Februar 2021
SPEZIAL
© Orbon Alija/istockphotot.com
Cluster Technologieparks Bioregionen
Biotech-Cluster Spezial. I 35
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SPEZIAL · biotech-cluster und Technologieparks · · Keimzellen für die Biotech-Industrie · · Life Science Factory wächst · · Kampf gegen COVID-19: Diagnostika und Therapien · · Interview: Yuri Gleba, Nomad Bioscience GmbH · · Wissenschaft und Wirtschaft in der Hauptstadtregion ·
Technologiepark Heidelberg
Bio Med X arbeitet mit Janssen zusammen Das Forschungsinstitut Bio Med X, angesiedelt im Technologiepark Heidelberg, startet ein neues Projekt mit der Janssen Research & Development LLC, die zum Pharma- und Konsumgüterkonzern Johnson & Johnson gehört. In dem Projekt untersuchen die Forscher gemeinsam Mechanismen im Darmtrakt. Ihre Erkenntnisse sollen zur Entwicklung oraler Antikörper-Therapien führen. Bisher werden diese per Injektion verabreicht. .
80
Mio. Euro fließen in einen neuen Campus für Infektions-, Immun- und Pandemieforschung in Penzberg in der Nähe von München. Die geplante Einrichtung der Fraunhofer-Gesellschaft will die Rolle des Immunsystems bei Infektionskrankheiten untersuchen.
Biotech in NRW
Fördergeld für die Impfstoffproduktion Die Landesregierung von NordrheinWestfalen hat der Plasmid Factory GmbH & Co. KG 4,1 Mio. Euro Fördergeld in Aussicht gestellt. Das Bielefelder Unternehmen stellt Plasmid-DNA her, einen Ausgangsstoff für die neuartigen mRNAImpfstoffe wie sie etwa Biontech und Curevac entwickeln. Wegen der hohen Nachfrage investiert die Plasmid Factory nun in eine neue Produktionsanlage, die bis zum Sommer in Modulbauweise auf dem Betriebsgelände entstehen soll. .
Genther apie
SARS-COV-2
Berlin-Adlershof
Genequine sammelt 9 Mio. Euro ein
Unterstützung bei Sequenzierung
SCIENION AG baut neuen Firmensitz
Die Hamburger Genequine Biotherapeutics GmbH, spezialisiert auf gentherapeutische Arzneimittel zur Behandlung von muskuloskelettalen Krankheiten, hat von Investoren mehr als 9 Mio. Euro bekommen. Aus einer Serie A-Finanzierung flossen 5,4 Mio. Euro und aus Wandeldarlehen 2,75 Mio. Euro. Weitere 0,9 Mio. Euro gab es vom Land Brandenburg. .
Das Infectognostics-Mitglied Nanozoo bietet ein Portal für die kostenlose Analyse und Aufbereitung von Rohdaten aus der Genomsequenzierung von SARS-CoV-2Isolaten an. In wenigen Stunden soll das Material aufbereitet und zur Verfügung gestellt werden. Nanozoo unterstützt Labore bei der Aufbereitung von Daten aus „MinION“-Genomsequenzierungen. .
Die im September 2020 von der Cellink AB übernommene Scienion AG baut einen neuen Hauptsitz. Auf einem gut 3.000 Quadratmeter großen Grundstück soll bis Ende 2022 ein viergeschossiges Gebäude mit Laboren, Reinräumen, Produktions-, Lager-, Verwaltungs-, Vertriebs- und Serviceflächen sowie Tiefgarage entstehen. .
36 I Spezial. Biotech-Cluster
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Biotech-Cluster und Technologie-parks in diesem Spezial Biotech-Cluster
Technologiepark
1
2
3
4
5
ARGE LISAvienna
BIO.NRW
BioCampus Cologne Grundbesitz GmbH & Co. KG
BioM Biotech Cluster Development GmbH
BioRN Cluster Management GmbH
6
7
14
BMD GmbH
Campus Berlin-Buch
HAMBURG
8
7
BERLIN
2 3
Fördergesellschaft IZB mbH
9
9
DÜSSELDORF
13 GÖTTINGEN
KÖLN
6 12 11 HALLE
ERFURT
10
JENA
HealthCapital Cluster Gesundheitswirtschaft
17 DRESDEN
11
10 5
16 WÜRZBURG
HEIDELBERG
Innovations- und Gründerzentrum (IGZ) Würzburg
InfectoGnostics Forschungscampus Jena
4 8
12
MARTINSRIED
1
15 MÜNCHEN
WIEN
Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen mbH (LEG Thüringen)
© Karte: rikkyal/stock.adobe.com
13
14
15
16
17
Life Science Factory Management GmbH
Life Science Nord Management
Skygate München
Technologiepark Heidelberg GmbH
TechnologieZentrumDresden GmbH
biotech-cluster spezial. I 37
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Keimzellen für die BiotechIndustrie Wo gibt es risikofreudige Kapitalgeber? Wie lassen sich gute Ideen mit Patenten schützen? Wie können staatliche Programme beim Aufbau eines Start-ups helfen? Unterstützung bekommen Forscher und junge Unternehmen in den zahlreichen Netzwerken, Clustern, Technologieparks, Inkubatoren und Acceleratoren der Biotechnologie.
Das abgelaufene Jahr war ein außergewöhnliches: Die COVID-19-Pandemie hat die Welt im Griff. Und große Hoffnungen ruhen auf der Biotechnologie, mit der Impfstoffe und Therapeutika entwickelt werden. Zwar bringt sie schon länger zum Beispiel innovative Medikamente hervor. Doch geschah dies bisher meist außerhalb des Fokus einer breiten Öffentlichkeit. Das hat sich nun geändert. Inzwischen kennt jeder Biontech und Curevac. Und auch zahlreiche andere Unternehmen wie Lohnhersteller, Zulieferer und Logistiker bekommen die verdiente Aufmerksamkeit. Cluster als starke Lobby Trotz ermutigender Nachrichten vom Kapitalmarkt gilt: Für Investitionen fehlt oft das Geld. Risikokapital für große klinische Studien und die Skalierung der Produktion ist für Biotech-Unternehmen in Europa schwer zu bekommen. Helfen können dabei die Netzwerke, Cluster und Technologiezentren. Sie bringen Forscher und Investoren zusammen, vernetzen Start-ups, beraten bei der Unternehmensgründung und erleichtern den Zugang zu staatlichen Förderprogrammen. Und sie machen für die Firmen politische Lobbyarbeit. Denn mit Rückenwind aus der Politik wird manches einfacher. Viele der gut 700 deutschen BiotechUnternehmen sitzen in einem der rund
30 Biotech-Industrie-Cluster in Deutschland. Dort arbeiten sie meist in engem Austausch mit regional ansässigen Pharma- und Medizintechnikunternehmen sowie Universitäten und Forschungsgesellschaften. Die so genannten BioRegionen haben dabei ganz unterschiedliche Geschäftsmodelle, die Rechtsformen reichen von der privaten GmbH über ANZEIGE
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gemeinnützige Gesellschaften bis zur staatlichen Wirtschaftsförderung. Sie bündeln ihre Kräfte im Arbeitskreis der BioRegionen (AK BioRegio). In ihm tauschen sie Erfahrungen aus und organisieren gemeinsame Aktionen wie den Innovationspreis oder die Deutschen Biotechnologietage gemeinsam mit dem Branchenverband BIO Deutschland. Der Verband führt auch das Büro des Arbeitskreises. Die meisten Biotechs sind in den Gewinnern des BioregioWettbewerbs aus den neunziger Jahren beheimatet: BioM, BioRN und BIO.NRW/ BioRiver sowie im Berliner Raum.
Ein Beispiel für ein expandierendes Gründerzentrum ist die Life Science Factory in Göttingen. Das von der Sartorius AG initiierte, nun jedoch eigenständige Zentrum will den wissenschaftlichen Fortschritt und Firmengründungen in den Life Sciences fördern. Es bietet Wissenschaftlern den Raum, erste Schritte außerhalb akademischer Institutionen zu gehen. Derzeit bietet die Factory auf 600 Quadratmetern Coworking-Plätze, Veranstaltungsflächen sowie eine Prototyping-Werkstatt. Es gibt Veranstaltungs-, Mentoring- und Workshop-Angebote. Und die Factory wächst: Von 2022 an stehen im Sartorius-Quartier etwa 3.400 Quadratmeter zu Verfügung. Experten-Tipps für Start-ups Eine gute Gelegenheit, sich ins Gespräch zu bringen, war der Start-up Day im Januar. Er wurde veranstaltet von der Factory, dem Netzwerk BioRegioN, der Initiative Start-up Niedersachsen sowie den Industriepartnern Sartorius und Ottobock. Erfahrene Gründer berichteten von ihren ersten Schritten als Unternehmer, junge Teams präsentierten ihre Ideen und zwischendurch war Zeit zum virtuellen Networking. Mit dabei war zum Beispiel Dr. Stefan Hell, Direktor am Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie in Göttingen. 2014 wurde ihm für die Arbeiten auf
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dem Gebiet der ultrahochauflösenden Fluoreszenzmikroskopie der Nobelpreis für Chemie verliehen. Er war Mitgründer der Unternehmen Abberior und Abberior Instruments – ohne einen Euro Risikokapital. „Wir haben immer nur Dinge gebaut, die auch wirklich gebraucht werden“, sagt er zu seinen hochauflösenden Mikroskopen und verbindet damit seinen Ratschlag an Gründer, den Markt stets sehr genau im Blick zu behalten. Auch Prof. Dr. Stefan Dübel, Leiter der Abteilung für Biotechnologie des Instituts für Biochemie, Biotechnologie und Bioinformatik an der TU Braunschweig sowie Mitgründer mehrerer Biotech-Unternehmen wie etwa Yumab und Corat, gab Tipps für Gründer. Geduld für lange Entwicklungsprozesse in den Life Sciences, Mut („Think big“) und Flexibilität („Businesspläne auch mal umwerfen“, vgl. Seite 42). Dass die BioRegionen auch wertvolle Lobbyarbeit machen, zeigte jüngst das
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Beispiel BioM. Die Bayern trommelten in ihrem Bundesland für ein staatliches Förderprogramm zur Entwicklung von COVID-19-Therapeutika (vgl. Seite 46). Im Gegensatz zur Impfstoffentwicklung war die nämlich nicht im Fokus der Politik. Ergebnis: Der Freistaat machte 50 Mio. Euro für bayerische BiotechUnternehmen locker. Kurze Zeit später zog das Bundesministerium für Bildung und Forschung nach. Ministerin Anja Karliczek sagte ebenfalls 50 Mio. Euro, vor allem für klinische Studien, zu (vgl. Seite 68). Die Entscheidung zeigte aber auch: Für Verbände und Netzwerke bleibt noch einiges zu tun. Sie hatten den Bedarf auf etwa 750 Mio. Euro geschätzt. Aus so mancher Gründerinitiative sind mittlerweile veritable Cluster geworden. Und noch nie haben innovative Biotechnologiefirmen so viel öffentliche Aufmerksamkeit genossen wie im Zuge der COVID-19-Pandemie. Kein Wunder: Technologiedurchbrüche wie bei der
mRNA-Impfung rücken die ansonsten im Hintergrund forschenden BiotechUnternehmen ins Rampenlicht. Der Grund: Von den kleinen Universitätsausgründungen und Biotech-Start-ups, die in Technologie- und Gründerzentren sowie Biotech-Clustern die Unterstützung finden um zu wachsen, geht die Innovation aus, die später von den Zulassungs- und Vermarktungsprofis aus Pharmaunternehmen gekauft oder lizenziert wird. Die Pipeline der Unternehmen aus den Life-Sciences-Clustern der DACH-Region ist gut gefüllt mit Diagnostika sowie potentiellen Impf- und Wirkstoffen, die beim Schutz vor Infektion und schwerem COVID-19-Verlauf helfen, aber auch bei schwer behandelbaren Volkskrankheiten wie Krebs, Rheuma, Multipler Sklerose, Diabetes, seltenen Erkrankungen und Zelltherapien. |transkript hat sich umgehört, was in Entwicklung ist und Cluster sowie Unternehmen um eine SelbstdarTT stellung gebeten.
W W W. S K YG AT E - M U E N C H E N . D E
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Gründerzentrum
20 Jahre IGZ Würzburg – eine Erfolgsgeschichte Würzburg bietet viel Potential in den Life Sciences. Ein wesentlicher Akteur bei der Entwicklung und Vernetzung des Wissenschafts- und Wirtschaftsstandorts ist seit 20 Jahren das Innovations- und Gründerzentrum (IGZ) Würzburg. Das im Dezember 2001 eröffnete IGZ Würzburg ist das größte Gründerzentrum in Unterfranken und bietet technologieorientierten Start-ups rund 2.500 m 2 Laborraum sowie 3.000 m 2 Bürof lächen zu gründerfreundlichen Preisen. Derzeit nutzen 26 Unternehmen mit etwa 210 Beschäftigten dieses Infrastrukturangebot, das durch kostenfreie Leistungen in den Bereichen Beratung, Coaching, Qualifizierung und Netzwerken ergänzt wird. Exzellente Forschungslandschaft Durch eine exzellente universitäre und außeruniversitäre Forschungslandschaft ist Würzburg eine starke Adresse in den Life Sciences. Besondere Schwerpunkte sind dabei die Immunonkologie, Zelltherapie, Systemimmunologie, RNA-basierte Infektionen, Kardiologie sowie regenerative Medizin. Gute Vernetzung Das IGZ Würzburg vernetzt die regionalen Forschungseinrichtungen und Unternehmen aus dem Bereich der Life Sciences und unterstützt ihre Sichtbarkeit durch die Plattform BioRegion Würzburg (www.bioregion-wuerzburg.de). Als Standortpartner im bayerischen Cluster Biotechnologie und Mitglied des Branchenverbands BIO Deutschland sorgt das Gründerzentrum für eine bayern- und deutschlandweite Vernetzung. Die enge Zusammenarbeit des IGZ Würzburg, im Verbund der drei lokalen Gründerzenten, mit dem Technologie- und Gründerzentrum Würzburg (Automatisierung & Robotik) und dem Zentrum für digitale Innovationen Mainfranken, fördert branchenübergreifende Geschäftsmodelle in den Life Sciences. • Kontakt Dr. Gerhard Frank IGZ Würzburg Tel.: +49 931 780 857 0 E-Mail: info@igz.wuerzburg.de www.igz.wuerzburg.de
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40 I Spezial. Biotech-Cluster
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Infektionen erkennen Bei der Entwicklung von diagnostischen Tests müssen Medizin, Forschung und Industrie Hand in Hand arbeiten. Der InfectoGnostics Forschungscampus Jena zeigt, wie dies in einer öffentlich-privaten Partnerschaft (ÖPP) durch direkte Zusammenarbeit und mit Langzeitperspektive gelingt.
Die Covid-19-Pandemie hat in dramatischer Weise die große Bedeutung von schnellen, exakten Diagnosen bei Infektionskrankheiten aufgezeigt. Zugleich wurde in der Auseinandersetzung mit dem Virus aber auch deutlich: Die dringend benötigten diagnostischen Tests gelangen vor allem dann schnell zu Ärzten und Patienten, wenn die Kooperation zwischen öffentlicher Forschung, privatwirtschaftlicher Entwicklung und Stakeholdern des Gesundheitswesens gut organisiert ist und auf Augenhöhe stattfindet. Ein erfolgreiches Modell für solche Kooperationen wurde im Jahr 2014 über eine Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) ermöglicht: Egal ob Viren, Bakterien oder Pilze – im InfectoGnostics Forschungscampus Jena arbeiten Kliniker, Grundlagenforscher und Industrie-Entwickler direkt in Projekten und sogar unter einem
Dach zusammen. So entwickelten die Jenaer Campusforscher zum Beispiel in kürzester Zeit gemeinsam mit regionalen Firmen neue Antigen- und Antikörpertests für Sars-CoV-2 und bieten seit Ende Januar 2021 auch ein kostenfreies Portal zur Gensequenz-Analyse für das neue Coronavirus an. Darüber hinaus arbeiten die Forscher intensiv an Lösungen zur schnellen Vor-Ort-Bestimmung von Antibiotikaresistenzen. ÖPP mit Langzeitperspektive Im Oktober 2020 startete InfectoGnostics seine zweite Entwicklungsphase innerhalb der Forschungscampus-Initiative des BMBF mit fünf neuen Leitprojekten. Neben dem Schwerpunkt molekulare und photonische Detektion resistenter Erreger soll nun auch stärker die Immunantwort auf Infektionen und Impfungen sowie die Diagnostika-Entwicklung für den Einsatz in der Tiermedizin in den
Am InfectoGnostics Forschungscampus Jena arbeiten Mediziner, Technologen und Grundlagenforscher gemeinsam an einer verbesserten Vor-Ort-Diagnostik bei Infektionskrankheiten.
Fokus rücken. Zudem wird ein direkter Dialog mit Hausärzten etabliert, um Vor-Ort-Tests besser in den Alltag von Arztpraxen zu integrieren. Ein weiteres zentrales Projekt zur infektiologischen Wasseranalytik startete zu Beginn des Jahres 2021. Der Bund fördert Projekte im Campus bis mindestens 2025. Unter Führung von vier InfectoGnostics-Partnern und mit BMBF-Förderung in Höhe von über 120 Mio. Euro entsteht darüber hinaus auch eine einzigartige klinische Translationsinfrastruktur in Jena: das Leibniz-Zentrum für Photonik in der Infektionsforschung (LPI). „Mit dem Forschungscampus und dem LPI können wir den beteiligten Unternehmen und Instituten eine Langzeitperspektive unter einem Dach aufzeigen. Für forschungsintensive Life Sciences und auf dem stark regulierten Markt für Medizinprodukte ist das entscheidend. Jena wird so als Standort für Kooperationen zwischen privaten und öffentlichen Partnern aufgewertet und stellt einen Leuchtturm für anwendungsorientierte Forschung in Thüringen dar“, sagt Prof. Dr. Jürgen Popp, Vorstandssprecher von InfectoGnostics. Als starke Partnerin unterstützt die Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen mbH (LEG Thüringen) Unternehmer, Forscher sowie Investoren aus aller Welt bei der Verwirklichung ihrer Geschäftsideen in Thüringen. www.invest-in-thuringia.de •
Bildnachweis: InfectoGnostics/Sven Döring
von Dr. Jens Hellwage, Geschäftsführer InfectoGnostics
42 I Spezial. Biotech-Cluster
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Neues Konzept für Life ScienceS Mit der Life Science Factory eröffnet Ende 2021 auf über 3.400 m² ein Start-up-Inkubator für Life-Science-Gründungen in Göttingen. Inspiriert von fortschrittlichen Inkubator-Konzepten aus den USA, soll nun auch in Deutschland ein neuartiges Konzept an den Bedarf der Wissenschaft anknüpfen.
Während Unternehmensgründungen in Deutschland mehr und mehr in den Fokus rücken und von jungen Akademikern als eine realistische Karriereoption wahrgenommen werden, sehen sich Forscher der Lebenswissenschaften besonderen Herausforderungen gegenüber, wenn es darum geht, Translation erfolgreich umzusetzen. Wer sich im Life-Sciences-Bereich am Markt etablieren möchte, steht in Deutschland strengen Richtlinien und Gesetzen gegenüber – gefordert sind Expertise und Erfahrung in der Branche. Des Weiteren gilt Gründungskapital für Life-Sciences-Unternehmer als Risikokapital, was nicht zuletzt auf die langen Entwicklungszeiträume zurückzuführen ist. Durchhaltevermögen auf beiden Seiten ist gefragt
und damit ist es noch nicht getan: Der Bedarf an Räumlichkeiten ist hier sehr speziell. Bisherige öffentlich finanzierte Konzepte wie Gründungszentren mit mietbaren Laboreinheiten haben einen missing link: Es fehlen Laborausstattung, Equipment und Service sowie der Austausch der Gründer untereinander. Devise: Bedarfsgerecht Inspiriert durch Entwicklungen in den USA soll nun in Deutschland ein neuartiges Konzept an genau diesen Bedürfnissen ansetzen: Die von Sartorius gegründete, eigenständige Life Science Factory hat zum Ziel, Forschung und die Entwicklung innovativer Technologien zu stärken und Wissenschaftlern den Raum zu bieten, erste Schritte au-
Die Life Science Factory bietet Gründern das Arbeiten inmitten einer Life Science Community.
ßerhalb akademischer Institutionen zu gehen. In diesem Rahmen entsteht in der Wissenschaftsstadt Göttingen im Sartorius-Quartier ein Life Science Startup-Inkubator. Auf vier Stockwerken bietet die Life Science Factory eine Prototyping-Werkstatt, Coworking- und Büroräume sowie eine Vielzahl an Laborplätzen, die mit shared equipment ausgestattet sind. Diese Infrastruktur, eingebettet in ein dichtes Programm an Mentoring- und Networking-Angeboten, garantiert jungen Gründerteams einen fruchtbaren Austausch und das Arbeiten inmitten der Life Science Community. Im Sartorius-Quartier werden neben der Life Science Factory auch der Gesundheitscampus sowie relevante Industriepartner angesiedelt sein. Durch die entstehende Life Science Community in diesem Hub liegt ein bedeutender Vorteil auf der Hand: Gründer und Forscher befinden sich in unmittelbarer Nähe zu Stakeholdern und Talenten aus der Branche. Während das Vorhaben im SartoriusQuartier bis Ende 2021 fertiggestellt wird, ist derzeit bereits ein „Prototyp“ der Life Science Factory in der Göttinger Innenstadt zu finden: Auf 600 m² können Life-Science-Gründer bereits einen Arbeitsplatz im Coworking-Bereich mieten, die 3D-Drucker im Dry Lab nutzen und sich mit der Community vor Ort austauschen. •
Bildnachweis: Life Science Factory
von Svenja Hodel, Communication Manager, Life Science Factory
FLÄCHEN FÜR HIGHTECH
IM HEIDELBERG INNOVATION PARK © Thilo Ross Fotografie
Das Business Development Center bietet 7.000 m� Labor- und Büroflächen mitten in Heidelberg Das BDC HD bietet vorgerüstete technische Infrastruktur und ein dichtes Netzwerk erfahrener Experten, um Ihre Idee erfolgreich umzusetzen. Unser multifunktionales Gebäude bietet die volle Flexibilität in hellen Büroräumen, S2-Laboren, Flächen für Reinräume, einem Conference Center und CoWorking Spaces. Neben der genutzten Mietfläche profitiert jeder Mieter des BDC HD von dem seit 1984 etablierten Netzwerk des Technologieparks und der Heidelberg Startup Partners. Mieter profitieren zudem von internationalen Kontakten zu Forschern und Unternehmen, von einer spezifischen Unterstützung für jeden Mieter, für Startups und interessierte Techies, die ihr eigenes Unternehmen gründen möchten. Kofinanziert durch:
Kontakt und weitere Infos unter: www.technologiepark-heidelberg.de/bdc
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Spezial. Biotech-Cluster I 45
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Wien: BiotechMetropole Branchengrößen und Newcomer schätzen an Wien höchste Lebensqualität, günstige Mieten, 360-Grad-Unterstützung, herausragende akademische und klinische Forschungspartner sowie die Forschungsprämie in Höhe von 14 Prozent. von Johannes Sarx und Philipp Hainzl, Geschäftsführer, LISAvienna
Bildnachweis: © LISAvienna / Beranek
Seit k napp zwanzig Jahren dient L ISAvienna als zentrale Anlaufstelle am Life-Sciences-Standort Wien. In dieser Zeit entwickelte sich der Cluster zu einem dynamischen Hotspot für Biotech, Pharma, Medtech und Digital Health. Im Auftrag des österreichischen Wirtschaftsministeriums und der Stadt Wien bündeln Austria Wirtschaftsservice (aws) und Wirtschaftsagentur Wien dafür ihre Kräfte. Über 550 Unternehmen und Forschungseinrichtungen beschäftigen 37.600 Personen auf diesem Gebiet. Die Umsätze der Unternehmen liegen bei über 12 Mrd. Euro jährlich. WENN JEDER TAG ZÄHLT Damit die regionale Expertise rasch zu COVID-19-relevanten Lösungen führt, investiert Österreich seit dem ersten Quartal 2020 in Forschungsund Entwicklungsprojekte und vergab innerhalb kürzester Zeit im Wettbewerbsverfahren über 30 Mio. Euro. So konnten Lexogen, Ingenetix, Technoclone, ViennaLab Diagnostics und weitere Unternehmen zügig SARS-CoV-2 -Diagnostika erarbeiten und auf den Markt bringen. Auch die Entwicklung neuer Probeentnahmeverfahren wie der Gurgelmethode, ausgereifter SamplePooling-Strategien und von kostengünstigen RT-qPCR-, RT-LAMP- und SARSeq-Screeningansätzen gelang. Während die Liposomen-Expertise von Polymun bereits für die Verpackung
der klinischen Entwicklung. Weitere Details zu C OVID-19-Forschung, Produkten und Dienstleistungen in Österreich liefert www.lisavienna.at/de/ life-sciences-in-wien/covid-19/.
JOHANNES SARX Geschäftsführer LISAvienna
PHILIPP HAINZL Geschäftsführer LISAvienna
von mRNA-Impfstoffen verschiedener Hersteller genutzt wird, arbeiten Themis Bioscience – seit Juni 2020 Teil von MSD –, Valneva und weitere mit Hochdruck an neuen Impfstoffen. Außerdem befinden sich COVID-19Therapeutika bei Apeiron Biologics, Apeptico, F4 Pharma und Takeda in
START-UPS BEVORZUGEN WIEN In Österreich können Start-ups unterschiedliche Förderangebote individuell kombinieren. Beliebt sind das 18-monatige Spin-off Fellowship und aws-PreSeed zum Erarbeiten von Prototypen und Proof of Concept -Studien. Erfolgreiche Ansätze bringt das aws Seedfinancing-Programm mit 800.000 Euro voran, oft in Kombination mit millionenschweren FFG-Projektförderungen. LISAvienna informiert kostenlos über diese Angebote, Laborflächen, Entwicklungspartner und Leitkunden. Flexibel anmietbare Start-up Labs erleichtern die ersten Schritte in Wien. Inkubatoren wie Cebina, INiTS und das TU Wien i2c begleiten auf dem Weg. Wien setzt nicht nur auf die gut entwickelten Stärkefelder Infektionskrankheiten, Onkologie und Forschungsreagenzien, sondern auch auf Digital Health und Bioökonomie. Als Signal dafür ist Wien Gastgeber der EFIB 2021. Demnächst stellt das österreichische Klimaschutzministerium ein neues Kreislaufwirtschaftsprogramm vor, das die Bioökonomie stärken wird. Aktuell sucht die Wirtschaftsagentur Wien im Rahmen einer Ausschreibung zudem zukunftsweisende Lösungen im Lebensmittelbereich. •
46 I Spezial. Biotech-Cluster
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BioM Cluster gegen COVID-19 Trotz Impfstoff gegen COVID-19 ist die Entwicklung schneller Virusnachweistests sowie wirksamer und sicherer Medikamente zentral. Der Biotechnologiestandort Bayern stellt seine Schlagkraft in diesen beiden Themenfeldern eindrucksvoll unter Beweis. von Prof. Horst Domdey, Geschäftsführer der BioM Biotech Cluster Development GmbH
Zahlreiche bayerische Unternehmen und Wissenschaftler engagieren sich seit Ausbruch der Pandemie in der Entwicklung von Diagnostika und Impfstoffkandidaten sowie in der Medikamentenentwicklung. Nach fast einem Jahr zieht Bayern eine erste, durchaus positive Bilanz.
Auf dem Gebiet der PCR-Nachweise konnte GNA Biosolutions einen großen Durchbruch verzeichnen: Ende 2020 hat das Martinsrieder Start-up eine Sonderzulassung für sein mobiles SARS-CoV-2-Schnelltestsystem OCTEA erhalten. Es soll an Brennpunkten wie Krankenhäusern, Seniorenheimen
und Verkehrsknoten wie Flughäfen, Bahnhöfen und Autobahnen eingesetzt werden. Wie herausragend die bayerischen Projekte sind, zeigt auch der Erfolg von GeneSurge aus München. Im internationalen, mit 6 Mio. US-Dollar dotierten Wettbewerb XPRIZE Rapid
Die Kölner Life Science – Standorte
Rechtsrheinisches Technologie- und Gründerzentrum Köln GmbH
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Biotech-Cluster Spezial. I 47
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Covid Testing hat das Start-up mit seinem PCR-Test als einziges Unternehmen aus Kontinentaleuropa das Finale erreicht. Und schließlich bietet sich mit dem Antikörpertest Racordiax des Münchner Unternehmens BacTrace BioTec ein ausgeklügeltes Analysesystem an, das den aktuellen Status einer Infektion beziehungsweise den darauffolgenden Immunstatus des Probanden detailliert offenlegt. Zur erfolgreichen Eindämmung und zum Management des Infektionsgeschehens ist jedoch nicht nur ein allgemeiner Nachweis einer SARS-CoV2-Infektion ausschlaggebend, sondern auch die genetische Analyse des Virusstammes. Dies ist vor allem im Hinblick auf die aktuelle Verbreitung von deutlich infektiöseren Virusvarianten relevant. Hier setzt das neuartige Analyseverfahren des Neurieder Unternehmens baseclick an. Es liefert eine genaue genomische Zuordnung
auftretender neuer Mutationen sowie eine Einschätzung der Häufigkeit neuer Mutanten in der Bevölkerung. 50 Mio. Euro Fördergeld Neben innovativen COVID-19-Analyseverfahren ist Bayern ebenso exzellent bei der Entwicklung von Therapeutika aufgestellt. Mehr als 20 herausragende Therapiekonzepte liegen bislang vor (vgl. Seite 71), so etwa das Projekt des Planegger Unternehmens ethris für ein mRNA-Molekül mit der genetischen Information eines neutralisierenden Antikörpers, das als Nasenspray einsetzbar ist. Auch Formycon aus Martinsried hat ein vielversprechendes Medikament gegen COVID-19 –, ein ACE2-Antikörper-Fusionsprotein – in der Entwicklung und will dieses noch in diesem Jahr in die Klinik bringen. Für die Umsetzung der Vorhaben ist allerdings eine finanzielle Unterstützung unerlässlich. BioMs Bestrebungen und Forderungen über die vergangenen Mo-
nate an die Politik, eine Fördermaßnahme hierzu auf den Weg zu bringen war letztlich mit dem Start des bayerischen, 50 Mio. Euro schweren Förderpakets „BayTherapie2020“ erfolgreich (vgl. Klartext Seite 73). Dadurch aufmerksam geworden, zog kurz darauf auch der Bund ebenfalls mit einem 50 Mio. Euro schweren Förderprogramm (vgl. Seite 68) nach, das die klinische Entwicklung COVID-19-spezifischer Arzneien fördert. Es besteht Hoffnung, dass weitere Förderinitiativen dieser Art – hoffentlich auch aus Brüssel – folgen werden. Ideale Bedingungen Ideen fordern und fördern, herausragende Wissenschaftler und Unternehmer mit den richtigen Partnern und Geldgebern vernetzen – das sind die Ziele von BioM als Cluster-Managementorganisation. So schafft Bayern einen idealen Nährboden für innovative Projekte, die den notwendigen Beitrag zur Medizin der Zukunft leisten. •
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HIER ENTSTEHT ZUKUNFT
Biotech-Cluster Spezial. I 49
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Lektine vs. COVID Die Entwicklung vielversprechender Ansätze zur Behandlung und Prävention von COVID-19 findet nicht nur in den USA statt. |transkript sprach mit Yuri Gleba, CEO von Nomad Bioscience, wie neue, antivirale Lektin-basierte Wirkstoffe gegen SARS-CoV-2 helfen könnten.
Maßnahmen wie die Imprägnierung von Gesichtsmasken oder die Implementierung in Lüftungs- und Klimaanlagen entwickelt werden. Sowohl Anwendungen vor als auch zeitnah nach der Infektion werden in laufenden Studien getestet.
transkript. Im September 2020 hat die Nomad Bioscience eine Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-IZI vereinbart, die die GMP-gerechte Produktion antiviraler Lektine mit Aktivität gegen umhüllte Viren wie SARS-CoV-2 vorsieht. Was wollen Sie tun und wo stehen Sie?
Gleba. Die antivirale Produktpipeline von
Bildnachweis: Nomad Bioscience GmbH
Nomad besteht aus Lektinen – Biologika, die ein hohes Potential als vorbeugende Therapeutika gegen umhüllte Viren aufweisen. Wegen der aktuellen Zuspitzung der Coronavirus-Pandemie hat Nomad präklinische Studien zur Entwicklung von Griffithsin (GRFT), dem bekanntesten Lektin, gestartet. Parallel werden eine Reihe anderer Lektine mit hoher antiviraler Aktivität gegen umhüllte Viren, einschließlich Coronaviren, als potentielle Wirkstoffe zur Vorbeugung und frühen Therapie einer Infektion mit SARS-CoV-2 entwickelt. Dies erfolgt in enger Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie in Leipzig und Halle (IZI, IZI-MWT). In Kooperation mit beiden Instituten entwickeln wir mehrere präklinische In-vitro- und In-vivo-Testsysteme unter Nutzung aktiver Viren zur Beurteilung von Sicherheit und Wirksamkeit. Diese Zusammenarbeit ermöglicht es, unsere präklinische Entwicklungsarbeit erheblich zu beschleunigen.
Yuri Gleba Gründer und Geschäftsführer, Nomad Bioscience GmbH, Halle (Saale)
mehr als 20 Jahre von Forschern der Icon Genetics und von Nomad Bioscience in Halle entwickelt. Die Plattform ist der Goldstandard der Branche. Sie bietet das höchste Expressionsniveau an rekombinanten Proteinen in Pflanzen, was zu niedrigsten Produktionskosten führt. Nomad hat eine effiziente, GMP-fähige und skalierbare Produktionsmethode zur Herstellung von GRFT in Tabakpflanzen entwickelt, die sich durch sehr hohes Expressionsniveau, Reinheit und Ausbeute auszeichnet. transkript. Welche Art an Medizinprodukten zur Prävention und Therapeutika zur Behandlung frisch diagnostizierter COVID-19-Infizierter haben Sie dabei im Sinn?
transkript. Welches Expressionssystem wollen Sie nutzen, um antivirale Lektine wie Griffithsin zu produzieren, und inwieweit bietet es einen Vorteil gegenüber E. colibasierten Produktionssystemen?
Gleba. Die pflanzlichen Proteinexpressi-
onstechnologien von Nomad wurden über
Gleba. Das in der Entwicklung befind-
liche Medizinprodukt ist ein Nasenspray – eine Inhalationstherapie wird ebenfalls untersucht –, um die Übertragung von SARS-CoV-2 über den Nasen-Rachenraum zu verhindern. Unabhängig davon kann das Produkt für alternative vorbeugende
transkript. Wie sieht Ihr Zeitplan hinsichtlich der zur Zulassung, CE-Zertifizierung erforderlichen klinischen Studien aus und wann können Sie auf dem Markt sein? Gleba. Wir planen, alle vorklinischen Stu-
dien im Jahr 2021 und die klinischen Studien im Zeitraum 2022–23 abzuschließen. Die anschließende Registrierung, Skalierung und Herstellung eines direkt wirkenden antiviralen GRFT-Produktes sollen ab Ende 2023, Anfang 2024 zur Verfügbarkeit der Präparate führen. transkript. Inwieweit konnten Sie bereits Fördermittel (zum Beispiel EFRE) akquirieren, um dem Ziel der Produktentwicklung näherzukommen?
Gleba. Begleitet durch die BMD Life Sci-
ences und deren Geschäftsführer Michael Täger haben wir bereits in der Vergangenheit aktive Unterstützung durch das Land Sachsen-Anhalt im Rahmen der F&EFörderung mit EFRE-Mitteln erfahren und sind dafür sehr dankbar. Aktuell haben wir zwei Projekte beantragt, die explizit auf die Prävention und Therapie von CoronaInfektionen abzielen und mit denen die oben genannten Entwicklungen unserer Lektin-Kandidaten realisiert werden sollen. Darüber hinaus befindet sich eine GRWZuwendung für die Kofinanzierung unserer geplanten GMP-Produktionseinheit in Halle (Saale) in der Antragsbearbeitung. TG
50 I Spezial. Biotech-Cluster
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Der KI-Start-upBooster Im Technologiepark Heidelberg werden Hightech-Gründungen gezielt gefördert – und das bereits seit 35 Jahren. Derzeit in Planung: ein Angebot für Start-ups aus dem Bereich Künstliche Intelligenz. von Dr. André Domin, Geschäftsführer, Technologiepark Heidelberg GmbH
Scout24 vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln durchgeführt.
Der Technologiepark Heidelberg ist seit über drei Jahrzehnten bekannt für seine Innovationen im Bereich Medizin und Biotechnologie, nicht zuletzt wegen der unmittelbaren Nähe zum Universitätsklinikum Heidelberg, dem Europäischen Laboratorium für Molekulare Biologie (EMBL) und dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ). In den vergangenen Jahren kamen zahlreiche Gründungen aus anderen Hightech-Branchen hinzu, vor allem aus den Bereichen Künstliche Intelligenz und Informationstechnologie. „Heidelberg hat immenses Gründungspotential“, das meint auch Thomas Prexl, Geschäftsführer der Heidelberg Start-up Partners im Technologiepark. „Dieses Potential zu erkennen und dazu beizutragen, dass daraus marktfähige Produkte und Leistungen werden, ist unsere Auf-
gabe. Und das gelingt uns nicht zuletzt dank der engen Zusammenarbeit mit der Universität und den assoziierten Forschungsinstituten sehr gut.“ Erst kürzlich belegte Heidelberg im Nachhaltigkeitsindex des Städterankings 2020 Platz 2 im Bereich „Hightech-Gründungen“. Im übergeordneten Bereich „Ökonomie“ erreicht die Stadt sogar Platz 1. Es ist erfreulich, dass Heidelberg mit seinen HightechGründungen im Städtevergleich so weit vorne landen konnte. Hier finden junge Unternehmen nicht nur eine ideale Infrastruktur mit modernsten Büro- und Laborgebäuden vor, sondern auch weitreichendes Knowhow im Hightech-Bereich, das ihnen hilft, ihre Ideen zu verwirklichen. Das Städteranking wird jedes Jahr im Auftrag der Wirtschaftswoche und Immobilien-
Life Sciences und IT Bereits seit vier Jahren gibt es im Technologiepark Heidelberg den Life Science Accelerator Baden-Württemberg. Das zwölfmonatige Programm erleichtert Gründern aus den Life Sciences den Sprung in die Selbständigkeit. Es wird vom Europäischen Sozialfonds (ESF) und dem Land Baden-Württemberg kofinanziert. Speziell für IT-Start-ups bietet der Technologiepark zusammen mit Next Mannheim und innoWerft Walldorf den Up2B Accelerator an, ebenfalls kofinanziert vom ESF und Baden-Württemberg. •
Bildnachweis: Technologiepark Heidelberg
Über seinen Up2B Product Booster vernetzt der Technologiepark Heidelberg Start-ups aus der IT- und Hightech-Branche mit nationalen und internationalen Unternehmen.
Neue Initiative für KI Derzeit entwickelt der Technologiepark Heidelberg weitere Initiativen zur Förderung von Hightech made in Heidelberg: In Planung – im Schulterschluss mit dem Wirtschaftsministerium – der Bau des Heidelberg AI Future Lab, um ein lückenloses Angebot entlang der ganzen Wertschöpfungskette anzubieten – vom Start-up bis zum etablierten Unternehmen. Dafür arbeitet der Technologiepark in verschiedenen Projekten mit dem Land Baden-Württemberg zusammen. Er ist Partner der KI-Garage, einer neuen, landesweiten Initiative, die baden-württembergische Hochschulen und Forscher im Bereich der Künstlichen Intelligenz dabei unterstützen soll, ihre kreativen Ideen in marktreife Anwendungen umzusetzen.
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Biotech-Cluster Spezial. I 53
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Knotenpunkt für Life Sciences Gerade in der Pandemie: Die deutsche Hauptstadtregion ist eines der führenden Zentren der Biowissenschaften und der Gesundheitsversorgung weltweit, aber auch ein starker Partner für die Akteure vor Ort.
Bildnachweis: HealthCapital Berlin-Brandenburg
von Dr. Kai Bindseil, Clustermanager im Cluster Gesundheitswirtschaft
Die Exzellenz der Region ist in ihrer europaweit einzigartigen Forschungsund Kliniklandschaft verankert sowie in ihrer Fähigkeit, die wichtigsten Akteure in den Biowissenschaften und im Gesundheitswesen eng miteinander zu verbinden. Der Schwerpunkt der BiotechAktivitäten in der Region liegt auf Biomedizin und Diagnostik, Therapeutik und regenerativer Medizin. Zu den Entwicklern von Wirkstoffen und Therapieansätzen in Berlin-Brandenburg gehören neben zahlreichen großen und renommierten wissenschaftlichen Einrichtungen unter anderem die traditionsreichen Pharmaunternehmen Bayer, Pfizer, Sanofi, Takeda und zunehmend Start-ups wie Adrenomed, Tacalyx, Omeicos oder T-Knife. Sie alle vertrauen auf und profitieren von den Vorteilen der Region, die eine ausgezeichnete wissenschaftliche Infrastruktur bereithält, attraktiv für Fachkräfte ist und die Nähe zu politischen Entscheidungsträgern im Bereich Gesundheit bietet. Sie profitieren insbesondere von der engen Zusammenarbeit sowohl mit der Wissenschaft als auch mit den mehr als 130 Krankenhäusern. Forschung und Industrie haben Zugang zu Patientenkohorten bestehend aus städtischer und ländlicher Bevölkerung von etwa 180 Ethnien, die alle medizinischen Indikationen abdecken. In der deutschen Hauptstadt sind über 40 renommierte wissenschaftliche Einrichtungen ansässig, darun-
ter die Charité – Universitätsmedizin Berlin, das Robert-Koch-Institut, das Max-Delbrück-Zentrum für Molekulare Medizin der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC), das Deutsche Herzzentrum Berlin und weitere bekannte Fraunhofer-, Helmholtz-, Leibniz- und MaxPlanck-Institute. An der Charité, dem größten Universitätsklinikum Europas, sind mehr als 4.500 Ärzte und Wissenschaftler in Forschung, Lehre und Patientenversorgung tätig. Das Berliner Institut für Gesundheit (BIH), als Teil der Charité, ist eine Institution von Weltklasse. Wissenschaftler von Charité und MDC forschen seit 2013 gemeinsam am BIH. Das BIH ist eine wissenschaftliche Einrichtung für translationale Forschung und Systemmedizin und einzigartig in der biomedizinischen Forschungslandschaft Deutschlands. Sowohl für die translationale Forschung und den interdisziplinären Wis-
senstransfer zwischen Forschern als auch für einen engen Austausch zwischen Wissenschaft und Wirtschaft gibt es eine Reihe von Transfer- und Translationszentren für eine Vielzahl von Themen und Technologien, wie das BIH Center of Regenerative Therapies BCRT und das Experimental and Clinical Research Center ECRC. Die acht Technologieparks der Region und Branchennetzwerke bilden eine hervorragende Infrastruktur und technologische Unterstützung, um die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse in innovative Produkte umsetzen zu können und in der Gesundheitsversorgung einzusetzen. Zu den Technologieparks der Region zählen der Biotechcampus in Berlin Buch, der Potsdam Sciences Park in Golm und Europas führender Technologiepark Berlin-Adlershof. Die lebendige Mischung von Wirtschaftsakteuren und wissenschaft-
54 I Spezial. Biotech-Cluster
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Digitalisierung treibt an In den vergangenen fünf Jahren wurden in Berlin-Brandenburg mehr als 100 LifeSciences-Unternehmen gegründet. Diese Dynamik ist noch nicht abgeschlossen. Zu den Indikatoren gehören nicht nur die Zahl der Neugründungen, sondern auch das breite Spektrum an Netzwerkaktivitäten und Dienstleistungen für Startup-Gründer. Die Bereiche Life Sciences und digitale Technologien verschmelzen immer mehr. Die Digitalisierung treibt alle Segmente der Gesundheitswirtschaft voran und hat sich in den letzten Jahren hervorragend entwickelt. App-basierte Anwendungen für Prävention, Diagnose und Behandlung haben sich mittlerweile,
nicht zuletzt gepusht durch die Pandemie, zu einem starken Standortfaktor der Hauptstadtregion entwickelt. Die über 60 Gründerzentren und Acceleratoren in der deutschen Hauptstadtregion bieten Gründern und Startups die Möglichkeit sich bei der Entwicklung ihrer Ideen mit Akteuren aus unterschiedlichen Branchen zu vernet-
zen. Immer mehr große Pharma- und IT-Unternehmen arbeiten mit Start-ups zusammen und entwickeln gemeinsam Produkte und innovative Prozesse. Bayer ist mit G4A einer der Vorreiter in diesem Bereich. Dieses Programm wurde 2013 erfolgreich in Berlin gestartet und ist nun auf viele andere Städte auf der ganzen Welt ausgeweitet
Bildnachweis: HealthCapital Berlin-Brandenburg
lichen Institutionen, die vielfältige Auswahl an Initiativen, die positiven Standortfaktoren und die wachsende Zahl von IT-Unternehmen machen die Hauptstadt zu einem einzigartigen Hub für Start-ups und digitale Gesundheitslösungen.
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Biotech-Cluster Spezial. I 55
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worden. G4A richtet sich an Start-ups unterschiedlicher Reifegrade im Gesundheitsbereich. Es geht dabei um die gemeinsame Arbeit an Schwerpunktthemen wie digitale Therapieformen für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, der Einsatz Künstlicher Intelligenz für die Entwicklung neuer Medikamente und neue Plattformen für den Austausch mit Patienten. Auch Pfizer unterstützt digitale Gesundheitslösungen für eine bessere Patientenversorgung über seinen Pfizer Healthcare Hub Berlin. Eine weitere Initiative ist das Berlin Research Lab by Pfizer, das als Anlaufstelle für Unternehmen und die Wissenschaft dient, um Kooperationen mit Pfizer in deren Forschungsschwerpunkten anzuregen und zu befördern.
Berliner Charité entwickelt. Die Berliner Firma TIB Molbiol und weitere Anbieter brachten das entsprechende Test-Kit auf den Markt. Ein auf Initiative des Clustermanagements HealthCapital gegründetes Thementeam SARS-CoV-2-Diagnostik veröffentlichte gemeinsam das Impulspapier „Engpässe bei der Testung auf SARSCoV-2 vermeiden“. Service und Support Zentrale Anlaufstelle f ür alle Fragen rund um die Life Sciences- und Healthcare-Branche ist das Clustermanagement HealthCapital. An der Schnittstelle von Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesundheitsversorgung treibt es die Vernetzung und den Technologietransfer voran und unterstützt Unternehmen, die sich in der Hauptstadtregion niederlassen wollen. • www.healthcapital.de
Bildcredits: mh-fotos/istockphoto.com (Lighthouse), ipopba/stock.adobe.com (Lab technician)
In Pandemie-Zeiten Durch den Sitz der Bundesregierung, das Robert-Koch-Institut und Forschungsarbeiten an der Charité, zum
Beispiel auch durch Prof. Dr. Christian Drosten, spielt die Hauptstadtregion während der Corona-Pandemie nicht nur eine zentrale, nationale Rolle im politischen Krisenmanagement und in der wissenschaftlichen Aufklärung über das neuartige Virus, sie ist durch ihre besonderen Stärken in den Feldern Biomedizin, Zellforschung, Translation und Digital Health auch maßgeblich an seiner Erforschung beteiligt. Nicht zuletzt führten Kooperationen wie die von Pfizer und Biontech sowie Bayer und Curevac dazu, dass heute schon Menschen geimpft werden können und die Produktion weiterer Impfstoffe vorangetrieben werden kann. Mit rund 100 Unternehmen der Diagnostik ist die Hauptstadtregion auch hier besonders gut aufgestellt. Eine tragende Säule des PandemieManagements ist bekanntlich die Infektionsdiagnostik. Das entsprechende PCR-Verfahren – Goldstandard der heutigen Diagnostik – wurde an der
HAMBURG & SCHLESWIG�HOLSTEIN
HOME OF HEALTH INNOVATION Life Science Nord is one of the leading life science networks in Europe and covers some 500 companies, research institutes and organizations. In Hamburg and Schleswig-Holstein, pioneering lead solutions for medical devices, biotechnology and the healthcare industry are developed.
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56 I ADVERtORIAL.
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Ausgründung von: Lehrstuhl von Professor Feldmann, Institut für Photonik und Optoelektronik der LMU München Anzahl MitarbeiterInnen: 44 Geschäftsfeld: Diagnostic Instruments Dr. Lars Ullerich, CBO; Dr. Joachim Stehr, CSO; Dr. Federico Buersgens, CEO Gründer GNA Biosolutions
IZB-Start-up zur herkömmlichen PCR ermöglicht die PCA die Herstellung von Systemen, die außerhalb des Labors eine patientennahe Diagnose liefern können. Der Schwerpunkt des Unternehmens liegt derzeit auf der Entwicklung eines Schnelldiagnosesystems und Assays zur Diagnose von COVID-19. Das System kann bis zu acht Patientenproben gleichzeitig diagnostizieren und kann in vielen Umgebungen eingesetzt werden, darunter Flughäfen und andere Transitpunkte. Kontakt GNA Biosolutions GmbH im Innovationsund Gründerzentrum Biotechnologie (IZB) Am Klopferspitz 19 82152 Planegg/ Martinsried info@gna-bio.com www.gna-bio.com
Bildnachweis: GNA Biosolutions
Was treibt Sie an? Analyse zu ermöglichen. Dies erreichen Unser Ziel ist es, molekulare Tests für wir, indem wir die Wirksamkeit unseres jeden und überall möglich zu machen. QMS aufrechterhalten, die geltenden QuaGNA Biosolutions verwendet eine neuarlitäts-, Sicherheits- und Regulierungsstantige proprietäre Technologie, um Systeme dards einhalten und bei allem, was wir für die molekulare tun, nach Exzellenz Diagnostik zu entstreben. wickeln. Die mole„Für GNA bietet das IZB mit kulare Diagnostik Über das seinem Standort und seinen ist der empfindUnternehmen Räumlichkeiten ideale Bedingungen lichste und zuverGNA wurde 2010 für die Forschung und Entwicklung lässigste Ansatz gegründet und zur Diagnose von unserer Technologie.“ besteht derzeit aus COVID-19. Unser einem multidisziplimultidisziplinäres nären Team von 44 Team aus Biologen, Ingenieuren, Physikern Personen. Die Technologie von GNA, geund Entwicklern hat eine leistungsstarke nannt Pulse Controlled Amplification (PCA), neue Technologie geschaffen, die das basiert auf der molekularen Goldstandardmolekulare Testen revolutioniert. Unsere technologie, der Polymerase-Kettenreaktion Innovationen zielen darauf ab, die Patien(PCR), arbeitet aber viel schneller (Minuten tenversorgung zu verbessern, Schäden statt Stunden), und sie kann zur Herstellung zu verhindern, Leben zu retten und eine kleiner, tragbarer, energieeffizienter Instrubessere molekulare Diagnostik und DNAmente verwendet werden. Im Gegensatz
unsere welt wird von unternehmen verändert, die in garagen gegründet wurden. was kannst du dann erst auf 3.400 m² starten? Ab Sommer 2021: Life Science Start-up Inkubator mit shared lab banches inkl. state-of-the-art Equipment, Prototyping-Werkstatt & Coworking-Space, eingebettet in ein dichtes Programm an Mentoring und Networking-Angeboten life science factory | Friedrichstraße 3–4 | 37073 Göttingen | info@lifescience-factory.com | lifescience-factory.com
58 I Spezial. Biotech-cluster
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Internationale Strahlkraft Zum 25. Jubiläum von BioRN ist Internationalisierung mehr als nur Markterschließung: Wie die Anpassung internationaler Erfolgsgeschichten an regionale Gegebenheiten die Rhein-MainNeckar-Region verwandelt.
Internationalisierung von Clustern 2015 niederschlägt. In der unter der BMBF-Förderung weiterentwickelten Strategie des Clusters wurden sowohl der kontinuierliche Austausch mit internationalen Partnern auf Clusterebene, zum Beispiel im Rahmen der HAE und des Council of European Bioregions, als auch konkrete Projekte als wichtige Säulen der Internationalisierung identifiziert. Diese konkreten Projekte orientieren sich an den Wünschen der Clustermitglieder und an internationalen Best-PracticeModellen. Best-Practice-Modelle Gemeinsam mit den Mitgliedern und internationalen Partnern werden BestPractice-Modelleidentifiziert, evaluiert
Life Science Cluster Rhine-Neckar
25
MAKING LIFE SCIENCE MATTER AND INNOVATION HAPPEN FOR 1996-2021
YEARS
Bei BioRN als Wissenschafts- und Wirtschaftscluster in einem der stärksten Life Science Hubs Deutschlands, der Region Rhein-Main-Neckar um Heidelberg, ist Internationalisierung Tagesgeschäft und mehr als nur ein Schlagwort. Das wird schon durch die Zusammensetzung des Clusters geprägt: Ein Herausstellungsmerkmal ist seit jeher die Kombination aus globalen Gesundheitsunternehmen und exzellenter akademischer Forschung, zwei ganz unterschiedlichen Akteuren, die jedoch beide fundamental auf „Internationalität“ basieren. Darauf aufbauend verfolgt BioRN aktiv eine Internationalisierungsstrategie, was sich in der Gründung der Health Axis Europe (HAE) 2011 und den darauffolgenden Gewinn des BMBF-Wettbewerbs zur
und an die hiesigen Begebenheiten angepasst. Beispiele hierfür sind der Scouting Service BioRN Scout als maßgeschneidertes internationales Matching zwischen globalen Unternehmen und Innovatoren aus Wissenschaft und KMUs, BioLabs Heidelberg als Full-Service Life Science Start-up Incubator nach dem Bostoner Erfolgsmodell LabCentral, und die Rhein-Main-Neckar Bridge als Werkzeug zur Finanzierung und Entwicklung akademischer Arzneimittelprojekte mit internationalen Partnern. Diese neuartigen Initiativen werden ergänzt durch ein eher klassisches Angebot, da f ür mit telständische Unternehmen Internationalisierung natürlich zu Recht auch Erschließung von Märkten und Partnern jenseits der Landesgrenzen bedeutet. So unterstützt BioRN den Zugang zu internationalen Konferenzen und Handelsdelegationen und fördert zusätzlich als Netzwerkpartner von EIT Health im Rahmen des Bridgehead-Programms europäische Scale-ups bei der Erschließung internationaler Märkte. Neben der Begleitung und Erleichterung des Markteintritts ausländischer Unternehmen in Deutschland wird hierdurch die Internationalisierung der Region vorangetrieben – durch die Ansiedlung internationaler Firmen und durch die Eingliederung neuer Technologien in existierende Unternehmen, Kliniken und Forschungseinrichtungen. •
Bildnachweis: BioRN
von Friedemann Loos, Innovation Manager, BioRN
The place to be for life sciences and healthcare industries Die deutsche Hauptstadtregion ist mit ihren herausragenden Forschungseinrichtungen und ihrer hohen Dichte an Biotech-, Medtech- und Pharma-Unternehmen ein Hotspot der europäischen Gesundheitswirtschaft. Sind Sie bereit für Berlin? Sprechen Sie mit uns! www.healthcapital.de 7UHႇHQ 6LH XQV DXI GHU %,211$/( GHP JUR HQ 1HW]ZHUNWUHႇHQ GHU /LIH 6FLHQFH ,QGXVWULH /LYH LQ %HUOLQ DP 0DL ELRQQDOH E PDWFK LR
EUROPEAN UNION
60 I Spezial. Biotech-Cluster
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STARKE ANTWORTEN AUF DIE PANDEMIE Die im Cluster Life Science Nord aktiven Spezialisten für Infektionsdiagnostik aus Hamburg und Schleswig-Holstein reagieren auf die gigantische Nachfrage nach SARS-CoV-2-Tests mit innovativen Produkten. Sie haben ihre Kapazitäten massiv ausgebaut. von Simone Hauck, Life Science Nord Management GmbH
Reaktionszeit Halbiert „Auch im Versand und bei der Logistik sind die Abläufe wesentlich effizienter geworden“, so Ölschläger. Engpässe in der Versorgung mit kritischen Rohstoffen für Laborreagenzien konnten bislang vermieden werden. Allerdings zeichne sich zunehmend ein Engpass bei der Versorgung mit Plastikmaterial, den sogenannten Consumables, ab. Derzeit treibt altona Diagnostics etliche Neu-
MEDTECH, BIOTECH & PHARMA | 2021
THE INDUSTRY JOURNAL OF HAMBURG & SCHLESWIG�HOLSTEIN
DESTINATION DESY The DESY campus has developed into a go-to-hub for life science companies and is the nucleus of the new Science City
MEDTECH AI ECOSYSTEM How the consortium KI-SIGS connects players from the North to bring artificial intelligence into clinical application
A STRONG RESPONSE Life science players in the North of Germany make high impact contributions to combat the pandemic at many fronts
Das LSN-Magazin gibt einen Überblick über Akteure im Norden. Hier bestellen: www.lifesciencenord.de
entwicklungen voran: Man entwickele beispielsweise einen Kombi-PCR-Test für SARS-CoV-2 und Influenza, der bereits nach einer Stunde Ergebnisse liefert – und damit die Reaktionszeit nahezu halbiert. BOOM der RNA-Technologie Mit den ersten zugelassenen COVID19-Impfstoffen von BioNTech/Pfizer und Moderna sind jene Biomoleküle in aller Munde, auf denen der Hamburger Auftragshersteller AmpTec GmbH seine Geschäftsaktivitäten gründet: Synthetische Ribonukleinsäuren. „Es ist der Durchbruch für die mRNA-Technologie
in der Medizin“, erläutert Peter Scheinert, der Geschäftsführer und Gründer von AmpTec, „Wir profitieren in unserer Hauptproduktlinie, den synthetischen mRNAs für therapeutische Anwendungen von diesem weltweit großen Interesse an mRNAs.“ Nicht nur im Bereich der mRNA-basierten Impfstoffherstellung, sondern auch im Bereich Krebstherapie und Gentherapie sei die Nachfrage signifikant gestiegen. So auch für die Produktlinie Molekulare Diagnostik. „Wir stellen für die COVID-19-Erregerdiagnostik das Virus-Referenz-RNA-Material her, das bei jedem Test als Positiv-Kontrolle mitläuft“, so Scheinert. AmpTec zählt mittlerweile 46 Mitarbeiter und will im Jahr 2021 kräftig weiterwachsen. Und zwar unter neuer Flagge: Seit Januar gehört das Unternehmen zum Life-Science-Konzern Merck KGaA. Elektrische Biochips Die Campton Diagnostics GmbH aus Itzehoe setzt hingegen auf ein Testsystem auf der Basis elektrischer Biochips. Mit diesem Verfahren lassen sich innerhalb weniger Minuten Infektionsbiomarker aus wenigen Mikrolitern Vollblut nachweisen. Das zentrale Produkt, das Blutanalysegerät Campton Reader 100, soll 2021 für den Einsatz in Forschung und Entwicklung zugelassen werden und wird dann in der serologischen COVID-19-Diagnostik zum Einsatz kommen, etwa um den Immunstatus von Geimpften zu überprüfen. •
Bildnachweis: Life Science Nord
Neuartige Coronaviren sind für das Team der altona Diagnostics GmbH alte Bekannte. 2003 gelang es der Vorgängerfirma artus Diagnostics in Rekordzeit, den weltweit ersten kommerziellen Real-time PCR-Nachweis für das SARS-Virus zu entwickeln. Auch 2013 bei MERS hatte altona Diagnostics schnell einen validierten Test-Kit am Start. Aber natürlich sprengte SARSCoV-2 und das Ausmaß der CoronaPandemie die Grenzen der Vorstellungskraft. Im Februar 2020 war der RT-PCR-Testkit für SARS-CoV-2 auf dem Markt. Mit dem hohen Testaufkommen explodierte die Nachfrage nach den Kits. Eine große Herausforderung für das Hamburger Unternehmen mit mehr als 300 Mitarbeitern. „Wir haben gezielt Produktionsprozesse optimiert und Kapazitäten erhöht“, sagt Stephan Ölschläger, der bei altona für das Marketing zuständig ist. So wurde die Anzahl der Reaktionen pro Kit auf 384 und 4.800 statt bisher 96 vervielfacht.
Biotech-Cluster Spezial. I 61
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NRW: Stärke aus Vielfalt Biotechnologie in Nordrhein-Westfalen – das ist Stärke aus Vielfalt. Das Netzwerk BIO.NRW katalysiert zentral die Entwicklung der Stärken der nordrhein-westfälischen Biotechnologie und Bioökonomie und unterstützt so nachhaltig den Forschungs- und Innovationsstandort NRW. von Team BIO.NRW, Dr. Nils Schrader, Geschäftsstellenleiter, BIO.NRW
Nordrhein-Westfalen ist Deutschlands industrielle Kernregion. Als dynamischer Wirtschaftsstandort und Gateway Europas beheimatet das Bundesland Weltmarktführer aus allen Wirtschaftsbereichen. Neben global Playern wie Bayer, Bertelsmann, Deutsche Post,
20 Jahre Erfahrung in Innovation
DHL, Deutsche Telekom, E.ON, Henkel oder Thyssenkrupp bilden insbesondere die kleinen und mittleren Unternehmen das wirtschaftliche Rückgrat von NRW. Das dichteste Forschungsnetzwerk in Europa ist die Basis für eine der besten Talentschmieden überhaupt,
Biomedizin
Sensorik Büro-& Laborflächen
Biotechnologie
die in eine lebendige und vielfältige Start-up-Szene mündet. NRW hat und kann vieles! Vielfalt beinhaltet die Herausforderung, unterschiedlichen Bedürfnissen und Interessen gerechtzuwerden. Aber sie ist immer auch eine große Chance!
Coaching Messtechnik
Netzwerk Events Medizintechnik
IKT Start-Ups
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62 I Spezial. Biotech-Cluster
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MedTech
Em
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Münster
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Lippe �
Dortmund Ruhr
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Köln � Aachen
Schwerpunkte Rh
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Agrar Industrie Medizin Biotech-andere Branchen
MedTech
Der traditionell starke Chemie- und Pharmastandort NRW besitzt solide Industrie-Infrastrukturen und ist ein idealer Inkubator für den Auf- und Ausbau neuer biotechnologischer Anwendungen. Dieses Ökosystem fördert effektiv den stetigen technologischen Wandel, getrieben von visionären Forschern und innovativen Start-ups. BIO.NRW begleitet und unterstützt diesen Wandel. Seit über zehn Jahren verbindet die landesweite Netzwerkorganisation die Akteure in der Biotechnologie. Fünf regionale Netzwerke Darüber hinaus hat Nordrhein-Westfalen fünf regionale Netzwerke. Sie repräsentieren die jeweiligen lokalen und
thematischen Ausrichtungen: die BioRegionen. Dazu gehören der BioIndustry e.V., die Gesellschaft für Bioanalytik Münster e.V., BioCologne e. V., BioRiver – Life Science im Rheinland e.V. und der MedLife e.V. Die BioRegionen sind eng mit den lokalen Unternehmen und Forschungseinrichtungen verbunden. Und CLIB als Cluster für die Industrielle Biotechnologie vernetzt die Akteure im Land auch international entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Diese, unter dem Dach von BIO.NRW vereinte Biotechnologie-Vielfalt lässt aus einer Herausforderung eine Chance werden. Bei BIO.NRW spiegelt sich die Vielfalt in thematischen Schwerpunkten wider.
Umfassende HR-Services Karriere-Services Bewerber
Fokus Bioökonomie Auch weitere drängende Fragen dieses Jahrhunderts, wie Klimawandel und die Endlichkeit natürlicher Ressourcen werden bei BIO.NRW mit einem neuen thematischen Schwerpunkt, BIO.NRW.eco, adressiert. Beim Wandel zu einer nachhaltigeren Wirtschaft nach dem Vorbild der Bioökonomie stehen ressourcenschonende Prozesse und Anwendungen im Fokus. Dabei trägt besonders die Biotechnologie zur Etablierung eben dieser Prozesse in der Bioökonomie bei. Die Entwicklung des neuen thematischen Schwerpunktes BIO.NRW.eco ist eine weitere spannende und zukunftsweise Aufgabe für das landesweite Netzwerk BIO.NRW. •
Bildnachweis: BIO.NRW
Weser
Bereits 2010 wurde das Spektrum durch BIO.NRW.red erweitert. Der thematische Schwerpunkt rund um den Bereich der pharmazeutischen Biotechnologie hat sich inzwischen als ein solides und aktives Netzwerk innerhalb von BIO. NRW etabliert. In Zeiten von Corona haben hochinnovative Biotech-Unternehmen aus NRW mit der Produktion neuer, zuverlässiger diagnostischer Verfahren, der Entwicklung potentieller therapeutischer Wirkstoffe und der Bereitstellung wichtiger Bestandteile für die Impfstoffentwicklung auf sich und den Standort aufmerksam gemacht.
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ADVERtORIAL. I 63
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Matchmaking für Führungspositionen Personal Es gibt einen großen Unterschied zwischen dem Finden ewiger Liebe und dem Besetzen einer Position. Ja, den gibt es, und es gibt ihn auch nicht. Headhunting hat viel mit einem tiefen Verständnis für menschliche Beziehungen zu tun.
Es mögen berufliche Beziehungen sein, ja, aber sie sind immer noch menschliche Beziehungen. Das Finden eines kulturellen „Fit“ für eine Position, der oft dazu führt, dass jemand wirklich in die Umgebung passt und sie versteht, hat verschiedene (nachgewiesene) wirtschaftliche Vorteile und geht nur mit dem Verständnis der zugrunde liegenden zutiefst menschlichen Eigenschaften einer Person einher. In welcher Beziehung steht die Person zum Unternehmen? Wo ist die Verbindung?
Bildnachweis: Ingeniam
Wann ist ein Fit ein Fit? Jede Suche beginnt mit einer Vorstellung von einem Bedürfnis, ebenso wie jeder Kandidat. Beide Seiten scheinen zu wissen, wonach sie suchen. Aber oft scheint es eben nur so. Oft ist man am Ende überrascht, welche Kandidaten perfekt für den Job waren und welche Unternehmen wirklich gesucht wurden. Dies ist die tatsächliche Superkraft von Headhuntern: den Raum zwischen der Jobsuche des Kunden und den Bedürfnissen eines Kandidaten zu füllen. Alles, was kein perfekter persönlicher Fit ist, reicht nicht aus. Ähnlich wie in der Liebe: Der Deckel muss auf den Topf passen. Die Balance kommt mit Erfahrung Eine Führungskraft im Bereich der Life Sciences muss genau wissen und verstehen, was in allen Prozessen eines Unternehmens vor sich geht. Erfahrung und Hintergrund eines CEO sind daher sehr wichtig. Da er oder sie jedoch täglich mit vielen Management- und Führungsaufgaben konfrontiert
Der perfekte Kandidat wohnt nicht immer um die Ecke.
ist, sind auch geschäftliche Fähigkeiten essentiell. Wie findet man die perfekte Balance für sein spezifisches Berufsprofil/ seine Berufsbeschreibung? Das Definieren dieses Gleichgewichts wird umso einfacher, je öfter eine solche Definition erstellt werden muss. Kurz gesagt: Erfahrung kann sehr hilfreich sein. Branchenkenntnisse lokal und global Die Suche nach Führungskräften kann für Life-Sciences-Unternehmen besonders schwierig sein. In diesem Bereich gibt es hohe Fluktuations- und Burnout-Raten, die Branche ist stark in Bewegung und disruptiv, so dass Unternehmen häufig eine freie Stelle mit sehr spezifischen beruflichen Anforderungen haben. Dazu kommt ein hoher Personalbedarf, gerade in diesen Zeiten. Wichtiger sind jedoch persönliche Qualifikationen wie Charakter und
Durchsetzungsvermögen, der Wille, sich zu entwickeln, und das richtige Maß Resilienz. Denn: Die wirklich guten Kandidaten wissen, wo das Fachwissen ist und suchen aktiv nach den richtigen Kontakten. Auf globaler Ebene bedeutet dies auch, dass die perfekten Kandidaten manchmal nicht lokal zu finden sind, sondern ein globales Netzwerk erfordern, in dem wiederum vor Ort vorhandene Partner mit dem richtigen Gespür suchen. Was nach großem Aufwand klingt, kann es wirklich wert sein. Kontakt Stephan B. Breitfeld Practice Group Leader Global Life Science Practice IIC Partners ingeniam Executive Search & Human Capital Consulting stephan.breitfeld@ingeniam.de www.ingeniam.de
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The shortage of skilled labour is a serious obstacle to growth for businesses in many European countries. At the same time, in many places well-qualified people are looking for a job – they might even want to work in another European country. Unfortunately, the labour markets in Europe are very diverse. How do I find a new job or a new employee? Now, there is an easy solution: eurobiotechjobs.net, the new, Europe-wide job market for biotechnology and the life sciences. Presented by the European Biotechnology Network.
eurobiotechjobs.net
|transkript 1.2021
Hessen
Infektionsprognose durch abwasser-Analyse Lockdown – keiner kann das Wort mehr hören. Die Allermeisten wünschen sich, dass endlich wieder Normalität in ihren Alltag einzieht. Ein kleiner Schritt dahin könnte es sein, das Infektionsgesschehen präziser zu erfassen und verlässlich festzustellen, ob die ergriffenen Maßnahmen tatsächlich wirken. TreNd 5 bis 10 Tage früher Ein Projekt, das sich genau damit beschäftigt, läuft seit Sommer vergangenen Jahres im Stadtgebiet von Frankfurt am Main. Forscher der Technischen Universität Darmstadt um Prof. Dr. Susanne Lackner werten dabei Abwasserproben aus. Mittels Polymerase-Kettenreaktion (PCR) weisen sie das Erbgut von Coronaviren nach, das infizierte Personen über ihren Stuhl ausscheiden. Dies geschieht auch, wenn bei den Personen (noch) keine Symptome auftreten. Die dabei festgestellte Virenlast lässt Rückschlüsse auf das Infektionsgeschehen zu – und das sogar genauer als andere Verfahren. Denn bisher bilden die täglich gemeldeten Zahlen zu den Neuinfektionen nur das Infektionsgeschehen der vergangenen Wochen ab. „Bereits
fünf bis zehn Tage vor den gemeldeten Inzidenzen konnten wir den Trend anhand des von uns durchgeführten quantitativen Nachweis abbilden“, berichtet Susanne Lackner. Ziel der Wissenschaftler war es zudem, eine praktisch umsetzbare Methode zu entwickeln, die das AbwasserMonitoring auf SARS-CoV-2 möglich macht. Das Abwasser-Monitoring ist eine Idee, der auch in den Niederlanden und der Schweiz nachgegangen wird. Im Februar treffen sich Vertreter von Unternehmen und Wissenschaftler aus den Bereichen Abwasserbehandlung, PCR-Analytik und Data Sciences, um virtuell die Herausforderungen zu diskutieren, die der Aufbau einer effektiven Abwasser-Analyse mit sich bringt. Das Programm der kostenfreien Veranstaltung sowie die Möglichkeit zur Anmeldung gibt es unter www.technologielandhessen.de/coronaviren-im-abwasser. Gefördert wird das Projekt von Susanne Lackner vom Hessischen Wirtschaftsministerium und vom Mitinitiator Technologieland Hessen der Hessen Trade & Invest (HTAI). •
Nordrhein-Westfalen
Sachsen
Das Rheinische Revier im Jahr 2050
Biokraftstoff aus Apfelresten
Wie wird die Ernährung der Zukunft im Rheinischen Revier aussehen? Was kann im Jahr 2050 aus biologischen Ressourcen hergestellt werden. So lauten nur zwei Fragen, die auf der neuen Beteiligungsplattform www.dialog.biooekonomieREVIER.de gestellt werden. Sie ist ein Angebot zur aktiven Mitgestaltung der Region nach dem Ausstieg aus der Braunkohle. Koordiniert wird die Initiative BioökonoieREVIER vom Forschungszentrum Jülich in Zusammenarbeit mit der Ruhr-Universität Bochum. .
Bisher entsteht aus Resten der Apfelsaftproduktion Tierfutter. Forschern der TU Bergakademie Freiberg ist es nun gelungen, aus Apfeltrester – die festen Bestandteile aus Stielen, Kernen, Fruchtfleisch und Schalen, die nach dem Pressen übrigbleiben – Bioethanol mit einem Alkoholgehalt von 6 Prozent herzustellen. Die Wissenschaftler optimierten dafür ein Verfahren, bei dem sie erstmals einen alternativen Enzymkomples einsetzten, der aus dem Mikroorganismus Penicillium verruculosum gewonnen wird. .
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