Amok in Winnenden - Das Leben danach
Am 11. März 2009 starben 15 Menschen an der Albertville-Realschule in Winnenden. Sie wurden Opfer eines Amokläufers. Heute, viele Jahre später, leiden die Überlebenden immer noch an den Folgen der Tat. Selina Dogan war damals 15 Jahre alt und musste erleben wie drei ihrer Mitschülerinnen starben. Selina leidet bis heute unter Alpträumen. Larissa Killian war 13 Jahre alt. Bis heute kann sie sich in keinem Klassenraum aufhalten. Ihr Versuch, an vier anderen Schulen die Mittlere Reife abzulegen, scheiterte. Mit Hilfe einer Therapeutin wagt sie es nun, wieder in ihren alten Klassenraum zu gehen. http://www.dw.de/dokumentationen-und-reportagen-amok-in-winnenden-2015-03-11/e-18267448-9801
Leben nach dem Amoklauf von Winnenden Patrick-Philippe Christian Seifert verarbeitet die Geschehnisse auf seine ganz eigene Weise. Er beschreibt es so: Die Narben heilen. Aber die Bilder und Geräusche im Kopf verschwinden nicht. Sie begleiten einen das Leben lang. Es gilt, für sich eine Lösung zu finden, damit umzugehen. Findet man diese nicht, wird man nie mehr aus diesem Alptraum erwachen können. Ich habe meinen Weg gefunden. Einen Weg ohne ständige Therapien. Ich habe offen über das Geschehene gesprochen. Ich durfte meine Träume verwirklichen. "Unter den Flügeln der Engel" habe ich geschrieben, weil ich berichten wollte von den Gefühlen und Emotionen, die ein Überlebender eines solchen Horrors durchleben muss. Aber ich wollte auch erzählen, dass es Wege aus diesem Grauen gibt. Dinge im Leben, die eine solche Tat niemals zerstören kann.
Über das Buch Der 16-Jährige David lebt mit seiner Familie in einer verschlafenen Kleinstadt in Montana. In seiner Welt gibt es keine Gewalt. Mit seiner ersten großen Liebe Kate erlebt er die schönste Zeit seines Lebens. Doch plötzlich und völlig unerwartet, wird die junge Liebe durch einen schrecklichen Amoklauf in ihrer gemeinsamen Schule zerstört, bei dem Kate ums Leben kommt. Wie durch ein Wunder überleben David und nur wenige seiner Freunde. Erst Tage später erfährt er vom Tod seiner unendlich geliebten Freundin. Dies bricht ihm das Herz und er möchte nicht mehr weiterleben. Um den großen Wunsch Kates zu erfüllen, beschließt der junge Pilot den Flug um die Welt, den er mit ihr gemeinsam geplant hatte, alleine anzutreten. All dem was passiert ist möchte er entfliehen und hofft durch die Reise Abstand zu gewinnen… http://www.antenne1.de/(6cs0lru4lzgoosgoc44)jPaKrc/events/26670/autorenlesung-unter-den-fluegeln-der-engel
Die Angst vor Schulräumen ist endlich weg Die Zeit heilt auch seelische Wunden: „Es geht mir gut“, sagt Jennifer, eine ehemalige AlbertvilleSchülerin. Jennifer ist jetzt 20 Jahre alt. 2012 begann sie ein Studium der Ernährungswissenschaft – aber nicht an einer Fachschule oder Uni, die sie betreten müsste, sondern im Fernstudium. Diese Angst vor Schulräumen ... „Sie ist weg“, sagt Jennifer und strahlt.
Enttäuschungen mit Mitmenschen Sie wird weiter an sich arbeiten. Vor dem Amoklauf konnte sie spontan sein, einfach mal ins Blaue hinein etwas machen. Jetzt scheut sie Überraschungen, plant alles, was planbar ist, wägt ab, überlegt im Voraus, wie welches Ereignis auf sie wirken könnte. Immer wieder erlebt sie Enttäuschungen mit Mitmenschen: „Sie können doch einfach auf mich zugehen und ganz normal mit mir reden“, sagt Jennifer. Aber sie spürt, dass manche, die sie kennen, ihr aus dem Weg gehen, scheu sind. Sie erlebt, dass Bekannte und Verwandte den Kontakt zu ihr abgebrochen haben, und dass dies mit dem Amoklauf zu tun hat. Umgekehrt hat sie erfahren, dass völlig Unbekannte ihr ganz unbefangen und offen begegnen. Sie ist eine der Autorinnen des Buches „Die Schüler von Winnenden“ und als solche las sie an einer Schule in Erlangen vor. „Es waren richtig gute Gespräche mit den Schülern hinterher“, sagt Jennifer. Schlechte Gespräch http://www.zvw.de/media.pdffile.f8d3a50f-6edc-4223-91aeb5c9338df0e0.original.media
Ein Datum braucht er nicht zum Trauern
alles in mich reinfresse, und wenn dann noch eine Kleinigkeit passiert, ist die Woche im Eimer.“ Steffen kann dann niemanden um sich herum brauchen, sagt er. „Dann gehe ich auf den Friedhof und rede dort.“ Kein Problem hat der 20Jährige mit dem Betreten seiner alten Schule. „Mein ehemaliges Klassenzimmer ist jetzt eine Bücherei, ich war dort. Ich weiß noch genau, wo mein Platz war. Der Tisch, unter dem ich mich versteckt habe, ist näher an der Tür als in meiner Erinnerung. Das ist gut.“ Steffen sieht seine Freunde aus Schulzeiten nach wie vor und freut sich über die Wiedersehen mit Kameradinnen und Kameraden an Klassentreffen. Auch zu den Jahrestagen geht er in die AlbertvilleRealschule: „2013 war ich verreist, aber 2012 habe ich dort mehr gelacht als geweint. Ich Steffen Sailer, ehemaliger Schüler der Albertville-Realschule, bleibt seinem Heimatdorf Weiler zum Stein vorerst treu. Bild: Büttner freue mich trotz dieses Tages, die Leute zu sehen. Ich brauche auch kein bestimmtes Datum, um zu trauern oder daran zu denken. Das Geschehene ist eigentlich immer in meinen Gedanken.“ Er habe mal mehr, mal weniger Abstand„ Und dann erzählt er noch von den Spielen des VfB Stuttgart, die für ihn eine andere Welt sind, sein Zufluchtsort. „Ich schaue mir jedes Heimspiel und wenn möglich jedes Auswärtsspiel im Stadion an.“ Da steht er dann in der Fankurve zusammen mit Freunden, jubelt, singt, oder leidet mit den Fußballprofis mit. http://www.zvw.de/media.pdffile.f8d3a50f-‐6edc-‐4223-‐91ae-‐ b5c9338df0e0.original.media
Die Erinnerung an den Anschlag auf seine Schulklasse kann Steffen Sailer nicht vergessen. Aber in den vergangenen fünf Jahren hat sich bei ihm doch einiges verändert, auch wenn es ihn mehr Kraft kostet als unbelastete Gleichaltrige. Er hat eine Ausbildung beendet und geht seit einer Weile nicht mehr zur Therapie Fast fünf Jahre lang war Steffen Sailer in Therapie. Seit einer Weile geht er nicht mehr jede Woche hin, sondern darf sich bei neuerlichen Schwierigkeiten melden. Ein großer Schritt für ihn. „Mein Problem ist, dass ich gern
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