|transkript 4.2020 – Leseprobe

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26. Jahr. № 4. 2020.

ISSN 1435-5272 | A 49017

Wirtschaft. Technologie. Leben.

LESEPROBE

das 10%problem AWV: Finanzierungslücken drohen

wirtschaft

impfstoffe aus Deutschland wissenschaft

Vernetzte Kliniken Interview

Helga RübsamenSchaeff laborwelt

Diagnostik


be INSPIRED drive DISCOVERY stay GENUINE

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M

BIO EE Oc -Eur T U tob S o er pe D ! 26 i -29 gital , 20 20 EDITORIAL

Corona und kein Ende in Sicht

Foto: BIOCOM

> Diese |transkript-Ausgabe,

einigermaßen normalisiert. liebe Leser, markiert zwar Vorausgesetzt, dass es überden Abschluss des 26. Jahrhaupt wirksame und sichere ganges, ist aber trotzdem Impfstoffe geben wird, vereine Premiere: Zum ersten steht sich. Die Wirtschaft Mal wurde das Heft komplett arbeitet jedenfalls weltweit im sogenannten Homeoffice mit Hochdruck daran. Unerstellt, denn Verlag und Rezählige Milliarden fließen daktion waren wegen eines in Forschung, Entwicklung COVID-19-Falls im familiund auch Produktionsanlaären Umfeld eines Mitarbeigen – lesen Sie unseren Beters geschlossen. Einerseits Andreas Mietzsch richt auf Seite 12ff. Corona toll, dass das funktioniert, Herausgeber verändert offenbar nicht nur aber andererseits ziemlich die Reisegewohnheiten von lästig, wenn ausgefeilte Arbeitsabläufe Managern und Touristen, sondern auchplötzlich nicht mehr möglich sind. Und speziell im Pharmabereich die im Zuge der damit reihen wir uns in die lange Schlange Globalisierung entstandenen Strukturen. derjenigen ein, die fragen: Wie lange dauert das bloß noch? > Eine strukturelle Erneuerung ist auch Das ist zunehmend eine Frage der Bio- dringend dem Nobelpreis zu wünschen. In politik. Während der US-amerikanische diesem Jahr wird einmal mehr deutlich, wie Präsident seinen Anhängern weiterhin vor- veraltet die Preiskategorien sind. Große gaukelt, noch vor dem Wahltermin im No- Freude ist darüber angezeigt, dass mit Emvember stünde ein Impfstoff zur Verfügung, manuelle Charpentier und Jennifer Doudna steigen witterungsbedingt die Fallzahlen zwei Frauen ausgezeichnet wurden – was und mindestens drei der großen, interna- leider immer noch der Erwähnung wert ist. tionalen klinischen Studien wurden schon Doch dass die beiden Molekularbiologinnen wegen des Auftretens von Nebenwirkungen für ihre Entwicklung der Genschere CRISPR/ zeitweise gestoppt. Was Trump nicht sagt: Cas mit dem Nobelpreis für Chemie geehrt Selbst wenn ein Impfstoff zugelassen wäre, wurden, kann einen auf die Palme bringen. ist die Pandemie damit keineswegs been- Die großen Innovationen unserer Zeit bringt det. Klügere Köpfe weltweit denken darüber die Biologie hervor, was der Herr Nobel im nach, wer überhaupt wo und wann geimpft 19. Jahrhundert noch nicht wissen konnte. werden kann, selbst wenn Millionen Dosen Hallo Stockholm, Ihr da in der Königlich zur Verfügung stehen. Wie oft muss geimpft Schwedischen Akademie der Wissenschaften, werden? Wie wirksam sind die Impfungen? wir leben im 21. Jahrhundert! Muss die Vakzine – wie bei den mRNAImpfstoffen zu erwarten – bei -70° Celsius > Zwei Hausmitteilungen zum Schluss: gekühlt werden? Wie lange brauchen Ärzte Mitten im Corona-Shutdown der verganund Impfzentren, um die zur Beendigung genen Tage hat ein neuer Kollege bei uns der Seuche notwendigen 60% einer Milli- begonnen. Erschwerte Bedingungen für Toonenbevölkerung zu impfen? bias Thieme, der ab sofort die |transkriptMitglieder der Ständigen Impfkommission Redaktion verstärkt. Und auch das 33. (Stiko) beim Robert-Koch-Institut werden BioTechnologie Jahrbuch ist von Corona in der Presse mit Schätzungen zitiert, dass betroffen: Der ursprüngliche Erscheinungses mindestens noch ein bis zwei Jahre dau- termin im Juni verschiebt sich in diesem ert, bis sich das Leben hierzulande wieder Ausnahmejahr auf Anfang Dezember. .

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Inhalt 4 | 20

12

Der Mainzer Impfstoffher­steller Biontech rüstet seine Produktionskapazität für Pandemie- und andere mRNA-Impfstoffe durch die Übernahme der Behringwerke von der Schweizer Novartis AG auf.

50

Eigentlich könnte der in Corona-Zeiten erstarkte deutsche Biotech-Sektor stolz sein. Wurde er doch durch die 15. Novelle der Außen­wirtschaftsverordnung (AWV) als strategisch schützenswert geadelt. Doch sich mehrende Berichte über infolge der Verordnung abgesagte Finanzierungen lähmen die geschockten Innovatoren.

COVID-19-Diagnostik: Spahn setzt bei neuer Teststrategie auf schnelle Antigentests; CARB-X-Geld für zweites PolyphorAntibiotikum; Siemens Healthineers lanciert COVID-19-Antigentest in Europa; Die Braunschweiger Unternehmen Yumab GmbH und die Abcalis GmbH gewinnen den Innovationspreis Niedersachsen; High Tech-Forum empfiehlt Bundesregierung systematischen Ausbau von Bio-IT; Bund zahlt Strafe für zu wenig Kunststoffrecycling; Ärzte ohne Grenzen fordern COVID-19-Patentmoratorium; Deutschland gut gerüstet für zweite PandemieWelle; KWS baut Saatgutproduktion aus; Altersbedingtes Anhäufen von Amyloidprotein erklärt Demenz; Marktpotential der Pandemievakzine 6–8

Wirtschaft

Chr. Hansen übernimmt Jennewein

18

Biovaria expandiert im virtuellen Format

20

Interview Dr. Julia Schaft, Geschäftsführerin BioRN Cluster Management GmbH, Heidelberg

21

COVID-Vakzine BNT162-b2; Ender Diagnostics testet für SWISS; Heidelberg Pharma senkt Prognose; Icanomab erhält Seed-Finanzierung; Marinomed steigert Umsatz um 38%; Polyphor schließt Vermarktungsab­ kommen für chinesischen Markt; Neuer Pureos Risikokapitalfonds wirbt 157 Mio. Euro ein; Schwedische Cellink AB kauft Scienion AG 30–33

Pandemie

Klinische Studien

34–36

Unternehmen und BIO Deutschland werben bei Ministerien für CoronaTherapie-Fonds 22–28

Börse

38–39

Schlaglicht Bio-Europe Interview Eine lohnende Investition Prof. Dr. Helga Rübsamen-Schaeff, Coleitung der AG Gesundheitspolitik BIO Deutschland, Gründerin Aicuris GmbH 28

11

Lizenzen und Marktaussichten in Pandemiezeiten

42–43

Unendliche Geschichte Dr. Derk Vos, Maiwald Patentanwaltsund Rechtsanwalts GmbH 44

Netzspiegel Impfstoffproduktion Biontech übernimmt Behringwerke und baut Vakzineproduktion aus 12–16

SARS-CoV-2: AstraZeneca kassiert in USA für Antikörperkandidaten; Biontech und Pfizer präsentieren Ergebnisse mit

Schutzzertifikat widerrufen Marcus Engelhard, Boehmert & Boehmert

46

Bildnachweis: Volkswagen (rechts), CC BY-SA 3.0/wikipedia.org (links)

Intro


LESEPROBE

|transkript 4.2020

inhalt. I 5

60

LABORWELT sprach mit Aignostics-CEO Viktor Matyas über das Zusammenwachsen von Biologie und künstlicher Intelligenz in Diagnostik und personalisierter Medizin.

29

Über einen Fonds zur Förderung von Pandemiewirkstoffen sprach |transkript mit Prof. Dr. Helga RübsamenSchaeff, Gründerin Aicuris.

Politik

49

74

Im Oktober ist das Netzwerk Universitätsmedizin mit 150 Mio. Euro Fördergeld vom BMBF gestartet. Ziel: Die Unikliniken vernetzen, um schnell die richtigen Pandemiemaßnahmen ergreifen zu können.

Brustkrebs Die PATH-Biobank gibt Hoffnung

64

Prof. Dr. Michael Krawczak, Universität Rostock

77

Bildnachweis: Aignostics GmbH (links oben); Picture People (links unten); ismagilov/123rf.co (rechts)

titel Schaden ohne Not: Wie die neue Außenwirtschaftsverordnung die Biotech-Finanzierung aushebelt 50–55

Kunststoff

vermischtes

Expertenstatement

Pseudotest schafft keine Transparenz über Mutageneseverfahren; Aktions­plan Forschungsdaten läuft an; Demenzstrategie der Bundesregierung gestartet; Spahn in Schwierigkeiten 56

Prof. Dr. Arndt Rolfs, CEO Centogene GmbH, Rostock 66–67

Laborwelt

Diagnostik hält Schritt

Bioform – Spritzgussfähig und kompostierbar

Wissenschaftler erfassen Abbild des COVID-Immunstatus der Bevölkerung 78

65

Lymphozytenanalytik

Dies und Das

Immunstatus per Post

70

Neuer Diagnostik-Fonds

71

57

58–59

Wissenschaft

Mit Biologika gegen virusinduzierte Gefäßentzündungen; |transkript persönlich: Jürgen Knoblich, IMBA, Wien 79

73

80

Neue Produkte

72

Medien

80

Regionales

81–82

Verbände

84–85

Personalia

86, 89

Interview

COVID-19

Viktor Matyas, CEO, Aignostics GmbH, Berlin 60–62

NUM vernetzt Universitätsmedizin

Kapillarelektrophorese

Klartext

Termine

87

Neues Instrument für die Sequenz-/ Fragmentanalyse

Wichtiger denn je: Datenspende für die medizinische Forschung

Extro

90

63

74–76


Standort im GrĂźnen mit langer Tradition: Im BiotechZentrum Marburg-Marbach produziert Biontech zukĂźnftig seinen COVID-19-Impfstoff.


Wirtschaft. I 13

LESEPROBE

made in Germany In den vergangenen Jahrzehnten ist die Produktion pharmazeutischer Wirkstoffe zu einem Großteil nach Asien verlagert worden. Doch in der Corona-Pandemie besinnen sich Hersteller auf deutsche Standorte. Die Mainzer Biontech will in den ehemaligen Behringwerken COVID-19-Impfstoffe produzieren, der französische Konzern Sanofi in Frankfurt-Höchst Vakzine abfüllen. von Tobias Thieme

Bildnachweis: Pharmaserv

Bildnachweis:

W

ie an einer Perlenkette reihen sich die Werksgebäude in Marburg-Marbach. Sie liegen in einem kleinen Tal mit dichtbewaldeten Hängen. Und sind Teil des Biotech-Zentrums Behringwerke. Keimzelle dieses Clusters mit mehr als zehn Unternehmen und insgesamt 6.000 Mitarbeitern sind die traditionsreichen Produktionsstätten, in die Pharmapionier Emil von Behring 1904 sein Medizinnobelpreis-Geld investierte. Die ehemaligen Behringwerke hat nun die Mainzer Biontech SE von der Schweizer Novartis AG übernommen, samt der 300 Mitarbeiter. Zum Kaufpreis und den Gesamtinvestitionen in Marburg will das Unternehmen keine Angaben machen. Das Fördergeld des Bundesforschungsministeriums in Höhe von 375 Mio. Euro werde nicht für den Kauf, sondern für den laufenden Betrieb und für Studien verwendet, sagte Biontech auf Anfrage. Ohnehin wurde der Kauf des Werkes von Biontech mit eigenen Aktien bezahlt („share purchase agreement“). Damit im Zusammenhang könnte eine Mitteilung der „United States Securities and Exchange Commission“ von Mitte September über eine Befreiung vom Wertpapier-Angebot (Notice of Exempt Offering of Securities) stehen – demnach

wurden 250 Mio. US-Dollar außerhalb des Börsenhandels reserviert. Eine Verwendung zum Zwecke eines Firmenzukaufes (M&A) wurde ausgeschlossen. Biontech plant, auch in Marburg seinen COVID-19-Impfstoff BNT162b2 zu produzieren. Mit der GMP-zertifizierten Anlage erweitert das Unternehmen seine Kapazität nach eigenen Angaben um 750 Millionen Dosen pro Jahr. Derzeit untersuchen Biontech und sein Kooperationspartner, der US-Pharmakonzern Pfizer Inc., vier Impfstoffkandidaten in klinischen Tests, den führenden Kandidaten in einer globalen Phase III-Studie. Ergebnisse sollen bis Ende Oktober vorliegen. Bereits in der ersten Oktoberwoche haben Biontech und Pfizer einen wichtigen Schritt in Richtung Zulassung ihrer Vakzine gemacht. Die Unternehmen haben einen sogenannten Rolling-Review-Prozess bei der europäischen Arzneimittelbehörde EMA eingeleitet. Ein besonders schnelles Verfahren, an dessen Ende die Marktzulassung des Impfstoffs in Europa stehen könnte. Laut EMA wird es nur in einem Notfall angewendet. Normalerweise müssen alle Daten zur Wirksamkeit, Sicherheit und Qualität eines Präparats sowie alle weiteren […] » Lesen Sie den ganzen Artikel in der gedruckten Ausgabe.


Tal des Todes nennen finanzschwache Biotech-KMUs den langen, kapitalintensiven Weg in der Medikamentenentwicklung, bis endlich genügend Daten für eine Partnerschaft, Finanzierungsrunde oder Übernahme gesammelt sind – hauptsächlich, weil nur wenige Unternehmen die Durststrecke finanziell überleben. Die im Juni 2020 in Kraft getretene 15. Novelle der Verordnung zum Außenwirtschaftsgesetz erschwert rund 90% der für die Entwicklung und Kooperation mit Pharmapartnern dringend benötigten Finanzierungen und Anschlussfinanzierungen, wie Risikokapitalgeber und Unternehmen zunehmend beklagen.


LESEPROBE

titel. I 51

schaden ohne not Eigentlich könnte der in Corona-Zeiten erstarkte deutsche BiotechSektor stolz sein. Wurde er doch durch die 15. Novelle der Außen­ wirtschaftsverordnung (AWV) als strategisch schützenswert geadelt. Doch sich mehrende Berichte über infolge der Verordnung abgesagte Finanzierungen lähmen die geschockten Innovatoren. von Thomas Gabrielczyk

Bildnachweis: Volkswagen

Bildnachweis:

B

esser hät te es der deutsche Biotech-Sektor eigentlich nicht treffen können. Mit zwei von insgesamt drei führenden börsennotierten Entwicklern von mRNA-basierten COVID-19-Vakzinen – der Mainzer Biontech SE und der Tübinger Curevac AG – sowie einer beachtlichen Zahl therapeutisch vielversprechender Biologika in der Pipeline, waren die Augen der Öffentlichkeit noch nie so sehr auf die Biotech-Entwickler gerichtet wie im Zuge der Coronapandemie. Den Grund für die, auch im internationalen Vergleich hohe Dichte an wissenschaftlicher Exzellenz im Land kennt Dr. Dominik Schumacher, Ausgründer des ADC-Entwicklers Tubulis GmbH aus der LMU München: „Deutschlands Stärke ist die Förderung von hochinteressanten translationalen Projekten aus der akademischen Forschung. Das gibt es nirgendwo sonst auf der ganzen Welt.“ Wie alle Entwickler weiß Schumacher natürlich auch, dass Drug Development einen langen Atem braucht und hunderte von Millionen Euro bis zur Zulassungsreife kostet. „Danach kommt eine Lücke – das ist aber nichts Neues –, die von relativ wenigen Investoren geschlossen wird, und nur sehr wenige von ihnen kommen aus Deutschland“ , so Schumacher. Darunter sind auch die Family Offices der Strüngmann-Brüder und des

SAP-Mitgründers Dietmar Hopp, deren Finanzierungen maßgeblich dazu beigetragen haben, dass Biontech und Curevac das Tal des Todes in Sachen Finanzierung erfolgreich überwinden konnten. Normalerweise ist Risikokapital jedoch ein internationales Geschäft (vgl. Tabelle S. 55), und die VC-Gesellschaften zieht es dorthin, wo Investoren nicht doppelt Steuern zahlen müssen oder Firmenpleiten abschreiben können, zum Beispielauf die Kanalinseln Jersey oder Guernsey. böse überraschung Genau dort hat auch BioMed Partners – Leitinvestor bei Tubulis’ jüngster 10,7 Mio. Euro Serie-A-Finanzierung im Juli und auf Investitionen im deutschsprachigen Europa fokussiert –seinen Sitz. Das wäre Tubulis beinahe zum Verhängnis geworden. „Wir waren praktisch drei Wochen vor dem Abschluss der Finanzierungsrunde und dann kam das neue Gesetz “, so Michael Wacker, Partner bei BioMed Partners. Die Verträge mit den Co-Investoren Seventure Partners, Coparion, Bayern Kapital, Occident und dem High-Tech Gründerfonds waren fertig geschrieben. „Dann hieß es plötzlich, ihr dürft da nicht mehr als 10% investieren, weil ihr als […] » Lesen Sie den ganzen Artikel in der gedruckten Ausgabe.


Bisher gab es in Deutschland keine digitale Medizin und schon gar keine Patientendaten anhand derer Klinikärzte von dem Wissen weit entfernter Kollegen bei Diagnose und Therapie profitieren konnten. Die COVID-19-Pandemie hat immensen Handlungsdruck offenbart. Mit zunächst 150 Mio. Euro soll nun in der Virusinfektiologie und Pandemieforschung nachgeholt werden, was in den vergangenen zehn Jahren verschlafen wurde und an US-Kliniken mit Hochdruck vorangetrieben wird: Forschen an vernetzten Daten.


LESEPROBE

COVID-19. I 75

VerNetzte Kliniken Rund 150 Mio. Euro steckt das Bundesforschungsministerium in das Anfang Oktober gestartete Netzwerk Universitätsmedizin (NUM) der 37 deutschen Universitätskliniken. In Zeiten der Corona-Krise soll deren digitale Vernetzung so schnell wie möglich praxisrelevante Diagnose- und Therapielösungen liefern. von Thomas Gabrielczyk

Bildnachweis: ismagilov/123rf.com

Bildnachweis:

E

in Anruf der Bundeskanzlerin kann laut Bundesforschungsministerin Anja Karliczek manchmal viel bewirken. „Was kann man denn da noch machen?“ habe die Kanzlerin nachgefragt und damit angestoßen, worauf Kliniker an Deutschlands 37 Universitätskliniken schon seit zehn Jahren warten: Losgetreten durch die COVID-19-Pandemie sollen Patientendaten, Diagnosen, medizinische und nicht-medizinische Maßnahmen zur Eindämmung von Pandemien, Notaufnahmen, Obduktionsbefunde, evidenzgeprüfte wissenschaftliche Publikationen etc. endlich deutschlandweit digital erfasst, gespeichert und für die schnelle und pragmatische Entscheidungsfindung am Krankenbett und – zumindest in Pandemiesituationen – durch Politik und RKI genutzt werden dürfen. So beschrieb die Forschungsministerin Anfang Oktober, wie die Idee des Charité-Virologen Christian Drosten und dessen Klinikchef Heyo Kroemer 150 Mio. Euro wert wurde. Das Budget des neuen, von der Berliner Charité koordinierten Netzwerkes Universitätsmedizin (NUM) wird für insgesamt 13 interdisziplinäre Vernetzungsprojekte genutzt. NUM hat zwar die Corona-Pandemie zum Anlass. Doch das Großprojekt schafft im Eilverfahren die Infrastruktur und Vernetzung an

Universitätskliniken, die erforderlich sind, um die Versprechen der digitalen Medizin auch in anderen Indikationen einzulösen. Digitalisierte Medizin Für die Potentiale der digitalen Vernetzung von mehr als 1.000 Krebskliniken beispielhaft ist die Schweizer Sophia Genetics S.A., die unlängst 110 Mio. US-Dollar einwarb, um ihr digitales Kliniknetzwerk zu erweitern, „so dass auch Onkologen in Asien und Nordamerika künftig von Diagnosen, radiologischen und Gewebeanalysen sowie erfolgreichen Behandlungen weit entfernter Kollegen profitieren können“, erklärt deren CEO Jurgi Camblong. Noch ist unklar, ob NUM ein ähnlicher Erfolg wird oder sogar ein größerer. Denn Versuche, existierende Biobanken an Unikliniken miteinander standardisiert zu vernetzen, scheiterten in der Vergangenheit nicht zuletzt daran, dass jeder Projektpartner meinte, er habe die beste Lösung. So erklärt sich wohl auch die zum Start von NUM verlautete Botschaft: „Neu ist die leitende Idee: Kooperation möglichst vieler Akteure statt Wettbewerb Einzelner, denn wir brauchen jetzt Wissen, […] » Lesen Sie den ganzen Artikel in der gedruckten Ausgabe.


88 I service.

|transkript 4.2020

LESEPROBE

ImPressum

index

Das Magazin |transkript erscheint vierteljährlich im Verlag der

Unternehmen

BIOCOM AG Lützowstraße 33–36 10785 Berlin | Germany Tel.: 030 / 26 49 21-0 Fax: 030 / 26 49 21-11 E-Mail: transkript@biocom.de Internet: www.biocom.de Herausgeber: Dipl.-Biol. Andreas Mietzsch Redaktion: Dipl.-Biol. Thomas Gabrielczyk (V.i.S.d.P.), Maren Kühr, Tobias Thieme Anzeigen: Oliver Schnell, Christian Böhm, Marco Fegers, Andreas Macht Tel.: 030/264921-45, -49, -56, -54 Vertrieb: Lukas Bannert Tel.: 030/264921-72 Gestaltung: Michaela Reblin Herstellung: Benjamin Röbig Druck: KÖNIGSDRUCK, Berlin 26. Jahrgang 2020 Hervorgegangen aus BioTechnologie Das Nachrichten-Magazin (1986–88) und BioEngineering (1988–94) ISSN 1435-5272 Postvertriebsstück A 49017 |transkript ist nur im Abonnement erhältlich. Der Jahrespreis der BIOCOM CARD beträgt für Firmen und Institutionen 200 €. Für Privatpersonen 100 € und für Studenten unter Vorlage einer gültigen Immatrikulationsbescheinigung 50 €, jeweils inkl. Mwst. und Porto. Der Lieferumfang der BIOCOM CARD umfasst pro Jahr 4x |transkript, 4x European Biotechnology, 1x BioTechnologie Jahrbuch und 1x German Biotech Guide. Auslandstarife auf Anfrage. Eine Abo-Bestellung kann innerhalb von zwei Wochen bei der BIOCOM AG schriftlich widerrufen werden. Das Abonnement gilt zunächst für ein Jahr und verlängert sich jeweils um ein weiteres Jahr, falls es nicht spätestens 6 Wochen vor Ablauf gekündigt wird. Bei Nichtlieferung aus Gründen, die nicht vom Verlag zu vertreten sind, besteht kein Anspruch auf Nachlieferung oder Erstattung vorausbezahlter Bezugsgelder. Gerichtsstand, Erfüllungs- und Zahlungsort ist Berlin. Namentlich gekennzeichnete Beiträge stehen in der inhaltlichen Verantwortung der Autoren. Alle Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Ohne schriftliche Genehmigung darf kein Teil in irgendeiner Form reproduziert oder mit elektronischen Systemen verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Titelbild: Studio_East/stock.adobe.com Beilage: Donau-Universität Krems © BIOCOM AG ® BIOCOM ist eine geschützte Marke der BIOCOM AG, Berlin

4basebio AG

Fund+ Future Capital Seite

18

A Abalos Therapeutics 55 Abbott Inc. 59 Abcalis GmbH 6 ADC Therapeutics SA 33 AiCuris GmbH & Co KG 23, 29 Aignostics GmbH 60-62 aMoon 11 Apeiron Biologics 36 Apeiron Investment Group 55 AstraZeneca 22, 30, 42, 49, 71 ATAI Life Sciences 55 Atriva GmbH 43 B b-to-v Partners 55 Bayer AG 38 Bayern Kapital 55 BIA Separations d.o.o. 38 BioCampus Cologne 30, 81 BioM Biotech Cluster Dev. 23 BioMedPartners AG 43 BioNTech AG 13, 14, 16, 22, 33, 36, 39, 42, 49, 51, 52 BioRN Cluster Management 21 BioVaria/Ascenion 20, 31 Boehmert & Boehmert 46 Boehringer Ingelheim 21 Breakpoint Therapeutics 55 C CANDOR Bioscience GmbH 72 CEM GmbH 64, 68-69, 71, 85 Centogene GmbH 18, 66, 67 Chr. Hansen A/S 18, 38 CODEX DNA 15 Coparion 55 Corat Therapeutics GmbH 23, 43 Cowen Inc 42 Creathor Ventures 55 Credit Suisse 11 Curevac 22, 28, 33, 42, 49, 51, 52 d DECHEMA e.V. 83 Dehmel & Bettenhausen 89 Donau-Universität Krems Beilage DxPx/Diagnostics Partnering 27 e Eli Lilly 6, 43 Ender Diagnostics AG 30 Epigenomics AG 86 Epimune GmbH 70, 72 Eppendorf – Bioprocess Center 19 Evonik AG 18 Evotec SE 11, 38 f Fördergesellschaft IZB 24, 25 FGK Clinical Research GmbH 43 Fiege Logistik 56 Formycon AG 23 Fosun Pharma 42

g GBA Group Pharma GlaxoSmithKline GNA Biosolutions GmbH Gründerfonds Ruhr

55 55

9 14, 49 55 55

h Hamamatsu Photonics 67 Heidelberg Capital Asset Manag. 55 Heidelberg Pharma AG 31 Hightech Gründerfonds 55 Hitachi Ventures 11 HMW Innovations AG U4 I IBG Bet.ges. Sachsen-Anhalt 55 Icanomab GmbH 26, 31 Idinvest Partners 55 Idorsia Pharmaceuticals Ltd. 18 IDT Biologika GmbH 22, 33 IG Farben 16 Immatics N.V. 86 Immunic GmbH 55 InflaRx GmbH 3, 23, 86 InVivo BioTech Services GmbH 71 J/K Jennewein Biotechnologie 18, 38 Johnson & Johnson 49 KfW 55 Kurma Life Sciences Partners 71 L Life Science Partners LifeCare Partners Lipotype GmbH LISAvienna M Mab Discovery GmbH Maiwald GmbH Mammoth Biosciences Marinomed Biotech GmbH Medicxi Medigene AG Meding GmbH

55 55 81 37

26 44, 47 57 32 55 11 65

Novavax Inc. Novo Holdings A/S NRW.Bank Numab Therapeutics AG

49 38 55 89

O/P Occident Group 55 Peel Pioneers BV 11 PerkinElmer chemagen Techn. 65 Pfizer Inc. 13, 42 Pictet Group 11 Polyphor AG 6, 32 Prolupin GmbH 11 Promega GmbH 59, 63 Pureos Bioventures 32 q/R Qiagen

11, 39, 59

Regeneron Pharmaceuticals Inc. 79 Relief Holding 86 Rentschler Biopharma SE 14, 45 Richter-Helm BioLogics 40, 41 Ringtons Holdings 55 Robert Bosch Venture Capital 55 Roche Diagnostics GmbH 6, 36, 39 RTZ Köln GmbH 81 s Sanofi SA 13, 14, 16, 49 Santhera Pharmaceuticals 36 Sartorius AG 38 Sartorius Stedim Biotech S.A. 38 Scienion AG 32 SENOVA GmbH 78 SHS Ges. für Bet. Managem. 55 Siemens Healthineers 6, 59 SIX – Swiss Stock Exchange 10 Smart4Diagnostics GmbH 57 Somatogenics Inc. 56 Sophia Genetics AG 11, 75 Stiftung PATH 61 Strüngmann Family Office 55 Swiss Biotech Association 35 SYNLAB Analytics/Services 32 t Tacalyx 55 Trockle Unternehmensberatung 66

Abonnement? Äbiocom.de/card Merck KGaA 21, 86 Metronomia Clinical Research 33 Mey Capital Matrix 55 Miele & Cie. KG. 63 Minaris 7 MLM Medical Labs GmbH 17 MODAG 55 Moderna 42, 49 MorphoSys AG 86 n New England Biolabs GmbH

U2

Tubulis GmbH

51, 53

U/v UVC Partners VALIDOGEN GmbH vesopharm

55 36 55

w/Y Wallinger, Ricker Schlotter, Tostmann Wellington Partners Yumab GmbH

48 28, 53, 54 3, 6


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