3 minute read

PORTRAIT

Next Article
GESELLSCHAFT

GESELLSCHAFT

GRIES - (pka) Geboren ist Franz Tutzer am 30. Oktober 1953 im Grieserhof, wo damals viele Mütter ihre Kinder zur Welt brachten. Aufgewachsen ist er mit 7 Geschwistern im heimatlichen Eisenkellerhof im Herzen von Gries. Nach der Volksschule besuchte Franz die Mittelschule bei den Franziskanern und maturierte 1972 auch dort. „Diese Ausbildung war ein solides Rüstzeug für mein künftiges Studium an der Universität für Bodenkultur in Wien, die ich 1978 abgeschlossen habe.“ Den Zivildienst absolvierte Franz Tutzer beim Verein „La Strada – Der Weg“ unter dem unvergessenen Gründer Giancarlo Bertagnolli, das war „für mich eine prägende Zeit, die mich auch spirituell angeregt hat.“ Seinen berufl ichen Werdegang begann Tutzer dann 1981 als Supplent im Realgymnasium im Fach Biologie, ein Jahr später wechselte er in die Oberschule für Landwirtschaft nach Auer, wo er bis zu seiner Pensionierung blieb. Zuerst unterrichtete er verschiedene Fächer, wurde dann zum Vizedirektor ernannt und bekleidete anschließend die Stelle als Direktor bis 2019. „Die ersten Schuljahre waren für alle, Lehrpersonen wie Schüler, nicht einfach, es war noch viel Aufbauarbeit vonnöten, die wir aber gut gemeistert haben. Es musste ja dann auch ein geeignetes Gebäude für ein Schülerheim ausfi ndig gemacht werden, galt es doch, die zahlreichen jungen Menschen, die vom ganzen Land die Schule besuchen wollten, unterzubringen.“ Als Meilenstein bezeichnet Tutzer den Erwerb des Bottahofes (ehemals Steinkellerhof)

„Der Besonnene“

Advertisement

Franz Tutzer

Der Oberschuldirektor ist seit knapp 2 Jahren in Pension, aber weiterhin sehr beschäftigt. Neben seinem großen Hobby Lesen ist Franz Tutzer in mehreren Organisationen in führenden Funktionen ehrenamtlich tätig: Im Pfarrgemeinderat Gries wie im Katholischen Forum, als Verwaltungsrat im Michael-Gamper-Werk genauso wie im Grieser Kulturheim. Einen lang gehegten Traum hat er sich kürzlich auch erfüllt – den Pilgerweg nach Santiago de Compostela.

in Auer, denn „von nun an stand uns ein eigener landwirtschaftlicher Betrieb zur Durchführung der verschiedenen Übungen zur Verfügung. Ich hatte auch ziemlich großen Spielraum bei den Lehrplänen, die Lehrinhalte konnten angepasst werden, da diese auf nationaler Ebene minimalistisch ausgerichtet waren.“ Der große Erfolg der Schule zeigt sich auch dadurch, dass von den ursprünglich 58 Schüler/innen im Gründungsjahr 1980 diese Zahl auf inzwischen etwa 600 angewachsen ist, was „dann auch immer wieder zu neuen Herausforderungen führte, denn es musste ja der entsprechende Raumbedarf geschaffen werden.“ Franz Tutzer ist seit 1981 verheiratet und hat 4 Kinder. In seiner knapp bemessenen Freizeit widmete er sich vor allem dem Lesen von Büchern, „und zwar quer durch alle Gebiete. Berufsbedingt habe ich oft pädagogische Literatur zur Hand genommen, philosophische Texte interessieren mich auch sehr stark, allgemein aber auch, was so alles in der Welt an Bedeutendem geschieht.“ Nicht zu vergessen ist bei Tutzer sein großer Einsatz im ehrenamtlichen Bereich. So ist er seit mehreren Amtsperioden im Pfarrgemeinderat Gries tätig, seit 2010 als dessen Vorsitzender. Im Michael-Gamper-Werk ist er seit Jahrzehnten Verwaltungsrat, auch im Grieser Kulturheim gibt er seine langjährige Erfahrung als Vorstandsmitglied weiter. Seit Kurzem ist Tutzer auch im Katholischen Forum, und zwar als Vorsitzender. Was reizt ihn aber an diesen vielfältigen Funktionen? „Ich sehe meinen Beitrag, den ich hier leisten kann, auch als Verpfl ichtung der örtlichen Gemeinschaft gegenüber. Mit der Pfarrei in Gries bin ich darüber hinaus seit jeher eng verbunden und ich bin auch der Meinung, dass jeder nach Fähigkeit und Talenten etwas für die Gesellschaft tun kann.“ Einen großen Wunsch hat sich Franz Tutzer kurz nach seiner Pensionierung erfüllt: Er pilgerte nach Santiago de Compostela, war einen Monat lang unterwegs und erreichte dann nach rund 800 Kilometern sein Ziel. „Es war eine eigene Erfahrung, man gewinnt eine gewisse Distanz zum täglichen ‚normalen‘ Leben. Die Prioritäten ändern sich, es geht um das Essentielle, für mich war es eine große Bereicherung.“

Beim Ausspannen im Burgenland … mit dem Drahtesel.

This article is from: