

WEIMAR, 8. OKTOBER 8.32 ab Berlin-Lichtenberg 8.40 ab Berlin Gesundbrunnen 8.52 ab Berlin Hbf (tief) 8.58 ab Berlin Südkreuz 11.17 an Weimar Hbf Fahrpreise*: Erwachsener 37 Euro (2. Kl.)/ 47 Euro (1 Kl.) | Senioren 32 Euro (2. Kl.) und 42 Euro (1. Kl.) | Kinder (6-14 Jahren) 11 Euro (2. Kl.), 16 Euro (1. Kl.)

*Preise für Hin- und Rückfahrten und p. P., Sitzplatzgarantie, Reiseleitung, Änderungen vorbehalten. Weitere Ermäßigungen auf Anfrage.

Tel. (030) 514 88 88 88


Verlagssonderveröffentlichung

Märkische S5-Region Strausberg | Altlandsberg | Petershagen/Eggersdorf | Neuenhagen bei Berlin

Expertinnen-Rat Tipps für Ausflüge in die Region Die märkische S5-Region bietet von allem etwas: Wald, Wasser und kleine, verträumte Orte. Die Touristikerin Jana Zahn (Foto) von der Touristinformation Strausberg gibt Tipps für Ausflüge in die Region. Mein Lieblingsplatz am Wasser... ...ist ohne Zweifel die Liegewiese und der Steg an unserem wunderbar klaren Straussee. Wer Richtung Nordspitze unterwegs ist, findet entlang unseres Sees viele Möglichkeiten, ins Wasser zu gehen und zu schwimmen. Mit dem Auto oder der S-Bahn braucht man von Berlin keine halbe Stunde bis zum See. Meine Favoriten in diesem Open Air-Sommer sind... … der Kinosommer auf dem Strausberger Marktplatz am 22. Juli, 5. & 26. August jeweils ab 17 Uhr, das traditionelle Rüdersdorfer Wasserfest am 19. und 20. August, die Gartenkonzerte am Bötzsee am 6. und 20. August und mit Sicherheit das SommerwindOpen Air an der ARCHE Neuenhagen. Dort treten am 27. August Glasperlenspiel & Band auf. Der Höhepunkt dieser Saison ist der Brandenburgtag, den die Gemeinde Hoppegarten am 3. und 4. September ausrichtet. Familien kommen zudem beim Vogelscheuchenmarkt in Altlandsberg am 3. September sowie beim Neunhagener Seifenkistenspektakel am 17. September auf ihre Kosten. Die perfekte Tour für die unternehmungslustige Familie... … bietet sich auf dem SeesichtenWanderweg an. Zu Fuß oder mit dem Fahrrad geht es am Ufer des Straussees entlang. Gut zehn Kilometer ist die Strecke und eignet sich daher auch für Menschen, die gerne gemütlich unsere schöne Region erkunden möchten. Neugierig? Informationen zu den drei Tipps erhalten Sie direkt in der Touristinformation Strausberg unter Tel. 03341 311066.

EINE LINIE INS GRÜNE:

SCHWIMMEN, TAUCHEN UND IN DER SONNE LIEGEN

Ein Paradies für Wasserratten

Rund um Strausberg finden sich viele Möglichkeiten zum Baden  Von Marcel Gäding Die Märkische S5-Region ist das Land der Seen: Vom großen Straussee bis zum Bötzsee finden Wasserratten viele Möglichkeiten, ins kühle Nass zu springen. Ein kleiner Überblick: Strandbad Bötzsee: Den Vergleich mit einem Ostseestrand muss dieses Strandbad nicht scheuen. Klein aber fein dominiert weißer, feiner Sand das Ufer des Bötzsees. Vor nicht allzu langer Zeit war das Strandbad in Eggersdorf mit viel Aufwand saniert worden – und verfügt seither über den einzigen barrierefreien Strandzugang der Region. Das Strandbad Bötzsee bietet viel Platz, hat viele Liegewiesen, eine Wasserrutsche, einen Spiel- und Volleyballplatz und einen Bootsverleih. Außerdem steht ein drei Meter hoher Sprungturm zur Verfügung. Adresse: Altlandsberger Chaussee 102, 15345 Eggersdorf, Tel. 03341 473004. Internet: www.doppeldorf.de. Öffnungszeiten: 9-20 Uhr. Tageskarte Erwachsene 3,50 Euro, Kinder 1,50 Euro. Bei Berlinern, vor allem aus den östlichen Bezirken, ist das Freibad Neuenhagen längst kein Geheimtipp mehr. Keine fünf Minuten entfernt vom S-Bahnhof Neuenhagen eröffnet sich eine Badelandschaft mit einem Sportbecken, einem Familien- und einem Kinderbecken sowie einer 40 Meter langen Wasserrutsche. Große Liegewiesen sind ebenso vorhanden

wie ein Spielplatz und ein Beachvolleyballfeld. Adresse: Liebermannweg 1, 15366 Neuenhagen bei Berlin, Tel. 03342 202943. Internet: www.neuenhagen-bei-berlin.de. Öffnungszeiten: 9-20 Uhr. Tageskarte Erwachsene 3,80 Euro, Kinder 1,70 Euro. Die Badeanstalt Strausberg, 1925 eröffnet, gehört zu den ältesten Badeanstalten in der Region. Noch heute zeugen die historischen Gebäude von der mondänen Badekultur unserer Urgroßeltern. Vor Ort befinden sich ein 50 Meter langer Sandstrand,

Freibad Neuenhagen.

Badeanstalt Strausberg.

Berlin-Lichtenberg

Mahlsdorf

Wuhletal

Einfach mal die Seele baumeln lassen – das ist am Straussee möglich.

FOTOS: TOURISMUSVEREIN

Neuenhagen

Hoppegarten

zwei Liegewiesen und ein Imbiss. Wegen des niedrigen Wasserstandes des Straussees sind allerdings Steg, Rutsche und das Ein-Meter-Sprungbrett momentan gesperrt. Der Eintrittspreis wurde daher gesenkt. Ansonsten aber bietet die Badeanstalt Strausberg ungetrübten Badespaß in kristallklarem Wasser. Adresse: Fichteplatz 1, 15344 Strausberg, Tel. 03341 23074, Internet: www.strausbergerbaeder.de. Öffnungszeiten: Mo-Fr 1019 Uhr, Wochenende und Feiertage 9-19 Uhr. Tageskarte Erwachsene 2 Euro, Kinder 1 Euro. Wer die S-Bahnlinie 5 nutzt und am Bahnhof Strausberg aussteigt, braucht nicht lange, um auf dem 66-Seen-Wanderweg nach Hennickendorf und damit zum Strandbad Stienitzsee zu gelangen. Sandstrand, Liegewiese und Grillplatz gehören dort ebenso zur Ausstattung wie der Bootsverleih oder der Imbiss. Außerdem steht auch ein Gastraum für Feierlichkeiten zur Verfügung. Adresse: Strandbad-Stienitzsee, Berliner Straße 14, 15378 Hennickendorf, Tel. 0151 15956944, Internet: www.strandbadstienitzsee.com. Öffnungszeiten: MoFr 10-20 Uhr, Wochenende 9-20 Uhr, Tageskarte Erwachsene 3 Euro, Kinder 1,50 Euro. Viele weitere Informationen erhalten Sie im Flyer „Badezeit“, kostenlos zu bestellen in der Touristinformation Strausberg, Tel. 03341 311066.

Strandbad Bötzsee.

Die S-Bahnlinie 5 bringt Sie alle 20 Minuten in die märkische Strausberg S5-Region.

Petershagen

Fredersdorf


Verlagssonderveröffentlichung

Genießen, Erholen und Bewegen. Fredersdorf-Vogelsdorf | Rüdersdorf bei Berlin | Hoppegarten

kurz notiert

Wie in den Bergen: Fels in der Bergwelt in Strausberg. FOTO: CLIMB UP!

Im Jeep werden abenteuerliche Erlebnistouren durch den Museumspark angeboten.

FOTO: MUSEUMSPARK

Klettern am Fels und in Höhlen

INDUSTRIEGESCHICHTE

Kalk und Kultur

Wissbegierige können im Museumspark Rüdersdorf ihre Neugier stillen  Von Steffi Bey Industriegeschichte zum Anfassen, abenteuerliche Führungen, Kulturgenuss unter freiem Himmel oder gemütlich Spazieren gehen: Im Museumspark Rüdersdorf ist das alles möglich. Das 17 Hektar große Gelände, das direkt an den aktiven Tagebau grenzt, ist ein idealer Ausflugsort für wissbegierige Großstädter. Besucher können eine ganze Batterie von Industriedenkmalen besichtigen. Sie erfahren, wie die alten Brennöfen und Transportanlagen funktionierten und tauchen ein in die Entstehungs- und Nutzungsgeschichte des Kalksteins. „Unsere technischen Bauwerke, die nach Entwürfen berühmter Baumeister wie Schinkel errichtet wurden, bilden ein einzigartiges architektonisches Ensemble“, sagt Simone Majewski, Prokuristin der Rüdersdorfer Kultur GmbH. Wie die Besucher das abwechslungsreiche Gelände erkunden, bleibt jedem selbst überlassen. Ob bei einer gebuchten Führung, zu Fuß, mit dem Fahrrad, dem E-Bike oder im Geländewagen entlang der Bruchkante – spannend ist es auf jeden Fall.

STRAUSBERG

Und es macht Spaß einen Museumspark zu erkunden, in dem immer wieder interessante Bauten auftauchen, eingebettet in Natur. So stehen beispielsweise die sogenannten Rumfordöfen neben dichtem Baumwuchs, umgeben von einer Wiese. Extra angebrachte Tafeln machen deutlich, dass diese besonderen Öfen praktisch die industrielle Revolution des Kalkbrennens zu Beginn des 19. Jahrhunderts darstellen. „Revolutionär war, dass Torf und Kohle als Brennstoff genutzt werden konnte“, heißt es. Zu besichtigen ist zudem der Seilscheibenpfeiler aus dem Jahr 1871, über dessen 205 Meter lange Schräge, Gleise in den Bruch geführt wurden. Mit ein bisschen Fantasie wirkt der Steinkoloss wie ein unfertiges Schloss, mit einem Turm und vielen Bögen. Zu den Besonderheiten gehört außerdem das Kanalsystem, das seit 1800 in Rüdersdorf die Kalksteinbrüche mit natürlichen Wasserstraßen verband. Die Schachtofenbatterie mit ihren dicken, hohen Wänden lässt einen in eine besinnliche und beinahe religiöse Stimmung verfallen. Wer nach so viel architektonischer Ästhe-

tik erst einmal pure Natur genießen möchte, nimmt auf einer der vielen im Gelände verteilten Bänke Platz. Sehen kann man von so einer Sitzgelegenheit auch den Streichelzoo, in den es vor allem kleine Gäste zieht. Die Esel, Ziegen und Ponys lassen sich gerne verwöhnen und auch mal mit der Hand füttern. Kulturgenuss pur und noch dazu Open Air gibt es auf der parkeigenen Naturbühne zu erleben. In wenigen Tagen, am 23. Juli, findet die Premiere zum diesjährigen Operettensommer statt. Gezeigt wird eine Neuinszenierung „Der Fledermaus“. Auch wenn jedes Jahr rund 40.000 Besucher zwischen April und Oktober in den Museumspark Rüdersdorf kommen – es sollen noch mehr werden. Geplant sind deshalb einige neue Projekte. So beginnen Ende 2016 die Arbeiten im Bergschreiberamt, das zum modernen Besucher- und Begegnungszentrum umgebaut wird. Adresse: Museumspark Rüdersdorf, Heinitzstraße 9, 15562 Rüdersdorf bei Berlin. Öffnungszeiten: Apr.-Okt. tgl., 10 bis 18 Uhr. Nov.-März, tgl. 10.30 bis 16 Uhr. Infos und Anmeldung für Führungen unter Telefon: 033638799797.

Ganz wie in den Bergen: diesen Kletterspaß versprechen die Betreiber von CLIMB UP! in der gerade eröffneten Bergwelt. Kletterfreunde dürfen sich auf ein einzigartiges Fels- und Höhlenklettern freuen. „Geklettert wird am Fels, in Höhlen, auf dem Grat, hinter dem sieben Meter hohen Wasserfall und immer an natürlichen Griff- und Trittstrukturen“, heißt es dazu von CLIMB UP! in Strausberg. Eröffnet wurde die Bergwelt pünktlich zum zehnjährigen Bestehen der Kletterwelten. Damit die Touren so echt wie möglich wirken, wurden die Höhlen unter anderem mit Malerei verziert. Grundsätzlich sind die Klettertouren für jeden geeignet. Geöffnet ist täglich von 10 bis 19 Uhr. Für eine Klettertour sollte man rund zweieinhalb Stunden einplanen. Anmeldungen werden telefonisch unter 0152 56788989 entgegengenommen. Preise zwischen 13 und 21 Euro pro Person. Adresse: CLIMB UP! - Bergwelt® in Strausberg - auf dem Gelände des Sport- und Erholungspark Strausberg - Landhausstraße 1618, 15344 Strausberg. Internet: www.climbup.de

Nähere Informationen zur märkischen S5-Region erhalten Sie bei: Stadt- und Touristinformation August-Bebel-Str. 1 | 15344 Strausberg

Tel.: (03341) 31 10 66 Fax: (03341) 31 46 35

E-Mail: touristinfo@stadt-strausberg.de

Internet: www.maerkische-s5-region.de

ÖFFNUNGSZEITEN Mo-Fr 9.00-17.00 Uhr | Sa (Oktober bis April) 10.00-15.00 Uhr | Sa, So + Feiertage (Mai - September) 10.00-16.00 Uhr


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BEZIRKS-JOURNAL | HINAUS INS GRÜNE UND ANS WASSER | SOMMER 2016

OSTSEE

Morgens hin, abends zurück: ein Tag am Meer

Ob mit Bahn, Bus oder Auto: In drei Stunden ist man an der Küste von Mecklenburg-Vorpommern  Von Marcel Gäding

Keine Frage, Mecklenburg-Vorpommern ist als Reiseland beliebt wie nie zuvor. Vergangenes Jahr verzeichnete das Küstenland fast 30 Millionen Übernachtungen – so viele wie seit 1990 nicht. Gerade aber im Sommer ziehen die Preise in Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen an. Wer dennoch nicht auf einen Tag am Meer verzichten will, kann bei einem Tagesausflug an die Ostsee Meeresluft atmen und sich in die erfrischenden Fluten stürzen. Wir haben drei Tipps für eine Tour von Berlin ans Wasser zusammengestellt: Mit der Bahn nach Rostock oder Rügen: Gut ausgebaut sind die Bahnverbindungen zwischen dem Bahnhof Lichtenberg und der Ostseeküste. Sonnabends geht es um 6.10 Uhr mit der S75 zum Berliner Hauptbahnhof. Dort startet um 6.45 Uhr der RE 4352 auf Gleis 5 (Tiefebene) in Richtung Rostock (Ankunft 9.23 Uhr). Wer weiter zum Ostseebad Binz (Insel Rügen) möchte, kann um 9.38 den IC 2184 nehmen, der um 11.32 Uhr ankommt. Vom Bahnhof aus ist es ein schöner

Kaiserbäder-Architektur in Heringsdorf.

Spaziergang durch den Ort mit seinen Cafés und Boutiquen. Keine Viertelstunde später ist man an der Strandpromenade. Derzeit ist, bis zum November, das Sandskulpturenfestival zu sehen. Künstler haben einen kleinen Zoo aus Sand geformt. Wem Binz zu überlaufen ist, der kann mit der Dampflock „Rasender Roland“ auch Richtung Halbinsel Mönchgut oder

FOTO: MARCEL GÄDING

Lauterbach Mole aufbrechen. Allein die Fahrt im Cabriowagen durch die Wälder von Rügen ist ein Erlebnis. Unser Tipp: Mit dem Ostseeticket kostet die Hin- und Rückfahrt 44 Euro in der 2. Klasse, Mitfahrer zahlen nur noch 34 Euro. Für den „Rasenden Roland“ gelten eigene Tarife. Mit dem Fernbus nach Usedom: Mit dem Fernbus geht es innerhalb

von gut vier Stunden nach Heringsdorf. Eine einfache Fahrt kostet bei BerlinLinienBus 19 Euro, bei „MeinFernbus“ 17,50 Euro. Allerdings: Die Rückfahrten starten meist schon am Nachmittag, sodass für einen Strandaufenthalt nur um die drei Stunden Zeit bleiben. Gerade im Sommer ist es schwierig, kurzfristig ein Zimmer zu bekommen. In Heringsdorf erwartet die Gäste nicht nur die beeindruckende Architektur der legendären Kaiserbäder, sondern auch eine 508 Meter lange Seebrücke, auf der sich vorzüglich vom Café aus aufs offene Meer blicken lässt. Mit dem Auto auf den Darß: Gute drei Stunden dauert es, um über die A24 und die A19 Richtung Halbinsel Darß zu gelangen. Auch an heißen Sommertagen stehen entlang der Landstraße zwischen Dierhagen und Ahrenshoop ausreichend (kostenpflichtige) Parkplätze zur Verfügung. Von dort sind es nur wenige Meter bis an den Strand. Sehenswert ist Ahrenshoop, das als Heimat vieler Künstler bekannt ist und dessen reetgedeckte Häuser viele Postkarten zieren.


BEZIRKS-JOURNAL | HINAUS INS GRÜNE UND ANS WASSER |SOMMER 2016 BAD SAAROW

Urlauber fahren kostenlos Bus Auch in diesem Jahr haben Urlauber wieder die Möglichkeit, mit der Bad Saarow Kurkarte, Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele im gesamten Landkreis Oder-Spree kostenlos mit dem Bus zu entdecken. Als erster Ort Brandenburgs ist es Bad Saarow gelungen, allen Gästen einen besonderen Mehr-

Eine Tafel informiert über das Leben der Honeckers.

FOTO: MARCEL GÄDING

BARNIN-PANORAMA

Das süße Leben des Politbüros Eine Sonderausstellung gewährt Einblicke in das Leben der Waldsiedlung Wandlitz Wer das einstige Wohnhaus der Honeckers sucht, muss sich entweder gut auf dem Gelände der einstigen Waldsiedlung auskennen oder ein Talent haben, Karten zu lesen. Ansonsten kann es einige Zeit dauern, bis man auf das unscheinbare, zweigeschossige Gebäude am Habichtweg 5 trifft. Dort, in dem einstigen Haus 11, erinnert heute eine Informationstafel an die einst mächtigsten Menschen in der DDR und wohl prominentesten Bewohner der Waldsiedlung Wandlitz: Erich und Margot Honecker. „Waldsiedlung Wandlitz – Eine Landschaft der Macht“ haben die beiden Historiker Jürgen Danyel und Elke Kimmel ihre neuesten Forschungsergebnisse überschrieben, die nicht nur in einem Buch nachzulesen sind. Auch eine Sonderausstellung im Barnim-Panorama trägt den Titel. Beide – Ausstellung und Buch – werfen fast 27 Jahre nach dem Ende der DDR einen Blick auf das Leben in der einst von der Öffentlichkeit streng abgeschirmten Siedlung nahe Bernau. „Das ist keine Ausstellung der Voyeure, die in Schlaf- oder Wohnzimmer schauen will“, stellt Jürgen Danyel klar. Vielmehr gehe es darum, die Geschichte der DDR am Beispiel der Waldsiedlung Wandlitz zu erklären. Über das Leben der Politbüromitglieder in der Waldsiedlung rankten sich vor allem zu DDR-Zeiten Mythen um Luxus und Prunk. Doch als die ersten Fernsehteams und neugierigen DDR-Bürger in den Wendezeiten des Herbstes 1989 das Gelände betraten, machte sich schnell Ernüchterung breit. Goldene Wasserhähne suchten die Besucher genauso vergebens wie Luxuskarossen. Und doch galt es als Privileg, in Wandlitz zu wohnen: Gut 600 Beschäftigte des Ministeriums für Staatssicherheit kümmerten sich um das Wohl der Bewohner in den 21 Wohnhäusern – darunter waren Hausangestellte, Gärtner und Ser-

vicekräfte. Während „normale“ DDRBürger auf ein eher spärliches Angebot an Nahrungs- und Genussmitteln oder Verbrauchsgütern zurückgreifen konnten, stand den Bewohnern von Wandlitz das „Ladenkombinat“ zur Verfügung. Dort gab es viele Waren aus dem Westen zu kaufen. Was nicht in den Regalen stand, wurde beschafft. Briefe belegen dies: So bestellte Günther Schabowski am 12. März 1987 einen Computer Commodore Amiga 512 inklusive Drucker im Wert von rund 4.000 D-Mark. Pro Jahr kauften die Genossinnen und Genossen für rund 9 Millionen D-Mark ein. „Der Lebensstil der Funktionäre stand im Widerspruch zur offiziellen Ideologie und den von der SED propagierten sozialen Werten“, heißt es im Begleittext zur Ausstellung. Die Besucher erfahren unter anderem, dass es in der Waldsiedlung keine rauschenden Feste gab. In der Regel pflegten die Bewohner privat kaum Kontakte. Im Rahmen der Sonderausstellung wurden allerlei kuriose Gegenstände zusammengetragen, darunter einer der Strohhüte Honeckers. Wer sein Wissen vertiefen will, kann die OpenAir-Ausstellung auf dem Gelände der einstigen Waldsiedlung besuchen. Für die Gemeinde Wandlitz, die das Barnim-Panorama betreibt, ist die Ausstellung mehr als eine politische Rückblende. Vielmehr will sie zeigen, wie die DDR-Regierung eine ganze Region in Beschlag nahm. Denn unweit von Wandlitz befanden sich auch viele Jagdgebiete und Freizeitobjekte der Funktionäre – darunter Schloss Dammsmühle oder das Areal am Bogensee. (gäd.) Adresse: Barnim-Panorama, Breitscheidstraße 8-9, 16348 Wandlitz, Tel. 033397 68192-0. Eintritt: 6, erm. 4 Euro, Internet: www.barnim-panorama.de Open-Air-Ausstellung: BrandenburgKlinik, Brandenburgallee 1, 16321 Bernau bei Berlin, Eintritt frei.

wert zu bieten, teilt die Tourismusinformation mit. Gäste können mit ihrer Kurkarte auf allen Buslinien kostenfrei die Ferienregion Scharmützelsee/ Storkower See sowie das Umland vom Schlaubetal bis Neuzelle und von Fürstenwalde bis Beeskow erkunden.


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BEZIRKS-JOURNAL | HINAUS INS GRÜNE UND ANS WASSER | SOMMER 2016

MÄRKISCHE KLEINOD IM NORDOSTEN

Mit dem Nachtwächter durch die Altstadt

Altlandsberg hat barocke Gebäude, einen Storchenturm und jede Menge Kultur zu bieten  Von Steffi Bey

Wer aus Richtung Berlin kommt, sieht den großen Aufsteller zuerst: Jeden Sonnabend steht er zwischen 10 und 12 Uhr vor dem roten Backsteinbau an der Berliner Straße 1 in Altlandsberg und lädt zum Hineingehen ein. Spaziergänger und Radler machen davon Gebrauch, auch Autofahrer halten an und betreten das 137 Jahre alte Haus am Berliner Torturm. Seit 2001 hat in dem einstigen Hospital der Schwerinschen Stiftung der Heimatverein Altlandsberg seinen Sitz. Immer sonnabends sind Ehrenamtliche vor Ort und informieren die Besucher über die interessante und spannende Stadt. Manchmal werden Gäste auch ganz spontan durch die Ausstellungsräume geführt. Altlandsberg hat viel zu bieten – mehr als vielleicht der Durchfahrende auf den ersten Blick vermutet. Wenn Anne Steuer, Mitarbeiterin der Stadtinformation, gefragt wird, was denn unbedingt zu einem Altlandsbergbesuch gehört, antwortet die junge Frau spontan: „Eine Stippvisite in der legendären Eisdiele an der Berliner Straße 14 und ein intensiver Blick auf den Storchenturm am Strausberger Tor. Erbaut wurde das Ensemble Mitte des 14. Jahrhunderts, war Hauptzugang der Bürger zum Stadtforst und zu den Feldern der Ackerbürger. Als 1897 die Turmspitze ein Wagenrad erhielt, nisteten dort erstmals Störche. Seit 1947 schmückt dieses Wahrzeichen das Stadtwappen. Bis vor wenigen Monaten hatte in dem alten Bauwerk die Stadtinformation ihr Domizil. Jetzt befindet sich diese Anlaufstelle für Besucher auf dem Gelände des Schlossgutes an der Krummenseestraße. In den hellen, sanierten Räumen gibt es nicht nur jede Menge Kartenmaterial und Flyer, sondern auch Souvenirs, gefertigt in der Behindertenwerkstatt Märkisch Oderland. Ein kleiner Imbiss wird

Anne Steuer hat den einen oder anderen Tipp in der Touristinfo parat. Die Schlosskirche (rechts) wurde saniert. FOTOS: STEFFI BEY

ebenso angeboten. Außerdem können Fahrräder ausgeliehen werden. Traditionell steuern Radtouristen das historische Städtchen in Hauptstadt-

nähe an. Kein Wunder, schließlich verläuft hier der ZR1-Radwanderweg nach Hönow. Zu den Besuchermagneten gehört Anzeige

Schlossgutromantik vor den Toren Berlins Das Schlossgut Altlandsberg ist der besondere Ort für Ihre Traumhochzeit. Trauen Sie sich standesamtlich in der wiedereröffneten sanierten Schlosskirche oder im historischen Gutshaus und genießen Sie an Ihrem besonderen Tag zwei Stunden die einzigartige Atmosphäre!

Krummenseestraße 1 15345 Altlandsberg

die Schlosskirche, die Anfang 2015 nach aufwendiger Sanierung wiedereröffnete. Mit ihrem barocken Ambiente bietet sie den attraktiven Rahmen für standesamtliche Trauungen, Tagungen und Feste mit bis zu 230 Gästen. Auch das Gutshaus mit seiner roten Backsteinfassade hat reichlich Platz für Veranstaltungen. Gerade fertig saniert ist zudem das ehemalige Brau-, Wohn- und Amtshaus aus dem Jahre 1660. Im neu eröffneten Restaurant können die Gäste unter anderem Bier aus der hauseigenen Brauerei genießen. Einige Plakate weisen auf ein besonderes Stadtjubiläum hin. In diesem Jahr feiert Altlandsberg den 400. Geburtstag von Graf Otto von Schwerin. Er war hoher Staatsbeamter unter dem Großen Kurfürsten, Besitzer des Schlossgutes Altlandsberg und Erzieher des späteren Königs Friedrich I. Ihm zu Ehren finden mehrere Veranstaltungen statt. Traditionell lädt im Sommer alle 14 Tage die Stadtkirche zu Konzerten (nächster Termin, 30. Juli, 19 Uhr) ein. Die Fördergesellschaft Schlossgut bietet außerdem regelmäßig Führungen über das Gelände an. Wer allerdings die historische Altstadt einmal abends erkunden möchte, geht mit dem Altlandsberger Nachtwächter auf Tour. Horst Hildebrand erzählt bei seinem Rundgang von seiner verantwortungsvollen Arbeit: von der Stadtmauer, den Häusern, der Stadt- und Schlosskirche sowie vom ehemaligen Schloss, dem ersten Preußenkönig Friedrich I. und vielen Dingen mehr. (nächste Nachtführung, 29. Juli, 20 Uhr, Start vor dem Gutshaus).

Weitere Infos: www.heimatverein.altlandsberg.de www.Schlossgut-Altlandsberg.eu

www.schlossgut-altlandsberg.eu info@schlossgut-altlandsberg.eu Tel: 033438 151150

BADEN IN BRANDENBURG

Wo Taucher und Sportbegeisterte auf ihre Kosten kommen In der Mark kann an mehr als 200 Seen bedenkenlos gebadet werden Badefreunde haben bei der großen Auswahl an Seen in Brandenburg die Qual der Wahl. Mehr als 200 von ihnen sind explizit als Badeseen ausgewiesen. Die Experten der Tourismus Marketing Brandenburg GmbH haben einige Tipps zusammengestellt: Wolletzsee, Uckermark: In der Uckermark ist das Strandbad Wolletzsee besonders für Naturliebhaber ein lohnendes Ausflugsziel. Dort lassen sich Badevergnügen mit einer Fahrradtour über den Radweg BerlinUsedom, der hier entlang bewaldeter

Ufer verläuft, gut verbinden. Idyllisch inmitten der lauschigen Wälder des Biosphärenreservates SchorfheideChorin lädt das Strandbad ein. Wolziger See, Dahme-Seenland: Dieser fast kreisförmige See im DahmeSeenland hat einen Durchmesser von 3,2 Kilometern und liegt südöstlich Berlins. Seine Badestellen in Blossin und Kolberg liegen weit weg von den Schifffahrtrouten und somit lässt es sich entspannt mit einem ausgeliehenen Boot übers Wasser schippern. Familien und Sportbegeisterte kom-

men auf ihre Kosten, denn neben der Bootsausleihe gibt es ein Volleyballfeld, einen Grillplatz sowie eine Liegewiese. Stechlinsee, Ruppiner Seenland: Der Große Stechlinsee, auch „Stechlin“ genannt, ist schon ein ganz besonderer See. Schon im Jahr 1938 wurde der Stechlinsee wegen seines Artenreichtums zum Naturschutzgebiet erklärt. Das Wasser ist so klar und rein, dass man es nicht nur trinken, sondern auch noch in großer Tiefe lesen könnte. Damit trägt er seinen

Namen zu Recht, der sich von dem slawischen Begriff „steklo“ ableitet, was auf deutsch Glas heißt. Ein wahres Paradies ist der Stechlin für Taucher, die unter Wasser eine Sicht von bis zu sieben Meter Tiefe haben. Wer den See hautnah erleben möchte, sollte unbedingt ein Bad in ihm nehmen oder ihn wenigstens auf dem Stechlin-Wanderweg umrunden. Seine Uferlinie misst gut 16 Kilometer. Weitere Informationen: www.reiseland-brandenburg.de/baden


Bezirks-Leben

Bezirks-Journal Marzahn-Hellersdorf | Juli 2016

BILDUNG & BERUF

Die S 75 verkehrt aktuell noch bis Westkreuz.

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FOTO: BIRGITT ELTZEL

S 75: Senat bestätigt Kürzungspläne NAHVERKEHR: Sobald das Ostkreuz fertig ist, fährt die S-Bahn nur noch bis Ostbahnhof.

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it der Eröffnung des umgebauten Bahnhofs Ostkreuz kommen auf die S-Bahnnutzer im Nordosten der Stadt einige Änderungen zu. Die wichtigste: Die S-Bahnlinie 75 (Wartenberg-Westkreuz) verkehrt vermutlich ab Sommer 2017 nur noch bis Ostbahnhof. Entsprechende Pläne bestätigte Berlins Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel (SPD) dem BezirksJournal auf Nachfrage. Gleichzeitig verteidigte der Politiker die Pläne. Wie die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt auf Nachfrage sagte, ergebe sich die Verkürzung der Linie „mit dem Abschluss der entsprechenden Arbeiten im Bereich Ostkreuz“. Wer weiter in Richtung Westkreuz möchte, muss dann auf dem gleichen Bahnsteig aussteigen und in die S-Bahnlinie 3 wechseln, die auf dem gegenüberliegenden Gleis wartet. Der Hintergrund: Die S 3 wird von deutlich mehr Fahrgästen genutzt und soll künftig bis in die City West führen. Das Nachsehen haben dann die Fahrgäste der S-Bahnlinie 75. „Der Linientausch zwischen den Linien S3 und S75 ist aufgrund der erheblich größeren Nachfrage entlang der Strecke nach Erkner ver-

kehrlich gerechtfertigt, wodurch mehr Fahrgäste eine umsteigefreie Direktverbindung erhalten“, sagt Martin Pallgen, der Sprecher der Senatsverwaltung. Es handele sich mitnichten um neue Pläne, betont Pallgen. Vielmehr entspreche die „Neuordnung des Liniengefüges“ der „Angebotskonzeption im Berliner Nahverkehrsplan 2014-2018“. Wenig erfreut über die Linienverkürzung zeigt sich die Lichtenberger CDU. „Eine Prüfung, ob die beiden Linien S7 und S75 möglicherweise gleichberechtigt im 20-Minuten-Takt über den Ostbahnhof hinausfahren können, fand nach meinem Kenntnisstand bis heute nicht statt“, sagt der Abgeordnete Danny Freymark (CDU). Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel (SPD) sagt, dass die Planung für die Verkürzung zehn Jahre alt sei und auch den CDU-Verkehrspolitikern im Abgeordnetenhaus bekannt ist. Der Umstieg von der S75 in die S3 sei barrierefrei. Dass beide Linien bis Westkreuz fahren, sei hingegen unmöglich. „Beides gleichzeitig funktioniert nicht“, sagt der Stadtentwicklungssenator mit Verweis auf andere Linien, die das Netz der Berliner Stadtbahn ebenfalls nutzen. (gäd.)

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Wahlen 2016

Juli 2016 | Bezirks-Journal Marzahn-Hellersdorf

Gut bürgerlich

Vorgestellt: Der Wahlkreis 5 beheimatet die größte Einfamilienhaussiedlung Europas.

von Birgitt Eltzel

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och vor etwa 20 Jahren waren die Grundstücke in den Siedlungsgebieten von Mahlsdorf und Kaulsdorf selten kleiner als 1.000 Quadratmeter. Das hat sich geändert, viele sind geteilt worden, neue Eigenheime entstanden. Denn es wohnt sich gut in Kaulsdorf und Mahlsdorf – viel Grün, Ruhe, gute Luft. Bis heute hält der Bauboom an. Gebaut wird nicht nur in ruhigen Siedlungslagen, sondern auch in den Ortskernen. Im Dorf Kaulsdorf mit der historischen Kirche, eine der ältesten Berlins, wird gerade ein seit Jahren brachliegendes früheres Bauerngehöft als Wohnhaus mit komfortablen Wohnungen hergerichtet – das letzte seiner Art. Denn schon in den vergangenen Jahren bekamen dort alte Gebäude neues Leben, neue Bewohner zogen ein. Das Antlitz des Dorfes hat sich verjüngt, nicht nur, weil viele Familien mit Kindern kamen. Auch die historischen Gebäude bekamen gewissermaßen ein Facelifting, kaum eine Fassade erinnert noch an die grauen, oft verfallenen Häuser der Vorwendezeit. Es sind nicht die Ärmsten, die im Wahlkreis wohnen, allerdings auch keine Superreichen. Es gibt viele Doppelverdiener, häufig gut ausgebildet und in entsprechenden Jobs. Die Arbeitslosenquote liegt mit 2,3 Prozent (KaulsdorfSüd) bis 3,6 Prozent (Alt-Mahlsdorf) weit unter dem Berliner Durchschnitt, ebenso die prozentuale Anzahl der Hartz-IV-Bezieher (von 2,7 Prozent bis 4,8 Prozent). Grundsicherung im Alter beziehen zwischen 0,4 bis 0,8 Prozent. Echte materielle Sorgen haben hier nur wenige Menschen. Nach dem erst Ende März erschienenen Senats-Bericht zum Monitoring Soziale Stadtentwicklung 2015 wurden alle Gebiete im Wahlkreis mit Status „hoch“ bewertet. Im guten Sinne bürgerlich nennt Berlins Gesundheits- und Sozialsenator Mario Czaja (CDU) den Wahlkreis. In diesem hat der Christdemokrat dreimal hintereinander ein Direktmandat geholt. Bei den Berlin-Wahlen 2011 lagen sogar fast 20 Prozent zwischen ihm und dem Zweitplatzierten. „Czaja-Land“ nennen manche das Gebiet. Denn wie keinem anderen ist es dem eloquenten Politiker bisher gelungen, große Teile der Bewohnerschaft hinter sich zu scharen. Jahrelang kämpfte er gemeinsam mit dem Verband Deutscher Grundstücksnutzer (VDGN) gegen ein Straßenausbaubeitragsgesetz, das die Häuslebauer beim Ausbau von Straßen und Gehwegen zur Kasse gebeten hätte. Mit dem Amtsantritt der rot-schwarzen Koalition wurde das 2006 unter Rot-Rot verabschiedete Gesetz abgeschafft. Auch ein Freibad am Elsensee, für Anwohner eine Horrorvor-

Die Hönower Straße in Mahlsdorf.

FOTO: M. GÄDING

Mit 41,5 Prozent lag Mario Czaja (CDU) 2011 klar vorn. stellung, für Bewohner der Großsiedlungen ein Wunsch seitdem das Kaulsdorfer Wernerbad stillgelegt wurde, wurde unter maßgeblicher Initiative der CDU zu den Akten gelegt. Dass es bisher kein Flüchtlingsheim in Mahlsdorf und Kaulsdorf gibt, rechnen manche ebenfalls Czaja zu. Der

sagt allerdings, die Wahrheit sei ganz anders: Im Siedlungsgebiet gibt es keine Grundstücke, die den Anforderungen an solche Einrichtungen entsprechen. Denn es müssen landeseigene Areale bzw. Immobilien dafür genutzt werden. Das seit Jahren leer stehende Gymnasiums am Elsengrund, kurz Elsenschule genannt, Anzeige

ist zwar im Landesbesitz. Bisher aber war den Behörden das Herrichten des Gebäudes als Unterkunft zu teuer. Denn die Sanierung würde nach Berechnungen der Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) von 2015 mehrere Millionen Euro kosten. Inzwischen gibt es andere Nutzungsabsichten: Nach Beschluss des Bezirksparlaments soll die Immobilie wieder zurück ins Bezirksvermögen geholt werden. Begründet wird das mit dem steigenden Bedarf an Schulplätzen durch die wachsende Stadt Berlin. Insbesondere in den Siedlungsgebieten fehlen Flächen für Schulen und Kitas in Größenordnungen. Gutbürgerliche Werte zeigten sich im Siedlungsgebiet auch im Umgang mit Flüchtlingen. Denn nachdem im Parkhotel Kaulsdorf im Sommer vergangenen Jahres mehr als 40 geflüchtete Menschen, viele Syrer und Iraker, allesamt junge Männer, untergebracht wurden, sammelte sich nicht etwa der Widerstand gegen die Fremden. Ein Runder Tisch Kaulsdorf, um den es jetzt allerdings etwas ruhig geworden ist, organisierte Hilfsangebote – von Deutschkursen bis hin zur Begleitung bei notwendigen Erledigungen. Besonders das Stadtteilzentrum Kaulsdorf und die Kirchengemeinde engagierten sich. Im Oktober 2015 wurde ein gemeinsames Fest gefeiert, zu dem viele Ortsansässige kamen. Aufgewühlt hatte viele Kaulsdorfer das Geschehen rund um die historische Achard-Grundschule. Diese wurde wegen Hausschwammbefalls im September 2015 kurzfristig gesperrt und sollte abgerissen werden. Nachdem der Heimatverein und engagierte Bürger jedoch fast 6.000 Unterschriften gegen diesen Plan gesammelt hatte, korrigierte das Bezirksamt seine Entscheidung. Nun wird das Haus zunächst repariert, dann grundlegend saniert. Ärgernisse im Gebiet sind auch viele Kilometer unbefestigter Straßen – ein Vorhaben, das wegen hoher Kosten nur Schritt für Schritt vom Bezirk in Angriff genommen werden kann. Ein lang gehegter Wunsch nach Verdichtung der Tram-Zeiten zwischen Mahlsdorf und Köpenick ist ab Anfang April in Erfüllung gegangen. Vorerst fährt die Straßenbahn allerdings nur bis zur Rahnsdorfer Straße im 10-Minuten-Takt. Die Ausweitung bis zum Bahnhof Mahlsdorf wäre laut einem Projekt der BVG in ca. einem Jahr möglich. Das würde viele Pendler sicherlich freuen, sollen doch voraussichtlich ab 2017 auch Regionalzüge im Mahlsdorfer Bahnhof halten.

DIREKTKANDIDATEN Mit Ihrer Erststimme entscheiden Sie am 18. September, welche(r) der Kandidat-innen/ -en direkt in das Abgeordnetenhaus gewählt werden. Die Linke: Olaf Michael Ostertag SPD: Iris Spranger CDU: Mario Czaja Grüne: Inka Seidel FDP: Sebastian Posselt Piraten: treten nicht an


Bezirks-Leben

Bezirks-Journal Marzahn-Hellersdorf | Juli 2016

Der Waschbär-Rock‘n roll von Mahlsdorf

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STADTNATUR: Bis zu 16.000 Besucher kommen jede Saison in den „Garten der Sinne“. von Steffi Bey

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mmer der Nase nach. Zunächst führt der Weg an Hecken und kleinen Sträuchern vorbei, dann unter der Pergola hindurch und plötzlich wird der Duft immer intensiver: süßlich – vielleicht sogar ein bisschen betörend. Wer sich jetzt nach vorne beugt, ganz dicht an die Blüten heran und tief einatmet, spürt die Kraft der Natur. Das Rosarium im Mahlsdorfer „Garten der Sinne“ fasziniert große und kleine Besucher. In diesen Tagen zeigt die Königin der Blumen ihre herrliche Farbenpracht. Weiß, rosa, pink, gelb und dunkelrot leuchten die zarten „Häupter“. Ein Anblick, der auch den Augen gut tut. Man muss sich allerdings darauf einlassen, am besten kurz innehalten und genießen. Für die meisten Großstadtbewohner sind das ganz neue Erfahrungen, die sie auf zwei gegenüberliegenden Grundstücken an der Wodanstraße 6 und 40 sammeln können. Vor zehn Jahren wurde dort der „Garten der Sinne“ eröffnet. Auf insgesamt 2.000 Quadratmetern gibt es nicht nur viele Beete, auf denen Kräuter und Blumen wachsen, Obstbäume und Ziergehölze, sondern überall Möglichkeiten die eigenen Sinne zu trainieren. Instinktive Fertigkeiten wie Riechen, Schmecken, Fühlen und Tasten werden dort vermittelt. „Wir möchten den Menschen in der Stadt und ganz besonders Kindern das Erlebnis Natur näher bringen“, sagt Ursula Gobes, Geschäftsführerin des Vereins Mittendrin leben. Deshalb sind in den Garten Sinnesspiele integriert: Auf den ersten Blick scheinbar normale Dinge und Utensilien, die jedoch beim genauen Betrachten und Ausprobieren oft einen Aha-Effekt auslösen. Der Fühlweg ist so ein Bei-

Gartenleiterin Anja Buchhorn ist um ihren Arbeitsplatz zu beneiden. spiel. Wenn die Besucher ihn barfuß überqueren, spüren sie unterschiedliche Oberflächen wie Torf, Mulch, Stroh, Sand, Kies und Stein. Daneben, mitten auf der Wiese, steht eine Fühlbox: Eine große Kiste mit zwei runden Öffnungen. Wer die Hände durchsteckt und sich konzentriert, kann den Inhalt fühlen. „Vor allem für unsere kleinen Besucher bieten wir tolle Mitmach-Aktionen an“, erklärt Gartenleiterin Anja Buchhorn. Dazu gehören

Von weitem gut erkennbar: Der Eingang zum Garten der Sinne in der Wodanstraße in Mahlsdorf.

auch eine Tastwand, Klanghölzer oder Geräusche- und Farb-Memory-Spiele. Angeboten werden zudem spezielle Führungen. Wenn die Sinne im Mittelpunkt stehen, sammeln die Teilnehmer an verschiedenen Stationen eigene Erfahrungen. Dreht sich dagegen alles um Kräuter und Gemüse, erfolgt das Kennenlernen aus einer Mischung von Theorie und Praxis. „Wir ernten gemeinsam, ich erzähle Einiges über die Anwendung und Heilwirkung und danach bereiten wir etwas Leckeres zu und essen zusammen“, sagt Anja Buchhorn. Erstmals bietet das Garten-Team in diesem Jahr Fledermausführungen an. Neu sind ebenfalls Workshops, bei denen ungewöhnliche Bonbonmischungen wie Karamell mit Zitronenmelisse kreiert werden. Traditionell finden unter dem Motto „Feuer und Flamme“ auch 2016 wieder Brot- und Pizzaback-Kurse statt. Anja Buchhorn und ihr Team von „Mittendrin leben“ wollen die Angebote aber noch erweitern. So sollen künftig Geräte installiert werden, die das Gleichgewicht trainieren und sowohl von Erwachsenen als auch von Kindern genutzt werden. Auch die Zusammen-

FOTOS: STEFFI BEY

arbeit mit Schulen und Kitas wollen die Mahlsdorfer intensivieren. „Wir bieten ihnen an, bei uns Projekttage durchzuführen und sind dabei sehr flexibel“, betont die Leiterin. Wer möchte, kann den Garten auch für seine eigene Veranstaltung mieten. Jederzeit gebraucht werden freiwillige Helfer. „Gerne auch mit Fachwissen für unseren Nutz- und Ziergarten“, sagt Mittendrin-Geschäftsführerin Ursula Gobes. Sie ist stolz auf den „Garten der Sinne“, der auf relativ kleinem Raum ein großes Angebot bietet. Zu besonderen Anlässen, wie beispielsweise einer Theateraufführung vor Ort, wird jedes Mal gesungen. Natürlich nicht irgendein Lied, sondern spezielle Songs, nur für diesen Garten komponiert und getextet: Dabei dreht es sich unter anderem um die Maskottchen Garry und Wodan, um eine Gartenparty oder um den Waschbär-Rock‘n roll. „Garten der Sinne“, Wodanstraße 6 und 40, 12623 Mahlsdorf. Öffnungszeiten (28. April bis 31. Oktober), Dienstag bis Donnerstag von 8 bis 12 Uhr oder nach Vereinbarung. Telefon: 9988160. www.ev-mittendrin.de


10 Bezirks-Sport

Juli 2016 | Bezirks-Journal Marzahn-Hellersdorf

Vollgas zum Abschied

LEICHTATHLETIK: Die Hammerwerferin Betty Heidler, die in Marzahn aufgewachsen ist, will ihre erfolgreiche Karriere mit einer Medaille bei den Olympischen Spielen krönen. von Benedikt Paetzholdt

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s war ein mehr als würdiger Abschied, den Betty Heidler vor einigen Tagen auf dem Sportplatz an der Allee der Kosmonauten 131 hinlegte. Die Hammerwerferin, die beim hier ansässigen VfL Fortuna Marzahn großgeworden ist, warf das Gerät auf 75,46 Meter. Bei ihrem letzten Werfermeeting auf der Heimanlage verbesserte sie somit ihren eigenen Stadionrekord. „Obwohl die Anlage sehr schwer ist, werfe ich sehr gerne hier“, sagte sie später glücklich. So ganz war es das aber noch nicht. Bevor die 32-Jährige ihre Karriere richtig beendet, möchte sie bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro im August noch mal für Furore sorgen, es ist bereits ihre vierte Teilnahme. „Olympia ist generell was Besonderes“, weiß Heidler, „es bedeutet mir viel, dass ich es geschafft habe so oft dabei zu sein“. Die Ost-Berlinerin mit dem charakteristischen roten Haarschopf hat sich viel vorgenommen für ihren letzten großen Wettkampf. „Ich fühle mich fitter als in den letzten Jahren, ich werde noch mal Vollgas geben“, kündigt sie an. Als langjährige Weltrekordhalterin, ehemalige Weltmeisterin sowie aktuelle Europameisterschaftszweite in Amsterdam gehört sie definitiv zum Favoritenkreis. „In so einem Wettkampf kann aber alles passieren“, sagt sie. Aufregung und Druck spielen bei Olympia noch mal eine andere Rolle als bei einer EM oder WM. Zumal mit der Qualifikation für den eigentlichen Wettbewerb eine nicht unwichtige Vorprüfung ansteht. Schon oft haben sich gestandene Sportler hierbei frühzeitig verabschiedet. „Man darf das nicht unterschätzen“, sagt Heidler. Bei der ganzen Anspannung komme die eine oder andere Unkonzentriertheit schon mal vor. Auch sie musste bei großen

Betty Heidler bereitet sich derzeit auf die Olympischen Spiele vor. Sie hofft auf erneute FOTO: FORTUNA MARZAHN Spitzenergebnisse. Wettkämpfen schon vorzeitig die Koffer packen, weil sie ihre Nerven nicht im Griff hatte und das Wurfgerät nicht flog, sondern im Netz neben dem Wurfring landete. Bei den Spielen vor vier Jahren war die Aufregung aber aus einem anderen Grund besonders groß. Wegen eines Messfehlers musste Heidler lange Zeit um ihre Bronzemedaille zittern. „Das Thema ist abgehakt, ich schau nur nach vorne“, sagt sie jetzt. Gleiches gelte für den Umstand, dass ihr eigentlich Platz zwei zugestanden hätte, weil die dama-

lige Silbermedaillengewinnerin mittlerweile als Dopingsünderin überführt wurde. Heidler empfindet Genugtuung, denn endlich hat sich bestätigt, dass einige wunderliche Leistungen der Konkurrenz nicht auf natürlichem Wege zustande gekommen sind. Von Glücksgefühlen, dass sie nachträglich einen Rang nach oben gestuft wurde, ist sie allerdings weit entfernt. „Die Emotionen und die Finanzen sind an Bronze gekoppelt“, erklärt die Werferin. „Das lässt sich nicht mehr ändern.“ Unabhängig vom Ausgang in Rio kann

Heidler auf eine erfüllte Sportlerkarriere zurückblicken. Weil sie in der Allee der Kosmonauten aufwuchs, hatte sie schon früh Kontakt mit der Leichtathletikabteilung von Fortuna Marzahn, der sie immer verbunden geblieben ist, obwohl sie mittlerweile für LG Eintracht Frankfurt startet. „Bei einem Wettkampf ist damals mein Talent entdeckt worden“, erinnert sie sich. Wie in der Leichtathletik üblich, trainierte sie damals verschiedene Disziplinen, vor allem Speer- und Diskuswerfen sowie Kugelstoßen. „Hammerwerfen war damals nicht erlaubt“, sagt Heidler. Angefangen hat dann alles mit Medizinbällen, die an ein Seil gespannt waren. „Das machte mir am meisten Spaß.“ Mit ihrer Leidenschaft entwickelte Heidler den Werferstandort Marzahn immer weiter. 2001 und 2002 wurde sie Deutsche Jugendmeisterin, von 2002 bis 2005 war sie ununterbrochen Deutsche Juniorenmeisterin. Als Erwachsene setzte sie ihre Erfolgssträhne fort. Regelmäßig räumte sie bei internationalen Großevents Medaillen ab. Am 21. Mai 2011 warf sie den Hammer dann so weit wie keine Frau vor ihr – auf 79,42 Meter. Drei Jahre lang hielt sie anschließend den Weltrekord. „Man ist schon stolz, dass man in der Lage ist so weit zu werfen“, sagt Heidler. In den Bestenlisten der Leichtathletik wird diese Marke auch immer erhalten bleiben. Womit sich Heidler zu Recht zu den deutschen Pionieren im Hammerwerfen zählen darf. Die Karriere nach dem Hochleistungssport ist bereits vorbereitet. Die Polizeihauptmeisterin hat berufsbegleitend Jura studiert, erst in Frankfurt, zuletzt an der Humboldt-Universität in Berlin. „Wie das genau weitergeht, wird sich zeigen“, sagt Heidler. Zunächst geht es mal darum, sich auch von den Olympischen Spielen würdig zu verabschieden.

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Bezirks-Journal Marzahn-Hellersdorf | Juli 2016

Bezirks-Kulturkalender

Umsonst & draußen: Rock im Grünen

KINDER & FAMILIE

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Dschungelbuch: Das Musical für die ganze Familie am 17. Juli um 15 Uhr. Eintritt: 20 Euro, erm. 15 Euro. Ort: Biesdorfer Parkbühne, Nordpromenade 5, 12683 Berlin, Tel. 030 9987481, Internet: www.biesdorfer-parkbuehne.de Lesenachmittag für Kinder: Das Kindercafé des Stadtteilzentrums Kaulsdorf veranstaltet am 18. Juli von 16 bis 18 Uhr einen Lesenachmittag an der Bücherzelle Kaulsdorf (Wilhelmplatz). Eintritt: kostenlos. Informationen: Tel. 030 9988160.

Kostenloses Open Air am 29. und 30. Juli in der Parkbühne Biesdorf, dieses Jahr mit den Newcomer-Bands: KMPFSPRT, YZA YA, Young Echos, Inge & Heinz, undichmagdich, SYSTEMO, The Low Flying Ducks, TIDALWAVE, DO I SMELL CUPCAKES, Tell You What Now, Myarms. Ad Ryan. Beginn am 29. Juli ab 17 Uhr, am 30. Juli ab 15 Uhr. Einlass jeweils eine Stunde vorher. Ort: Nordpromenade 5, 12683 Berlin, Internet: www.rockimgruenen.de Foto: Sebastian Hahn

MUSIK & KONZERT Gassenhauer aus Ballhäusern Berlins: „Im Grunewald, im Grunewald ist Holzauktion“ - dieses und weitere Altberliner Lieder sind am 15. August um 15.30 Uhr von Hartmut Gohlke im Rohrpfuhltreff zu hören. Eintritt: 1,50 Euro. Ort: Florastraße 1, 12623 Berlin, Tel. 030 54707070. Herzklopfen kostenlos: Petra Quermann erinnert am 16. August um 14 Uhr an ihren Vater, den legendären DDR-Unterhaltungskünstler Heinz Quermann. Eintritt frei. Anmeldungen unter Tel. 030 5630993 erbeten. Ort: Klub 74, Nachbarschaftszentrum Hellersdorf, Am Baltenring 74, 12619 Berlin. Schlager des Ostens: Siegfried „Siggi“ Trzoß präsentiert am 24. August um 14.30 Uhr Musik und unterhaltsame Anekdoten. Eintritt: 10 Euro. Ort: Stadtteilzentrum und Nachbarschaftshaus „Kiek in“, Rosenbecker Straße 25/27, 12689 Berlin, Tel. 030 93492656.

KINO 22. Hellersdorfer Balkonkino: Kostenloses Open-Air-Kinovergnügen mit Musik. Aufführungen am 22. Juli mit „Fack Ju Göhte“ (2014); 29. Juli „One Chance – Einmal im Leben“ (2013); 5. August: „Dessau Dancers“ (2014); 12. August „Spectre “ (2015). Filmstarts jeweils um 21.30 Uhr, ab 19 Uhr Livemusik. Eintritt: frei. Ort: Cecilienplatz am UBahnhof Kaulsdorf Nord (U5).

THEATER & BÜHNE Aus Leben und Werk von Anton Tschechow: Literarischer Abend anlässlich des 112. Todestages von Anton Tschechow am 19. Juli um 19 Uhr. Eintritt: 3 Euro. Ort: Berliner Tschechow-Theater, Märkische Allee 410, 12689 Berlin, Tel. 030 93661078.

MALEREI/ FOTOGRAFIE „Form und Phase“: Gruppenausstellung der Freien Kunstklasse Marzahn-Hellersdorf. Zu sehen sind die Werke junger Künstler bis zum 5. August. Öffnungszeiten: Mo-Fr 10-18 Uhr, Eintritt frei. Ort: Ausstellungszentrum PYRAMIDE, Riesaer Str. 94, 12627 Berlin, Tel. 030 902934132. „Die Farbe sucht eine Sprache“: Ausstellung mit Bildern von Matthias Hartje in der Artothek. Zu sehen bis zum 30. August. Bilder von Matthias Hartje stellen abstrahierte Szenen dar, die seinen Gedanken entspringen. Er gibt den Farben freien Raum und versucht mit vielen Details das eigentlich Unsichtbare sichtbar zu machen... Ort: Bezirkszentralbibliothek „Mark Twain“, Marzahner Promenade 52-54, 12679 Berlin, Tel. 030 54704142. Öffnungszeiten: Mo, Di, Do, Fr 9-19.30 Uhr, Mi 14-19.30 Uhr, Sa 10-14 Uhr. „IM INNERN“: Ausstellung in der Krankenhauskirche, zu sehen bis zum 11. September. Zwei junge Künstler des inklusorischen

Ateliers Farbklang in Berlin-Mitte, Sina Gummich, geb. 1990 und Fabian Mettin, geb. 1987, präsentieren ihrem Publikum Malerei und Zeichnungen, Werke, die in den vergangenen Jahren in eben diesem Atelier entstanden sind. Ort: Krankenhauskirche im Wuhlgarten, Wuhlgarten e.V., Brebacher Weg 15, 12683 Berlin, Tel. 030 562969423. Öffnungszeiten: tgl. 14-17 Uhr. Drushba-Trasse – Bilder und Film über ein Abenteuer: Im Stadtteilzentrum Hellersdorf-Süd werden derzeit Fotos zum Abenteuer an der legendären Drushba-Trasse gezeigt. Die Ausstellung ist bis zum 19. Juli Mo-Fr 9-19 Uhr im KOMPASS – Haus im Stadtteil, Kummerower Ring 42, 12619 Berlin, Tel. 030 56497401, zu sehen.

VORTRAG & LESUNG „Mein Onkel Rudolf“: Kurzgeschichten aus unserem Alltag, erlebt, aufgeschrieben und gelesen von Marianne Marquardt, am 9. August um 14 Uhr. Eintritt: 2,50 Euro. Ort: KOMPASS – Haus im Stadtteil/ Stadtteilzentrum Hellersdorf-Süd, Kummerower Ring 42, 12619 Berlin, Tel. 030 56497401. Erinnerungen an Rudolf Herrnstadt: Um das Leben und Wirken von Rudolf Herrnstadt geht es am 24. August um 18 Uhr bei einem Vortrag. Der Journalist (1903-1966) war der erste Chefredakteur der „Berliner Zeitung“. Der Historiker Lutz Heuer erinnert an ihn. Eintritt: 3 Euro. Ort: Stadtteilzentrum Biesdorf, Alt Biesdorf 15, 12683 Berlin, Tel. 030 526784593.

Das Glück, das nicht vom Baum fallen wollte: Kinderpuppentheaterstück am 19. Juli um 10 Uhr. Eintritt: 4 Euro. Ort: Statttheater Lichtenberg e.V., Allee der Kosmonauten 67, 12681 Berlin, Tel. 030 4423651. „Habt Ihr heute schon geschnullebatzt?“: Liedertheaterstück mit dem Musiktheater Nobel-Popel am 27. Juli um 10 Uhr. Eintritt: 2 Euro. Ort: Marzahner Promenade 55, 12679 Berlin. „Piraten Ahoi“: Musiktheater für Kinder mit Nine Mond am 10. August um 10 Uhr. Eintritt: 2 Euro. Ort: Marzahner Promenade 55, 12679 Berlin.

IMPRESSUM

Bezirks-Journal

Unabhängige Monatszeitung für die Berliner Bezirke. In Kooperation mit www.lichtenbergmarzahnplus.de und www.qiez.de Das Bezirks-Journal erscheint einmal im Monat und liegt derzeit an ca. 300 Orten in den Bezirken Lichtenberg sowie Marzahn-Hellersdorf kostenlos zur Mitnahme aus. Die Zeitung finanziert sich ausschließlich durch Werbung. Herausgeber/ Chefredakteur: Marcel Gäding (V.i.S.d.P.) Verlag: Medienbüro Gäding | Marcel Gäding im Medienzentrum Marzahn Zur Alten Börse 77 | 12681 Berlin Telefon: 030 55 49-43 60 Telefax: 030 55 49-43 69 E-Mail: redaktion@bezirks-journal.de Internet: www.bezirks-journal.de Facebook: www.facebook.com/bezirksjournalberlin Twitter: www.twitter.com/bezirks_journal Redaktion & Internet: Marcel Gäding (Ltg.), Volkmar Eltzel (lima+) freie Mitarbeit: Steffi Bey, Benedikt Paetzholdt, Regina Friedrich, Birgitt Eltzel Anzeigen & Werbung: Lutz Neumann, Tel. 030 55 49-96 55 E-Mail: anzeigen@bezirks-journal.de Vertrieb & Verteilung: Detlef Matzki, Eckhard Kietzmann E-Mail: vertrieb@bezirks-journal.de Druck: Pressedruck Potsdam GmbH MADSACK Mediengruppe Friedrich-Engels-Straße 24, 14473 Potsdam Mitglied im Deutschen Journalistenverband e.V. Wirtschaftskreis Hohenschönhausen-Lichtenberg e.V. Bundesverband mittelständische Wirtschaft e.V. Gesamtauflage: 100.000 Exemplare Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 3/2015. Das nächste Bezirks-Journal erscheint am 11.08.2016


12 Bezirks-Nachrichten

Juli 2016 | Bezirks-Journal Marzahn-Hellersdorf

Vivantes versorgt geflüchtete Menschen Klinikkonzern vor Ort in Unterkünften

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Alles, was Marzahn-Hellersdorf bewegt. Kurz. Bündig. Kompakt. Senden Sie uns Ihre Infos! E-Mail: redaktion@bezirks-journal.de

Grundstein für Grundschule gelegt MARZAHN-HELLERSDORF. Im Beisein von Bezirksbürgermeister Stefan Komoß (SPD) ist an der Ecke Köpenicker Straße/ Habichtshorst der Grundstein für ein neues Grundschulgebäude gelegt worden. Die Schule an der Straße Habichtshorst entsteht als Neubau für die jetzige Grundschule am Fuchsberg. Der Neubau hat ab 2017, dem Jahr der geplanten Fertigstellung, eine reguläre Kapazität von drei Zügen. Insgesamt wird das Gebäude mit einer Zwei-FeldSporthalle für 17,4 Millionen Euro errichtet. Start ist 2018/ 2019. (psz.)

Eine Fahne für Vielfalt und Tolerenz MARZAHN-HELLERSDORF. Bezirksbürgermeister Stefan Komoß (SPD) hisst auch in diesem Jahr wieder die Regenbogenfahne vor dem Rathaus auf dem Alice-Salomon-Platz. Die Regenbogenfahne steht für schwul-lesbische Vielfalt. Sie wird in Berlin und vor den jeweiligen Bezirksrathäusern aufgehängt. (ba)

Tunnelblick Von der pulsierenden Innenstadt ins grüne Marzahn: Auf einer fast 20 Kilometer langen Strecke verkehrt die Straßenbahnlinie M8 zwischen Hauptbahnhof und Ahrensfelde. Dabei fährt sie 38 Stationen an - und manchmal auch durch grüne Tunnel wie hier nahe der Marzahner Promenade. Gut eine Stunde fährt die moderne Niederflurbahn quer durch die Stadt. Aufgenommen hat dieses Foto Ingo Krassowski von der Fotogruppe des Deutschen SeniorencomputerFOTO: INGO KRASSOWSKI clubs.

Mitreden beim Quartiersmanagement HELLERSDORF. Am 20. Juli findet ab 17 Uhr die Auftaktveranstaltung des neuen Quartiersmanagements (QM) Boulevard Kastanienallee im Jugendclub U5 statt. Prof. Dr.-Ing. Engelbert Lütke Daldrup, Staatssekretär für Bauen und Wohnen, und Christian Gräff, Bezirksstadtrat für Wirtschaft und Stadtentwicklung in Marzahn-Hellersdorf, werden die Veranstaltung feierlich eröffnen. Danach wird das Team des Quartierbüros einen

Überblick über die Aufgaben des Quartiersmanagements geben sowie die Möglichkeiten einer aktiven Mitgestaltung der Gebietsentwicklung durch die Bewohnerschaft aufzeigen. Im zweiten Teil der Veranstaltung ist die Meinung der Anwesenden gefragt. Es stehen Stellwände für Ideen, Vorschläge und Anregungen bereit. Zudem können sie darüber abstimmen, wie das Logo des Quartiersmanagements aussehen wird. (ba)

as Vivantes Klinikum Kaulsdorf hat die Leitung für die medizinische Versorgung in zwei Notunterkünften für Asylsuchende in der Bitterfelder Straße in Marzahn übernommen. Das Landesamt für Gesundheit und Soziales erteilte dem Berliner Krankenhauskonzern einen entsprechenden Auftrag. Das Vivantes Klinikum Kaulsdorf kümmert sich federführend um den Betrieb des sogenannten Med-Punktes und bietet für die Asylsuchenden zweimal die Woche allgemeinmedizinische Sprechstunden in den Unterkünften an. Menschen, die in umliegenden Turnhallen und anderen Unterkünften in der Nähe untergebracht sind, können hier mitversorgt werden. Für geflüchtete Frauen bietet die Einrichtung in Kaulsdorf schon seit April jeden Dienstag eine gynäkologische Sprechstunde an – mit farsi und arabisch sprechenden Ärzten. Diese Sprechstunde wird zunehmend gut angenommen. In der Perspektive sollen die Sprechstunden bedarfsgerecht erweitert werden. Die Flüchtlingsunterkünfte werden von der EJF gemeinnützigen AG und dem Volkssolidarität Landesverband Berlin e.V. betrieben. Vivantes versorgt bereits in drei weiteren Unterkünften Geflüchtete medizinisch und zum Teil auch psychiatrisch: in einem ehemaligen Kaufhaus in der Neuköllner Karl-Marx-Straße, am ehemaligen Flughafen in Tempelhof sowie in der Spandauer Schmidt-KnobelsdorfKaserne. (psz.)

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