2 minute read
GEISTLICHE ABENDMUSIK
Die Geistliche Abendmusik im Sommer 2021 stand unter dem Motto „900 Jahre Prämonstratenser“ und feierte das Ordensjubiläum mit einem musikalischen Prämonstratenser-Schwerpunkt. An sechs Abenden musizierten Organisten aus den Prämonstratenser-Klöstern Roggenburg, Schlägl, Wilten und Strahov an der Wiltener Reinisch-Orgel. Ihre Programme beleuchteten die geistlich-spirituellen und die musikalisch-kulturellen Prägungen des Prämonstratenser-Ordens von verschiedenen Seiten. Den ersten Abend gestaltete Stefan Ulrich Kling OPraem aus dem Kloster Roggenburg (Bayern) mit Orgelwerken der Prämonstratenser-Musiker Isfried Kayser (1712–1771), Augustin Büx (1701–1751), Sixtus Bachmann (1754–1824) und Rupert Gottfried Frieberger (1951–2016). Nikita Gasser, der derzeitige Stiftsorganist von Schlägl, würdigte im Programm des dritten Abends wieder Prämonstratenser-Komponisten. In der Basilika erklangen Orgelstücke von Lambert Ambrosius Dobbelsteen (1878–1947), Matthias Johannes van den Elsen (1870–1957) und Rupert Gottfried Frieberger.
Peter Planyavsky, der vor seiner Zeit als Domorganist von St. Stephan in Wien als Stiftsorganist des Prämonstratenser-Stiftes Schlägl (Mühlviertel) wirkte, brachte am zweiten Abend zusammen mit Andreas Planyavsky, dem ersten Flötisten des RSO Wien, Kammermusik von Augustinus Franz Kropfreiter (1936–2003) und Franz Lachner (1803–1890) sowie Improvisationen über ein Marienlied zu Gehör. Der vierte Abend richtete den Blick auf Maria als Patronin des Prämonstratenser-Ordens, der Basilika und der Stiftskirche Wilten. Renate Fankhauser (Sopran), Florian Bramböck am Saxophon und Adrian Georg Gstrein OPraem an der Orgel ließen marianische Kompositionen von Franz Schubert, Jehan Alain, Charles Gounod und Florian Bramböck erklingen.
Der fünfte Abend weitete den Blick von Schlägl aus nach Norden: Einst reichten die Pfarren des Mühlviertler Stifts über die Moldau hinaus in das heute tschechisches Gebiet. Monika Schwabegger (Alt) und Ewald Nathanael Donhoffer OPraem (Orgel) stellten Antonin Dvořáks 10 Biblische Lieder (op. 99) in den Mittelpunkt. Aus dem Prager Prämonstratenser-Kloster Strahov reisten für die sechste Abendmusik gleich acht Chorherren an: Christian Martin Pšenička OPraem und die Schola Strahoviensis unter der Leitung von Gorazd Krušina OPraem boten abwechselnd gregorianische Choräle und tschechische Orgelmusik aus den letzten drei Jahrhunderten. Dass in der Schola Strahoviensis auch Abt Daniel P. Janáček mitwirkte, ist für die musikalische Ausrichtung dieses Klosters bezeichnend. Zu danken ist allen, die zum Gelingen des diesjährigen prämonstratensischen Konzertzyklus beigetragen haben: neben den Sponsoren Land Tirol und Stadt Innsbruck besonders dem vorigen Pfarrprovisor Johannes Hohenwarter OPraem, der Pfarrsekretärin Ingrid Niedertscheider sowie Reinhold Sigl, der die Plakate und das Programmheft gestaltet hat. Dank gilt auch dem Stift Wilten, H. H. Abt Raimund Schreier OPraem und Gastmeister Siard Hörtnagl OPraem für die freundliche Bereitstellung der Unterkünfte. Stiftsorganist Kurt Estermann