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Geschichte Sprenger Kreuz
by bigdetail
Die Geschichte um das „Sprenger Kreuz“
an der Höhenstraße
Nach einer verheerenden Seuche im 15. Jahrhundert, welche auf das verschmutzte Grundwasser aus dem Ziehbrunnen zurückzuführen war, wurde im Jahre 1485 von der „Spreng“, östlich vom „Ölberg“, die erste Trinkwasserleitung aus Holzrinnen über die Riedgasse in die Stadt geführt, die den Brunnen vor dem „Goldenen Dachl“ speiste.
Damit Gott die in der Spreng gefasste Trinkwasserquelle behüten und damit die Bevölkerung von Innsbruck vor weiteren Seuchen bewahren möge, wurde ein einfaches Kreuz errichtet. Später wurde es lange Zeit als Gedenkstätte für die bei den Sprengungen am Steinbruch verunglückten Männer genutzt.
1782 wurde das Sprenger Kreuz im Höttinger rchiv erstmals erwähnt. 1837 wurde es auf Veranlassung von Peter Liebl verschönert und der Platz darum mit einem Zaun abgesichert, mit Bäumen bepflanzt und mit Bänken bestückt. Für diese Erneuerung wurde, wie einer Rechnung im Höttinger rchiv zu entnehmen ist, der Betrag von 150 Gulden und 36 Kreuzern aufgewendet.
1865 hat der Sternwirt Josef Flunger von St. Nikolaus mit der Tischgesellschaft „Mariandler“ die Sprengerkreuzgesellschaft gegründet, die fortan für die Instandhaltung des Kreuzes sorgte. Auch der in Lebensgröße dargestellte Christus dürfte aus dieser Zeit stammen.1934 wurden im Auftrag der Sprengerkreuzgesellschaft von Meister Peskosta aus St. Ulrich in Gröden die Statuen der Schmerzensmutter und des Hl. Johannes angefertigt und aufgestellt. Der Karfreitag des Jahres 1939 war für das Sprenger Kreuz ein schwarzer Freitag. Vandalen hatten die Kreuzigungsgruppe teilweise zerstört. In der Folge ist sie jahrzehntelang verwildert. Der damalige Schriftführer des TV „D’Burgstodler“, Josef Posch, hat sie 1965 bei einem Spaziergang entdeckt. Noch im selben Jahr hat er gemeinsam mit Josef Fröhlich, Gründer und damaliger Obmann, vom Grundbesitzer Alfons Mauser die Bewilligung zur Errichtung einer Gedenkstätte für die verstorbenen Mitglieder des TV „D’Burgstodler“ eingeholt und die Erhaltung von der Sprengerkreuzgesellschaft übernommen. Sofort begann der Verein mit der Renovierung. Am 10. Oktober 1965 konnte die feierliche Einweihung durch Hw. Pfarrer Eugen Bischof von St. Nikolaus vorgenommen werden.
Nach dem Tod von Josef Posch 1970 hat Alfons Moser die Verantwortung übernommen. Durch seine Initiative bekam der Platz einen neuen Zaun. Und da die Statuen noch freigestanden sind, mussten sie nach zehn Jahren wieder überarbeitet werden.
(v.l.n.r.): Foto 1922: Sprengerkreuzgesellschaft „Mariandler“und die Christusstatue vom Künstler Alois Winkler. Foto 1966: Sprengerkreuz nach der Entdeckung und wieder Instandsetzung vom Trachtenverein „D’Burgstodler“. Statuen Schmerzensmutter und Johannes 1934 von Meister Peskosta aus St. Ulrich / Gröden. Fotos: Gerhard Heichlinger
Foto 1995: Neuerliche Renovierung des Sprengerkreuzes. Foto 2007: Sprengerkreuz nach der letzten großen Renovierung mit Hangstützung von 2006 bis 2007.
Malermeister Alois Lener aus Hötting hat die Figuren in einer Arbeitszeit von 280 Stunden restauriert. Dazu kam die Holzverschalung sowie die neue Überdachung.
Seit 1980 kümmerte sich Otto Fröhlich um die Belange des Sprenger Kreuzes. Auf Veranlassung des damaligen Obmanns Gerhard Heichlinger wurde 1993 das Sprenger Kreuz generalsaniert. Die Statuen wurden restauriert, der Platz ausgebessert und Zaun und Bänke neu gestrichen. Unterstützt wurden die Arbeiten vom Innsbrucker Verschönerungsverein und vom Schwarzen Kreuz. Auch Frauen des Vereines, insbesondere Käthe Moser und Anni Tschurtschenthaler, haben sich um das Sprenger Kreuz durch die laufende Pflege große Verdienste erworben. Der Trachtenverein „D’Burgstodler“ ist unter der Obfrau Angelika Heichlinger auch weiterhin bemüht, das „Sprenger Kreuz“ als Kulturgut der Stadt Innsbruck zu erhalten und es als Gedenkstätte für die verstorbenen Mitglieder zu nutzen.
Der Trachtenverein „D’ Burgstodler“ lädt auch heuer wieder am „Seelensonntag“, 8. November 2020 , um 14:00 Uhr am „Sprenger Kreuz“ zum Totengedenken an die verstorbenen Mitglieder ein.
Wir danken herzlich...
allen Spenderinnen und Spendern für ihre großzügige Gabe:
Christophorussammlung
Caritas-Augustsammlung Hötting
EUR 120,00
EUR 218,91
Hungerburg
EUR 85,00
EUR 90,00
St. Nikolaus
EUR 350,00
EUR 170,50
Wir bitten um Unterstützung...
für unsere Dreiklang- Herbstausgabe
denn es uns ein großes Anliegen, ohne Werbeanzeigen zur Finanzierung auszukommen. Wir sind für jede finanzielle Unterstützung dankbar, egal, ob sie in bar im Widum abgegeben oder auf folgendes Konto überwiesen wird:
Vielen Dank für Ihre Spende!
Empfänger: Dreiklang
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Wir laden ein
BESUCH DES JÜDISCHEN FRIEDHOFES Führung mit Dr. Peter Stöger 10. Oktober 2020, 15 Uhr , am Haupteingang zum Städtischen Westfriedhof, Fritz Pregelstraße
Friedhöfe sind immer Geschichtsbücher. Sie erzählen Familiengeschichte, Politikgeschichte, Wirtschaftsgeschichte und auch Verfolgungsgeschichte. Am Grab der Namenlosen und der ukrainischen Zwangsarbeiter vorbei, gelangen wir in den Jüdischen Friedhof. Dort begegnet uns die Reich Kristallnacht, begegnen uns Auschwitz und ein 17 jähriges Schulmädchen, das ins Elend gestoßen wurde. Das alte Lied „Innsbruck, ich muss Dich lassen“ war Wirklichkeit geworden... Bitte Maske mitnehmen und Sicherheitsabstand einhalten.