GEWERKSCHAFT DER PRIVATANGESTELLTEN, DRUCK, JOURNALISMUS, PAPIER
KOMPETENZ D A S
M A G A Z I N
F Ü R
D E N
O R G A N I S I E R T E N
1–2/2009 9. Februar KOMPETENZ Ausgabe
GZ 02Z031731M P.b.b. Verlagspostamt 1230 Wien
Grafische Kollektivverträge gekündigt Seite 18
E R F O L G
Ursachen und Lösungsansätze
Arbeitsplatzsicherheit in der Krise 4 Seiten Bericht
+++ Regeln zum Datenschutz +++ BR:next – Die neue Generation +++
www.gpa-djp.at
Leserbriefe
Unsere Arbeit ist mehr wert Einerseits lobenswert, dass ihr einen Bericht über den Gesundheitsund Sozialbereich bringt, andererseits vergesst ihr vor lauter Lobeshymnen zu erwähnen, dass die Gehälter im BAGS-KV miserabel niedrig sind und im Vergleich zu anderen Branchen in keinster Weise die physische und gesellschaftspolitische Leistung widerspiegeln. Viele Betriebe haben seit Einführung des BAGS-KV (2004) die Gelegenheit genutzt und sich der „teuren“ MitarbeiterInnen entledigt, um jüngere billige Kräfte einzustellen. Genau so ist es u. a. mir passiert.
Wie wär’s, wenn die GPA-djp sich endlich einmal für eine höhere Entlohnung der KollegInnen im Gesundheits- und Sozialbereich einsetzt und sich endlich einmal der Lobhudelei über den KV enthält? Maria Kohen 1030 Wien
Danke für das Weihnachtsgeschenk in Form der KOMPETENZ, in der ein Arbeitgebervertreter seine Ergüsse absondern kann. Das Blatt wandert umgehend ins Altpapier. Martin Herzberger BRV Pro mente Oberösterreich
Gewerkschaftliche Errungenschaften sind noch nie „erschmeichelt“ (KOMPETENZ), erbeten oder „ersudert“ worden. Aber scheinbar liegt die GPA-djp (insbesondere die Mehrheit des Bundesausschusses des WB 17) – gerade im Sozialbereich – so eng im warmen sozialpartnerschaftlichen Bett mit den Arbeitgebern (großteils auch parteipolitische Vorfeldorganisationen von Rot und Schwarz), dass ein Aufwachen und Eintreten für jene, die euch finanzieren, nicht mehr möglich ist.
Es arbeiten bereits viele Menschen am Sonntag. Und zwar nicht nur die oft zitierten Krankenschwestern und Polizisten. Die meisten tun dies, damit die anderen ihren freien Sonntag genießen können. Wie schön wäre der freie Sonntag, wenn es keine offenen Restaurants, Cafés, Kinos, Museen, Sport- und Freizeiteinrichtungen gäbe? Dann würden viele am Sonntag arbeiten wollen, weil es daheim so fad ist. Die Wirtschaftskammer OÖ plädiert dafür, dass anläss-
Sonntag Ruhetag
lich Linz 2009 mehr Lokale am Sonntag offen halten und es Souvenirstände geben soll. Gleichzeitig spricht sich die Allianz aus Kirche, Gewerkschaft und Politik vehement gegen die Sonntagsöffnung der Geschäfte aus. Soll heißen: Es ist in Ordnung, dass Küchenhilfe und KellnerIn am Sonntag (natürlich ohne Zuschlag!) arbeiten, nicht aber die VerkäuferInnen. Wenn Sie Ihr Anliegen des „freien Sonntags“ wirklich ernst nehmen, müssten Sie nicht nur für einen Einkaufsboykott am 8. Dezember plädieren, sondern auch dafür, dass alle (inkl. Handelsangestellte) am Sonntag zu Hause bleiben und nichts unternehmen (z. B. keine Christkindlmarkt-Besuche am Sonntag mit der Familie). Elisabeth Ebli 4810 Gmunden
OFFENLEGUNG GEMÄSS MEDIENGESETZ, § 25:
Verlag des Österreichischen Gewerkschaftsbundes GmbH, 1230 Wien, Altmannsdorfer Straße 154–156. Unternehmensgegenstand: Herstellung und Verbreitung literarischer Werke aller Art, Datenverarbeitung für Dritte, Handelsgewerbe und Handelsagenden, Werbung und Marktkommunikation. Geschäftsführung: Mag. Gerhard Bröthaler, DI Gerald Wödl. Einziger Gesellschafter: ÖGB Beteiligungsgesellschaft m.b.H. Sitz: Wien. Betriebsgegenstand: Herstellung und Verbreitung sowie der Verlag literarischer Werke aller Art, insbesondere von Büchern, Zeitungen und Zeitschriften, Kunstblättern, Lehrmitteln und Buchkalendern; die Erbringung von Dienstleistungen in der Informationstechnik, der Handel mit dem Betriebsgegenstand dienenden Waren sowie das Ausüben der Tätigkeiten einer Werbeagentur. Die Blattlinie entspricht jenen Grundsätzen, die in den Statuten und der Geschäftsordnung des Österreichischen Gewerkschaftsbundes (Fassung gemäß Beschluss durch den 16. Bundeskongress des ÖGB) festgehalten sind.
ALLE ADRESSEN
>>> GPA-djp-Wien, 1034 Wien, AlfredDallinger-Platz 1, Tel.: 05 0301-21000, E-Mail: wien@gpa-djp.at >>> GPA-djp-Niederösterreich, 3100 St. Pölten, Gewerkschaftsplatz 1, Tel.: 05 0301-22000, E-Mail: niederoesterreich@gpa-djp.at >>> GPA-djp-Burgenland, 7000 Eisenstadt, Wiener Str. 7, Tel.: 05 0301-23000, E-Mail: burgenland@gpa-djp.at >>> GPA-djp-Steiermark, 8020 Graz, Karl-Morre-Str. 32, Tel.: 05 0301-24000, E-Mail: steiermark@gpa-djp.at >>> GPA-djp-Kärnten, 9020 Klagen02
furt, Bahnhofstr. 44/4, Tel.: 05 030125000, E–Mail: kaernten@gpa-djp.at >>> GPA-djp-Oberösterreich, 4020 Linz, Volksgartenstr. 40, Tel.: 05 0301-26000, E-Mail: oberoesterreich@ gpa-djp.at >>> GPA-djp-Salzburg, 5020 Salzburg, Markus-Sittikus-Str. 10, Tel.: 05 030127000, E-Mail: salzburg@gpa-djp.at >>> GPA-djp-Tirol, 6020 Innsbruck, Südtiroler Platz 14, Tel.: 05 0301-28000, E-Mail: tirol@gpa-djp.at >>> GPA-djp-Vorarlberg, 6900 Bregenz, Reutegasse 11, Tel.: 05 030129000, E-Mail: vorarlberg@gpa-djp.at
IMPRESSUM Herausgeber: ÖGB, GPA-djp, 1034 Wien, Alfred-Dallinger-
Platz 1, Tel.: 05 0301-301, Fax: Dw. 488, E-Mail: service@gpa-djp.at. Verlag und Medieninhaber: Verlag des Österreichischen Gewerkschaftsbundes GmbH, 1230 Wien, Altmannsdorfer Straße 154–156, Tel.: 01/662 32 96, Fax: Dw. 6385, E-Mail: Renate.Wimmer@oegbverlag.at, www.oegbverlag.at. Chefredakteurin: Dwora Stein. Stv. Chefredakteur: Martin Panholzer, E-Mail: martin.panholzer@gpa-djp.at. Redaktion: Renate Zaunscherb, E-Mail: renate.zaunscherb@gpa-djp.at. Anzeigen: GPA-djp-Redaktion KOMPETENZ. Grafik und Produktion: Karim Hashem (Artdirector echomedia), Elisabeth Waidhofer (Layout), Brigitte Lang (echomedia), Rudolf Mottinger (echomedia), Tini Leitgeb (Fotoredaktion). Hersteller: Leykam Druck GmbH & Co KG, 7201 Neudörfl, Bickfordstraße 21. Verlagsort: Wien. Herstellungsort: Neudörfl. DVR-Nr.: 0046655. ZVR-Nr.: 576439352. Coverfotos: Schedl, Bittner. Die Redaktion behält sich alle Rechte der Vervielfältigung und des Vertriebs der zum Abdruck gelangten Beiträge sowie ihre Verwendung für andere Ausgaben vor. Namentlich gekennzeichnete Beiträge stellen die Meinung der Autorin bzw. des Autors dar und müssen sich nicht mit der Meinung der Redaktion decken. Die Redaktion haftet nicht für unverlangt eingeschickte Artikel und Fotos.
KOMPETENZ
1–2/2009
Editorial / Inhalt
RIGAUD
D
ie derzeitige Weltwirtschaftskrise hat auch vor dem kleinen Österreich nicht haltgemacht. Die heimischen Wirtschaftsprognosen für 2009 sehen alles andere als rosig aus: Kein Wirtschaftswachstum und wieder steigende Arbeitslosenzahlen sind nur einige der Probleme, mit denen die heimische Wirtschaft schon jetzt, aber wohl auch noch längere Zeit zu kämpfen haben wird. Zum Jahreswechsel 2008/2009 waren in Österreich rund 35.000 Menschen beim Arbeitsmarktservice zur Kündigung angemeldet – die Hälfte mehr als Ende 2007. Gleichzeitig leisteten 15.000 ÖsterreicherInnen Kurzarbeit. Tendenz leider weiter steigend. Das Rezept zur Belebung des Arbeitsmarkts und gegen den stotternden Konjunkturmotor kann daher nur lauten: Der Staat soll stärker als Investor auftreten. Dringender denn je brauchen wir Maßnahmen zur Stärkung der Kaufkraft. Durch die Finanzierung von beschäftigungsintensiven Projekten muss die Arbeitslosigkeit bekämpft werden, Qualifizierungsmaßnahmen sollen gegen den Facharbeitermangel Erfolg bringen. Nur so können wir die Krise überwinden. Betroffen sind weltweit natürlich auch all jene, deren Altersversorgung ganz oder teilweise über Pensionsfonds, Pensi-
1–2/2009
Wege aus der großen Krise onskassen und Versicherungen von der Finanzmarktlage abhängt. Heuer drohen auch bei den Betriebspensionen Kürzungen. Diese werden 2009 voraussichtlich um durchschnittlich 15 % bis 20 % gekürzt. Daher sind beim Pensionskassenwesen größere Änderungen notwendig. Diese müssen eine Mindestverzinsung garantieren. Ein System ohne Garantien bleibt für die Altersversorgung völlig ungeeignet. Fast alle überbetrieblichen Pensionskassen gehören Banken und Versicherungen. Diese waren 2003 nicht bereit, die notwendigen Mittel zur Erfüllung der gesetzlichen Mindestverzinsung aufzubringen. Stattdessen setzten sie sich bei der damaligen Regierung für eine drastische Entwertung der Garantie ein. Dies ist für uns völlig inakzeptabel. Die GPA-djp tritt daher für eine rückwirkende Wiedereinführung der Mindestverzinsung ein. Damit die Pensionskassen die dazu notwendigen Mittel aufbringen können, muss analog zum Bankenpaket staatliches Beteiligungskapital bereitgestellt werden.
Dwora Stein, Chefredakteurin
KOMPETENZ
BILDERBOX (2), GÖTZ RAKOW
AKTUELL
Datenschutz: neue Anforderungen [12] durch neue Technologien.
Die zweite Säule Die Finanzmarktkrise trifft nun [10] auch die Pensionskassen.
BERUF Die neue Generation Junge BetriebsrätInnen können beim Projekt BR:next neue [20] Erfahrungen sammeln.
Zeitarbeit Ein steirisches Unternehmen setzt sich für bessere Sozialleistungen [22] für ZeitarbeiterInnen ein.
SERVICE CARD-Angebote Erholsame Urlaubstage zu exklusiven Vorteilspreisen.
[28]
Ein bunter Mix an Eventtipps und Gewinnspielen erwartet Sie. [31]
03
Thema
Die Republik als
●
Kurzarbeit ● Arbeitsmarkt
SCHEDL
Das Mittel gegen Kündigungen 04
Zur Belebung soll der Staat mehr investieren KOMPETENZ
1–2/2009
Thema
Wirtschaftsmotor Krise als Chance? Der Staat ist wieder gefragt, um mit der Finanzierung von beschäftigungsintensiven Projekten die steigende Arbeitslosigkeit zu bekämpfen. Gegen den Facharbeitermangel sind Qualifizierungsmaßnahmen das Gebot der Stunde.
D
en Slogan „Krise als Chance“ kann Wilhelm Braun, AngestelltenBetriebsrat (BR) bei General Motors (GM) Powertrain, dem Motoren- und Getriebewerk von Opel in WienAspern, nicht mehr hören. „Die ÁRPÁD HAGYÓ
(arpad.hagyo@gomail.at)
Krise wäre dann eine Chance gewesen“, sagt Braun, „wenn die Industrie vorausschauend gehandelt hätte und nicht erst jetzt in der Zwangslage. Die Probleme der Autobranche haben sich früh abgezeichnet.“ Und das nicht nur bei der Opel-Mutter GM in Detroit (USA). Global produzierte die Kfz-
1–2/2009
Industrie zuletzt irrsinnige Überkapazitäten von 26 Millionen Fahrzeugen pro Jahr – und das eher selten mit spritsparender Antriebstechnik. Jetzt fiel der Fahrzeugabsatz auf den Tiefststand. Die Stimmung im Werk in Aspern ist dementsprechend von Zukunftsängsten geprägt. „Dass Kurzarbeit künftig über längere Zeit angemeldet werden kann, ist sicherlich positiv“, räumt GM-BR Braun ein. „Ich kann den Leuten sagen, ihr seid jetzt länger abgesichert – nämlich für 18 Monate.“ Eine flexiblere Regelung der Kurzarbeit sowie eine Koppelung an Qualifizierungsmaßnahmen wurde im Zuge des Autogipfels im
KOMPETENZ
Jänner vereinbart. Dabei schnürten Regierung, Sozialpartner und Autobranche ein Maßnahmenpaket gegen die Folgen des Konjunkturabschwungs. Die Details zur Neuregelung der Kurzarbeit werden derzeit verhandelt.
Selbstgemachte Krise aus blinder Gewinnsucht
Einkommenseinbußen gibt es bei GM dennoch. ZeitarbeiterInnen wurden bereits abgebaut, im Dezember hielt das Werk tageweise seine Pforten geschlossen. Mindestens bis Mai schickt General Motors 1.540 von 1.850 MitarbeiterInnen in Kurzarbeit. Auch bei der voestalpine, die Spezialbleche für den Autobau liefert, >>>
05
Thema
>>>
müssen 4.000 Menschen vorerst bis April kurzarbeiten, nachdem es in den vergangenen Wochen im Werk schon Zwangsferien gab. Zentral-BR Fritz Sulzbacher und sein Team arbeiten an Plänen für Qualifizierungsmaßnahmen der MitarbeiterInnen während der Arbeitszeitverkürzung. „Damit sollten wir über die Runden kommen, auch wenn die Krise länger dauert“, so Sulzbacher. Die Probleme, die die Reduktion notwendig machen, stammen laut GM-BR Braun aus den Chefetagen selbst. Viel zu lang hätten Manager mit neoliberalen Rezepten gemäß der sogenannten Angebotsökonomie regiert: Unternehmer wollten auf Teufel komm raus und an den Bedürfnissen der KonsumentInnen vorbei ihr althergebrachtes Angebot pushen statt das Kaufinteresse zu befriedigen. Für diese mäßig schlauen Managerkonzepte gab es in den Konzernen auf einmal viele gut bezahlte Häuptlinge und Kürzungen bei Beschäftigten an der Werkbank. Die Regierung schuf die Rahmenbedingungen dazu. Es wurde dereguliert, Steuern wurden gesenkt und Sozialleistungen gekürzt. Immer hieß es, es gäbe keine Alternative zu dieser Politik. Jetzt ist eingefleischten Neoliberalen plötzlich klar geworden, dass die Nachfrage und nicht das Angebot erhöht werden muss. Dies ver06
anlasst am ehesten die Unternehmen dazu, Kapazitäten auszubauen und Arbeitsplätze zu schaffen.
Jetzt ist ein komplettes Umdenken erforderlich
industrie gefährdet. Nach dem vorläufigen Ende der Halleiner Papierfabrik von M-real, das 480 Menschen den Job kostet, herrscht Verbitterung, auch wenn noch nicht alle Rettungsversuche aufgegeben wurden.
Die Weltwirtschaftskrise erfordert nicht nur ein komplettes Die Krise hat mehr als Überdenken der Arbeitswelt, sonnur einen Aspekt dern auch die Revision grundleFest steht, dass in Österreich zahlgender Abläufe des Finanzsystems. reiche Arbeitsplätze bedroht sind Die Liquiditätsoder bereits gestriRezept gegen die Krise probleme und die chen wurden. vorsichtige KreDurch MedienbeDie Nachfrage und >>> ditvergabe der richte entsteht zunicht das Angebot muss Banken hemmen sätzlich der Anerhöht werden. <<< die Konjunktur schein,viele Firmen zusätzlich. Selbst gut situierte stünden knapp vor dem Aus. Diese Geldhäuser stehen auf der Bremse: allgemeine Krisendebatte ist für Für die Erste Bank etwa war 2008 Karl Proyer, Vizebundesgeschäftsein höchst profitables Jahr. Bei den führer der GPA-djp, irreführend – Kosten sieht Erste-Group-Chef An- zumindest hierzulande. Denn viele dreas Treichl dennoch „einen nutz- österreichische Unternehmen verbaren Spielraum für Einsparun- suchten, mit der Krise als Alibi ungen“. Treichls Planspiele bleiben beliebte Maßnahmen gegen Arnicht ohne Wirkung: „Die Kollegin- beitnehmerInnen durchzuboxen. nen und Kollegen“, berichtet BR Ilse Fetik, „machen sich Gedanken um ihre berufliche Zukunft und sind unter Druck. Wir haben jetzt sehr restriktive Vorgangsweisen bei der Personalaufnahme.“ In anderen Wirtschaftssektoren kracht es noch stärker. Neben der Autobranche sind durch Umsatzeinbußen auch Beschäftigte in der Stahl-, Kunststoff- und Papier-
KOMPETENZ
Wilhelm Braun, Angestelltenbetriebsrat bei General Motors Powertrain, setzt auf Kurzarbeit in der Krise.
Erste Bank-Betriebsrätin und gf. Bundesfrauenvorsitzende der GPA-djp Ilse Fetik und Arbeiterkammerpräsident Herbert Tumpel setzen sich für die Rechte der Beschäftigten ein.
1–2/2009
Unter diesem Deckmantel würden Einsparungen durchgesetzt, um Bilanzen auf Kosten der Beschäftigten aufzubessern. „Magna Steyr beispielsweise“, sagt Proyer,„erzielt jetzt bessere wirtschaftliche Ergebnisse, seit Kurzarbeit eingeführt wurde.“ Die Lohnkosten wurden gesenkt, obwohl nie ein existenzielles Problem bestand. In Wahrheit handelt es sich um die Krise eines überzogenen kapitalistischen Systems. Und um den Bankrott der Ideologie, wonach Aktien und Dividenden von Jahr zu Jahr einen schnellen, hohen Gewinn einfahren. „In der Realität wurden bloß die Gewinnerwartungen geringer“, so Proyer. „Ich bin hier für einen anderen Krisenbegriff.“
Reale Auswirkungen der Krise in Österreich
Zu Jahresende waren rund 35.000 Menschen beim AMS zur Kündigung angemeldet (um die Hälfte mehr als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahrs). Gleichzeitig leisteten 15.000 Menschen Kurzarbeit. „Die 1–2/2009
SCHEDL (3), SPIOLA, JESCHOFNIG
Kurzarbeit, tageweise Werksschließung und Abbau der ZeitarbeiterInnen sind bei General Motors bereits traurige Realität.
Auswirkungen der Krise machen Welches Mittel muss die in Österreich im Moment etwas Republik nun verordnen? mehr als 30.000 Beschäftigte aus“, Das Rezept zur Belebung des Arrechnet Proyer vor: „Das sind um beitsmarkts und gegen den stot30.000 zu viel, aber mit entspre- ternden Konjunkturmotor lautet: chenden Unterstützungen bewäl- Der Staat soll stärker als Investor tigbar.“ Das AMS, auftreten. „DrinVorsicht, Falle! das mehr Leistungender denn je gen erbringen brauchen wir MaßAussetzungsverträge >>> muss als bisher, nahmen zur Stärhaben Nachteile gegenüber gehöre daher fikung der KaufKurzarbeitsverträgen. <<< nanziell entsprekraft“, erklärt chend ausgestattet. GPA-djp-Chef Wolfgang Katzian Zu warnen ist vor Aussetzungs- nach dem Autogipfel. „Sie sind es, verträgen. Findige Personalisten die der Wirtschaft und somit auch versuchen Beschäftigten diese der Autoindustrie durch ihre Nachstatt Kurzarbeit unterzujubeln bei frage den nötigen Impuls verleihen Zusage einer späteren Wiederan- können.“ Details zur neuen Kurzstellung. Hierbei existieren keine arbeitsregelung sollen WirtschaftsKündigungsfristen und damit kei- minister Reinhold Mitterlehner nerlei Ansprüche während der und Sozialminister Rudolf HundsKündigungsfrist. Aussetzungsver- torfer mit den Sozialpartnern austräge sind mit Arbeitslosigkeit und handeln. „Das Wichtigste dabei hohem Einkommensverlust ver- ist“, betont AK-Präsident Herbert bunden. Demgegenüber erhalten Tumpel, „Kündigungen zu vermeiKurzarbeiterInnen auf Basis einer den und Arbeitsplätze zu sichern.“ Vereinbarung zwischen den Kollek- Die AK werde darauf drängen, dass tivvertragspartnern einen fixen beschlossene Konjunkturpakete Prozentsatz ihres früheren Gehalts. rasch umgesetzt werden. ❙
KOMPETENZ
07
Kommentar
Jetzt handeln. Viele UnternehmerInnen wollen trotz Finanzkrise an neoliberalen Konzepten festhalten – genau jene Strategie, die in die Krise geführt hat. Nun sind neue Lösungsansätze gefragt, um einen Kurswechsel herbeizuführen.
W
ir tun etwas, es funktioniert – dann tun wir es eben wieder. Wir tun etwas, es funktioniert nicht – dann tun wir eben mehr desselben. Dass ein solches Vorgehen zwar logisch klingt, aber nicht immer sinnvoll ist, wusste nicht nur der Kommunikationswissenschaftler Paul Watzlawick. Ich wundere mich daher beinahe täglich, dass es immer noch PolitikerInnen, UnternehmerInnen und selbst WissenschaftlerInnen gibt, die sogar im Angesicht der Krise nichts an ihrer Strategie verändern wollen. Dabei hat doch die Krise eindringlich bestätigt, dass die neoliberalen Konzepte, die Wachstum über Nachhaltigkeit stellten und Profite über soziale Verantwortung, in eine Sackgasse geführt haben. Diese VerfechterInnen des Neoliberalismus verweigern die Erkenntnis, dass die Krise nicht nur durch ein paar wildgewordene Immobilien- und FinanzspekulantInnen ausgelöst wurde, sondern Ursachen hat, die tiefer liegen. Etwa ein dramatisches und nach wie vor ungelöstes Verteilungsproblem sowie eine schon vor der Krise schwächelnde Binnennachfrage. Mich lässt auch der Verdacht nicht los, die AnhängerInnen des Casino-Kapitalismus agieren zwar im Moment ein wenig schaumgebremst, befinden sich quasi in Warteposition, bis wir durch die Krise „durchgetaucht“ sind, um dann mit den alten Konzepten wieder voll durchzustarten.
08
GPA-djp-Vorsitzender Wolfgang Katzian
GPA-DJP
Neue Lösungen sind gefragt
Aber was sind die praktischen Konsequenzen des wirtschaftspolitischen Handelns? Etwa, dass findige UnternehmerInnen das an sich sinnvolle Instrument der Kurzarbeit missbrauchen, um höhere Gewinne einzufahren. Dass andere ArbeitgeberInnen im Windschatten der Krise arbeitnehmerInnenfeindliche Maßnahmen durchpeitschen, mit denen sie schon lange geliebäugelt haben, und dass die Rufe nach Lohnverzicht immer lauter werden. Doch damit würden wir nur das reproduzieren, was uns in die Krise hineingeführt hat. Die Einkommen der ArbeitnehmerInnen würden weiter zurückbleiben und mit ihnen die Binnennachfrage. Wir brauchen – jetzt erst recht! – nachhaltige Lohnerhöhungen. Wir brauchen eine deutliche Erhöhung der Leistungen aus der Arbeitslosenversicherung für jene Menschen, die jetzt ihren Job verlieren. Wir müssen so rasch wie möglich die Mindestsicherung einführen. Und um das Verteilungsproblem anzugehen, brauchen wir darüber hinaus den längst überfälligen Umbau im Steuersystem – weg von Steuern auf Einkommen aus Arbeit hin zu vermögensbezogenen Steuern.
KOMPETENZ
Wolfgang Katzian, Vorsitzender der GPA-djp
1–2/2009
Aktuell GPA-DJP, ISTOCKPHOTO
>> Finanzmarktkrise trifft Pensionskassen >> Datenschutz in Zeiten des technologischen Wandels >> Nutzen Sie Ihr Wahlrecht: Interessengemeinschaften
Mit der neuen Broschüre „Layout & Bildbearbeitung – so klappt’s“ bietet die SchülerInnengewerkschaft GPA-djp gemeisam mit der AK ein weiteres nützliches Werkzeug für alle jungen ZeitungsmacherInnen. Zusammen mit der Broschüre „Tipps & Tricks für SchülerInnenzeitungsredakteurInnen“ können somit die wichtigsten Fragen bei der Gründung einer eigenen Zeitung beantwortet werden. Die Broschüre können Mitglieder gratis unter jugend@gpa-djp.at bzw. 05 0301-21510 bestellen.
ONLINE-UMFRAGE ZU LEISTUNGSVERTRÄGEN >>>
Leistungsgehälter sind für
FachexpertInnen und Führungskräfte aller Ebenen üblich. Dazu gibt es viele Fragen: Wie werden Ziele vereinbart? Wie wird Leistung gemessen? Welche Form und welchen Anteil hat der variable Gehaltsbestandteil? Wir ersuchen Sie, uns in einer Online-Befragung Ihre persönlichen Erfahrungen mitzuteilen, damit wir ein geeignetes Werkzeug zur Information und Beratung über Leistungsverträge entwickeln können. Den Link zum OnlineFragebogen finden Sie auf der Website von work@professional: www.gpa-djp.at/professional 1–2/2009
[12] [14]
Die Initiative für die Beschäftigten von IKEA.
NEUE BROSCHÜRE DER GPA-DJP JUGEND >>>
[10]
Sonntag frei bei IKEA!
Unterstützungsaktion. Die GPA-djp startete zu Jahresbeginn eine Initiative für die IKEA-Beschäftigten.
U
nter dem Motto „fair handeln – fair teilen“ startete die GPA-djp zu Jahresbeginn eine Initiative für die Beschäftigten des Möbelhauses IKEA, die bereits von tausenden Menschen unterstützt wurde. Da IKEA-Chefin Helen Duphorn öffentlich wiederholt die Sonntagsöffnung forderte und gleichzeitig die fabelhaften Umsätze ihres Unternehmens herausstrich, befragte die GPA-djp die Beschäftigten des Möbelhauses zur Sonntagsarbeit und den Arbeitsbedingungen: Über 90 Prozent der Befragten lehnten Sonntagsarbeit ab!
Gewinnbeteiligung und Nein zur Sonntagsöffnung
Außerdem fordert die GPA-djp das Unternehmen auf, den Beschäftigten einen fairen Anteil an den guten Geschäftszahlen durch höhere Gehälter zu gewähren – schließlich sind sie es, die die Gewinne erwirtschaftet haben. Diese Forderungen fanden innerhalb weniger Tage tausende UnterstützerInnen. An der Sonntagsöffnung ist eben keine Familienfreundlichkeit zu erkennen. Auch Sie können die Initiative im Internet unterschreiben: www.gpa-djp.at/ikea
EU-PROJEKT ZUWINBAT: ZUKUNFTSRAUM WIEN-NÖ-BRATISLAVA
>>>
Bis 30. April 2011 werden die Partner ÖGB, GPA-djp, vida und KOZ (slowakischer Gewerkschaftsbund) die Kooperation der ArbeitnehmerInnenvertreter in den transnationalen Unternehmen verbessern. Nach Ablauf der Übergangsbestimmungen auf dem Dienstleistungsmarkt werden Wien und Bratislava näher zusammenrücken. Ziel ist es, Rechtsberatungen in tschechischer und slowakischer Sprache in Wien anzubieten. In Brünn und Bratislava sollen Rechtsberatungsbüros eingerichtet werden. Grenzüberschreitende Sozialpartnerschaft sowie Kooperationen in der Kollektivvertragspolitik, Mitgliederwerbung u. v. m. sollen vereinbart werden. > Mehr Infos: www.gemeinsamerweitern.at, www.zuwis.at
KOMPETENZ
09
Aktuell
Finanzmarktkrise trifft Pensionskassen Ungleiche Risikoverteilung. Bei den Betriebspensionen drohen heuer Kürzungen.
M
ittlerweile geht die Finanzmarktkrise nicht nur zu Lasten der Börsenkurse und Banken, sondern führt zu einer Schrumpfung der Wirtschaft und steigender Arbeitslosigkeit. Betroffen sind weltweit natürlich auch all jene, deren Altersversorgung ganz oder teilweise über Pensionsfonds, Pensionskassen und Versicherungen von
DAVID MUM
(david.mum@gpa-djp.at)
der Finanzmarktlage abhängt. Ganz besonders in jenen Staaten, die ihr Pensionssystem privatisiert haben. In Argentinien wurden die Pensionsfonds nun verstaatlicht, in der Slowakei besteht die Möglichkeit, aus Pensionsfonds wieder in das staatliche System zurückzukehren. In der gesamten OECD haben
Pensionskassen Pensionsfonds kommt, dass auch >>> ArbeitnehmerInnen vom Jänner bis kapitalgedeckte und PensionistInnen tragen Oktober 2008 VerPensionssysteme das Veranlagungsrisiko. <<< mögensverluste von der demografivon 20 % hinnehmen müssen. Die schen Situation betroffen sind. Die österreichischen Pensionskassen Anpassung der Rechnungsgrundwaren in diesem Zeitraum mit milagen an die längere Lebenserwarnus 8,4 % betroffen. Aber anders als tung führt auch zu einer Kürzung in vielen anderen Systemen trifft der laufenden Pensionen. das Veranlagungsrisiko in ÖsterDie Finanzmarktkrise führt zu reich fast ausschließlich die Arbeitweltweiter Ernüchterung. Hohe nehmerInnen und PensionistInnen. Renditen gehören der VergangenWeder erbringen Pensionskassen heit an. Spekulative Luftgeschäfte eine Garantie, noch zahlen die funktionieren nicht mehr, und es meisten Arbeitgeber Nachschüsse verbreitet sich die Einsicht, dass in schlechten Zeiten. Finanzerträge bei einem Wirtschaftswachstum um 3–5 % nicht 2009 droht eine Kürzung dauerhaft mit zweistelligen der Betriebspensionen Wachstumsraten steigen. Per Die Betriebspensionen werden Stand Ende September erzielten 2009 voraussichtlich um durchdie Pensionskassen durchschnittschnittlich 15 % bis 20 % gekürzt. lich in den letzten 3 Jahren 0,1 % Im Durchschnitt hatten die Penund in den letzten 5 Jahren 3,7 % sionskassen 13,1 % Verlust. Hinzu jährlichen Ertrag.
Die Pensionskassen schrieben durch die Finanzmarktkrise Verluste, sodass die Betriebspensionen 2009 drastisch gekürzt werden.
10
KOMPETENZ
1–2/2009
Gewerkschaft und AK setzen sich dafür ein, dass die Pensionskassen eine Mindestverzinsung garantieren müssen und das Risiko ihrer Veranlagung mittragen.
ISTOCKPHOTO (4)
Haftung Die Tatsache, dass verfehlen könnten, >>> Pensionskassen sollen wir innerhalb diewurde mitunter als das Risiko ihrer Veranlagung ses Jahrzehnts beabsurd betrachtet. mittragen. <<< reits zum zweiten 2003 wurde die Mal mit einer gigantischen globaMindestverzinsung verfehlt und de len Kapitalvernichtung konfronfacto abgeschafft. tiert sind, zwingt zum Umdenken. Bei den Pensionskassenpensionen Bereits 2001 bis 2003 brachen die besteht keine ausgewogene VerteiBörsen weltweit ein. Damals verglilung der Finanzmarktrisken zwichen Vertreter der Pensionskassen schen Anwartschaftsberechtigten, den Einsturz oft mit einem JahrArbeitgebern und Pensionskassen. hunderthochwasser, welches aller In über 80 % der Zusagen werden Wahrscheinlichkeit nach alle 70 bis die Risken nur von den Anwart80 Jahre passiert, gegen das man schafts- und Leistungsberechtigten sich aber nicht versichern kann. Nur getragen. Unter diesen Umständen 5 Jahre später brach die größte Fiist davon abzuraten, mehr Geld in nanzmarktkrise der Geschichte los. dieses System zu pumpen. Wie beim Klimawandel gilt auch bei den deregulierten FinanzmärkDringend notwendige ten: Wenn nicht gegengesteuert Änderungen gefordert wird, werden wir uns an häufigere Neben einer Regulierung der Katastrophen gewöhnen müssen. Finanzmärkte sind im österreichischen Pensionskassenwesen gröRisken bei Pensionskassen ßere Änderungen notwendig. Das unausgewogen verteilt betrifft leichtere Möglichkeiten des Als vor 20 Jahren die PensionsWechsels der Pensionskassen und kassen geschaffen wurden, konnte zusätzliche Sicherungselemente. man – bei höheren Inflationsraten – Die Gewerkschaften und die AK weitaus höhere risikofreie Veranlasetzen sich nun dafür ein, dass die gungserträge erzielen. Alleine die Pensionskassen wieder eine MinVorstellung, dass Pensionskassen destverzinsung garantieren müsdie damals eingeführte Mindestsen. Das ist aus zwei Gründen notverzinsung, die sich an der halben wendig: Zum einen zeigt sich Sekundärmarktrendite orientiert, derzeit, dass ein System, das völlig 1–2/2009
KOMPETENZ
ohne Garantie funktioniert, für die Altersversorgung ungeeignet ist. Zum anderen sollen die Pensionskassen selbst auch in irgendeiner Form davon betroffen sein, wie ihr Veranlagungsergebnis aussieht. Fast alle überbetrieblichen Pensionskassen gehören Banken und Versicherungen. Diese waren 2003 nicht bereit, die notwendigen Mittel zur Erfüllung der gesetzlichen Mindestverzinsung aufzubringen. Stattdessen setzten sie sich bei der damaligen Regierung für eine drastische Entwertung der Garantie ein. Dies bleibt völlig inakzeptabel. Viele Pensionskassen setzen in der Veranlagung überwiegend Produkte der eigenen Mütter ein. Das müssen nicht immer die besten sein. Derzeit müssen bei einem Pensionskassenwechsel nur 98 % des Kapitals übertragen werden. Zur Erleichterung des Wechsels sollte – wie bei den Abfertigungskassen – gesetzlich vorgeschrieben werden, dass das Gesamtvermögen übertragen werden muss. Denn: Niemand wurde dazu gezwungen, Pensionskassen zu gründen. Es kann nicht angehen, dass man sich nur an Spielregeln hält, solange man damit ein Geschäft machen kann. ❙
WIR FORDERN
>>> Die GPA-djp
tritt für eine rückwirkende Wiedereinführung der Mindestverzinsung ein. Damit die Pensionskassen die dazu notwendigen Mittel aufbringen können, kann analog zum Bankenpaket staatliches Beteiligungskapital bereitgestellt werden. >>> Mehr Infos: www.gpa-djp.at unter „Wirtschaft und Soziales“
11
Aktuell
Regelungen zum Datenschutz in turbulenten Zeiten
Online-Umfrage. Die Regelung von Informations- und Kommunikationssystemen wird für Betriebsräte im Bereich des Datenschutzes immer komplizierter. Wie sie dem technologischen Wandel begegnen, untersucht eine Studie der Forschungs- und Beratungsstelle Arbeitswelt (FORBA) im Auftrag der AK Wien und in Kooperation mit der GPA-djp.
I
n österreichischen Betrieben werden, unabhängig von Größe und Branche, immer mehr Aufgaben von Informationssystemen bearbeitet und Daten der Beschäftigten verwendet. Diese Informationssysteme „wachsen“ zusammen, indem (Personal-) Daten miteinander ausgetauscht und gemeinsam genutzt werden. Diese Nutzung erfolgt zum Teil über Standort- und Ländergrenzen hinweg. In vielen Konzernen werden Daten in zentralen Rechenzentren gespeichert, die oft nicht in Österreich liegen. THOMAS RIESENECKER-CABA (riesenecker@forba.at)
Auch der Datenschutz gehört zum Verantwortungsbereich der Unternehmen. 12
KOMPETENZ
Die Erfassung von personenbezogenen Daten findet nicht nur in der Personalabteilung statt, sondern Daten entstehen auch durch die tägliche Arbeit. Beispiele sind das Telefonieren mit dem Handy, bei dem Gesprächsdaten aufgezeichnet werden, Rückmeldungen zu verschiedenen Außendiensttätigkeiten, die durch mobile Endgeräte (z. B. BlackBerry oder GPS-Geräte in Firmenfahrzeugen) erfasst werden, oder Videokameras, die die Bewegungen der Beschäftigten im Betrieb aufzeichnen. Dass sich durch den vermehrten Einsatz dieser Systeme auch Fragen des Datenschutzes neu stel1–2/2009
BRAND X PICTURES, BILDERBOX (2)
Aktuell
Mit dem Einsatz moderner Informations- und Kommunikationssysteme wird es nötig, sich mit Fragen des Datenschutzes neu auseinanderzusetzen.
len, ist schon bei einem Blick in die Tageszeitungen offensichtlich. Kaum eine Woche vergeht, in der nicht neue Bespitzelungen von Beschäftigten oder der sorglose Umgang mit personenbezogenen Daten aufgedeckt werden. Sind diese publik gewordenen Verfehlungen nur Einzelfälle, oder kann ein allgemeiner Trend zu mehr Überwachung im Betrieb und zum sorgloseren Umgang mit Personaldaten festgestellt werden? Dazu gibt es bereits zwei Befragungen, die erste Anhaltspunkte zur Beantwortung dieser Fragen geben können.
Die Sicht der Beschäftigten
Eine Umfrage der GPA-djp (IFES 2007) im Herbst 2007 lieferte keinen schlüssigen Beweis für einen Trend zu mehr Überwachung. In der damals österreichweit durchgeführten Befragung von Beschäftigten vertrauten fast 90 % auf einen sorgsamen betrieblichen Umgang mit ihren Personaldaten. Auf der anderen Seite fühlte sich aber über ein Viertel der Befragten an ihrem Arbeitsplatz kontrolliert. Bei der Vielzahl der heute eingesetzten Systeme – von der Personalverrechnung, der Erfassung der Arbeitszeiten, der Kontrolle von E-Mail- und Internetgebrauch bis hin zur Kontrolle der Zutrittsberechtigungen oder zu Videoüber1–2/2009
wachungen – überrascht dieser geringe Prozentsatz.
Die Sicht der BetriebsrätInnen
Doch wie wird der technologische Wandel von den BetriebsrätInnen gesehen? Können sie ihre Arbeit Anfang 2008 veröffentlichte die im Bereich Datenschutz noch umEuropäische Kommission (Eurobafassend erfüllen? Welche Auswirrometer No. 226, 2008) die Ergebkungen hat der vermehrte Einsatz nisse einer EU-weivon InformationsNeuregelung ten Befragung von systemen auf die innerbetrieblichen Verhandlung von >>> Der technologische IT-Verantwor tliBetriebsvereinbaWandel verlangt ein Update chen zum Datenrungen? des Datenschutzes. <<< schutz. Auch diese Diesen Fragen Ergebnisse sind bemerkenswert. geht die FORBA-Studie im Auftrag 46 % der österreichischen Befragder AK Wien und in Kooperation ten – und somit fast die Hälfte – mit der GPA-djp nach. Dabei wird sind mit den Regelungen des österhinterfragt, inwieweit arbeits- und reichischen Datenschutzgesetzes datenschutzrechtliche Regelungen „nicht wirklich vertraut“. Nur 1 % in den Betrieben eingehalten werder österreichischen Befragten den und in welchen Fällen Beschäfgab an, regelmäßigen Kontakt zur tigte und Betriebsrat vermehrt österreichischen DatenschutzkomUnterstützung von ihrer Interesmission zu haben. Bei dieser Frage senvertretung benötigen. war Österreich sogar das SchlussDie Ergebnisse der Studie werden licht der 27 EU-Mitgliedstaaten. im Sommer 2009 vorliegen. ❙
Die Sicht der ITVerantwortlichen
broschuere_a4_datenschutz_epe_2007_neu:wohlfuehlfaktor.qxd
19.12.2007
11:51
Seite 1
Fahren Sie nach Indien! Ihre Daten sind schon dort!
Informationen und Handlungshilfen zum grenzüberschreitenden Datentransfer
>>> Broschüre „Fahren Sie nach Indien! Ihre Daten sind schon dort!“ Informationen und Handlungshilfen zum grenzüberschreitenden Datentransfer: für Mitglieder kostenlos bei GPA-djp, 1034 Wien, AlfredDallinger-Platz 1, Tel.: 05 0301-301, E-Mail: arbeitundtechnik@ gpa-djp.at, www.gpa-djp.at
FORBA-STUDIE
>>> Online-Befragung von BetriebsrätInnen und Beschäftigten in betriebsratslosen Betrieben zum Umgang mit personenbezogenen Daten: Im Jänner und Februar 2009 findet eine Online-Erhebung im Auftrag der Arbeiterkammer Wien und in Kooperation mit der GPA-djp statt. >>> Der von der FORBA ausgearbeitete Online-Fragebogen steht unter http://datenschutz.forba.at zur Verfügung. Teilen Sie uns Ihre Erfahrungen zum Datenschutz mit, alle Daten werden nur anonymisiert erhoben und vertraulich behandelt. Herzlichen Dank für Ihre Mitwirkung!
KOMPETENZ
13
Aktuell
Interessengemeinschaften: Nutzen Sie Ihr Direktwahlrecht! Berufliche Interessen selbst in die Hand nehmen. Die derzeit sieben beruflichen Interessengemeinschaften wählen ihre VertreterInnen selbst mittels Direktwahl. Im März findet die Wahl des Bundesausschusses work@external statt. Nutzen auch Sie Ihre Chance!
14
Herzstück der IG: Bundesund Regionalausschüsse
Die GPA-djp ist davon überzeugt, dass IT-SpezialistInnen oder WerkvertragsnehmerInnen am besten selbst bestimmen können, was im Interesse ihrer beruflichen Gruppe liegt. Daher haben wir für unsere IG die direkte Wahl der VertreterInnen durch die Mitglieder selbst in unserem Statut verankert. Wer Mitglied in der GPA-djp ist und sich in einer IG eingetragen (registriert) hat, kann diesen zusätzlichen Vorteil
des aktiven und passiven Wahlrechts nutzen. Dazu muss man weder in einem Betriebsrat sein noch einer Partei angehören. Was hier zählt, ist Ihre berufliche Kompetenz in Ihrer beruflichen Gruppe. GERALD MUSGER
(gerald.musger@gpa-djp.at)
Vertretungen werden auf der Bundesebene (Bundesausschuss) und auf regionaler Ebene (Regionalausschuss) für jeweils zwei Jahre gewählt. Sie bestimmen Ihre Ar-
ISTOCKPHOTO, GPA-DJP (3)
D
ie beruflichen Interessen selbst in die Hand nehmen! Das ist Motto und Auftrag der seit acht Jahren Schritt für Schritt entwickelten Interessengemeinschaften (IG) in der GPA-djp. Die gewerkschaftlichen Angebote an Beratung, Service und Beteiligung werden in den IG auf die Wünsche und Notwendigkeiten der unterschiedlichen beruflichen Gruppen abgestimmt. Ingenieure, ForscherInnen, Führungskräfte werden z. B. in einer Broschüre über All-in-Verträge und Vertrauensarbeitszeit informiert. TrainerInnen erhalten mittels Honorarbarometer einen Überblick über Einkommenschancen im Bildungsbereich. SozialarbeiterInnen wird die Burnoutprävention erleichtert. Berufliche Interessen selbst in die Hand nehmen heißt aber auch, diese Interessen sichtbar und hörbar zu machen: in Diskussionsveranstaltungen, Pressekonferenzen, Straßenaktionen, in Print- und elektronischen Medien.
KOMPETENZ
1–2/2009
Aktuell IG-Regionalausschüsse möglich und realisiert: Wien NÖ
Bgld Stmk Ktn
OÖ
Sbg
Tirol Vbg
In Ihrer Interessengemeinschaft haben Sie die Möglichkeit, aktiv mitzuwirken. Rot = Wahl eines Regionalausschusses ist möglich Grün = Regionalausschuss ist eingerichtet
beitsweise (wie oft, wo und wann sie sich treffen) und Ihr Arbeitsprogramm (Veranstaltungen, Projekte, berufliches Lobbying) selbst in Abstimmung mit dem Gesamtprogramm der Gewerkschaft. Durch Delegierungen in den GPA-djp-Bundesvorstand bzw. in die Regionalvorstände finden Interessen und Meinungen der IG auch in der Gesamtgewerkschaft Gehör. Persönliches Engagement ist dabei gefragt, je nach Ihren Stärken und auch praktischen Möglichkeiten. Die Einladung zur Kandidatur erfolgt mittels Newsletter an alle IGMitglieder. Dann werden die KandidatInnen persönlich vorgestellt (Newsletter, Internet, Veranstaltung). Die Wahl wird als Brief- oder Internetwahl abgehalten.
Direktdraht zur Basis: Regionalausschüsse
Jede Region (Bundesland) mit einer IG von mindestens 50 Mitglie-
dern kann einen Regionalausschuss bilden. Ein engagiertes Dreierteam ist dazu ebenso erforderlich wie die Absprache mit dem zuständigen Regionalbüro der GPA-djp. Die Grafik gibt einen Überblick über die Möglichkeiten auf Regionalebene. Wenn Sie daher einer der Berufsgruppen angehören und sich noch nicht in eine IG eingetragen haben, tun Sie es gleich und am besten per
Internet. Wenn Sie bereits dabei sind, nutzen Sie Ihr Wahlrecht – entweder um sich selbst auf Bundesoder Regionalebene einzubringen oder um mit Ihrer Stimme Ihrer Vertretung eine möglichst hohe demokratische Legitimation zu geben! Alle notwendigen Informationen finden Sie auf der Website der Interessengemeinschaften unter www. gpa-djp.at/interesse. ❙
ZWEI STIMMEN FÜR VIELE Mehr als hundert engagierte GPA-djp-Mitglieder nehmen neben ihrer beruflichen Tätigkeit und teilweise zusätzlich zur Arbeit im Betriebsrat ihre Aufgaben in Bundes- und / oder Regionalausschüssen unserer Interessengemeinschaften wahr. Zwei von ihnen haben die Kernbotschaften ihrer Arbeit auf den Punkt gebracht, stellvertretend für alle anderen: >>> Gabriele Winkler, diplomierte Lebens- und Sozialberaterin, NLP-Lehrtrainerin, Coach und Supervisorin, ist Frauenbeauftragte des Regionalausschusses Steiermark der Interessengemeinschaft work@social: „Mir ist wichtig, dass ArbeitnehmerInnen sich in ihrer Arbeit wohlfühlen und genügend Anerkennung bekommen, sodass Gesundheit und persönliche Weiterentwicklung 1–2/2009
KOMPETENZ
ermöglicht werden. Da immer mehr ArbeitnehmerInnen sich kraftlos, überarbeitet und gestresst fühlen, setze ich mich für betriebliche Gesundheitsförderung als Standardmaßnahme ein.“ >>> Ing. Max Steinhäusler, Prozessingenieur und Betriebsrat in der voestalpine Stahl Linz, ist Vorsitzender des Bundesausschusses und des Regionalausschusses Oberösterreich der Interessengemeinschaft work@professional: „Betriebsräte müssen für alle Berufsgruppen da sein. Interessengemeinschaften sind eine wichtige Hilfe, auf die speziellen Berufsinteressen einzugehen und auch im Betriebsrat eine berufliche Spezialisierung zu fördern. Daher mache ich alle Angestellten auf unsere Interessengemeinschaften aufmerksam.“ 15
Wohnen
Neubauprojekte
der WBV-GPA 2009 Rege Bautätigkeit. Dieses Jahr werden einige Projekte der Wohnbauvereinigung für Privatangestellte (WBV-GPA) fertiggestellt und einige neue in Bau gehen. KOMPETENZ gibt einen Überblick über die Wohnbautätigkeit der WBV-GPA 2009. Wien 15, Österleingasse 3
S
eit Sommer letzten Jahres ist das Kleingartensiedlungsprojekt Pelargonienweg (1220 Wien) in Bau. Es werden 53 Siedlungshäuser, davon 1 Gemeinschaftshaus, in Holzbauweise errichtet. Die Häuser sind voll unterkellert und haben eine Wohnnutzfläche von ca. 80 m2 Nutzfläche sowie einen Eigengartenanteil mit einer Fläche von ca. 200 m2. Der Keller verfügt über eine Fläche von 50 m2 und ist betoniert. Es werden zwei Häusertypen angeboten, einer mit drei und einer mit vier Zimmern. Darüber hinaus hat jedes Haus eine Terrasse, einen Balkon und eine Fahrrad-
Miete eines Pkw-Abstellplatzes beträgt ca. e 20,–. Für die nach dem WWFSG (Wiener Wohnbauförderungs- und Wohnhaussanierungsgesetz) geförderten Kleingartenhäuser besteht eine Kaufoption, die nach 10 Jahren Nutzungsdauer erstmals ausgeübt werden kann.
1150 Wien, Österleingasse 3
Ebenfalls seit Sommer letzten Jahres in Bau ist das Projekt Österleingasse 3. Es umfasst 14 Wohneinheiten und schließt eine Baulücke in einer Nebengasse der äußeren
> Wohnbauvereinigung für Privatangestellte – Gassenlokal, 1010 Wien, Werdertorgasse 9, Telefon: 01/533 34 14, Fr. Reisenhofer Dw. 12, Fr. Goldnagl Dw. 22, Hr. Neussl Dw. 23, Fax: 01/535 49 78 www.wbv-gpa.at E-Mail: wohnungsservice@ wbv-gpa.at
Wien 22, AntonSattler-Gasse 100, Frauenwohnprojekt [ro*sa]
MICHAEL GEHBAUER
(michael.gehbauer@wbv-gpa.at)
BEZAHLTE ANZEIGE
box. Der Finanzierungsbeitrag für ein Kleingartenhaus mit Garten beträgt ca. e 70.000,– pro Haus und ist zu ca. zwei Drittel bei Vergabe und der Rest vier Wochen vor Bezug (Herbst 2009) zu bezahlen. Die vorläufige Miete inklusive Betriebskosten und Umsatzsteuer wird ca. e 550,– betragen. Die 16
WOHNUNGSSERVICE DER WBV-GPA
Mariahilfer Straße. Es werden 2-, 3- und 4-Zimmer-Wohnungen mit einer Wohnnutzfläche inkl. Loggien zwischen 42 und 113 m2 angeboten. Der Bau- und Grundkostenbeitrag dieser geförderten Wohnungen beträgt ca. e 533,– pro m2 Wohnnutzfläche. Der Finanzierungsbeitrag ist überwiegend bei Vertragsabschluss zu entrichten. Die Gesamtmiete inkl. Betriebskosten und Umsatzsteuer beträgt ca. e 6,88 pro m2 Wohnnutzfläche, die Miete eines Pkw-Abstellplatzes ca. e 77,–. Die Fertigstellung ist im Sommer 2009 geplant.
KOMPETENZ
1–2/2009
BEHF EBNER HASENAUER FERENCZY ZT GMBH, QUERKRAFT ZT GMBH, KOEB & POLLAK ARCHITEKTEN
Wohnen
Wien 22, Kleingartensiedlung Pelargonienweg
1220 Wien, Anton-Sattler-Gasse 100
Seit Herbst 2008 ist das Frauenwohnprojekt [ro*sa] in Bau. Es soll die gegenseitige Unterstützung von Frauen ermöglichen und ein Umfeld schaffen, in dem Frauen, deren Kinder und PartnerInnen in einer solidarischen Nachbarschaft leben können. Es wurden gemeinsam mit künftigen Nutzerinnen verschiedene Wohnungstypen entwickelt, die den verschiedenen Lebensformen und -phasen Rechnung tragen. An Gemeinschaftsflächen werden neben einer zentralen Kommunikationszone, die als drei Meter breite Passage ausgeführt wird, ein Gemeinschaftsraum mit Küchenanschluss, eine Bibliothek, eine Sauna mit Waschküchenhaus, ein Fahrradraum und eine Werkstatt angeboten. Der Bau- und Grundkostenbeitrag dieser im Rahmen des WWFSG geförderten Wohnungen mit Kaufoption beträgt ca. e 438,– pro m2 Wohnnutzfläche. Der Finanzierungsbeitrag ist überwiegend bei Vertragsabschluss zu entrichten. Die Gesamtmiete inkl. Betriebskosten und Umsatzsteuer beträgt ca. e 6,55 pro m2 Wohnnutzfläche, die Miete eines Pkw-Abstellplatzes ca. e 67,–. Mit der Fertigstellung wird im Sommer 2010 gerechnet. 1–2/2009
Projekte, die voraussichtlich 2009 in Bau gehen
■ 2323 Mannswörth, Mannswörther Straße 110 / Römerstraße 75–77: Ab 2009 sollen 60 Wohneinheiten, davon 12 Reihenhäuser, und die neue Polizeiinspektion entstehen. Der Baubeginn ist von der Zuerkennung der Förderungsmittel abhängig. ■ 3002 Purkersdorf, Herrengasse 6: Im Ortszentrum wird die WBV-GPA ein Wohnbauprojekt mit 37 Wohnungen und drei Geschäftslokalen errichten. Die Planung ist so gut wie abgeschlossen. Der Baubeginn ist im Frühjahr 2009 vorgesehen. ■ 1220 Wien, Lavaterstraße / Erzherzog-Karl-Straße: Im Jahr 2010 soll die U2 bis Aspern verlängert werden. Bei der neuen Station ErzherzogKarl-Straße sind neue Wohnungen geplant. Die WBV-GPA wird in der Lavaterstraße 56 Wohnungen, 12 Reihenhäuser und zwei Büros er-
richten. Mit dem Baubeginn ist im Frühjahr 2009 zu rechnen. ■ 1140 Wien, Hütteldorfer Straße 112, Karree Breitensee: Die ehemalige Remise Breitensee war Gegenstand eines Bieter- und städtebaulichen Gutachterverfahrens. Derzeit ist das Widmungsverfahren im Gange. Die WBV-GPA hat diese Liegenschaft gemeinsam mit dem ÖSW (Österreichischen Siedlungswerk) erworben und wird Wohnungen im Gesamtausmaß von ca. 7.000 m2 und Büros im Ausmaß von ca. 2.600 m2 errichten. Die Realisierung ist ab Herbst 2009 geplant. ■ 1100 Wien, Pernerstorfergasse 83: Ende 2008 ging die WBV-GPA bei einem Bauträgerwettbewerb zur Neunutzung der Liegenschaft als Sieger hervor. Die Realisierung des Projekts mit 108 Wohnungen und zwei Geschäftslokalen scheint im Herbst 2009 möglich. ❙
INFOS ÜBER FREIE WOHNUNGEN BESTEHENDE PROJEKTE: > 2680 Semmering, Hochstraße 43, 2-Zimmer-Wohnung > 2731 St. Egyden, Am Stadtgraben 1-3, 2- und 3-Zimmer-Wohnung > 8761 Pöls, Burgogasse 14, 3- und 4-Zimmer-Wohnung > 2640 Gloggnitz, Martin-Luther-
KOMPETENZ
> >
Straße 9, 1- und 2-ZimmerWohnung 1100 Wien, Kundratstraße 6, 2 Büros mit je 200 m2 1020 Wien, Vorgartenstraße 159–173/Walcherstraße 17, 1 Geschäftslokal mit 99 m2 17
BITTNER
Beruf
Arbeitgeber kündigen grafische Kollektivverträge
Starke Gewerkschaft – starke Kollektivverträge. Tritt deiner Gewerkschaft bei!
Druckerkonflikt. Gewerkschaft und BetriebsrätInnen kämpfen Seite an Seite um die Kollektivverträge für das grafische Gewerbe. Kampfmaßnahmen wurden bereits beschlossen. INFOS
>>> Mehr Infos und ausführliche Berichterstattung finden Sie auf www.gpa-djp.at
E
nde Dezember letzten Jahres hat der Verband Druck & Medientechnik die drei Kollektivverträge für das grafische Gewerbe (Druckereien) aufgekündigt. Davon betroffen sind alle ArbeiterInnen sowie die technischen und kaufmännischen Angestellten der Druckerbranche.
geber mit Verhandlungen über neue Kollektivverträge beginnen.
Wir werden diesen Konflikt ausfechten
JUDITH REITSTÄTTER
(judith.reitstätter@gpa-djp.at)
Die Kündigung tritt mit 30. Juni 2009 in Kraft und könnte das Aus für gesicherte Löhne, Gehälter, Weihnachts- und Urlaubsgeld bedeuten. Spätestens Anfang März müssen Gewerkschaft und Arbeit18
Die Gewerkschaft mobilisiert: So hat im Jänner im Gewerkschaftshaus Alfred-Dallinger-Platz eine österreichweite BetriebsrätInnenKonferenz stattgefunden. Über 250 BetriebsrätInnen der Branche haben dort ihrem Unmut Luft gemacht. „Wir werden diesen Konflikt anständig ausfechten“, kündigte Franz Bittner, Verhandlungsführer der Drucker und stv. Vorsitzender der GPA-djp, an. Die aus allen Bundesländern angereisten Betriebs-
KOMPETENZ
rätInnen stehen geschlossen hinter ihm: „Wir werden keine Rücksicht mehr auf die Produktion nehmen“, so der gemeinsame Tenor. Einstimmig wurden auch die weiteren Maßnahmen für die drohende Auseinandersetzung beschlossen. Der Drucker-Kollektivvertrag gehört zu den ältesten und besten Kollektivverträgen der österreichischen Gewerkschaften. Seine Wurzeln reichen bis in das Jahr 1842 zurück. Ehe die Arbeitgeber den Kollektivvertrag aufkündigten, hatten sie 10 % Lohnkürzungen und eine Null-Lohnrunde gefordert. „Wir sind bereit, für einen ordentlichen Kollektivvertrag zu kämpfen“, sagt Bittner. ❙ 1–2/2009
>> Bessere Sozialleistungen für ZeitarbeiterInnen >> Betriebsratsgründung als Kündigungsgrund? >> Weg mit den Studiengebühren! Oder doch nicht?
[22] [25] [27]
Beruf
STOCKER, GPA-DJP (2), ISTOCKPHOTO
Bilder unten: Hans Gstaltmaier, BRV, und Martin Holzer, BRV-Stv. RZ der PV Bad Hofgastein (r.)
KV DIÖZESE INNSBRUCK >>>
Erstmalig wurde ein Kollektivvertrag (KV) für die rund 800 Beschäftigten der Diözese Innsbruck abgeschlossen. Die Verantwortlichen der christlichen Kirchen in Österreich vertreten mit ihrer Unterschrift nicht nur inhaltliche Positionen zu den Themen Arbeit, Wirtschaft und soziale Sicherheit, sie sind gleichzeitig auch eine freiwillige Selbstverpflichtung eingegangen. Neben Bewusstseinsbildung und verschiedenen Aktionen sind vor allem auch KVs eine wirkungsvolle Maßnahme, die Forderungen des Sozialwortes zu erfüllen. Für GPA-djp-Mitglieder steht der KV zum Downloaden bereit unter: www.gpa-djp.at/kv
SONNTAGSÖFFNUNG IN KROATIEN VERBOTEN
KV-Erfolg für die MasseurInnen
Lohnender Einsatz. Die MasseurInnen in den Reha-Zentren der Sozialversicherung bekommen nun mehr Geld für ihre Leistung.
A
ls vor einigen Jahren das Medizinischer Masseur- und Heilmasseurgesetz „Neu“ in Kraft getreten ist, war klar, dass sich damit auch die Anforderungen und Qualifikationen der MasseurInnen in der Sozialversicherung erheblich verändern. Die Ausbildung wurde ausgebaut, die Verantwortung größer.
Neue Gehaltsgruppe im KV
Zwei Betriebsräte aus dem Rehabilitationszentrum der Pensionsversicherungsanstalt in Bad Hofgastein
setzten sich im Frühjahr 2007 zum Ziel, diese erhöhte Verantwortung auch im Kollektivvertrag (KV) abgegolten zu bekommen. In mehreren Verhandlungen mit dem Hauptverband ist es gelungen, für die Berufsgruppe der MasseurInnen in der Sozialversicherung eine neue Gehaltsgruppe im KV zu verankern. Im Durchschnitt erhöhen sich die Gehälter ab 1. 1. 2009 – rückwirkend mit 1. 10. 2008 – um 108,83 Euro, max. um 263,60 Euro pro Monat. Infos: www.gpa-djp.at/kv
HONORARBAROMETER 2009 – WER ZAHLT WIE VIEL?
>>>
Ab 1. Jänner 2009 sieht eine Gesetzesänderung vor, dass die Läden von rund 10.000 HändlerInnen in Kroatien am Sonntag
Auch heuer will die GPA-djp Honorare, Vertragsverhältnisse und Arbeitsbedingungen erheben und veröffentlichen. Jetzt ist die Beteiligung von freien DienstnehmerInnen und WerkvertragsnehmerInnen aus dem Bildungsbereich gefragt. Dazu gibt es einen Online-Fragebogen, der anonym ausgefüllt werden kann. Die Studie ist nicht nur einzigartig, sondern auch die einmalige Möglichkeit für jede Trainerin
geschlossen bleiben. Für Bäckereien, FloristInnen und Tankstellenshops sind Ausnahmen vorgesehen. In der Urlaubssaison (1. 6.–1. 10.) dürfen die Geschäfte an Sonntagen aufsperren, dies gilt auch für den Dezember.
und jeden Trainer, aktiv mitzuwirken. Wir wollen, nach Art der Trainings und nach Bildungsinstituten gegliedert, einen Vergleich über die Höhe der Honorare erarbeiten, um auf dessen Basis Probleme aufzuzeigen und unsere Forderungen zu untermauern. Weiters wird auch unsere Modellrechnung, die es ermöglicht, Honorare mit kollektivvertraglichen Gehältern zu vergleichen, im „Honorarbarometer 2009“ neu aufgelegt. > Beteiligen Sie sich und sichern Sie sich exklusiv die Ergebnisse unter: www.gpa-djp.at/education
>>>
1–2/2009
KOMPETENZ
19
Beruf
BR:next – Die neue Generation
TeilnehmerInnen eines BR:next-Seminars der GPA-djp.
Berufliche Interessen selbst in die Hand nehmen. Das Projekt BR:next bietet jungen BetriebsrätInnen eine Kommunikationsplattform und vieles mehr, um Erfahrungen zu sammeln.
INTERNET
>>> Kommunikationsplattform für junge BetriebsrätInnen in der GPA-djp www.br-next.at Hotline: 05 0301-301 E-Mail: wien@br-next.at, noe@br-next.at, stmk@br-next.at, ooe@br-next.at
20
D
ie GPA-djp-Steiermark startete vor zwei Jahren das innovative Projekt BR:next, um junge BetriebsrätInnen für die Gewerkschaftsbewegung zu motivieren. Wegen des großen Erfolgs wurde auf Wien, NÖ und OÖ erBARBARA LAVAUD
(barbara.lavaud@gpa-djp.at)
weitert. Das Projekt soll schon bald zum „Österreich-Standard“ innerhalb der GPA-djp werden. Bei BR: next dreht sich alles um Kommuni-
kation – Zielgruppe sind jüngere BetriebsrätInnen, die Erfahrungen sammeln und gewerkschaftlich aktiv werden wollen. Dabei unterstützt sie die GPA-djp mit einem Angebotsmix aus Vernetzung und Vermittlung von Know-how und gewerkschaftlichen Ideen.
Ein reales und virtuelles Netzwerk
BR:next stellt eine Kommunikationsplattform zur Verfügung – real bei Seminaren und Events, aber auch virtuell mittels einer
KOMPETENZ
Internetplattform, also eines Social Networks. Ein ganz wichtiges Kommunikationstool ist auch der BR:next-USB-Stick, der als „mobiler Werkzeugkoffer“ an die jungen BetriebsrätInnen, die Mitglieder sind, verteilt wurde. Er enthält Argumentationshilfen und Nachschlagewerke für die Arbeit im Betrieb, aber auch für gewerkschaftspolitische Themen. BR:next hatte von Anfang an einen neuen, innovativen und modernen Auftritt der GPA-djp als Kernstück in sich. ❙ 1–2/2009
Beruf
SANDRA HÖLLINGER, BETRIEBSRÄTIN DER BAWAG IN GRAZ
>>> Ich wurde vor zwei Jahren zur Kick-off-
Veranstaltung von BR:next eingeladen und war von der Idee sofort begeistert! Es macht Spaß, neue Leute kennenzulernen und sich mit ihnen auszutauschen. Durch BR:next konnte ich mich mit anderen jungen Betriebs-
rätInnen vernetzen, die ähnliche Probleme haben wie ich, und gemeinsam Lösungen finden. Außerdem gibt’s auch ein tolles Weiterbildungsangebot! Wenn ich bei meiner betriebsrätlichen Tätigkeit mal nicht weiterweiß, besuche ich die BR:next-Plattform, um mir Ratschläge zu holen.
BERNHARD SCHMID, STV. BETRIEBSRATSVORSITZENDER (ARBEITER) DER DUROPACK AG IN WIEN
>>> Ich war von Anfang an bei BR:next dabei.
Das Projekt bietet mir die Möglichkeit, Kontakte mit anderen jungen Betriebsrätinnen und Betriebsräten zu knüpfen und ein gewerkschaftliches Netzwerk aufzubauen. Der Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen bringt mir viel für die konkrete Arbeit im Betrieb. Ich finde es wichtig, über den Tellerrand des eigenen Unter-
nehmens hinauszublicken und mit Gleichaltrigen über die verschiedensten Themen zu diskutieren. Besonders freut mich, dass wir ab diesem Jahr auch bundesweit zusammenarbeiten. So schaffen wir mit BR:next eine starke Basis für die nächste Generation solidarischer und kämpferischer Interessenvertretung über alle Regionen und Wirtschaftsbereiche hinweg!
MICHAELA STOIBER, BETRIEBSRÄTIN BEIM VEREIN MIGRARE – ZENTRUM FÜR MIGRANT(INN)EN IN OBERÖSTERREICH
>>> Da ich selbst erst seit April 2008 Betriebs-
rätin bin, freue ich mich darüber, durch BR:next immer wieder junge KollegInnen kennenzulernen und mehr über ihre Erfahrungen zu hören. Durch die Kommunikationsplattform im Internet und den USB-Stick kann ich außerdem immer die aktuellsten Infos abrufen und, wenn ich sie brauche, rasch gewerkschaftliche Unterstützung holen.
Die etablierten BetriebsrätInnen haben bereits viele Netzwerke und können sich so gegenseitig unterstützen. Es ist spannend, ein Netzwerk für junge BetriebsrätInnen mitzugestalten. In den Diskussionsforen habe ich die Möglichkeit, KollegInnen um Rat und Hilfe zu fragen. Außerdem bietet BR:next den direkten Kontakt zur Gewerkschaft, bei der ich jederzeit Unterstützung holen kann.
PATRICK SWOJANOVSKY, BETRIEBSRAT IN DER GEBIETSKRANKENKASSE IN NIEDERÖSTERREICH PRANKL, LAVAUD, GPA-DJP (3)
>>> Ich bin auf BR:next durch meine bisherige
1–2/2009
Tätigkeit als Jugendvertrauensrat aufmerksam geworden. Ich fand die Idee toll, dass endlich Raum für die Jugend und junge BetriebsrätInnen geschaffen wird – Raum, um sich auszutauschen, welche Probleme es im Betrieb gibt, und Raum, um sich auch über die Gewerkschaft, persönliche Angelegenheiten, das Dschungel-
KOMPETENZ
camp und alles, was die Welt sonst noch zu bieten hat, zu unterhalten. Vernetzung ist in der heutigen Zeit einfach notwendig. Von BetriebsratskollegInnen zu erfahren, wie sie so manches Hindernis aus dem Weg geräumt haben, ist spannend und bringt einen wirklich weiter. Mir macht es großen Spaß, bei BR:next dabei zu sein! 21
Beruf
Die Kurzarbeit ist nun auch für ZeitarbeitnehmerInnen in Österreich möglich.
Zeitarbeit und Kurzarbeit Flexibilisierung. Das steirische Unternehmen ZAT sichert die Beschäftigung von ZeitarbeitnehmerInnen während der Kurzarbeit.
D
ie Zeitarbeit boomte in den letzten Jahren kräftig. ZeitarbeitnehmerInnen sind ein wichtiger Teil der Wirtschaft geworden und längst nicht mehr nur HilfsarbeiterInnen, sondern auch FacharbeiterInnen oder FachhochschulabgängerInnen. Binnen zehn Jahren hat sich die Zeitarbeit mehr als vervierfacht. PETER SCHWEIGER, BARBARA LAVAUD
(peter.schweiger@gpa-djp.at, barbara.lavaud@gpa-djp.at)
In Zeiten von niedriger Arbeitslosigkeit und Fachkräftemangel sind viele Unternehmen in Spitzenproduktionszeiten auf diese zusätzlichen Arbeitskräfte angewiesen. Trotzdem war es ein langer gewerkschaftlicher Kampf, um Benachteiligungen abzubauen und ZeitarbeitnehmerInnen arbeitsrechtlich den übrigen Beschäftigten einigermaßen gleichzustellen. 22
Arbeitskräfteüberlassung Im Vergleich zu Bereits vor der Ein>>> ZeitarbeiterInnen sind Deutschland oder führung des Kollekder Stammbelegschaft anderen EU-Staativvertrags für Zeitrechtlich gleichgestellt. <<< ten sind die ZeitarbeiterInnen war arbeitnehmerInnen in Österreich das ZAT federführend in Österreich, rechtlich deutlich besser gestellt: was die Gleichstellung von ZeitarDas ArbeitskräfteüberlassungsgebeiterInnen mit den Beschäftigten setz sichert wichtige Grundrechte. der Stammbelegschaften betraf. Für die ArbeiterInnen gibt es seit Zeitarbeit kann auch als Chance 2002 einen eigenen Kollektivvergenutzt werden, auf dem Arbeitstrag, die Angestellten sind durch markt bzw. in einem Betrieb Fuß zu den Kollektivvertrag für Angestellte fassen, vor allem für junge Arbeitim Gewerbe geschützt. Diese KolnehmerInnen oder auch für ältere lektivverträge kommen zur AnwenArbeitslose. Aber nicht alle Zeitardung, wenn die Beschäftigten beim beitnehmerInnen finden langfristig Arbeitskräfteüberlasser beschäftigt eine stabile Beschäftigung. sind. Im Einsatz bei einem UnterDas ZAT gilt in dieser Hinsicht unnehmen gelten die Mindeststanter ZeitarbeitnehmerInnen als ein dards des jeweils anzuwendenden mitarbeiterInnenorientiertes UnKollektivvertrags. ternehmen der Steiermark: So konnten im letzten Jahr über 350 Zeitarbeit – mehr Chancen, ZeitarbeitnehmerInnen fix von unaber auch Schattenseiten terschiedlichen Betrieben ohne ProEin Vorzeigebetrieb der Branche visionen und ohne spezielle Klauist das steirische Zeitarbeitsunterseln übernommen werden. „Eine nehmen ZAT Personalservice GmbH. stolze Zahl, die sich sehen lassen
KOMPETENZ
1–2/2009
ZAT (2), BILDERBOX
Beruf
kann“, erklärt Betriebsratschef Johann Bernsteiner von ZAT. Die große Schattenseite der Zeitarbeit bleibt aber nach wie vor die fehlende Arbeitsplatzsicherheit: ZeitarbeitnehmerInnen sind in Krisenzeiten die Ersten, „die gehen müssen“. In Deutschland haben bereits 100.000 ZeitarbeitnehmerInnen ihren Job verloren. Auch in Österreich hat sich im 2. Halbjahr 2008 die Zahl der arbeitslosen ZeitarbeitnehmerInnen dramatisch erhöht.
Neuerungen bei Zeitarbeit
Seit November letzten Jahres ist es möglich, dass auch Zeitarbeitsunternehmen die Kurzarbeitsbeihilfe vom Arbeitsmarktservice (AMS) bzw. folglich Zeitarbeitneh-
merInnen Kurzarbeitsunterstützung erhalten, wenn dies zur Arbeitsplatzsicherung bei einem Beschäftiger beiträgt. Beim ZAT-Kunden ACC Austria GmbH in Fürstenfeld, einem Hersteller von Kältekompressoren, wurde in Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung nun die Kurzarbeit erstmalig in Österreich auch für ZeitarbeitnehmerInnen umgesetzt. Die Kurzarbeit sichert ZeitarbeitnehmerInnen ihren Job, und sie können ihrer Tätigkeit weiter nachgehen. Die Produktion kann bei ACC mit dem eingespielten Team weiter erfolgreich geführt werden. „Gerade in schwierigen Zeiten brauchen die MitarbeiterInnen eine Belegschafts-
Ermöglichten die Kurzarbeit bei ihrem Kunden ACC in Fürstenfeld: ZAT-GF Georg Karner und Betriebsratsvorsitzender Johann Bernsteiner (r.).
1–2/2009
KOMPETENZ
vertretung, auf die sie sich hundertprozentig verlassen können“, berichtet Betriebsratschef Bernsteiner, dessen persönlicher Einsatz dazu beigetragen hat, diese schwierige Situation zu meistern. Stolz über diesen Erfolg, freut er sich über die gute Zusammenarbeit mit der ZAT-Geschäftsführung.
Bessere Sozialleistungen
„Viele Menschen wissen nicht, welche Sozialleistungen für ZeitarbeiterInnen oder Zeitangestellte in den letzten Jahren errungen wurden“, betont Bernsteiner. So wurde kürzlich der kollektivvertragliche Mindestlohn für ArbeiterInnen um 3,8 % und für Angestellte um rund 3,6 % erhöht. Sowohl der niedrigste Mindestlohn als auch das niedrigste Mindestgrundgehalt liegen zwischenzeitlich für überlassene ArbeitnehmerInnen weit über 1.000 Euro. „Wir werden uns weiterhin gemeinsam für gute Rahmenbedingungen für die Beschäftigten einsetzen“, betonen ZAT-Geschäftsführer Georg Karner und Betriebsratschef Johann Bernsteiner einstimmig. ❙
INFOS
>>> ZAT Personalservice GmbH, Bahnhofgürtel 59, 8020 Graz, Tel.: 05 7001, www.zat.at >>> ZAT ist seit Sommer dieses Jahres in der Unternehmensgruppe aps, GetWork und ZAT eingegliedert.
23
Beruf
Interview. Der neue GKK-Obmann in Oberösterreich Felix Hinterwirth, Angestelltenbetriebsratsvorsitzender der Quelle AG, ist seit Dezember 2008 Obmann der Gebietskrankenkasse in Oberösterreich. Sein Vorgänger Alois Stöger wurde als Gesundheitsminister in die neue Bundesregierung geholt.
KOMPETENZ: Herr Hinterwirth, was spricht für neun Gebietskrankenkassen in Österreich, die keine einheitlichen Leistungen anbieten? HINTERWIRTH: Das Wichtigste für uns und mich ist die Nähe zum Patienten und das ist das Bedeutsamste einer funktionierenden Länderkasse. Wir wollen nicht zentralistisch geführt werden, denn dann ist so ANDREA HEIMBERGER (heimberger.a@akooe.at)
ein Außenstellennetz, wie wir es in Oberösterreich haben – und das ist einzigartig in Österreich –, nicht mehr möglich. Dies ist nicht nur meine Meinung bzw. die der Funktionäre der Oberösterreichischen Gebietskrankenkasse, das bestätigen uns auch sehr viele internationale Ge24
sundheitsökonomen. Außerdem ist es mir besonders wichtig, Projekte zur Vorsorge und Prophylaxe voranzutreiben. KOMPETENZ: Wie steht es um die Finanzierung der Gebietskrankenkassen? HINTERWIRTH: Die Bundesregierung hat seit dem Jahr 2000 den Gebietskrankenkassen Geld entzogen. Langfristig ist es erforderlich, die Beitragsgrundlage auf eine breitere Basis zu stellen. Das heißt, die Parameter einer Finanzierung muss man überdenken. Jetzt wird nach Mitarbeiter eingezahlt. Warum nicht nach Erträgen eines Unternehmens!? Über diese Parameter muss man jetzt reden und nachdenken, damit wir in Zukunft die Gesundheitsleistungen für unsere Patienten erfüllen können.
AK OÖ
Die Nähe zum Patienten Felix Hinterwirth ist der neue GKK-Obmann in Oberösterreich.
KOMPETENZ: Welche künftige Anforderungen hat die Oberösterreichische Gebietskrankenkasse? HINTERWIRTH: Wir wollen unseren erfolgreichen Weg fortführen, und das ist jeden Tag eine Herausforderung. Ein Schwerpunkt ist sicher die Vorsorge und Prophylaxe, es ist signifikant, dass Burnout, psychische Erkrankungen und Depressionen in unserer Gesellschaft zunehmen. Da ist es zu spät, wenn ein Patient schon ein BurnoutSyndrom hat. Man muss bei der betrieblichen Gesundheitsförderung ansetzen, damit es so weit gar nicht erst kommt!
STECKBRIEF
>>> Felix Hinterwirth ist seit 25 Jahren Angestelltenbetriebsratsvorsitzender der Quelle AG, nach 15 Jahren als Obmann-Stellvertreter nun Obmann der Oberösterreichischen Gebietskrankenkasse und außerdem Vorsitzender des Wirtschaftsbereiches Handel der GPA-djp.
KOMPETENZ: Herr Hinterwirth, was ist Ihr Ziel? HINTERWIRTH: Viele gesunde Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher. ❙
KOMPETENZ
1–2/2009
Beruf
BUENOSDIAS
Für Rechtsauskünfte stehen Ihnen die Regionalgeschäftsstellen der GPA-djp zur Verfügung (Adressen: siehe S. 2).
Betriebsrat entbehrlich?
Aktueller Rechtsfall. Immer wieder versuchen Dienstgeber mit Argumenten wie: „Ein Betriebsrat ist entbehrlich, weil die Türe zur Geschäftsleitung immer offen steht“ eine Betriebsratswahl zu verhindern. Was passieren kann, wenn die Belegschaft diesem fadenscheinigen Argument nicht folgt, zeigt der Fall von Hans F.
H
ans F. hatte sich beim P.Baumarkt als Abteilungsleiter beworben und erhielt zur „Einschulung“ eine Anstellung als Verkäufer für Werkzeuge. Bereits nach einem Monat übernahm er die Aufgaben eines Abteilungsleiters. Als er beim SABINE BECKER
(sabine.becker@gpa-djp.at)
Marktleiter anfragte, ob damit nicht auch eine Gehaltserhöhung verbunden sei, sagte ihm dieser, er brauche sich keine Sorgen zu machen, er werde schon eine Gehaltserhöhung bekommen. Herr F. erhielt ein Gehalt in Höhe von € 1.155,50 brutto – für eine Vollzeitstelle als Abteilungsleiter! Da es keinen Betriebsrat gab, an den sich Hans F. hätte wenden können, sprach er mit seinen Kollegen 1–2/2009
über die Gründung eines Betriebsrats. Die Belegschaft wurde von der GPA-djp bei der Einleitung der Betriebsratswahl unterstützt. Daraufhin wurde Herrn F. vom Marktleiter prompt das Kündigungsschreiben ausgehändigt.
Gehaltsdifferenz und Kündigungsentschädigung
Die GPA-djp hat die Kündigung sofort beim Arbeits- und Sozialgericht angefochten. Im Gerichtsverfahren versuchte der Arbeitgeber, sich darauf auszureden, man hätte erst durch die Klage von einer bevorstehenden Betriebsratswahl erfahren. Herr F. sei wegen seiner mangelhaften Arbeitsleistung gekündigt worden. Im P.-Baumarkt, so der Arbeitgeber weiter, sei „ein Betriebsrat ohnehin entbehrlich, die Tür zur Geschäftsleitung stehe immer offen“.
KOMPETENZ
Das Urteil hielt fest, dass die Kündigung sehr wohl wegen des Engagements von Hans F. für die Errichtung eines Betriebsrates und seiner möglichen Kandidatur zum Betriebsrat ausgesprochen worden sei. Andere Motive für die Kündigung ließen sich nicht feststellen. Der Anfechtung wurde daher stattgegeben. So erstritt die GPA-djp für Herrn F. die Gehaltsdifferenz, die aufgrund seiner nicht adäquaten Verwendung entstanden war, und eine Kündigungsentschädigung von insgesamt € 19.500,– brutto. Der P.-Baumarkt hat inzwischen seine Filialen in Österreich geschlossen und ist nur noch in einigen Nachbarländern tätig. Hans F. hat mittlerweile eine Ausbildung zum Krankenpfleger erfolgreich abgeschlossen. ❙ 25
����������������������� ������������������������������
���������������������������������������������������� �������������������������������������������� ���������������������������������������������������������������������������������������������������������������� �������������������������������������������������������������������������������������������������������������� ����������������������������������������������������������������������������������������������������������������� ����������������������������������������������������������������������������������������������������������������������� ������������������������������������������������������������������������
����������������������������
Beruf
Studiengebühren fast abgeschafft! Teilerfolg. Ein Jubelschrei ging durch viele Jugendorganisationen, als die Studiengebühren im September 2008 de facto abgeschafft worden sind.
A
uch die GPA-djp Jugend hat die letzten 7 Jahre für die Abschaffung der Studiengebühren gekämpft und so sehen wir deren Abschaffung auch als unseren (Teil-)Erfolg. Teilerfolg deshalb, weil die Studiengebühren nicht zur Gänze abgeschafft worden sind, aber viele Studierende davon befreit werden (siehe Info-Kasten). KATHRIN NIEDERMOSER
(kathrin.niedermoser@gpa-djp.at)
Wie viele StudentInnen nun weiterhin Studiengebühren zahlen müssen, lässt sich bis dato kaum sagen. Vor allem der Einkommensnachweis für prekär beschäftigte
Studierende könnte dabei zum Problem werden.
Keine Verbesserung für NichtösterreicherInnen
Für sogenannte „ausländische“ Studierende bringt die neue Regelung leider keine Verbesserung: Studierende, die keine EU- oder EWR-BürgerInnen sind oder als staatenlos gelten, müssen nach wie vor die doppelten Studiengebühren zahlen. Für anerkannte Flüchtlinge bedeutet die neue Regelung sogar eine Verschlechterung. Waren diese bisher gänzlich von den Studiengebühren befreit, müssen sie nun innerhalb der Mindeststudienzeit (+ 2 Toleranzsemester) studieren.
Dass gerade StudentInnen, die ohnehin mit besonderen Belastungen zu kämpfen haben, auch noch finanziell benachteiligt werden, ist vollkommen unverständlich. Für Unmut sorgt auch die Tatsache, dass Studierende an FHs von der neuen Regelung ausgenommen sind. Angesichts der Tatsache, dass gerade an FHs viele Studierende aus einkommensschwächeren Familien kommen, ist nicht nachvollziehbar, warum gerade sie die Studiengebühren weiterhin zahlen müssen. Die GPA-djp Jugend wird sich auf jeden Fall weiterhin für die vollständige Abschaffung der Studiengebühren einsetzen. ❙
INFOS
>>> Folgende Gründe führen zu einem Erlass der Studiengebühren: > Die / der Studierende befindet sich innerhalb der Mindeststudienzeit (+ 2 Toleranzsemester) eine durch Krankheit verursachte Behinderung des Studiums eine durch Schwangerschaft verursachte Behinderung des Studiums > die Betreuung von im eigenen Haushalt lebenden Kindern bis zum 7. Lebensjahr > Berufstätigkeit bei einem Nachweis des Verdienstes von 4.886,14 Euro im vorhergehenden Kalenderjahr > Studierende mit einem Behinderungsgrad von mindestens 50 % > Präsenz- oder Zivildienst >>> Für Informationen schreiben Sie an: jugend@gpa-djp.at
GPA-DJP (2)
> >
Die GPA-djp Jugend setzt sich auch weiterhin für die Abschaffung der Studiengebühren ein. 1–2/2009
KOMPETENZ
27
CARD
Auszeit vom Alltag!
Wellness, Sport & Kultur. Lassen Sie den Alltag hinter sich und genießen Sie zwischendurch ein paar erholsame Urlaubstage – mit Ihrer CARD zu exklusiven Vorteilspreisen! Musicalpackage Rudolf – Affaire Mayerling
Versäumen Sie nicht den neuen Musicalhit im Raimund Theater, gönnen Sie sich ein paar Tage in Wien inkl. Musicalbesuch! Es erwartet Sie die tragische Lebensgeschichte von Kronprinz Rudolf, v. a. seine Liebe zu Mary Vetsera. Als Rudolfs Gegenspieler Ministerpräsident Taaffe zu sehen: Uwe Kröger. > GPA-djp-Package um nur € 165,90 pro Person: 2 Übernachtungen im DZ, Frühstücksbuffet, Eintrittskarte und Programmheft für das Musical Rudolf (Angebot gültig von 26. 2. bis 31. 12. 09 auf Anfrage); Kartenaufpreis € 18,– für Vorstellungen am Fr. oder Sa.! > Reservierungen: 01/599 01-178 Hotel Mercure Wien Europaplatz
28
Skiurlaub im Hüttendorf Präbichl
Zehn Selbstversorgerhütten in ruhiger und sonniger Lage bieten Platz für je fünf bis sieben Personen. Direkte Anbindung ans Skigebiet, hoher Komfort und Gemütlichkeit – Sauna und Schwedenofen in jeder Hütte – garantieren erholsame Urlaubstage. > Preise (pro Hütte und Woche): Nebensaison 28. 2. bis 4. 4. 09, 11. bis 18. 4. 09: € 899,–; Hauptsaison: bis 28. 2. 09, 4. bis 11. 4. 2009: € 1.174,– > Gewerkschaftsmitglieder erhalten bei einer Woche Hüttenurlaub 10 % Ermäßigung auf den Hüttenpreis. > Buchungen unter office@huettendorfpraebichl.at oder Tel.: 0664/512 46 46
KOMPETENZ
Sofitel, Mercure und Novotel
Exklusiv für alle Mitglieder der GPA-djp: Sparen Sie 5 % bei Ihrer Hotelnächtigung in den Hotels der Marken Sofitel, Mercure und Novotel weltweit! Sofitel: Gastfreundschaft der Luxusklasse an den schönsten Reisezielen der Welt. Mercure Hotels: ob im Stadtzentrum oder in Flughafennähe, am Meer oder in den Bergen – stets das passende Hotel für Ihre Reisen. Novotel: Hotels und Ressorts mit natürlichem Flair, die überall vertreten sind. > Unter www.gpa-djp.at/card finden Sie den Direktlink zur Online-Buchung. > Telefonische Buchung: 01/360 27 72 000 und folgende Daten angeben: SC300290520 und die Vertragsnummer 5000
1–2/2009
VEREINIGTE BÜHNEN WIEN, MERCURE, HÜTTENDORF PRÄBICHL GMBH, HOTEL FERIENPARK WALDPENSION PUTZ, DRAUTALGOLF, FERIENHOTEL WÖRTHERSEE (2), BILDERBOX
Golfurlaub in Kärnten
Ob beim Golfen, Drachenfliegen oder Paragleiten, Tennis, Wandern oder Radfahren – hier finden Sie Freizeitspaß für die gesamte Familie! > Für GPA-djp-Mitglieder bei Vorweis der CARD für Aufenthalte zwischen 24. 4. und 17. 5. 2009: Preis: € 54,– pro Person/Tag, EZZ: € 7,– pro Person/Tag; Zahl 4 bleib 5: € 216,– oder Zahl 6 bleib 7: € 324,– > Inklusive: Frühstück, Suppe zu Mittag, 4-Gang-Menü am Abend mit Wahlmöglichkeit, Salatbuffet, inkl. kalter alkoholfreier Getränke > Golf-Platzreife: € 200,– statt 300,– 24 Trainingseinheiten à 25 Min. (ab 4 Pers., ansonsten weniger); Theoriekurs und Etikette, Kursunterlagen und Platzreifenachweis; Platzreifeprüfung
auf dem Platz, Leihausrüstung, Übungsbälle während des Unterrichts > Perfektionskurs: € 280,– statt 550,– 20 Trainingseinheiten à 25 Min. (ab 4 Pers., ansonsten weniger); Leihausrüstung, Übungsbälle während des Unterrichts; 1 vorgabewirksames Turnier (entweder Di., Do. od. So.), 5 x Tagesgreenfee; > Greenfee-Blöcke: 3 x TGF € 75,– (statt 120,–), 5 x TGF € 125,– (statt 200,–), 7 x TGF € 140,– (statt 280,–) > Hotel Ferienpark Waldpension Putz, 9771 Berg im Drautal 17, Tel.: 04712/735, office@ferienpark.at
Wellness light
Wellnessaufenthalt im Ferienhotel Wörthersee**** bis 19. April 2009! Inklusive: 8 Tage/7 Nächte im DZ oder Appartement mit Dusche/WC, Haarfön,
Sat/TV, Telefon und W-Lan, 7 x reichhaltiges Frühstücksbuffet, 7 x 4-gängiges AbendWahlmenü mit Salatbuffet, Kaffee, Tee und Kuchen am Nachmittag, 1 x Flasche Wein zum Abendessen, Mineralwasser und Obstkorb bei Anreise auf dem Zimmer > Freie Benützung des Wellnessbereichs mit finnischer und Aromasauna, Infrarotkabine, Kneippbecken, Hallenbad mit herrlichem Seeblick, 1 x 20 Min. Entspannungsmassage, 20 % Ermäßigung auf alle angebotenen Massagen und Behandlungen, gratis Nordic-Walking-Stecken-Verleih nach Verfügbarkeit > Preise pro Person und Aufenthalt zzgl. Ortstaxe: DZ – Waldseite ab € 349,– DZ – Seeseite ab € 419,– Appartement ab € 454,– > Buchungen unter Tel.: 04272/25 09, E-Mail: info@ferienhotel-woerthersee.at
>>> NÄHERE INFOS
zu diesen und vielen anderen CARD-Vorteilsangeboten finden Sie im Internet unter: www.gpa-djp.at/card. Hier können Sie auch den CARD-Newsletter abonnieren und erhalten monatlich per E-Mail aktuelle CARD-Infos. >>> Steht Ihnen kein Internetzugang zur Verfügung, senden wir Ihnen gerne die CARD-Broschüre zu. Bestellung unter Tel.: 05 0301-301.
1–2/2009
KOMPETENZ
29
Bücher Alle vorgestellten Bücher sind über den Verlag des Österreichischen Gewerkschaftsbundes GmbH, 1010 Wien, Rathausstraße 21, Tel.: 01/405 49 98-132, Fax: 01/405 49 98-136, oder per E-Mail: fachbuchhandlung@oegbverlag.at erhältlich.
Klaus Werner / Hans Weiss
Das neue Schwarzbuch Markenfirmen
M. Kopeinig / W. Petritsch
Hermann Langbein
Geert Lovink
Czernin Verlag, € 21,90
Ephelant Verlag, € 22,–
transcript, € 28,80
Finanzkrise, drohende Rezession, Klimakatastrophe, steigende Nahrungsmittelpreise, Hungersnöte und knapper werdende Energieressourcen: Angesichts dieser Szenarien wird der Ruf nach dem Staat wieder lauter. Die Macht des Staates und seine Lenkungsmöglichkeiten hat Bruno Kreisky erkannt und eingesetzt. „Der Mensch ist das Wichtigste“ war sein Motto. Wo finden wir heute – angesichts von Globalisierung und Shareholder-Value – diesen politischen Anspruch formuliert?
Ein Bericht aus Auschwitz und anderen Konzentrationslagern. 1938 wird die junge spanische Demokratie zerschlagen. Die Mitglieder der Internationalen Brigaden, die nicht in ihre Heimat gelangen können, werden in Frankreich interniert. Unter ihnen ist u. a. der Österreicher Hermann Langbein. Er beschreibt seine Internierungen in französischen Lagern und nationalsozialistischen Konzentrationslagern und seine Erfahrungen als Mitglied des Widerstands.
Geert Lovink hinterfragt den jüngsten »Web 2.0«-Hype um Blogs, Wikis oder Netzgemeinschaften. Darüber hinaus behandelt er die stille Globalisierung des Internets, in der Länder wie Indien, China und Brasilien sich zu einflussreichen Akteuren entwickeln. Überholte Konzepte wie die der globalen Internet-Zeit, der taktischen Medien oder der Krise der Medienkunst werden aktualisiert. Das Buch schließt mit spekulativen Bemerkungen zu Modellen wie organisierte Netzwerke, freie Kooperation und verteilte Ästhetik.
Das Kreisky-Prinzip
Die Stärkeren
Zero Comments
Ullstein, € 10,30 Das Standardwerk über die Machenschaften der Weltkonzerne. Es ist schweres Geschütz, das Klaus Werner und Hans Weiss auffahren. Die Autoren kratzen unbeirrt am Image von Adidas & Co, die ihre Profite mit Ausbeutung, Kinderarbeit, Krieg und Umweltzerstörung machen. Sie veranschaulichen die Verflechtung zwischen globaler Wirtschaft und Politik und zeigen gleichzeitig, welche Macht jede(r) Einzelne von uns hat: Kauft nicht bei den Bösen!
EUROPA IST DIE ZUKUNFT UNSERER JUGEND? UNSERE JUGEND IST DIE ZUKUNFT EUROPAS?
F*** IT! FILM IT!
Der Video-Wettbewerb zur Europa-Wahl 2009 für Menschen im Alter von 15 bis 25 Jahren. Ganz egal wie, ganz egal womit, ganz egal was zu EU und Europa-Wahl. Kreative Teams sind gefragt. Zu gewinnen gibt es eine Brüsselreise, Videoworkshops, Bargeld und Sachpreise und neue Sichtweisen auf die EU. Die Einreichung von Videobeiträgen ist bis zum 31. 3. 2009 möglich auf...
WWW.FILM-IT.AT
Events
1–2/2009
21. März bis Ende Mai 2009
Frühlings Erwachen Das Rock-Musical
Fantasy Musical Gala
GÖTZ RAKOW
Versch. Veranstaltungsorte in Wien Entdeckungs- und genussfreudige FreundInnen von Musik und Kultur haben die Gelegenheit, sich mit dem Instrument Akkordeon und dessen zahlreichen künstlerischen Facetten auseinanderzusetzen. Infos: www. akkordeonfestival.at
11. März 2009
Stadthalle, Halle F, 1150 Wien Ein Streifzug durch die große Welt der Musicals – Musicalspaß für die ganze Familie. From Andrew Lloyd Webber – Best of Musical: „Der König der Löwen“, „Das Phantom der Oper“, „Die Schöne und das Biest“, „Der Glöckner von Notre Dame“ u. v. m.
2x2 KARTEN
3x2 KARTEN
DUOPRODUKTION
10. Internationales Akkordeon Festival
Bis 22. März 2009
Der chirurgische Blick – Wiener Aktionisten WestLicht. Schauplatz für Fotografie, 1070 Wien
Ronacher, 1010 Wien MUMOK, STIFTUNG LUDWIG WIEN, LEIHGABE DER ÖSTERR. LUDWIG-STIFTUNG
Deutsche Erstaufführung der umjubelten Broadway-Produktion „Spring Awakening“: Weltliteratur im rockigen Gewand. Für das ungewöhnliche, junge, freche und aufwühlende RockMusical wurde die Story von Wedekinds Stück beibehalten. Packend wie vor 100 Jahren.
Das Ausstellungsjahr beginnt mit einer Schau, die sich mit dem methodischen Ansatz der Fotografie im Wiener Aktionismus beschäftigt. Die Schau konzentriert sich auf die Hauptvertreter des Wiener Aktionismus, Günter Brus, Hermann Nitsch, Otto Muehl und Rudolf Schwarzkogler.
23. März bis 24. April 2009
Bis 26. April 2009
Wien, Ansfelden/OÖ, Wörgl Wenn andere Abschied nehmen, dann feiern Die Echten und ihr Publikum feiert mit. Die Echten haben bekannte Songs für Sie übersetzt. Und weil man einen Menschen erst kennenlernen muss, bevor man ihn verabschieden kann, wird zum Beispiel aus Zuccheros Senza una donna: Kennst du mei Omma.
den Bilderbüchern von Sven Nordqvist kennt, darf dieses fantasievolle, musikalische Stück über Freundschaft für Kinder ab vier Jahren keinesfalls versäumen. Und allen anderen sei es auch ans Herz gelegt!
Die Echten – Abschiedstour
Die Abenteuer von Pettersson und Findus Kabarett Niedermair, 1080 Wien 3x2 Wer Pettersson und K ARTEN seinen Kater Findus aus
WWW.DIEECHTEN.AT
www.gpa-djp.at/card >>> Akkordeon Festival: Gewinnspiel: 2 x 2 Karten für das Bonus-Konzert am 5. 4. >>> Musical Gala: EUR 5,– CARDErmäßigung, Karten: 01/748 87 10, Gewinnspiel: 3 x 2 Karten >>> Der chirurgische Blick: ermäßigter Eintritt mit der CARD: EUR 4,50 statt 6,50 >>> Die Echten: 10 % CARD-Ermäßigung: 23.+24. 3./21.+29. 4., Kulisse Wien, Karten: 01/481 17 17; 18. 4. Bruckner Centrum Ansfelden, Karten: 07229/783 33; 24. 4. Komma Wörgl, Karten: 05332/755 05 >>> Die Abenteuer von Pettersson und Findus: mit der CARD VVK-Preis EUR 7,50 statt 9,50 auch am Veranstaltungstag, Gewinnspiel: 3 x 2 Karten für den 25. 4.
21. Februar bis 22. März 2009
VEREINIGTE BÜHNEN WIEN
ALLE INFOS:
2x2 KARTEN
KOMPETENZ
OETINGER VERLAGSGRUPPE
●
GEWINNSPIELE: Postkarte an Redaktion KOMPETENZ, 1034 Wien, Alfred-Dallinger-Platz 1, Kennwort: Name der jeweiligen Veranstaltung; bzw. online: www.gpa-djp.at/gewinnspiel Einsendeschluss: 1. März 2009. Keine Barablösung. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
31