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Geschichtsträchtiges
Fotos: TV Partschins/Helmuth Rier
Geschichtsträchtiges Partschins
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Der Partschinser Wasserfall und das Schreibmaschinenmuseum sind Sehenswürdigkeiten, die man in Partschins gesehen haben muss. Partschins hat aber auch die ersten Wasserkraftwerke und viel Geschichte zu bieten.
von Philipp Genetti
Partschins, das „Tor“ in den Vinsch gau, erstreckt sich mit seinen 3820 Einwohnern über eine Gesamtfl äche von 5540 Hektar und von 500 bis zu 3337 Metern über dem Meeresspiegel. Die höchste Anhebung bildet das sogenannte „Roteck“, auch „Zehnerspitze“ genannt. Es ist der höchste Berg der Texelgruppe und wurde am 14. Juli 1872 erstmals über den Südwestgrad von Th eodor Petersen, dem damaligen Vorstand der Sektion „Frankfurt am Main“ des Deutschen Alpenvereins, dem Schmied von Katharinaberg Rochus Raff einer und dem Hirten Illdefons Kobler bestiegen. Der Name „Zehnerspitz“, den das „Roteck“ noch bis Ende des 19. Jahrhunderts trug, ist darauf zurückzuführen, dass der Berg den Bewohnern des Pfossentales lange Zeit auch zur Bestimmung der Uhrzeit gedient haben soll.
Entlang der Römerstraße
Mit seinen Ortsteilen Rabland, Töll, Quadrat, Sonnenberg und Tabland bildet Partschins das Tor zum Vinschgauer Sonnenberg und weist mit seinen zahlreichen frühzeitlichen Funden eine lange Siedlungsgeschichte auf. Mit der Realisierung der alpinen Römerstraße „Via Claudia Augusta“ erlangte das Gebiet um Partschins bis spätestens zur Fertigstellung der Straße im Jahre 46 nach Christus einmal mehr an Bedeutung. Ein besonders kostbares Relikt aus dieser Zeit bildet der 1552 beim heutigen Hanswirt in Rabland gefundene Meilenstein aus „Quadrater“ Marmor. Dieses einzigartige Straßendenkmal des Kaisers Claudius Augustus ist einer der beiden überbleibenden Meilensteine, die die römische Straße sowohl mit Angabe des Urhebers, des Auft raggebers, des Zeitpunktes, des Straßen-
Wasserfall ist eines des ältesten Kraftwerke in Südtirol O. von Miller plante das Kraftwerk auf der Töll
Peter Mitterhofers Schreibmaschine
namens als auch der Endpunkte im Norden und Süden schrift lich belegen. Der Rablander Meilenstein kann heute im Stadtmuseum von Bozen besichtigt werden. Eine Nachbildung befi ndet sich an der Fundstelle beim Hotel Hanswirt.
Von „Parzins“ zu „Partschins“
Über den namentlichen Ursprung des Hauptortes „Partschins“ sind sich die Historiker bis heute nicht einig. Während einige Experten seine Wurzeln in der rätoromanischen Bezeichnung „pars sinus“, zu Deutsch „Bergbucht“ oder „Wie sengelände“, oder „per sinum“ für „am Verwüster“ vermuten, schließen andere Historiker auf eine Ein deutschung des romanischen Begriff es „parricu“ für „Pferch“ oder „Heide“. Tatsache ist, dass sich auch in den urkundlichen Dokumenten die Schreibweise des Ortes immer wieder gewandelt hat. Nachdem man im 11. Jahrhundert beispielsweise noch „Parzins“ schrieb, gab es bis zur heutigen Schreibweise mehrere Versionen, die von „Purzhins“ bis zu „Partschindes“ reichen.
Das Dorfbild
Das heutige Dorfb ild des Hauptortes Partschins wird von mehreren historischen Adelssitzen und Höfen bis hin zu modernen Gaststätten und Wohnanlagen geprägt. Was man in Partschins unbedingt gesehen haben muss, sind der Partschinser Wasserfall, die zahlreichen Th emenwege, die spätgotische Pfarrkirche Peter und Paul sowie das Schreibmaschinenmuseum „Peter Mitterhofer“, das dem Leben und Wirken des berühmtesten Partschinser Querdenkers, Erfi nders und Pioniers der mechanischen Schreibmaschine gewidmet ist, mit über 2000 Ausstellungsstücken.
Die ältesten Kraftwerke
Mit dem Kraft werk „Wasserfall“ unmittelbar am Gasthaus „Wasserfall“ befi ndet sich außerdem eines der ältesten Genossenschaft skraft werke Südtirols in Partschins. Das Kraft werk entstand auf Initiative des Reisevertreters Josef Gamper und des Dorfpfarrers Mantinger, mit dem Wiener Neustädter Ing. Lai als Planer und wurde nach einjähriger Bauzeit im Jahre 1908 in Betrieb genommen. Wie es auf der Webseite des Museums für technische Kulturgüter „Tecneum“ heißt, befi nden sich heute im Kraft werk „Wasserfall“ zwei Petonturbinen. Im Jahr 1957 wurde ein zweites Kraft werk auf dem Salten errichtet. Nachdem die Leistung und Produktion der beiden Anlagen aber im Laufe der Jahre nicht mehr zur Versorgung der Gemeinde reichten, wurde mit dem neuen Wasserkraft werk Birkenwald ein weiteres Kraft werk erbaut und 2012 eingeweiht. Es ersetzte das Kraft werk Wasserfall, das daraufhin stillgelegt wurde. Ein weiteres bedeutsames Kraft werk befi ndet sich im Ortsteil Töll. Mit seinen über 120 Betriebsjahren ist es das älteste Wasserkraft werk Südtirols und bereits seit 1898 in Betrieb. Außerdem zeugt es als erstes Groß wasserkraft werk für die frühe Ge schichte der Strom erzeugung im Land und erfüllt noch heute seine wichtige Funktion als Elektrizitätswerk für das Burg gra fenamt.
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