Cut top

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TOP „WE-WE-WEB“ Weben für Fleißige: hier wird gleich ein ganzes Top mit „drunter, drüber, drunter, drüber“ hergestellt – und sogar ein Webrahmen selbst gebaut.

BENÖTIGTES MATERIAL:

Papierschnitt des gewünschten Shirts Baumwoll- oder Synthetikgarne in unterschiedlichen Weißtönen und Strukturen Holzbrett (etwas größer als die gewünschte Größe des Shirts) Kleine Nägel Hammer Kamm (Abstände der Zähnchen > Breite der Kettfäden) Große Sticknadel Stoff für die Rückseite des Shirts Weißes Nähgarn

Ein selbst gebauter Webrahmen hat den großen Vorteil, dass man in der Form komplett flexibel ist. Hier bilden Nägel die Silhouette des Tops auf einem Holzbrett. Sogar kleine Details wie Abnäher können daher beim Aufbau des Rahmens berücksichtigt werden. Wichtig: Da das gewebte Vorderteil später mit dem Rückteil verbunden wird, muss an den Seiten sowie an der Schulter zusätzlich 1 cm Nahtzugabe einkalkuliert werden! Halsausschnitt und Saum bilden hingegen später die fertigen Webkanten. Und: Kettfäden neigen dazu, sich nach dem Abnehmen etwas zusammenziehen, das Gewebe verliert somit an Länge. Deshalb hier bei der Größe ebenfalls einen Puffer einplanen, damit man nicht ungewollt bauchfrei dasteht.


UND SO GEHT’S:

1. Zunächst ein Schnittteil des Vorderteils aus Papier anfertigen und dessen Umriss auf das Brett übertragen. 2. Den Umriss nun in parallele, vertikale Linien unterteilen, die auf dem Brett eingezeichnet werden. Den Abstand der Linien je nach Dicke des Garns wählen. (Wir haben uns für Fleißarbeit entschieden und sehr feines Garn und 0,5 cm Abstand gewählt – Achtung: nur für Wahnwitzige geeignet, sonst Garn und Abstand einfach entsprechend größer skalieren.) An jedem Punkt, wo eine Linie den Umriss schneidet, einen Nagel einschlagen. 3. Sind alle Nägel fest, wird an ihnen der senkrecht verlaufende Kettfaden gespannt: Dazu an einem der äußersten Nägel (z. B. unten links) den Faden festknoten und ihn dann von dort aus zum gegenüberliegenden Nagel (oben links) führen, um ihn herum und wieder nach unten, wo er den nächsten, nebenstehenden Nagel umläuft.

In diesem Zickzackverlauf weiterspannen bis zum letzten Nagel und den Faden dort festknoten. Olé, das Kettfadengerüst ist fertig.

Tipp: Um geometrische Muster oder Trennlinien ganz akkurat zu weben, kann man sich innerhalb der verschiedenen Nägel zusätzliche Fäden spannen, die Trennlinien markieren (siehe Bild unten). Hier kannst du dich völlig frei austoben!


LEINWANDBINDUNG

4. Erst jetzt geht’s ans tatsächliche Weben: Hierzu einen möglichst langen Faden durch das Öhr einer großen Sticknadel ziehen und in der klassischen Leinwandbindung (drunter drüber, drunter drüber und die nächste Reihe jeweils um eins nach rechts oder links versetzt) weben. Leider lässt sich hier kein Schiffchen verwenden, da die Kettfäden, anders als beim herkömmlichen Webrahmen, kaum Abstand zum Holzbrett haben, sondern dicht aufliegen.

Die Schussfäden mit möglichst wenig Spannung einweben, sonst verzieht sich das Teil und verliert später an Breite. 5. Nach jeder gewebten Schussreihe diese mit einem Kamm dicht an die anderen schieben. Beim Weben generell darauf achten, dass stets alles schön dicht und gleichmäßig ist und nirgendwo Lücken entstehen.

Für farblich abgetrennte Bereiche o. Ä. den Schussfaden genau bis zur gewünschten Trennlinie und dann wieder zurückführen. Auf der anderen Seite der Trennlinie dann mit dem Einweben eines anderen Garns beginnen. Fadenenden von beginnenden oder endenden Garnen einfach während des des Webens auf der Rückseite stehen lassen zum Schluss dort verknoten oder unauffällig verweben. Fertig gewebt? Dann können die Nägel gezogen werden. Das fertige Vorderteil nun mit dem Stoffrückteil verbinden und mächtig stolz sein!

Das alles und noch viel mehr – zwei Mal jährlich im CUT Magazin www.cut-magazine.com


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