Murat Uyurkulak Glut Roman
Das Buch Mit seinem Faible für Menschen am Rand der Gesellschaft legt der türkische Kultautor Murat Uyurkulak mit seinem zweiten Roman eine mit magischen und fantastischen Elementen durchsetzte ironische, traumatische und zugleich sozialkritische Allegorie auf die Türkei vor.
Falschgeld verlegen, brummt das Geschäft. Das erste eigene Werk erschüttert das Land: Die Schrägen erzählen ihre eigenen Geschichten – ein Panorama der Traumata der Gesellschaft. Die Ereignisse überstürzen sich, die Dimensionen geraten ins Wanken und im Kino wird es höllenheiß…
In Ominösien, einem Land irgendwo im Osten, herrscht Bürgerkrieg. „Muster“ ist als schräger Vogel und Taugenichts verschrien, doch als sein allseits beliebter kleiner Bruder fällt, stellt er sich dem Ernst des Lebens und lässt sich zum Wehrdienst einziehen. Dass die höheren Sphären den Bruder als Prophetenkandidat ausersehen hatten und in arge Bedrängnis kommen, als dieser fällt, dass nun er als Ersatz herhalten muss, um den Engeln nicht den Job zu rauben, ahnt er nicht. Mit Kumpel „Dreizehn“ desertiert er bald mitten im Gefecht, fällt aber den Rebellen in die Hände, die beide monatelang arretieren. Kurz bevor das Dahinvegetieren ihnen den letzten Lebensmut raubt, kommt der „Jünger“ um, der Kandidat aber endlich frei, allerdings stark traumatisiert. Wieder sorgen die Engel für Ersatz.
Der Autor Murat Uyurkulak, geboren 1972 in Aydin, studierte zunächst Jura, dann Kunstgeschichte in Izmir, brach jedoch beides ab und zog schließlich nach Istanbul. Dort arbeitete er u. a. als Kellner, Übersetzer, Journalist und Verleger. Heute ist er Auslandsredakteur der Tageszeitung »Bir Gün«. Zudem hat er Bücher u. a. von Edward Said und Mikhail Bakunin ins Türkische übersetzt. Sein erster Roman wurde 2002 veröffentlicht und erregte sofort größtes Aufsehen, seither gilt Murat Uyurkulak als eine wichtige literarische Stimme in der zeitgenössischen türkischen Literatur. Theaterfassungen liegen von »Zorn« bereits auf Deutsch und Polnisch vor. Sein zweiter Roman »Har« wurde von der Literaturkritik ebenfalls enthusiastisch rezipiert.
Alles scheint ein gutes Ende zu nehmen, als Muster, der neue Dreizehn und der gescheiterte Filmemacher Fünfunddreißig im Großen Kino eine schräge Gesellschaft versammeln, um die Druckerei im Haus wieder in Gang zu setzen. Als sie sich auf Raubdrucke und
Die Details Aus dem Türkischen von Sabine Adatepe Deutsche Erstausgabe 285 Seiten. Englische Broschur 18,90 Euro [D] ISBN 978-3-943562-20-0 Originaltitel: Har
Murat Uyurkulak Glut
Murat Uyurkulak
Glut Ein Roman der Apokalypse
Aus dem T端rkischen und mit einem Nachwort von Sabine Adatepe
Die Originalausgabe erschien 2006 unter dem Titel Har © Murat Uyurkulak, 2006 All rigths reserved
Mit freundlicher Unterstützung durch das TEDA-Projekt des Kulturministeriums der Republik Türkei
Deutsche Erstausgabe © 2013 binooki OHG, Berlin www.binooki.com Alle Rechte vorbehalten 1. Auflage 2013 Lektorat: Erhard Waldner Satz: Erhard Waldner Umschlaggestaltung: Josephine Rank Druck und Bindung: GGP Media GmbH, Pößneck Printed in Germany ISBN 978-3-943562-20-0
Für Ali Serkan Eroğlu, für Uğur Kaymaz …
‌ Ein Atlas, unter der Hand verkauft nur in Nahost, Wer sagt, fßr Leute unter achtzehn sei das keine Kost. Ece Ayhan
Pakt 端ber das Vergangene
KAPITEL 16
synthetisieren
An der Quelle saß ich lang, schaute mir das Jenseits an … Klage von Bursa
Vor dem Tod meines Bruders unterschied sich unsere Kernfamilie, an der wir knabberten auf Spaziergängen in Parks, in nichts von anderen derselben Sorte. Einem Riegel Dosenkäse gleich, meinten wir wohl, bleich, löchrig und hohl, auch mit Eigenschaften über die Käsekategorie hinaus, kreuchte unsere gesamte Familie dahin: Vater, Mutter, ich, mein Bruder, der kleine … Ein einstimmiges, trauriges Quartett gegen das Weltengegreine … Unser Vater, ein pensionierter Beamter, der einem weichen weißen Kissen ähnelte, als seine Linien Kurven gewannen und seine wuchernde Körperbehaarung ergraute, die er für den Beweis hielt, einst stolzgeblähtem Prophetengeblüt entsprungen zu sein, und der bei sämtlichen schlaffen Bekannten, die den Weg zu uns nach Hause fanden, eine Art Schlafzustand auslöste, hatte das größte Vergnügen daran, in Kaffeehäusern bei Herzen mit Pikdame zu stechen. Er liebte es, die schwarzen Trümpfe seines Blattes mit sonderbarem Röcheln auf den Tisch zu knallen und damit die anderen drei Ergrauten des Quartetts zur Weißglut zu bringen. Ein Kringel wurmstichiger Knoblauchwurst führte dazu, dass wir von einem weiteren seiner umwerfenden Vergnügen erfuhren: die dunklen Glieder kerniger Pikdamen an Supermarktkassen zu begrapschen. Neugierig beäugte ich die Maden, bei deren Anblick meine Mutter gewürgt hatte, als ich 9
den Kringel wieder in den Supermarkt trug. Höflich nahm man ihn zurück und übergab mir erzürnt meinen Vater, dessen Wurst für sein Alter unverhältnismäßig geschwollen war. Dabei stammte mein Vater vom Volke jener, denen vor den Tagen graute, da alle gleich wären und jeder mit jedem verkehren würde. In Bezug auf meine Mutter lebte er streng vegetarisch. Mutter war ein gemästetes Huhn. Vom Dauerschaffen in der Küche war sie zum Dampfkochtopf mutiert. Sie war ebenso einzigartig darin, das Völkchen am Tisch mit Bohnenbrei um den Verstand zu bringen, wie darin, um jeder Lappalie willen herumzugackern. Wenn sie aber im Haus wie ein Gummiball von hier nach dort prallte und mein Vater ihr eine Feder nach der anderen ausrupfte, hörte niemand, wie sie pfiff. In finanzieller Hinsicht kam unsere Familie trotz größter Mühe von uns vier Portionen dürren Lebens keinen Deut voran, mir als großem Bruder gelang es nicht, die häufigen Elendsphasen in einer Summe von Erinnerungen anzulegen, die Erfolg im Leben in Aussicht gestellt hätte. Obwohl in übermäßig kleinkrämerischer Absicht erzogen, um Quelle von Stolz, Ruhm und Geld zu werden, war ich an irgendeiner Stelle aus meiner persönlichen Geschichte herausgefallen, entgegen der Erwartung, sie schreibe sich im Sinne von fortwährendem Gieren und Streben weiter. Einen genauen Wendepunkt, der mich der absoluten Gleichgültigkeit in den Schoß pflanzte, vermag ich nicht zu bestimmen. Bei diesem Bruch spielte eine Rolle, dass ich als ein Kind, das aus allen Poren Armut verströmte wie Gift, mit unter Heulen und Flehen errungenen Stipendien dem Curriculum eines Colleges für Kinder aus wohlhabenden Familien unterworfen war. Das erwähnte College mit tiefschürfender Vergangenheit, weltumspannendem Bekenntnis und angenehmem Wesen dämpfte mein Feuer mehr, als es zu schüren, und leistete in meiner Seele wider Erwarten einem gemäßigten Klima Vorschub. Denn eine Weile, nachdem ich die Wappenuniform angelegt hatte, ver10
wandelte sich das Land in einen Ort, der einem Roulettetisch glich; nun gestatteten die Colleges niemandem mehr, an Stipendien auch nur zu schnuppern. Jedes gratis gewährte, nicht entziehbare Recht wurde Anlass für permanente Erniedrigung und Belästigung. Entweder verschrieb ich mich einer Speichelleckerei, die verhinderte, ein Leben in Stolz und Würde zu entfalten, oder ich setzte auf Spott und sagte: »Meine Zukunft kann mich mal!« Ich entschied mich für die zweite Option. Auf den Wellen des Spotts vergaß ich meinen Kummer und wurde zur Eule. Auf Comic-Seiten hatte ich die Reise begonnen, in der Eckkneipe setzte ich sie fort. Flasche um Flasche kippte ich den Fusel, Tonne um Tonne fraß ich sonst was aus. Ich geriet zu einer sonderbaren Synthese. Der mit Hoffnungen befrachtete große Sohn machte sich in der Mittelstufe nicht den gebügelten Arztkittel zum Genossen seiner Träume, sondern das Beil des Geistes und wählte als Verbündete nicht die höflichen Wonneproppen des Colleges, sondern die dahergelaufenen Kanaillen des Viertels. Das verringerte natürlich die Aussicht, die Stufen des Erfolgs zu erklimmen. Mit gesundem Naturell und scharfem Verstand war mein Bruder, eintausend Tage jünger, zwanzig Kilo leichter und zehn Zentimeter kleiner als ich, gleichsam der ideale Mantel für das Erfolgsprojekt der Familie. Blenden wir die neun, zehn Ohrfeigen von der deftigen Sorte einmal aus, die mein Vater ihm versetzte, war es auch nicht weiter schwer, ihn davon zu überzeugen, sich in den Mantel zu kleiden. Vom ersten Schultag an gelang es ihm, zum Liebling sämtlicher Lakaien der Umgebung zu werden, bei Lehrern wie bei der gesamten Verwandtschaft. Dazu kam, weit entfernt von meiner derben Räubererscheinung, noch seine zarte Anmut, die bei allen, die ihn erblickten, das Verlangen weckte, ihn auf den Arm zu nehmen und einem Kuscheltier gleich zu kosen. Über die Grenzen des Viertels hinaus erlangte er den Ruf, aller Voraussicht nach ein liebenswertes Genie zu werden, nicht von ungefähr, denn er war in der Tat ein äußerst zau11
berhaftes, süßes, viel zu gutes Kind. Geradezu ein in hiesige Gefilde versprengter Engel. Solltet ihr irgendwo auf ein Leben stoßen, das sich auf solch eine kurze Geschichte verdichten lässt, her damit, das will ich sehen. Natürlich war das längst nicht alles. Mein Vater, die Pläne so hochfliegend wie der Verstand beschränkt, wollte einfach nicht einsehen, dass eine Ära angebrochen war, in der es nichts nutzte, am Collegetor den Bückling zu geben, weshalb er sich gewaltig verrechnete, gerade als bei meinem Bruder die Schulwahl anstand, und die Familie zum seit Jahren vorbereiteten Großeinsatz mobilisierte. Am Ende einer alkoholträchtigen Nacht mit dem Makler fegte eine Swit-Lava gleich einer Herzdame all seine Zweifel hinweg und mit einem enormen Vorschuss schrieb er sich bei einer Baugenossenschaftswohnung ein, die außergewöhnliche Nähe zur Stadt bot. Die Diskrepanz zwischen dem versprochenen Komfort und dem günstigen Preis nährte Argwohn und Appetit gleichermaßen. Als sich am nächsten Tag herausstellte, dass der Baugenossenschaftscoup die Chance, meinen Bruder aufs College zu schicken, Rate für Rate und vollständig tilgen würde, kam daheim eine wahrhaft klassische Pantomime zur Aufführung. Doch es war zu spät, in einer Atmosphäre, da meine Mutter Geräusche von sich gab wie ein zu lange auf der Herdplatte belassener Dampfkochtopf, wurde mein Bruder in einer stinknormalen staatlichen Schule angemeldet. Zwei, drei Jahre darauf sollte sich herausstellen, dass jene Wohnung, die meinen Bruder die Wappenuniform gekostet hatte, nichts anderes als ein Rattenloch war. Nicht einmal ein Umzug wurde nötig, denn ein butterweiches Erdbeben radierte die Siedlung aus. Doch siehe da, weder mein Vater noch meine Mutter waren Menschen von derart festem Charakter, dass sie die eigenhändig begangenen drastischen Fehler ein Leben lang brennend in der Brust getragen hätten. In dieser Hinsicht stellte ich mit meinem 12
verfluchenswerten Register eine einzigartige Möglichkeit der Linderung dar. Die deutliche Disharmonie der Posten zwischen meinem Bruder und mir, jenes Pech in Sachen Bildung, hatte meinen üblen Ruf verdoppelt und der um meinen Bruder gerankten Legende göttliche Fingerzeige hinzugefügt. Ich hatte mich als ein Schamloser, Treuloser, Gewissenloser erwiesen, der trotz all seiner einzigartigen Chancen den Kognak in die eine und den Säufer in die andere Jackentasche steckte und sich herumtrieb. Mein Bruder dagegen war selbstverständlich ein Held, der sämtliche bösen Hindernisse, die sich ihm entgegenstellten, beiseiteräumte und unbeirrt sein Ziel verfolgte. Was meinen Vater betraf, so dauerte seine Beziehung des Hasses zu denkenden Swit-Lavas und der Liebe zu flachgelegten Swit-Lavas an. Sprich, seine Erwartungen, mangelhafter Intellektualität entspringend und durch die Halbierung unserer mittelmäßig geknechteten Familie umso gefährlicher, glitzerten im Übermaß und die Lebenskleider, die er für den älteren der zwei Söhne geschneidert hatte, waren zu prächtig und zu weit. In meiner Gestalt trat den Familienoberhäuptern nicht eine Multiplikation entgegen, die ihnen arithmetische Proben erlaubt hätte, sondern ein längst abgestempeltes Abgangszeugnis. In ihren Augen hatte ich die Schwelle zum Bösen bereits überschritten. * Wie gesagt, bis zum Verlust meines Bruders unterschied keine Delle unsere der robusten Republik verbundene bedauernswerte Familie von anderen. Meinem Vater zufolge brachten Terroristen das jüngste Mitglied unserer Familie um. Mutter meinte, ihn habe der Khirbo auf dem Gewissen, der an der Ecke mit Kiwis, Bananen und Erdbeeren hökerte. War ich dagegen in oberflächlichem Schwatz mit gleichgesinnten Freunden so richtig knülle, sank ich so tief, dass ich brabbelte, mein Bruder sei sinnlos gestorben. Damals ging meine Bekanntschaft mit den Khirbos, 13
von denen ich später ein Quäntchen durchlöchern würde, nicht über zwei Strunk Bananen und ein Şişkebap hinaus, und sie gingen mir am Arsch vorbei. Der restliche Familienkader zog das Gedenken an den Verblichenen jeweils dahin, wie es sich im Leben eben ergab. Mein Vater, der früher die gesamte Geschichte des Landes an seinem Gehaltszettel ablas und sich nicht weiter einmischte, abgesehen davon, dass er hin und wieder vom Ausland gesteuerte Gottlose und Fromme zum Teufel schickte, machte sich daran, die Wohnung mit großen und kleinen Fotos meines Bruders und darüber hinaus mit Büsten und Bildern vom Großen Führer zu dekorieren. Für ihn lautete die Lehre aus dem Verlust seines Sohnes: Welch kostbares Stück Erde ist doch mein Land und wie akut die Gefahr, eines beträchtlichen Teiles davon verlustig zu gehen! Gemeinsam mit kummergekrümmten Alten gleicher Lage machte er sich daran, Patriotismusaufmärsche ohne großes Bewusstsein abzuhalten. Wie er den brennenden Schmerz um den Sohn im Herzen lindern sollte, wusste er nicht und gewöhnte sich an, die Straßen auf und ab zu tigern wie ein wutentbrannter Säufer. Soldatenbegräbnisse häuften sich und nach einer Weile zog man ihn höflich am Arm, weil er ausschließlich den Namen des eigenen Sohnes skandierte, er war bekannt dafür, in stillen Winkeln, in die er sich zurückzog, Reden vom nationalen Kampf zu schwingen. Er setzte sich an die Spitze der Gruppe Alter, die die Todesstrafe für den Anführer der Khirbos forderten, der mit einer bombastischen Operation in einer entlegenen Gegend geschnappt und ins Land verfrachtet worden war, und als die ergreifende Rede, die er mit flammenden Augen und Schaum vor dem Mund hielt, als abschreckendes Beispiel auf sämtlichen Fernsehkanälen des Landes übertragen wurde, erreichte sein Ruhm nationale Dimensionen. Doch mit der Zeit beruhigte er sich, in seinem Zimmer, wo er Bilder vom Großen Führer und Fotos von meinem Bruder an den Wänden gleich Gebetskettenperlen aufgereiht hatte, wid14
mete er sich dem Aufspüren von Vaterlandsverrätern, reaktionären Zellen und heimlichen Separatisten, indem er Zeitungsnachrichten studierte. Sein Leben lang, dessen Rest er damit zubrachte, ellenlange Beschwerdebriefe an die Presse zu schreiben, hielt er das Wort »Khirbo« für die Parole der Verräter, die dem Land an den Kragen wollten, er versäumte es nicht, Mütter und Ehefrauen jener, die dieses Wort in den Mund nahmen, im Qualm seiner in Ketten gerauchten Zigaretten unflätig zu verwünschen. Meine Mutter driftete in andere Gefilde ab. Der Tod meines Bruders zeitigte in ihrer Seele nicht politische, sondern göttliche Folgen. Oft hatte Mutter meinen Vater, ein Dorfkind aus einer im Landesinneren gelegenen Region, kritisiert, in Sachen Religion, Andacht und zwischenmenschliche Beziehungen zu fanatisch und ungehobelt zu sein, ihre Familie dagegen war vom Brutalkan emigriert, aus deren Vergangenheit, die sie kein einziges Mal plausibel hatte darstellen können, pickte sie Spuren von Urbanität, Nobilität und Zivilisation heraus, auf die man stolz sein könne. Eines Tages verkündete sie: »Mir ist ein heiliges Licht erschienen!«, breitete mitten im Wohnzimmer einen weinroten Gebetsteppich aus und blieb fortan darauf hocken. Im Nu trat fortwährendes Gemurmel auf ihre Lippen, von denen ich genau wusste, dass über sie noch nie auch nur eine einzige Zeile eines Gebets gekommen war. Was sie in den mit eigenen Worten gebrabbelten Gebeten zum Ausdruck brachte, weiß ich nicht. Wäre es mir wohl als gute Tat angerechnet worden, wenn ich ihr hätte sagen können, dass sie beim rituellen Gebet ihr Gesicht stets nach Norden statt wie vorgeschrieben nach Mekka richtete? Wozu sonst hätte es gut sein sollen? Ich meinerseits war am Boden zerstört. Mein Vater hatte die Schultern seines jüngsten Sohnes mit großen Hoffnungen befrachtet und war Experte darin, ihn von unguten Freunden fernzuhalten, undenkbar, dass er ihm erlaubt hätte, sich einer 15
Kanaille anzuschließen, die im eigenen Haus herumlungerte. Doch all seinen Bestrebungen auf diesem Feld zum Trotz waren mein Bruder und ich einander herzlich zugetan. Versanken wir einmal im Spiel, kicherten zu laut und waren einander zu nah oder zog sich eine Unterhaltung ein wenig zu sehr in die Länge, stand gleich mein Vater neben uns und schickte meinen Bruder auf sein Zimmer. Mein Bruder trollte sich, dabei warf er mir Blicke zu und zwinkerte listig mit seinen hübschen Augen, nur mit Mühe unterdrückte er den Impuls zu lachen, wenn ich gegen den Nacken meines Vaters hin unanständige Gesten machte. Selbstverständlich verfügte mein Bruder über ein eigenes Zimmer, in dem er ungestört für seine ausgezeichneten Noten lernen konnte, ich dagegen schlief im Wohnzimmer in einer Ecke auf einer nach Schimmel miefenden Matratze, die abends aus- und morgens wieder eingerollt wurde, und mischte mich im Licht der Straßenlaterne, das durch das Fenster hereinschien, unter sprachbegabte Tiere. Ich liebte meinen Bruder über alles, fünf Mal so viel wie alle anderen. Er war ein stiller, gutmütiger Junge. Mit schummerigen Gefühlen beobachtete ich ihn, wenn er mit dem feinen Lächeln, das nie von seiner Miene wich, die Katzen des Viertels fütterte, Brot oder Linsen für Greise in der Nachbarschaft schleppte oder Kaugummi und Bonbons an Kleinkinder verteilte. War ich eifersüchtig? Hin und wieder. Nervte er mich? Ab und an. Bewunderte ich ihn und war ich stolz auf ihn? Immer. Nie ließ ich zu, dass die Penner aus dem Viertel sich mit ihm anlegten oder ihn auf die Schippe nahmen. Und, warum soll ich es abstreiten, ich meinte auch, ihm durch ein Abkommen verbunden zu sein, das mich überaus erleichterte. Sämtliches Lob der Leute gebührte ihm, mir dagegen fiel zu, nach Lust und Laune nach Bat-Lantis zu rudern. Mein Bruder heftete sich größere und kleinere Plaketten an die Brust, ich hingegen war mir ziemlich sicher, eines Tages Kiemen zu entwickeln. 16
Kurz, für mich war der Tod meines Bruders schlicht eine Katastrophe. Noch hatte ich kaum wirklich realisiert, meinen von Herzen geliebten Bruder verloren zu haben, da sah ich, dass ich in den Augen meiner Eltern von einem unseligen Taugenichts zu einer verfluchten Kreatur befördert worden war, und lief vollends aus dem Ruder. Meine nichtsnutzige Existenz war nicht länger nur ein schaler Antagonismus, der den Überlebenskampf meines Bruders, den er trotz seines Pechs mit Händen und Füßen führte, sublimierte, sie wurde nachgerade bezichtigt, der Grund dafür zu sein, dass dieser Kampf nun auf ewig verloren war. Hätte ich beizeiten eine der Fakultäten absolviert, die ich nach dem College in Experimentierfelder verwandelt hatte, und mich der Armee angeschlossen, wäre nach Maßgabe der nationalen Gesetze für meinen Bruder der Wehrdienst ausgesetzt und ermöglicht worden, dass er sich gesund und munter seiner glänzenden Zukunft widmete. Was aber war geschehen? Während ich mich in Mensen, in Spelunken am Meer und an Okey-Tischen amüsierte, hatte er wie stets seine Pflichten glänzend erfüllt, Abitur gemacht, war in die Geschichte seines elenden Gymnasiums eingegangen, hatte anschließend das famose Fach, zu dem er die Zulassung ergattert hatte, in der Regelzeit studiert und keinen Augenblick gezögert, zu der langen Liste seiner Pflichten noch die fürs Vaterland hinzuzufügen. Während also in der Menschheitsgeschichte eine weitere Niederlage in der Spalte Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit und Anstand verzeichnet wurde, schrieben Lug und Betrug, Auswurf und Schlechtigkeit demselben Datum mit unseligen Lettern einen neuen Sieg ein. Von all dem einmal abgesehen hatte der Tod meines Bruders meine Gleichgültigkeit, die ich für absolut gehalten hatte, meine beständige Haltung des Aufschubs in Bezug auf das echte, qualvolle Leben von Grund auf erschüttert und beträchtliche Löcher in die Philosophie gerissen, die ich nach eigenem Gutdünken darüber begründet hatte, wie vergänglich die Welt, wie sinnlos individueller Besitz und wie flüchtig Erfolg sei. Ich weiß nicht, 17
ob ich mich, wäre ich nicht derart angegriffen gewesen, den Forderungen meines Vaters gebeugt hätte, die er begleitet von schwachen Atemzügen seiner vom Krebs befallenen Lunge verkündete, Stunden vor seinem Tod, den er im Bett meines Bruders zu empfangen gewillt war. »Beende dein Studium, leiste deinen Wehrdienst ab, heirate … Das ist meine letzte Bitte an dich, da hast du meinen letzten Willen!«, gebot er und drehte sein Gesicht in derart bitterer Verzweiflung weg, dass mein aus Stein und Dreck gemeißeltes Herz auf einen Schlag zersprang. Das Knirschen in meiner Seele dröhnte dumpf in meinen Ohren nach, als mir unersprießliche Wut aus dem Magen in die Kehle stieg, es hätte Arsch in der Hose bedurft, sie in Wort und Tat umzusetzen. »Scheißkerl, was hast du gegeben, dass du so was forderst!«, wollte ich brüllen und davonstürmen, doch ich vermochte es nicht. Die Forderungen, die seine gestammelten Worte enthielten, waren von der Kraft, mitten in das Leben hinein, das ich führte, einen Feigenbaum zu pflanzen. Da hatte der Alte seinen Sohn, aus dem er jahrelang unermüdlich einen anständigen Menschen zu machen versucht und ihm doch nicht hatte beikommen können, den er mit Füßen getreten und letztlich sich selbst überlassen hatte, auf den letzten Drücker doch noch zur Räson gebracht. Ich wusste mich längst besiegt, konnte es aber doch nicht lassen, die Punkte des Testaments im Kopf einzeln durchzugehen und abzuwägen: Wie sollte ich das Studium abschließen? An der letzten Fakultät, an der ich mich eingeschrieben hatte, war ich nach der Immatrikulation kaum je wieder aufgetaucht, sondern hatte mich darauf beschränkt, aus reiner Langeweile ein paar Prüfungen abzulegen und eine Handvoll gleichgesinnter Freunde aufzutun. Die zweijährige Fachhochschule für Druckereiwesen lag außerhalb der Stadt, eingepfercht in ein zweigeschossiges Gebäude, das man zwischen zwei kümmerlichen Bäumen errichtet hatte. Es war 18
schon die reinste Tortur, die Schule mit zwei öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen, vom weiteren Besuch des Unterrichts ganz zu schweigen. Die Verdrossenheit der Professoren und Studenten, ihre lahmen Gesten und die Dumpfheit, die ihnen ins Gesicht gepinselt stand, verrieten, dass diese behämmerte Schule, für die eine niedrige Punktzahl in der allgemeinen Hochschulzugangsprüfung reichte, als ein Parkplatz für gescheiterte Existenzen fungierte. Der Dumpfheit stand ein Füllhorn platter, verfehlter Witze zur Seite, so entstand eine Art akademischer Puff, wo die Leute durchdrehten, weil sie einander nicht permanent anpissen, aufreizen und ficken konnten. In Hörsälen, Mensa und Werkstätten hatte sich der hartnäckige Schmutz von Orten des Exils festgesetzt, der jede Art von Sorgfalt überflüssig machte. Selbst an Tagen mit strahlendem Wetter herrschte im Gebäude dichte Frustration, noch die glänzendsten Farben verblassten binnen kürzester Frist zu Pastell. Dort einen Abschluss zu machen bedeutete, Abschied von seiner Seele zu nehmen. Die Sache mit dem Wehrdienst war ein Albtraum für sich. Es gab nichts, das ich nicht getan hätte, um mir diese entsetzliche Erfahrung, die mein Bruder lebendig angetreten und tot verlassen hatte, so weit wie möglich vom Leibe zu halten. War nicht gerade das der Hauptgrund für mein Flattern von Hochschule zu Hochschule? Vielleicht hatte ich eine Chance, mich zu drücken, wenn ich auf den Verlust meines Bruders verwies und erklärte, nunmehr der einzige männliche Nachkomme zu sein. Den Antrag dazu hätte allerdings mein Vater unterzeichnen müssen. Der aber blockte jedes Gespräch darüber von vornherein ab, der Gedanke, sein ungeratener großer Sohn käme um jene heilige Pflicht herum, die seinen geliebten jüngeren Sohn der Ewigkeit anheimgestellt hatte, und das auch noch aus Respekt und um 19
des Andenkens seines toten Bruders willen, war ihm unerträglich. Ich weiß nicht, welche Lehre er mir erteilen wollte, welche Rache an mir zu üben er sich ausrechnete, indem er mich in den Wehrdienst zwang. Ich weiß nur, dass ich kein Fünkchen Lust dazu verspürte, mein Vater diese Sache aber nachgerade zu einer Frage der Ehre machte. Und einen seiner letzten unglücklichen Atemzüge widmete er dieser Frage, ließ meine Mutter tausendfach schwören, den bewussten Antrag bei der Armee nicht zu stellen, er verschied und ließ mich auf der Rechnung sitzen. Und was, um Himmels willen, hatte ich mit der Ehe zu schaffen? Man denke nicht, ich schwämme in weiten Meeren der Lust, so dass Ehe gar nicht nötig wäre. Ich war Mitte zwanzig und unberührt. Meine erste Bekanntschaft mit der lebendigen Blöße einer Frau hatte in einer Vulgarität stattgefunden, die meinem Ruf wohl anstand. Es fällt mir schwer, davon zu berichten, doch ich will es tun: Eines Abends wollte ich meine hündischen Freunde von der Fakultät mit meinen Kanaillen-Freunden im Viertel bekannt machen. Wir trafen uns zu siebt oder acht in einem leerstehenden Gebäude im Viertel, das unser Stammplatz war, und hatten kistenweise Bier und tütenweise Knabberkram dabei. Als wir schon ziemlich blau waren, kam eine der Kanaillen mit einem Mädchen herein, vielleicht vierzehn oder fünfzehn, von oben bis unten verdreckt, klapperdürr und sehr dunkel. Wir kannten sie. Ein Mädchen, halbdebil, das tagsüber kunterbunte Plastiktüten und Fetzen von Pappe und Papier in einem Sack durch die Gassen schleppte. Wir drückten ihr ein bisschen Knabberzeug in die Hand. Sie warf sich geröstete Kichererbsen und Haselnüsse in den kleinen Mund, dessen Winkel leicht zuckten, wir beobachteten sie lautlos, die Gesichter pervers verzerrt. Als die Nüsse verzehrt waren, steckten wir das Mädchen in ein Zimmer, und bis zum Morgen unterließ nicht einer von uns es, dieses Zimmer aufzusuchen. 20
Ich setzte wohl einmal an, etwas zu murmeln wie, das Mädchen sei minderjährig und behindert, verstummte aber, als ich erfuhr, dass das, was wir taten, sich tagtäglich in sämtlichen Vierteln der Umgebung dutzendfach abspielte. Ich war als Letzter an der Reihe. Als ich das Zimmer betrat, schlief das Mädchen. Ihre Blöße, so reglos, dass man hätte heulen mögen, schien mir gar nicht die einer Frau zu sein, vielmehr wirkte sie wie ein schlechtes Imitat, daran erinnere ich mich. Und an die zerknüllten Papierservietten auf dem Boden und das dunkle Nass rechts unten auf der Matratze. Ich legte mich neben sie, musterte sie, ohne sie zu berühren, ihre Schönheit machte mich schwindeln, ich schlief ein. Als ich viel später den Raum verließ, bestürmten sie mich schmierig mit Fragen. »Oho«, gab ich schmierig zurück, »hab’s krachen lassen!« Kurzum, als ich meinen Vater begrub, trug ich weniger einen Sarg auf der Schulter als vielmehr drei Pflichten, eine schwerer als die andere. Und doch darf ich sagen, dass ich mich nach Kräften seiner Schlussattacke erwehrte: Über die erste Pflicht hüpfte ich hinweg und langte gleich nach der zweiten. Denn Vater war zu einer Zeit gestorben, die mich zu wählen zwang. Entweder kasteite ich mich auf den seelenlosen Fluren der Fachhochschule oder ich schrieb mich für den nächsten Soldatentreck in drei, vier Monaten ein, verwandelte die verbleibende Frist in eine Abschiedsparty, die Legende sein würde, und zöge anschließend schnurstracks in die Kaserne. Wäre der Wehrdienst abgehakt, würde ich ins Viertel heimkehren und ein sittsames Mädchen heiraten, spielte nur hin und wieder eine Runde Okey mit meinen Freunden, die sich die Hörner abgestoßen hätten, brav geworden wären und sich scharenweise zum rechten Weg und Ernst des Lebens bekehrt hätten, und, wer weiß, vielleicht würde auch ich einen Gebetsteppich neben dem meiner Mutter ausrollen. 21
Barış Müstecaplıoğlu Der Feigling und die Bestie
Kadir Aydemir Lieblose Schatten
Fantasy Roman
Erzählungen
Aus dem Türkischen von Monika Demirel Deutsche Erstausgabe 320 Seiten Hardcover ISBN 978-3-943562248 Originaltitel Korkak ve Canavar 15,90 € [D] Das Buch Perg war eine friedliche Welt, bis Lord Asuber das Buch Tshermons in seinen Besitz bringt. Es ist das Buch des Teufels und vergiftet Asuber mit jedem Zauber, den er daraus liest, bis er in seinem Streben nach Macht unersättlich wird. Es kommt zum Krieg und das Paradies wird zur Hölle. Der Autor Barış Müstecaplıoğlu, 1977 in Kocaeli geboren, studierte in Istanbul und war lange Zeit als HR Spezialist in einer der größten Banken der Türkei tätig. Seine Kurzgeschichten für Jugendliche wurden in renommierten Zeitschriften besprochen und erhielten mehrfach Auszeichnungen in der Türkei. „Die Legenden von Perg – Der Feigling und die Bestie“ ist der erste Teil von vier Bänden und der erste türkische Fantasy Roman, der bisher veröffentlicht wurde.
Aus dem Türkischen von Ciğdem Özdemir Deutsche Erstausgabe 120 Seiten Englische Broschur ISBN 978-3-943562-24-8 Originaltitel: Aşksız Gölgeler 15,90 € [D]
Das Buch Liebe und Erotik, Tod und Trennung spielen die Hauptrollen in den Erzählungen Aydemirs, die autobiografische Züge tragen. Aydemir versucht nicht das Geheimnis zu lüften, schildert vielmehr in nüchterner Sprache und mit den Elementen der Dichtkunst die Empfindungen, die aus diesen Lebenszuständen erwachsen – ohne zu deuten, ohne zu werten. Diese Klarheit berührt. Der Autor Kadir Aydemir,1977 in Istanbul geboren, ist Schriftsteller und Verleger. Nach seinem Studium war er jahrelang journalistisch tätig. 1997 gründet er den Verlag Yitik Ülke und gab vorerst die Literaturzeitschrift Başka heraus. „Lieblose Schatten“ ist das erste Werk von Kadir Aydemir, das auf Deutsch erscheint..
Gaye Boralıoğlu Der hinkende Rhythmus
Alper Canıgüz Secret Agency
Roman
Roman
Aus dem Türkischen von Recai Hallaç Deutsche Erstausgabe English Broschur ca. 260 Seiten ISBN 978-3943562187 Originaltitel: Aksak Ritim 15,90 € [D]
Aus dem Türkischen von Monika Demirel Deutsche Erstausgabe English Broschur 224 Seiten ISBN 978-3943562019 Originaltitel: Ogullar ve Rencide Ruhlar 14,90 € [D]
Das Buch Eine gerade erblühende Schönheit in einem Istanbuler Roma-Viertel: ein Mädchen mit langen Haaren und einer Blume hinter dem Ohr, ein wahrer Teufelsbraten. Ihr kleiner Bruder, der Regenwürmer sammelt und in ColaFlaschen hineinpfercht und der vor allem Tamburin spielt, den hinkenden Rhythmus, dem nicht einmal seine trotzige Schwester widerstehen kann.
Das Buch Die Büroräume sind auf lebensfeindliche Temperaturen herabgekühlt, der Chef ist eine Katze, der einzige Kunde eine esoterische Lebensberatung und die Kollegin am Schreibtisch gegenüber die große Liebe. Alper Canıgüz erzählt eine rasante Geschichte, in der sich die Kreativwirtschaft in eine Mördergrube verwandelt und tödlicher Ernst sich mit absurdem Humor abwechselt.
Die Autorin Gaye Boralıoğlu ist 1963 in Istanbul geboren. Sie hat Philosophie studiert und nach dem Studium als Werbetexterin und Drehbuchautorin gearbeitet. In der Türkei hat sie bisher drei Bücher veröffentlicht. »Der hinkende Rhythmus« ist ihr erstes Buch, das auf Deutsch erscheint.
Der Autor Alper Canıgüz, 1969 in Istanbul geboren und studierter Psychologe, verdankt die Liebe zum Lesen seinem Vater und seine Leidenschaft für das Schreiben fehlendem musikalischen Talent. Lachen sollen seine Leser bis ihnen die Tränen kommen und weinen bis sie in lautes Gelächter ausbrechen – so möchte der Autor in die Geschichte eingehen und erreichte in der Türkei innerhalb kürzester Zeit Kultstatus.
Gerrit Wustmann Istanbul Bootleg
Alper Canıgüz Söhne und siechende Seelen
Lyrik
Roman
Aus dem Türkischen von Recai Hallaç Deutsche Erstausgabe English Broschur inkl. Audio CD ca. 260 Seiten ISBN 978-3943562187 Originaltitel: Aksak Ritim 15,90 € [D]
Aus dem Türkischen von Monika Demirel Deutsche Erstausgabe English Broschur 224 Seiten ISBN 978-3943562019 Originaltitel: Ogullar ve Rencide Ruhlar 14,90 € [D]
Barış Bıçakçı Unsere große Verzweiflung
Metin Eloğlu Fast eine Geschichte
Roman
Roman
Aus dem Türkischen von Sabine Adatepe Deutsche Erstausgabe ca. 160 Seiten Englische Broschur ISBN 978-3943562057 Originaltitel: Bizim Büyük Caresizliğimiz 14,90 € [D]
Aus dem Türkischen von Ute Birgi-Knellessen Deutsche Erstausgabe 173 Seiten Englische Broschur ISBN 978-3943562064 Originaltitel: Istanbullu 15,90 € [D]
Emrah Serbes Behzat Ç. – jede berührung hinterlässt eine spur Roman
Emrah Serbes Behzat Ç. – verschütt gegangen Roman
Aus dem Türkischen von Oliver Kontny 320 Seiten Englische Broschur ISBN 978-3943562033 Originaltitel: Her Temas Iz Bırakır 15,90 € [D]
Aus dem Türkischen von Johannes Neuner Deutsche Erstausgabe 320 Seiten Englische Broschur ISBN 978-3943562040 Originaltitel: Son Hafriyat 15,90 Euro [D]
Oğuz Atay Warten auf die Angst
Zerrin Soysal Das Siebentagegebet
Erzählungen
Roman
Aus dem Türkischen von Recai Hallaç Deutsche Erstausgabe 224 Seiten ISBN 978-3943562002 Originaltitel: Korkuyu Beklerken 15,90 € [D]
Aus dem Türkischen von Ciğdem Özdemir Deutsche Erstausgabe 296 Seiten Englische Broschur ISBN 978-3943562071 Originaltitel: Yedi Gün Duası 14,90 € [D]
Der binooki Verlag: Klischeefreie Zone. Über uns
Klischees sind uns zu blöd, die über die Döner-Türken und die über die farblosen Deutschen auch. Wir haben binooki 2011 in Berlin gegründet, um türkische Gegenwartsliteratur auf Deutsch zu verlegen und damit die Kulturen unserer beiden Heimaten zu verbinden. Wir geben jungen türkischen Autoren eine deutsche Stimme, verlegen Belletristik und deutsche Erstübersetzungen türkischer Klassiker. Das hat bisher gefehlt. Also machen wir es einfach selbst. binooki sind wir, Inci Bürhaniye und Selma Wels, sich meist liebende Schwestern, in Deutschland geboren und aufgewachsen, anständige Kinder türkischer Eltern aus Aydın. Wir sind jung und entspannt, aber eine Regel muss sein: Wir veröffentlichen nur, was uns begeistert. binooki Bücher wollen zeigen, wie vielfältig türkische Kultur heute ist, wie wild, wie seriös, wie kaputt, wie adrett.
Und das bitte jenseits von allen breitgetretenen Stereotypen. Junge Autoren zu entdecken, sie zu fördern und das deutschsprachige Publikum von ihnen zu begeistern, zu zeigen, was alles geht in Sachen türkischer Literatur, das ist unser Ziel. Dafür reisen wir regelmäßig nach Istanbul und Ankara, schütteln trockene und feuchte Hände auf Literaturfestivals, hören genau hin, wenn über einen neuen heißen Autoren geflüstert wird und wischen den Staub von unseren liebsten türkischen Klassikern.
Kontakt
binooki OHG Kรถpenicker Str. 154a D-10997 Berlin Telefon +49.30.61 65 08 40 Telefax +49.30.61 65 08 44 info@binooki.com www.binooki.com facebook.com/binooki twitter.com/binooki