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Mischkultur

Wo ist der nächste Wald? Der nächste Obstgarten? Auf meinem Dach. Auf meinem Balkon. Auf meiner Terrasse.

Bäume sind Symbol für das Leben. Obstbäume für fruchtbares Leben. Gerade in Zeiten, in denen wir unser Leben – durch Klimakatastrophen und Coronapandemie – so fragil oder gar bedroht erleben, wächst bei vielen der Wunsch nach immerwährendem Grün vor der Haustür. Sie sind weder Forstwirt noch Landwirtin? Und doch haben Sie Sehnsucht nach Land und Wald? Dann werden Sie zur »Topfwirtin«: Pflanzen Sie Bäume in Töpfe. Und zwar so, dass sie sich hier wohlfühlen. Auch wenn sie ihre Wurzeln nicht in den Mutterboden, sondern nur im räumlich begrenzten Substrat eines Topfes ausstrecken können.

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DAS RICHTIGE SUBSTRAT

Beginnen wir von unten: bei der Basis. Damit Bäume im Topf gut wachsen und gedeihen können, brauchen sie ein gutes Substrat. Eines, das gut durchlüftet bleibt, auch wenn es viel regnet. Denn die Wurzeln eines Bäumchens müssen atmen können. Daher braucht es eine sogenannte Trogerde. Dieses Substrat hat einen hohen Anteil an Ziegelsplitt, Lava und/oder Bims. Diese mineralischen Komponenten sind über viele Jahre formstabil. Daher sackt die Erde nicht zusammen und kann das, was eine gute Erde ausmacht: Sie hat einen hohen Anteil an luftführenden Poren. Und die können Wasser und Nährstoffe gut speichern.

WELCHE BÄUME?

Ob Nadel- oder Laubbaum: Grundsätzlich wächst jeder Baum auch im Topf. Sie bleiben halt entsprechend kleiner und erreichen nicht die Größe wie an einem Naturstandort. Doch selbst in der freien Natur gibt es ja tiefgründige Böden neben steinigem Gelände, wo Baum auch nur wenige Nährstoffe vorfindet und nur langsam wachsen kann. Auch ein Auswahlkriterium: ein besonders schönes Herbstlaub. Dieses ziert viele Ahornbäume, aber auch Birken oder die fruchttragenden Mispeln.

OBST

Unter den fruchtragenden Gehölzen eignen sich grundsätzlich alle Obstbäume, die auf schwachwüchsigen Unterlagen gezogen werden. Die Gefäße müssen für diese Bäume schon richtig groß sein und circa 100 Liter Fassungsvermögen haben – damit sie auch gut Früchte tragen können. Besonders gut in Gefäßen und in windigen (Dach-Lagen wachsen Kirschen. Für kleine Gefäße eignet sich Säulenobst – da wachsen die Früchte direkt am Stämmchen. Ein besonderes »Baumerlebnis« bieten diese Obstbäume allerdings nicht. Auch in kleineren Gefäßen (ca. 50 Liter) wachsen bereits die robusten und leicht zu vermehrenden Weingartenpfirsiche. Sie werden nicht veredelt: einfach den Pfirsich essen und den Kern wieder in die Erde stecken.

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Andrea Heistinger

Agrarwissenschafterin und Gartenbuchautorin Andrea Heistinger weiß, wie Bäume auch im Topf wachsen können. andrea-heistinger.at

VIRTUELLES, UNSICHTBARES WASSER

Wie kann man virtuelles Wasser sparen? Tipps und spannende Infos zum Thema gibt es nun kompakt und einfach erklärt in der neuen WasserWerkstatt!

Virtuelles Wasser ist jenes Wasser, das bei der Herstellung von Produkten anfällt – es ist für einen nachhaltigen Umgang mit der kostbaren Wasserressource zentral, in unserem täglichen Leben aber gar nicht so leicht zu fassen. 130 Liter Trinkwasser fließen bei allen ÖsterreicherInnen pro Person täglich aus der Leitung: Dieses Wasser brauchen wir zum Trinken, zum Kochen, zum Duschen und für die Klospülung. Doch diese Menge macht nur einen Bruchteil des gesamten Wassergebrauchs aus: Die Herstellung von Lebensmitteln, Kleidung, Maschinen, Computer oder Autos brauchen tausende Liter Wasser. Dieses versteckte Wasser wird als virtuelles Wasser bezeichnet – pro Person und Tag schätzt man diese Menge in Österreich auf rund 4.700 Liter.

WASSERFUSSABDRUCK EINER PERSON IN ÖSTERREICH PRO TAG

Ernährung: Tierische Produkte: 40 % (1890 Liter) Ernährung: Pflanzliche Produkte: 34 % (1630 Liter) Gewerbe- und Industrieprodukte: 13 % (608 Liter)

4.738 Liter

Datenquelle: BMLRT

Sonstige: 2 % (108 Liter)

Haushalt: 3 % (126 Liter)

Nicht essbare Landwirtschaftsprodukte: 8 % (376 Liter)

WEISST DU’S?

Wie hoch ist der virtuelle Fußabdruck von...

1) 1 kg Tomaten

a. 107 Liter b. 53 Liter c. 16 Liter

3) 1 kg Rindfleisch

a. 8.200 Liter b. 5.300 Liter c. 970 Liter

2) 1 Tasse Espresso

a. 225 Liter b. 100 Liter c. 23 Liter

4) 1 Baumwoll-T-Shirt

a. 4.160 Liter b. 3.250 Liter c. 2.720 Liter

WASSERWERKSTATT

Die WasserWerkstatt VIRTUELLES WASSER enthält Tipps, wie jeder den Wasserverbrauch reduzieren kann und bietet praktische Aufgaben, mit denen die neuen Informationen im Alltag verständlich werden. Die Aufgaben sind als Schulunterlagen konzipiert und bieten Arbeitsunterlagen für die Schule und Daheim.

www.generationblue.at/schulservice

PRÄMIERTER WASSERSCHATZ

Im August fand auch heuer wieder der wasseraktiv Fotowettbewerb statt – dieses Mal unter dem Motto „Zeig uns deinen Wasserschatz“. Gesucht waren die schönsten Motive, die das wasserreiche Österreich zu bieten hat. Über 1.200 Fotos wurden eingereicht.

Eine kleine Auswahl der schönsten Einreichungen. Das Siegesbild wurde vom Publikum gekürt und kann online bestaunt werden.

Traunsee – May Fakhoury

Der Wasseraktiv-Fotowettbewerb findet seit 2011 jährlich statt. Was klein begann wurde immer größer und hat sich inzwischen als jährlicher Fixpunkt etabliert.

Stiller Frieden von Katja Freitag

Die Gewinnerinnen und Gewinner wurden dieses Jahr per Publikumsvoting bestimmt. In der zweiwöchigen Voting-Phase wurde insgesamt über 12.000-mal abgestimmt.

Aussicht genießen von Katrin Hagenauer

Spiegelklarer Wasserschatz: An den Schätzen, die beim Fotowettbewerb hochgeladen wurden, kann man sich fast nicht sattsehen.

Bergseenliebe von Almut Karlseder

Die Bandbreite der Einreichungen war beeindruckend: Vom malerischen Bergsee über erfrischende Badeteiche bis zu wilden Wasserlandschaften war alles dabei.

Der Schlesingerteich – Rene Exenberger

Alle Gewinnerinnen und Gewinner des WasseraktivFotowettbewerbs 2021 gibt es hier: www.wasseraktiv.at/wasser-news > Wasserfreizeit > Gewinnerinnen und Gewinner Fotowettbewerb 2021

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