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JESUS MAHNT UNS: DAS FEUER IN UNS SOLL BRENNEN
An einem Augustsonntag hörten wir aus dem Lukasevangelium folgende Sätze: Jesus spricht: „Ich bin gekommen, Feuer auf die Erde zu werfen, wie froh wäre ich, wenn es schon brennen würde.“ Und weiter: „Meint nicht ich sei gekommen, Friede auf die Erde zu bringen, sondern die Spaltung.“ Nun, so harte Jesusworte, hören wir mehrere. Jesus war eben kein Bauchredner, Demagoge, der den Leuten nur das sagt, was sie gerne hören. Seine Worte sind provozierend, sie geben uns Denkanstöße.
In diesem Jahr haben wir in den Nachrichten von unzähligen Waldbränden in Europa, Australien und Amerika erfahren. Dieses Feuer hat tausende Quadratkilometer an Waldbeständen vernichtet. Auch in Tirol fällt fast jede Woche ein Haus oder ein sonstiges Gebäude den Flammen zum Opfer. Es ist den Einsatzkräften von Feuerwehr, Rettung und Polizei aufrichtig zu danken, dass sie bei solchen Katastrophen oft unter Einsatz ihres eigenen Lebens so übermenschliches geleistet und unzählige Menschen aus höchster Not befreit haben.
Nun sagt Jesus noch: „Ich will Feuer auf die Erde senden.“ War den Jesus ein Brandstifter? Das wissen wir alle, er hat weder in der Natur, noch in einem Gebäude Brand gelegt. Das Feuer, das Jesus meinte, erinnert an das Pfingstereignis. Da heißt es: „Über alle, die an einem Ort versammelt waren, kam plötzlich ein Brausen wie ein heftiger Sturm über das ganze Haus.“ Und es erschienen Zungen wie Feuer über jedes Haupt. Alle wurden vom Heiligen Geist erfüllt. Jetzt waren die Jünger wie neue Menschen. Begeistert und schwer überzeugt verkündeten sie Jesu Leben, seine Heilsdaten, von seinem Tod und seiner Auferstehung. Plötzlich waren sie Feuer und Flamme. Dieses Feuer der Begeisterung würde man heute Motivation bezeichnen. Jesus möchte diese Begeisterung auch in uns sehen und die Wärme auf die Mitmenschen weitergeben. So schreibt es auch der Heilige Augustinus: „In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst.“
Und zum anderen Jesus Wort: „Meint nicht ich sei gekommen, Friede auf die Erde zu senden, sondern die Spaltung.“ Das soll heißen: Jeder Christ ist aufgerufen, sich klar zu entscheiden. Nehme ich Jesu Botschaft an und lebe danach, oder lehne ich sie total ab. Einen Mittelweg gibt es nicht. Oberflächlicher Glaube, Gleichgültigkeit (oft mit Toleranz umschrieben) und Lauheit, das geht nicht. So sagte es auch der Richter Roland Freisler zum Bekennen der Christen Helmut James Graf von Moltke: Das Christentum und unsere Weltanschauung haben nur eines gemeinsam, und nur das eine, nämlich, beide fordern den ganzen Menschen. Jesu Worte möchten in uns das Feuer, die Flamme immer brennen sehen. Wir sollen immer entscheiden für oder gegen ihn. Jesus ist immer bei uns und mit uns. Beten wir also zum Heiligen Geist, dass er uns seine Gnadengaben schenke. Er lasse uns unseren Glauben wie Feuer lodern und er helfe uns stets zum rechten Handeln.
Eduard Hofer
Je dunkler es hier um uns wird, desto mehr müssen wir unser Herz öffnen für das Licht von oben.
Edith Stein (1891 – 1942)