Entrepreneur Journal No2

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RatioDrink

FondsGoetheanum,Neue Arbeit, nature rings, Vivaness

2


Logbuch

Liebe Leserinnen, liebe Leser! herzlich willkommen zur zweiten Ausgabe des Entrepreneur Journal. In dieser Ausgabe stellen wir Ihnen einige interessante Unternehmungen und Entrepreneure vor. RatioDrink ist ein Konzept, dass aus einer einfachen Idee geboren wurde und bereits viele Menschen begeistern konnte. Manchmal muss man auf einem Bauernhof arbeiten, um die Nöte der Bauern kennen zu lernen. Agroviva löst nun viele Probleme der Bauern mit einer cleveren Software. Die Bauern können mit dem Angebot von Agroviva auf dem Acker oder aus dem Urlaub auf sämtliche Betriebsdaten zugreifen. In dieser Nummer berichten wir auch vom Social Entrepreneur Marc Desaules. Marc Desaules (Physiker) wollte eine andere Wirtschaft entwickeln und gründete das Unternehmen L`Aubier. Er ist überdies Initiator des FondsGoetheaum, einem Fond, der helfen möchte, dass anthroposophische Forschung weiterhin finanziell möglich ist. Sie kennen es alle: Handy-Klingeltöne, die einfach nur stören. Zwei naturbegeisterte Entrepreneure kamen auf eine schöne Idee: Gegen eine Spende an eine gemeinnützige Umweltschutzorganisation kann man sich Rotkehlchen oder einen anderen trillernden Vogelgesang auf sein Handy laden. Messen sind von je her Inspirationsorte von Entrepreneuren. Wir waren für Sie auf der Vivaness und berichten darüber. Mit dieser Ausgabe starten wir die Reihe „Wie wird man Entrepreneur“. Diese Artikelreihe wird Ihnen ganz konkrete Instrumente und Voraussetzungen an die Hand geben, damit Sie sich und andere unternehmen können. Viel Freude beim Lesen wünscht Ihnen Benjamin Kohlhase-Zöllner

3


In ha l t

RatioDrink Wie aus einer kleinen theoretischen Idee und einem einfachen Konzept ein praktisches Bestsellerprodukt wurde, welches umweltschonend und günstig ist.......................................S. 8

Rubriken Logbuch

3

Entrepreneur Schauplätze

6

Entrepreneure Wirtschaft

8

Social Entrepreneurship

13

Sustainability Entrepreneurship

18

Messe

31

Nöte

36

Entrepreneurship

38

4


Themen Logbuch

3

Entrepreneur Schauplätze

6

RatioDrink AG

8

Agroviva

11

FondsGoetheanum

13

Neue Arbeit

18

nature rings

24

Messe Vivaness

31

Nöte

36

Entrepreneurship versus Business Administration 38 Wie wird man Entrepreneur?

Impressum Entrepreneur Journal Kohlhase Verlag & Consulting Neumattstr. 31 CH-4144 Arlesheim www.entrepreneur-journal.com Auflage: derzeit 3300 Abonennten Geschäftführer: Dipl. Kaufm. Benjamin Kohlhase-Zöllner

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44


Entrepreneur Schauplätze Deu tsc h lan d: Rati oDr i nk S.

8 , Agrovia S. 1 1 , n a tu re

Schw ei z :

r in gs S. 2 4 , Vivan ess S.

Fo n d sGo et hea nu m S. 1 3 ,

3 1 , Pr of. Fal tin S. 3 8

En trep reneu rshi p S. 4 4

USA: Neue Arbeit S. 18

Indonesien: Nöte S. 36

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Entrepreneur Wirtschaft RatioDrink Wie aus einer theoretischen Idee eine praktische Unternehmensidee wurde Einfacher, preiswerter, gesün-

mann Rafael Kugel die RatioD-

der. Die Berliner RatioDrink AG

rink AG, die als erstes Produkt

setzt mit ihren Produkten auf

Apfelsaftkonzentrat

die Vernunft der Verbraucher.

das dem Endverbraucher ohne

Die

Zwischenhandel

Freie

Universität

Berlin

bietet als eine der ersten Uni-

anbietet,

direkt

nach

Hause geliefert wird.

versitäten in Deutschland einen Arbeitsbereich

für

Entrepre-

Apfelsaft wird meist aus Kon-

neurship an. Neben der Lehre

zentrat

sollen die Studenten möglichst

Abfüller Wasser hinzufügt. Das

noch während ihrer Studienzeit

können wir Verbraucher auch

ein eigenes Unternehmen grün-

selbst. Im Falle RatioDrink wird

den, um das erlernte Wissen

aus Äpfeln der Bodenseeregion

auch gleich umzusetzen.

reines Konzentrat hergestellt –

hergestellt,

dem

der

ohne künstliche Aromen, Farb„Mit Aristoteles macht man die

stoffe oder Zucker – es enthält

bessere Praxis“, sagt der Leiter

lediglich Frucht und Wasser. So

des

Professor

entfällt nicht nur das lästige

Dr. Günter Faltin und gründete

Schleppen, sondern der Kun-

gemeinsam

de bekommt hohe Qualität zu

Arbeitsbereichs mit

Diplom-Kauf-

8


einfach, auffüllbar und ansprechend

niedrigst möglichem Preis.

zepte überzeugen.“

„Bereits im Studium ein Unter-

„Die

nehmen zu gründen ist zwar viel

chen“,

Arbeit, aber auch eine spannen-

Konzept, das er vor über 20

de Herausforderung“, sagt Rafa-

Jahren bereits erfolgreich auf

el Kugel, der mit der RatioDrink

die Teekampagne anwendete,

AG bereits sein zweites Unter-

die

nehmen nach Faltinschem An-

größte Importeur von Darjee-

satz gründete. „Wir appellieren

ling-Tee ist, noch vor Unterneh-

an die Vernunft statt an Emoti-

men wie Liptons oder Unilever.

Vernunft

begehbar

beschreibt

mittlerweile

Faltin

der

madas

weltweit

onen und wollen unsere Kunden durch einfach zu verstehende,

Das Prinzip, nach dem auch die

intelligente Unternehmenskon-

RatioDrink AG aufgebaut ist,

9


kann man als Komponentenan-

ner wurden im letzen Jahr laut

satz bezeichnen: Der Gründer

Verband der deutschen Frucht-

greift auf bereits vorhandene

saft-Industrie

Elemente zurück und kombiniert

12 Liter im Jahr getrunken. Ap-

sie zu einem neuen Angebot.

felsaft schmeckt gut, löscht den

Das hält die Investitionskosten

Durst und steigert die Konzen-

der Gründung gering und er-

trationsfähigkeit. Insbesondere

laubt hohe Professionalität von

naturtrüber

Beginn an. Das Produkt erreicht

hat es in sich: Er enthält vie-

den Endkunden auf direktem

le Vitamine, Mineralstoffe und

Weg und lässt so teuere Han-

Spurenelemente und fördert die

delsketten aus. Die RatioDrink

Gesundheit.

AG ist mit diesem Konzept so

Handelsüblicher Apfelsaft wird

erfolgreich, dass sie heute be-

aus Konzentrat hergestellt und

reits schwarze Zahlen schreibt.

mit

Wasser

durchschnittlich

Apfelsaft

aufgefüllt.

(BIO)

»Das

kann der Verbraucher auch«, so Schluss mit Schleppen

Rafael Kugel, Gründer der Ra-

Clevere

Berliner

tioDrink AG. Das Apfelsaftkon-

RatioDrink AG lassen sich Saft-

zentrat wird hergestellt aus Äp-

konzentrat direkt nach Hause

feln der Bodenseeregion – ohne

liefern – das ist nicht nur güns-

künstliche Aromen, Farbstoffe

tig, sondern erspart auch die

oder Zucker. Das Wasser mischt

lästige Schlepperei.

der Verbraucher zu. Der Saft

Im

Kunden

der

internationalen

Vergleich

enthält dann nur Frucht und

haben die Deutschen seit Jah-

Wasser – und letzteres kommt

ren den größten Durst auf flüs-

in Deutschland in hervorragen-

siges Obst, besonders Apfelsaft

der Qualität aus dem Hahn.

steht hoch im Kurs: Pro Einwoh-

www.ratiodrink.de 10


Entrepreneur Wirtschaft Agroviva Rolf HolzapfelEntrepreneur und demeter Bauer Rolf Holzapfel aus Ingoldingen bei Biberach hat eine einfache und elegante Methode entwickelt, anderen Landwirten Agrarsoftware über das Internet anzubieten. Mit dieser innovativen Idee gehört Rolf Holzapfel, gemeinsam mit seinem Geschäftskollegen Alexander Kösler, zu den fünf Gewinnern der bundesweiten EDV-Ideenbörse auf den Agrarcomputertagen vom 9. bis 11. Februar in Alsfeld. Zur Zeit nutzen 25 Landwirte den kostengünstigen und einfachen Service. Das Besondere: Sie haben von überall aus ihr ganzes Büro mit den gewohnten Programmen zur Verfügung. Dazu ist nur ein PC, Laptop oder Handy mit Internetverbindung nötig. 11

Keine Datensicherung, kein Virenschutz und keine Sorge, dass die Programme veraltet sind. Sie laufen alle zentral über Holzapfels Agroserver in einem Rechenzentrum und werden von dort aus gewartet und aktualisiert. Die Spezialisten von „agroviva“ übernehmen Einrichtung und Pflege der individuellen Plattform. Möchte ein Landwirt Aufzeichnungen außerhalb des Büros, zum Beispiel im Traktor oder Stall machen, eignen sich dazu ein mobiler Pocket-PC oder Tablet-PC. Es ist eine Art elektronischer Notizblock in A5-Größe. Damit können zum Beispiel Arbeitslisten abgehakt und Geburten registriert werden. Eine im


Rolf Holzapfel und Alexander Kösel. Foto: Borlinghaus

Stall installierte Webcam kann von überall aus abgerufen werden. Selbstvermarkter sind mit „agroviva“ in der Lage, ihre Kassen und Waagen mit den Preisen und Artikeln abzugleichen. Letzendlich können auch die Prozessdaten einer mit dem Agroserver verbundenen Biogasanlage überwacht werden. Der 38-jährige Demeter-Bauer bewirtschaftet einen Hof mit 60 Milchkühen und berät seit vielen Jahren Landwirte. Alexander Kösler aus Hochdorf ist Teilhaber einer GbR mit 150 Kühen. Text: demeter Mehr Informationen: www.agroviva.de

12


Social Entrepreneur Marc Desaules Entrepreneur und Gründer des FondsGoetheanum Der FondsGoetheanum ist eine Bewegung,

die

sich

für

die

Werte des Menschen nachhal-

Marc Desaules

tig und kulturbildend engagieund nutzen die Produkte und

ren will.

Dienstleistungen, Marc Desaules, Vorstandsmit-

den

glied der Anthroposophischen

orientierter

Gesellschaft in der Schweiz,

Produkte aus Demeter-Land-

erklärt im Interview, warum

wirtschaft,

es

Medikamente von Weleda und

den

FondsGoetheanum

aus

entstan-

anthroposophisch Forschung, Kosmetika

wie und

Wala/Hauschka sowie die Stei-

braucht.

nerschulen, die heilpädagogiWas ist Sinn und Zweck des

schen Heime, die anthropo-

neu

sophischen Kliniken. Aber oft

ins

Leben

gerufenen

FondsGoetheanum?

wissen die Anwender kaum,

Zahlreiche Menschen schätzen

wie

13

viel

kontinuierliche

und


hingebungsvolle dahinter

steckt.

Forschung Also

Krea-

tivität und Arbeit, die diese Produkte und Dienstleistungen erst

ermöglichten.

Anliegen

des FondsGoetheanum ist es, die Basis zu schaffen, um diese Forschung wirkungsvoll und direkt zu fördern.

Wie ist der Fonds organisiert? Schlank

und

effizient.

Spende

wird

aufgeteilt.

Hälfte

der

Spendengelder

fliesst

in

die

Jede Die

angewandte

Wer

steht

hinter

dem

FondsGoetheanum?

Forschung des jeweiligen Ar-

Die

anthroposophische

beitsgebiets in der Schweiz,

wegung

mit dieser Aktivität also in die

weitesten Sinn. Konkret zu-

biologisch-dynamische

Land-

ständig ist die Konferenz der

wirtschaft. Die andere Hälfte

Arbeitsfelder, deren Vertreter

wird für die allgemeine Grund-

sich seit 10 Jahren regelmäs-

lagenforschung an die Sektion

sig treffen. Rechtlich ist diese

des Goetheanums in Dornach,

in der gemeinnützigen Anthro-

Kanton Solothurn, in diesem

posophischen Gesellschaft in

Falle an die Sektion für Land-

der

wirtschaft.

treuhänderisch die Geldflüsse

in

Schweiz

der

Schweiz

verankert,

Beim

die

transparent verwaltet. 14


Welche

Impulse

werden

vom

FondsGoetheanum

ausgehen? Geplant ist, zwei Mal im Jahr mit einer Publikation über die Arbeit und über die Forschung auf den verschiedenen Gebieten breit zu informieren, z.B. als Zeitungsbeilage wie diese hier. Darin wird anhand von konkreten Beispielen über den Stand der Dinge, über Schwierigkeiten,

Perspektiven

und

Erfolge berichtet. Ich denke, sie ist nicht nur Auf welchen Gebieten wird

vollumfänglich

informiert?

sondern noch mehr: Sie ist

Diese erste Ausgabe widmet

kulturbildend.

sich

heisst, den heutigen Zustand

schen

der

biologisch-dynami-

Nachhaltig

Die

für die nach uns kommenden

Medizin und die Pflege, die

Generationen zu erhalten. Der

Pädagogik, die Heilpädagogik,

anthroposophische Ansatz er-

aber auch die Künste, die Na-

zielt eine Steigerung des heu-

tur- und Sozialwissenschaften

tigen Zustandes mit mehr Kul-

werden dann in der Reihe fol-

tur und mehr Menschlichkeit,

gen.

wo mehr Freiheit und zugleich

Wie nachhaltig ist die an-

mehr Verantwortung des Ein-

throposophische Methode?

zelnen möglich sind.

15

Landwirtschaft.

nachhaltig,


Gibt

es

wissenschaftliche

Sektionen

Belege dafür? Ja,

sicher,

schiedliche

den profitieren, die jeweiligen

auf

ganz

Arten

unter-

des

Goetheanums

für ihre Grundlagenforschung

und

in

verschiedenen

Gebieten.

Als

profitieren

wir

Beispiel

ich

die

Ergebnisse

dieser

kann

langjährige

dazu

Forschung

landwirtschaftlichen

von der anderen. Indirekt aber alle,

da

die

Forschung

im

überall und oft unsichtbar in

Bereich

die Fortschritte der Zivilisation

anführen (DOK), wo seit bald

fliessen.

30 Jahren die drei Anbaumethoden biologisch-dynamisch,

Welche Produkte stehen für

biologisch-organisch und kon-

die

ventionell (IP) verglichen wer-

theanum?

den. Dabei werden die Vorzüge

Es gibt ganz wesentliche Pro-

der

dukte, wie zum Beispiel die

biologisch-dynamischen

Ideen

Anbaumethode nicht nur für

schon

die

aus

Erhaltung,

sondern

für

des

FondsGoe-

erwähnten der

Produkte

biologisch-dynami-

die Verbesserung der Frucht-

schen Landwirtschaft oder die

barkeit der Erde deutlich und

Weleda-, Wala- oder Tautrop-

wissenschaftlich

fen- Kosmetika, die Sonett-

einwandfrei

bewiesen.

Seifen und -Waschmittel, die verschiedenen

homöopathi-

Wer profitiert vom Fonds-

schen Medikamente aus der

Goetheanum?

anthroposophischen

Direkt werden die tätigen Ar-

zeutik, aber auch die unter-

beitsfelder in der Schweiz für

schiedlichsten

die

und Heiltherapien. Dazu die

angewandte

Forschung

von der einen Hälfte der Spen-

pädagogische

Pharma-

Pflegekuren Lehrmethode 16


der

Steinerschulen,

mer

wichtigeren

die

im-

durch einen einmaligen oder

Grundlagen

regelmässig wiederkehrenden

der Kleinkindererziehung, die

frei gewählten Beitrag.

heilpädagogischen

Ansätze,

Wir werden auch künftig über

um nur die bekanntesten zu

die Arbeit und die Entwicklung

nennen.

des FondsGoetheanum berich-

Weniger

auffällig,

aber ebenfalls bedeutend sind

ten.

die Ergebnisse der allgemeinen

wissenschaftlichen

oder

künstlerischen Forschungen.

Marc Desaules engagierte sich gleich

nach

der

Ausbildung

zum Physiker für die bewussWarum engagieren Sie sich

te

für den FondsGoetheanum?

Welt.

Weil ich überzeugt bin, dass

von L’Aubier, dem Öko-Hotel

wir

mehr

mit Demeter-Bauernhof, und

Nachhaltigkeit brauchen, son-

weiteren Initiativen, die das

dern auch mehr Kultur, mehr

Zusammenwirken

Kreativität, mehr Humanität,

schen im sozio-ökonomischen

wenn

Umfeld zum Thema haben.

heute

wir

nicht

ein

nur

wahrhaftiges

Menschsein, in voller Freiheit und

Verantwortung,

für

Gestaltung Er

wird

einer

andern

Mitbegründer

von

Men-

Mehr Informationen:

die

www.fondsgoetheanum.ch,

kommenden Generationen er-

www.aubier.ch

möglichen wollen.

Wie kann man die Ideen des FondsGoetheanum mittragen? Mittragen kann jeder Mensch 17


Sustainability Entrepreneurship Fridjof Bergmann Entrepreneur und Erfinder der ıNeuen Arbeit„ Frithjof Bergmann (USA), geboren in Sachsen, verbrachte seine Kindheit in Österreich. Als 19jähriger gewann er mit einem Aufsatz zur “Welt, in der wir leben wollen” ein Studienjahr in Oregon von der österreichischen US-Botschaft und blieb in Amerika. Wie viele Einwanderer schlug er sich zunächst als Tellerwäscher, Preisboxer, Fließbandund Hafenarbeiter durch. Später schrieb er Theaterstücke und lebte fast 2 Jahre lang als absoluter Selbstversorger auf dem Land bei New Hampshire bevor er ein Philosophiestudium begann.

Prof. Fridjof Bergmann, Bild: Robert Uranitsch

Er studierte an der Eliteuniversität Princeton, promovierte mit einer Arbeit über Hegel und erhielt Lehraufträge in Princeton, Stanford, Chicago und Berkeley. In den Jahren von 1976 bis 1979 unternahm er viele Reisen in die ehemaligen Ostblockländer. Dort begann durch die Erkenntnis, dass der Kommunismus keine Zukunft mehr 18


hat, seine Auseinandersetzung mit dem Kapitalismus und die Idee, ein funktionierendes Gegenmodell zu entwickeln: Die Anfänge der Bewegung der Neuen Arbeit. Von 1978 an hat er einen Lehrstuhl für Philosophie, später auch für Anthropologie an der University of Michigan, Ann Arbor, inne. 1984 gründet er zusammen mit General Motors das erste Zentrum für Neue Arbeit in der Automobilstadt Flint in Michigan. Seitdem sind einige solcher Zentren in verschiedenen Ländern (darunter auch Deutschland) entstanden. New Work wurde zur Lebensaufgabe von Frithjof Bergmann. Er ist Verfasser zahlreicher Publikationen über ökonomische, politische und kulturelle Themen und berät neben Regierungen, Firmen, Gewerkschaften und Kommunen auch Jugendliche und Obdachlose in Fragen der Zukunft der Arbeit und der Innovationsfreudigkeit. Seine Ansätze vertritt er in den USA und Europa, aber auch in den Ländern der Drit19

ten Welt. Zur Zeit berät er die südafrikanische Regierung und wird in enger Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Wissenschaft und Technologie die Idee der Neuen Arbeit in Südafrika umsetzen. Was ist Neue Arbeit? Das bäuerliche Zeitalter hatte sein eigenes, zu ihm passendes System der Arbeit, das Arbeitssystem der Gutshöfe, Bauern und Landarbeiter. Während der industriellen Epoche – d.h. ungefähr während der letzten 200 Jahre – wurde die Arbeit auf verschiedene Arbeitsplätze, auf Jobs aufgeteilt. In dieser Epoche war das Job-System die vorherrschende Organisationsform der Arbeit. Nun, da wir in das post-industrielle Zeitalter eintreten, muss die Arbeit wieder auf eine völlig neuartige Weise organisiert werden, die sich vom Job-System genauso stark unterscheidet, wie sich dieses von der vorangegangenen bäuerlichen Arbeit unterschied. Diese neue, nächste Organisationsform der Arbeit ist die “Neue Arbeit”. Sie passt zur


post-industriellen Wirtschaft, und sie wird uns den Aufstieg in die post-industrielle Kultur ermöglichen. “ Post-industriell” ist ganz wörtlich gemeint: Das Zeitalter der großen Industrien mit ihren zentralisierten Fabrik-Kolossen versinkt in der Vergangenheit. Die bahnhofsähnlichen Hallen, in denen Tausende von Arbeitern unsere Verbrauchsgüter herstellten, sind überholt und nicht mehr konkurrenzfähig. Ob Kühlschrank oder Waschmaschine, ob Kleidung, Schuhe oder Möbel, ob Fernseher, Handys oder sogar Autos – bald wird alles in kleinen, agilen und flexiblen, dezentralisierten, hochtechnisierten, weitaus sparsameren und effizienteren Werkstätten hergestellt werden. Eine Konsequenz daraus – unter vielen anderen – ist verblüffend und verändert die Situation grundlegend: Sie lautet, dass es für eine Wohngegend oder ein Dorf bald möglich sein wird, für den eigenen Bedarf bis zu 80 Prozent aller benötigten Verbrauchsgüter zu produzieren – und nicht nur für den Grundbedarf. Ganz

Monolithic Domes der Neuen Arbeit

im Gegenteil. Nein, alles, was für ein elegantes, fröhliches und befriedigendes modernes Leben nötig ist. Während des bäuerlichen Zeitalters bestand ein Großteil der Arbeit darin, für den Eigenbedarf Brot, Butter, Eier, Kartoffeln, Wurst, Honig und Feuerholz zu machen. In einer überraschenden Kehrtwende wird im nun heraufziehenden post-industriellen Zeitalter die Herstellung von Dingen für den Eigenbedarf wieder einen Großteil der Arbeit ausmachen, mit dem gravierenden Unterschied, dass diese ”gemeinschaftsversorgende Arbeit” nicht nur die eigenen Grundbedürfnisse befriedigen, sondern die Herstellung von allem umfassen wird, was für ein gesundes, vitales und komfortables Leben nötig ist. Natürlich werden die Menschen 20


all diese Dinge nicht in ihrem privaten Keller produzieren, sondern in Gemeinschaftswerkstätten, die allmählich an die Stelle der Boutiquen in den Einkaufszentren treten werden und die wirtschaftlich ziemlich ähnlich funktionieren und operieren werden wie jetzt schon die bekannten Kopierläden. Die Produktionskapazität dieser Gemeinschaftswerkstätten wird so beeindruckend und fortgeschritten sein (zum Teil dank ihrer Ausstattung mit “Fabrikatoren”), dass diese hochtechnisierte “gemeinschaftsversorgende Arbeit” nur zwischen 6 und 14 Stunden pro Woche beanspruchen wird. Die restlichen zwei Drittel der Arbeit werden in einer völlig anderen, in einer nicht auf die Gemeinschaft, sondern auf einen selbst ausgerichteten Weise strukturiert sein. Während des industriellen Zeitalters wurde der überwiegende Teil der Arbeit mit Muskelkraft verrichtet; sie war stumpfsinnige, zermürbende, erschöpfende Knochenarbeit. Im post-industriellen Zeitalter wird diese Arbeit fast völlig 21

von Maschinen erledigt werden. Zwei Drittel aller Arbeit kann dann Arbeit sein, die einen stärker macht, die auf einen selbst abgestimmt ist, einen weiterbringt, die der Selbstverwirklichung dient. Das stellt einen enormen Fortschritt dar, denn in der Vergangenheit konnten nur kleine privilegierte Eliten – Künstler, Intellektuelle und Erfinder – das herzhafte Lebenselixier solcher Arbeit genießen. Das lässt sich nun ändern. In der post-industriellen Epoche werden vielleicht alle Menschen, in allen Ländern und in allen Lebensbereichen, die Möglichkeit zu solcher Arbeit haben, Arbeit, die sie ernsthaft und aus tiefstem Herzen wollen. Es ist eine grundlegende, unumstößliche Tatsache, dass Menschen miserabel arbeiten, wenn sie unter Zwang stehen, und unvergleichlich viel besser, wenn sie etwas tun, was sie begeistert, etwas, an das sie glauben, etwas, wonach sie sich sehnen. Das aus einem Drittel gemeinschaftsversorgender und zwei Dritteln Selbstkultivierungsarbeit bestehende System der Neuen


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Arbeit wird deshalb ökonomisch dem Lohnarbeitssystem, welches es zu ersetzen begonnen hat, um Längen überlegen sein. Es wird billiger, schneller, effizienter und mit weitaus weniger Abfall produzieren als die Wirtschaft, die wir jetzt hinter uns lassen. Aber das ist nur die eine Seite. Die andere ist, wie diese nächste Struktur, diese Struktur der Neuen Arbeit die Menschheit transformieren wird.

eigene Entwicklung zu investieren, wird deshalb möglich machen, was weder Demokratie noch Erziehung noch Wohlstand geschafft haben: Wir, das Volk – und damit sind auch die 85 Prozent gemeint, die bisher die Galeeren rudern mussten – werden endlich die Chance haben, zu voll entwickelten Menschen zu werden, heranzureifen und nicht nur in Sonntagsreden, sondern in der Wirklichkeit wahrhaftig frei zu werden!

Selbstkultivierungsarbeit Selbstkultivierungsarbeit wird die Menschen erheben wie eine Leiter: Sie wird ihnen helfen, zu erkennen, was sie wirklich wollen, so dass sie nicht mehr, verzweifelt um sich schlagend, in der “Armut der Begierde” versinken. Dass sie ihre Wünsche kennen und ihnen in ihrer Arbeit Ausdruck verleihen können, wird wiederum ihre Spannkraft und Vitalität stärken; es wird ihnen helfen, einfach nur die Stärke zu gewinnen, ohne die das moderne Leben nicht bewältigt werden kann.

Text: Verein Neue Arbeit

Die Chance, zwei Drittel der eigenen Arbeit gezielt in die 23

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Sustainability Entrepreneurship nature rings Entrepreneurship für den Naturschutz Es fing mit einem kleinen Jungen an… Tierstimmen scheinen ganz selbstverständlich zu unserem Leben zu gehören. Es freut uns, dass sie da sind, auch wenn wir ihnen im Alltag wenig Beachtung schenken und oft nicht einmal wissen, welches Tier wir gerade hören. Trotz Biologiestudiums wusste auch ich bis vor kurzem kaum mehr als eine Nachtigall von einer Amsel zu unterscheiden. Den Anstoß, daran etwas zu ändern, danke ich meinem Neffen, meinem Vater und einer Vogelstimmen-CD. Lange Zeit war es die Lieblingsbeschäftigung dieser beiden, sich gemeinsam Singvögel anzuhö-

ren und Vogelbilder dazu anzuschauen. Ein schöner Anblick, wie der Kleine und der Große weltvergessen beieinander saßen und mit glänzenden Augen der Musik der Natur lauschten! Von dieser Szene, die mir wieder in den Sinn kam, als ich Weihnachten 2004 mein neues Handy in Besitz nahm, bis zur Idee für nature-rings.de war es – zumindest gedanklich nur ein kleiner Schritt. Klingeltöne sind ja bei Telefonen unumgänglich – aber mußte es unbedingt nerviges Popgeklingel oder grausam verstümmelte Klassik sein? Wie viel schöner wäre es, 24


dachte ich, wenn stattdessen Nachtigallen und Lerchen meine Anrufer meldeten oder ein Rotkehlchen die SMS ankündigte! …jeder Anruf ein Ohrenschmaus für mich… Ein Angebot an solcherart natürlichen Klingeltönen konnte ich indes nirgends finden, sieht man mal von dem synthetischen Haustierzoo ab, den man hier und da angeboten findet. In so einem Fall hat man zwei Möglichkeiten: die Sache entweder zu vergessen oder sie in die eigenen Hände zu nehmen. Ich wählte letzte25

re Option und fing an zu experimentieren und zu basteln. Dabei bin ich eigentlich alles andere als technisch versiert. Aber mit Spaß an der Sache, einem Ziel vor Augen und einer gewissen Ausdauer lässt sich einiges erreichen. Und so hatte ich nach einer Weile ein simples, kleines Tonstudio auf meinem Computer installiert, gelernt, wie man damit filtert, schneidet und neu zusammensetzt, begriffen, wie man ein Dateiformat in ein anderes verwandeln kann und wie man es fertig bringt, dies dann als Klingelton ins Handy zu bekommen.


Fortan war jeder Anruf auf meinem Handy ein Ohrenschmaus – und das offenbar nicht nur für mich. Immer öfter wurde ich darauf angesprochen, wo denn solche schönen Klingeltöne zu haben wären. Was lag da näher, als der Gedanke, ein solches Angebot für jedermann zu entwickeln

stand erwies sich bald als unentbehrlich für die weitere Entwicklung von naturerings.de. Er als Journalist, ich als Biologin, haben wir beide in Sachen Kommunikation für verschiedene gemeinnützige Organisationen und Unternehmen gearbeitet. Eine Zeit lang sogar zusammen.

…und nun für alle? Andreas Fußer griff den Gedanken sofort begeistert auf, als ich ihm davon erzählte. Es traf sich, dass uns neben langjähriger Freundschaft auch berufliche Erfahrungen verbinden, denn dieser Um-

Unser Entschluss, die Idee der „Öko-Klingeltöne“ gemeinsam weiterzuentwicklen, war schnell gefassst. Aber auch wenn vier Schultern breiter sind als zwei – bis die ersten Prototypen vom „Lockruf der Wildnis“ reif für die Serie 26


waren, sollten noch fast zwei Jahre vergehen. With a little help from… Auf diesem langen Entwicklungsgang sind wir vielen Menschen begegnet, ohne deren Beitrag nature-rings.de kaum über das Stadium der guten Idee hinausgekommen wäre: Allen voran unser „RohstoffLieferant“, das Tierstimmenarchiv der Humboldt-Universität zu Berlin und sein Leiter, Dr. Karl-Heinz Frommolt. Er hat uns tatkräftig bei der Auswahl der Tonaufnahmen unterstützt und darüber hinaus auch die Texte auf dieser Seite mit der Fachbrille des Naturwissenschaftlers auf der Nase gelesen. Dann all die Freunde und Verwandten, die Kritiker, Berater und Experten verschiedenster Professionen, die uns ebenfalls mit ihren Einfällen und Anregungen, mit Rat und Tat zur Seite gestanden haben. Nicht zuletzt eine Webagentur, die zur Human Touch Medienproduktion GmbH in Klein Jasedow/MecklenburgVorpommern gehört, deren „WebJazz Internet Suite“ allein schon vom Namen 27

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ausgezeichnet zu unserem Vorhaben passte. Zum Unternehmen zählen zudem eine Reihe Künstler und vor allem Musiker verschiedenster Stilrichtungen und man verfügt über ein Klanghaus mit eigenem Tonstudio. Studioqualität? Aber natürlich! Wie wichtig das Tonstudio für die Verwirklichung unserer Ideen sein würde, war uns spätestens nach den ersten, noch holprigen Versuchen, Naturaufnahmen in Klingeltöne zu verwandeln, deutlich geworden. Da saß dann eines schönen Sommertags die in Sachen Bioakustik leidlich geschulte Biologin neben dem musikalischen Tontechnik-Profi im Studio und hörte sich durch etliche Stunden vorsortierten Tonmaterials. Schon die Vorsortierung mit der Hilfe des TierstimmenArchivs war eine spannende Exkursion durch das Reich der Tierkommunikation. Was wir suchten, war indes nicht immer leicht zu finden:

Charakteristische, arttypische Lautfolgen, die ein bestimmtes Tier klar erkennen lassen. Und deutliche, einprägsame Sequenzen sowie möglichst eindrucksvolle oder melodiöse Passagen. Und nicht zuletzt technisch gute Aufnahmen mit wenig störenden Nebengeräuschen. Nach diesem Auswahlprozess fing die eigentliche Arbeit jedoch erst an, denn selbst Tierstimmen-Aufnahmen, die alle genannten Anforderungen bestens erfüllen, sind deshalb noch lange kein fertiger Klingelton. Vögel zum Beispiel machen Pausen zwischen ihren Ge28


sangsstrophen, die den Klingelton zu sehr verlängern und die Datei riesengroß machen würden. Schneidet man sie jedoch einfach komplett raus, dann geht leicht die wieder erkennbare Charakteristik der natürlichen Abfolge verloren. Blech oder Flötentöne? Ähnliches Fingerspitzengefühl verlangt das Filtern von Hintergrundgeräuschen. Man staunt nicht schlecht, wieviel Tiefe der Raum den Klängen gibt und was für dünnes „Blech“ mitunter übrig bleibt, wenn man sie dessen um der vermeintlichen Reinheit willen beraubt. Auch die Justierung einer ausreichenden Grundlautstärke hat ihre Tücken. Manche Töne zerren oder klirren dann so sehr, dass man sie nicht guten Gewissens als Klingelton verwenden kann. Jedenfalls nicht, wenn man mit einem gewissen Qualitätsanspruch an die Sache herangeht. Zu unserer Überraschung waren es nicht einmal die besonders hochfrequenten Vogelgesänge, die uns ausgedehnte 29

Tüftelarbeit gekostet haben. Die eigentliche Herausforderung waren vielmehr besonders tiefe Töne, am meisten aber die so genannten Obertöne. Schon ein einzelner Wolf bringt in seinem Geheul ein beachtliches Frequenzspektrum unter. Aber damit nicht genug. Schwingen sich nämlich mehrere Heuler aufeinander ein, entstehen dazu noch die schon erwähnten Obertöne. Die wiederum lassen manche Handy-Gehäuse ganz jämmerlich mitheulen. Das Problem ließ sich aber schließlich doch einigermaßen zufriedenstellend lösen, indem wir einzelne Tonspuren abmischten und die Lautstärken aneinander anpassten. Bei Anruf: Natur-Schutz! Ganz bewusst haben wir nicht den einfacheren Weg gewählt, unbearbeitete, kurze Klangschnipsel als Endlosschleife im Klingelton-Format anzubieten. Das hätte uns zwar manche technische Schwierigkeit erspart, zugleich aber hätten wir damit den Genuss beschnitten, bei jedem Anruf natürli-


chen Wohlklang zu erleben und die Chance, durch die Töne auf dem Telefon Tiere in freier Wildbahn erkennen zu lernen, wäre ebenfalls verkleinert worden. Denn darum geht es ja unter anderem auch: Naturmusik über den Umweg von Klingeltönen kennen und schätzen zu lernen und Vergnügen an schönen Tierstimmen zu finden. Nun hoffen wir, dass nature-rings.de viele Freunde findet, die sich ebenso wie wir den „Anruf der Natur“ wünschen und die etwas darum zu geben bereit sind, dass uns die Musik der Natur in ihrer ganzen Fülle erhalten bleibt. Text: Gundula Oertel Mehr Informationen: www.nature-rings.de

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Messe Vivaness Naturkosmetikmesse ein voller Erfolg 46.484 Fachbesucher (Biofach und Vivaness) strömten vom 21. bis 24. Februar auf das Messegelände in Nürnberg, um sich über den Weltmarkt für Bio-Produkte und Naturkosmetik zu informieren. Die Internationalität des Besuchs stieg um 4 Punkte auf 37 %. Die Fachbesucher kamen aus 116 Ländern: nach Deutschland vor allem aus Österreich, Polen, den Niederlanden, Italien und Frankreich. Strengere Zulassungsvoraussetzungen sowie deren intensive Kontrolle sorgten für eine erneut gestiegene Besucherqualität. Beeindruckt zeigten sich die Fachbesucher vom reichen, genussvollen und innovativen Angebot der 2.764 Aussteller (inkl Biofach). Zwei Drittel von ihnen reisten aus dem Ausland an. Neben einem 31

Renate Künast am Dr. Hauschka Stand beeindruckend starken Auftritt der deutschen Bio-Produzenten (939) waren Italien (397), Spanien (211), Frankreich (175) und Österreich (112) sehr gut vertreten. „<Auch 2008 schlossen BioFach und Vivaness überaus erfolgreich“, so Claus Rättich, Mitglied der Geschäftsleitung der NürnbergMesse. Gourmet Gérard Depardieu plädiert für Rückkehr zur Natur: „Die Achtung von Natur, Menschheit und Umwelt ist enorm wichtig“, so Depardieu. In seiner Eröffnungsrede sprach er sich für eine


Rückkehr zur Natürlichkeit und naturbelassene Lebensmittel aus. Der glamouröse Auftritt des französischen Schauspielers, Winzers, Restaurantbesitzers und Genussmenschen läutete den Start von vier Tagen hektischen Messetreibens der BioFach und Vivaness ein, an deren Ende äußerst zufriedene Aussteller und Besucher standen. Vivaness: Naturschönheit in Partylaune Es war ein rauschendes Fest: Fast 20 % der Fachbesucher

reisten ausschließlich wegen der Vivaness nach Nürnberg. Insgesamt planten 56 % der Messe-Gäste den Rundgang über die Vivaness mit ein. Knapp 45 % der Vivaness-Besucher kamen aus dem Handel. Schwerpunkte waren Naturkost-Fachgeschäfte (17 %), Großhandel, Kosmetik-geschäfte und Reformhäuser. Auch Fachleute aus Kosmetikinstituten, Heilpraktiker, Ärzte und Homöopathen waren gut vertreten. 196 Aussteller – das ist ein Plus von 22 % 32


– versammelte die Fachmesse für Naturkosmetik und Wellness anlässlich ihrer zweiten Auflage. N a t u r ko s m e t i k- H e r s t e l l e r aus 22 Nationen, darunter sämtliche bekannten deutschen Weltmarktführer wie WELEDA, Dr. Hauschka und Lavera, präsentierten 2008 ihre Produkte und Neuentwicklungen. Die größten internationalen Beteiligungen kamen aus Frankreich (27), Italien (17), der Schweiz (9) und Großbritannien (9). Erstmals 33

dabei waren Israel, Lettland, Marokko, Portugal, Schweden, Spanien und die Türkei. Uwe Risse, Außendienst Kosmetik und Betreuer Depotpartner Wala (D), sagt begeistert: „Die Vivaness ist eindeutig als Marke etabliert“. Irena Kalan, Chefeinkäuferin von WELEDA sagte: „Die Vivaness und Biofach sind mittlerweile eine der wichtigsten Lieferantenmesse für WELEDA geworden“.


Lavendel Derzeit ist der Naturkosmetikmarkt weltweit rund 5 Mrd Dollar gross. 620 Mio Euro entfällt davon allein auf den deutschen Markt. Marktforschungsinstitute prognostizieren, dass schon 2010 der Markt in Deutschland 1.1 Mrd beträgt. Derzeit beträgt die Naturkosmetik in Deutschland 5 % vom gesamten Kosmetikmarkt. Davon hat allein das Unternehmen WELEDA AG einen Marktanteil von 46%. Die Forscher gehen davon aus, dass schon 2010 der Naturkosmetikmarkt die

10% Marktanteilshürde am gesamten Kosmetik Markt überspringen dürfte. Dennoch drängen immer mehr Billignaturkosmetikanbieter in den Markt. Gerade hat dmDrogerie Markt eine dekorative Naturkosmetikserie lanciert. dm-Dorgerie Markt verkauft allein eine Mio Produkte pro Jahr seiner eigenen Naturkosmetikserie Alverde. In Zukunft wird es für die Kunden nicht leicht sich zu entscheiden, wenn sich die Hersteller kein eindeutiges Profil erarbeiten, so sind sich 34


die Marktforscher des Naturkosmetik Branchenreport einig. Weleda punktete dieses Jahr mit einem innovativen Messestand, einem Schiff nachempfunden, war ein wirklicher Publikumsmagnet. Im Fokus stand dieses Jahr die Pflanze Lavendel und die neue Lavendelserie. Auch der Stand von Dr. Hauschka hielt nur schwer der Dauerbelagerung der Besucher stand. Grund: Dr. Hauschka bringt die erste Anti Aging Serie auf den Markt und räumte gleich mit der Rosencreme als „Renner des Jahres“ die Preise ab. Der Messestand von Demeter, noch grösser und schöner als im Vorjahr, war stark frequentiert. Nur mit Mühe kam man an die Informationsstände bzw. konnte ein Fachgespräch mit Demeter Vertretern führen. Demeter präsentierte sich im neuen verbraucherfreundlichen Marktauftritt und mit reichlich guten Argumenten. Neben der Information an den Messeständen des FachmessenDuos nutzten ca. 9.000 Fachleute die 117 Veranstaltungen von BioFach-Kongress sowie ForumVivaness intensiv zur fachlichen Weiterbildung, z.B. der Marktentwicklung und Bewertung. Benjamin Kohlhase-Zöllner

35


Nöte Nirgendwo sonst schreitet die

bedrohten Elefanten, Tiger und

Regenwaldzerstörung

ra-

Orang-Utans seit Jahrzehnten

sant voran wie in Indonesien –

für die billige Herstellung von

und nimmt damit erheblichen

Zellstoff und Papier.

so

Einfluss auf die Veränderung des Weltklimas. Einer heute

Wie die Studie zeigt, wurden

veröffentlichten

WWF-Studie

innerhalb der letzten 25 Jahre

zufolge übertreffen die jährli-

allein in der Provinz Riau rund

chen Treibhausgas-Emissionen

4,2 Millionen Hektar und somit

einer einzigen Provinz auf der

65 Prozent der ursprünglichen

indonesischen Insel Sumatra

Wälder vernichtet. Im gleichen

die

Niederlande

Zeitraum schrumpfte die dorti-

- Tendenz steigend. Grund da-

ge Elefantenpopulation um 85

für sind vor allem die riesigen

Prozent auf nur noch 210 Tie-

unterirdischen Kohlenstoffvor-

re. Der Tigerbestand ging um

kommen in den Torfwäldern

70 Prozent auf 192 Tiere zu-

und Sümpfen Sumatras, die

rück. Seit Anfang der 2000er

durch die Regenwaldvernich-

Jahre

tung freigesetzt werden. Die

mit APP und APRIL darüber,

Hauptschuld für die Umwelt-

ihren

zerstörung im großen Stil gibt

so zu gestalten, dass keine

der WWF den beiden interna-

schützenswerten Wälder mehr

tional tätigen Papierkonzernen

zerstört werden. Nachdem die

APP und APRIL: Sie opfern die

Gespräche über eine Umkehr

Heimat der vom Aussterben

zu nachhaltiger Waldwirtschaft

der

ganzen

verhandelte immensen

der

WWF

Holzbedarf

36


weitgehend gescheitert sind,

berechtigten

startet der WWF heute eine

Umwelt-, Arten- und Klima-

neue Initiative für die letzten

schutzes einzugehen. Auf ih-

noch verbliebenen Regenwald-

rem Raubzug durch die Wälder

inseln

nehmen

Sumatras:

Weltweit

sie

Interessen

das

des

Aussterben

wenden sich die Naturschützer

der letzten Sumatra-Elefanten

mit dringenden Appellen, alle

und Tiger leichtfertig und ganz

zerstörerischen Aktivitäten in

bewusst in Kauf.“

Indonesiens

Wäldern

unver-

züglich zu beenden, an die

Mit der neuen Studie wurden

beiden Konzerne. Zudem for-

erstmals die Zusammenhänge

dert der WWF Banken und Re-

zwischen

gierungen dazu auf, sich nicht

störung

durch weitere Kreditvergaben

Rückgang der dort lebenden

an den Machenschaften von

bedrohten Arten und dem Kli-

APP und APRIL zu beteiligen.

mawandel erforscht. Die da-

der auf

RegenwaldzerSumatra,

dem

für zugrundeliegenden Daten Auch

Nina

Griesshammer,

wurden im Auftrag des WWF

Regenwaldexpertin des WWF

Indonesien von der Umwelt-

Deutschland, ist aktiv. Sie ruft

monitoring-Agentur

deutsche Finanzinstitute und

Sensing Solutions in München

Unternehmen dazu auf, sich

und Wissenschaftlern der Uni-

am Kampf gegen den Handel

versität Hokkaido analysiert.

Remote

mit Zellstoff und Papier aus Sumatra zu beteiligen. Ihr Är-

Text: WWF

ger ist groß: „APP und APRIL

Mehr Informationen: www.wwf.de

agieren wie die sprichwörtliche Axt im Walde, ohne auf die 37


Entrepreneurship Entrepreneurship versus Business Administration Die Notwendigkeit und Chance der Arbeitsteilung Wie sollen Gründer die an sie

eher

gestellten umfangreichen An-

Teile der Neugründung. Diese

forderungen bewältigen? Der

Unterscheidung findet sich im

angelsächsische

Sprachraum

Deutschen nicht, ist aber au-

kennt eine entscheidende Dif-

ßer- ordentlich wichtig, weil

ferenzierung, die wir aufgrei-

mit ihr auch zwei unterschied-

fen und übernehmen sollten.

liche Tätigkeitsfelder umrissen

Er grenzt „entrepreneurship“

werden. Entrepreneurship ist

ab von „business administra-

im Kern ein kreativer Akt, es

tion“.

ist die Fähigkeit, sagt Tim-

Während

Begriff

die

der

letztere

Bewältigung

der

Unternehmensaufgaben unter den

mehr

und

verwaltenden

mons,

kreativen,

etwas

innovativen

praktisch

aus

dem Nichts zu schaffen.

organisatorischen Aspekten

beschreibt, lenkt uns der Be-

Entrepreneurship

arbeits-

teilig angehen…

griff Entrepreneurship auf die 38


Entrepreneurship verlangt da-

sie aufzugeben. Der Terminus

her einen kreativen, schöpfe-

Entrepreneurship ist auch des-

rischen „Mind Set“, während

halb so hilfreich, weil er sich

Business

die

deutlich von dem deutschen

kontrollierenden,

Begriff der Selbständigkeit ab-

verwaltenden Fähigkeiten vo-

hebt. Im Englischen redet man

raussetzt. Die meisten Men-

in diesem Zusammenhang von

schen

nicht

„self-employed“ oder „owner-

über beide Fähigkeiten. Da-

manager“. So unaussprechlich

her

das

Administration

ordnenden,

verfügen

überfordert

aber man

Grün-

Wort

Entrepreneurship

der, wenn man ihnen beides

auch ist, wir kommen an dem

aufbürdet. Folgt man diesem

Begriff nicht vorbei. Sorgfäl-

Argument, so ergibt sich die

tig

Notwendigkeit von Arbeitstei-

einer neuen Lösung kommen

lung. Dies eröffnet aber auch

und

die Chance, den Gründer für

Gründung

die kreativen, schöpferischen

mens auch praktisch umsetzen

Teile

Konse-

– dafür haben wir zunächst

quent zu Ende gedacht heißt

kein eigenes deutsches Wort.

das: Als Gründer müssen Sie

„Unternehmensführung“

an Ihrem Unternehmen arbei-

„Unternehmertum“ treffen den

ten,

Punkt nicht.

in

freizustellen.

nicht

Ihrem

notwendigerweise Unternehmen.

etwas dieses

durchdenken, Neue eines

…sonst

alles

keit unattraktiv

muss,

die

Unterneh-

oder

Die

Vorstellung, dass der Gründer können

durch

zu

stammt

wird

Selbständig-

aus dem letzten Jahrhundert,

Es lohnt sich, unter diesem

eigentlich noch aus dem vor-

Gesichtspunkt

letzten. Es ist an der Zeit,

vieler kleiner Selbständiger zu

39

die

Situation


betrachten. Sie haben ein Re-

längsten

staurant gegründet, einen Fri-

eine

seursalon, eine Modeboutique

verschließen. Die Bilder von

oder einen Copy Shop und ar-

zu Hause, die Belastung und

beiten sich schier zu Tode. Als

Risiken, der Druck aus den

imitative

laufenden

Gründungen

ohne

dem

Gedanken

an

Unternehmensgründung

Verbindlichkeiten,

klar erkennbaren Marktvorteil

der Ärger mit dem Personal,

unterliegen sie einer Konkur-

die Klage über hohe Steuer-

renz, der sie nichts oder nur

zahlungen, die Sorge vor der

wenig

nächsten Inventur sind ihnen

Eigenes

entgegenzu-

setzen haben. Statt selbst zu

nur zu geläufig.

führen, d. h. Marktentwicklungen rechtzeitig zu erkennen

Mehr

und Produkte zu verbessern,

schaftslehre

reiben sie sich in der Orga-

Auch aus diesen Überlegungen

nisation des Alltagsgeschäfts

wird deutlich, dass es wenig

auf. Sie haben kein eigenes

hilfreich ist, in der Qualifi-

Konzept

zierung

erarbeitet,

sondern

als

von

Betriebswirt-

Gründern

den

ein Geschäft gegründet und

Nachdruck fast ausschließlich

können sich kaum über Wasser

auf die Aneignung betriebs-

halten. Das Bonmot „Selbst-

wirtschaftlichen

ständig sein heißt alles selbst

legen. Dies wird weder der

machen und das ständig“ trifft

Vielschichtigkeit

ihre Situation leider nur zu

mens

gut. Die Kinder von Selbstän-

recht, noch berücksichtigt es

digen, die als Studenten zu

die kreative Dimension, die in

mir kommen, sind regelmä-

der Ausarbeitung eines guten

ßig diejenigen, die sich am

„Entrepreneurial Design“ liegt.

Wissens des

zu

Phäno-

Entrepreneurship

ge-

40


Die

Betriebswirtschaftslehre

Betriebswirtschaftslehre

ist

ist historisch aus den Anforde-

ein Teil des Ganzen. Niemand

rungen von Großunternehmen

stellt in Frage, dass Business

entstanden, als Management

Administration notwendig und

Science zur Bewältigung or-

wichtig

ganisatorischer

menserfolg ist.

Komplexität.

für

den

Unterneh-

Die kreative Dimension einer Gründung ist nicht ihr Gegen-

Fazit:

stand. Wir müssen uns von der

Die

Vorstellung lösen, dass Entre-

re

preneurship von der Betriebs-

erprobte

wirtschaftslehre

bewährte

her

gedacht

Betriebswirtschaftslehverfügt

über

und

in

wertvolle, der

Praxis

Instrumente.

Die

werden könne. Es ist dies ein

Frage, die hier gestellt wird,

viel zu enges Paradigma. Um

ist allein, ob es der Gründer

einem

vor-

ist, dem man diese Aufgaben

zubeugen: Natürlich sind im

wie selbstverständlich aufbür-

modernen Geschäftsleben be-

det, oder ob man nicht besser

triebswirtschaftliche Kenntnis-

arbeitsteilig

se absolut unverzichtbar. Der

angesichts des Umfangs und

Begriff „Kenntnisse“ verharm-

der Komplexität, die moder-

lost

ne

Missverständnis

sogar

den

Sachverhalt,

vorgehen

soll,

Betriebswirtschaftslehre

geht es doch um viel mehr,

für Nicht-Ökonomen darstellt.

nämlich um die unumgänglich

Was kann den Vorrang bean-

notwendige

die

spruchen?

mit

Land der Ideen? Oder ein Land

Kompetenz,

Unternehmensaufgaben, all

ihren

organisatorischen,

der

Deutschland,

ein

betriebswirtschaftlichen

verwaltenden und rechtlichen

Formeln? Die Antwort sollte

Aspekten, erfüllen zu können.

uns nicht schwer fallen. Mit

41


Betriebswirtschaftslehre allein

schen

– so wichtig sie ist – werden

Business

wir unseren Wohlstand nicht

Betriebswirtschaftslehre allein

aufrechterhalten

In

– so wichtig sie ist – werden

anderen Ländern werden ihre

wir unseren Wohlstand nicht

Prinzipien

aufrechterhalten können.

können.

rigider

sichtsloser

und

rück-

durchgesetzt und

Administration.

und Mit

als

bei uns. Die Chancen für ein hochentwickeltes

Entrepreneurship

zivili-

Text: Prof. Günter Faltin, Arbeitsbereich Entrepreneurship, Freie Universität Berlin

siertes Land wie Deutschland liegen

in

neuen,

zukunft-

weisenden

Ideen.

„Masters

of

Business

verlassen

Administration“

zu

Zehntausenden

Dieser Artikel von Prof. Günter Faltin zum Thema Entrepreneurship ist in der Sonderausgabe „Start-up 2008 ein Leitfaden zu Gründung und Finanzierung“ des VentureCapital Magazins erschienen.

unsere Bildungseinrichtungen. Wo sind die „Masters of Ideas and New Concepts“? Die Wenigen, die wir haben, und die noch kleinere Zahl davon, die erwägt

zu

gründen,

sollten

wir nicht unnötig abschrecken oder

zu

lichen Wir

betriebswirtschaft-

Dilettanten

sollten

das

machen.

Primat

Betriebswirtschaftslehre der

Beratung

von

der in

Gründern

aus wohlüberlegten Gründen aufgeben. Arbeitsteilung zwi42


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Entrepreneurship Wie wird man Entrepreneur? Teil 1 - Wachheit Das Entrepreneur Journal will

sich und andere zu unterneh-

Menschen mit Initiativen un-

men und die dafür notwen-

terstützen, sich und andere zu

digen

unternehmen, um die jeweili-

Instrumente aufzeigen, die sie

ge Initiative oder Idee Wirk-

benötigen, um ein Entrepre-

lichkeit werden zu lassen.

neur zu werden.

Hierzu

stellt

Vorraussetzungen

und

Entrepreneur

Journal Persönlichkeiten und

Was ist ein Entrepreneur?

Initiativen

unter-

Entrepreneurship ist als sol-

stützt diese und ihre Produkte

ches nicht einfach ins Deut-

zum Teil direkt.

sche

Daneben

vor

bzw.

unterstützen

wir

kann

zu

übersetzen.

man

einen

Sicher

Teil

Menschen mit Ideen auf dem

Entrepreneurship

Weg

nehmertum übersetzen. Dies

zu

ihrer

Geschäftsidee

mit

von

und dem Weg bis zum Erfolg.

unterscheidet

Die mit dieser Nummer begin-

deutlich

nende Serie will Ihnen helfen,

Business Administrator.

vom

sich

Unterjedoch

Manager

bzw.

44


Eine

wissenschaftliche

Auf-

haben wir dennoch nur sehr

arbeitung dieses Themas hat

wenige Entrepreneure. Junge

erst

grosse

Menschen berichten heute gar

Frage ist, ob sich Entrepre-

einen gewissen Frust, da für

neurship überhaupt je in die

sie scheinbar keine Aufgabe in

wissenschaftliche Denke ein-

dieser fertigen und perfekten

gliedern lässt, so dass sich

Welt zu finden ist. Daneben

daraus Modelle und Theorien

haben

ableiten lassen könnten.

zessen eine enorme Rationali-

Zu unterschiedlich ist der Weg

sierung möglich gemacht und

zum

Menschen scheinen fast über-

begonnen.

Die

Entrepreneur;

dies

ist

wir

in

Wirtschaftpro-

wohl auch der Grund, warum es

flüssig geworden zu sein.

Social Entrepreneurs, Science

Das

Entrepreneurs, Intrapreneurs,

müde, ja gar schläfrig wird,

Environment

Entrepreneurs,

sich in eine gewisse Konsum-

Sustainabil Entrepreneurs, Art

haltung flüchtet und so in ein

Entrepreneurs etc. gibt.

ewig drehendes Rad gelangt.

führt

dazu,

dass

man

Jede noch so kleine Bemühung Wachheit

eine

Vorausset-

einer unternehmerischen Idee

zung

wird zudem vom Umfeld belä-

Viele Entrepreneure zeichnet

chelt und gleich als geschei-

eines aus: Sie haben eine er-

tert angesehen, da es ettliche

staunliche Wachheit für das,

Menschen gibt, die diese Idee

was sie umgibt. Trotz fortge-

schon hatten und damit ge-

schrittener Aufklärung, einem

scheitert sind.

Überangebot

Auch Ratgeber wie „Die 100

an

Informatio-

nen, grosse tehnische Mög-

besten

lichkeiten und vielem mehr,

fen da nicht mehr weiter und

45

Geschäftsideen“

hel-


sind auch kein Ansporn mehr

wichtig, dass er frei wird. Frei

für Entrepreneure. Doch wie

von allen Denkmustern, Vor-

kommt man dennoch zu der

gaben, Modellen und Rahmen-

Lebenskraft einer durchschla-

bedingungen.

genden Idee?

neur sollte man eigenständig,

Als

Entrepre-

unkonventionell und lebendig Wie wird man wacher?

denken

wollen

Eine lebendige Idee hat viel

Daher ist es wichtig, dass sie

mit dem Thema Wachheit und

lernen, ihre eigenen Gedanken

dem dann entstehenden Be-

zu

wusstsein zu tun.

zu gestalten bzw. bewusst zu

Wo fängt diese Wachheit an?

denken.

kontrollieren

und

dürfen.

und

selbst

Wie wird man heute wach? Auch hier gibt es viele Wege.

Denkübung

Der erste Schritt muss hier

Nehmen Sie sich jeden Tag

sicher Offenheit und Interesse

fünf oder zehn Minute Zeit,

sein. Offenheit gegenüber un-

um ihr eigenes Denken kennen

konventionellem und Interesse

zulernen. Natürlich brauchen

für Nöte, Belangloses, Neues,

Sie dazu etwas Ruhe um Ge-

und Aussergewöhnliches.

danken, die Ihnen aufgedacht

Doch

auch

dafür

bedarf

es

werden bzw. die einem so im

schon einer gewissen Wach-

Kopf herumschwirren, loszu-

heit. Ein sicherer Weg geht

werden.

hier über das eigene Denken.

Versuchen

Weil die Umstände heute so

Schritt einen eigenen Gedan-

sind wie sie sind, werden wir

ken in den Mittelpunt Ihres

mehr und mehr gedacht.

Denkens zu stellen. Dies kann

Für einen Entrepreneur ist es

ein ganz einfacher Gedanke

Sie

im

nächsten

46


sein, wie z.B. eine Stecknadel.

ten können und frei fühlen.

Je einfacher der Gedanke ist,

Eine solche Übung macht Sie

desto grösser wird der Erfolg

wach für Neues. Wenn Sie sich

sein. Versuchen Sie dann als

dann

dritten Schritt alles, was mit

Leben und Umfeld umschau-

dieser Stecknadel in Verbin-

en,

dung steht, zu denken. Ob

unglaublich viele Dinge und

Sie dabei vorwärts von der

auch viel Arbeit auffallen, die

Gewinnung

es gilt, anzugehen.

die

des

Eisens

verschiedenen

über

in

Ihrem

werden

alltäglichen

Ihnen

plötzlich

Produkti-

Wachheit ist daher eine ge-

onsstufen bis in den Handel

wisse Vorbedingung, um En-

zum

trepreneur

Endverbraucher

und

zu

werden

und

deren Verwendung und Ent-

sich und andere zu unterneh-

sorgung denken, oder ob Sie

men.

den ganzen Prozess rückwärts denken,

spielt

dabei

keine

grosse Rolle. Wichtig ist nur, dass Sie ein lebendiges Bild davon entwickeln, so dass Sie alles, ob Mensch oder Maschine, in dieses Bild einbeziehen und für sich innerlich erlebbar machen

können.

Bei

dieser

Übung werden Sie beobachten können, dass die sonst so herumschwirrenden Gedanken verschwinden

und

Sie

sich

selbst beim Denken beobach47

Benjamin Kohlhase-Zöllner


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