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LEITWORT Liebe Freunde unseres Stiftes
Liebe Freunde unseres Stiftes!
Vor einigen Wochen hatte ich in der Innenstadt zu tun und bin bei der Spitalskirche vorbeigekommen. Das Kirchenportal war weit offen. Diese Einladung ohne Worte habe ich gerne angenommen für ein kurzes Innehalten und Beten. Dabei habe ich beim vorderen rechten Seitenaltar einen Dankpostkasten entAbt Raimund Schreier deckt. Darunter lagen DankOPraem karten mit der Einladung, jeden Tag einem wichtigen und wertvollen Menschen Danke zu sagen. Die Dankkarte kann man auf dem Postweg mit einem Dank versenden. Auch kann man einen Dank an Gott schreiben und diesen in den dort aufgestellten Postkasten werfen. Auf dieser Karte finden wir in verschiedensten Sprachen das Wort DANKE. Danke auf Deutsch, Dank je wel auf Holländisch, Shukran auf Arabisch, gracias auf Spanisch, merci auf Französisch, evcharistó auf Griechisch, grazie auf Italienisch, thank you auf Englisch, dziekuje auf Polnisch, kösönöm auf Ungarisch, hvala auf Slowenisch, dekuji auf Tschechisch, obrigada auf Portugiesisch…!
„Aus dem Staunen entspringt der Dank“, sagt der große Theologe des 20. Jahrhunderts, Romano Guardini. Wenn wir in diesen vergangenen Monaten der Pandemie das gelernt haben, dann haben wir das Wesentlichste unserer christlichen Spiritualität wiederentdeckt. Wir mussten auf vieles verzichten. Vielleicht hat uns das den Geschenkcharakter des Lebens aufgezeigt. Letztlich ist uns alles geschenkt: jeder Tag, jeder Atemzug, jede solidarische Geste, jede Versöhnungsinitiative. Auch das hohe Gut der Gesundheit ist ein großes Geschenk. Das wurde uns in den vergangenen Wochen deutlich vor Augen geführt. Das lässt uns staunen und dann tief dankbar werden. Aus dem Staunen entspringt der Dank. Erst als kranke Menschen entdecken wir oft, wie selbstverständlich wir aufstehen, uns bewegen und dabei vergessen zu danken. Auch die Tatsache, dass wir jeden Tag auf dem Tisch genügend zu essen und immer frisches Wasser und natürlich auch guten Wein haben, dass wir ein Dach über dem Kopf, eine Wohnung, ein Haus, dass wir Arbeit haben, dass wir in einer wunderbaren Schöpfung leben dürfen. Das alles sollte uns wieder mehr dankbar werden lassen.
Die kürzeste Formel des Christentums, sagt der Benediktiner und Bestsellerautor David Steindl-Rast, ist die Dankbarkeit. Dank fasst in kompaktester Form zusammen, was christliches Leben heißt. Dankbarkeit neigt vom Prinzip her zur Religiosität, zum Gebet. Der Schriftsteller Elias Canetti schreibt: „Das Schwerste für den, der an Gott nicht glaubt: Dass er niemanden hat, dem er danken kann. Mehr noch als für seine Not braucht man einen Gott für Dank“ (aus seinen Aufzeichnungen „Das Geheimherz der Uhr“). Und ein anderer Weiser hat einmal gesagt: „Je näher ein Betender zu Gott kommt, umso mehr wird er ein Dankender“. Wir müssen wieder mehr Menschen des Dankes werden, sonst verkümmert unser Leben mit seinen Tagen und Jahren. Der Dank kennt nämlich eine Dimension, die oft im täglichen Einerlei ins Vergessen gerät. Jeder Dank, und wenn er noch so klein und unscheinbar ist, hat ein Echo im Himmel. Und deshalb sollte jedes Gebet, jede Klage, jedes Loblied immer enden mit dem Dank. Deshalb ist der Mittelpunkt aller christlichen Rituale die Danksagung, die Eucharistie.
Diese Zeit der Pandemie ruft uns auf zu einer „Spiritualität der Dankbarkeit“. So lasset uns danken dem Herrn, unserm Gott!
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