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Einfach und bewusst

Coronabedingter Verzicht auf die Tiroler Landesprozession - Pontifikalamt und Vesper zu Fronleichnam am 11. Juni

Pontifikalmesse zu Fronleichnam

Aufgrund der Maßnahmen gegen das Corona-Virus fand das Fronleichnamsfest 2020 in kleineren Formaten statt. So wurde auch die traditionelle Tiroler Landesprozession vom Innsbrucker Dom zur Basilika Wilten abgesagt.

Die Pfarrgemeinden lud Diözesanbischof Hermann Glettler heuer ausdrücklich ein: „Es geht um Fürbitte und Segen für die Menschen in unseren Dörfern und Städten. Dieser geistliche Dienst ist gerade jetzt, wo schwerwiegende Folgen der Krise immer sichtbarer werden, wichtig“.

Das Stift Wilten feierte in der Stiftskirche eine Pontifikalmesse mit abschließendem sakramentalen Segen. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von einem Bläserquintett der Stadtmusikkapelle Wilten.

Im Anschluss an den Gottesdienst fand - unter Einhaltung der vorgegebenen Covid-Regeln - ein Totengedenken für die verstorbenen Kameraden der Schützenkompanie Wilten beim Denkmal vor der Basilika statt.

Zum Ausklang des Feiertages wurde in der Stiftskirche Wilten gemeinsam „das Abendgebet der Kirche“, die Vesper, gebetet, musikalisch unterstützt von der Capella Wilthinensis.

Bläserquintett der Stadtmusikkapelle Wilten

Totengedenken vor der Basilika Wilten

Vesper in der Stiftskirche

Abt Raimund segnet die Gläubigen. Am 21. Juni 1992 wurde Raimund Schreier zum Abt des Stiftes Wilten benediziert. Daher begeht die Kommunität der Prämonstratenser-Chorherren des Stiftes nach alter Tradition an diesem Tag das Benediktionsfest.

Herz – Zeichen der Liebe

Gottesdienst zum Herz-Jesu-Fest am 21. Juni in der Stiftskirche Wilten. An diesem Tag feierte Abt Raimund auch seinen Benediktionstag.

Herz-Jesu-Fest: Viele tun sich schwer mit der Darstellung des Herzens Jesu. Aber wer von so manchen für uns kitschig anmutenden Darstellungen absehen kann, dem müsste bewusst werden, dass das Symbol „Herz“ eines der bedeutungsvollsten, der universalsten und ältesten Sinnbilder ist.

Seit Urzeiten bezeugt eine unüberschaubare Fülle von Mythen, Märchen, Dichtungen, Volksliedern, religiösen und philosophischen Schriften, sowie Werke der bildenden Kunst diese Vorliebe für das Herz als Symbol. Schon lange vor der Entdeckung des biologischen Herzens als Pumpe war dieses Sinnbild für die Menschen viel mehr als nur ein Muskel; und sogar heute, in aufgeklärten Zeiten, begegnet man diesem Symbol Herz auf Schritt und Tritt.

Das Symbol Herz ist Quelle der Religiosi

tät und der Weisheit, ist Sitz der Seele und vor allem Sinnbild der Liebe. Heutzutage ist es in erster Linie genau dieses Symbol der Liebe. Es wird sehr oft gebraucht, aber auch missbraucht. Im allgemeinen Sprachgebrauch, und ebenso bei Sprichwörtern ist Herz ein tiefsinniges Schlüsselwort seit urdenklichen Zeiten.

Im Alten Testament begegnen wir dem Wort „Herz“ fast 1000-mal und 160-mal im Neuen Testament. Das Herz ist der Ursprungsort der Gottesverehrung, aber auch die Stätte der Gottesferne. Hier ist nach Paulus die Wohnung des Heiligen Geistes; hier ist der Ort der Gottes- und Nächstenliebe. HERZ ist der Cantus firmus, der sich durch die ganze Heilige Schrift zieht: Gott hat ein Herz für den Menschen. Und sein großes Herzensanliegen ist die Liebe, die Gottes- und Nächstenliebe.

Abt Raimund: „Herz-Jesu-Fest also ist die Botschaft von der Gottes- und Nächstenliebe. Wenn wir das verstanden haben, haben wir die ganze Bibel verstanden. Ja, eine solche Herz-Jesu-Spiritualität ist höchst modern und immer aktuell. Unsere belastete und in Dunkel gehüllte Welt braucht ein Zentrum pulsierender Liebe, das dem Universum und aller Geschichte einen Sinn gibt. Der Mensch ist auf der Suche nach Liebe. Sie allein macht Christentum glaubwürdig – ut credat mundus – damit die Welt glaubt (Joh 17,21).“

Herz-Jesu-Darstellung am Messgewand

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