Interview
ISSN 1435-5272 | A 49017
Wirtschaft. Technologie. Leben. 23. Jahrgang. 5|2017.
Vorstandsvorsitzender Manfred Elff zur Bündelung von Biomedizintechnikund Implantatforschung am NIFEZentrum
EXOSOMEN
Zelleigenes Rohrpostsystem WAHLKAMPF
Kommt Agenda Biologisierung? ÜBERNAHMEN
Epigenomics und Biotest bald chinesisch LABORWELT
Boehringer Ingelheim
Großinvestition in Österreich
Labvolution/ Biotechnica
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Andreas Mietzsch Herausgeber
Weniger wäre mehr Gleich zwei Berichte zur Lage der Biotech-Branche in Deutschland wurden dieser Tage vorgestellt. Tenor: Die wirtschaftliche Umsetzung der Biotechnologie schreitet langsam, aber stetig voran (vgl. Seite 14). Erfreulich und ein Fortschritt gegenüber früher ist, dass sich die beiden Studien in ihren Ergebnissen nur unwesentlich unterscheiden. Während der Bericht der BIOCOM AG nun schon seit 30 Jahren nach einem konsistenten Schema erstellt wird (das Unternehmen war 2005 auch an der Erstellung des ‚Framework for Biotechnology Statistics‘ der OECD beteiligt und liefert bis heute die Zahlen für Deutschland), hat sich der Report der Unternehmensberatung EY erst seit vergangenem Jahr den OECD-Kriterien teilweise angepasst. Denn seit 2016 unternimmt der Branchenverband BIO Deutschland eine eigene Firmenumfrage und liefert die Ergebnisse EY zu. Da sich die Aussagen beider Studien nun nicht mehr so stark unterscheiden wie früher, könnte man sagen, alles gut. Könnte, denn die Unternehmen werden nun jedes Frühjahr mit zwei Fragebögen behelligt und müssen gleich zwei Mal ihre Zeit investieren für (wichtige!) Erkenntnisse, die auch durch eine gemeinsame Umfrage ermittelt werden könnten.
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Nach Redaktionsschluss Unmittelbar vor Drucklegung dieses Heftes, liebe Leser, lief eine nächtliche Ad-hoc-Meldung über die heutzutage lautlosen Ticker: Das börsennotierte Berliner Molekulardiagnostik-Unternehmen Epigenomics AG soll von einem Finanzvehikel namens Blitz F16-83 GmbH übernommen werden, hinter dem die Cathay Fortune International Company Ltd. steht, ein institutioneller Investor aus China (siehe Meldung auf S. 6). Offenbar glauben die Strategen aus Fernost an das Potential der deutschen Bluttests auf den internationalen Märkten: Firmensitz bleibt Berlin, Management und Belegschaft sollen unverändert weiterarbeiten. Ein ausführlicher Bericht folgt in unserer nächsten Ausgabe. Ebenfalls in chinesische Hände geht demnächst die börsennotierte Biotest AG im hessischen Dreieich über – unseren Bericht über diesen geplanten Milliardendeal finden Sie auf Seite 10.
5. - 6. Juli 2017
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Marsch, marsch ‚En marche!‘ heißt die überparteiliche Bewegung, die in Frankreich den jungen Emmanuel Macron in die zweite Runde der Präsidentschaftswahlen getragen hat. Der ‚March for Science‘ fand einen Tag zuvor in rund 600 Städten auf der ganzen Welt statt. Die Hauptdemonstration in Washington brachte 15.000 Demonstranten auf die Straße, in Berlin waren es rund 11.000 (vgl. Seite 6). Auch eine kleine BIOCOM-Kohorte war dabei. Ziel war es, auf die zunehmende Einschränkung der Wissenschaft weltweit hinzuweisen – beispielsweise in den USA, der Türkei oder Ungarn – und auf die Bedeutung der Wissenschaft für politische Entscheidungen aufmerksam zu machen. Mir fällt in diesem Zusammenhang die unglaubliche Szene wieder ein, in der Anfang des Jahres eine Trump-Sprecherin der Lüge bezichtigt wurde und mit einer Chuzpe ohnegleichen den Begriff der „alternativen Fakten“ in die Welt setzte. Da muss man aufstehen und marschieren, finde ich, auch wenn mancher Kollege vom Feuilleton den Demonstranten „naive Faktengläubigkeit“ vorwirft. Lieber naiv als passiv, halte ich angesichts der Bedrohung unserer Demokratie und Freiheit dagegen!
Veranstaltungsforum Fürstenfeld Fürstenfeldbruck bei München
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INHALT.
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Boehringer Ingelheim expandiert in Wien Rekordinvestition in Wien: Bis 2021 investiert Boehringer 700 Mio. Euro in den Standort Meidling. Mit der biopharmazeutischen Produktionsanlage rüstet der Familienkonzern seine Auftragsfertigungssparte für die Zukunft.
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Chinesischer Investor will Biotest AG kaufen Der Plasmaspezialist Biotest bekommt einen neuen Eigentümer. Das Übernahmeangebot des chinesischen Investors Creat beläuft sich auf 1,3 Mrd. Euro.
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Branchenzahlen - deutsche Firmen wachsen weiter Zwei Branchenreports belegen ein nachhaltiges Wachstum der deutschen BiotechnologieUnternehmen. Den Firmen scheint es so gut wie lange nicht zu gehen: Mehr Mitarbeiter, mehr Umsatz, mehr Investitionen.
NIFE: Implantatforschung und Biomedizintechnik in Hannover Vor einem Jahr wurde das 60 Mio. Euro teure Niedersächsische Zentrum für Biomedizintechnik, Implantatforschung und -entwicklung (NIFE) eröffnet. |transkript sprach mit NIFE-Vorstand Manfred Elff über den Einzug und die Translationsstrategie des Zentrums.
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Wundkleber soll Grünenthals Portfolio kitten Anfang April wurde das Medizintechnik-Start-up Adhesys Medical von Grünenthal übernommen. Mit den Wundklebern will die Pharmafirma bis 2022 neue Produkte auf den Markt bringen.
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Deutsche Biotechnologietage 2017 Gesundheitsminister Hermann Gröhe bekennt sich bei den Deutschen Biotechnologietagen 2017 in Hannover zur Biotechnologie. Ansonsten waren beim alljährlichen Branchentreff erwartungsgemäß wieder viele bekannte Gesichter anzutreffen.
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Pro & Kontra: Gene Drives – Beängstigende Fliegen? Gene Drives führen zur überproportionalen Vermehrung der von ihnen transportierten DNA-Abschnitte. Ihr Freilandeinsatz ist daher strittig. Doch sind selbst Laborversuche zu gefährlich?
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Hightech-Strategie – Wanka zieht Bilanz Nachdem Forschungsministerin Wanka zum Wahlkampfauftakt eine positive Bilanz der 2006 angestoßenen Hightech-Strategie gezogen hat, spricht sie nun über den nächsten Auftrag aus dem Bundeskanzleramt: eine Vorlage für eine Agenda Biologisierung.
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Grüne Gentechnik: Brüssel unter Beschuss Europäische Einrichtungen streiten noch immer über die GVO-Regelung. Weil die Mitgliedstaaten trotz Opt-out-Regelung ihr Abstimmungsverhalten in Sachen GVO nicht ändern, wird die EU-Kommission den Anbau dreier Mais-GVO zulassen.
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Abb.: vikingur/fotolia.com (oben), REDPIXEL/fotolia.com (rechts), Alexandr Mitiuc/fotolia.com (mitte), Arbeitsgruppe Tampé, Goethe-Universität (unten)
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Gesellschaft für extrazelluläre Vesikel gegründet Die Entdeckung extrazellulärer Vesikel, ein zelleigenes Rohrpostsystem, eröffnet eine neue Dimension der Medizin. Nur wenige Unternehmen engagieren sich bisher in diesem Feld – das will ein Netzwerk ändern.
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March for Science / Merck verkauft Biosimilar-Sparte / Epigenomics: Übernahmeangebot aus China / Bayer beendet OncomedKooperation Curetis gründet in Wien / Nabriva geht nach Irland / Boehringer & Novozymes: gemeinsame Probiotika-Entwicklung / LDC’s Onkologie-Sparte nach Prag verlegt / 4,4 Mio. CHF für Versantis Stada soll an Bain und Cinven gehen Patentkommentar / Polyphor hofft auf 40 Mio. Euro Kapital Roche erhält Zulassung für Ocrelizumab / Apogenix startet Phase I-Studie 260 Mio. CHF-Angebot für Lifewatch / Boston Scientific übernimmt Symetis Börse aktuell Börsenkommentar Forschungsradar der Bioökonomie veröffentlicht / BfArM sucht Cannabis-Erzeuger / Einführung
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Fachmesse
Abb.: Syntellix (oben), Deutsche Messe (unten)
LABORWELT
Labvolution/Biotechnica
Nr. 2/2017 – 18. Jahrgang
Labvolution Biotechnica et: im Intern Aktuell rwelt.de bo www.la
der Telematikinfrastruktur verzögert sich Rehberger: „Mehr Transparenz bei GVO-Kennzeichnung“ Fischöl hält nicht, was es verspricht / Ribosom-Aktivität aufgedeckt Lebermodell soll Tierversuche reduzieren / Humaner Papillomvirus als Biomarker für Krebs im Rachenraum Eigenes Institut für Charpentier / Wechsel bei EuropaBIO / Zahl der Organspenden sinkt / |transkript persönlich Burgwedel Biotech produziert Ebola-Wirkstoff / Innovationsnetzwerk Stoffströme geht in 2. Runde / Elf neue Forschungsstudios in Österreich Preise Verbände Termine Index Stellenmarkt Letzte Seite
› Intro: Frühlingserwachen in Hannover › Interview: Martin Nehls von der Itizzimo AG › Expertenpanel: 3D-Druck in der Wissenschaft › Genome Editing ermöglichen › Miltenyi: 220 Mio. Euro-Finanzierung steht › Sartorius‘ Einkaufshunger noch nicht gestillt › NMR: Doppelerfolg für Numares › Sequenzierung: Thermo kooperiert mit Schweizern
Start-ups wanted! 18 May, 2017 in Heidelberg
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accelerator program for healthcare startups. Successful applicants will receive a grant of up to 250,000 CHF as well as office and laboratory space. Learn more about the BaseLaunch accelerator for biotech start-ups on
18 May 2017, 6 p.m. Marsilius-Kolleg Im Neuenheimer Feld 130.1 69120 Heidelberg, Germany
Participation is free of charge. Please register at www.baselaunch.biocom.de
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intro.
Biosimilars
Merck überrascht mit Fresenius als Käufer Mindestens seit November 2016 war der Pharma- und Chemiekonzern Merck KGaA auf der Suche nach einem Käufer für seine Biosimilars-Sparte. Ende April dieses Jahres wurde Merck fündig: Es ist die Fresenius Kabi AG, die GenerikaTochter des Gesundheitskonzerns Fresenius SE. Merck trennt sich von dem erst 2012 aufgebauten Bereich, um sich voll auf die eigene Arzneimittelentwicklung zu konzentrieren. Die Darmstädter erhalten eine Vorauszahlung in Höhe von 170 Mio. Euro, diverse Meilensteinzahlungen von bis zu 500 Mio. Euro unter Vorbehalt von Fortschritten in der Biosimilars-Pipeline sowie Lizenzzahlungen auf potentielle Produktumsätze. Mercks BiosimilarsEntwicklung findet am Genfer See in der Schweiz statt – in Aubonne und Corsier-sur-Vevey. . Epigenomics
Übernahmeangebot für Epigenomics aus China Die chinesische Beteiligungsgesellschaft Cathay greift nach der Epigenomics AG. Das mit der Berliner Diagnostikfirma abgestimmte Übernahmeangebot liegt bei 7,52 Euro pro Aktie in bar, was einer Prämie von knapp 50% entspricht. Im November 2016 hatte die Cathay Fortune International Company Ltd. bereits einen Minderheitsanteil von 2,15% an Epigenomics erworben – und ist offenbar auf den Geschmack gekommen. Ende April legte die in Hongkong registrierte Gesellschaft ihre Pläne offen, Epigenomics komplett zu übernehmen und von der Börse zu holen. Geschehen soll dies über Cathays Tochterfirma Blitz F16-83 GmbH (zukünftig Summit Hero Holding GmbH), an der auch Epigenomics’ derzeit größter Aktionär und strategischer Partner, BioChain, beteiligt ist. Das An-
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ProTESTBEWEGUnG
Ein Zeichen gegen alternative Fakten Am 22. April, dem Earth Day, gingen Menschen in mehr als 600 Städten weltweit für eine freie und evidenzbasierte Wissenschaft auf die Straße. Allein in Deutschland demonstrierten etwa 37.000 Teilnehmer in 22 Städten. Die größte Kundgebung mit 11.000 Teilnehmern fand in Berlin (Foto) statt, genau 67 Menschen kamen zum kleinsten Marsch auf Helgoland zusammen. „Wissenschaftsfreiheit ist ein Grundrecht – wie Presse- und Meinungsfreiheit. Es geht uns etwas an, was am Bosporus oder in den USA geschieht”, so der Präsident der MaxPlanck-Gesellschaft, Martin Stratmann, bei der Kundgebung in München.
gebot von Cathay entspräche einer Unternehmensbewertung inklusive liquider Mittel in Höhe von rund 171 Mio. Euro. Der Aktienkurs von Epigenomics machte nach Bekanntgabe der Pläne einen Satz von 5 auf 7 Euro. Zur Erinnerung: 2005 kosteten die Anteilsscheine 30 Euro. . Bayer
rückzug nach 90 Mio. USDollar-investition in oncomed Nach etwa 90 Mio. US-Dollar Vorabund Meilensteinzahlungen rund um die Entwicklung der zwei Wnt-Inhibitoren Vantictumab und Ipafricept dürfte die Bayer AG diese Entscheidung zweimal überdacht haben: Anfang April beendete die deutsche Pharmafirma den Biopharmaka-Teil der 2010 begonnenen Kooperation mit Oncomed Pharmaceuticals (USA). Im Bereich niedermolekulare Wirkstoffe laufe die Kooperation indes
weiter. „Bayer will sich in der Krebsforschung auf drei Bereiche fokussieren: onkogene Signalverarbeitung (niedermolekulare Wirkstoffe), Antikörper-Wirkstoffund Antikörper-Thorium-Konjugate sowie Immunonkologie (niedermolekulare Wirkstoffe und Biopharmazeutika)“, so eine Sprecherin gegenüber |transkript. Der offizielle Grund für den Rückzug ist also ein Strategieschwenk Bayers, der Oncomed nun die beiden Phase I-Substanzen in den Schoß gespült hat. Oncomed hat freie Hand, sie neu zu verpartnern. Trotzdem reagierten die Investoren verschnupft und schickten die Aktie auf Talfahrt. Es wird vermutet, dass Bayer noch nicht frei zugängliche Daten der klinischen Studien als Entscheidungshilfe dienten. Auch künftige Kosten dürften bei der Abwägung eine Rolle gespielt haben: Bei Ziehen der Option und Erreichen aller Meilensteine bis zur Zulassung wären insgesamt je 387,5 Mio. US-Dollar von Bayer an Oncomed geflossen. .
Abb.: Bernd Wannenmacher (oben)
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intro.
Biomarker
Probiotika
Curetis gründet in Wien
Boehringer und novozymes
Nachdem der deutsch-niederländische Diagnostik-Entwickler Curetis im September 2016 die exklusiven Nutzungsrechte an der Genetic Antibiotic Resistance and Susceptibility (GEAR)Datenbank von Siemens erworben hatte, war die Gründung einer darauf basierenden Firma nur eine Frage der Zeit. Seit Anfang April ist nun bekannt, dass die genetische Antibiotikaresistenztestung vom Start-up Ares Genetics GmbH durchgeführt werden wird, einer hundertprozentigen Tochtergesellschaft der Curetis GmbH. Ares Genetics wird in Wien (Österreich) in unmittelbarer Nähe zum Vienna Biocenter VBC ansässig sein. Auch personell setzt Curetis auf Kontinuität. Andreas Posch wechselte im März von Siemens zu Curetis und übernimmt bei Ares den Posten Director GEAR & Bio-IT. Mit der Tochtergesellschaft wird Curetis GEAR als Biomarker-Generator nutzen, um potentielle neue Biomarker, Biomarkerkombinationen und Algorithmen zu identifizieren, die Antibiotikaresistenzen voraussagen können, und um neue Targets für antimikrobielle Medikamente zu identifizieren. Das Ziel sei, GEAR als Plattform für eine breite und effiziente Allianz gegen Antibiotikaresistenzen zu etablieren. .
Der deutsche Pharmakonzern Boehringer Ingelheim und der dänische Enzymspezialist Novozymes wollen gemeinsam probiotische Produkte entwickeln und produzieren. Sie sollen der Geflügelindustrie helfen, den Einsatz von Antibiotika zu reduzieren. Die strategische Zusammenarbeit wurde Ende März verkündet. Sie umfasst Probiotika, die vor allem für die Kükenernährung genutzt werden soll. Teil der Vereinbarung ist auch Floramax. Dieses bestehende probiotische Produkt von Novozymes wird künftig von Boehringer weltweit vertrieben. Die Küken nehmen Floramax über das Trinkwasser auf. .
nabriva
Guiness statt ottakringer
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Versantis
Start-up denkt Dialyse weiter Die Versantis AG, ein Spin-off aus der Züricher Eidgenössischen Technischen Hochschule, hat im März 4,4 Mio. CHF in einer Serie A-Runde eingesammelt. Damit wird die geplante Phase I/II-Studie mit VS-01 finanziert, einer mit Liposomen versetzten Dialyseflüssigkeit, die im Bauchraum toxische Metabolite bindet. .
Wirkstoffentdeckung
LDC findet Partner in Prag Die Lead Discovery Center GmbH (LDC) und die Max-Planck-Innovation GmbH haben ein onkologisches Entwicklungs-
Ausblick
Wie wichtig sind die neuesten Zulassungen für Big Pharma? Umsatzprognose 2022 aller 2012–16 FDA-zugelassenen Wirkstoffe (in Mrd. US-Dollar) anteiliger Beitrag zum Gesamtumsatz 2022 15,3
Bristol-Myers Squibb 7,2
Biogen
41% 7,4 6,9
Gilead Sciences
5,4
Boehringer Ingelheim
22%
Novartis
AstraZeneca Sanofi
15,6
29%
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Johnson & Johnson
GlaxoSmithKline
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Pfizer
15,6
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32%
Roche
64% 59%
Merck & Co Eli Lilly
Die in Wien beheimatete, börsennotierte Nabriva AG bekommt ein irisches Dach: Nabriva Therapeutics plc. Dadurch soll der Zugang zu frischem Kapital besser gelingen. Dass die Holding des österreichischen Antibiotika-Entwicklers Nabriva AG nach Dublin (Irland) verlegt wird, teilte das an der US-Börse Nasdaq gehandelte Unternehmen Mitte April mit. Aufsichtsrat und Vorstand hatten die Pläne abgesegnet. Nabriva Therapeutics plc wird die öffentlich gehandelte Muttergesellschaft der Nabriva AG. Auch wird Dublin der Steuersitz der Firma. .
programm nach Tschechien auslizenziert. Sotio a.s. gehört zur PPF-Gruppe des Milliardärs Petr Kellner. Der im April unterzeichneten Vereinbarung zufolge werden das LDC und seine Partner potentielle Wirkstoffe gegen eine neue Zielstruktur im Tumorstoffwechsel optimieren und entsprechende Biomarker identifizieren. Sobald ein präklinischer Kandidat feststeht, wird Sotio die weitere Entwicklung, das Marketing und die Kommerzialisierung verantworten. Sotio kommt für die Kosten der Arbeiten am LDC auf. .
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13% 4,7
Quelle: EvaluatePharma
7.
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WIRTSCHAFT.
Es schwingen die Spaten: Dr. Wolfgang Baiker (BI, globaler Leiter Biopharma und Produktion), Bundeskanzler Christian Kern, Philipp von Lattorff (Generaldirektor RCV), Stadträtin Renate Brauner, Karl-Heinz Strauss (Vorstand des Baukonzerns Porr) und Stefan Pulm (BI, Projektleiter Ausbau Biopharma).
Rekordinvestition
Boehringer Ingelheim hat den Ausbau des Unternehmensstandortes in Wien begonnen. Bis 2021 werden im Stadtteil Meidling 700 Mio. Euro verbaut – ein Rekord für das deutsche Pharmaunternehmen. Mit der biopharmazeutischen Produktionsanlage rüstet der Familienkonzern seine Auftragsfertigungssparte für die Zukunft.
Österreichs Bundeskanzler Christian Kern wird allerorten für seine gut sitzenden Anzüge gelobt. Wenn er also im Anzug auf einer Baustelle auftaucht und den Spaten schwingt, dann dürfte das nicht irgendeine Baustelle sein. Und genau so ist es. Hier handelt es sich um die „größte Firmeninvestition in Wien seit der Errichtung des General-Motors-Werks im Stadt-
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teil Aspern 1979“. Das versicherte Boehringer Ingelheim Anfang April der beim ersten Spatenstich anwesenden Politprominenz stolz. Inklusive Infrastrukturmaßnahmen fließen 700 Mio. Euro in die neue, biopharmazeutische Produktionsanlage des deutschen Pharmakonzerns. 500 Arbeitsplätze sollen entstehen. Auch für Boehringer ist dieses Projekt historisch: Es ist
Abb.: Rainer Mirau/Copyright Boehringer Ingelheim (links), Architekt Podsdensek (oben)
Wien in Aufbruchstimmung
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wirtschaft.
das größte Einzelinvestment in der Geschichte des Unternehmens. In der internen Rangfolge der vier Biopharma-Produktionsstandorte festigt Wien damit Platz zwei hinter dem Stammsitz Biberach in Deutschland. Nach Investitionen in Wien von 60 Mio. Euro 2004 und 360 Mio. Euro 2009 ist das erneut bewiesene Vertrauen auch ein Erfolg für die lokale Politik. Bei der Standortwahl innerhalb des Konzerns waren noch Singapur, Dublin und Biberach im Rennen. „Es war eine strategische Entscheidung, die Produktion nicht auf einen einzigen Standort zu konzentrieren“, verweist Christian Eckerman, Leiter des Bereichs Biopharma des Boehringer Ingelheim Regional Center Vienna (BI RCV), auf einen Nachteil des größten Standortes Biberach. Dennoch sei die Unterstützung aus der Politik wichtig gewesen. Sogar ein Staatssekretär sei zur Projektpräsentation in der Boehringer-Ingelheim-Zentrale erschienen. „Österreich legt einen großen Wert auf Arbeitsplätze in Hochtechnologiebereichen“, so Eckermann im Gespräch mit |transkript. „Die Entscheidung für Wien fiel zwar schon 2015, aber Aufbruchstimmung und Euphorie sind hier immer noch groß.“
forschungsprämie bald 14%
Abb.: Rainer Mirau/Copyright Boehringer
Spezielle Fördermaßnahmen habe Boehringer von Stadt und Land nicht erhalten, versichert Eckermann. Allerdings hätte die Aufstockung der Forschungsprämie von 10% auf 12% durchaus eine Rolle gespielt. Anfang 2017 legten die Regierungsparteien SPÖ und ÖVP sogar noch nach und einigten sich auf die Erhöhung der Prämie auf 14% von 2018 an. Positiv für die Mitarbeiter Boehringers ist die Übereinkunft, dass die Schnellbahn-Station Hetzendorf einen zusätzlichen Ausgang erhalten wird. Damit verkürzen sich die Laufwege. Als Auftragsfertiger produziert Boehringer nach eigenen Angaben für 15 der Top 20 Pharmaunternehmen weltweit. Auftraggeber kann dabei durchaus auch Boehringer selbst sein: Die anderen beiden Sparten, Human Pharma Business und Animal Health Business, sind auch als Arzneimittelentwickler aktiv. „Im Moment sorgt hier in Wien das Kundenauftragsgeschäft für mehr als 80% der Auslastung, 20% kommen von internen Projekten“, sagt Eckermann. „Bei der neuen Anlage wird das Verhältnis den aktuellen Planungen zufolge eher bei 50:50 liegen.“ |transkript. 5.2017.
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Hintergrund
Erweiterung der Biopharma-Produktionsanlage Als einziger Standort im Boehringer-Netzwerk verfügt Wien über Bioreaktoren zur mikrobiellen Produktion von Wirkstoffen (zwei Anlagen mit jeweils bis zu 6.000 Liter Kapazität). Derzeit werden hier etwa 25 Biopharmazeutika hergestellt. Nach dem Ausbau wird der Standort der vierte im Netzwerk sein, an dem die Herstellung mit Säugetierzellen möglich ist. Mit sechs 15.000 Liter fassenden Edelstahlfermentern wird die Kapazität doppelt so hoch sein, wie in Fremont (USA). Dort wird gerade der dritte 15.000-Liter-Fermenter installiert. Die Produktionskapazität in Shanghai (China) ist am geringsten, die in Biberach am höchsten (eine Anlage mit sechs Mal 15.000 Liter und eine Anlage mit zehn Mal 15.000 Liter Kapazität).
Biosimilars im Blick Boehringer setzt ohne Zweifel auf Erfolge aus der eigenen Pipeline. Daten des Marktforschers EvaluatePharma belegen, dass Boehringer gut im Rennen liegt. Die fünf zwischen 2012 und 2016 errungenen Zulassungen der USBehörde FDA sollen 2022 für 5,5 Mrd. USDollar Umsatz sorgen und einen im Branchenschnitt achtbaren Anteil von 29% am Gesamtumsatz beitragen (vgl. Seite 6). Die wichtigsten Zulassungen gab es hier allerdings für niedermolekulare Wirkstoffe (Jardiance/Empagliflozin, Giotrif/Afatinib und Vargate/Nintedanib). Im Biopharma-Bereich will Boehringer mit Biosimilars punkten. Derzeit liegt die Aufmerksamkeit auf den ersten biosimilaren monoklonalen Antikörpern, die in der späten klinischen Entwicklung sind: BI 695501, ein Biosimilarkandidat zu Humira (Adalimumab) und BI 695502, ein Biosimilarkandidat zu Avastin (Bevacizumab). Durch den Tausch von Geschäftseinheiten hatte sich Boehringer Ingelheim 2016 von seinem Selbstmedikationsgeschäft getrennt. Im Gegenzug erhielt die Firma vom französischen Pharmakonzern Sanofi das Veterinärgeschäft („Merial”). Zum Jahreswechsel 2016/17 wurde die Übernahme von Merial erfolgreich abgeschlossen. Boehringer ist damit zum zweitgrößten Anbieter im weltweiten Markt für Tiergesundheit aufgestiegen – bei Antiparasitika und Impfstoffen im Nutz- und im Haustierbereich sei man gar die Nummer 1. Im Jahr 2020 soll die Qualifizierung der Anlage durch die Zulassungsbehörden erfolgen, damit Anfang 2021 das erste Produkt das Werk verlassen kann. Ob dann wieder Herr Kern seine Aufwartung macht, bleibt abzuwarten. Gute Stimmung – vielleicht sogar Eurphorie – ist aber gesetzt. ml.
Dr. Christian Eckermann Boehringer Ingelheim Regional Center Vienna (RCV) GmbH & Co. KG
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wirtschaft.
Biotest aG
Plötzlich verkauft Der Plasmaspezialist Biotest bekommt einen neuen Eigentümer. Das Übernahmeangebot des chinesischen Investors Creat beläuft sich auf 1,3 Mrd. Euro.
der Firma: den aus gesammeltem Blutplasma hergestellten Arzneimitteln.
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„Plötzlich auf dem Radar“ titelte |transkript im Jahr 2011, als die hessische Biotest AG einen 400 Mio. US-Dollar-Lizenzdeal mit den Abbott Laboratories aus dem Hut zauberte und damit ihre Antikörperpipeline ins Rampenlicht stellte. Doch auf die positive Nachricht aus der F&EAbteilung sollten in den Jahren darauf fast durchweg negative folgen. Die neueste stammt aus dem März: Da entschied Biotests langjähriger US-Partner Immunogen, eine Option auszuschlagen, sich hälftig an der Entwicklung und Vermarktung des Antikörper-WirkstoffKonjugats Indatuximab Ravtansine (BT-062) im US-amerikanischen Markt zu beteiligen. Stand Frühjahr 2017 ist damit keine Neuzulassung in Sicht. Zwar bestätigte ein Biotest-Sprecher gegenüber |transkript, dass man weiterhin aktiv nach Partnern für die weitere klinische Entwicklung der Antikörper suche, doch als strategisches Ziel gab Biotest hier zuletzt die „Minimierung der Ausgaben“ an. Damit ist klar: Der Fokus ist zurück auf dem Hauptgeschäft
Gelingt die Übernahme, ist das Lebenswerk Hans Schleussners nicht mehr in den Händen der Familie. Schleussner hatte die Biotest Serum-Institut GmbH als 19-Jähriger 1946 mitgegründet und war im Herbst 2015 im Alter von 87 Jahren gestorben.
Gründerfamilie zum Verkauf bereit Creat plant, den Preis für alle ausstehenden Aktien der Biotest AG auf 28,50 Euro pro Stammaktie und 19,00 Euro pro Vorzugsaktie in bar festzulegen. Das entspricht einer Unternehmensbewertung von 1,3 Mrd. Euro. Ende 2014 erreichte die Firma schon einmal diesen Wert, derzeit beträgt er nur 940 Mio. Euro. Mit dem Angebot würden die Inhaber der Stammaktien – vor allem die Gründerfa-
Abb.: Biotest AG
Fraktionierung bei Biotest: BlutplasmaArzneien werden bei Gerinnungsstörungen, bei Erkrankungen des Immunsystems und bei schweren Verletzungen eingesetzt.
Dieses einträgliche Segment dürfte der Hauptgrund für das Interesse der Creat Group Corporation (China) an Biotest sein. Obwohl der Aktienkurs Biotests ohne positive Nachrichten seit Dezember stetig kletterte und vereinzelte Übernahmegerüchte zu vernehmen waren, war die nächtliche Ad-hoc-Mitteilung Ende März zu den laufenden Übernahmegesprächen mit Creat dann doch für viele eine Überraschung. Bereits eine Woche später gab es eine Einigung mit der Eigentümerfamilie Schleussner, die beabsichtigt, ihren in der Ogel GmbH gebündelten Anteil von knapp 50,61% an Creat zu übertragen. Auch Vorstand und Aufsichtsrat unterstützen das freiwillige öffentliche Übernahmeangebot. Damit die Transaktion fix wird, muss die Annahmequote bei 75% aller Stammaktien liegen.
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3 × 1,500 Euro Business Idea Phase 1 1.1. – 10.3.2017
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27.04.201727.04.17 13:18:1809:42 Uhr
wirtschaft.
milie Schleussner, die Kreissparkasse Biberach und die LBBW-Tochter BWInvest (zusammen 73%) – einen kräftigen Aufschlag erhalten. Das Angebot entspricht einer Prämie von 55% je Stammaktie und 15% je Vorzugsaktie gegenüber dem volumengewichteten durchschnittlichen dreimonatigen Aktienkurs vor der Ankündigung am 29. März 2017. Die Eigentümer der im SDAX notierten Vorzugspapiere würden indes nicht mehr bekommen als die Aktie nach dem seit Dezember 2016 andauernden Kursanstieg an der Börse wert ist. Creat hat zugestimmt, den Unternehmenssitz in Dreieich zu belassen, den Firmennamen sowie Marken- und Produktnamen beizubehalten und außerdem die Mitarbeiteranzahl in Dreieich entsprechend der aktuellen Planungen des Managements von derzeit 1.000 auf 1.200 zu erhöhen. Dabei sollen die geltenden Betriebsver-
einbarungen, bestehende Tarifverträge sowie die betriebliche Mitbestimmung für fünf Jahre fortgeführt werden. Biotest beschäftigt weltweit mehr als 2.500 Mitarbeiter. 2016 setzte das Unternehmen 610,4 Mio. Euro um. Das 270 Mio. Euro schwere Investitionsprogramm „Biotest Next Level“ läuft derzeit nach Plan. Der Innenausbau der neuen Anlage soll bis Ende des Jahres fertig sein, dann folgen erste Testläufe. „Erste Produkte werden 2020 verkaufsbereit sein“, schätzt der Biotest-Sprecher. Durch die neue Anlage sollen die Produktionskapazitäten im Blutplasmasegment bis 2022 mehr als verdoppelt werden. Zudem soll es durch den Einsatz der sogenannten Kuppelproduktion gelingen, fünf statt bisher drei Produkte aus einem Liter Plasma zu gewinnen. Damit könne das Bruttoergebnis je Liter Plasma von 90 Euro auf 200 Euro mehr als verdoppelt werden. ml.
stada aG
Bain und cinven mit bestem angebot
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Stada-Chef Matthias Wiedenfels begründete die Entscheidung nicht nur mit dem attraktiven Preis: „Vielmehr haben wir weitreichende Schutzzusagen für unsere Mitarbeiter durchgesetzt.“ Laut Wiedenfels tragen die Käufer Stadas vorhandene Wachstumsstrategie bis mindestens 2021 mit. Die Finanzinvestoren bieten den Aktionären von Stada einen Kaufpreis in Höhe von 65,28 Euro je Aktie zuzüglich der vom Stada-Vorstand vorgeschlagenen Dividen-
de für das Geschäftsjahr 2016 (0,72 Euro je Aktie). Das Angebot entspricht einem Aufschlag von 48,9% auf den von ersten konkreten Übernahmegerüchten unbeeinflussten Schlusskurs am 9. Dezember 2016. Dem Angebot von Bain und Cinven liegt eine Unternehmensbewertung von rund 5,3 Mrd. Euro zugrunde. Damit ist die Übernahme laut Handelsblatt die zweitgrößte jemals in Deutschland gestemmte Transaktion von Finanzinvestoren. Mit dem nun zu erwartenden offiziellen Übernahmeangebot wollen Bain und Cinven mindestens 75% der Anteile einsammeln. Analysten zufolge dürfte das gelingen, da die Aktionäre mehrheitlich hinter dem Deal stehen. Der Kaufpreis beträgt das 40-Fache des Nettogewinns des vergangenen Jahres und das 23-Fache des bereinigten Gewinns. Der hohe Preis dürfte Analysten zufolge auch auf den derzeit herrschenden Anlagedruck unter Investoren zurückzuführen sein. Laut Quellen der WirtscHaftsWocHe wollen die neuen Besitzer Stada binnen weniger Jahre von Rang 13 unter die fünf weltgrößten Generika-Hersteller führen – auch durch Zukäufe im Bereich Biosimilars. .
Abb.: Stada AG
Dr. Matthias Wiedenfels führt seit Juni 2016 die Stada Arzneimittel AG. Seit 2013 ist er im Vorstand der Gesellschaft, zu der der Rechtsanwalt 2009 von der Kanzlei Ashurst LLP wechselte.
Nach vier Monaten Verhandlungszeit kündigte das US-amerikanische Investorenduo Bain Capital Private Equity LP und Cinven Partners LLP Anfang April an, ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot für alle ausstehenden Aktien der Stada Arzneimittel AG in Bad Vilbel abzugeben. Vorstand und Aufsichtsrat von Stada wollen das Übernahmeangebot der Beteiligungsunternehmen unterstützen und betonen, dass die Transaktion im besten Interesse des Unternehmens sowie seiner Aktionäre und Mitarbeiter sei. Damit dürfte der Übernahmepoker um Stada beendet sein. Bain und Cinven setzten sich gegen das ebenfalls interessierte Team der US-Investoren Permira und Advent durch.
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28.04.2017 10:34:54 Uhr
WIRTSCHAFT.
Biotech-Branche
Deutsche Firmen wachsen weiter Ein nachhaltiges Wachstum der deutschen Biotechnologie-Unternehmen belegen gleich zwei Branchenreports. Den Firmen scheint es so gut wie lange nicht zu gehen: mehr Mitarbeiter, mehr Umsatz, mehr Investitionen. Auch mit Blick auf die Neugründungen ging es 2016 erstmals wieder aufwärts.
„Wir sollten nicht nur lamentieren, es ist schon viel geschafft.“ Mit diesen Worten plädierte Oliver Schacht, CEO des Diagnostikspezialisten Curetis, in seiner Keynote auf den Deutschen Biotechnologietagen in Hannover für
ZAHLENWERK
Die deutsche Biotechnologie-Branche 2017 Daten & Fakten 258
Firmen
Finanzierung
615
505 Mio. €
Gesundheit/Medizin Agrobiotechnologie Industrielle Biotechnologie Nicht-spezifische Dienstleistungen Bioinformatik
10,2%
31,5%
3,1%
Mitarbeiter
Quelle: The German Biotechnology Sector 2017
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+ 6,7%
20.280 F&E
+ 6,3%
1,104 M rd. €
306 Firmen 91 Entwickler von Diagnostika 57 Therapieentwickler (ab Phase I) 158 Firmen mit Plattformtechnologien/ präklinischer Therapeutikaentwicklung
31 216
VC-Kapital IPOs Kapitalerhöhungen börsennotierter Unternehmen
5,4%
49,8%
– 8,2%
Umsatz
+ 8%
3,545 Mrd. € © BIOCOM AG
eine neue Aufbruchstimmung, die durch die Ergebnisse aktueller Branchenzahlen bestätigt wird. Denn den deutschen BiotechnologieUnternehmen geht es so gut wie lange nicht. Das belegen gleich zwei aktuelle Reports. Ein nachhaltiges Wachstum der Branche geht einerseits aus den Zahlen der jährlichen Firmenumfrage von biotechnologie.de hervor, die die BIOCOM AG seit 2005 auf Basis der Kriterien der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) erhebt. Einen ähnlich positiven Trend beschreiben auch die Finanzexperten von EY in ihrem jährlichen Biotech-Report.
Kräftiges Umsatzplus So berichtet BIOCOM einen Umsatz von 3,54 Mrd. Euro bei 615 deutschen dedizierten Biotech-Firmen im Jahr 2016. Ein kräftiges Plus von 8% gegenüber dem Vorjahr, das sowohl durch die medizinisch aktiven Biotech-Firmen (+8,1%; 2,46 Mrd. Euro) als auch die Unternehmen in der industriellen Biotechnologie (+9,5%; 267,6 Mio. Euro) getrieben wurde. Ähnlich positiv ist der Trend bei den Ausgaben für Forschung und Entwicklung (F&E): Mit 1,1 Mrd. Euro (+6,3%) hat sich dieser Wert nun zum zweiten Mal seit 2010 über der Milliardenmarke stabilisiert und belegt laut der Analyse die wachsende Investitionsbereitschaft der Branche, sowohl bei den börsennotierten Unternehmen (+16%, 423 Mio. Euro) als auch |transkript. 5.2017.
28.04.2017 10:40:19 Uhr
BioC
WIRTSCHAFT.
den privaten (+1%, 681 Mio. Euro). Die Zahlen zeigen zudem, dass das meiste Kapital in die Entwicklung neuer Therapien und Diagnostika (+6,6%, 910,8 Mrd. Euro) gesteckt wurde. Im Vergleich zum Vorjahr floss 2016 aber auch mehr Geld in die Bioinformatik (+7,3%, 13,2 Mio. Euro) und die industrielle Biotechnologie (+6%, 51,2 Mio. Euro). Hinsichtlich der Mitarbeiter geht es laut BIOCOM ebenfalls bergauf, für 2016 wurden insgesamt 20.280 Arbeitsplätze (2015: 19.010) bei den dedizierten Biotech-Firmen gezählt, was einem Zuwachs von 1.270 (+6,7%) entspricht. Hinzukommen weitere 22.000 Mitarbeiter (+8,6%) bei den sonstigen, biotechnologisch aktiven Firmen in der Chemie- und Pharmaindustrie, so dass die deutsche Biotech-Branche insgesamt 42.280 Arbeitsplätze vorweisen kann.
Doppelt so viele Start-ups 2016 zeigte sich zudem eine Trendwende bei den Start-ups. So hat BIOCOM 20 Unternehmen gezählt, die 2016 ihre Geschäfte aufgenommen haben – ein Wert, der zuletzt im Jahr 2012 erreicht wurde. „Im Vorjahr hatten wir
zum gleichen Zeitpunkt nur zehn Firmen, deren Anzahl sich im Jahresverlauf auf 17 erhöht hat. Dass wir nun bereits doppelt so viele sehen, deutet auf einen positiven Trend hin“, erläutert Sandra Wirsching, bei der BIOCOM AG für den Report zuständig.
EY-Report leicht unterschiedlich Da sich der EY-Report methodisch ebenfalls den OECD-Kriterien angenähert hat, hier aber teilweise Erweiterungen vornimmt, lesen auch die EY-Statistiker ähnliche Entwicklungen aus den wichtigsten Kennzahlen ab. Demnach haben dort 623 Biotech-Firmen einen Umsatz von 3,6 Mrd. Euro (+7%) erwirtschaftet und 1,1 Mrd. Euro (+7%) für F&E-Ausgaben investiert. Auseinander geht die Analyse bei den Start-ups. EY kommt auf 15 Neugründungen und beklagt hier eine mangelnde Aktivität. Auch bei den Mitarbeiterzahlen gibt es Unterschiede zu BIOCOM, da EY bei den börsennotierten Firmen auch die weltweiten Angestellten mitzählt. Deshalb wird von 24.770 Mitarbeitern und einem Zuwachs von 17% gesprochen. .
Aktueller Branchenreport Die neuesten Ergebnisse der Firmenumfrage sind im BIOCOM-Report „The German Biotechnology Sector 2017“ Anfang Mai erschienen. PDF-Download unter biotechnologie.de
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WIRTSCHAFT.
IP-KOMMENTAR
Ute Kilger Patentanwältin, Boehmert&Boehmert
Rekordwert mit Folgen Das Europäische Patentamt (EPA) feierte Anfang März einen neuen Höchstwert bei Patenterteilungen in der Geschichte des Amts. Die deutliche Steigerung um 40% wirft die Frage auf, ob die Qualität der Arbeit gelitten hat. Werden Patente womöglich ohne gründliche Prüfung „eil-erteilt“ und sind in der Folge dann Einspruchsverfahren gegen solche (vor)eilig erteilten Patente erfolgreicher? Führt die sogenannte Early Certainty Initiative (ECI) des EPA zu angreifbaren „Low-Quality-Patenten“? Und hängt dann der Fall die nächsten Jahre im weiterhin nicht beschleunigten Beschwerdeverfahren? Zunächst einmal hat sich für den Anmelder mit der Einführung der ECI folgendes geändert: Er wird im Prüfungsverfahren derzeit gehäuft mit Beanstandungen rein formaler Art konfrontiert – angeblich mangelnde Klarheit oder die bezweifelte Ausführbarkeit der Ansprüche. Die Prüfung der Anmeldung auf substantielle Kriterien kommt eher kurz. In der Folge wird der Anmelder nach ein oder maximal zwei Prüfungsbescheiden zu einer mündlichen Verhandlung eingeladen, in der dann das Prüfungsverfahren final abgeschlossen werden soll. Das bedeutet für den Anmelder hohe Kosten innerhalb kurzer Zeit und ein höheres Risiko, dass die Erfindung im Kern nicht verstanden wurde. Es bedeutet auch, dass der Anmelder bis zur finalen Entscheidung im Prüfverfahren zu wenig Zeit hat, zu entscheiden, welche Rückzüge noch das spätere Produkt schützen könnten, weil die Projektentwicklung sehr viel langsamer läuft als das Erteilungsverfahren des Patents. Um das Projekt zu sichern, sieht sich der Anmelder dann im Zweifel genötigt, eine Teilanmeldung einzureichen. Auch dies bedeutet Kosten und keineswegs höhere Rechtssicherheit für Dritte. Was also bringt die ECI? In jedem Fall höhere Kosten und nicht unbedingt höhere Rechtssicherheit für Anmelder oder Dritte und eben auch . nicht eine höhere Qualität des Prüfungsverfahrens.
Polyphor
Altinvestoren versprechen 40 Mio. CHF
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Die private Aktiengesellschaft in Allschwil braucht das Kapital, um die beiden Entwicklungsprogramme POL7080 (Antibiotikum gegen P. aeruginosa-Infektionen) und POL6014 (Proteaseinhibitor zur Behandlung von Lungenkrankheiten wie Alpha1-Antitrypsin-Defizienz und von zystischer Fibrose) voranzutreiben. 2013 gelang
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Polyphor eine Abmachung mit dem Pharmakonzern und Schweizer Nachbarn Roche im Wert von 379 Mio. Euro (465 Mio CHF). Im Rahmen der Vereinbarung zahlte Roche 28,5 Mio. Euro (35 Mio. CHF) vorab an Polyphor und erhielt dafür exklusiven Zugriff auf den Wirkstoff POL7080 (Murepavadin). Ende 2015 zog sich Roche allerdings wieder zurück. Seitdem treibt Polyphor die Entwicklung des künstlich hergestellten, zyklischen Peptids alleine voran. Der Erlös der Privatplazierung wird vorrangig zur Finanzierung des Geschäftsbereichs Pharma benötigt und damit in die Entwicklung des in Phase II befindlichen Kandidaten POL7080 gesteckt. Mit 30 Mio. CHF hängt ein Großteil des zugesagten Kapitals von einer FDA-Entscheidung ab: Polyphor erhält den Betrag erst nach dem erfolgreichen Abschluss des Treffens mit der FDA nach dem Ende der Phase II-Studie mit POL7080. Die aktuelle Finanzierung wurde zu 98% von bestehenden Investoren getragen und somit auch von den Ankerinvestoren Varuma AG und Ingro Finanz AG. .
Abb.: Boehmert&Boehmert
Der Schweizer Antibiotika-Entwickler Polyphor Ltd. hat über eine Privatplazierung 10 Mio. CHF erhalten. Weitere 30 Mio. CHF sind zwar für das zweite Halbjahr 2017 zugesagt – hängen aber von einem Urteil der US-Zulassungsbehörde FDA ab.
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27.04.2017 13:19:09 Uhr
Multiple Sklerose
Roche feiert Zulassung Später Erfolg für Biogens/Roches Rituxan-Nachfolger Ocrelizumab: Ende März erhielt der humanisierte anti-CD20-Antikörper die FDA-Zulassung für die schubförmig verlaufende und die primär progressive Form der Multiplen Sklerose (PPMS). Versuche, Ocrelizumab als Nachfolger von Roches Blockbuster Rituxan in den Indikationen Lupus erythrematodes und Rheumatoide Arthritis zu etablieren, waren zuvor wegen fünf beziehungsweise sechs durch das Immunsuppressivum verursachte Todesfälle in zwei Phase III-Studien gescheitert – erst hatte die FDA die Studien gestoppt, dann Roche die Einstellung der Programme bekanntgegeben. Für MS-Patienten bedeutet die Zulassung im Fast-Track-Verfahren jedoch neue Hoffnung. Denn Ocrelizumab ist die welterste Arznei, die im Vergleich zur Interferontherapie das Fortschreiten der PPMS, die 15% der MS-Patienten betrifft, aufhalten kann. Eine Zulassung für die weitaus häufigere sekundäre progrediente MS (SPMS), das Endstadium der schubförmigen MS, wurde nicht beantragt. Mit der Zulassung ist Roche den oral verabreichten Konkurrenzprodukten Siponimod (BAF312, Phase III, Novartis Pharmaceuticals) und Ibudilast (MN-166, MediciNova, Phase II) voraus. MN-166 wird auch in SPMS untersucht. Roche wird die Therapie zu einem Jahrespreis von 65.000 USDollar verkaufen. Fast zeitgleich mit der Meldung der Ocrelizumab-US-Zulassung gab es Berichte, nach denen Biogens Konkurrenzprodukt Natalizumab doppelt so häufig (0,422‰) wie bisher vermutet potentiell tödliche Infektionen mit dem JCVirus begünstigen könnte. Im Gegensatz zu dem Dutzend in der Indikation schubförmige MS zugelassenen Immmunsuppressiva verhindert der Integrin-a4-Inhibitor, dass Autoantikörper die Blut-Hirn-Schranke passieren können und gilt daher als erste Wahl bei aggressiven Krankheitsverläufen. . HERA-Plattform
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Ein neuartiger Krebswirkstoff der Apogenix AG wird in die klinische Prüfung geschickt. Pharmapartner Abbvie (Irland) rekrutiert dafür 92 Patienten, wie Apogenix im April bekanntgab. Ob der Start der Phase I-Studie mit ABBV-621 eine Meilensteinzahlung von Abbvie auslöste, wollte Apogenix-CEO Thomas Höger gegenüber |transkript nicht kommentieren. Es handelt sich um den ersten Wirkstoff auf Basis von Apogenix‘ proprietärer HERA-Technologieplattform, der am Menschen untersucht wird. Für diese Studie werden Patienten mit soliden Tumoren, Non-Hodgkin-Lymphomen oder akuten myeloischen Leukämien rekrutiert. Die Abmachung aus dem Sommer 2014 war der erste Lizenzdeal mit Big Pharma für die Heidelberger. .
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wirtschaft.
implantatforschung
Das größte Zentrum seiner art Vor einem Jahr wurde das 60 Mio. Euro teure Niedersächsische Zentrum für Biomedizintechnik, Implantatforschung und -entwicklung (NIFE) eröffnet. |transkript sprach mit NIFE-Vorstand Manfred Elff über den Einzug und die Translationsstrategie des Zentrums.
Dr. Manfred Elff ist Vorstandsvorsitzender des NIFE (Niedersächsisches Zentrum für Implantatforschung und -entwicklung) in Hannover und Vorstandsmitglied des Bundesverbandes Medizintechnologie e.V. (BVMed).
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Elff. Am NIFE wird an der Schnittstelle zwischen Medizin, Biologie, Material- und Ingenieurwissenschaften geforscht. Damit sind die Voraussetzungen für interdisziplinäre Innovationen gegeben. Thematisch stehen Implantate im Bereich Herz, Ohr, Zahn und Orthopädie im Fokus. Außerdem entwickeln unsere Forscher neue Strategien gegen Implantatinfektionen. Der Forschungsverbund Biofabrication, der am NIFE angesiedelt ist, beschäftigt sich mit personalisierten Implantaten. transkript. Das NIFE ist ein gemeinsames Projekt der drei hannoverschen Universitäten, von denen viele Forscher ins NIFE wechseln sollten. Wie ist der aktuelle Stand? Elff. Die Medizinische Hochschule Hannover, die Leibniz-Universität Hannover und die Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover bündeln mit dem NIFE Kompetenzen im Bereich der Biomedizintechnik- und Implantatforschung, die zuvor an acht Standorten über die Region Hannover verteilt waren. Aktuell arbeiten mehr als 180 Forscher am NIFE. Mit künftig 280 Wissenschaftlern, 146 Laboren und 32 Arbeitsgruppen ist das NIFE nach meinem Wissensstand das größte Implantatforschungszentrum Europas – vielleicht sogar der Welt.
transkript. Handelt es sich um Grundlagenforschung? Elff. Nein, die wird wie bisher in den Exzellenzclustern und Instituten der Hochschulen betrieben. NIFE-Projekte müssen bereits eine gewisse Anwendungsreife aufweisen. Wir organisieren viermal im Jahr hier am Zentrum ein sogenanntes Industrieforum mit etablierten Unternehmen. Wir glauben, dass für eine erfolgreiche Translation von Forschungsergebnissen in Produkte neben dem Push-Effekt aus der akademischen Forschung auch ein Pull-Effekt aus der Industrie vonnöten ist. Bis jetzt sind wir bereits sechs Industriekooperationen eingegangen. Das Ziel ist, in Zukunft auch Startup-Gründungen zu ermöglichen. transkript. Welche erfolgreichen Gründungsgeschichten gibt es aus der Region? Elff. Da gibt es bereits einiges vorzuweisen. Corlife stellt zum Beispiel dezellularisierte, biologische Herzklappen her, die nicht vom Körper abgestoßen werden und bei Kindern sogar mitwachsen. 300 Stück sind bisher erfolgreich implantiert worden und gerade läuft eine Langzeitstudie an zwölf Herzzentren Europas. Ein zweites Beispiel für eine Firma, die gerade durchstartet, ist Syntellix. Sie produziert chirurgische Schrauben aus einer Magnesiumlegierung, die im Knochen binnen 12 bis 18 Monaten komplett abgebaut und durch körpereigenes Gewebe ersetzt werden. ml.
Abb.: BVMed (unten); Syntellix (oben)
transkript. Herr Elff, Bundesforschungsministerin Johanna Wanka lobte das NIFE vor einem Jahr als bundesweit einmalig. Warum?
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WIRTSCHAFT.
Medizintechnik
Wundkleber soll Portfolio kitten Anfang April wurde das Medizintechnik-Start-up Adhesys Medical von Grünenthal übernommen. Bis 2022 will die Pharmafirma mindestens vier neue Produkte auf den Markt bringen.
„Von Tag eins unserer Firma an haben wir versucht, mit allen Marktteilnehmern zu reden. Dass es ein Exit mit Grünenthal wird, kam auch durch dessen neuen strategischen Fokus ins Spiel.“
Bereits vor einigen Jahren rückte der Pharmahersteller Grünenthal Medizinprodukte in den strategischen Fokus. Ende 2013 lizenzierte das Unternehmen für insgesamt 220 Mio. US-Dollar das elektronische Applikationsgerät Zalviso zur Selbstverabreichung von Sufentanil-Tabletten ein. „Als wir Adhesys kennenlernten, bereiteten wir gerade den Marktstart für Zalviso vor, eine Kombination aus Medikament und Medizinprodukt“, erzählt Siegfried Ebner, Bereichsleiter bei Grünenthal für Medizinprodukte, gegenüber |transkript. „Die medizinischen Kleber fügen sich als Produkte genau in unsere neu etablierte Vertriebsstruktur ein.“ Zalviso, seit 2015 mit europäischer Zulassung, war für Grünenthal der erste Schritt auf den Krankenhausmarkt.
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Adhesys Medical hat eine Methode auf Polyurethanbasis entwickelt, die es ermöglicht, Wunden sowohl äußerlich als auch im Körper während Operationen abzudichten. Die CEZertifizierung in Europa für das Pilot-Produkt hat Adhesys bereits beantragt: Cutis dient als Ersatz für Klammern und Nähte auf der Haut. „Bei Grünenthal haben wir die Chance, unsere Start-up-Strukturen aufrecht zu erhalten und mit einer sicheren Finanzierungsstrategie unsere Produkte möglichst zügig auf den Markt zu bringen“, sagt Marius Rosenberg, Mitgründer und Geschäftsführer von Adhesys.
Aachener Zeitung als Vermittler Obwohl beide Unternehmen aus Aachen stammen, lief der erste Kontakt über Nordamerika, als Adhesys 2014 als erstes nicht-US-amerikanisches Unternehmen den Rice Business Plan Wettbewerb in Houston (USA) gewann. „Da hat mich der CSO von Grünenthal, Dr. Klaus Langner, angerufen und gesagt: Mensch, wie kann das sein, wir arbeiten hier 10 km weit voneinander entfernt und ich muss erst aus der Aachener Zeitung erfahren, dass es Sie gibt“, erzählt Rosenberg. Obwohl Adhesys damals noch kein fertiges Produkt hatte, sei dies der Startschuss zu einem Kontakt gewesen, der nie abgerissen ist. An den Mitarbeiterzahlen und den Unternehmensstandorten der Adhesys Medical GmbH (Aachen) und der Adhesys Medical Inc. (Houston) wird sich nichts ändern. 2015 gründete Adhesys seine erste US-Niederlassung in Houston mit dem Ziel, die US-Zulassung für die Wundkleber zu erhalten. hm.
A d K Abb.: Adhesys Medical GmbH
Marius Rosenberg
Mit Adhesys’ Pipeline an Wundklebern und der entwickelten Technologieplattform will Grünenthal sein Portfolio ausweiten und bis 2022 mindestens vier neue Produkte auf den Markt bringen. Bisher konzentrierte sich das Unternehmen auf die Entwicklung neuer Medikamente gegen Schmerzen, Gicht und Entzündungskrankheiten. Doch laut Gabriel Baertschi, CEO der Grünenthal-Gruppe, ist die Entwicklung von Medizinprodukten in der Regel schneller, kostengünstiger und voraussagbarer, als die von neuen Wirkstoffen. Grünenthal schätzt das weltweite Umsatzpotential der Wundkleber, die ursprünglich einmal vom deutschen Pharmakonzern Bayer entwickelt wurden, auf eine Milliarde US-Dollar. Zu den finanziellen Einzelheiten des Deals hielten sich Adhesys und Grünenthal bedeckt.
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E d u w
Abb.: Symetis AG
WIRTSCHAFT.
Telemedizin
Kardiologie
Biotelemetry hängt Aevis ab
410 Mio. Euro für Symetis
Trotz eines vorliegenden Übernahmeangebots aus dem eigenen Land soll das Schweizer E-Health-Unternehmen Lifewatch AG nun für eine Gesamtsumme von 260 Mio. CHF an das US-Unternehmen Biotelemetry verkauft werden. Die US-Amerikaner bieten den Lifewatch-Aktionären eine Kombination aus Barzahlung und eigenen Aktien an und hängen damit ihren Konkurrenten, den Schweizer Klinikbetreiber Aevis Victoria, ab. Der Aktienwert beläuft sich auf über 14 CHF pro Stück. Aevis bot Anfang des Jahres 10 CHF in bar. Bereits Mitte März hatte Lifewatch seinen Aktionären empfohlen, das Aevis-Angebot nicht anzunehmen und angekündigt, weitere Interessenten und Angebote zu prüfen. Als Grund nannte das Lifewatch-Management, allein oder nur mit einem Partner aus der Branche wachsen zu wollen.
Nachdem der Schweizer Katheter-Spezialist Symetis seinen ersten IPO-Versuch an der Schweizer Börse SIX Ende 2015 kurzfristig aufgrund des ungünstigen Börsenumfeldes abgesagt hatte, wagte er im März dieses Jahres einen zweiten Anlauf. Geplant war eine Kapitalerhöhung von 55,8 Mio. Euro mit einem Börsengang an die Pariser Euronext. Doch auch dieses Mal wurde nichts daraus. Kurz vor knapp machte Boston Scientific ein erfolgreiches Übernahmeangebot. Für insgesamt 410 Mio. Euro (435 Mio. US-Dollar) in bar wird der US-amerikanische Medizintechnikriese die Schweizer übernehmen.
Aevis hält knapp 12% des Aktienkapitals von Lifewatch. Der Klinik- und Hotelbetrieb will sich laut eigenen Angaben zum weiteren Vorgehen erst äußern, wenn der Angebotsprospekt von Biotelemetry vorliegt. Diesem wurde jüngst eine Fristverlängerung auf Mitte Mai gewährt. Unter den Anteilseignern hingegen ist Skepsis gegenüber Biotelemetry zu vernehmen. „Das Angebot ist grundsätzlich zu niedrig für das Potential, das im Geschäft steckt“, sagt Erhard Lee von der Investmentgesellschaft AMG, die über den AMG-Fonds 10% an Lifewatch hält. .
„Der Börsengang, den wir bis gestern verfolgten, sollte Symetis die Mittel geben, um über Europa hinaus kommerziell zu expandieren. Mit der Übernahme durch Boston Scientific geht das Unternehmen nun einen anderen Weg“, so Symetis-Chef Jacques Essinger. Symetis stellt Aortenklappen-Implantate her, die mit Hilfe von Kathetern über eine Arterie an der Leiste oder an der Brustseite eingeführt werden. Nachdem Boston Scientific sein Transkatheter-Aortenklappenersatz-(TAVI) System Lotus vergangenes Jahr vom europäischen Markt genommen hatte, hat das Unternehmen mit der Akquisition nun wieder zwei Produkte in seinem TAVI-Portfolio. An der von Symetis im Februar dieses Jahres gekauften Mitralklappenersatz-Firma Middle Peak Medical sei Boston jedoch nicht interessiert. .
TranskatheterAortenklappensystem Acurate Neo von Symetis
Arzneimittelnebenwirkungen sind die fünfthäufigste Todesursache in Krankenhäusern. Erfahren Sie wie Embase Ihnen hilft die Sicherheit von Medikamenten und Medizinprodukten zu verbessern: www.elsevier.com/Transkript 20-21_tk5_2017_wirtschaft_medtech_Adhesys_hm.indd 21
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wirtschaft.
Deutsche Biotechnologietage
Gröhe streichelt der Branche die seele Gesundheitsminister Hermann Gröhe bekennt sich bei den Deutschen Biotechnologietagen 2017 in Hannover zur Biotechnologie. Ansonsten waren beim alljährlichen Branchentreff erwartungsgemäß wieder viele bekannte Gesichter anzutreffen. „Wie können wir in Deutschland eine Gründungskultur schaffen?“ fragte Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe. Die ultimative Antwort hatte er zwar auch nicht. Dennoch erwies er allein mit seiner Anwesenheit der Branche seine Wertschätzung für die geleistete Arbeit. In den Vorjahren hatte sich der Politiker mehrmals zum Branchentreffen angekündigt, musste dann aber absagen. „Das Interesse des Ministers an unserer Branche und sein engagierter Beitrag zu unserer Veranstaltung freuen uns natürlich sehr“, betonte Peter Heinrich, Vorstandsvorsitzender der BIO Deutschland.
Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe bei den Deutschen Biotechnologietagen
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Die Deutschen Biotechnologietage haben sich hierzulande als der wichtigste Treff für die Biotech-Branche etabliert. Ausgerichtet wird die zweitägige Konferenz vom Arbeitskreis der Bioregionen und dem Branchenverband BIO Deutschland – diesmal fungierte die BioRegioN aus Niedersachsen als Gastgeber und hatte in die Landeshauptstadt Hannover geladen. Mehr als 800 Teilnehmer waren Anfang April in das Convention Center der Messe gekommen, um sich über den aktuellen Stand der Branche auszutauschen und über neue Forschungstrends zu informieren. Bei den zahlreichen Symposien und Diskussionsrunden mit insgesamt 160 Referenten war für genügend Diskussionsstoff gesorgt.
Mit Rodger Novak konnten die Veranstalter einen der aktuell wohl gefragtesten BiotechCEOs weltweit nach Hannover lotsen. Der Chef von CRISPR Therapeutics wies in seinem Eröffnungsvortrag auf die Bedeutung der Lipidnanopartikel als wichtige Transportvehikel für Genomeditierungssysteme hin. Mehrfach sprach Novak in seinem komplexen Vortrag von der „revolutionären“ und „umgestaltenden“ Wirkung, die CRISPR/Cas9 und andere Genscheren auf Branche und Gesellschaft haben werden. Inspiration und Motivation für alle Anwesenden dürfte der Eröffnungsvortrag von Oliver Schacht gewesen sein. „Wir müssen in Deutschland in anderen Größenordnungen denken. Klotzen und nicht kleckern ist das Motto“, forderte der Vorstandsvorsitzende des Diagnostika-Entwicklers Curetis. Die Politik dürfe Mut zeigen und bei den Fördersummen „gern auch
Abb.: Sera Kurc und Constantin Falk
„Klotzen, nicht kleckern!“
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28.04.2017 10:28:41 Uhr
einmal eine Null dranhängenâ&#x20AC;&#x153;. Dass sich das lohne, zeige die BruttowertschĂśpfung von Curetis, die zu 95% in Deutschland erwirtschaftet wird. Zwar mag der Umsatz noch niedrig sein, doch er wächst beständig. In den ersten neun Monaten des Jahres 2016 erzielte Curetis einen Umsatz von etwas mehr als 1 Mio. Euro. Nach einem starken vierten Quartal wies Curetis fĂźr das Gesamtjahr 2016 schon 2,1 Mio. Euro Umsatz aus.
SIE HABEN DIE IDEE. WIR HABEN DEN STANDORT.
Zwei Wettbewerbe, fĂźnf Sieger Bei der routiniert durchgezogenen Verleihung des Innovationspreises des Arbeitskreises der Bioregionen machten folgende drei Erfindungen das Rennen: Wissenschaftler der FriedrichAlexander-Universität Erlangen-NĂźrnberg wollen weiĂ&#x; leuchtende Bio-LEDs preiswert und umweltfreundlich in Serie herstellen; Forscher der Universität TĂźbingen sagen einer Reihe von seltenen erblichen Netzhauterkrankungen mit neuen Medikamenten den Kampf an (Start-up Mireca Medicines) und ein Team des Heinrich-Pette-Instituts Hamburg arbeitet an der Heilung von HIV-Betroffenen, denen die Virus-DNA vollständig aus den infizierten Immunzellen entfernt werden soll (Projekt Provirex). Beim Start-up-Wettbewerb der Biotechnologietage setzten sich Cardior und Genome Biologics durch. Cardior aus Hannover entwickelt eine neue Technologie zu Behandlung und Prävention von Herzkrankheiten. Genome Biologics aus Frankfurt am Main kombiniert kĂźnstliche Intelligenz und maschinelles Lernen mit Big Data, Genomforschung und Molekularwissenschaften und mĂśchte so die Medikamentenentwicklung fĂźr seltene Krankheiten beschleunigen.
â&#x20AC;&#x17E;Der weltweit einzigartige Ruf des IZB als Hotspot fĂźr Life Sciences hat sich fĂźr uns bestätigt.â&#x20AC;&#x153; Johan Skog, John Boyce, Mikkel Noerholm (v.l.n.r.) Exosome Diagnostics GmbH IZB Unternehmen
Der Abendempfang fand im Zoo Hannover statt. Nach einer frostigen Showstunde im Yukonareal mit Karibus, Kegelrobben und WeiĂ&#x;kopfseeadler ging es zum Aufwärmen in den Prunksaal des Maharadschas, wo bis Mitternacht fleiĂ&#x;ig Netzwerke geknĂźpft wurden. Eine politische Diskussion zur Bedeutung der BioĂśkonomie fand am zweiten Konferenztag statt: In einem â&#x20AC;&#x17E;Zwiegesprächâ&#x20AC;&#x153; tauschten sich Steffi Ober von der zivilgesellschaftlichen Plattform Forschungswende und Holger Zinke, GrĂźnder der Brain AG, Ăźber die Rolle der Biologisierung fĂźr den Standort Deutschland aus. â&#x20AC;&#x17E;Die BioĂśkonomie ist kein possierliches Tierchenâ&#x20AC;&#x153;, betonte Zinke. â&#x20AC;&#x17E;Mit ihr erĂśffnet sich eine Riesenchance fĂźr unsere Volkswirtschaft. An diesem Thema wird sich zeigen, wie reformierbar unsere Gesellschaft ist.â&#x20AC;&#x153; Steffi Ober machte sich fĂźr eine grĂśĂ&#x;ere Einbindung der Gesellschaft in den Diskurs stark. Sie unterstrich, dass man mit Blick auf die Nachhaltigkeitsziele der Bundesregierung nicht gegen die BioĂśkonomie sein kann. HierfĂźr sei jedoch das Thema biobasierte Wirtschaft in der Politik noch unterrepräsentiert, kritisierte sie. Eine Chance, das zu ändern, bietet sich der Branche im kommenden Jahr. 2018 findet die Veranstaltung in Berlin statt â&#x20AC;&#x201C; erstmals gemeinsam von allen Bioregionen veranstaltet. Es sollen dann noch mehr politische Vertreter aus Regierung und Parlament zum Ideenaustausch eingeladen werden. ml. |transkript. 5.2017.
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Ă&#x2020;
26.000 m² modernste Bßros und Labore (S1 & S2) in Martinsried bei Mßnchen
Ă&#x2020;
Im Zentrum des Campus Martinsried: zwei Elite-Universitäten TUM & LMU, Klinikum Grosshadern, Max-Planck-Institut fßr Biochemie und Neurobiologie u.v.m.
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28.04.2017 10:28:47 Uhr
KAPITALMARKT.
Stratec Biomedical AG
ISIN: DE000STRA555 Marktkapitalisierung: Jahresperformance:
135 130
604 Mio. Euro +3,69%
125 120 115 110 105 100 95 90 85 80 in %
27.04.2016
DAX Biotechnology
Stratec Biomedical AG
24.04.2017
Vita 34 AG
Die überraschend erfreulichen Geschäftszahlen des Laborzulieferers Stratec Biomedical führten Mitte März zu einem Kursgewinn von mehr als 14%. Das Unternehmen konnte seinen Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 25,9% auf 184,9 Mio. Euro steigern. Auch der Gewinn vor Zinsen und Steuern stieg um 19,7%. Man habe 2016 vor allem von Skaleneffekten aus zwei Unternehmensakquisitionen profitiert, so der Vorstandsvorsitzende Marcus Wolfinger. .
ISIN: DE000A0BL849 Marktkapitalisierung: Jahresperformance:
145 140 135
19 Mio. Euro +36,92%
130 125 120 115 110 105 100 95 90 85 80 75 in %
27.04.2016
DAX Biotechnology
Vita 34 AG
24.04.2017
Molecular Partners AG
Marktführer Vita 34 schluckt die deutsche Nummer 2 auf dem Gebiet der Nabelschnurbluteinlagerungen. Für den beabsichtigten Erwerb aller Aktien der Rostocker Seracell Pharma AG müssen bis zu 14 Mio. Euro aufgebracht werden. Der Vollzug ist für Mitte dieses Jahres geplant. Zur Finanzierung streben die Leipziger neben einer Bankfinanzierung im Umfang von 7,5 Mio. Euro auch eine Kapitalerhöhung mit Bezugsrecht für die bestehenden Aktionäre im Umfang von bis zu 5 Mio. Euro Emissionserlös an. .
ISIN: CH0256379097 Marktkapitalisierung: Jahresperformance:
115 110
587 Mio. CHF +3,47%
105 100 95 90 85 80 75 70 65 in %
28.04.2016
StoxxEU 600
Molecular Partners AG
24.04.2017
Cytotools AG
Der Schweizer Milliardär Hansjörg Wyss übernimmt 9,85% der Aktien von Molecular Partners. Der Gründer des in Johnson & Johnson (USA) aufgegangenen Schweizer MedizintechnikUnternehmens Synthes erwirbt die Aktien von den VCs Essex Woodlands, Index Ventures und Johnson & Johnson, die bereits vor dem IPO 2014 investiert waren. Die Börse nahm die Meldung positiv auf. Die Aktien von Molecular Partners kletterten Anfang April um knapp 23% auf 28 CHF. .
ISIN: DE000A0KFRJ1 Marktkapitalisierung: Jahresperformance:
170 160 150
32 Mio. Euro +17,55%
140 130 120 110 100 90 80 70 60 50 in %
27.04.2016
DAX Biotechnology
. 24
24-25_tk5_2017_wirtschaft_Boersenseiten_ml.indd 24
Cytotools AG
24.04.2017
Ende März hatte das Darmstädter Unternehmen Cytotools aufhorchen lassen, als es in Indien die Marktzulassung für sein Wundheilungspräparat Dermapro in der Indikation diabetischer Fuß erhielt. Die Wirkstoffproduktion muss direkt in Indien erfolgen. Die Aktie machte daraufhin einen Satz von 40%. Die kurz darauf angekündigte Kapitalerhöhung spülte indes nur 1,4 Mio. Euro ein. Eigentlich sollten doppelt so viele Aktien ausgegeben werden und knapp 3 Mio. Euro eingenommen werden. . |transkript. 5.2017.
28.04.2017 10:30:21 Uhr
kapitalmarkt.
Börsenkommentar
Hin zur Weltspitze Nach vielen Fehlschlägen scheint es, als ob sich die Durststrecke der deutschen Biotechnologie dem Ende zuneigt. Den Beweis dafür treten drei deutsche Biotech-Unternehmen an, die sich in den letzten Monaten mit innovativen Technologieplattformen fast unbemerkt an die Weltspitze katapultiert und strategische Partnerschaften mit renommierten Unternehmen geschlossen haben: Medigene, BioNTech und Evotec. Medigenes T-Zell-Rezeptor (TCR)-Technologie ist eine Weiterentwicklung der chimären T-ZellAntigen-Rezeptor-Technologie (CART) und zielt darauf ab, im Labor körpereigene T-Zellen mit tumorspezifischen TCRs auszustatten. Die so modifizierten T-Zellen sollen dann in der Lage sein, Tumorzellen zu zerstören. Während CART sich auf Oberflächenantigene von Krebszellen konzentriert, können mit der TCR-Technologie intrazelluläre Strukturen angegriffen werden. Das Potential ist enorm, aber da TCRs nur begrenzt in Tiermodellen getestet werden können, ist das Entwicklungsrisiko entsprechend hoch. Partner ist Bluebird Bio (USA). Das Mainzer Unternehmen BioNTech entwickelt zusammen mit Genentech (USA) individualisierte Krebsimpfstoffe auf Basis von mRNA. Durch Gen-
sequenzierung sollen zunächst patientenspezifische Tumormutationen identifiziert werden. Gegen diese Neoantigene wird dann im nächsten Schritt ein für den Patienten spezifischer mRNA-Impfstoff entwickelt. Schließlich ist es Evotec in Zusammenarbeit mit der HarvardUniversität offenbar gelungen, die frei verfügbare iPSC-Technologie zu industrialisieren. Durch induzierte pluripotente Stammzellen (iPSC) lassen sich Organe und Krankheitsbilder in vitro nachstellen. Dies könnte die Entwicklung von neuen Medikamenten revolutionieren, da die Wirkstoffe bereits in einem frühen Stadium im Labor an krankheitsrelevanten, menschlichen Zellen getestet werden können. Mit einer Vorabzahlung von 45 Mio. US-Dollar hat sich Celgene (USA) die Rechte an Evotecs iPSC-Plattform für neurodegenerative Erkrankungen gesichert.
Markus Manns Senior Portfoliomanager, Union Investment Privatfonds GmbH
Gemeinsam ist allen drei Partnerschaften, dass sie nicht-exklusiv sind und durch hohe Abschlagszahlungen das Potential der jeweiligen Technologie validieren. Dadurch sichern sich Medigene, BioNTech und Evotec die Möglichkeit weiterer Deals oder lukrativer Eigenentwicklungen – man darf gespannt sein, wie es in Zukunft weitergeht. Stay tuned! .
Abb.: Union Investment
Das meinen Analysten
Die Fresenius-Sparte Kabi geht mit dem US-Generikahersteller Akorn zusammen. Zudem betritt Fresenius mit dem Zukauf von Biosimilars (vgl. S. 6) ein neues Geschäftsfeld. Tom Jones, Analyst der Berenberg Bank, findet Gefallen an den Akquisitionen. Ende April bestätigte er für die Aktie der Fresenius SE seine Einschätzung „kaufen“ mit einem Kursziel von 77,25 Euro. Analyst Bernhard Weininger von
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Independent Research sieht das Kursziel gar bei 91 Euro. Das Analysehaus Jefferies hat das Kursziel für Roche von 300 CHF auf 295 CHF gesenkt, die Einstufung aber auf „kaufen“ belassen. Er rechne bei dem Schweizer Konzern mit einem schwachen ersten Quartal, schrieb Analyst Jeffrey Holford Ende April. Zuvor hatte Roche Bristol-Myers Squibb für 170
Mio. US-Dollar Vorab- und bis zu 205 Mio. US-Dollar Meilensteinzahlungen den Wirkstoffkandidaten BMS-986089 abgekauft (Fusionsprotein gegen Duchenne-Muskeldystrophie). Nach einem schwachen ersten Quartal für den für die Pharmaund Kosmetikindustrie produzierenden Verpackungshersteller Gerresheimer AG bleiben die Analysten gelassen. Die Com-
merzbank steht zu ihrer Einschätzung „halten“ mit einem Kursziel von 73 Euro. Bei einem Stückpreis von 2,50 Euro beginnt Samir Devani von Rx Securities, die Aktien von Valneva SE zu beobachten. Er sieht das Kursziel bei 4,50 Euro und rät zum Kauf. Der Impfstoffspezialist habe mit seinem Geschäftsmodell einen „sweet spot“ gefunden.
25 .
27.04.2017 13:23:33 Uhr
politik.
Gene Drives: Beängstigende Fliegen? Gene Drives führen zur überproportionalen Vermehrung der von ihnen transportierten DNAAbschnitte. Ihr Freilandeinsatz ist daher strittig. Doch sind selbst Laborversuche zu gefährlich?
Viele Experten warnen davor, derartige Organismen in die Umwelt zu entlassen. Beim derzeitigen Stand des Wissens kann keine belastbare Aussage darüber gemacht werden, wie sich Organismen mit Gene Drive in der Umwelt verhalten. Deswegen sollte bei Laborexperimenten zumindest eine klare Grundregel eingehalten werden: Es dürfen keine Organismen verwendet werden, die nach einem ungewollten Entkommen ihr Erbgut in natürlichen Populationen verbreiten könnten. Außerdem sollten Labors, in denen entsprechende Experimente stattfinden, der Sicherheitsstufe 3 oder 4 angehören. Die deutschen Behörden sollten hier – auch im Hinblick auf ihre internationalen Verpflichtungen in Zusammenhang mit dem Cartagena-Protokoll – auf die Einhaltung höchster Standards achten. Derzeit hält es die Zentrale Kommission für biologische Sicherheit (ZKBS) aber für ausreichend, S2 vorzuschreiben oder gar Versuche in S1 zuzulassen. Das heißt, die ZKBS hält die Umweltrisiken für gering. Derartige Einschätzungen beruhen nicht auf wissenschaftlichen Tatsachen. .
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26_tk5_2017_Politik_ProKontra_tg.indd 26
Prof. Dr. Ernst Wimmer Leiter Abt. Entwicklungsbiologie, Georg-August-Universität Göttingen
Verantwortungsvoll durchgeführte Versuche zu Gene-Drive-Technologien führen nicht zwangsläufig zu beängstigenden Fliegen. Ziel der Erforschung selbstsüchtiger Gene, die sich unabhängig von den klassischen Vererbungsregeln bevorzugt verbreiten, ist es von Insekten übertragene Krankheiten wie Malaria einzudämmen. Ob diese Zielsetzung für die derzeit gehypten CRISPR-basierten Gene Drives realistisch ist, haben wir experimentell überprüft. Das Ergebnis: Bereits in der ersten Generation greift ein natürlicher Mechanismus, der die Gene-DriveAusbreitung verhindert. Das ist einerseits eine Warnung vor zu hohen Erwartungen, andererseits eine Entwarnung, denn das Gefährdungspotential scheint wesentlich geringer als befürchtet.
Spezifische Sicherheitstandards für Gene-Drive-Versuche gab es zu Beginn unserer Experimente im Jahr 2013 noch nicht. Daher gingen wir besonders vorsichtig vor, indem wir in unserem S1-Labor zusätzliche Rückhaltemaßnahmen etablierten und ein System wählten, bei dem ein immanenter biologischer Sicherheitsmechanismus die Ausbreitung des Gene Drives verhindert. Als die ZKBS 2016 empfahl, Gene-Drive-Experimente nur in S2-Laboren durchzuführen, beendeten wir unsere Experimente eigenständig und ließen unsere Situation überprüfen. Die ZKBS-Evaluation bescheinigte unsere Sicherheitsmaßnahmen als angemessen. Umso bestürzter waren wir, als wir erfuhren, dass unsere Arbeit von gentechnikskeptischen NGOs instrumentalisiert wurde. Unter Vorspiegelung falscher Tatsachen – nämlich, dass mir Sicherheitsstandards egal wären und wir unsere Experimente beenden mussten – wurden in Schwarz-weiß-Manier Ängste gegen die Technologie geschürt. Sicherheitsrelevante Forschung grundlos zu diffamieren, ist jedoch nicht hilfreich. Nicht die verantwortungsbewusste Grundlagenforschung zu Gene Drives ist beängstigend, sondern die ideologische Vorgehensweise der NGOs. .
Ab.: Testbiotech (links), GWDG (rechts)
Bisher hat der Mensch Pflanzen und Tiere insbesondere zu Zwecken der Landwirtschaft gezüchtet oder auch gentechnisch verändert. Jetzt könnte mit Gene Drives auch das Erbgut wildlebender Arten verändert werden. Der Mensch würde damit gewissermaßen einen Eingriff in die „Keimbahn“ der biologischen Vielfalt vornehmen. Da der Mechanismus der gentechnischen Veränderung vererbt wird und die veränderten ErbDr. vetmed. anlagen in jeder Generation homozygot Christoph Then vorliegen, verbreiten sich entsprechende Erbanlagen viel schneller als das sonst Geschäftsführer und der Fall wäre. Mögliche Anwendungen wissenschaftlicher wären die Dezimierung natürlicher Arten Direktor, beziehungsweise deren Ausrottung. Es Testbiotech e.V. könnten aber auch bestimmte biologische Eigenschaften der betroffenen Arten verändert werden, ohne diese zu dezimieren.
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27.04.2017 13:24:12 Uhr
Nr. 2/2017 â&#x20AC;&#x201C; 18. Jahrgang
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16 – 18 May 2017
Frühlingserwachen in Hannover Martin Laqua, Redaktion LABORWELT
Abb.: Deutsche Messe (Seiten I + III)
Die Messe Labvolution mit dem angeschlossenen, traditionsreichen Life-Sciences-Event Biotechnica findet 2017 vom 16. bis zum 18. Mai in Hannover statt. Neben der Laborausstattung rückt zunehmend die Optimierung von Arbeitsabläufen im Labor in den Mittelpunkt der Labvolution. Wie schon bei der Erstausgabe der Veranstaltung dürfte die Sonderschau smartLAB zum intelligenten Labor der Zukunft die Besucher anlocken. Dass die Optimierung von Workflows stark von der Vernetzung der Laborgeräte abhängt, dürfte bei der Podiumsdiskussion zum Thema Digital Interconnectivity deutlich werden. Mit Simon Bungers (Labfolder), Martin Nehls (Itizzimo), Axel Wechsler (Fraunhofer IPA), Thomas Schink (Sartorius Lab Instruments) und JanGerd Frerichs (Eppendorf AG) sind ausgewiesene Experten der Materie vor Ort. Im vorliegenden LABORWELT-Spezial lobt Martin Nehls vom IT-Dienstleister Itizzimo jedenfalls schon einmal die Life-Sciences-Branche als „aufgeschlossen gegenüber digitalen Innovationen“ (Seite VI). Nach der Podiumsdiskussion „Digital Interconnectivity“ hält Andreas Hochberger von der Eppendorf AG eine Keynote-Lecture zu dem Thema. Wie sich solch ein smartes Labor in der Praxis schlägt, wird natürlich auch demonstriert. Am Mittwochnachmittag wird zum Beispiel gezeigt, wie eine wissenschaftliche Farbbestimmung von Bier abläuft. Wen eher der Geschmack von Bier interessiert, der sollte sich eine Einladung für den feierlichen Empfang der Veranstaltung besorgen. Bei zwei Fest vor trägen und einem Get-together im Saal New York des Konferenzbereichs treffen sich rund 300
geladene Gäste aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft am Abend des ersten Messetages. Ein Vortrag widmet sich dem Thema, wie man in Europa Innovationen zum Leben erwecken kann. Der andere dreht sich um die Auswirkungen von Big Data auf personalisierte Therapie- und Präventionsmöglichkeiten.
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Hoerr und Lehrach Redner beim Festempfang „The European Style – How to bring innovation to life?“ fragt Ingmar Hoerr, Vorstandsvorsitzender der Curevac AG. Dass sich Innovationen auch in Europa zum Leben erwecken lassen, hat er mit seinem eigenen biopharmazeutischen Unternehmen gezeigt. Hoerr war im Jahr 2000 Mitgründer von Curevac. Auf Basis von Erkenntnissen aus Hoerrs Doktorarbeit entstand ein Unternehmen, das weltweit führend bei der Erforschung und Entwicklung von mRNA-basierten Wirkstoffen ist. Seit der Unternehmensgründung hat Curevac rund 325 Mio. Euro Kapital eingeworben und wurde bei der jüngsten Finanzierungsrunde 2015 mit 1,7 Mrd. US-Dollar bewertet.
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27.04.2017 13:25:35 Uhr
Labvolution/Biotechnica Intro
smartLAB
Mit der Datenbrille den vollen Durchblick im Labor funktionale Oberflächen und die positiven Effekte eines modularen Konzeptes. Es soll gezeigt werden, dass smarte Labore zu Qualitätsoptimierung, Effizienzsteigerung und zur Erhöhung der Prozesssicherheit beitragen können. Laut Messeangaben laufen dafür im Hintergrund die technischen Abstimmungen zwischen insgesamt 14 Partnern aus Industrie und Wissenschaft bereits seit einigen Monaten. Die Projektleitung des smartLAB liegt erneut beim Institut für Technische Chemie der Leibniz-Universität Hannover. Gefördert wird das Projekt durch die niedersächsischen Ministerien für Wissenschaft sowie Wirtschaft und Arbeit.
erreicht wird. „In der Halle 19/20 bieten wir in Kooperation mit Sartorius, Eppendorf und anderen erstmals zertifizierte Schulungen im neuen Lab-User-Ausstellerforum an“, erklärt Heinold. Es wird zum einen Produktund Lösungspräsentationen, zum anderen Schulungen und Trainings geben. Bei einigen
Bereits 2015 von den Besuchern gelobt, gibt es wieder ein kostenloses MatchmakingTool. Über die etablierte Plattform der EBDGroup, Marktführer im Partnering für die Life-Sciences-Industrie, können im Vorfeld der Messe direkte Terminabstimmungen mit potentiellen Kooperationspartnern, Investoren oder Distributoren vereinbart werden. Die Meetings vor Ort finden dann je nach Wahl am Messestand des Ausstellers oder direkt in der Matchmaking-Area in der Halle statt.
Grüne Biotechnologie entdeckt den 3D-Druck
Biotechnica rückt in den Hintergrund Zum zweiten Mal organisiert die Deutsche Messe AG als Veranstalter die traditionsreiche Messe Biotechnica zusammen mit der Labortechnikschau Labvolution. Die 22. Biotechnica rückt dabei merklich in den Hintergrund, was auch der offizielle Name „Labvolution mit Life Sciences Event Biotechnica 2017“ verdeutlicht. Die Kernzielgruppe der Biotechnica, also Firmen und Institutionen der gesamten Wertschöpfungskette der Roten, Grünen und Weißen Biotechnologie, soll offenbar Stück für Stück an den neuen Namen gewöhnt werden. Das neue Kombi-Konzept findet übrigens zum ersten Mal im Frühjahr statt. Projektleiter Bernd Heinold sprach im |transkript-Interview von einer „Ballung an Terminen im Herbst“, der man entgehen wolle (vgl. |transkript 4/17). Insgesamt fanden an den drei Tagen der ersten Labvolution/ Biotechnica im Oktober 2015 nach Messeangaben rund 10.000 Besucher den Weg nach Hannover. Ursprünglich hatte man sich 12.000 erhofft. Eine Neuerung könnte dazu beitragen, dass diese Marke in diesem Jahr
der Schulungen können Teilnahmezertifikate ausgestellt werden. In Verbindung mit einer Messeeintrittskarte ist der Besuch kostenfrei. Thematisch geht es zum Beispiel um „Workflowoptimierung in der Laborpraxis“, „Digitalisierung – das digitale Labor“ oder „Emerging Technologies“.
Parallel zur Labvolution findet in Hannover an zwei Tagen die Konferenz 3D-Druck in der Wissenschaft statt. Der britische Konferenzveranstalter Selectbio holt dafür 20 Redner aus der ganzen Welt nach Hannover. Der Schwerpunkt der Tagung liegt auf den Bereichen Prothetik, Laborbedarf und Biomedizin. Wie der Stand der Forschung im Bereich Bioprinting ist, also dem 3D-Drucken mit lebenden Zellen, erläutern zwei Teilnehmer vorab exklusiv in LABORWELT (Seite X). Petra Kluger vom Fraunhofer IGB in Stuttgart erklärt, warum man beim 3D-Druck von Geweben noch immer keine größeren Strukturen aufbauen kann. Dass nach der Roten Biotechnologie nun auch die Weiße und Grüne Biotechnologie die Möglichkeiten des Bioprintings nutzen wird, dessen ist sich Michael Gelinsky vom Zentrum für Translationale Knochen-, Gelenk- und Weichgewebeforschung der TU Dresden sicher.
www.laborwelt.de
Abb.: Labvolution
Nach Hoerr spricht Hans Lehrach, Ex-Direktor und wissenschaftliches Mitglied am MaxPlanck-Institut für molekulare Genetik in Berlin, zum Thema „Making unavoidable mistakes in silico: the virtual self as the basis of truly personalised therapy and prevention“. Lehrach war nicht nur Direktor am MaxPlanck-Institut, sondern ist auch Gründer und Beiratsvorsitzender der Alacris Theranostics GmbH sowie Wissenschaftlicher Direktor am Dahlem Zentrum für Genomforschung und Medizinische Systembiologie gGmbH.
Mit dem smartLAB baut die Deutsche Messe AG auf der Labvolution ein funktionsfähiges Musterlabor auf. Es ist mit aktueller Technik ausgestattet, die an allen drei Messetagen zu begutachten sein wird. Zum moderierten Programm gehören Vorträge und sogenannte Live-Use-Cases, also Livedemonstrationen typischer Laboraufgaben. Es sind drei Live-UseCases anberaumt, je eines zu den Bereichen Biotechnologie, Umwelttechnik und Lebensmitteltechnik. Bei ihrer zweiten Auflage zeigt die smartLAB-Sonderschau zum Labor der Zukunft die Vorteile einer flexiblen, digitalen Vernetzung, den Einsatz von Automation, Augmented Reality und Robotik, integrierte
IV | 18. Jahrgang | Nr. 2/2017
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Labvolution/Biotechnica Interview
„Die Life Sciences sind offen für Innovationen“ Big-Data-Analysen, Laborinformationssysteme und Cloud-Computing – schon längst haben digitale Helfer den Weg ins Labor gefunden. Anders sieht es mit der Digitalisierung der Prozesse aus. Dass die sogenannte Industrie 4.0 auch für Firmen in den Life Sciences ein Thema sein sollte, macht Martin Nehls im LABORWELT-Interview deutlich. Nehls ist CFO der Itizzimo AG, einem aufstrebenden Start-up mit 70 Angestellten. LABORWELT Itizzimo kommt ursprünglich aus dem Bereich der SAP Services. Warum will die Firma die Life Sciences als neues Geschäftsfeld erschließen?
LABORWELT Ist das ein Thema nur für die Biotech- und Pharma-Industrie? Oder können auch akademische Labore davon profitieren? Nehls Die Anwendungsfälle sind so breit wie die Wissenschaft selbst. Anwendungen sind heutzutage nicht nur im Produktionsumfeld, sondern auch in Forschungslabors möglich. Häufig geht es darum, Informationen aus laufenden Prozessen zu erfassen und zu bestimmten Zeitpunkten Maßnahmen automatisch anzutriggern, beziehungsweise auf einen erforderlichen händischen Eingriff hinzuweisen. Ein Beispiel wäre, dass ein Sensorparameter einen bestimmten Wert erreicht hat. Ob Forschungslabor oder Produktionsstrecke – letztlich ist das ja nur eine Frage der Skalierung. LABORWELT Itizzimos Software-Plattform Simplifier wird als Werkzeug für die digitale Transformation beworben. Was kann die Software? Nehls Die Plattform ermöglicht es, Prozesse einfach abzubilden und aus diesen Abbildungen Softwarecode zu generieren. Die Erstellung von kompletten Applikationen erfolgt zum Großteil durch Konfiguration. Nur geringe Be-
LABORWELT Ist das System mit den bestehenden Anwendungen und Prozessen im Labor kompatibel? Nehls Ja. Das System wird in eine bestehende Prozesslandschaft samt vorhandener Sensoren integriert. Sollte es einmal keine Konnektoren geben, gewährleisten wir oder unsere Partner, dass diese bereitgestellt werden. LABORWELT Bei der Labvolution in Hannover läuft Ihr Vortrag unter dem Schwerpunkt Digitalisierung im Labor und Optimierung von Workflows. Ihr Thema ist „A modern lab: unthinkable without mobile data!“ Wie passt der Aspekt der mobilen Daten hier ins Bild?
Martin Nehls
Der Absolvent der HHL Leipzig Graduate School of Management ist seit Anfang 2014 Finanzvorstand der Würzburger Itizzimo AG. Als Gründer und Manager war er zuvor an Aufbau und Verkauf zweier Softwarefirmen maßgeblich beteiligt. Nehls hat einige Jahre in den USA gearbeitet. Seine Erfahrung war wichtig bei Itizzimos Aufbau des US-Standorts in Ann Arbor (Michigan) 2016.
standteile müssen händisch durch Eingreifen in den Code programmiert werden. LABORWELT Das versteckt sich also hinter dem Begriff „Low-Code Development“? Nehls Genau. Mit einer Low-Code DevelopmentPlattform soll erreicht werden, dass wenig bis gar nicht händisch programmiert werden muss. Der Aspekt Low-Code ermöglicht es, von der Prozessebene über die logische Verknüpfung der Schnittstellen verschiedene Prozesse abzubilden. Die Informationen werden dabei einerseits eingeholt, aber andererseits wieder in andere Systeme zurückgespielt. Der Einsatz von professionellen Softwareentwicklern ist
Nehls Das Smartphone ist ein Ein- und Ausgabegerät, das durch unser System in die Prozesse im Labor eingebunden werden kann. Aber die mobilen Daten können auch von Datenbrillen, Laptops oder Smartwatches kommen. Im Zuge der frühen Google Glass-Entwicklung hat sich Itizzimo 2012 das Ziel gesetzt, unterstützende Software für Anwendungen auf Datenbrillen bereitzustellen. Dabei werden dem Nutzer relevante Daten kontextbasiert im menschlichen Sichtfeld zur Verfügung gestellt, um zum Beispiel Laboranten SOPs zugänglich zu machen. LABORWELT Wie sieht die Einführung der Plattform in einem Betrieb denn konkret aus? Nehls Wir empfehlen immer, einen Hackathon durchzuführen. Der Hackathon ist ein Verfahren, bei dem ein Unternehmen oder eine Forschungseinrichtung relativ schnell herausfinden kann, ob unsere Simplifier-Plattform zum Erreichen der gewünschten Ziele beitragen kann. Das sieht dann so aus, dass sich ein erfahrener Programmierer oder Konfigurator von uns mit den Prozesseigentümern an einen Tisch setzt. Dann werden zusammen bestimmte notwendige Prozesse identifiziert und über eine Konfiguration abgebildet. Das Ziel ist es, schnell eine prototypische Darstellung eines zukünftigen Prozesses zu erhalten. In der Regel laufen diese Workshops zwei bis drei Tage. Danach erhalten unsere Kunden bereits einen sehr realitätsnahen Prototyp.
Abb.: Itizzimo
Nehls Wir haben in prozessgetriebenen Industrien wie den Life Sciences einen riesigen Vorteil: Es gibt schon sehr viele datenliefernde Sensoren. Durch die Digitalisierung kann daher mit relativ wenig Aufwand ein Mehrwert geschaffen werden. Dazu kommt, dass speziell der Bereich Life Sciences Innovationen gegenüber sehr positiv eingestellt ist. Wir hoffen daher, dass unsere Ideen in diesem Umfeld schnell verwirklicht werden können.
bei Low-Code-Plattformen nicht erforderlich. Die rasche Umsetzung von Anforderungen sowie das schnellstmögliche Deployment stehen bei Low-Code ebenfalls im Vordergrund. Es wird aber auch berücksichtigt, dass Qualitätsstandards eingehalten werden.
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Labvolution/Biotechnica Wirtschaftsnachrichten
Studie
Amsilk
Beliebte Buche
Biobasierter Nagellack mit Spinnenprotein
Eine vom Spitzencluster BioEconomy (Halle/Saale) in Auftrag gegebene und vom Nova-Institut (Hürth) durchgeführte Marktpotentialstudie zur Bioökonomie wurde Ende April vorgestellt. Eine Erkenntnis der 139-seitigen Studie: Buchenholz bleibt auf absehbare Zeit einer der attraktivsten nachwachsenden Rohstoffe. Gute Absatzmöglichkeiten sieht die Studie für aus dem Holz gewonnene und damit biobasierte Aromaten, wie zum Beispiel Dihydroeugenol. Weil der Markt für Duftstoffe bislang nur wenig konsolidiert sei und bei diesem Produkt kaum Konkurrenz durch petrooder andere biobasierte Alternativen bestehe, können hier bereits heute hohe Gewinne erzielt werden.
Die Martinsrieder Biotech-Firma Amsilk feierte Mitte April auf der Kosmetikmesse Incosmetics Global eine Weltpremiere. Gemeinsam mit dem Partner Ocean Pharma GmbH aus dem schleswig-holsteinischen Reinbek
Biolack im Test Erstmals hat die Audi AG einen von BASF und Covestro entwickelten Klarlack mit biobasiertem Härter „unter seriennahen Bedingungen“ zur Beschichtung von Audi Q2Karosserien eingesetzt. Der Biohärter trage zur Ressourcenschonung und einer besseren CO2-Bilanz bei, verlauteten die Unternehmen Ende März.
BASF
Leinsamenkosmetik Kaum gegründet, liefert die neue BASFForschungsplattform für Extraktion und Prozesse Ergebnisse: Im April stellte die BASF ein Verfahren zur Gewinnung hydrolysierten Leinsamenextrakts vor. Unter der Marke Oligolin® soll der Hautstabilisator und Feuchtigkeitsregulator als Anti-Aging-Wirkstoff vermarktet werden.
Nestlé
Flaschenallianz Der Schweizer Nahrungsmittelkonzern Nestlé steigt ins Bioplastikgeschäft ein: Im Rahmen der NatureALL Bottle Alliance sollen alle Mineralwasserflaschen bis 2018 einen Bio-PET-Anteil von 60% aufweisen, bis 2021 sollen es 95% sein. Neben Nestlé Waters gehören Konkurrent Danone und das US-Startup Origin Materials zum Konsortium.
„Skinicer Oxyperm“ ist frei von Lösungsmitteln und soll daher auch geruchlos sein.
LXP Group
„Vorgekaute“ Zellulose für Bakterien Jetzt geht es eine Größenordnung rauf: Die LXP Group GmbH, ein Spezialist für nachhaltige Energiegewinnung, erhält Eigenkapital in Höhe von 2,6 Mio. Euro. Das Geld soll in eine Demonstrationsanlage im industriellen Maßstab und in die Kommerzialisierung der LXP-Technologie gesteckt werden. Zusammen mit der Startfinanzierung aus dem Jahr 2012 hat die Firma damit 5,8 Mio. Euro eingeworben. Die Mitte April kommunizierte Serie A-Runde wurde vom Münchener Risikokapitalinvestor MIG angeführt. Früher firmierte die Brandenburger Firma unter Maxbiogas. „Um die breitere Anwendung unserer Technologie sichtbarer werden zu lassen, haben wir uns für eine Umbenennung entschieden“, so Geschäftsführerin Katrin Streffer gegenüber |transkript. „Gleichzeitig wurde die Tochtergesellschaft Maxbiogas GmbH für den Vertrieb der LX-Technologie im Biogasmarkt neu gegründet.“ LXP steht laut Streffer für „Lignin-eXtraction-Pretreatment“ und damit für die mit 27 erteilten Patenten geschützte Haupttechnologie der Firma. Das chemische Verfahren macht unverwertbare Reststoffe, zum Beispiel aus Biogasanlagen, für Mikroorganismen oder chemische Verfahren verwertbar. „Es ist daher weiterhin die Kombination mit einer Biogasanlage vorgesehen“, bestätigt Streffer. „Hier gibt es viele Vorteile, wie
eine gesicherte Biomasselogistik und einen Wärmeüberschuss bei 85°C. Baubeginn der Anlage ist in diesem Jahr, die Inbetriebnahme wird 2018 erfolgen.“ In der Anlage werden sowohl Reststoffe der angeschlossenen Biogasanlage als auch zellulosehaltige Materialien wie Holz oder Stroh aufgearbeitet. Nach dem Prozess wandert das Material zurück in die Biogasanlage. „Es bleibt unser Ziel, bis zu 100% mehr Biogas aus den bestehenden Biogasanlagen zu erzeugen“, so Streffer. Sie und ihr Team seien angetreten, nahezu alle Kohlenhydrate in den Substraten vollständig zu verwerten. Grundsätzlich sei die Effizienzsteigerung abhängig vom Anteil an Lignozellulose in den eingesetzten Substraten. Je verholzter die Biomasse, desto höher die Auswirkung des Aufschlusses und die Effizienzsteigerung. Außerdem soll das aufgeschlossene Material gemeinsam mit Partnern auf das Potential zur Herstellung von Chemikalien getestet werden. Konkret soll mit der Demonstrationsanlage die Herstellung von Milchsäure aus verschiedenen Strohsorten gezeigt werden. „Die LXP-Technologie ist ein Quantensprung auf dem Weg zur biobasierten Chemie. Erst durch die Nutzung von Rohstoffen der 2. Generation wird eine nachhaltige und wirtschaftlich tragfähige Umsetzung dieser Vision möglich“, fasst MIG-Investmentmanager Jürgen Kosch zusammen.
Abb.: Ocean Pharma GmbH
Audi
wurde in London der erste Nagellack auf Basis von Spinnenseiden-Proteinen vorgestellt. Das Produkt wird unter dem Namen „Skinicer Oxyperm“ vermarktet. Die wichtigste Eigenschaft des Nagellacks: Er ist atmungsaktiv. Die Sauerstoff-Durchlässigkeit schützt nicht nur vor der Bildung von Schadstoffen. Sie verhindert auch, dass sich die Nägel verfärben. Obendrein wird durch die Wasserdurchlässigkeit der Allgemeinzustand der Nägel verbessert. Die Spinnenseidenproteine werden von Amsilk biotechnologisch mit der Hilfe von Bakterien hergestellt. Die gesponnenen „Biosteel“Fasern aus Spinnenprotein kommen bereits in Sporttextilien von Adidas zum Einsatz. Auch ein anderer Favorit der Kosmetikindustrie soll seinen Teil zum Erfolg beitragen: Die von Ocean Pharma entwickelte Mikroalgensubstanz Spiralin soll keimhemmend und zellregenerierend wirken. Sie wird aus einem Spirulina platensisStamm gewonnen.
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Labvolution/Biotechnica Expertenpanel
Expertenpanel: 3D-Druck in der Wissenschaft Prof. Dr. Petra Kluger, Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB, Stuttgart; Prof. Dr. Michael Gelinsky, Technische Universität, Dresden
die Blutgefäßversorgung, nachbilden können. Erfolgversprechende Ergebnisse haben wir bei unseren vaskularisierten Knochen. Da haben wir mit zwei Biotinten gedruckt. In die eine waren Endothelzellen gemischt, in die andere Knochenzellen. Je nach Zelltyp kommt unter Umständen auch eine anderes Druckmaterial zum Einsatz. Das muss man bei der Herstellung der Biotinten immer beachten. In solchen
Im Rahmenprogramm der Labvolution/Biotechnica findet die Konferenz „3D Printing in Science“ statt. Für LABORWELT fassen zwei der dort vortragenden Experten den Stand der Forschung um das Thema Bioprinting zusammen. Das Drucken mit lebenden Zellen gibt der Grundlagenforschung im Bereich Gewebeorganisation einen kräftigen Schub. Darüber hinaus wird aber auch anwendungsorientiert geforscht – und das nicht nur in der medizinischen Biotechnologie.
ist Abteilungsleiterin am Fraunhofer IGB in Stuttgart und Professorin an der Hochschule Reutlingen. LABORWELT Wie funktioniert Bioprinting und wo lauern die Fallstricke beim Drucken von Geweben? Kluger Die extrusionsbasierten Verfahren, mit denen wir mittlerweile fast ausschließlich arbeiten, funktionieren im Prinzip wie ein Spritzbeutel beim Backen. Über Druck oder andere Verfahren wird Material einer gewissen Mindestviskosität strangweise gezielt abgelegt. So kann Schicht für Schicht die Zielstruktur aufgebaut werden. Der Vorteil dieses 3D-Plottens: Mit der Methode können relativ schnell größere Konstrukte aufgebaut werden. Im Gegensatz dazu wird beim Tintenstrahl- beziehungsweise Inkjet-Verfahren das Material tröpfchenweise abgelegt. Das dauert zwar länger, aber man kann im Normalfall eine größere Auflösung erreichen. In beiden Fällen müssen die Materialien immer noch vernetzt werden, damit sie auch die gewünschte Form behalten. Das kann über verschiedene Verfahren zum Beispiel mit UVLicht oder über die Temperatur geschehen. Das Druckmaterial besteht ganz allgemein gesprochen aus einer Trägermatrix und den Zellen. Als wir vor knapp zehn Jahren hier am Institut mit dem Bioprinting angefangen haben, wurden synthetische Polymere als Matrix verwendet. Dann kamen die ersten Biotinten wie Alginat auf. Hier am Institut wollten wir immer so biobasiert wie möglich arbeiten. Deswegen haben wir uns auf die extrazelluläre
Matrix konzentriert, die ja je nach Gewebe für verschiedene Eigenschaften sorgen kann: hart und porös wie bei Knochen oder elastisch wie bei der Haut. Ein Beispiel für so eine Biotinte ist Gelatine, die nichts anderes als denaturiertes Kollagen ist. Und Kollagene stellen mit 30% der Proteinmasse bekanntermaßen den Großteil der Proteine beim Menschen dar. Kollegen hier am Institut machen die Gelatine durch den Zusatz von Methacrylgruppen vernetzbar. Das Verfahren ist patentiert und man kann damit Gelatine-Hydrogele mit Festigkeiten von Fettgewebe bis hin zu Nasenknorpel herstellen. Eine Weiterentwicklung dieser Methode ist die Beimischung von Hydroxyapatit, um eine knochenähnliche Biotinte zu erhalten. Dabei muss man natürlich immer im Auge behalten, dass das Material druckbar bleibt. Kurzum: Unser Ziel ist es, gewebespezifische Biotinten zu designen. Beim Tissue Engineering gibt es eine natürliche Grenze, ab der die Zellen innerhalb der Struktur nicht mehr über Diffusionsvorgänge versorgt werden können. Die Versorgung mit Blutgefäßen wie in echten Organen ist bis heute nicht nachbildbar. Hier werden in meinen Augen Hoffnungen geschürt, die in absehbarer Zeit nicht erfüllbar sind, zum Beispiel was gedruckte Ersatzorgane angeht. Sicherlich ist zum Beispiel die Lebernachbildung von Organovo, dem Marktführer im kommerziellen 3D-Gewebedruck aus den USA, ein sehr gutes Konstrukt. Bis zu einer gedruckten Leber, die zum Beispiel an die Stelle der vorgeschriebenen Tierversuche bei den Toxizitätstests neuer Wirkstoffe treten kann, ist es aber noch ein weiter Weg. Unter den Organen und Geweben haben Haut und Knorpel eine gewisse Ausnahmestellung. Beide kommen ohne eine starke und engmaschige Blutversorgung aus. Folglich ist spanischen Forschern vor wenigen Wochen bei der Haut ein Durchbruch beim Organdrucken gelungen. Wir hier in Stuttgart forschen weiter an Möglichkeiten, wie wir die Vaskularisierung, also
Gedruckte Knochenkonstrukte aus Knochentinte (hell) und Endotheltinte (dunkel) Co-Kulturen mehrerer Zelltypen sehen wir übrigens die Zukunft im Bereich Biofabrication. Allein durch das Zusammenbringen von nur zwei Zelltypen sehen wir schon viel bessere Ergebnisse, als wenn wir nur mit einem der beiden Zelltypen arbeiten. Obwohl es schon einige Start-ups im Bereich Biofabrication gibt, dürfte der kommerzielle Erfolg beim Organdruck noch ein paar Jahre ausbleiben. Im Bereich präklinische Tests und Toxizitätsstudien für die Pharmaindustrie dürfte eher Geld zu verdienen sein. Als FraunhoferInstitut sind wir diesbezüglich immer auf der Suche nach Industriekooperationen.
Prof. Dr. Michael Gelinsky ist Leiter des Zentrums für Translationale Knochen-, Gelenk- und Weichgewebeforschung der TU Dresden.
LABORWELT In welche Richtungen wird beim Thema Bioprinting derzeit am intensivsten geforscht? Gelinsky Beim extrusionsbasierten 3D-Druck mit Biomaterialien stehen aktuell die folgenden zwei Aspekte im Vordergrund: Zum einen ist das die Entwicklung geeigneter Biomaterialien. Im Prinzip kann man jedes bei Raumtemperatur pastöse Material verarbeiten. Von der Konsistenz wären beispielsweise Schmelzkäse oder Zahnpasta ziemlich ideal. Die Kunst – speziell beim
Abb.: Fraunhofer IGB (links und oben), Technische Universität Dresden (rechts unten)
Prof. Dr. Petra Kluger
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The next Level of qPCR
Bioprinting, also dem 3D-Drucken mit lebenden Zellen – besteht darin, biokompatible Materialien ausfindig zu machen, die sich nach dem Druck auch noch stabilisieren lassen, ohne die Zellen dabei zu schädigen. Diese Stabilisierung oder auch Vernetzung ist zwingend notwendig. Ein Beispiel: Eine an der Luft gedruckte Zahnpastastruktur würde ohne eine solche Vernetzung bei Lagerung in einer physiologischen Lösung einfach zerfallen. Das Drucken mit Biomaterialien geht natürlich umso schneller, je fester das zu verarbeitende Material ist, weil so dickere Stränge abgelegt werden können. Noch wurden keine großvolumigen, klinisch relevanten Strukturen durch Bioprinting erzeugt. In unserem Labor können wir 1 cm3 große Strukturen komplett an Luft drucken, bevor sie vernetzt werden müssen. Eine clevere Idee zum Drucken größerer Strukturen ist das Absenken der Plattform in eine Vernetzungslösung während des Druckvorgangs. Es gibt aber noch einen zweiten großen Forschungstrend, der zu beobachten ist. Das Thema Bioprinting erobert über den medizinischen Bereich hinaus neue Anwendungsfelder. Auch wir hier in Dresden haben dazu beigetragen. Eher nebenbei haben wir es geschafft, 3D-Strukturen mit lebenden Mikroalgen zu drucken. Da waren wir weltweit die ersten. In meinen Augen eröffnen sich hiermit spannende biotechnologische Anwendungen. Das sieht übrigens auch die Deutsche Forschungsgemeinschaft so, die uns Forschungsgelder für das Thema 3D-Druck von Pflanzenzellen bewilligt hat.
Co-Kulturen aus Algen- und Säugetierzellen Dass wir uns mit den Algen beschäftigt haben, kam nicht von ungefähr. Wir wollten die Thematik der unzureichenden Sauerstoffversorgung in gedrucktem Humangewebe einmal von einer anderen Seite angehen. Vor etwa zehn Jahren wurde das Thema Co-Kulturen aus Algen- und Säugetierzellen schon einmal von einer israelischen Gruppe bearbeitet. Da haben wir wieder angesetzt. Wenn die Algenzellen beleuchtet werden, produzieren sie Sauerstoff, den wiederum die Säugerzellen benötigen. Wir hoffen, dass wir damit autarke Lebendimplantate herstellen können. Denkbar wäre eine Kombination aus Mikroalgen und humanen Zellen für extrakorporale oder komplett abgekapselte Organersatzsysteme, zum Beispiel für die Diabetestherapie. Entsprechende Ansätze, zur Zeit aber noch mit externer Sauerstoffversorgung, werden am Dresdner Uniklinikum erforscht. Das Drucken von Pflanzenzellen eröffnet biotechnologische Anwendungsperspektiven. Ein potentielles Thema sind Kaskadenreaktionen. Bei diesen komplexen, mehrstufigen Reaktionen verarbeiten verschiedene Zelltypen in einer festgelegten Reihenfolge eine Ausgangssubstanz zu einem Endprodukt. Das wird bisher in mehreren Bioreaktoren mit je einer bestimmten Pflanzenzellkultur peu à peu nacheinander gemacht. Wenn man nun aber die Pflanzenzellen mit Bioprinting-Verfahren in einem mehrschichtigen Konstrukt geschickt immobilisiert und das Substrat dort hindurchdiffundieren lässt, dann könnte man das Produkt in einem kostengünstigeren Durchflussverfahren herstellen. Für den extrusionsbasierten 3D-Druck ist das Upscaling übrigens keine große Hürde. In China und Dubai wurden jüngst erste richtige Häuser aus Beton mit Hilfe von riesigen Extrusionsdruckern gebaut. Ich denke, man hat jetzt einen Punkt erreicht, an dem nicht mehr ausschließlich an der Technologie gefeilt werden muss. Jetzt geht es an die Anwendung des Bioprintings. Einer unserer Kooperationspartner druckt zum Beispiel Biofilme aus Mikroorganismen, um deren Aufbau und Organisation besser verstehen zu können. Im Moment geht es fast ausschließlich um medizinische Anwendungen, doch jetzt beginnen auch Forscher aus der Weißen und Grünen Biotechnologie, die Möglichkeiten des Bioprintings wahrzunehmen und aufzugreifen. Wenn diese Disziplinen ihre eigenen Entwicklungen beitragen, so kommt das am Ende auch der medizinischen Forschung zugute, die dadurch ihrerseits einen weiteren Schub bekommen wird.
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Diagnostiknet-BB
LABORWELT-Partner Dt. Ver. Gesell. f. Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin e.V. (DGKL)
Personalisierte Medizin trifft Biosensorik
www.dgkl.de
DeutscheGesellschaft für Proteomforschung www.dgpf.org BIO Deutschland www.biodeutschland.org Deutsche Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie (DGHM)
www.dghm.org
bts (Biotechnologische Studenteninitiativee.V .) www.bts-ev.de Gesellschaft für Genetik
GENE
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GE
www.gfgenetik.de Gesellschaft für Signaltransduktion www.sigtrans.de Gesellschaft für Pharmakologie und Toxikologie
www.dgpt-online.de
Nationales Genomforschungsnetz www.ngfn.de Deutsche Gesellschaft für Neurogenetik www.hih-tuebingen.de/dgng/ Netzwerk Nutrigenomik www.nutrigenomik.de DiagnostikNet-BB www.diagnostiknet-bb.de Verband der Diagnostica-Industrie e.V. www.vdgh.de Österreichische Reinraumgesellschaft (ÖRRG) Österreichische Ges. f. Laboratoriumsmedizin & Klinische Chemie
www.oerrg.at
www.oeglmkc.at
Vom 20. bis 23. März 2017 trafen sich 265 Biosensoriker aus 27 Ländern in Potsdam auf dem Universitäts-Campus Griebnitzsee, um sich über den aktuellen Stand der deutschen und europäischen Forschung und Entwicklung zu informieren, unter anderem auch im Bereich der biosensorgestützten Diagnostik. Insbesondere junge Akademiker waren aufgefordert, sich und ihre Arbeiten zu präsentieren. Dass Biosensoren auf dem Markt sowie in der Anwendung etabliert sind und eine wichtige Rolle in der Entwicklung biomarkerbasierter Diagnostika für die personalisierte Medizin spielen, verdeutlichten die insgesamt 17 Aussteller, die ihr Portfolio an neuen Geräten und Angeboten vorstellten. Hier präsentierte sich auch PARMENIDes – eine vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Initiative für personalisierte Diagnostik und Medizin. Die austellenden Partnerfirmen entwickeln innovative (Mehrweg)Biosensoren, (Bio)Chips sowie Bauteile für mikrofluidische Anwendungen und bieten modernes Oberflächen-Engineering: insbesondere auch für die Point-of-Care-Analytik.
Das im zweijährigen Turnus veranstaltete Treffen existiert seit 1999 und fand nach 2003 und 2011 bereits zum dritten Mal in der Hauptstadtregion statt. Biosensoren verbinden biochemische Reaktionen unmittelbar mit physikalisch messbaren Größen und bilden so die Schnittstelle der belebten mit der digitalen Welt. Vor 45 Jahren startete die Biosensorforschung Deutschlands in Berlin-Buch mit der Entwicklung des Blutzuckersensors, der sich in den klinischen Laboren und der Patienten-Selbstkontrolle etabliert hat. Heute sind Biosensoren aktueller denn je. Nicht nur in der medizinischen Diagnostik, auch in allen Bereichen der Biotechnologie, Lebensmittelherstellung und -überwachung, des Umweltmonitorings und der Agrartechnik finden sie vielfältigen Einsatz. Mitte Mai werden beim Forum Companion Diagnostics Network in Berlin wieder biomarkerbasierte Diagnostika für die personalisierte Medizin im Mittelpunkt stehen. Hauptthema ist die frühe Einbindung von klinischen Partnern in den Entwicklungsprozess.
DGKL-Jahrestagung
ÖRRG-Jahrestagung
Feringa in Oldenburg Reinraum mit Genuss Unter dem Titel Laboratoriumsmedizin – von „omics“ und „Big Data“ zur Grundversorgung findet vom 11.bis 14. Oktober 2017 in den WeserEms-Hallen in Oldenburg die 14. Jahrestagung der Deutschen Vereinten Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin e.V. (DGKL) statt. Kongresspräsident ist der langjährige Schriftführer der Fachgesellschaft, Prof. Dr. Dr. Klaus P. Kohse. „Wir werden den grundlegenden Aspekten der Forschung in der Pathobiochemie ebenso Raum gegeben wie den praxisbezogenen Themen, die uns täglich in der laboratoriumsmedizinischen Mitbehandlung der uns anvertrauten Patienten begegnen“, so Kohse im Grußwort zur Veranstaltung. Wie immer wird es eine Poster-Austellung geben, nach der die drei besten Beiträge auf dem Gesellschaftsabend im Schloss Oldenburg ausgezeichnet werden. Zur Eröffnungsfeier im Alten Landtag Oldenburg konnte als Festredner der ChemieNobelpreisträger aus dem Jahr 2016 gewonnen werden: Prof. Dr. Bernard L. Feringa von der Universität Groningen (Niederlande). Feringa erhielt die Auszeichnung zusammen mit Jean-Pierre Sauvage und Fraser Stoddart für das Design und die Synthese von molekularen Maschinen.
Am 23. Juni 2017 treffen sich die Mitglieder der Österreichischen Reinraumgesellschaft (ÖRRG) wieder im steirischen Riegersburg zur Jahrestagung sowie dem jährlichen Sommerfest am Abend. Die Veranstaltung bietet eine Vielfalt an interessanten Vorträgen und Impulsen für das ÖRRG-Netzwerk der mittlerweile mehr als 100 Reinraum-Experten. Nach der Rekordbeteiligung von 36 Akteuren im Vorjahr hofft die ÖRRG auch 2016 auf ein reges Interesse. Wie gewohnt wird es wieder ein dreiteiliges Programm geben: Eine Reihe an ausgewählten Fachvorträgen aus dem Bereich Reinraumtechnik und deren Normung wird gefolgt von der Generalversammlung. Im Anschluss bildet der Blick auf die Riegersburg die Kulisse für den Austausch und das Netzwerken mit Mitgliedern und Branchenkollegen beim Sommerfest. Die Jahrestagung findet im Genusshotel Riegersburg statt. Die Köstlichkeiten aus der Region des steirischen Vulkanlandes tragen dazu bei, das Jahresfest in ganz persönlicher Atmosphäre zu erleben. Gerade in diesem Ambiente entwickeln sich oft neue Ideen und Gelegenheiten für gemeinsame Vorhaben. Das Vortragsprogramm steht in Kürze online auf www.oerrg.at zur Verfügung.
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Leopoldina
Genome Editing ermöglichen Noch dient das gezielte Ausschalten von Genen mittels Genome Editing weitgehend dem medizinischen Erkenntnisgewinn in Tiermodellen. Doch Pioniere wie Sangamo Biosciences haben bereits klinische Versuche begonnen, etwa um die Verbreitung des HI-Virus in Infizierten durch Stummschalten des CCR4-Rezeptors zu verhindern. Versuche von Forschern, das defekte Dystrophin-Gen postnatal zu reparieren, so dass sich die Duchenne-Muskeldystrophie nicht manifestieren kann, haben begonnen. Zeit für die Wissenschaftsakademie Leopoldina, eine Lanze für die Technik im risikoaversen Deutschland zu brechen – damit medizinische und Forschungsdurchbrüche möglich werden.
Angriff auf Embryonenschutzgesetz
Abb.: fotolia.de/unlimit3d
In ihrem fünfzehnseitigen Positionspapier „Ethische und rechtliche Beurteilung des Genome Editing in der Forschung an humanen Zellen“ fordern die Forschungslobbyisten eine grundsätzliche Abkehr von dem im deutschen Embryonenschutzgesetz festgesetzten Verbot von Keimbahneingriffen und dem Verbot der Forschung an menschlichen Embryonen. Das Gesetz, das 1990 erlassen und 2011 zuletzt geändert wurde, decke nicht alle Fragen ab, die die neuen Methoden der Genomchirurgie aufwerfen. Die Autoren vertreten unter anderem die Position, dass der Einsatz von Genome Editing zur Erforschung der menschlichen Embryonalentwicklung sinnvoll ist. Da die menschliche Embryonalentwicklung sich nicht im Tiermodell nachstellen ließe, würde bereits heute am renommierten Karolinska-Institut an menschlichen Embryonen geforscht – mit der Aussicht, zum Beispiel neue Therapieansätze für Erbkrankheiten entwickeln zu können, so die hochrangigen Autoren um Ernst-Ludwig Winnacker vom Genzentrum der Ludwig-Maximilians-Universität München.
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Die Keimbahntherapie sei angesichts der damit verknüpften Risiken heute tabu, deren Erforschung müsste aber möglich sein. Auch die Arbeit an überzähligen Embryonen müsse neu diskutiert werden. Eine Absage erteilen die Autoren des Diskussionspapiers Versuchen, mittels Genome Editing genetische Verbesserungen des Menschen (sog. human enhancement) zu erzielen. Abgesehen von den nicht abschätzbaren Risiken werfen solche Bestrebungen fundamentale ethische und soziale Fragen auf, so die Wissenschaftler. Erklärtes Ziel der elf Autoren ist es, eine erneute differenzierte Debatte über die Forschung an frühen menschlichen Embryonen anzustoßen. Im Wahlmonat September will die Leopoldina das Thema auf die Agenda bringen. LABORWELT
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Abb.: Umetrics (Mitte), Miltenyi (rechts)
Wirtschaftsnachrichten Labvolution/Biotechnica
Software
Miltenyi Biotec
Sartorius‘ Einkaufshunger nicht gestillt
220 Mio. EuroFinanzierung steht
Der Kauf der Zellanalysefirma Essen Bioscience (USA) war kaum verdaut, da kündigte die Göttinger Sartorius AG schon einen weiteren Zukauf an: Für 72,5 Mio. US-Dollar (68 Mio. Euro) soll Sartorius‘ Tochterfirma Sartorius Stedim Biotech (Aubagne, Frankreich) Umetrics in Malmö erwerben. Die Schweden sind auf die Optimierung von biopharmazeutischen Entwicklungs- und Produktionsprozessen spezialisiert und arbeiten bereits seit fünf Jahren mit Sartorius zusammen. 2012 gingen die Partner eine weltweite Marketing- und Vertriebspartnerschaft für alle UmetricsLösungen im Bereich der (bio)pharmazeutischen Industrie ein. Kernkompetenz ist die multivariate Datenanalyse – online und offline – bei kontinuierlicher und chargenbasierter Fermentation. Auch Beratungsleistungen und Trainings werden angeboten. Umetrics erwartet 2017 einen Gesamtjahresumsatz von rund 15 Mio. US-Dollar und eine deutlich zweistellige EBITDA-Marge. Mit Umetrics verkauft der US-amerikanische Konzern MKS Instruments, Inc. seine Geschäftseinheit Data Analytics Solutions, die er 2006 gekauft hatte. Der offizielle Name von Umetrics war zuletzt MKS Instruments AB. „Mit den fünf innerhalb der letzten neun Monate getätigten Akquisitionen haben wir die Position unserer beiden Konzernsparten in Biopharmaanwendungen weiter deutlich ausbauen können“, sagte Vorstandschef Joachim Kreuzburg. „Obwohl sich das Marktwachstum nach zwei außergewöhnlich starken Jahren wie erwartet normalisiert hat, sind wir auf gutem Weg, unsere noch einmal
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Anwender von Umetrics‘ „Easy Analysis“Software müssen keine ausgewiesenen Analyseexperten sein. erhöhten Jahresziele zu erreichen.“ Für 2017 rechnet der Vorstand nun mit einem Umsatzwachstum zwischen 12 und 16 Prozent, nach zuvor angepeilten 8 bis 12 Prozent, wie das Unternehmen Anfang April mitteilte. 2016 erwirtschafteten die 6.900 Mitarbeiter einen Umsatz von rund 1,3 Mrd. Euro. Bei der Hauptversammlung in Göttingen war von den Aktionären dann auch keine Kritik an der Wachstumsstrategie zu vernehmen. Einzig die Dividendenausschüttung gehöre kräftig gesteigert, so war vereinzelt zu hören. Derzeit liegt die Dividendenquote bei 23,5% (2015: 24%). Absolut gesehen wurde auch in diesem Jahr die Dividende erhöht – zum siebten Mal in Folge. Auf der Hauptversammlung wurde für das Geschäftsjahr 2016 eine Dividende in Höhe von 0,46 Euro (Vorjahr 0,38 Euro) je Vorzugsaktie und 0,45 Euro (Vorjahr 0,37 Euro) je Stammaktie beschlossen. Die Dividende für die Vorzugsaktionäre wurde somit um 21% erhöht.
Die Miltenyi Biotec GmbH hat eine Immobilien- und Unternehmensfinanzierung mit einem Volumen von rund 220 Mio. Euro aufgestellt. Mit dem Kredit – zirka in Höhe des Jahresumsatzes der Firma – sollen zum einen Neubauten in Bergisch Gladbach (Nordrhein Westfalen) und Teterow (Mecklenburg-Vorpommern) finanziert werden, zum anderen dient dieser der Finanzierung weiterer Investitionen und der Refinanzierung. Zuletzt hatte Miltenyi 2014 die Zentrale in Bergisch Gladbach um Haus 4 erweitert. Die Firma wurde 1989 gegründet und gilt damit als eines der ältesten existierenden deutschen Unternehmen
Der Campus von Miltenyi Biotec ist in Bergisch Gladbach auf dem Gelände einer ehemaligen Nato-Kaserne angesiedelt. der Biotech-Branche. Miltenyi stellt vorrangig Reagenzien und Geräte für die Zellseparation und -prozessierung her. Am Standort Teterow betreibt Miltenyi aber auch eine Produktionsstätte für die GMP-gerechte Herstellung von Biochemikalien und Pharmazeutika.
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Qiagen macht mit
Sphingotec peilt D-A-CH-Markt an
Der Hildener Molekulardiagnostikspezialist Qiagen ist dem CancerID-Konsortium beigetreten. In dem von der Bayer AG koordinierten Projekt der Innovative Medicines Initiative suchen Unternehmen und Forscher nach Wegen, zirkulierende Tumorzellen und Tumor-DNA im Blut für die Krebsdiagnose, -prognose und Therapiesteuerung zu nutzen. Dem Konsortium gehören nun 36 Partner aus 13 Ländern an.
Lange waren die Tests des Diagnostikspezialisten Sphingotec nur Eingeweihten ein Begriff. Doch seit diesem Jahr geht die Hennigsdorfer Firma in die Offensive. Erst im März kündigte der Antikörperentwickler Adrenomed an, Sphingotecs Bluttest sphingotest bio-ADM zum Nachweis der vaskulären Dysfunktion als Begleitdiagnostikum im Rahmen von Phase II-Studien einsetzen zu wollen. Bio-ADM soll die Auswahl von Herzinsuffizienz-Patienten ermöglichen, die von einer Antikörpertherapie mit Adrecizumab profitieren (vgl. |transkript 4/2017). Studien an mehreren tausend Patienten legen nahe, dass ein hoher bio-ADMWert Patienten identifiziert, die sogenannte residuale Ödeme aufweisen – bei denen die entwässernde Standardtherapie mit Schleifendiuretika also nicht zum gewünschten Erfolg geführt hat. Bei diesen dichtet die Antikörperbehandlung, ersten klinischen Daten zufolge, die durch die Insuffizienz durchlässig gewordenen Blutgefäße ab und unterbindet die Ödembildung.
Doppelerfolg für NMR-Ansatz Bei Patienten mit Multipler Sklerose (MS) können die verschiedenen Phasen der Krankheit über metabolische Biomarker unterschieden werden. Zu dieser Erkenntnis kamen Forscher aus Oxford 2014 mittels Kernspinresonanzspektroskopie (NMR). Ende März dieses Jahres wurde bekannt, dass auf der Expertise der Briten aufbauend ein kommerzieller In-vitro-Diagnostik (IVD)-Test entwickelt werden wird – und zwar von der Regensburger Numares AG. Bisher ist der krankheitsbedingte Übergang von anfänglich schubförmiger MS zu einem langsamen, kontinuierlichen Fortschreiten der Krankheit nur im Nachhinein ermittelbar. Der Test baut auf Numares‘ Axinon-IVD-System auf, das bereits in der diagnostischen Routine zum Einsatz kommt. Über die technische Unterstützung hinaus leistet das Diagnostikunternehmen eine Anschubfinanzierung des Tests. Die Universität Oxford erhält nach erfolgreicher Entwicklung und Kommerzialisierung durch Numares Lizenzgebühren aus dem Verkauf des Tests. Anfang April feierte Numares dann die Markteinführung des nicht-invasiven Nierenabstoßungstests RenalTX-Score. Es sei der weltweit erste Metabolomik-Test, der anstatt einzelner Biomarker ein metabolisches Biomarker-Netzwerk nutzt, um Ärzten bei der Diagnose einer akuten Abstoßung einer transplantierten Niere zu helfen. Der Urin-basierte und damit nicht-invasive Test wird als CE-markiertes In-vitro-Diagnostikum in ganz Europa vermarktet werden. Er könnte perspektivisch die risikobehafteten Gewebebiopsien ablösen. Der ebenfalls auf Numares‘ Axinon-IVDSystem beruhende Test wurde von Numares in Kooperation mit Professor Bernhard Banas, Leiter des Universitären Transplantationszentrums Regensburg, entwickelt.
Genomeditierung
BASF mit Lizenz zum Schneiden Die US-amerikanische BASF-Tochter BASF Corp. hat die Genomeditierungstechnologie des Broad-Institutes des Massachusetts Institute of Technology (MIT) einlizenziert. Damit darf die BASF die CRISPR/Cas9-Genscheren weltweit – aber nicht exklusiv – einsetzen, um neue Produkte in den Bereichen Weiße und Grüne Biotechnologie zu entwickeln. „Die CRISPR/Cas9-Technologie verändert die Spielregeln im Bereich der Genombearbeitung“, sagte Peter Eckes, Präsident Pflanzenforschung BASF Bioscience Research anlässlich der Bekanntgabe der erreichten Übereinkunft
Ende März. „Wir sind gespannt auf die neuen Wege, die sie uns für unsere Forschung aufzeigt und die zu neuen Produkten für die Landwirtschaft sowie zahlreiche industrielle Anwendungen führen werden.“ Eckes ist seit Anfang 2015 Chef der von Research Triangle Park in North Carolina (USA) aus geführten Sparte Bioscience Research. Bereits im September 2016 hatte der US-Konkurrent Monsanto mit dem BroadInstitut des MIT und der Harvard-Universität ein ähnlich gelagertes Lizenzabkommen geschlossen.
Abb.: BASF
Numares
Mitte April gab Sphingotec eine Kooperation mit dem Kölner Vertriebsspezialisten bestbion dx bekannt. Die zunächst auf Deutschland und Österreich beschränkte Vereinbarung – Gespräche über eine Vermarktung in der Schweiz laufen Insidern zufolge – stellt die Vermarktung von Sphingotecs Sepsis- und Herzinsuffizienz-Vorhersagetest Sphingotest bio-ADM sicher sowie des Nierenfunktionstests Sphingotest penKid. Dieser gestattet es, das im Zuge der Diuretikatherapie häufig auftretende akute Nierenversagen bis zu 24 Stunden früher vorherzusagen als der Standardmarker Serumkreatinin. „Unsere Biomarkertests ermöglichen Ärzten erstmals eine auf den individuellen Patienten abgestimmte, sichere Anwendung von Diuretika“, so Sphingotec-Gründer und -Geschäftsführer Dr. Andreas Bergmann. Die Biomarker ergänzen das Testportfolio von bestbion dx. Das Unternehmen vermarktet bereits den ST2-Test, der frühzeitig Hinweise auf den Umbau der Herzwand gibt.
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Screening
Neue Strategie: Chemokin-Duos blocken Durch das weltweit erste systematische Screening von Chemokin-Chemokin-Wechselwirkungen haben Mediziner der LMU München neue Ansatzpunkte für die Behandlung so verschiedener Entzündungskrankheiten wie Lungenentzündung und Atherosklerose aufgespürt (SCIENCE TRANSLATIONAL MEDICINE, doi: 10.1126/ scitranslmed.aah6650). Anfang April berichtete Studienleiter Christian Weber erstmals, wie das Zusammenwirken der 46 bisher bekannten Chemokine die Migration von T-Killerzellen, der Exekutive des Immunsystems, beeinflusst. Bildeten die Chemokine heterodimere Paare vom sogenannten CC-Typ, verstärkten sich ihre Effekte. Kombinationen vom sogenannten CXC-Typ zeigten dagegen grundsätzlich eine hemmende Wirkung. Zur Analyse hatten die Wissenschaftler sowohl das Immunoliganden-Blotting als auch
die Oberflächenplasmonen-Resonanz-Analyse eingesetzt. Die synergistische Wirkung kam entweder durch CCL5-CCL17-induzierte Rezeptor-Heteromerisierung zustande, oder durch Rezeptorretention an der Zelloberfläche, die durch Proteoglykan-Bindung von CCL5-CXCL4 begünstigt wurde, wie die Wissenschaftler mit mutierten Versionen zeigten (s. Abb.). Die inhibitorische Wirkung beruhte dagegen weitgehend auf Konformationsänderungen, zum Beispiel von CXCL12, die die Signalweiterleitung der Rezeptoren störten. Während CC-TypHeterodimere im Mausmodell Atherosklerose und akute Lungenschäden förderten, wurden diese durch CCL5-Inhibitoren oder genetisch defekte CXCL4-Varianten gebremst. Die gefäßschützende Wirkung von CCL17-Defekten wurde auch durch CCL5-Mimetika erreicht, die die CCL5-CCL17-Wechselwirkung eliminierten.
Strukturmodell nicht passender Paarbildungen verschiedener krankheitsrelevanter Chemokine
Klinische Sequenzierung
Abb.: RP. von Hundelshausen et al., Science Translational Medicine (2017)
Thermo kooperiert mit Schweizern Noch hält kein Anbieter das Zepter beim Next-Generation-Sequencing (NGS) zur Etablierung FDA-zugelassener Begleitdiagnostika (Companion Diagnostics, CDx) in den Händen. Doch die Anbieter regen sich. Mitte April gab Thermo Fisher Scientific bekannt, europaweit sogenannte NGS-Exzellenzzentren für CDx etablieren zu wollen, um Thermos OncomineTM Oncology-Portfolio über die Forschungsnutzung hinaus als Begleitdiagnostika zu etablieren. Den Anfang macht das führende Krebsdiagnostikinstitut der Schweiz, das Institut für Medizinische Genetik und Pathologie am Universitätsspital Basel. Der Vertrag sieht vor, dass die Schweizer die Tests weiterentwickeln und beide Partner verstärkt Allianzen mit Arzneimittelentwicklern schmieden, um die Assays für onkologische
und immunonkologische Wirkstoffe in klinischer Prüfung zu validieren. Oncomine-Assays identifizieren zahlreiche Krebsbiomarker durch gezielte Sequenzierung (Targeted Sequencing), darunter Genfusionen, Insertionen/Deletionen (Indels), Einzelnukleotidvarianten sowie Kopienzahlvariationen. Die Assays sind für Ion S5 Series-Sequenziergeräte und den Auswertealgorithmus Oncomine Knowledgebase Reporter optimiert. Bisher kämpfen Anbieter wie Illumina, Thermo Fisher Scientific oder Roche/Qiagen mit der Schwierigkeit, dass die FDA bis dato dem Paradigma „ein Marker – ein CDx“ folgt. Da NGS-Ansätze nur für zahlreiche Marker wirtschaftlich arbeiten, muss die Zulassungsbehörde künftig wohl umdenken. LABORWELT
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Labvolution/Biotechnica Produktwelt Sarstedt AG & Co.
schuett-biotec GmbH
2. Generation der Peptidsynthese
Perfekte Zwischengröße Sichere Ergebnisse in der für das Labor Keimzahlbestimmung
Das Liberty Blue als Mikrowellen-PeptidSynthesizer der 2. Generation ermöglicht die schnelle Synthese von reinen Peptiden und schwierigen Sequenzen in wenigen Stunden. Ein Überblick: l Noch schneller: Nur 4 min. Zykluszeit ermöglichen die Synthese in Stunden statt in Tagen. l Noch sparsamer: Bis zu 90% Einsparung an Lösungsmitteln erhöht den Umwelt- und Arbeitsschutz – und spart Geld. l Noch universeller: von Kleinstmengen für die PNA-Synthese bis zu 5 mmol l Noch flexibler: zum Beispiel 27 Positionen für Reagenzien, Umbenennen von Reagenzien l Noch einfacher: Intuitive Software erleichtert das Programmieren von Sequenzen. Die einfache Technik mit wenigen Ventilen und Sensoren vereinfacht den Service. l Beobachtung der Reaktion mit der Kamera Mit der typischen Synthesezeit von wenigen Stunden ist das Liberty Blue eine Alternative zu Parallel-Synthesizern. So wird beispielsweise das 76mer Peptid Ubiquitin mit über 60% Reinheit in weniger als vier Stunden im Liberty Blue synthetisiert! Die einzelnen Peptide können nach der Entnahme aus dem Gerät schnell aufgereinigt werden, während die nächste Synthese läuft.
Routineanwendungen im Labor wie Verdünnungsreihen, Zellaufschluss oder Probenrückstellung erfordern oft eine Füllmenge von mehr als 2 ml. Gefäße mit einem größeren Volumen sind hierfür oftmals auf Grund ihres schlanken Designs oder ihres Schraubverschlusses nicht optimal geeignet.
CEM GmbH Tel.: +49 (0)2842 964-40 www.peptid-synthese.de info@cem.de
Das neue Reagiergefäß von Sarstedt vereint die Vorteile von SafeSeal-Reagiergefäßen und 5 ml-Schraubröhren in einem Gefäß. Durch das ergonomische Design mit einer Hand leicht zu öffnen, schließen die Schnappdeckel mit Dichtlippe und Haltenocken auch bei thermischer Belastung sicher. Die breite Deckelanbindung ermöglicht einfaches und präzises Verschließen. Das Vertauschen separater Schraubdeckel ist ausgeschlossen. Mit ihrer kompakten Größe eignen sich die 5 ml-Reagiergefäße hervorragend für die platzsparende Rückstellung beispielsweise von Proben, Medien oder Kulturen. Da ihr Durchmesser dem der 15 ml-Zentrifugenröhren von Sarstedt entspricht, sind sie kompatibel mit den meisten Ständern, Lagerboxen und Zentrifugeneinsätzen. Die niedrige Höhe erleichtert und ermöglicht das sichere Pipettieren mit geringem Kontaminationsrisiko, da der Pipettenkonus nicht in das Gefäß eintauchen muss. Weitere Produktvorteile im Überblick: l Robustes Polypropylen – zentrifugierbar bis 21.000 x g, autoklavierbar l Eingespritzte Skalierung – einfache Volumenkontrolle l Schriftfeld und gefrosteter Deckel – sichere Kennzeichnung und schnelle Identifizierung Weitere Informationen sind abrufbar unter www.sarstedt.com. Sarstedt AG & Co. Sarstedtstraße 1 51588 Nümbrecht Tel.: +49 (0)229-330-50 info@sarstedt.com
Im Rahmen des Hygienemanagements ist die Gesamtkeimzahl eine der wichtigsten Kennzahlen. Die Kolonienzählgeräte von schuett-biotec stehen für rationelles und sicheres Auszählen – ob 400 oder nur 20 Proben pro Tag, ob Petrischalen mit 60, 90 oder 150 mm Durchmesser. Das automatische Kolonienzählgerät schuett colonyQuant bietet die Software-Lösung für die Zählung von Bakterienkolonien in Petrischalen. Leicht zu bedienen, ermöglicht es die sekundenschnelle Auszählung von bis zu 1.000 Kolonien auf einer Petrischale. Konzipiert wurde es für die Qualitätssicherung in der Lebensmittel-, Getränke- und pharmazeutischen Industrie sowie für mikrobiologische Testlabors. Es erlaubt das schnelle Wechseln zwischen verschiedenen Methoden und das Zählen von Kolonien auf unterschiedlichen Agarsorten. Auch Hemmhofanalysen, Spiral-Platings, Petrifilme, die Auszählung von Nährkartonscheiben sowie Ames-Tests und Wasserproben sind möglich. Zudem ist das Gerät mit UV-Licht für fluoreszierende Kolonien ausgestattet. Die in der lichtdicht verschließbaren Probenkammer installierte hochauflösende Videokamera, kombiniert mit LED-Lichttechnik,
zeigt dem Anwender ein farbgetreues Live-Bild in HDMI-Qualität und ermöglicht Autofokussierung/Autozoom. Die Software dokumentiert die ungezählten sowie die gezählten Petrischalen. Ergebnisse und Einstellungen werden protokolliert. Die Zählergebnisse können in LIM-Systeme übertragen werden. Verschiedene Benutzerebenen und Anwenderrechte ermöglichen GLP-konformes Arbeiten. Auch eine IQ/OQ-Dokumentation ist verfügbar. schuett-biotec GmbH Rudolf-Wissell-Str. 13 37079 Göttingen Tel.: +49 (0)551-50410-51 www.schuett-biotec.de
Abb.: CEM (links), Sarstedt (Mitte), Schuett-Biotec (rechts)
CEM GmbH
XVIII | 18. Jahrgang | Nr. 2/2017
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Produktwelt Labvolution/Biotechnica LTF Labortechnik GmbH & Co. KG
INHECO GmbH
Extraktor zur Liquid-Biopsy-Automatisierung Zur Analyse von Biomarkern im Bereich Onkologie, Pränatal- und Transplantationsmedizin werden nichtinvasive Probenahmetechniken immer populärer. Bei der Liquid Biopsy bedarf es keines operativen Eingriffs mit Gewebepunktion mehr. Ziel ist dabei im Bereich der personalisierten Medizin, die zellfreie zirkulierende DNA (ccfDNA) in hochreiner Form aus dem Ausgangsmaterial zu extrahieren, um danach mittels ddPCR- oder qPCR-Technik die spezifische DNA-Sequenz des Wildtyp- und entarteten Gens eines Patienten zu identifizieren. So wird eine Echtzeitkontrolle des Tumorwachstums
möglich, und der Therapieerfolg – zum Beispiel bei einer Chemotherapie – wird messbar. LTF Labortechnik bietet jetzt ein neues automatisiertes System zur Aufreinigung von ccfDNA für Routineapplikationen an. Die Extraktion erfolgt mit dem MagLEAD 5 bL Extraktor vollautomatisiert. Er ist nach der IVD-Direktive zertifiziert und kann mittels magnetischer Beads und der patentierten Magtration-Technologie bis zu 5 Patientenproben gleichzeitig abarbeiten. Ebenfalls ist das System in der Lage, genomische DNA aus 5 ml Serum oder Plasma zu isolieren – falls eine längere Lagerung größerer Mengen Nukleinsäuren gewünscht ist. Die isolierte DNA (genomisch oder ccf) kann direkt für nachfolgende Applikationen zur Detektion und Analyse von Biomarkern verwendet werden. Damit bietet der MagLEAD 5 bL ein echtes „Probe rein – Eluat raus“ – Feeling. LTF Labortechnik GmbH & Co. KG Dr. Andreas Frömer, Produktmanagement Hattnauer Str. 18, 88142 Wasserburg Tel.: +49 (0)8382 9852-0 info@labortechnik.com www.labortechnik.com
BioCat GmbH
Abb.: LTF Labortechnik (oben), Biocat (unten), INHECO (rechts)
Doppelte Genschere für erhöhte Knockout-Effizienz Anders als bei herkömmlichen CRISPR/Cas9Vektor-basierten Systemen werden bei der transEDIT-dual Human CRISPR Arrayed Library von transOMIC zwei genspezifische guide RNAs (gRNAs) vom selben lentiviralen Vektor exprimiert. Die Expression von zwei gRNAs, die an unterschiedliche Stellen eines Gens binden, erhöht die Knockout-Effizienz. Für das Design effektiverer gRNAs wurde der neue CRoatanAlgorithmus verwendet. Dieser Algorithmus ist Random Forest-basiert und integriert neueste Effektorselektions- und Effektorexpressionsstrategien. Die resultierenden gRNAs führen häufiger zum Verlust der Proteinfunktion, die Off-Target-Effekte sind minimal. Der Algorithmus ist nach dem Staatsforst Croatan in North Carolina benannt, CR steht für CRISPR. In jedem gRNA-Expressionsvektor ist ein individueller Barcode für die Downstream-Analyse nach einem Hochdurchsatz-Screening enthalten. Die transEDIT-dual Human CRISPR Arrayed Library repräsentiert alle humanen proteinkodierenden Gene. Es sind genspezifische gRNAVektorsets, Sublibraries oder die gesamte genomweite Library im 96-Well-Format und als Pool erhältlich. Lentivirale Cas9-Vektoren
für die Co-Expression werden mit unterschiedlichen Promotoren, auch induzierbar, und verschiedenen Selektionsmarkern angeboten. BioCat GmbH Im Neuenheimer Feld 584 69120 Heidelberg Tel.: +49 (0)6221-7141516 info@biocat.com www.biocat.com/dual_crispr
Systemlösung für Thermocycler Der ODTC® (On Deck Thermal Cycler) wurde spezifisch für die Laborautomation entwickelt, und kann wegen der kompakten Bauform auf fast allen Liquid-Handling-Plattformen zur Vollautomation von PCR-Prozessen integriert werden. Durch die neuartige Vapor-Chamber-Mount-Technologie (VCM®) wird eine herausragende thermische Performance mit
exzellenter Well-to-Well-Uniformität erreicht. Da der Wärmetransport im VCM durch extrem schnelle fluidmechanische Prozesse erfolgt, ist die Blocktemperatur – anders als in herkömmlichen Heizblöcken – nach wenigen Sekunden stabil. Diese sehr genaue und robuste Temperaturregelung erlaubt ein Öffnen des Heizdeckels während der Temperatur-Plateaus, ohne dass sich die Temperierungsqualität wesentlich ändert. Dies kann für Pipettierungen während eines Temperierprozesses genutzt werden. Der ODTC ist ideal geeignet für die Humandiagnostik, zum Beispiel für eine NGSLibrary-Prep, und kann für hohe Durchsätze im 24/7-Modus betrieben werden. Zur Verifikation des ODTC steht ein dediziertes Werkzeug von INHECO zur Verfügung. Dieses perfekt auf den Thermocycler abgestimmte ODTC-Verification-Tool (OVT) besticht durch seine einfache Handhabung wie dem GUI-gesteuerten Set-up und dem USB-Anschluss. Zudem ist es aufgrund seiner Kompaktheit leicht zu transportieren. Die Testroutine ist vollautomatisiert und liefert in 20 Minuten das Verifikationsergebnis. Der OVT ist nicht nur ideal geeignet für IQ- und OQ-Prozesse oder regelmäßige Wartung durch den TS, sondern bietet auch dem Operator die Möglichkeit, den ODTC täglich oder vor Durchführung eines kostbaren Versuchs zu überprüfen und damit eine hohe Prozesssicherheit zu gewährleisten. INHECO GmbH Fraunhoferstraße 11 82152 Martinsried Tel.: +49 (0)89-899593 120 www.inheco.com 18. Jahrgang | Nr. 2/2017 | XIX
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Labvolution/Biotechnica Wissenschaft
In 300 Zeichen
Meldungen Diabetes Weil bei hohem Blutzuckerspiegel Perizyten verschwinden, die die Herzkranzgefäße stabilisieren, haben Diabetiker ein hohes Herzinfarktrisiko. Forscher des Klinikums rechts der Isar haben die Gefäßdegeneration jetzt in Mäusen umgekehrt. Produzierten sie mittels Gentherapie das Protein Thymosin-b4, entstanden wieder mehr Perizyten.
Immunonkologika Angiogenese-Arzneien verbessern die Wirksamkeit von PD1-/PD-L1Immuncheckpoint-Blockern. Sie regulieren die Tumorinfiltration, berichteten Forscher des Swiss Institute for Experimental Cancer Research Mitte April. Sequenzierung Wissenschaftler um Nils Stein vom IPK Gatersleben haben einen Meilenstein für Getreidezüchter gemeldet: Das Gerstenerbgut ist sequenziert. Durch Kombination von Shotgun-Sequenzierung und Chromosomen-Scaffolding fanden sie mit Blick auf die Funktionsanalyse indes Entmutigendes – 80% des Genoms besteht aus repetitiven Sequenzen (n aTure, doi: 10.1038/nature22043). Imaging Mit intravitaler Mikroskopie haben Molekularbiologen um Thomas Blankenstein vom Berliner Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin erstmals sichtbar gemacht, wie das Zytokin Interferon-g (IFNg) zum Kollaps von Tumor und umgebendem Stromagewebe beiträgt (naTure, doi:10.1038/ nature22311). Nicht T-Zellen, sondern das Endothelium liefert die entscheidende Reaktion: erst kollabieren die Tumorgefäße, dann das entartete Gewebe. Genome Editing Mit verbesserten Genscheren wie CRISPR-Cas die Nutzpflanzen der Zukunft züchten – das steht im Fokus einer Ende April bekanntgegebenen Fördermaßnahme des Bundesforschungsministeriums. Projekte werden höchstens zwei Jahre mit bis zu 500.000 Euro gefördert.
Schlafforschung
Rezeptordichte weist Weg zu Therapie Durch Untersuchungen im Schlaflabor haben Wissenschaftler jetzt entdeckt, weshalb lange Wachphasen die Symptome bei Depressionen verbessern. Die Erkenntnisse eröffnen einen neuen Weg der Medikamententherapie. Ein Forscherteam um Dr. David Elmenhorst vom Forschungszentrum Jülich (FZJ) beobachtete gemeinsam mit Kollegen vom Deutschen Zentrum für Luft-und Raumfahrt (DLR) in Bonn, dass sich die Zahl der Adenosinrezeptoren bei Schlafentzug deutlich erhöht. „Durch anschließenden Erho-
lungsschlaf normalisieren sie sich wieder auf Ausgangsniveau“, sagte Elmenhorst, „somit ist Schlafentzug ein kurzzeitig wirkendes Mittel gegen Depressionen. Jedoch reicht einmaliges Schlafen nach Schlafentzug häufig schon aus, um in den depressiven Zustand zurückzufallen“. Eine Pille gegen Depressionen müsste demzufolge einfach nur die Zahl an Adenosinrezeptoren erhöhen oder die Menge an Adenosin lokal vermindern – der Ligand aktiviert den Adenosinrezeptor.
Fibrose
Antikörper macht Vernarbung rückgängig Mit einem Antikörper des Unternehmens Fibrogen ist es Wissenschaftlern des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg erstmals in Mäusen gelungen, eine Lungenfibrose wieder rückgängig zu machen. Mit Blick auf die Tatsache, dass fast 70% der Krebskranken eine Strahlentherapie erhalten, die mit Lungenfibrose enden kann, erscheinen die Ergebnisse hochrelevant (J naTl cancer inST., doi; 10.1093/jnci/djw339). Spritzten Peter Huber und Kollegen bestrahlten Nagern den gegen den Bindegewebs-Wachstumsfaktor CTGF gerichteten Antikörper FG-3091, stoppte der narbige Umbau des Lungengewebes in 80% der Tiere. Begannen sie mit der Antikörpertherapie bis zu 16 Wochen nach der Bestrahlung, wurde die durch wucherndes Bindegewebe versteifte Lunge wieder beweglich. Die Gewebedichte verringerte sich um mehr als 50% und die Lungenfunktion sowie die Sauerstoffsättigung des Blutes verbesserten sich. Zudem überlebten 70% der behandelten Tiere eine tödliche
Strahlendosis. Phase I-Studien hat der Antikörper des US-Unternehmens bereits erfolgreich absolviert, Phase II-Studien in Patienten mit Anzeige
diabetischer Nephropathie, Leberfibrose und fokaler segmentaler Glomerulosklerose wurden dagegen abgebrochen. Derzeit laufen Phase II-Studien mit FG-3091 in Patienten mit Duchenne-Muskeldystrophie und inoperablem metastatischem Pankreaskarzinom.
Abb.: Forschungszentrum Jülich / Ralf-Uwe Limbach
Wundheilung Wissenschaftler der Universität Leipzig haben Mitte April einen hydrogelbasierten Verband vorgestellt, der die Wundheilung beschleunigt (Science TranSlaT. Med., doi: 10.1126/scitranslmed.aai9044). Eine Glycosaminoglycan-Beschichtung sorgt für die Adsorption entzündungsfördernder Chemokine, die den Wundverschluss verzögern.
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Wissenschaft Labvolution/Biotechnica
Imaging
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MELK-Technologie enttarnt Melanome
Meldungen
Im Frühstadium ist Hautkrebs (Melanom) noch gut behandelbar. Sobald sich allerdings ein malignes Melanom gebildet hat und ausbreitet, sinkt die Fünf-JahresÜberlebensschance auf 20%. Mit Hilfe der Multi-Epitop-Liganden-Kartographie haben Wissenschaftler um Christian Ostalecki und Andreas Baur von der Universitätsklinik Erlangen jetzt entdeckt, dass Melanomzellen benachbarte Hautzellen so umprogrammieren, dass diese das invasive Wachstum der entarteten Zellen begünstigen (s CienCe
microRNAs Das Ausschalten des APC-Gens durch die regulatorische microRNA-210 wirkt offenbar dem Ablösen atherosklerotischer Plaques in der Halsschlagader entgegen. Derzeit untersuchen Wissenschaftler der TU München, wie sich die miRNA lokal verabreichen lässt (C irCulation r es ., doi; 10.1161/Circresaha.116.309318).
signaling , doi: 10.1126/scisignal.aai8288). In Zellkultur bildeten die Melanozyten fadenförmige Auswüchse, über die sie Proteine in di rekt benachbarte gesunde Keratinozyten transportierten. Detailanalysen mit der MELK-Technik ergaben, dass daraufhin eine durch das Protein SSP3 induzierte Aktivierung des Metalloproteins ADAM10 in den Endosomen erfolgt. Diesem entscheidenden Vorgang im Zuge der Transformation zu Tumorzellen wirkte der Tumorsuppressor PTEN entgegen.
Blutdiagnostik Einen Durchbruch bei der Vorhersage der Transplantatabstoßung haben US-Wissenschaftler im April gemeldet. Anhand von Veränderungen der in Spenderexosomen enthaltenen RNAs und Proteine erkannten sie, bei welchen Patienten eine Abstoßung bevorstand (JCI, doi:10.1172/JCI87993).
Abb.: Department of Dermatology, University Hospital Erlangen, Translational Research Center, Germany
Hepatitis C Die Weltgesundheitsorganisation WHO in Genf hat Ende April die geschätzte Zahl an Hepatitis C-Erkrankungen um fast 50% auf 71 Millionen gesenkt. Grund ist, dass das Virus nicht länger durch die Bildung von Antikörpern, sondern durch das Vorhandensein von Virusgenen nachgewiesen wird. Nur die Hälfte der Antikörperproduzenten ist chronisch infiziert.
Melanomzellen (grau) übertragen im Frühstadium Proteine in Hautzellen (rot). Diese schaffen dann eine biochemische Nische, die die Krebsproliferation begünstigt.
Immunologie
Antikörper gegen Kälteallergie Mit zwei Studien haben Wissenschaftler der Berliner Universitätsklinik Charité belegt, dass der zugelassene Asthma-Antikörper Omalizumab der Schweizer Novartis AG auch bei kälte- und berührungsinduzierter Nesselsucht (Kälteurtikaria und Urticaria factitia) wirkt. Im Journal of a llergy and CliniCal immunology (doi: 10.1016/j.jaci.2017.01.042 und 043) berichten die Mediziner um Marcus Maurer, dass der anti-IgE-Antikörper die Beschwerden von Patienten mit spontaner Urtikaria linderte. Allerdings ist noch unklar,
wie der Wirkstoffkandidat die Histaminfreisetzung aus Mastzellen des Immunsystems beeinflusst, die zu den Allergiesymptomen führt. Obleich die Studie nur drei Monate kurz war und an lediglich 61 Patienten mit Urticaria factitia und 31 Patienten mit Kälteurtikaria durchgeführt wurde, berichten die Mediziner von einer signifikanten Verbesserung der Beschwerden. Knapp die Hälfte der Patienten zeigte nach der aktiven Impfung keine Beschwerden mehr.
Alnylam Therapeutics Das Ausschalten des LDL-Cholesterin-Rezeptors (PCSK9) durch den siRNA-Wirkstoff Inclisiran bietet eine Chance, atherosklerotischen Plaques ohne die nebenwirkungsreichen Statine vorzubeugen. Wie Mediziner der Berliner Charité berichten, reichte eine einzige Dosis, um die Rezeptoren um mehr als die Hälfte zu verringern (59,6 to 68,7%) (NEJM; doi: 10.1056/NEJMoa1615758). Strahlenschutz Der Deutsche Bundesrat hat umfangreiche Änderungen an dem Gesetzentwurf (18/11241) der Bundesregierung zur Neuordnung des Strahlenschutzes angeregt (18/11622). Diese hat bereits abgelehnt, die Entsorgung radiologisch kontaminierten Abfalls aus der Hand der Länderbehörden unter Bundesauftragsverwaltung zu stellen. Meeresverschmutzung Mit einer globalen Karte (AWI Litterbase) des Müllaufkommens und seiner Wirkungen schaffen Wissenschaftler des Alfred-Wegener-Instituts erstmals die faktische Basis, der zunehmenden Meeresverschmutzung entgegenzutreten. Rund ein Drittel der Meerestiere fressen Müll und verenden daran. 18. Jahrgang | Nr. 2/2017 | XXI
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Ausblick
Vorschau Heft 3/2017
Ernährung
Salz macht hungrig, nicht durstig
Zehn Männer wurden in zwei Experimenten in einer Raumschiff-Attrappe eingeschlossen, einmal 105 Tage und einmal 205 Tage lang. Sie aßen alle genau das Gleiche, doch mit der Zeit änderte sich der Salzgehalt der Nahrung. Während salziges Essen den Durst kurzfristig verstärkte, tranken die Probanden insgesamt weniger, wenn sie mehr Salz aßen. Das Salz löst in den Nieren eine Art Wasserspar-Mechanismus aus, so die Forscher. Bisher galt, dass die Natriumund Chlorid-Ionen, aus denen Salz besteht, an Wassermoleküle binden und diese in den Harn ziehen. Stattdessen zeigten die neuen Ergebnisse, dass das Salz im Harn bleibt, während das Wasser in die Niere und Körper zurücktransportiert wird. Für diesen Mechanismus ist vermutlich Harnstoff verantwortlich. In Studien zeigte sich, dass Harnstoff in den Nieren von Mäusen
Aus der laborwelt.de-Galerie
Rette mich wer kann Ein für Insekten ungewöhnliches Verhalten: Auf ihren Beutezügen haben Ameisen ein Rettungssystem entwickelt, um verwundete Artgenossen zurück ins Nest zu tragen. Die Ameisen fressen Termiten, doch ihre Beutezüge laufen meistens nicht ohne Verluste in den eigenen Reihen ab. Durch einen chemischen Signalstoffe „ruft“ die verletzte Ameise ihre Artgenossen und lässt sich zurück ins Nest tragen und verarzten. Dieses Phänomen haben Wissenschaftler der Universität Würzburg bei afrikanischen Matabele-Ameisen südlich der Sahara beobachtet (S cience AdvAnceS, doi:10.1126/sciadv.1602187).
der wasserbindenden Kraft von Natrium und Chlorid entgegenwirkt. „Harnstoff ist nicht nur ein Abfallprodukt, wie wir bisher angenommen hatten“, sagt Mitautor Friedrich C. Luft von der Charité und dem Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin. „Stattdessen erweist er sich als ein sehr wichtiger Osmolyt – das ist eine Verbindung, die Wasser an sich bindet und so hilft, es zu transportieren. Harnstoff hält das Wasser im Körper, wenn wir Salz ausscheiden. So wird das Wasser zurückgehalten, das sonst durch das Salz in den Urin hineingetragen würde.“ Einen Nachteil hat das Ganze: die Synthese von Harnstoff kostet viel Energie – und sorgt daher für größeren Appetit. Auch im Experiment klagten die salzessenden Probanden über mehr Hunger.
Virologie
Viren aus dem Gully Viren gehören zu den großen Mysterien der Biologie. Sind sie Lebewesen? Oder nur ein Haufen Erbgut? Einen Hinweis auf des Rätsels Lösung fanden Wiener Forscher ausgerechnet in der Kloake: vier Riesenviren. Wie sie im Fachjournal Science (doi:10.1126/science.aal4657) berichten, fanden sie in einer Kläranlage das Erbgut von Riesenviren, die echten Lebewesen verblüffend ähnlich sind. Die jetzt entdeckten Klosneuviren haben ein für Viren gigantisches Erbgut, außerdem enthalten sie Gene oder Baupläne für die Proteinbiosynthese, was man bisher nur von zellulären Organismen kannte.
Themen
Laborautomation Laborautomation ist längst nicht mehr nur in der Diagnostik Pflicht. Auch Grundlagenund Wirkstoffforschung und -entwicklung profitieren zunehmend von der Schnelligkeit, Reproduzierbarkeit und Genauigkeit der Automationslösungen. LABORWELT beleuchtet die neuesten Trends bei Knockout-/Knock-in-, Pipettier-, PCR-, Sequenzierund Imagingverfahren. Erscheinungstermin ist der 6. Juli 2017. Beiträge können bis 19. Juni 2017 eingereicht werden (Redaktionskontakt: t.gabrielczyk@biocom.de).
Termine Werbekunden bietet diese Ausgabe, begleitend zum redaktionellen Inhalt, eine ideale Plattform für ihre Anzeigen. Reservieren Sie Ihren Werbeplatz bis spätestens 19. Juni 2017. Informationen rund um Ihren Werbeauftritt geben Oliver Schnell (Tel.: +49-30-264921-45, E-Mail: o.schnell@ biocom.de) und Christian Böhm (Tel.: +4930-264921-49, c.boehm@biocom.de).
Impressum LABORWELT (ISSN 1611-0854) erscheint 5-mal im Jahr im Verlag der BIOCOM AG Lützowstraße 33–36 10785 Berlin, Germany Tel./Fax: 030/264921-0 / 030/264921-11 laborwelt@biocom.de www.biocom.de Redaktion Martin Laqua, Tel.: 030/264921-68 Namentlich gekennzeichnete Beiträge stehen in der inhaltlichen Verantwortung der Autoren. Alle Beiträge sind urheberrechtlich geschützt und dürfen ohne schriftliche Genehmigung des BIOCOM Verlages nicht reproduziert oder verbreitet werden.
Abb.: Slefodir Picabay (oben), Erik Frank (unten)
In der Kneipe stehen Salzbrezeln auf dem Tresen – klar, denn so bestellen die Gäste mehr Getränke! Dass Salz durstig macht, stimmt aber nicht, sagen jetzt Berliner Forscher. Statt durstig machte salzhaltiges Essen ihre Probanden hungrig, schrieben sie im JCI (doi: 10.1172/JCI88530).
XXII | 18. Jahrgang | Nr. 2/2017
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Hightech-Strategie
En route to the Biotech-Agenda Nachdem Forschungsministerin Wanka zum Wahlkampfauftakt eine überaus positive Bilanz der 2006 angestoßenen HightechStrategie gezogen hat, spricht sie nun über den nächsten Auftrag aus dem Bundeskanzleramt: eine Vorlage für eine Agenda Biologisierung.
Abb.: BMBF/HansJoachim Rickel (unten), Meduni Wien/Dolznig (oben)
Manchmal ärgert sich Bundesforschungsministerin Johanna Wanka, dass ihr Ministerium trotz seiner Bedeutung für den deutschen Innovationsmotor so wenig beachtet wird. Doch Ende März häuften sich die Hinweise, dass Wankas Haus nach der Bundestagswahl eine wichtige Rolle spielen könnte. Vorausgesetzt natürlich, die Union bliebe am Ruder. Laut Wanka soll das BMBF „einen Blueprint für eine Forschungsagenda Biologisierung“ ausarbeiten. Was das ist, war von der Ministerin bei ihrer Bilanz der Hightech-Strategie, mit der die Bundesregierung wichtige Innovationsfelder vorantreibt, nicht zu erfahren – außer, dass der Auftrag aus dem Kanzleramt kommt. Dessen Minister Peter Altmaier (CDU) fragte Ende März erstmals öffentlich, was ihn nach Insidereinschätzung bereits ein gutes Vierteljahr zuvor auf dem Innovationsdialog des Kanzleramtes zum Thema „Innovationspotentiale der Biotechnologie“ bewegt hatte: „Brauchen wir neben der Agenda Digitalisierung auch eine Agenda Biotechnologie?“, so der Kanzleramtschef auf dem Forschungsgipfel 2017 des Stifterverbandes der Deutschen Wissenschaft und der Wissenschaftsakademie Leopoldina. BMBF-Staatssekretär Georg Schütte und Ministerin Wanka bestätigten, dass man über eine Agenda Biotechnologie/Biologisierung im Zusammenhang mit der Hightech-Strategie gesprochen habe. Denn nach, aber auch wegen der Digitalisierung sei die Biotechnologie der nächste große Innovationstreiber der deut|transkript. 5.2017.
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schen Volkswirtschaft. Konkretes dringt bisher nicht durch die Mauern am Berliner KapelleUfer, vor allem wohl auch deshalb, weil erst einmal der Wahlkampf die Ministeriumsarbeit lahmlegt. Wanka orakelte vor der Presse zwar, ein Blueprint für die Agenda sei bereits in Vorbereitung. Doch weder Ministerialgranden noch gut informierte Lobbyisten wussten davon.
lupenreine Bilanz Laut Wanka kann Deutschland auf das mit der Hightech-Strategie bereits Erreichte stolz sein: Seit 2006 sei der F&E-Etat um 60% gewachsen und mache aktuell einen Anteil von 3% am Bruttoinlandsprodukt aus. Doch damit geben sich Wanka und das Kabinett nicht zufrieden: „Bis 2025 wollen wir den F&E-Anteil am Bruttoinlandsprodukt von 3% auf 3,5% steigern.“ Dabei sollen Open Innovation, die Biologisierung, aber auch die soziale Innovation eine große Rolle spielen, verriet die Ministerin. Ansonsten blickte sie eher zurück: Die HightechStrategie habe dazu geführt, dass Deutschland einen Spitzenplatz bei der Zahl hochrangiger Forschungspublikationen und von Patenten pro Einwohner belege. Um Exportweltmeister zu bleiben, müsse aber noch mehr investiert werden. Derzeit tragen Unternehmen 70% zum F&E-Budget Deutschlands bei. Sie sollen jetzt endlich einen langgehegten Wunsch erfüllt bekommen. Bereits im Sommer 2016 hatte sich Dr. Andreas Barner, der Vorsitzende des High-Tech-Forums (das die Bundesregierung bei der Hightech-Strategie berät) und des Stif-
Johanna Wanka ist seit 2013 Bundesforschungsministerin und leitet ein nach ihren Worten „gemessen an seiner Bedeutung für Deutschlands Innovationskraft öffentlich viel zu wenig beachtetes Ministerium“.
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politik.
Peter Altmaier Der Kanzleramtsminister hat zu einem strategisch geschickten Zeitpunkt seine Liebe zur Biotechnologie entdeckt und weckt pünktlich zum Wahlkampfbeginn Hoffnungen auf eine Agenda Biotechnologie in der nächsten Legislaturperiode.
terverbandes für die Deutsche Wissenschaft, im Forschungsausschuss des Deutschen Bundestages für die Einführung einer steuerlichen F&E-Förderung stark gemacht.
trales Thema sein“, so Altmaier auf dem Forschungsgipfel. Wanka stellte parallel vor der Presse klar, dass in der nächsten Legislaturperiode entschieden werde.
Wahlversprechen, die Zweite ....
Ein Novum am Rande: Anfang April veröffentlichte die Technologie-Akademie Acatech, welche die vertraulichen Innovationsdialoge im Kanzleramt organisiert, das Biotech-Dossier – die Grundlage für Altmaiers neue BiotechBegeisterung. Dem Kanzleramtschef scheint es ernst. Mitte März riss er die Verantwortung für das Wahlprogramm an sich.
Besonders die innovativen (aber stets klammen) KMU bräuchten sie. Nachdem das Regierungsziel von SPD und Union diesmal verfehlt wurde, soll nach der Wahl geklärt werden, ob die Unternehmen neben der beliebten Projektförderung auch Steuererlass erhalten. Laut Barner ist dies gerade für deutsche KMU wichtig, da Daten darauf hindeuten, dass sie weniger Kapital aufnehmen als KMU in anderen OECD-Staaten, die bereits die Steuererleichterung genießen. Sowohl Wanka als auch Parteikollege Altmaier betonten ihren politischen Willen, die Entscheidung schnell herbeizuführen: „Egal wer nach der Bundestagswahl im Herbst die Regierung stellt, die steuerliche Forschungsförderung wird in den Koalitionsverhandlungen ein zen-
Gäbe es nach der Bundestagswahl tatsächlich eine Agenda Biotechnologie, würde sich Deutschland – wie schon bei der Nationalen Strategie Bioökonomie – einen Platz an vorderster Front sichern. Wie auf dem Biostep-Forum in Brüssel bekannt wurde, hat die Europäische Kommission die Erneuerung ihrer BioökonomieStrategie erneut verschoben, dieses Mal auf Ende 2018. tg.
Ethikrat
Experten fordern Entkriminalisierung von Eizellspende
Abb.: Deutscher Ethikrat (unten), CDU-Bundestagsfraktion (oben)
Das durch das Verbot der Eizellspende in Deutschland verursachte reproduktive reisen soll entkriminalisiert werden. Eine Änderung des Embryonenschutzgesetzes forderte Mitte März Claudia Wiesemann, die stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Ethikrates, auf einer vom rat organisierten Podiumsdiskussion in Berlin. aus Sicht Wiesemanns sei reproduktives reisen für finanziell schlechtergestellte Paare keine Option, eine angemessene gesundheitliche Versorgung der Spenderinnen sei nicht gewährleistet. Sie sprach sich für eine gute Beratung ohne kriminalisierungsgefahr aus. im Bild v. l.: Claudia Wiesemann, Prof. Dr. andreas Lob-hüdepohl, Ethikrat, und Dr. Susanne Lettow, FU Berlin.
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politik.
Grüne Gentechnik
Brüssel unter Beschuss
Abb.:Europäische Kommission
Gleich zweimal standen europäische Einrichtungen in der Kritik. Weil die Mitgliedstaaten trotz Opt-out-Regelung ihr Abstimmungsverhalten in Sachen GVO nicht ändern, wird die EU-Kommission den Anbau dreier Mais-GVO zulassen. Zudem steht ein Gutachten in der Kritik. Rein faktisch gesehen war es für die ministrialen Gesandten von 17 Mitgliedstaaten im EUBerufungsausschuss egal, ob sie den Anbau der mehrfach sicherheitsüberprüften, gentechnisch veränderten Maispflanzen zulassen oder nicht. Denn ihre Regierungen haben längst Gesetze verabschiedet, die den (Opt-out) Anbau in ihrem Land verbieten. Als es Ende März im Ausschuss hieß, über die Anbauanträge der Firmen Syngenta und Pioneer/Dow Agro Sciences aus dem Jahr 2005 für den insektenresistenten Mais-GVO Bt11 und 1507 sowie die Neuzulassung von BASF/Monsantos Mon810-Mais zu entscheiden, schoben die den schwarzen Peter lieber der Kommission zu. Diese hat jetzt aber offenbar die Nase voll. Wohl weil der von ihr eingefädelte Opt-out-Kuhhandel – schnelle Zulassungsentscheidung gegen nationales Anbauverbot – nicht funktioniert. Jetzt will sie die Mitgliedstaaten zumindest in den Ausschüssen zwingen, ja oder nein zu GVOs zu sagen – Enthaltungen sollen künftig nicht mehr gelten. Die |transkript. 5.2017.
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einfache Mehrheit zählt. Während die Kommission bereits handelt, steht die EU-Chemikalienbehörde ECHA noch unter Druck.
Christian Schmidt, Bundesagrar minister „Ich erwarte mir nach diesem zusätzlichen Ergebnis eine Rückkehr zur Sachlichkeit im Umgang mit dem Thema.“
ECHA unter Feuer Umweltverbände werfen der ECHA vor, Industrieverbänden das Gutachten vorab zugesandt zu haben, das die Kommission zur Grundlage für die Wiederzulassung des umstrittenen Herbizids Glyphosat erklärt hat. Ende März hatte die ECHA die Einschätzung der Tochterbehörde EFSA und des Bundesamtes für Risikobewertung gestärkt und vermeldet, Glyphosat sei wahrscheinlich nicht krebserregend. Die gegenteilige Einschätzung des WHO-Krebsforschungsinstituts IARC basiere einzig auf Versuchen mit Mäusen, die eine Dosis aufgenommen hätten, die mit der natürlichen Exposition nichts zu tun habe. Während Agrarminister Christian Schmidt (CSU) auf eine sachliche Debatte hofft, pochte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) auf das Vorsorgeprinzip. tg.
Barbara Hendricks, Bundesumwelt ministerin „Das Vorsorgeprinzip gilt für mich nicht nur in Gesundheitsfragen, sondern selbstverständlich auch bei Fragen der Artenvielfalt und beim Schutz der Umwelt.“ 53 .
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politik.
Medizinalcannabis
BfArM steigt in die planwirtschaft ein
ECDC. Auf eine wachsende Antibiotikarestenz von Salmonellen hat die EU-Seuchenbehörde ECDC in einem Bericht zur Resistenzsituation in Europa hingewiesen. Die Mortalität hat sich seit 2010 indes nicht verändert. Medizinalcannabis. Die Bundesopiumstelle wird begleitend zur im März verabschiedeten Medizinalcannabisfreiabe für Schwerkranke die Therapieergebnisse in den nächsten fünf Jahren analysieren. Vertreter der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) hatten die Erstattung der mit rund 540 Euro veranschlagten Therapiekosten zuvor vom Wirksamkeitsnachweis abhängig gemacht. Geld. Der Wirtschaftsausschuss des Deutschen Bundestages hat Ende März den Weg für eine bessere Kapitalausstattung innovativer KMU bereitet (18/10825). Demnach soll es der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gestattet werden, Verluste aus der ERP-Förderrücklage auszugleichen. Zudem soll KMUs in der Wachstumsphase mehr VC-Geld zufließen.
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Unternehmer aufgepasst! Die Deutsche Cannabisagentur sucht europaweit Bewerber, die imstande sind, Medizinalcannabis kommerziell anzubauen. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) rechnet der Ausschreibung zufolge mit einem Jahresbedarf von insgesamt zwei Tonnnen und will drei Sorten anpflanzen lassen. Die Ausschreibung erweckt den Eindruck, als ginge es in dem Amt hochwissenschaftlich zu. So wird kräftig darauf gepocht, reproduzierbare Qualität zu liefern – ein Seitenhieb gegen die gescheiterten Unterstützer eines
legalen Selbstanbaus. Das Gros mit 1,2 Tonnen entfällt, so der Ausschreibungstext, auf Cannabissorten, deren Tetrahydrocannabinol (THC)-Anteil zwischen 18% und 22% und deren Cannabidiol (CBD)-Anteil unter 1% liegt. Des weiteren braucht das Amt je 0,4 Tonnen Gras mit einem THC-Anteil zwischen 12% und 16% sowie 5% bis 9% und einem CBDGehalt unter 1% beziehungsweise von 5% bis 9%. Ganz so wissenschaftlich geht es aber doch nicht zu. Denn das Amt will Wirkstoffschwankungen von bis zu ±10% dulden. Zum Vergleich: Die holländischen Nachbarn akzeptieren sogar eine 20%-ige Ungenauigkeit. Pluspunkte haben Bewerber, die Anbauerfahrung vorweisen können, hieß es beim internationalen Cannabiskongress in Berlin. Lichtblick für die angesichts dieser Kriterien schlechten Chancen deutscher Anbieter: Künftig sollen Extrakte und Cannabiszubereitungen mehr Gewicht erhalten. Auch Gründer ohne existierende Produktion können sich übrigens bewerben, denn der Nachweis der Produktionsfähigkeit wird erst 2019 gefordert. .
Datenautobahn
Bioökonomie
Gröhe zu schnell unterwegs
Umfrage identifiziert potential
Der Zeitplan, um 140.000 Vertragsarztpraxen bis Juni 2018 an die Telematikinfrastruktur anzuschließen, ist laut Thomas Müller zu knapp bemessen. Mitte März appellierte der Chef der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe an Gesundheitsminister Gröhe, die Frist zu verlängern, um sinnvolle E-Health-Anwendungen zu ermöglichen. In der Region wird die Vernetzung seit vergangenem Jahr in 85 Praxen vorab getestet. Laut Müller würde ein Techniker, der sechs Tage pro Woche arbeitet, rund 400 Jahre für die Installation der neuen Hard- und Software brauchen. Wahrscheinlich sei die Prognose noch zu optimistisch, heißt es aus dem Pilotprojekt, denn bei langsamem Internet funktioniere die Installation gar nicht. Nach dem Plan der Bundesregierung sollen alle Praxen mit neuen TI-Konnektoren ausgestattet werden. Diese ermöglichen via VPN den Zugriff auf die Telematik-Plattform. .
Erstmals liegen belastbare Daten zu den F&ESchwerpunkten, Rohstoffen, Industrie-Anwendungen und Kooperationen der Forschungseinrichtungen in Deutschland vor, die in der Bioökonomie aktiv sind. Der im Auftrag des BMBF durch bioökonomie.de veröffentlichte Forschungsatlas identifiziert 745 Institute und ist geographisch, nach F&E-Bereichen, Rohstoffen und Anwenderbranchen recherchierbar. Von den 446 Universitäts- und 90 Fachhochschulinstituten, 68 Ressortforschungseinrichtungen sowie 141 Instituten an Großforschungseinrichtungen gaben 305 detaillierte Einblicke in ihre F&E und 200 in ihre Finanzierung. Demnach forschen 48% in den Agrarwissenschaften, 47% biotechnologisch und 33% in der Verfahrenstechnik. Insgesamt 34.330 Mitarbeitern an 200 Instituten stand 2016 ein Budget von 2,13 Mrd. Euro zur Verfügung, 145 Institute beziehen Drittmittel aus Industriekooperationen. .
Abb.: Fotolia.com/eighty8
preisbildung. Auf ein sinkendes Preisniveau bei neuen Medikamenten in Deutschland hat der Pharmaverband VFA Ende April hingewiesen. Mittlerweile lägen 69% der in Deutschland erzielten Preise deutlich unter denen in 15 europäischen Vergleichsstaaten.
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politik. GVo-kennzeichnung
Rehberger gegen den Rest der Welt Dass ein erklärter Befürworter der Grünen Gentechnik bei der Kennzeichnung gentechnischer Veränderungen noch mehr Transparenz schaffen möchte als Greenpeace & Co., gilt in der GVO-kritischen Szene als undenkbar. Horst Rehberger, Ex-Wirtschaftsminister Sachsen-Anhalts und Gentechnik-Lobbyist der ersten Stunde, tut es dennoch. Seit April 2015 fordert er mittels einer Petition die Kennzeichnung sämtlicher mit gentechnischen Methoden und Hilfsmitteln hergestellter und weiterverarbeiteter Produkte. Demnach müssten 70% aller Lebens- und Futtermittel, 160 Arzneimittel und fast alle Reinigungs- oder Waschmittel und Textilien gekennzeichnet werden, denn sie werden mit Hilfe gentechnisch veränderter Vitamine, Enzyme, Baumwolle etc. hergestellt. EU-Regularien sehen eine Kennzeichnung dieser Produkte bisher nicht vor.
Abb.: Forum Grüne Vernunft
Verlogene kampagne? Im März trieb es den streitbaren Ex-Wirtschaftsminister Sachsen-Anhalts auf die Barrikade. Eine Koalition aus Bündnis 90/ Die Grünen, der SPD und die Linke blockiere seine Petition, verlautbarte das nach eigener Darstellung unabhängige Online-Nachrichtenportal Grüne Vernunft. Besonders abgesehen hat es Rehberger augenscheinlich auf Harald Ebner. Der Sprecher für Gentechnikund Biopolitik der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, macht sich nicht nur für das aus
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Ex-Landesminister Dr. Horst Rehberger
Rehbergers Sicht verlogene, weil selektive Label „Ohne Gentechnik“ stark, sondern fordert auch, neue Züchtungsmethoden wie die gezielte Mutagenese mittels CRISPR-Cas9Technologie oder Oligonukleotid-gesteuerte Mutagenese (ODM) als GVO zu behandeln (vgl. |transkript 3/2017). Als Argument dient dem Grünen-Politiker die derzeit geltende prozessorientierte Gentechnik-Definition der Europäischen Kommission.
kennzeichnung nach Belieben? Über das Forum Grüne Vernunft lässt dessen Präsident Rehberger indes nicht nur seine Kennzeichnungsoffensive verbreiten, sondern auch Beiträge, die vornehmlich die Freigabe neuer Züchtungsmethoden ohne GVO-Kennzeichnung fordern – also eine produktbezogene Kennzeichnung. .
tierversuche. In einem Antrag (18/11724) fordert Die Linke von der Bundesre gierung mehr Fördergeld für Verfahren, die Tierversuche reduzieren, und längerfristig einen Ausstieg aus der „tier verbrauchenden Forschung“. Zudem soll die Bundesregie rung schmerzhafte und leid volle Tierversuche verbieten. EMA. Nach Hamburg hat sich Anfang April auch Hann over als künftiger Sitz der 900 Mitarbeiterstarken EU Arzneimittelagentur EMA ins Gespräch gebracht. Mit dem EUAustrittsgesuch Großbri tanniens steht der Umzug der Behörde vor 2019 an. GVo. Das Schweizer Par lament hat Ende März das 2005 durch eine Volksinitia tive eingeführte Zulassungs moratorium für gentechnisch veränderte Nutzpflanzen und Tiere in der Landwirtschaft bis zum Jahr 2021 verlängert.
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wissenschaft.
nahrungsergänzungsmittel
fischöl-Mythos widerlegt förderung. Noch bis zum 15. Mai haben Forscher und Unternehmer Zeit, Anträ ge für die Ausschreibung „Targetvalidierung für die pharmazeutische Wirkstoff entwicklung“ einzureichen. Im Rahmen der „Nationalen Wirkstoffinitiative“ fördert der Bund Untersuchungen zur Strukturbestimmung, Assayentwicklung und präkli nischen Entwicklung. Vakzine. Tübinger Medizi ner melden im Rahmen einer Phase IIStudie für das Un ternehmen Sanaria Inc. einen Durchbruch. Impften sie ge sunde Probanden drei Mal im Abstand von je einem Monat mit nicht abgeschwächtem Malariaerreger und der Arznei Chloroquin, waren diese vollständig geschützt (Nature, doi: 10.1038/nature21060). Roggengenom. Forscher des LeibnizInstituts für Pflanzen genetik und Kulturpflanzen forschung haben Ende März die Entzifferung des Roggen erbguts verkündet. Studien leiter Uwe Scholz sagte, die Sequenzierung lege die Basis für ein besseres Verständnis der Genfunktionen und deren Manipulation – und damit bessere Zuchtergebnisse.
An vorderster Front der aktuellen Superfruit-, Detox- und Wellnesswelle stehen Fischölkapseln: Vorbeugung vor Herzkrankheiten und ADHS stehen eher noch für die zurückhaltende Variante der Versprechen, mit denen die Hersteller den Gesundheitsnutzen der darin enthaltenen Omega-3-Fettsäuren anpreisen. Werdenden Müttern wird sogar versprochen, dass Docosahexaensäure (DHA) & Co. für bessere kognitive Leistungen und höhere Intelligenz bei ihrem Nachwuchs sorgen. Unlängst haben Evonik und Royal DSM sogar ein Joint-Venture gegründet, um den Ölrausch zu vergolden (vgl. |transkript 4/2017). Doch seit Anfang April ist alles anders. Hatte Jacqueline Gould vom SAHMRI
in Adelaide bereits 2004 in einer Studie mit 700 Schwangeren entlarvt, dass 800 mg DHA täglich gegenüber schnödem Pflanzenöl keinerlei Entwicklungsvorteil bringt, setzte sie jetzt noch einen drauf: Der IQ durchschnittlich sieben Jahre lang nachbeobachteter Fischölkinder lag gerade einmal 1,01 Punkte höher als der einer Placebogruppe. „Als ich mich zum ersten Mal mit der Thematik befasste, dachte ich, Fischöl hätte sicher einen Vorteil – und es wäre schön gewesen, einen positiven Effekt zu zeigen“, so Gould, die ihre Sicht geändert hat: „Vieles, was die Öffentlichkeit über Fischöl kennt, ist von Herstellern gekommen und von ihnen gefördert worden.“ .
STRUKTURBIoLoGIE
Ribosom schwingt den hammer(kopf) Strukturbiologen der Universitäten Frankfurt/Main und München haben entschlüsselt, wie die große 60S- und die kleine 40S-Untereinheit des Ribosoms zusammenwirken, wenn sie eine neue Runde der Proteinsynthese einleiten (Nature Structure & Mol Biol, doi:10.1038/ nsmb.3396). Zentral dafür scheint die kleine Untereinheit zu sein. Wie die Studienleiter Robert Tampé (LMU München) und Roland Beckmann (Frankfurt/Main) mittels Kryo-Elektronenmikroskopie mit 3,9 Ångstrœm Auflösung ermittelten, trägt die Rotation eines Eisen-Schwefel-Clusters der kleinen Untereinheitdomäne ABCE1 entscheidend zur Spaltung der beiden Ribosomeneinheiten bei. Der wie ein Hammerkopf geformte (im Bild rote) Bereich dreht sich unter Energieverbrauch um 150 Grad und trennt die Untereinheiten. Eine neue Runde beginnt, wenn ABCE Initiationsfaktoren bindet und den 43S-Präinitiationskomplex bildet.
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Abb.: Arbeitsgruppe Tampé, Goethe-Universität
MicroRnas. Die Veröffentli chung von microRNAProfilen geht mit Sicherheitsrisiken einher. Auf der CEBIT zeigten ITExperten der Universität des Saarlandes, dass selbst codierte Daten Rückschlüsse sowohl auf die Identität als auch Krankheiten zulassen.
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wissenschaft.
fibrose
weniger tierversuche dank Modell Eine künstliche menschliche Leber soll helfen, die Zahl der Tierversuche zu verringern. Forschern des MPI für Molekulare Zellbiologie und Genetik in Dresden um Marino Zerial ist
3D-Modell des Gallennetzwerks: Die Farben geben die Fließgeschwindigkeiten der Galle an (blau: langsam, rot: schnell).
das für die Leber einer Maus bereits gelungen: Ihr Computermodell stellt die Strömungsdynamik der Gallenflüssigkeit täuschend echt nach. Zu Stauungen der Gallenflüssigkeit kommt es oft, wenn das Lebergewebe vernarbt – eine häufige Nebenwirkung von Medikamenten. Bisher ließen sich diese Nebenwirkungen nur durch Tierversuche erkennen. Das Computermodell eröffnet einen Weg, diese Untersuchungen schneller, billiger und künftig ohne so viele Tieropfer durchführen zu können. „Tierversuche werden für die Entwicklung neuer Medikamente leider auch künftig erforderlich sein“, sagt Zerial, „denn sie sind gesetzlich vorgeschrieben. „Da unsere Methode aber empfindlicher ist, können wir aus den Versuchen mehr Informationen gewinnen.“ So könnte das Modell doch noch dazu beitragen, die Tierversuchszahl zu verringern. .
Diagnostik
Abb.: Hanswalter Zentgraf/DKFZ (unten), © MPI f. molekulare Zellbiologie und Genetik (oben)
Biomarker für Krebs im Rachenraum Krebserkrankungen des Rachenraums sind auf dem Vormarsch, seit den neunziger Jahren hat sich ihre Zahl verdreifacht. Auf der Suche nach einem Diagnostikum haben sich Onkologen um Tim Waterboer vom Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg die Tatsache zu Nutze gemacht, dass rund 70% dieser Tumoren durch Infektionen mit dem humanen Papillomvirus (HPV), Typ 16, entstehen. In Blutproben von knapp 200 Krebspatienten suchten sie deshalb nach Antikörpern gegen das Virus, genauer – das bei chronischen HPV-Infektionen dauerexprimierte Virusantigen E6. Ihre Überlegung: Da zwischen Infektion und Krebsdiagnose meist mehr als zehn Jahre liegen, würde ein positives Ergebnis eine Prognose in frühem, behandelbaren Krebsstadium ermöglichen. Mit einem Blutscreening auf den Antikörper in einer US-amerikanischen Kohorte ließen sich immerhin 42,3% aller Erkrankungen nachweisen (J. Natl CaNCer INstIt., doi: 10.1093/jnci/ djx005). „Das entspricht ziemlich genau dem Anteil HPV-bedingter Fälle unter den Rachentu|transkript. 5.2017.
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moren, den wir in der amerikanischen Bevölkerung erwartet hatten“, so Waterboer. Dagegen fiel der Test bei nur 0,5% der nicht erkrankten 924 Kontrollpersonen positiv aus. Durch Genexpressionsanalysen der Virusgene stellten die Forscher fest, dass der Antikörpertest nur bei Patienten positiv ausfiel, deren Krebs tatsächlich mit der Virusinfektion zusammenhing. Laut Waterboer reicht vielleicht ein einziger Bluttest, um abzuschätzen, wie hoch das Risiko ist, innerhalb der nächsten zehn Jahre an einem Rachentumor zu erkranken. .
Krebs. Das SMARCD2-Gen kontrolliert mittels ChromatinRemodelling die Reifung neutrophiler Granulozyten und verhindert die Entstehung von Blutkrebs. Das meldeten Anfang April Mediziner der LMU München (Nat. GeNetics, doi: 10.1038/ng.3833). Das Team um Christoph Klein will jetzt SMARCD2 als Biomarker entwickeln. Geld. Wie Darmtumoren Myeloid-abgeleitete Suppressorzellen des Immunsystems umprogrammieren, damit Angriffe auf den Tumor unterbleiben, untersuchen Mediziner der Berliner Charité jetzt mit Hilfe einer 185.000 EuroFörderung der Deutschen Krebshilfe. Studienleiterin Britta Siegmund glaubt, dass der Tumor die MDSCs mittels Fettsäuren manipuliert. immunologie. RIG-I- und STING-Agonisten können Transplantatempfänger vor der Graft-versus-Host-Krankheit (GVHD) schützen. Ende April berichteten Münchener Forscher, dass die Wirkstoffe Modelltieren helfen, die BlutDarm-Barriere zu stabilisieren und GVHD vorzubeugen (sci. traNslat. Med., doi: 10.1126/ scitranslmed.aag2513). Personalisierte Medizin. Deutschland soll eine Nationale Infrastruktur für Hochdurchsatz-Sequenzierung erhalten. Eine Strategie zu deren Aufbau hat Ende April das 2005 vom BMBF initiierte Forum Gesundheitsforschung vorgestellt.
Humaner Papillomvirus im Elektronenmikroskop 57 .
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Extrazelluläre Vesikel
Auf der Welle der Zelle
Lange Zeit gab es nicht mehr als ein verständnisvolles Lächeln für Dr. Bernd Giebel, vor allem, wenn der Stammzellspezialist über die mögliche Bedeutung extrazellulärer Vesikel sprach. Bereits früh sah er das Potential der Blut-Hirn- und Darm-BlutSchranke-gängigen, nur 100 bis 150 nm großen Nanovesikel, die für Kollegen nicht mehr als Debris waren – zu deutsch: Zellmüll. Im März dieses Jahres hob er zusam-
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men mit einer Handvoll früherer Mitstreiter die Gesellschaft für extrazelluläre Vesikel (GSEV) in Düsseldorf aus der Taufe (siehe Interview Seite 60). Seit einiger Zeit lächelt niemand mehr. Stattdessen haben Unternehmen wie Qiagen, Miltenyi, die Start-ups Particle Metrix (Meerbusch), Zellwerk (Berlin), Evercyte (Wien), EVOX (Oxford) und Innovex Therapeutics (Barcelona), die Zeichen der Zeit erkannt.
Abb.:Qiagen
Die Entdeckung eines zelleigenen Rohrpostsystems, das krankheits fördernde Signalmoleküle nur an bestimmte Zielzellen übermittelt, eröffnet eine neue Dimension der Medizin. Nur wenige Unternehmen haben bisher die Zeichen der Zeit erkannt. Das will ein Netzwerk ändern.
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wissenschaft.
Seit 2007 ist die Zahl der Publikationen zu dem Thema praktisch explodiert – von einem Dutzend auf heute rund 3.500 pro Jahr. Grund für die Initialzündung waren Ergebnisse, die klar belegen, dass die von Zellen abgeschnürten Nanobläschen microRNAs enthalten, die die Genexpression in Zielzellen steuern. „Nach unserem Verständnis handelt es sich um ein gänzlich neues Kommunikationssystem, mit dessen Hilfe eine Zelle A zielgerichtet Informationen an eine Zielzelle B verschickt“, so der Wissenschaftler vom Universitätsklinikum Essen. Ausgeliefert wird die Information ausschließlich an Zellen, die exakt den molekularen Adresscode erkennen, den die Vesikel an ihrer Oberfläche tragen. Fehlt nur eines der Moleküle, wird die Zelle als Nicht-Zieladresse erkannt und der molekulare Befehl unterbleibt. Inzwischen mehren sich die Hinweise darauf, dass die Vesikel an der Schaffung einer biochemischen Nische für Tumormetastasen beteiligt sind. Krankheitserreger schnüren Vesikel ab, die deren Antigene enthalten und daher als Vakzine taugen. In der regenerativen Medizin zeigen die von extrazellulären Vesikeln transportierten Moleküle ähnliche Wirkungen wie mesenchymale Stammzellen (MSCs). Nach präklinischen Erfolgen bei der Behandlung von akutem Nierenversagen und des Myokardinfarktes, erreichten Giebel und Kollegen vom Universitätsklinikum Essen 2011 vielversprechende Ergebnisse mit von MSCs gebildeten Exosomen bei einer austherapierten Patientin mit Graft-versus-Host-Disease. Aktuell eruiert Giebel die Bedingungen für eine klinische Studie. Denn es ist noch unklar, wie die Vesikel von den Zulassungsbehörden eingeordnet werden.
Großes Potential in frühdiagnose Die erste Anwendung des noch jungen Forschungsgebietes steht jedoch nicht in Drug delivery oder Therapie an, sondern in der Diagnostik von Alzheimer, Parkinsonm, Autoimmunkrankheiten, vor allem aber Krebs. Vorteil der Exosomen-basierten Diagnostik gegenüber anderen Verfahren der Liquid Biopsy: Tumorspezifische Moleküle sind in den von Krebszellen freigesetzten Vesikeln wesentlich stabiler als im Blut. „Alle Zellen setzen extrazelluläre Vesikel frei, die eine Signatur ihrer Herkunft tragen“ – ein spezifischer Mix aus Lipiden, RNAs, DNAs und Proteinen, erklärt Giebel. „Entsteht zum Beispiel ein Tumor, gibt es eine Verände|transkript. 5.2017.
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rung im Absender. Gelingt es diese zu detektieren, kann man den Tumor früher erkennen als mit jeder anderen bisher bekannten Methode.“ Die Suche nach der Nadel im Heuhaufen wird laut Giebel dadurch begünstigt, dass die Zahl der Vesikel im Blut von Krebspatienten „signifikant erhöht ist“. Als eine der ersten Firmen im laut Giebel „potentiellen Milliardenmarkt der Exosomen-basierten Diagnostik“ bietet Exosomics Siena ein Kit zur Detektion gastrointestinaler Tumorarten (GIST) an. Qiagen und die Martinsrieder Niederlassung von Exosome Diagnostics, die im Februar einen Kooperati-
GseV: Plattform für Kooperation Anfang März wurde in Düsseldorf die German Society for Extracellular Vesicles (GSEV) aus der Taufe gehoben. Deutschland ist neben Österreich eines der ersten Länder, das damit eine nationale Kooperationsplattform für Forscher und Unternehmen erhält. Die Gründung hatte ein Team um Giebel, Eva-Maria Krämer-Albers (Mainz, 2. Vorsitzende), PD Dr. Irina Nazarenko (Freiburg, Geschäftsführerin), Dr. Stefan Momma (Frankfurt/ Main, Schatzmeister) und Prof. Dr. Elke Pogge von Strandmann (Marburg, Schriftführerin) und Dr. Gregor Fuhrmann (Homburg, Pressewart) in die Hand genommen.
onsvertrag mit der Merck KGaA schloss, basteln an Kits zur Aufreinigung und Detektion der von Tumorzellen verschickten extrazellulären Vesikel.
herausforderung aufreinigung Die große diagnostische und wissenschaftlichtechnische Herausforderung ist momentan die Aufreinigung der diagnostisch relevanten Vesikel aus den 1010-1011 Partikeln pro Milliliter Blut, die sich etwa bei Krebspatienten finden. Denn weder Filtrations- oder Chromatographiemethoden, noch Affinitätsfishing oder Präzipitations-/Zentrifugationsverfahren bieten die perfekte Aufreinigungsplattform. Zwar haben die Firmen Particle Metrics und Nanosight bereits vor sechs Jahren die Nanoparticle Tracking-Analyse (NTA) vorgestellt, mit der sich Nanopartikel optisch im Blut nachweisen lassen. Doch wie präsent Vesikel-Subpopulationen in den heterogenen Fraktionen sind, ist laut Giebel weitgehend unklar. Gilt es doch Exosomen, Apoptosevesikel, Zelltrümmer etc. reproduzierbar zu unterscheiden. Seit kurzem bietet Miltenyi das Fischen bestimmter Vesikel mit Antikörper-beschichteten Magnetkügel59 .
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chen (Beads) an. Giebel arbeitet mit einem bildgebenden Zytometer, das Subpopulationen anhand stark exprimierter Oberflächenproteine erkennen kann. Ziel sei es, mit drei oder vier solcher Affinitätsmarker tumorspezifische Vesikelsignaturen zu erkennen – zunächst in Zellkultur, dann im Blut.
Partnerschaft gefragt „Für die Entwicklung entsprechender Analyseverfahren suchen wir den Schulterschluss mit
Labortechnik- und Diagnostikunternehmen“ so Giebel. Zunächst gilt es aber erst einmal, finanziellen Rückhalt für das vielversprechende Arbeitsgebiet zu gewinnen. Ein DFG-Schwerpunktprogramm ist beantragt, das Land NRW und die EU fördern die Netzwerkbildung (MEHAD-Projekt). Die von Giebel und Kollegen jetzt gegründete Gesellschaft für extrazelluläre Vesikel soll die Plattform für Kooperationen und die Ausschöpfung des Potentials dieses Zukunftsfeldes in Deutschland bieten. tg.
extrazelluläre Vesikel
„weltweit in der 1. Liga mitspielen“
Dr. Bernd Giebel ist der Gründungspräsident der im März 2017 aus der Taufe gehobenen Deutschen Gesellschaft für extrazelluläre Vesikel. Der seit 1999 auf dem Gebiet aktive Stammzellspezialist vom Universitätsklinikum Essen zählt zu den Pionieren des rund 20 Jahre jungen Forschungsgebietes.
transkript. Herr Dr. Giebel, warum haben Sie die Gründung der Deutschen Gesellschaft für extrazelluläre Vesikel vorangetrieben? Giebel. Extrazelluläre Vesikel sind nach allem, was wir wissen, offenbar ein neues zielgerichtetes System der parakrinen Nah- und Fernkommunikation zwischen Zellen, das verspricht, die Medizin zu revolutionieren. Nachdem vor fünf Jahren eine internationale Gesellschaft gegründet wurde, fanden die Gründungsmitglieder der GSEV, dass es an der Zeit sei, das wissenschaftliche und wirtschaftliche Potential frühzeitig auch in Deutschland zu heben. Wir haben deshalb Anfang März in Düsseldorf die GSEV mit dem Ziel gegründet, Forschergruppen und Unternehmen mit komplementärer Expertise zu vernetzen. Ziel ist es, das wissenschaftliche und das wirtschaftliche Potential in Diagnostik, Therapie, Vakzinierung und Drug Delivery zu erschließen. transkript. Was macht denn das besondere Potential der extrazellulären Vesikel aus? Giebel. Die Nachrichtenübertragung mittels extrazellulärer Versikel ist viel zielgerichteter als über andere parakrine Kommunikationswege der Zelle. Während Zell-Zellkontakte lokal und die
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Freisetzung von Zytokinen oder Hormonen auf eine Vielzahl von Zellen mit passenden Rezeptoren wirken, übermitteln extrazelluläre Vesikel zielgerichtet komplexe molekulare Nachrichten. Sie tragen auf ihrer Oberfläche einen molekularen Adresscode, der sie spezifisch an bestimmte Zielzellen binden lässt. Umgekehrt enthalten sie auch Signaturen ihrer Ursprungszellen. Mit der Entdeckung, dass extrazelluläre Vesikel funktionelle RNAs enthalten, häufen sich seit 2007 die Hinweise, dass die 100 bis 150 μm kleinen Nanovesikel die Genexpression von Zielzellen steuern können, die Bildung von Metastasen vorbereiten, Antigene von Infektionserregern tragen und einen Großteil der Wirkungen mesenchymaler Stammzelltherapien vermitteln. Die Kenntnis der molekularen Signaturen pathologisch veränderter Zellen eröffnet eine frühere Diagnose als mit jedem heute bekannten Verfahren. Sie eröffnet einen viel spezifischeren Transport von Wirkstoffen, Impfungen gegen die bei Infektionen via Exosomen ausgeschütteten Erreger-Antigene sowie ein auf relevante Zellen beschränktes, markergestütztes Therapiemonitoring. transkript. Warum ist die Industrie nicht längst auf den Zug aufgesprungen? Giebel. Bis zum ersten Funktionsnachweis der Vesikel 1996 galten sie weithin als Zellmüll. Seit 2007 ist die Zahl der Publikationen von 12 auf 3.500 pro Jahr gewachsen. Methodisch müssen wir noch einiges leisten, um krankheitsrelevante Vesikel verlässlich zu identifizieren und klinische Studien voranzutreiben. Diesen Weg wollen wir von Beginn an mit den Unternehmen gehen. tg.
Abb.: GSEV
Ein frischgegründetes, industrieaffines Wissenschaftlernetzwerk will das diagnostische und therapeutische Milliardenpotential der extrazellulären Vesikel in Deutschland heben. |transkript sprach mit Gründungspräsident Dr. Bernd Giebel von der Universitätsklinik Essen.
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wissenschaft.
Max-Planck-Gesellschaft
charpentier erhält eigenes institut Mit der Berufung Emmanuelle Charpentiers zur Direktorin des Max-Planck-Instituts für Infektionsbiologie Anfang 2015 holte sich die Max-Planck-Gesellschaft die revolutionäre CrIsPr-Cas9-Technologie ins Haus. Diese gilt es weiterhin zu etablieren und Charpentier zu halten. Damit dies gelingt, erhält Charpentier nun ein selbständiges An-Institut. Mit der neuen Max-Planck-Forschungsstelle für die Wissenschaft der Pathogene werden der Französin „notwendige Entwicklungsmöglichkeiten“ am standort Berlin eröffnet. Noch befindet sich das Institut am MPI für Infektionsbiologie in Berlin, zukünftig wird es jedoch vermutlich eine eigene Adresse erhalten. Anfang April hatte die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) beschlossen, die neue Forschungsstelle zusammen mit zwei weiteren neu aufgenommenen Instituten zu fördern. „An der Finanzierung für Frau Charpentier ändert sich nichts“, erklärte eine Max-Planck-sprecherin gegenüber |transkript. Der Mittelbedarf liegt bei jährlich 7,2 Mio. Euro. Ob das ausreicht, um Charpentiers rührigen Us-Konkurrenten Feng Zhang vom MIT/Broad-Institut in schach zu halten, ist fraglich. Anfang April konnte der sich über ein Patent mit Alleinstellungsmerkmal freuen. Durch die Patentierung der spezifischeren Nuklease Cpf1 kann Zhang nun unabhängig vom Charpentier-Basispatent die GenomscherenTechnologie kommerzialisieren. . europa
Abb.: Manuel Balzer/KIT
wachwechsel im Dachverband Für die europäischen Belange der Biotechnologie ist es ein herber Verlust, für die EU-Pharmalobbyisten ein Hauptgewinn: Zum 1. Juni 2017 wechselt die langjährige Generalsekretärin von EuropaBIO, der Dachorganisation der nationalen Biotech-Industrie-Verbände innerhalb der EU, zur Europäischen Förderation der Pharma-Industrie-Verbände (EFPIA). Nathalie Moll wird dort als Generaldirektorin die Interessen der Pharmaunternehmen vertreten. Als Molls Nachfolger gab EuropaBio kurz vor Ostern den Iren John Brennan bekannt, der seit 2008 bei der Medizintechnikorganisation MedtechEurope tätig war. . |transkript. 5.2017.
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Was sehen Sie momentan, wenn Sie aus Ihrem Bürofenster schauen? Den Wildpark mit Fasanengarten und Teile des Campus Süd des Karlsruher Instituts für Technologie. Welches Ereignis hat Ihre Karriere geprägt? Das richtige Werkzeug zur richtigen Zeit: Spezifische molekulare Scheren, mit denen wir einzelne Doppelstrangbrüche gezielt in eukaryotischen Genomen induzieren konnten. Was ist Ihre Motivation: „What makes you tick“? Sachen zu erreichen, die unerreichbar schienen. Wo kommen Ihnen die besten Ideen? Auf Kongressen/Dienstreisen, im Zug oder Flugzeug. Was war Ihr bisher größter Fehler? Ich habe in meinem Leben viele Fehler gemacht – glücklicherweise keinen wirklich gravierenden. Welches Buch lesen Sie gerade bzw. haben Sie zuletzt gelesen? „Thinking, Fast and Slow“ von Daniel Kahneman. Was ist die wichtigste ungelöste Frage der Biologie? Wie können wir (je?) die komplexen Funktionen des menschlichen Gehirns verstehen? Woran glauben Sie, das Sie nicht beweisen können? An das persönliche Glück im Kreise der eigenen Familie. Haben Sie ein Motto? Welches? Was Du auch immer tust, tue es mit Begeisterung oder lass es sein!
Prof. Dr. Holger Puchta ging nach dem Studium der Biochemie und anschließender Promotion an das Baseler FriedrichMiescher-Institut und wurde später Gruppenleiter am Leibniz-Institut IPK in Gatersleben. Seit 2002 lehrt er am Karlsruher Institut für Technologie. Puchta nutzte als erster molekulare Scheren für Genomveränderungen in Pflanzen. Für seine aktuellen Forschungen zum Genome Engineering gab es nun den zweiten ERC-AdvancedGrant, dotiert mit 2,5 Mio. Euro.
statistik
Zahl der Organspenden sinkt Auch im ersten Quartal 2017 ist die Zahl der Organspenden in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr weiter gesunken. Gab es zwei Jahre zuvor noch 803 und im vergangenen Jahr 699 spenden, waren es bis März 2017 nur noch 677. Das meldet die Deutsche stiftung Organtransplantation. Die Zahl der spender blieb mit 212 auf Vorjahresniveau. . 61 .
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Burgwedel Biotech erzeugt ebola-impfstoff
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dert der HannoverscHen allgemeinen Zeitungen mitteilte. Die Produktion des Ebola-Wirkstoffes soll im dritten Quartal 2018 starten. Den Zulassungsantrag für die neue Vakzine will MSD noch Ende 2017 bei FDA und EMA einreichen. Selbst flächendeckende Impfungen in den Risikoregionen würden nach eigenen Angaben kein Quantitätsproblem für den Standort darstellen.
Mitte April wurde der neue Bürokomplex des 24 Mio. Euro teuren Bauvorhabens fertiggestellt und auch die ersten Geräte seien bereits in Benutzung, wie Werksleiterin Christine Neu-
Im August plant das Unternehmen ein großes Sommerfest, unter anderem um der Öffentlichkeit zu vermitteln, dass keine Ansteckungsgefahr für Mensch und Tier besteht. Denn für die Impfstoffproduktion würden keine vollständigen Ebola-Viren eingesetzt, sondern lediglich ein Oberflächenprotein in ein abgeschwächtes Virus als Träger eingebaut werden. .
nordrhein-Westfalen
Österreich
Zweite runde für Bioökonomie-Cluster
10 Mio. euro für elf neue Forschungseinheiten
Das Regionale Innovationsnetzwerk (RIN) Stoffströme startet in die zweite Projektphase. Für weitere drei Jahre wird es mit rund 450.000 Euro durch das Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes NRW unterstützt. Ziel des Clusters ist die Zuführung von Restströmen unter anderem aus Land- und Forstwirtschaft, Lebensmittelindustrie oder industrieller Produktion. Gegründet wurde es vor drei Jahren durch das Kompetenznetzwerk für Bioökonomie Clib2021. .
Österreich unterstützt dieses Jahr elf neue Research Studios (RSA) mit insgesamt 10 Mio. Euro dabei, ihre Forschungsergebnisse zeitnah auf den Markt zu bringen. Fünf unter ihnen sind Biotech-Projekte. Das Unternehmen PepPipe zum Beispiel will eine Pipeline für den Transfer von protein- zu peptidbasierten immunologischen Tests etablieren. In dem Projekt Nitrofix soll ein Prototyp für die mikrobielle Stickstofffixierung hergestellt werden. „Research Studios sind kleine, flexible Forschungseinheiten, die Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung erfolgreich in marktnahe Produkte und Dienstleistungen umsetzen“, erklärt Wirtschafts- und Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner. „Wir unterstützen damit den Weg von innovativen Prototypen in Richtung Marktreife.“ Seit 2008 wurden in Österreich insgesamt 54 RSAs vom Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft und der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft unterstützt. 14 davon laufen derzeit noch. Die Förderlaufzeit eines Studios beträgt vier Jahre, die maximale Förderhöhe liegt bei 1,3 Mio. Euro. .
Abb.: Wolfgang Jargstorff - fotolia
Im Großburgwedeler Gewerbegebiet entsteht derzeit die erste Massenproduktionsstätte für den Ebola-Impfstoff von Merck & Co. (MSD). Die MSD-Tochter Burgwedel Biotech GmbH konnte den firmeninternen StandortWettbewerb im vergangenen Jahr für sich entscheiden, unter anderem weil eine bereits begonnene Erweiterung auf dem Gelände bei Hannover an MSDs Bedürfnisse angepasst werden konnte. Seit 1967 werden an dem Standort Impfstoffe für Nutz- und Haustiere produziert, aktuell jährlich zirka 120 Millionen Impfstoff-Dosen.
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wirtschaft.
fachbeitrag
crowdfunding für Biotech-firmen
Die Autoren
Der Begriff „Crowdfunding“ ist mittlerweile im Rahmen von Finanzierungen in aller Munde und Crowdfunding-Plattformen erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Grund genug, sich dieser alternativen Finanzierungsmöglichkeit aus Sicht der Biotech-Unternehmen zu widmen. Biotech-Firmen haben gerade für den Zeitraum der Produktentwicklung einen konstanten und hohen Finanzbedarf. Im Rahmen der bisherigen Finanzierungsmöglichkeiten über Banken sind mit Blick auf das erhöhte Ausfallrisiko erhebliche Hürden zu überwinden. Crowdfunding, auf Deutsch Schwarmfinanzierung, bezeichnet die Finanzierung (funding) von Vorhaben durch kleinere Beträge einer Vielzahl von Personen (crowd), die über das Internet als Anleger gewonnen werden. Es gibt grundsätzlich vier Formen des Crowdfundings: 1. das donation-based Crowdfunding, bei dem keine Gegenleistung erfolgt; 2. das equitiy-based Crowdinvesting, bei dem die Unterstützer eine finanzielle Beteiligung am Projekterfolg durch Anteile am Unternehmen erhalten; 3. das „klassische“ reward-based Crowdfunding oder Crowdsponsoring, bei dem die Unterstützer keine Anteile an dem Unternehmen erwerben, sondern eine nichtfinanzielle Gegenleistung, wie zum Beispiel eine Ausfertigung des Produktionsergebnisses (Pre-Purchase-Modell) sowie 4. das Crowdlending, bei dem es sich um ein Darlehen mit festem Zinssatz handelt.
Abb.: Dentons
crowdfunding im Biotech-Bereich Für die Biotech-Branche kommen letztlich das Crowdinvesting und das Crowdlending als zielführende Finanzierungsmöglichkeiten in Frage. Noch 2015 spielte das Crowdlending bei mittelständischen Unternehmen kaum eine |transkript. 5.2017.
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Rolle, da von Unternehmerseite der persönliche Kontakt zu Hausbanken gegenüber einer Finanzierung über das Internet bevorzugt wurde. Das Crowdinvesting indes ermöglicht eine Einschätzung über die Erfolgswahrscheinlichkeit einer Geschäftsidee, da es sich bei den Investoren meistens gleichzeitig um potentielle Kunden handelt. Jedoch ist es umso schwieriger, eine Crowd zu akquirieren und davon zu überzeugen, in das Vorhaben zu investieren, je innovativer und deshalb geheimhaltungsbedürftiger das Vorhaben ist. Das Vorhaben muss einerseits in der Öffentlichkeit bekanntgemacht werden, um überhaupt potentielle Investoren zu erreichen. Auf der anderen Seite dürfen geheimhaltungsbedürftige Informationen nicht preisgegeben werden, was zu einer Informationsasymmetrie zwischen der Crowd und den Gründungsgesellschaftern führen kann. Deswegen bedarf die Informationspreisgabe im Rahmen der Werbung für das Funding der gründlichen Prüfung.
Peter Homberg ist Rechtsanwalt und Partner von Dentons in Frankfurt/Main und leitet die deutsche Life-SciencesPraxis.
Franziska Katterbach ist Rechtsanwältin und Senior Associate bei Dentons in Frankfurt/Main.
rechtsstellung der investoren Nach Einsammlung des benötigten Finanzierungsvolumens wird das Unternehmen eine Mitbestimmung der Crowdfunder in der Regel weitestgehend unterbinden und die Geschäftsführung unabhängig fortführen wollen. Deshalb eignen sich als Beteiligungsformen für die Investoren die Stellungen als stille Gesellschafter, also nicht stimmberechtigte Teilhaber, sowie als partiarische Darlehensgeber. 63 .
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wirtschaft.
Peter Homberg „Es ist nicht zu erwarten, dass der hohe Finanzbedarf eines BiotechUnternehmens allein durch das Crowdfunding gedeckt werden kann, so dass ein Crowdfunding in der Regel lediglich als zusätzliche Finanzquelle dienen kann.“
Für den Investor macht es einen signifikanten Unterschied, ob das Unternehmen ihm als Gegenleistung die Stellung als stiller Gesellschafter einräumt oder er dem Unternehmen als Außenstehender ein Darlehen gewährt. Stiller Gesellschafter ist, wer sich an einem Unternehmen mit einer Kapitaleinlage beteiligt. Dieses Kapital geht in das Vermögen des Unternehmens über. Ein stiller Gesellschafter ist am Gewinn und Verlust der Gesellschaft entsprechend den gesellschaftsvertraglichen Vereinbarungen beteiligt. Keine Beteiligung hält der stille Gesellschafter am Betriebsvermögen. Er trägt somit kein unternehmerisches Risiko. Vielmehr ist der stille Gesellschafter Darlehensgeber und einkommensteuerlich entsprechend zu behandeln. Einkünfte, die ein stiller Gesellschafter aufgrund seiner Kapitaleinlage erzielt, gehören zu den Einkünften aus Kapitalvermögen. Der Vorteil einer solchen Gesellschafterstellung kann für den Investor darin bestehen, dass – je nach vertraglicher Ausgestaltung – steuerliche Vorteile entstehen können. Auf der anderen Seite ist der Gesellschafter auch an den Verlusten des Unternehmens beteiligt, so dass er bei einer Insolvenz des Unternehmens aufgrund seiner Gesellschafterstellung lediglich nachrangig befriedigt wird. Das partiarische Darlehen ist hingegen dadurch gekennzeichnet, dass der Darlehensgeber neben oder anstelle von Zinsen einen bestimmten Anteil vom Umsatz oder Gewinn erhält. Im Gegensatz zur stillen Beteiligung sind Gläubiger und Schuldner aber nicht rechtlich als Gesellschafter miteinander verbunden. Bilanziell ist ein partiarisches Darlehen zwingend als Fremdkapital und damit als Verbindlichkeit auszuweisen. Ohne Gesellschafterstellung kann der Crowdfunder sein Investment regelmäßig nicht steuerlich absetzen. Ihm kann jedoch in Falle einer Insolvenz – je nach vertraglicher Ausgestaltung – ein vorrangiges Befriedigungsrecht zustehen. Dies ist ein Vorteil einer „bloßen“ Beteiligung in Form des partiarischen Darlehens. Der Investor sollte deshalb vor der Beteiligung als Crowdfunder abwägen, ob er sich im Rahmen des Fundings als stiller Gesellschafter an dem Unternehmen beteiligen möchte oder dem Unternehmen „lediglich“ ein Darlehen gewährt. Aus dem Crowdinvestment-Vertrag muss jedenfalls deutlich hervorgehen, ob der
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Investor als Gegenleistung die stille Teilhaberschaft erwirbt, da aufgrund der oben genannten Folgen eine Abgrenzung zum partiarischen Darlehen notwendig ist. Regelmäßig sehen diese Crowdinvestment-Verträge vor, dass der Crowdfunder im Rahmen der Gewinnausschüttung vorrangig vor den anderen Investoren und Gläubigern befriedigt wird, was eine Umkehr des ansonsten gängigen sogenanten Last-InFirst-Out-Prinzips darstellt. Diese aus Sicht des Crowdfunders vorteilhafte Rechtsstellung kann aber im Rahmen der Verhandlungen zukünftiger Finanzierungsrunden mit weiteren potentiellen Investoren zu Problemen führen.
risiken auf investorenseite Crowdfunding ist ein Hochrisikoinvestment: Die Risiken für die Investoren bestehen primär im Totalverlust, aber auch in der Zusammensetzung des Gründerteams, der Gestaltung der Beteiligungsverträge, im Informationsdefizit und nicht zuletzt in den Betrugsmöglichkeiten durch das Internet. Für den potentiellen Crowdfunder ist es daher wichtig, sich ein möglichst genaues Bild von dem Vorhaben machen zu können, was sich im Hinblick auf die bereits dargestellten Geheimhaltungsnotwendigkeiten als schwierig darstellen kann. Im Falle von Biotech-Unternehmen spielt vor allem der Zeitpunkt des Crowdfundings eine Rolle: Befindet sich das Vorhaben noch in der Entwicklungsphase, kann es sich für einen möglichen Investor als zu risikoreich darstellen, während dieses Stadiums zu investieren, gerade zu diesem Zeitpunkt besteht aber bei Biotechs regelmäßig ein erhöhter Finanzbedarf.
fazit Crowdfunding beginnt, sich als alternatives Finanzierungsinstrument zu etablieren. Insbesondere für Unternehmen oder Projekte, bei denen sonstige Finanzierungsformen nicht einsetzbar sind, kann dieser Weg der Kapitalbeschaffung eine sinnvolle Alternative sein. Ein Vorteil des Crowdfundings für Biotech-Unternehmen ist die Möglichkeit der Frühphasenfinanzierung für Start-ups. Darüber hinaus können positive Reaktionen des Marktes ein erstes Feedback zu den Produkten oder dem Unternehmen selbst geben. Zusätzlich wird die Crowd zu Multiplikatoren und Markenbotschaftern, wenn sie in ihrem sozialen Umfeld über das Vorhaben berichtet. Dies erhöht den Bekanntheitsgrad und bietet Wettbewerbsvorteile. . |transkript. 5.2017.
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personalia.
Morphosys
interims-Forschungsvorstand Dr. Marlies Sproll lässt aus familiären Gründen ihre Funktion als Forschungsvorstand der MorphoSys AG seit Mitte April für voraussichtlich sechs Monate ruhen. Sie bleibt jedoch Mitglied des Vorstandes. Ihre Aufgaben übernimmt kommissarisch Dr. Markus Enzelberger, der als Senior Vice President Discovery AllianMarkus Enzelberger ces and Technologies in den vergangenen 15 Jahren eng mit ihr zusammengearbeitet hat. . Hookipa
neuer CFo ernannt
Abb.: MorphoSys/Hookipa/Piqur/Analytik Jena
Mitte April trat Dr. Reinhard Kandera seine neue Position als Chief Financial Officer der österreichischen Hookipa Biotech AG an. A u ß e rd e m w i rd d e r promovierte Rechtswissenschaftler und Betriebswirt im Juni Vorstandsmitglied bei dem Wiener Unternehmen, das sich auf neuartige Immuntherapien gegen Krebs und Infektionskrankheiten spe- Reinhard Kandera zialisiert hat. Kandera war bisher CFO der Valneva SE. Im März 2009 wurde er Finanzvorstand der Intercell AG und übernahm diese Funktion dann auch bei der Valneva SE, die durch den Zusammenschluss von Intercell und Vivalis im Mai 2013 entstand. Ende März dieses Jahres hatte er die Valneva SE verlassen, trotz eines vorzeitig verlängerten Vertrages bis Juni 2019. . Kuros
Kommerzialisierungsexperte Dr. Ivan Cohen-Tanugi ist seit Mitte April neuer CEO der in Schlieren ansässigen Kuros Biosciences AG. Er folgte auf Didier Cowling, der Mitglied der Geschäftsleitung und des Ver|transkript. 5.2017.
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waltungsrates bleibt und das Unternehmen mit seiner umfassenden Expertise auch weiterhin unterstützen wird. Cohen-Tanugi war in den vergangenen Jahren in verschiedenen Führungspositionen in der Life-SciencesBranche tätig, so unter anderem für Sanofi, Roche, Eyevensys und Amgen. Bei Kuros soll er die Kommerzialisierung des Unternehmens vorantreiben. Cohen-Tanugi ist französischer und amerikanischer Staatsbürger. Er studierte Medizin in Grenoble und erwarb einen MBA an der H.E.C. Business School in Paris. . piqur
Vorstand komplett Die Piqur Therapeutics AG, ein 2011 gegründetes Spin-off der Universität Basel, hat Dr. Melanie Rolli zu ihrem neuen Chief Medical Officer ernannt. Rolli war in den vergangenen 14 Jahren in verschiedenen Positionen für Novartis Pharma tätig, zuletzt als Global Head Medical Safety. Sie studierte Medi- Melanie Rolli zin in Heidelberg und ging nach der Promotion als Postdoc an das Scripps Research Institute in den USA. . analytik Jena
Klaus Berka nun im aufsichtsrat Der langjährige Vorstandsvorsitzende der Analytik Jena AG, Klaus Berka, hat sich aus dem operativen Geschäft zurückgezogen, bleibt dem Unternehmen jedoch als Mitglied des Aufsichtsrates verbunden. Bereits im Oktober 2016 hatte er den Vorstandsvorsitz an Vertriebsvorstand Ulrich Krauss übergeben, der seit mehr als zwanzig Jahren für die Klaus Berka Carl-Zeiss-Gruppe tätig war. Im November 2015 war der AnalytikJena-Vorstand um Krauss erweitert worden, um den Generationswechsel vorzubereiten. .
Curetis. Die Curetis N.V. hat ihren medizinischen Beirat verstärkt: Dr. Melissa Miller ist Professorin für Pathologie und Labormedizin an der Chapel Hill School of Medicine der Universität von North Carolina und leitet dort das Labor für Klinische Molekularmikrobiologie. Außerdem ist sie stellvertretende Leiterin des Labors für klinische Mikrobiologie. Topas Therapeutics. Paul Sekhri ist seit April Vorsitzender des Aufsichtsrates der Hamburger Topas Therapeutics GmbH. Er ist CEO und Präsident der US-amerikanischen Lycera Corp. VaaM. Prof. Dr. Christine Lang (Organobalance GmbH, Berlin) wurde zur neuen 1. Vizepräsidentin der Vereinigung für Allgemeine und Angewandte Mikrobiologie (VAAM) gewählt. Lang ist bereits seit 2013 im VAAM-Beirat als Vertreterin der Industriellen Mikrobiologie aktiv. Als neue Vizepräsidentin folgte sie auf Prof. Dr. Ruth Schmitz-Streit von der Universität Kiel, nun neue VAAM-Präsidentin. sartorius. Zum neuen Aufsichtsrat der Sartorius AG gehören Dr. Daniela Favoccia, Partnerin der Anwaltssozietät Hengeler Mueller aus Frankfurt am Main, und Ilke Hildegard Panzer, Executive Vice President und CIO des BloodCenter of Wisconsin bei der US-amerikanischen Versiti Inc. Ihre Wahl erfolgte Anfang April.
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Preise.
Bamberg
Ars legendi-Fakultätenpreis
erC. Prof. Dr. Ralf Seidel (Universität Leipzig) erhielt vom Europäischen Forschungsrat nach einem Starting Grant im Jahr 2010 nun für die Fortführung seiner Arbeit zur Präzisierung der Genschere CRISPR/ Cas-9 einen der Consolidator Grants in Höhe von 2 Mio. Euro. Brotweizen. Der Kurt von Rümker-Preis ging im März an Dr. Kai Peter Voss-Fels (Uni Gießen) für seinen Vortrag zur molekularen Analyse der agronomischen Merkmale bei Brotweizen, der weltweit wichtigsten Nutzpflanze. Das Preisgeld betrug 1.000 Euro. Dechema. Tobias Alter vom Institut für Angewandte Mikrobiologie der RWTH Aachen bekam für seine Masterarbeit zum mikrobiellen Metabolismus den Preis des Dechema-Zukunftsforums Biotechnologie, der in diesem Jahr mit 3.000 Euro dotiert war – zur Hälfte gestiftet von der Sartorius Stedim GmbH in Göttingen.
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Prof. Dr. Jorge Groß erhielt den mit 5.000 Euro dotierten Ars legendi Fakultäten-Preis 2017 in der Kategorie Biowissenschaften. Groß ist Professor für Didaktik der Naturwissenschaften an der Otto-FriedrichUniversität Bamberg und bildet Lehramtsstudenten aus – an einer Universität ohne naturwissenschaftliche Fakultät. Deshalb muss Groß an die künftigen Biologielehrer sowohl fachdidaktisches als Jorge Groß auch fachwissenschaftliches Wissen weitergeben. Dafür entwickelte er ein Studienprogramm, das sich am schulischen Biologie-Lehrplan orientiert. Gleichzeitig wird fächerübergreifend gearbeitet, um Inhalte aus Biologie, Chemie und Physik später zusammenhängend vermitteln zu können. Groß ist Initiator des Bamberger GreenLabs, in dem die Studierenden die Schulsituation proben. Auch außerhalb der Universität engagiert sich Groß, so als Mitglied der Wissenschaftlichen Leitung des Bamberger Zentrums für Lehrerbildung oder als Direktor des Instituts für die Erforschung und Entwicklung fachbezogenen Unterrichts. Vor einigen Jahren entwickelte er im Projekt „Biodiversität interaktiv“ eine App zur
erC
Zweiter Advanced Grant Für seine Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Ionenkanäle erhielt Prof. Dr. Thomas Jentsch bereits 2011 einen ERC Advanced Grant. Auch sein neues Projekt wird wieder vom Europäischen Forschungsrat gefördert. Bis zu 2,5 Mio. Euro stehen ihm und seinem Team dafür in den kommenden fünf Jahren zur Verfügung. Die Wissenschaftler am LeibnizInstitut für Molekulare Pharmakologie und am MDC für Molekulare Medizin in Berlin-Buch Thomas Jentsch wollen bisher unbekannte Funktionen des Ionenkanals aufdecken und beschäftigen sich mit zwei weiteren Chlorid-Ionen-Kanälen, deren Protein-Zusammensetzung bisher unbekannt ist. .
Krebsforschung
Deutscher Krebspreis 2017 Anfang März wurde der Deutsche Krebspreis verliehen, gestiftet von der Deutschen Krebsgesellschaft und der Deutschen Krebsstiftung. Prof. Dr. Michael Hallek (Klinik I für Innere Medizin der Universität Köln) wurde in der Kategorie Klinische Forschung ausgezeichnet. Er entwickelte Ansätze für die Behandlung der chronisch-lymphatischen Leukämie (CLL). Prof. Dr. Guido Reifenberger vom Institut für Neuropathologie der Universität in Düsseldorf erforscht die molekularen Ursachen von Hirntumoren. Außerdem beschäftigt er sich mit neuen molekularen Markern bei Hirnmetastasen und sucht Biomarker für das Langzeitüberleben bei Glioblastomen. Deshalb erhielt er den Preis für
Translationale Forschung. In der dritten Kategorie, Experimentelle Forschung, teilen sich Prof. Dr. Petra Boukamp (DKFZ, Heidelberg) und PD Dr. Martin Lipp (MDC für Molekulare Medizin, Berlin) den Preis. Boukamp erforscht die Entstehung von Hautkrebs und entwickelte dreidimensionale Hautmodelle für die Untersuchung der Wirkungsweise von modernen Therapeutika. Lipp klärte die Funktion von Chemokinrezeptoren auf. Diese Eiweißmoleküle spielen eine wichtige Rolle bei der Immunabwehr und waren die Basis für die Entwicklung von Antikörpern gegen eine bestimmte Art von Blutkrebs. Das Preisgeld beträgt insgesamt 22.500 Euro. .
Abb.: Philips-Universität Marburg/Markus Farnung//David Ausserhofer/MDC
immunologie. Mit dem Emil von Behring-Preis 2017 wurde Ende März die USamerikanische Immunologin Dr. Yasmine Belkaid vom National Institute of Allergy and Infectious Diseases ausgezeichnet. Sie konnte zeigen, wie das menschliche Immunsystem mit der Bakterienflora auf Schleimhäuten kooperiert. Der Behring-Preis ist mit 20.000 Euro dotiert und wird traditionell vom Marburger Impfstoffhersteller GSK Vaccines gestiftet.
Pflanzen- und Tierbestimmung. Der Preis wird gemeinsam vergeben vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, dem Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland, der Gesellschaft Deutscher Chemiker, der deutschen Mathematiker-Vereinigung und der Deutschen Physikalischen Gesellschaft. .
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verbände.
CFO-Gipfel
Finanzexperten tagten in Hannover Mehrländerbörse Euronext vor, welche der aktivste Marktplatz für europäische KMU aus dem Life-Sciences-Sektor sei. Die Euronext habe einen Marktanteil von 51 Prozent bei KMU-Börsengängen seit 2013. Hendrik Liebers von Probiodrug ging dann auf die Besonderheiten des Euronext-Börsengangs seines Unternehmens ein. Enno Spillner erläuterte in einem umfassenden Überblick die F&EAktivitäten und die Strategie von Evotec. Strategische Transaktionen gehörten zur DNA des Unternehmens. Mit dem Start neuer klinischer Studien und Meilensteinen bestehender Allianzen, würde für 2017 ein starkes Jahr erwartet. Mit seinem Vortragstitel „Warum deutsche Biotechs so gerne scheitern – und was Sie als CFO dagegen tun können“, hatte Matthias Kromayer (MIG) die Aufmerksamkeit des Publikums. Er nahm die CFOs in die Pflicht, sich von Anfang an um strategische Fragestellungen rund um das Thema „Geschäftsmodelle“ zu kümmern, denn dies sei häufiger als viele andere Dinge ein Grund für den Erfolg oder dessen Ausbleiben. Thomas Hirse von CMS Hasche Sigle fasste die BrexitVorbereitungen in Hinblick auf die Förderlandschaft zusammen. Wie es genau
Die Teilnehmer des diesjährigen CFO-Gipfels in Hannover
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Termine
16. Mai 2017, Hannover Treffen der AG Bio-IT und Big Data 30. Mai 2017, München Treffen der AG Schutzrechte und technische Verträge
weiterginge sei noch unklar, bis auf weiteres könnten aber auch Konsortien mit UK-Partnern weiter laufen. Neu im Kreis der deutschen BiotechCFOs ist Pierre Kemula (CureVac). Er berichtete von den Herausforderungen, als französischer CFO in ein deutsches Biotech-Unternehmen zu kommen, welches binnen weniger Jahre um mehr als das Doppelte auf über 300 Mitarbeiter gewachsen sei, und dort entsprechende kaufmännische Prozesse und Teams aufzubauen. Auf dem Podium diskutierten Vertreter der Venture Capital (VC)-Firmen Forbion Capital Partners, BioMedPartners und EMBL Ventures mit dem niedersächsischen FDP-Fraktionsvorsitzenden Christian Dürr. Die gute Nachricht war, dass alle drei Wagniskapitalfirmen in den vergangenen Jahren in deutsche Biotech-Start-ups investiert haben und dies auch weiterhin tun werden. Dennoch wurde angemahnt, dass weitere Verbesserungen der Rahmenbedingungen, vor allem steuerlicher Natur, nötig wären. Dürr versprach, sich auch für die Abschaffung der Abgeltungssteuer nach bestimmten Haltefristen in seiner Partei stark zu machen. Der Finanzgipfel, organisiert von der AG Finanzen und Steuern, fand erstmalig parallel zum Programm der Deutschen Biotechnologietage (DBT) statt. Somit ergab sich zusätzlich die Möglichkeit, mit den DBT-Teilnehmern Kontakte zu knüpfen. .
Abb.: © Photovision DH Claudia Levetzow
Rund 60 Biotech-Finanzexperten und Chief Financial Officers (CFOs) trafen sich am 6. April in Hannover zu ihrem elften jährlichen Treffen. Das Programm war von inhaltlich anspruchsvollen Themen geprägt. So erläuterte Carsten Bruns (R-Biopharm) die Bewertung von Forschungsund Entwicklungsprojekten mit modernen Controlling-Tools. Dass Realoptionen in der Bewertung von Lizenzvereinbarungen zwischen Pharma und Biotech keine reale Option darstellen müssen, arbeitete Harald Pacl (Sanofi) in seinem Vortrag heraus. Zudem gab er eine grobe Einschätzung, wie der Wert zwischen Pharma- und Biotech-Unternehmen in einem Lizenzdeal verteilt wird. Hugh Laverty stellte die Innovative Medicines Initiative (IMI) vor und ging besonders auf die Vorteile einer Beteiligung kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) ein. Die Zusammenarbeit mit großen Pharmaunternehmen erlaube den Zugang zur gesamten Wertschöpfungskette der Arzneimittelforschung und 100 Prozent der Kosten würden erstattet. Daran anschließend beschrieb Holger Schmoll (AiCuris) die Erfahrungen eines Biotech-Unternehmens als EFPIA-Partner eines IMI-Konsortiums. In einem weiteren Tandemvortrag stellte erst Michael Schatzschneider die
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verbände.
LSr-Industrie
Im Fokus: Kundenkommunikation Termine
17. Mai 2017, Hannover Sitzung Fachabteilung LSR 18./19. Mai 2017, Berlin VDGH-Mitgliederversammlung
Da keine marktspezifischen Umfragen zur Verfügung standen, wurden mehrere Befragungen durchgeführt. In einem nächsten Schritt soll nun das erarbeitete Verständnis der Perzeption von Informationen über neue und alte Kanäle auf das Gesamtbild der „Customer Journey“, das heißt vom ersten Impuls bis hin zum Kauf, übertragen werden. Mit Hilfe dieses Gesamtbildes erhalten die Unternehmen wertvolle Hinweise zur Optimierung ihrer Kundenkommunikation und -bindung. Spezielle Software, wie ein CustomerRelationship-Management-System hilft, die Kunden spezifisch und maßgeschneidert anzusprechen. Der Ausschuss hat daher eine Workshopreihe zur „Customer Journey“ aufgesetzt, die sich mit den
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Themenblöcken „Personafindung und Touchpoints“, „Content Marketing“ sowie „Analytics“ befasst. Startpunkt ist die Identifizierung der Zielgruppen und die Aufarbeitung ihres Konsum- und Entscheidungsverhaltens am Arbeitsplatz. Hierbei unterstützen sowohl eigene Erfahrungswerte als auch Ergebnisse aus speziell auf diesen Markt abgestimmte Befragungen. Der Einfachheit halber wurden auf dem 1. Workshop drei wesentliche Bereiche herausgegriffen, die häufig in der LSR-Industrie vorkommen: Forschung, Routinelabor und Einkauf. Innerhalb dieser Gruppen existiert wiederum eine Vielzahl unterschiedlicher Personen, die nach Alter, Bildungsstand, Entscheidungskraft, sozialem Umfeld und weiteren Faktoren genauer charakterisiert werden müssen. Nach der Charakterisierung werden die für diese Personen spezifischen Bedürfnisse, Kanäle und Formate während der Customer Journey zugeordnet. Dies dient zur Identifizierung der idealen Zeitpunkte in einem Kaufentscheidungsprozess, in welchen die Unternehmen die Möglichkeiten haben, mit Informationsmaterial oder einem persönlichen Termin die Entscheidung des Kunden zu unterstützen. Denn auch wenn die
Um die Inhalte der entsprechenden Produktinformation maßgeschneidert auf die Kundenbedürfnisse anbieten zu können, wird deren Erstellung durch das „Content Marketing“ in den Unternehmen unterstützt. Welche Inhalte dem Kunden in welcher Informationstiefe auf den einzelnen Kommunikationskanälen zu welchem Zeitpunkt angeboten werden, wird Thema des 2. Workshops sein. Um das Gesamtbild abzurunden, wird sich ein 3. Workshop mit dem Thema „Analysen“ beschäftigen, in dem ein Verständnis für aussagekräftige Daten und ihre Bewertungen vermittelt wird. . Dr. Anette Leue (Promega Gmbh), Birgit Schäfer (VDGH)
Abb.: fotolia/baranq
Der Ausschuss Kundenkommunikation der Fachabteilung Life Science Research (FA LSR) im Verband der DiagnosticaIndustrie (VDGH) befasst sich seit langem mit den Auswirkungen der neuen Kommunikationskanäle auf den Entscheidungsfindungsprozess und das Kaufverhalten der Kunden. Insbesondere ist für die Unternehmensvertreter von zentralem Interesse, ob sich Änderungen des Konsumverhaltens im persönlichen Alltag auch auf die B2B-Ebene auswirken.
Verfügbarkeit von Informationen allgegenwärtig zu sein scheint, ist der Zeitpunkt der Übermittlung der richtigen Botschaft ausschlaggebend. Interessanterweise ist der persönliche Austausch mit Kollegen und dem Kundendienst bei der Entscheidungsfindung über den Kauf neuer Produkte nach wie vor von hoher Wichtigkeit. Der Stellenwert des persönlichen Kontakts und dessen Intensität steigt parallel mit dem Wert des Produktes. Da die Mehrheit der Einkäufe selten aber von einer einzelnen Person durchgeführt wird, sind weitere Einflüsse, – zum Beispiel durch einen zentralen Einkauf und dessen Bedürfnisse – miteinzubeziehen. Erst wenn dieses Gesamtbild erstellt worden ist, kann ein Unternehmen anhand des Kaufzyklus entscheiden, welche Informationen wann und wo übermittelt werden.
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btS
Als der btS-Bundesvorstand auf einer Insel strandete …
Die Vorstände strandeten dabei auf einer Insel, die nur durch das Lernen neuer Methoden und das Lösen von Problemen als Team wieder verlassen werden konnte – eine Reise, bei der alle Beteiligten sich selbst, aber auch die Kollegen besser kennenlernen durften. Verschiedene Strategiespiele ließen das Team zusammenwachsen. So musste eine Treibsandfläche, bestehend aus 9x9 Quadraten, ohne jegliche verbale Kommunikation untereinander über nur einen richtigen Weg überquert werden. Wie sehr Gestik die
Kommunikation unterstützt, wurde noch deutlicher beim Nachstellen eines Fotos, bei dem die Kollegen nur durch verbales Dirigieren an die richtige Stelle mit dem passenden Gesichtsausdruck plaziert werden mussten. Mit angriffslustigen Einheimischen mussten die Wogen geglättet werden. Dass hinter einem Konflikt verschiedene Ursachen stecken können, der Konfliktverlauf im gemeinsamen Untergang enden kann und welche Lösungsansätze es gibt, wurde in theoretischen Abschnitten erlernt. Im Rollenspiel wurde die Schließung einer fiktiven Geschäftsstelle diskutiert. Dabei wurde klar, welch großen Einfluss die verwendeten Worte auf die Reaktion des Gegenübers haben. Die Insel wurde übrigens erfolgreich verlassen, im Gepäck nicht nur Erkenntnisse über sich selbst und die Teamkollegen. Neue Ansätze, Ideen und Strategien sowie Probleme traten im Trainingsverlauf auf und werden beim anstehenden Bundesvorstands-Wochenende weiter bearbeitet, sodass die btS davon profitieren kann. . Kirsten Ullmann, Bundesvorstand
© erwinova/fotolia.com
Schlagwörter wie Leadership und Management sind aus dem Sprachgebrauch globaler Firmen nicht mehr wegzudenken. Ziel ist es, die Firma durch innovative Ideen voranzubringen und die Mitarbeiter zu motivieren. Auch bei der btS nimmt sich jeder Bundesvorstand Neues vor und möchte Veränderungen einbringen sowie dem Verein den persönlichen Stempel aufdrücken. Wichtig ist dabei, dass jedes neu formierte Vorstandsteam untereinander harmoniert und gemeinsam Probleme und neue Ideen angeht. Deshalb traf sich der aktuelle Bundesvorstand zu einem Teambuilding- und KonfliktmanagementTraining in Göttingen.
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verbände.
Weltkongress
Integrierte Proteomics für das Gesundheitssystem Im Namen der British Society for Proteome Research (BSPR) und der European Proteomics Association (EuPA) lädt das Organisationskomitee des 16. Jahresweltkongresses der HUPO alle Proteomforscher mit dem traditionellen irischkeltischen Gruß „Céad Míle Fáilte’’, mit hunderttausendfachem herzlichen Willkommen, für den 17. bis 21. September 2017 nach Dublin, Irland, ein.
zweigen zusammenbringt. So soll eine neue Generation von multidisziplinären vorwärtsschauenden Wissenschaftlern herangezogen und unterstützt werden, und es ergibt sich die Möglichkeit, neue Fähigkeiten zur Weiterentwicklung der Kenntnisse des menschlichen Proteoms nach vorne zu bringen, um das Verständnis von Gesundheit, Krankheit und Altern zu erweitern.
Das zentrale Kongressthema lautet „Integrierte Proteomics für das Gesundheitssystem“. Die Organisatoren folgen der Vision, eine dynamische wissenschaftliche Tagung zu gestalten, welche die derzeit in der Welt führenden Wissenschaftler auf dem Proteomics-Gebiet mit denjenigen in nahestehenden Wissenschafts-
Der Kongress wird zurückliegende Errungenschaften würdigen, neue revolutionäre Fortschritte in der Proteomforschung präsentieren und Chancen der multidisziplinären Forschung zur Geltung bringen. Dazu dient ein ausgewogenes wissenschaftliches Programm, das frühere Entwicklungsmeilensteine in der Proteom-
MiTGliEDERVERsAMMlUnG
vorstandswahlen bei der dGPF Ein ausführlicher Bericht über die 16. DGPF-Mitgliederversammlung am 3. April 2017 in Potsdam im Rahmen des Proteomic-Forums erscheint im nächsten Heft. Es wurde ein neuer Vorstand gewählt, vorab zeigt das Foto dessen in Potsdam anwesende Mitglieder darunter auch der neugewählte Präsident Prof. Dr. Uwe Völker von der Universität Greifswald (in der zweiten Reihe ganz links).
Termine
2. bis 8. Juli 2017, Dubrovnik (HR), 3rd Int. Mass Spectrometry School 30. Juli bis 5. August 2017, Brixen/ Bressanone (IT) 11th European Summer School
forschung, den aktuellen Status und sich neu herausbildende Weiterentwicklungen beinhaltet. Es gibt sechs Haupt-Sessions, von denen eine den laufenden HUPO-Initiativen und dem Human Proteome Project (HPP) gewidmet ist, ausgerichtet an Biologie und Krankheiten. Um der wachsenden Rolle der Proteomforschung und ergänzender Omics-Technologien für die personalisierte Medizin gerecht zu werden, befasst sich ein Schwerpunkt mit der Anwendung der Proteomics in der Krankheitsdiagnose, der Herstellung (und Charakterisierung) therapeutischer Proteine und der Arzneistoffentwicklung sowie der Analyse und Integration von ProteomicsDaten. Die Teilnahme von führenden internationalen biopharmazeutischen Unternehmen und informationstechnologisch orientierten Firmen aus Irland bietet eine hervorragende Gelegenheit für Austausch und persönliche Kontakte.
Prof. Stephen R. Pennington, Chairman des lokalen Organisationskomitees
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Abb.: DGPF
Auf www.hupo2017.ie gibt es ausführliche Informationen, die neueste Sprecherliste und die Online-Registrierung, und es kann ein Abstract für eine orale Präsentation (per Einladung) oder ein Poster eingereicht werden. Die Organisatoren sorgen für ein herausragendes Umfeld, in dem die Teilnehmer ihre Arbeiten präsentieren, diskutieren und weiterentwickeln können. .
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Termine.
8.–9.5.17 Charité BIH Entrepreneurship Summit 2017 – Global Challenges in Healthcare, Berlin Info: www.stiftung-charite.de
29.–30.5.17
Forum Labor- und Qualitätsmanagement
8.–10.5.17 8. DVFA Frühjahrskonferenz, Frankfurt am Main Info: Ulf Mayer, DVFA, www.dvfa.de
9.–10.5.17 BioMAT 2017, Weimar Info: Deutsche Gesellschaft für Materialkunde e.V., http://biomat2017.dgm.de
9.5.17 Science4Life Technology Slam 2017, Frankfurt am Main Info: Science4Life e.V., www.science4life.de
Das Forum Labor- und Qualitätsmanagement am 27. und 28. Juni 2017 in Saarbrücken beschäftigt sich neben den zahlreichen Themen, die im beruflichen Alltag von Labor- und Qualitätsmanagern eine Rolle spielen, mit der Digitalisierung. Geplant sind Expertenvorträge und Workshops, aber auch Gelegenheiten zum Erfahrungsaustausch. www.klinkner.de
9.5.17
EuroPLX 64 – European Pharma License Exchange, Wien (AT) Info: Dr. Norbert Rau, RauCon www.europlx.com
30.5.17 HTGF Family Day 2017, Bonn Info: High-Tech Gründerfonds, http://high-tech-gruenderfonds.de
7.–9.6.17 3rd Euro Intelligent Materials, Kiel Info: DGM, www.intelligent-materials.dgm.de
13.6.17 Swiss Medtech Day 2017 , Bern (CH) Info: CTI Medical Cluster Fasmed, www.swissmedtechday.ch
21.–22.6.17 MedTech Summit, Nürnberg Info: Forum MedTech Pharma e.V., www.medtech-summit.com
Chemie Pitch Day, Frankfurt am Main Info: HTGF/Dechema, http://high-tech-gruenderfonds.de
10.–11.5.17 6. International Bioeconomy Conference Bio Meets Economy – Science Meets Industry, Halle (Saale) Info: Nadja Sonntag, WissenschaftsCampus Halle, www.bioeconomy-conference.de
32. Chemspec europe 2017 in münchen
15.–17.5.17 7 th European Biosimilars Congress, München Info: Conferenceseries LLC, http://biosimilars-biologics.pharmaceuticalconferences.com/europe/
16.–18.5.17
BaseLaunch – Sprungbrett für Start-ups Am 18. Mai 2017 können sich in Heidelberg Start-ups aus dem Gesundheitsbereich mit Schwerpunkt Therapeutika über das neue 15-monatige Accelerator-Programm BaseLaunch informieren. Die Sieger des Auswahlverfahrens erhalten finanzielle und fachliche Unterstützung sowie Büro- und Laborräume im Innovationspark Basel. baselaunch.biocom.de
LABVOLUTION/BIOTECHNICA, Hannover Info: Deutsche Messe AG, www.labvolution.de
16.–17.5.17 Treffen des Kompetenznetzwerks für Stammzellforschung NRW, Münster Info: Stammzellnetzwerk Nordrhein-Westfalen, www.congress.stemcells.nrw.de
Die Chemspec Europe kehrt nach München zurück. Vom 31. Mai bis 1. Juni 2017 präsentieren Hersteller, Händler und Distributoren von Fein- und Spezialchemikalien ihre neuesten Produkte, Dienstleistungen und Forschungsergebnisse einem Fachpublikum, das ausschließlich aus Industrievertretern der Fein- und Spezialchemie besteht. www.chemspeceurope.com
16.5.17 Additive Fertigung von Implantaten – kritische Aspekte und Lösungen, Tuttlingen Info: Christian Sassor, MedicalMountains AG, www.medicalmountains.de
17.5.17 BIONNALE 2017, Berlin (GER) Info: Berlin Partner, www.healthcapital.de
18.–19.5.17
Abb.: BaseArea.swiss/Klinkner&Partner7Chemspec
PLCD-Frühjahrstagung 2017, Leipzig Info: Pharma-Lizenz-Club Deutschland (PLCD), www.plcd.de
21.–23.5.17 EMBO|EMBL Symposium: Molecular and Cell Biology of Membranes, Heidelberg Info: European Molecular Biology Laboratory – EMBL, www.embo-embl-symposia.org
22.–23.5.17 BioVaria 2017, München Info: Esther Lange, Ascenion GmbH, www.biovaria.org
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22.–23.6.17 Business Contracts in English (Seminar), Hamburg Info: TuTech Innovation GmbH, http://tutech.de
23.6.17 Jahrestagung der österreichischen Reinraumgesellschaft, Riegersburg Info: Österreichische Reinraumgesellschaft, www.oerrg.at
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service.
index Das Magazin |transkript erscheint monatlich (mit zwei Doppelausgaben pro Jahr) im Verlag der BIOCOM AG Lützowstraße 33–36 10785 Berlin | Germany Tel.: 030 / 26 49 21-0 Fax: 030 / 26 49 21-11 E-Mail: transkript@biocom.de Internet: www.biocom.de Herausgeber: Dipl.-Biol. Andreas Mietzsch Redaktion: Dipl.-Biol. Thomas Gabrielczyk Maren Kühr, Dr. Martin Laqua Helene Märzhäuser Anzeigen: Oliver Schnell, Christian Böhm, Marco Fegers, Andreas Macht Tel.: 030/264921-45, -49, -56, -54 Vertrieb: Marcus Laschke Tel.: 030/264921-48 Design: Oliver-Sven Reblin Herstellung: Benjamin Röbig Druck: H. Heenemann GmbH & Co. KG 12103 Berlin 23. Jahrgang 2017 Hervorgegangen aus BioTechnologie Das Nachrichten-Magazin (1986–88) und BioEngineering (1988–94) ISSN 1435-5272 Postvertriebsstück A 49017 |transkript ist nur im Abonnement beim BIOCOM-Verlag erhältlich. Der Jahresbezugspreis beträgt für Firmen und Institutionen 186 €, für Privatpersonen 94 € und für Studenten unter Vorlage einer gültigen Immatrikulationsbescheinigung 48 €, jeweils inkl. Mwst. und Porto. Auslandstarife auf Anfrage. Eine Abo-Bestellung kann innerhalb von zwei Wochen bei der BIOCOM AG schriftlich widerrufen werden. Das Abonnement gilt zunächst für ein Jahr und verlängert sich jeweils um ein weiteres Jahr, falls es nicht spätestens sechs Wochen vor Ablauf gekündigt wird. Bei Nichtlieferung aus Gründen, die nicht vom Verlag zu vertreten sind, besteht kein Anspruch auf Nachlieferung oder Erstattung vorausbezahlter Bezugsgelder. Gerichtsstand, Erfüllungs- und Zahlungsort ist Berlin. Namentlich gekennzeichnete Beiträge stehen in der inhaltlichen Verantwortung der Autoren. Alle Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Ohne schriftliche Genehmigung darf kein Teil in irgendeiner Form reproduziert oder mit elektronischen Systemen verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Titelbild: Boehringer Ingelheim Beilagen: BioM , Chemspec, Dr. Klinkner&Partner, Lab Logistics Group, © BIOCOM AG ® BIOCOM ist eine geschützte Marke der BIOCOM AG, Berlin
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Unternehmen A ABBOTT Laboratories Abbvie Inc. Adhesys Medical Aevis-Victoria-Gruppe AMSilk GmbH Analytik Jena AG Apogenix AG Ares Genetics GmbH AstraZeneca Audi AG
Seite 10 17 20 21 VIII XI, 65 17 7 7 VIII
B Bain Capital Private Equity LP 12 BaseLaunch 5 BASF 53, 74, VIII, XVI, 74 Bayer AG 6, 20 BD Biosciences VII Berlin Partner GmbH U3 BioCampus Cologne Grundbesitz 15 BioCat GmbH XIX Biochain Inc. 6 BIOCOM AG 69 Biogen Idec 17 3, Beilage BioM Biotech Cluster BioMed Partners 67 biooekonomie.de XIV Biotelemetry 21 Biotest AG 10 Biotronik GmbH & Co. KG 18 Blitz F16-83 GmbH 6 Boehmert & Boehmert 16 Boehringer Ingelheim 7, 8 Boston Scientific 21 Brain AG 73 Bristol-Myers Squibb 7 Burgwedel Biotech GmbH 62 C CANDOR Bioscience GmbH III Cardior 23 Cathay Fortune 6 CEM GmbH 16, XVIII, XX Chemspec Europe 2017 Beilage Cinven Partners LLP 12 CMS Hasche Sigle 67 Covestro Deutschland AG VIII Creat Group Corp. 10 Crispr Therapeutics 22 Curetis N.V. 7, 23, 65 CureVac GmbH 67 CytoTools AG 24 D Danone Dentons Europe LLP Dow Agro Science Dr. Klinkner & Partner Drifton A/S E Elsevier B.V. Elli Lilly EMBL Venture Fonds Epigenomics AG Eppendorf AG Essen Bioscience Essex Woodlands Evercyte GmbH
Evonik AG EVOX EY
56 58 14, 15
F FGK Clinical Research GmbH 55 Fördergesellschaft IZB 17, 23 Forbion Capital Partners 67 Fresenius SE 6, 25 G Genome Biologics GenSearch Consulting Gerresheimer AG Gilead Sciences GlaxoSmithKline Grünenthal GmbH H HMW Innovations AG Hochschule für Angewandte Wissenschaften München Hookipa Biotech AG I Immunogen Corp. Index Ventures Ingro Finanz AG INHECO GmbH Innovex Therapeutics Itizzimo AG
23 13 25 7 7 20
U4 73 65
10 24 16 XIX 58 VI
J/K Johnson & Johnson 7, 24 Kreditanstalt für Wiederaufbau 54 Kuros Biosciences AG 65 L Lab Logistics Group GmbH Beilage Lead Discovery Center GmbH 7 Life Science Austria LISA 11 LifeWatch AG 21 LTF Labortechnik GmbH XV, XIX LXP Group GmbH VIII
N Nabriva Therapeutics AG 7 Nestlé VIII New England Biolabs GmbH U2 nova-Institut GmbH VIII Novartis AG 7, 17, XXI Novozymes A/S 7 Numares AG XVI O Ogel GmbH Oncomed Pharmaceuticals Organobalance GmbH Origin Materials
10 6 65 VIII
P/Q PerkinElmer (LAS) Germany II Pfizer 7 Pioneer 53 Piqur Therapeutics AG 65 Polyphor Ltd 16 Qiagen XVI, 58 R Roche AG Royal DSM
7, 16, 17, 25 56
S Sangamo Biosciences Inc. XIII Sanofi SA 7, 9 Sarstedt AG & Co XIII, XVIII Sartorius AG XV, 65, 66 schuett-biotec GmbH XVIII Seracell Pharma AG 24 Sotio a.s. 7 SphingoTec GmbH XVI Stada Arzneimittel AG 12 STRATEC Biomedical AG 24 Symetis AG 21 Syngenta 53 T Thermo Fisher Scientific Topas Therapeutics GmbH Tosoh Bioscience GmbH
XVII 65 IX
Abonnement? transkript.de/zeitschrift/abonnieren.html
VIII 19 53 2 Beilagen XVII
21 7 67 6 V, XXIII XV 24 58
M Merck KGaA 6 Merial 9 Metrix 58 MIG Verwaltungs AG VIII, 67 Miltenyi Biotech GmbH XV MKS Instruments Inc XV MLM Medical Labs GmbH XXIV Molecular Partners AG 24 Monsanto XVI, 53, 65, 74 MorphoSys AG 65 MSD Sharp & Dohme GmbH 62
U Umetrics AB XV UNION Investment Privatfonds 25 V Valneva SE Varuma AG Versantis AG Vita 34 AG
25, 65 16 7 24
Z Zellwerk GmbH
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28.04.2017 10:42:28 Uhr
STELLENMARKT.
Die Hochschule München ist eine der gröÃ&#x;ten Hochschulen für angewandte Wissenschaften in Deutschland. Wir sehen unsere Herausforderung und 8GTR¿KEJVWPI KP GKPGT CMVKXGP <WMWPHVUIGUVCNVWPI XQP .GJTG (QTUEJWPI WPF 9GKVGTDKNFWPI DGK MQPUGSWGPVGT #WUTKEJVWPI CWH FKG 2TCZKU Die Fakultät für Wirtschaftsingenieurwesen sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine/einen
Projektingenieurin/Projektingenieur der Fachrichtung Bioingenieurwesen/Biotechnologie Kennziffer: 09-01-17 in Vollzeit mit 40,1 Std./Wo.
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Ihre Aufgaben â&#x20AC;¢ Organisation des Biotechnologielabors (Bestellwesen, Erstellen von Arbeitsanweisungen, Wartungsarbeiten, Erstellen von Gefährdungsbeurteilungen, Funktionstests von Labormaterial) â&#x20AC;¢ Beteiligung an der Konzeption und Durchführung von biotechnologischen Laborpraktika (Planung und Etablierung von Laborversuchen, Vor-/Nachbereitung der Praktika) â&#x20AC;¢ Mitarbeit bei F&E-Projekten in den Bereichen Bioprozesstechnik bzw. 16S rDNA-basierte Methoden zur bakteriellen Populationsanalyse â&#x20AC;¢ Einweisung und Betreuung von Praktikanten/Praktikantinnen, Bacheloranden und Studentischen Hilfskräften !@J (JG³D â&#x20AC;¢ Erfolgreich abgeschlossenes Studium (Diplom (FH) bzw. Bachelor) der Fachrichtung Bioingenieurwesen bzw. Biotechnologie oder eines verwandten Fachgebiets â&#x20AC;¢ Handwerkliche Fähigkeiten, experimentelles Geschick, eine selbstständige und strukturierte Arbeitsweise sowie ein hohes MaÃ&#x; an Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit werden erwartet â&#x20AC;¢ Erfahrung in einschlägigen molekularbiologischen Arbeitsmethoden (PCR, Hybridisierungstechniken, Proteinanalytik) und der Bioverfahrens technik (Fermentation, Kultur bakterieller und eukaryotischer Zellen) erwünscht â&#x20AC;¢ Erfahrungen im Bereich Lehre und Ausbildung erwünscht â&#x20AC;¢ Ausreichende Englischkenntnisse zum Studium der überwiegend englischen Fachliteratur und der routinierte Umgang mit den gängigen Computerprogrammen Wir bieten Ihnen â&#x20AC;¢ Einen auf 5 Jahre befristeten Arbeitsvertrag â&#x20AC;¢ Eine Vergütung in der Entgeltgruppe 10 TV-L â&#x20AC;¢ Sozialleistungen entsprechend den Regelungen des öffentlichen Dienstes einschlieÃ&#x;lich zusätzlicher Altersversorgung â&#x20AC;¢ Eine abwechslungsreiche und eigenverantwortliche Tätigkeit â&#x20AC;¢ Einen modern ausgestatteten Arbeitsplatz in zentraler und verkehrs IÂ&#x20AC;PUVKIGT .CIG /Â&#x20AC;PEJGPU OKV ¿GZKDNGP #TDGKVU\GKVGP XGTIÂ&#x20AC;PUVKIVGP Job Tickets im Ã&#x2013;PNV sowie kostenfreier Nutzung unserer Tiefgarage Die Ausgestaltung des Arbeitsverhältnisses richtet sich nach den Bestimmungen des Tarifvertrages für den öffentlichen Dienst der Länder (TV-L). Bitte informieren Sie sich z. B. unter http://www.lff.bayern.de/bezuege/ arbeitnehmer/#entgelt über die Entgelttabelle des TV-L. &KG *QEJUEJWNG /Â&#x20AC;PEJGP H{TFGTV FKG DGTW¿KEJG )NGKEJUVGNNWPI XQP Frauen und Männern und strebt insbesondere im technischen Bereich eine Erhöhung des Frauenanteils an. Wir freuen uns daher ausdrücklich über Bewerbungen von Frauen. Eine Beschäftigung in Teilzeit ist möglich, sofern sich mehrere entsprechend SWCNK¾\KGTVG 6GKN\GKVMTkHVG DGYGTDGP WPF RCUUGPF GTIkP\GP Kandidatinnen und Kandidaten mit Schwerbehinderung werden bei ansonsten im Wesentlichen gleicher Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung bevorzugt eingestellt. Fühlen Sie sich angesprochen? Wir freuen uns auf Ihre aussagekräftige Bewerbung, bevorzugt über unser Online-Portal unter https://www.hm.edu/allgemein/job_karriere/bewerbermanagment.de.html, oder postalisch bis zum 25.04.2017. Für Auskünfte stehen wir Ihnen unter unserer Bewerberhotline gerne zur Verfügung, Tel.: 089 1265-4845 Servicezeiten: Mo, Di, Fr: 9:00 â&#x20AC;&#x201C; 12:00 Uhr und Di: 13:00 â&#x20AC;&#x201C; 15:00 Uhr Fachliche Fragen an: Herrn Prof. Dr. Trebesius, Tel.: 089/1265-3917 Hochschule München, Personalabteilung, LothstraÃ&#x;e 34, 80335 München
www.hm.edu
www.brain-biotech.de â&#x20AC;¢ Tel.: +49 (0) 6251 9331-0 â&#x20AC;¢ hr@brain-biotech.de
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Zahlwort
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Millionen Tiere wurden 2015 laut Angaben des Bundesagrarministeriums in Tierversuchen deutschlandweit eingesetzt.
Die sechste Ausgabe des Jahres erscheint am 31. Mai 2017. Der Anzeigenschluss fĂźr |transkript 6/17 am 15. Mai gilt sowohl fĂźr das reguläre Heft als auch fĂźr das Themenspezial, das alle Vertreter der Biotechnologie-Branche interessieren dĂźrfte: Innovationen bei der Herstellung, Aufreinigung und AbfĂźllung von Biologika â&#x20AC;&#x201C; Biomanufacturing und . Bioprocessing.
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Meeresbiologen aus Kiel und Monterey (USA) ist es erstmals gelungen, den Tiefseekraken Haliphron atlanticus bei der Nahrungsaufnahme zu filmen. Sie konnten nachweisen, dass sich das Tier zumindest zum Teil von Quallen ernährt. (SCI.R EP., doi: 10.1038/srep44952).
Enthauptung
EntschlĂźsselung
An den Haaren herbeigezogen
Roggengenom geknackt
FrĂźher oder später muss sich fast jeder Mann mit dem Problem Glatze auseinandersetzen. Bisher galt das männliche Hormon Testosteron als SĂźndenbock fĂźr kahle Stellen auf dem Kopf, doch Wissenschaftler der Universität Greifswald haben dieses Vorurteil in einer groĂ&#x;angelegten Studie (doi:10.1001/jamadermatol.2017.0297) systematisch untersucht und widerlegt. Insgesamt werteten sie die Daten von 373 gesunden
Mit Roggen wurde nun auch das Genom der letzten wirschaftlich wichtigen Getreidepflanze komplett entschlĂźsselt. â&#x20AC;&#x17E;Lange Zeit lag keine Sequenz des Roggengenoms vor, während die Genome der verwandten Getreidearten Gerste und Weizen in den letzten Jahren entschlĂźsselt und der Ă&#x2013;ffentlichkeit zur VerfĂźgung gestellt wurdenâ&#x20AC;&#x153;, sagt Eva Bauer, Erstautorin der Studie (Plant Journal, doi: 10.1111/tpj.13436). Roggen ist besonders frostfest und kann trotz nährstoffarmer BĂśden und langer Trockenheit hohe Ernteerträge erzielen. FĂźr die Landwirtschaft besteht daher ein groĂ&#x;es Interesse, die genetischen Eigenschaften des Roggens auch auf andere Getreidesorten zu Ăźbertragen. . Entdeckung
Schutz vor Prostatakrebs Männern im Rahmen der BevÜkerungsstudie Ship-Trend aus und stellten dabei keinen Zusammenhang zwischen den Sexualhormonen Testosteron und Androstendion und Haarausfall fest. Da die Ursache fßr einen kahlen Kopf bisher nicht vollständig geklärt ist, gibt es nur wenige Wirkstoffe mit teilweise starken Nebenwirkungen auf dem Markt. .
Brokkoli produziert besonders viel Sulforaphan und kann sogenannte â&#x20AC;&#x17E;long non-coding RNAâ&#x20AC;&#x153; (lncRNA) neutralisieren. Lange wurden diese DNA-Abschriften zum GenmĂźll gezählt, doch laut Forschern der Oregon State University (doi:j.jnutbio.2017.01.001) haben lncRNAâ&#x20AC;&#x2122;s eine wichtige Funktion: Sie regulieren die Aktivität von Genen, die unter anderem eine Entartung von Prostatazellen begĂźnstigen kĂśnnen. .
Abb.: Monterey Bay Aquarium Research Institute (MBARI), Pixabay
â&#x20AC;&#x17E;Der Chemiekonzern BASF und US-Agro-Riese Monsanto wollen bis zu 1,5 Mrd. US-$ (1,2 Mrd. Euro) in eine gemeinsame Entwicklungspipeline investieren. Das Ziel sind Nutzpflanzen mit hĂśherem Ertrag, vor allem mit gesteigerter Stresstoleranz gegenĂźber Wassermangel.â&#x20AC;&#x153; .
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28.04.2017 10:39:55 Uhr
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