Entrepreneur Journal No 1

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Logbuch

Liebe Leserinnen, lieber Leser! Das Entrepreneur Journal entstand aus meiner intensiven unternehmerischen Arbeit und soll eine Hilfestellung für Menschen sein, die sich und andere unternehmen. Das Entrepreneur Journal sieht seine Aufgabe nicht nur allein im Themenkreis der Wirtschaft, sondern auch in den Bereichen Wissenschaft und Forschung, Kultur, Soziales und Gesellschaft sowie Umwelt und Natur. Das Kernanliegen von Entrepreneur Journal ist eine grosse interdisziplinäre Herausforderung und nicht leicht zu erreichen. Ein renommierter Professor für Entrepreneurship hat es einmal in dieser Weise beschrieben: „..Was wir brauchen ist eine culture of entrepreneurship, eine Atmosphäre, die weit mehr Ideenpotential zuläßt, als dies im Feld der Ökonomie, so wie es heute definiert ist, stattfindet. Die in ihre Kultur auch Künstler, Außenseiter und solche Gruppierungen einbezieht, die in der „Welt der Wirtschaft“ und ihren oft mausgrauen Vorstellungen keinen Platz sehen. Die Abneigung gegen Markt und eigenes unternehmerisches Handeln hat ja dazu geführt, daß in diesem Bereich fast ausschließlich gesellschaftliche Konventionalität und Geschäftshuber die Feder führen. Nicht Alternativen zum Markt, sondern Alternativen im Markt sind hier gefragt. Das Wirtschaftsleben ist etwas viel zu Wichtiges, als daß wir es den Ökonomen überlassen sollten...“* Ich hoffe, dass wir Sie mit den Geschichten und dem Wissen von „Menschen mit Ideen“ anstecken können und Sie so ermutigen, sich selbst und andere zu unternehmen. Viel Freude beim Lesen wünscht Ihnen Benjamin Kohlhase-Zöllner *Faltin G., 1998: „Das Netz weiter werfen - Für eine neue Kultur unternehmerischen Handelns“, in: Entrepreneurship - Wie aus Ideen Unternehmen werden, Hrsg. G. Faltin, S. Ripsas, J. Zimmer, München. 3


I nh a l t

Sommer School in der Antarktis

Junge Studenten auf Expedition in die Antarktis. Das Polarjahr ist Anlass f체r zahlreiche Unternehmungen in die Antarktisregion ............................................................................. 21

Rubriken Logbuch

3

Entrepreneur Schaupl채tze

6

Entrepreneure Wirtschaft

8

Social Entrepreneurship

11

Environment Entrepreneur

13

Science Entrepreneur

21

Erfindungen

25

Sustainability Entrepreneurship

27

4


Themen Logbuch

3

Entrepreneur Schauplätze

6

Tegut... Chef vertritt Deutschland beim Wettbewerb „World Entrepreneur of the Year 2008

8

Wellcome ist Social Entrepreneur Germany 2007

11

Ökomanager des Jahres 2007 WWF und Capital

13

Summer School im ewigen Eis

21

Das Profmobil

25

Der Aufforster

27

Anziehender Klimaschutz

35

Stiftung Welt:Klasse

38

Impressum Entrepreneur Journal Kohlhase Verlag & Consulting Neumattstr. 31 4144 Arlesheim www.entrepreneur-journal.com Auflage: derzeit 3300 Abonennten Geschäftführer: Dipl. Kaufm. Benjamin Kohlhase-Zöllner

5


Entrepreneur Schauplätze Tegu t... S. 8 , we l l com e S. 1 1 , Öko manag er S.

1 3 , Das P rof mobi l S. 2 5 , LA C ET MEL S. 3 5 , S ti ftu n g Wel t :K l asse S. 3 8

Der Aufforster S. 27

Summer School im ewigen Eis S. 21 6


Ko h l has e Ver l ag Scherben und Federkleid ist ein Gedichtsbändchen mit farbenfrohen Wo r t s c h ö p f u n g e n von Angelika Zöllner. Das handliche Format ermöglicht, dass Bändchen auch unterwegs zu lesen. Handverlesene Bilder machen das Bändchen zudem zu einem Schmuckstück.

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7


Entrepreneur Wirtschaft

Tegut...-Chef vertritt Deutschland beim Wettbewerb ıWorld Entrepreneur of the Year 2008„ Wolfgang Gutberlet, Vorstandsvorsitzender der tegut… Gutberlet Stiftung & Co., wird als deutscher Vertreter am Wettbewerb um den Titel „World Entrepreneur of the Year 2008“ teilnehmen. Die Handelsgruppe tegut mit rund 300 Filialen und dem Stammsitz in Fulda erweiterte ihr Sortiment als erste in Deutschland um Bio-Lebensmittel und gilt als Wegbereiter der nachhaltigen

Großproduktion

diesjährigen

deutschen

„Entrepreneur

Wett-

und des Handels mit gesunden

bewerbs

des

Lebensmitteln.

Jahres“ des Prüfungs- und Be-

Wolfgang Gutberlet ist Sieger

ratungsunternehmens Ernst &

in der Kategorie Handel des

Young. Seine Nominierung für 8


die Auswahl des „World En-

von Herrn Rüter, der in den

trepreneur of the Year 2008“,

vergangenen

an der Unternehmer aus 50

unternehmerische

Ländern

vollbracht

teilnehmen,

deutsche

hat

die

Wettbewerbsjury

Jahren

hat“,

große

Leistungen sagte

Wolf-

gang Glauner, Organisator und

beschlossen, nachdem der zu-

Projektleiter

nächst nominierte Unternehmer

Wettbewerbs

Hans-Martin

Gründer

des Jahres“ bei Ernst &Young.

und Vorstandsvorsitzender der

„Mit Wolfgang Gutberlet wird

Conergy AG, auf seine Teilnah-

Deutschland in der weltweiten

me verzichtet hat. Unter Hin-

Ausscheidung von einem Un-

weis auf seine Entscheidung,

ternehmer vertreten, der mit

in Kürze den Vorstandsvorsitz

visionären Entscheidungen und

der Conergy AG niederzulegen,

unternehmerischer Konsequenz

hatte Hans-Martin Rüter Ernst

Maßstäbe für gesundheits- und

&

umweltbewusste

Young

Rüter,

mitgeteilt,

dass

er

des

deutschen

„Entrepreneur

Ernährung

vor diesem Hintergrund gerne

gesetzt hat.“ Die Wahl und Be-

einem

Unternehmer

kanntgabe des „World Entrepre-

die Gelegenheit geben möch-

neur of the Year 2008“ findet

te, Deutschland im weltweiten

am 31. Mai 2008 in Monte Carlo

Wettbewerb zu vertreten. Hans-

statt.

anderen

Martin Rüter wurde am 19. Oktober 2007 beim Wettbewerb

Zum Wettbewerb „Entrepre-

„Entrepreneur des Jahres 2007“

neur des Jahres“:

in der Kategorie Industrie aus-

Ernst & Young organisiert den

gezeichnet.

Unternehmerwettbewerb

„En-

trepreneur des Jahres“ weltweit „Wir respektieren den Schritt 9

in 50 Ländern. In Deutschland


wurde die Auszeichnung 2007

scheidungen zum „Entrepreneur

zum elften Mal verliehen. Mit

des Jahres“ an. Diese werden in

der Auszeichnung werden un-

50 Ländern ausgerichtet und

ternehmerische Spitzenleistun-

in

gen identifiziert und honoriert.

vergeben. Aus allen nationalen

Eine hochrangig besetzte neu-

Preisträgern werden die Vertre-

trale Jury, bestehend aus Unter-

ter je eines Unternehmens in

nehmern und Wissenschaftlern,

die

wählt die „Entrepreneure des

geschickt. 2002 sicherte sich

Jahres“ in den Kategorien In-

Stefan Vilsmeier, Gründer von

dustrie, Handel, Dienstleistung,

BrainLAB

Informations- und Kommunika-

bayerischen Heimstetten, den

tionstechnologie/Medien

sowie

Titel „World Entrepreneur of the

Start-up aus. Namhafte Unter-

Year“. Aus den nationalen und

nehmen und Medien unterstüt-

internationalen

zen den Wettbewerb als Partner.

ist zwischenzeitlich ein nützli-

Dazu gehören BMW, IKB Deut-

ches Netzwerk entstanden, das

sche Industriebank, Capgemini,

die Interessen des Mittelstands

Frankfurter Allgemeine Zeitung

weltweit

und Manager Magazin.

und vertritt.

Der Wettbewerb „World En-

verschiedenen

internationale

mit

Kategorien

Konkurrenz

Stammsitz

im

Konkurrenzen

unterstützt,

fördert

Quelle: Ernst&Young AG

trepreneur of the Year“ Der „World

weltweite

Wettbewerb

Entrepreneur

of

the

Year“ wurde von Ernst & Young im Jahr 2000 erstmals durchgeführt. Er knüpft an die langjährigen Erfolge der nationalen Aus10


Social Entrepreneurship wellcome ist Social Entrepreneur Germany 2007 Das Baby ist da, die Freude ist groß – und das Chaos auch. Wo früher

Familie

einsprangen,

und

Nachbarn

sind

junge

Familien heute oft auf sich allein gestellt. Da setzt wellcome an und hilft mit Ehrenamtlichen ganz praktisch: Sie

übernehmen

betreuen

Einkäufe,

stundenweise

die

Die betreuten Familien zahlen –

Geschwister oder hören einfach

soweit

möglich

eine

nur zu. Im Mittelpunkt steht

geringe

Gebühr.

So

erzielt

der innovative Ansatz, fachliche

die

Hilfe

nicht nur eigene Einnahmen,

mit

bürgerschaftlichem

Engagement

zu

verbinden.

wellcome-Gründerin Volz-Schmidt Idee

verbreitet

bundesweit

Franchise-Modell“. 11

Rose

als

ihre

“Social-

gemeinnützige

sondern

erreicht

GmbH

mit

niedrigschwelligen

dem

Angebot

auch Familien, die sich im ersten Schritt wie

das

nicht

an

Fachstellen

Jugendamt

wenden


würden. wellcome setzt auf Prävention, damit die Belastung nicht zu dauerhafter Vernachlässigung oder familiärer Gewalt führt. Wissenschaftlich wurde nachgewiesen, dass wellcome die Beziehung zwischen Mutter und Kind verbessert. Gegründet 2002 in Hamburg, arbeiten heute bundesweit 50 wellcome-Teams

mit

500

Ehrenamtlichen

zusammen

und

unterstützen bis zu 1.000 Familien jährlich – Tendenz steigend. Bisher ist das Social-Franchise-Modell in sieben Bundesländern vertreten und wird politisch durch die Schirmherrschaft der jeweiligen Sozialminister unterstützt. Neu ist, dass wellcome Partnerschaften

mit

Stiftungen,

Unternehmen

und

dem

BKK Bundesverband eingegangen ist, die eine bundesweite Multiplikation ermöglichen. Quelle: Schwab Foundation Mehr Informationen: www.wellcome-online.de

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12


Environment Entrepreneur Ökomanager des Jahres 2007 WWF und Capital Peter Kowalsky (Bionade GmbH), Nikolaus von Bomhard (Muenchner

Rueckversicherungs

Juergen

Schmidt

AG),

(memo

AG)

(v.l.n.r.). Verleihung des „Oekomanagers 2007“ in Berlin. © Tom Maelsa für Capital Dr. Nikolaus von Bomhard, Vorsitzender

des

der

und trat als einer der ersten Kon-

Rückversicherungs-

zerne konsequent für ein globales

Gesellschaft AG, München, ist

Gegensteuern ein. Nachhaltigkeit

von

WWF

ist

dem

Wirt-

Konzernstrategie

‘Capital’

zum

liches Credo von Dr. Nikolaus

„Ökomanager des Jahres 2007“

von Bomhard: „Versuche so zu

im

gekürt

handeln, dass es nicht zu Lasten

Rück

der nächsten Generation geht.“

gehört zu den Pionieren in der

Die Jury überzeugte besonders

Erforschung

die Kombination hoher unterneh-

Münchener der

Vorstands

Umweltstiftung

Deutschland

und

schaftsmagazin Bereich

worden.

13

Die

Konzerne Münchener des

Klimawandels

integraler

Bestandteil und

der

persön-


mensinterner

Umweltziele

und

ein gesundes und ökologisches

der Bereitschaft, das erworbene

Produkt aus der Region zu erzeu-

Know-how mit der Gesellschaft

gen, aus den Augen zu verlieren.

zu teilen. Für ‘Capital’-Chefre-

WWF-Geschäftsführer

dakteur Dr. Klaus Schweinsberg

Brandes überzeugt vor allem die

ist die Münchener Rück ein ech-

Durchsetzungskraft: „Wie Peter

ter Vorreiter: „Hochachtung vor

Kowalsky und seine Mitstreiter

diesem weltweit agierenden Kon-

Bionade in so kurzer Zeit aus

zern, der als einer der Ersten vor

einem Öko-Nischen-Produkt zum

den Gefahren des Klimawandels

Szene- und Massenprodukt ge-

gewarnt hat“.

macht haben, ist nahezu ohne

Eberhard

Beispiel.“ Bei den mittelständischen Unternehmen kürten ‘Capital’ und

Jürgen Schmidt, Gründer und

WWF in diesem Jahr zwei „Öko-

Sprecher des Vorstands des Bü-

manager des Jahres“. Peter Ko-

romittelversenders

walsky, Gesellschafter und Ge-

erhielt

schäftsführer der Bionade GmbH,

seine im Verlauf von 25 Jahren

wurde dafür ausgezeichnet, dass

erfolgreiche

es ihm und seinen Mitstreitern,

ganzheitlichen, alle Geschäftsbe-

dem Braumeister Dieter Leipold

reiche umfassenden Nachhaltig-

und dem Marketing-Verantwort-

keitskonzeptes. Bei memo wird

lichen Wolfgang Blum, gelungen

der Haus-Slogan „nachhaltig gut“

ist, im eng besetzten Markt für

auf allen Ebenen vom Herstel-

alkoholfreie Erfrischungsgetränke

lungsprozess über die Produkt-

ein neuartiges Bio-Produkt von

qualität, Lieferanten, Mitarbeiter

der Nische in den Massenmarkt

bis zu Entsorgung und Energie-

zu bringen, ohne dabei die Ziele,

einsatz im Unternehmen sowie

die

memo

Auszeichnung Umsetzung

AG, für eines

14


der Klimaneutralität durchdacht

Franz Fehrenbach beweisen, dass

und erfolgreich umgesetzt. „Ein

sich

Unternehmen in der Größe von

Ressourcenschonung und Rendite

memo mit einem so umfassen-

nicht ausschließen.

nachhaltiges

Wachstum,

den, ganzheitlichen Nachhaltigkeitsansatz – initiiert und geprägt

Preisträger Münchener Rück

durch den Unternehmer Jürgen

Pioniere bei der Erforschung des

Schmidt, habe ich selten erlebt“,

Klimawandels

urteilt Jury-Mitglied Prof. Dr. Ma-

Für einen Rückversicherer gehört

ximilian Gege, Vorsitzender des

das Wissen um die Umwelt zu

Bundesdeutschen Arbeitskreises

den Grundlagen des Geschäftes.

für

Wer Erst-Versicherern Risiken aus

umweltbewusstes

Manage-

ment e.V.

Stürmen,

Überschwemmungen,

Tsunamis, Epidemien, Krankheit Die Auszeichnung „Ökomanager

und Tod abnimmt, braucht fun-

des Jahres“ vergeben die Um-

dierte Erkenntnisse über deren

weltstiftung

Deutschland

Ursachen und ihre künftige Ent-

und ‘Capital’ seit 1990 an her-

wicklung. Lang bevor das Wort

ausragende

und

vom Klimawandel den Weg in die

Manager, die sich um die Umwelt

Nachrichten fand, analysierte die

verdient machen. Die Preisträger

Münchener Rück die Risiken durch

wie Babykost-Hersteller Prof. Dr.

den Klimawandel und informierte

Claus

Versandhauschef

Politik und Experten aus aller

Dr. Michael Otto, Hans-Dietrich

Welt darüber. Heute hält ein Stab

Winkhaus, langjähriger Chef des

aus 30 Geowissenschaftlern, Me-

Waschmittelkonzerns

teorologen und Klimaforschern

Hipp,

WWF

Unternehmer

Henkel,

der Adidas-Vorstandsvorsitzende

Vorträge,

Herbert Hainer oder Bosch-Chef

erstellt Risikoprofile und kann

15

berät

Entscheider,


beispielsweise per Mausklick Erdbeben-, Überschwemmungs- und Tornado-Gefahren weltweit darstellen. Die Erkenntnisse setzt die Münchener Rück konsequent zur Steuerung ihres Geschäfts und zur Entwicklung neuer Versicherungsprodukte ein. So konnte die Münchener Rück beispielsweise durch ihr naturwissenschaftliches

und

Ingenieur-Know-how

auch an Standards mitwirken, die

Nikolaus von Bomhard (dpa)

festlegen, wie Windparks im Meer vielseitig wie vielfältig: Ein Nach-

gebaut werden müssen.

haltigkeitsportal

im

Internet,

Neben der aus dem Geschäfts-

Wärmedämmung an Gebäuden,

zweck begründeten Hinwendung

die Nutzung von kühlem See-Tie-

zur Umwelt arbeitet der Konzern

fenwasser zur Klimatisierung des

hart daran, Profit und Ökologie

Bürohochhauses im kanadischen

in Einklang zu bringen. So soll

Toronto, Videokonferenzen statt

die Münchner Zentrale bis 2009

Geschäftsreisen,

klimaneutral arbeiten und bald

rende Photovoltaik-Anlagen und

darauf die ganze Rückversiche-

vieles mehr.

rungsgruppe

weltweit

energiespa-

soweit

sein, dass sie die Umwelt nicht

Darüber hinaus ist die Münchner

stärker belastet, als sie es an

Rück das erste deutsche Unter-

anderer Stelle ausgleichen kann.

nehmen, das die „UN Principles

Die Maßnahmen dazu sind so

for

Responsible

Investments“ 16


unterschrieben

hat.

Dazu

ge-

und eine geplante Biogas-Anlage

beispielsweise

auch,

bei

erfolgen. Zudem werden Photo-

der Zeichnung von Deckungen

voltaik-Kollektoren betrieben. Für

soziale, ethische und ökologische

die Kühlung der Seminarräume

Mindeststandards mit zu berück-

im Sommer wird kaltes Grund-

sichtigen. Ein innovatives Produkt

wasser anstelle von aufwändigen

des Konzerns ist die „Kioto-Multi-

Kühlaggregaten verwendet.

hört

Risiko-Police“, die Firmen versichert, die in Klimaschutzprojekte

Preisträger Bionade

in Entwicklungsländern investie-

Öko-Brause als Kult-Getränk

ren. Erfreuliche Nebenwirkung:

Eine Öko-Limo aus der Rhön, ge-

Neben der Umsetzung des Fir-

braut nach dem deutschen Rein-

menswissens werden mit dieser

heitsgebot für Bier, hat den deut-

Police auch die Ziele des Kyo-

schen Getränkemarkt binnen vier

to-Protokolls gefördert. Für von

Jahren aufgerollt wie sonst kein

Bomhard gehört die Natur zum

vergleichbares Produkt. Von zwei

Geschäft auch im konzerneige-

Millionen

nen Tagungszentrum Akademie

hat sich der Jahresausstoß bin-

Schloss Hohenkammer, wo auf

nen drei Jahren auf 70 Millionen

dem zugehörigen Hofgut neben-

Flaschen in 2006 vervielfacht. Für

bei auf 320 Hektar Ackerfläche

2007

Öko-Saatgut vermehrt und eine

Peter Kowalsky sogar über 200

Öko-Freiland-Putenmast

betrie-

Millionen Flaschen. Die kränkeln-

ben wird. Die Energieversorgung

de Privatbrauerei Peter im frän-

des großen Seminarzentrums soll

kischen Ostheim hat sich durch

– bis auf Spitzenlasten – komplett

das von Braumeister Dieter Lei-

aus erneuerbaren Quellen über

pold in mühseliger siebenjähriger

eine

Forschungsarbeit

17

Holzschnitzel-Heizanlage

Flaschen

erwartet

2002/2003

Geschäftsführer

ausgetüftelte,


nach

Unternehmensangaben

weltweit einzigartige alkoholfreie Erfrischungsgetränk, biologisch

durch

das

rein

Fermentation

natürlicher Rohstoffe in ökologischer Qualität hergestellt wird, zum expandierenden Mittelständler Bionade GmbH mit 150 Mitarbeitern und einem Umsatz von 17 Millionen Euro (2006) entwickelt. Das Unternehmen ist inzwischen ein

wichtiger

Arbeitgeber

strukturschwachen

im

Peter Kowalsky (dpa)

bayerischen

Biosphärenreservats

der Taufe, das den Bezug der

Hohe Rhön und auf dem Sprung

Bio-Rohstoffe vor allem aus der

in den amerikanischen Markt.

strukturschwachen Rhön-Region

Teil

des

sicherstellen soll. In fünf Jahren Bionade

sollen 80 Prozent der Rohstoffe

stammen aus ökologischem An-

von dort stammen – trotz stei-

bau, das Produkt selbst trägt das

gender Produktion. Die Bionade

Bio-Siegel und entspricht den

GmbH garantiert teilnehmenden

Vorgaben

EG-Öko-Verord-

Landwirten, die ihren Betrieb auf

nung. Bionade versucht, so viele

ökologischen Landbau umstellen,

Rohstoffe wie möglich regional

eine Abnahme der Bio-Braugers-

zu beziehen und hob dafür im

te und des Bio-Holunders zu

Herbst 2005 mit dem Ostheimer

100 Prozent. Es wird zurzeit mit

Bio-Landwirt Martin Ritter das

ca. 160 bis 200 ha Anbaufläche

Projekt Bio-Landbau Rhön aus

für Bio-Holunder und 300 ha für

Die

Grundstoffe

der

für

18


Bio-Braugerste

gerechnet.

Alle

Bio-Rohstoffe entsprechen nicht nur der EG Öko-Verordnung, sondern den wesentlich strengeren Richtlinien der deutschen Bio-Anbauverbände wie z.B. Naturland. Darüber hinaus ist geplant, so genannte „Trinkwasserwälder“ an den Standorten zu pflanzen, von denen Bionade die Rohstoffe bezieht. Bis Ende des Jahres soll der Betrieb außerdem nach den IFS (International

Food

Jürgen Schmidt (dpa)

Standard)

zertifiziert werden.

aus Recyclingpapier. 1982 gründete er einen Handel mit um-

Preisträger memo

weltfreundlichen Produkten und

Vom Umweltschutzpapier-Schul-

baute ihn während seiner Studi-

heft zum klimaneutralen Büro-

enzeit zu einem Großhandel aus.

Versand

1990 erschien der erste Katalog

Mit einem Schweizer Schulheft

„der Firmenausstatter für Um-

aus Umweltschutzpapier hat alles

weltbewusste“, 1998 wurde der

angefangen. Bereits als Schü-

Online-Shop eröffnet und 1999

ler belieferte Jürgen Schmidt,

entstand die memo AG aus der

Gründer und Sprecher des Vor-

memo GmbH und Recover GmbH.

stands der memo AG im unter-

Im Jahr 2002 kam der 600 Sei-

fränkischen Greußenheim, seine

ten starke Gesamtkatalog unter

Schule und bald auch Schulen

dem Slogan „nachhaltig gut“ her-

in ganz Deutschland mit Heften

aus, und seit 2005 baut Jürgen

19


Schmidt ein europaweites Netz

und der digitalen Archivierung;

von Partnern und Wiederverkäu-

und bei gesellschaftlichen Aspek-

fern auf. 2006 gelang mit der

ten mit dem Weg zum klimaneu-

Platzierung von memo-Produkten

tralen Unternehmen, gesunden

in BIO-Supermärkten ein weite-

nachhaltigen

rer wichtiger Schritt der Expansi-

Multiplikatorfunktion für Nachhal-

on, Ende 2007 wird die memo AG

tigkeit, zahlreichen Partnerschaf-

zudem klimaneutral arbeiten.

ten und Kooperationen im Öko-

Produkten,

einer

Bereich und last but not least Schmidts Vision vom Unterneh-

beim persönlichen Engagement

men,

des Gründers Jürgen Schmidt.

das

Qualität,

Ökologie,

Ökonomie und Soziales verbin-

Quelle: WWF

det, wurde 2005 mit dem „Deut-

Mehr Informationen: www.wwf.de

schen Umwelt Reporting Award“ und dem „European Sustainability Reporting Award“ für die beste Nachhaltigkeitsberichterstattung in

Europa

ausgezeichnet.

Die

Leistung des Unternehmens beruht auf vier Ebenen: bei den Unternehmensgrundsätzen – Einheit von Ökologie und Qualität mit dem Grundsatz Vermeiden vor Verwerten und Verwerten vor Entsorgen; bei den Mitarbeitern in punkto Hierarchie, Ausbildung und Beteiligung; bei der Umwelt mit dem Mehrwegsystem Postbox 20


Science Entrepreneurship ıSummer School„ im ewigen Eis Ökologen der Universität Jena mit internationaler Studentenexpedition in die Antarktis aufgebrochen. Die Weihnachtszeit ist für den Polar-Ornithologen

Dr.

Hans-

Ulrich Peter von der FriedrichSchiller-Universität Jena - wie

Per Flugzeug und Schiff geht

für viele Landsleute - traditi-

es rund 14.000 Kilometer nach

onell Reisezeit. Doch während

Süden, zur Fildes-Halbinsel auf

die meisten die Feiertage bei

King George Island, wo Peters

Verwandten zur Erholung und

Arbeitsgruppe seit 1983 regel-

Besinnung nutzen, beginnt für

mäßig arbeitet.

Dr. Peter und sein Team eine arbeitsintensive Zeit. So auch

Begleitet

in diesem Jahr. Gerade sind die

und seine Mitarbeiter bei ihrer

Forscher vom Institut für Öko-

diesjährigen Expedition in den

logie der Universität Jena zu

antarktischen Sommer von 14

einer mehrwöchigen Expedition

Studierenden. „Ziel des im März

in die Antarktis aufgebrochen.

begonnenen

21

werden

Dr.

Peter

Internationalen


Polarjahrs ist es unter anderem, Studenten an die Polarforschung heranzuführen“, erläutert der Jenaer Expeditionsleiter. Die Nachwuchswissenschaftler sollen später eigenständig in diesem Gebiet arbeiten können. Studierende aus vier Nationen haben sich erfolgreich um die Plätze in Peters Expedition beworben. Neben Studenten aus Jena, Tübingen, Würzburg und Leipzig sind auch junge Russen, Luxemburger und Argentinier mit an Bord. Die antarktische Summer School wird vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD), der Gesellschaft der Freunde und Förderer der Friedrich-Schiller-Universität Jena, der Deutschen Gesellschaft 22


für Polarforschung und privaten

Kieselalgen, die an der Eisun-

Sponsoren gefördert.

terseite wachsen“, so Hans-Ul-

Die Studierenden erwartet ne-

rich Peter. „Ohne diese Algen

ben Exkursionen auf der Fildes

gibt es deutlich weniger Krill -

Halbinsel der

zum

Kennenlernen

die Hauptnahrungsquelle für die

Geologie,

Geomorpholo-

Adelie-

und

Zügel-Pinguine.“

gie, Botanik und Zoologie des

Seit

Gebietes

eigene

serhebungen Ende der 1980er

Feldarbeit in kleinen Gruppen.

Jahre beobachtet der Forscher

„Schwerpunkt

Arbeit

von der Jenaer Universität ei-

werden die Auswirkungen der

nen kontinuierlichen Rückgang

globalen

der Bestände der Zügel- und

vor

allem dieser

Klimaveränderungen

seinen

ersten

Bestand-

auf die antarktische Flora und

besonders

Fauna sein“, erläutert Dr. Peter.

diesem Gebiet.

In einigen Regionen der Antark-

Auch an der Vegetation las-

tischen Halbinsel sei der Tem-

se sich die Veränderung des

peraturanstieg fünfmal so stark

Klimas

wie im Durchschnitt.

wärmeren und längeren ant-

„Auch wenn gerade der zurück-

arktischen Sommer haben bei-

liegende

kälteste

spielsweise zu einer enormen

seit 20 Jahren war, lassen die

Verbreitung der Blütenpflanze

steigenden

Durchschnittstem-

Deschampsia

peraturen

das

arktische

Winter

der

antarktische

Adelie-Pinguine

deutlich

ablesen.

antarctica

Schmiele)

in

Die

(Ant-

geführt.

Packeis schmelzen.“ Für viele

Die Zunahme der Schmiele ist

Tiere bedeute das den Entzug

ein Indikator für Veränderungen

ihrer

„Mit

im terrestrischen antarktischen

dem Packeis verschwinden auch

Ökosystem. Die Studenten sol-

23

Lebensgrundlagen.


len während ihres Forschungsaufenthaltes die Bestände kartieren und ihre Vitalität dokumentieren. Zwei Doktoranden, die ebenfalls an der Expedition teilnehmen, werden die Wochen vor Ort nutzen, um die Nahrungssuche und Wanderung antarktischer Raubmöwen (Skuas) zu untersuchen. Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützte Projekt der Jenaer Polar-Ornithologen untersucht den Einfluss lokaler und regionaler Klimaveränderungen auf die Ressourcennutzung und das Brutverhalten der Raubmöwen. Nach ihrer Rückkehr wollen die Studenten und Wissenschaftler ihre Ergebnisse in einem Forschungsbericht zusammenfassen und auf internationalen Konferenzen im Frühjahr und Sommer präsentieren. Ihren Daheim gebliebenen Kommilitonen und allen anderen Interessierten werden die Studenten im Januar 2008 in einem Online-Tagebuch (www.uni-jena.de/antarktistagebuch) über ihre Arbeit im antarktischen Sommer berichten. Quelle: Dr. Hans-Ulrich Peter, Institut für Ökologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena

24


Erfindungen Das Profmobil Ersonnen

von

einem

hellen

Kopf, konzipiert von StudentInnen der Hochschule für Künste Bremen, vielfach eingesetzt im Rahmen der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des DFG-Forschungszentrums Ozeanränder Bremen, sorgt das Profmobil

lichkeit. Inzwischen wurde das

seit 2003 für viel Furore.

Profmobil mit dem IF Design Award ausgezeichnet.

Die Wissenschaftsrikscha steht

Das Profmobil ist bestens geeig-

für den bremischen Weg der

net für kurze, etwa 15minütige

Wissenschaftsvermittlung:

sie

Vorträge und anschließendem

ist ungewöhnlich, erweckt große

Gespräch mit den meist 30 bis

Aufmerksamkeit, wo immer sie

50 Zuhörern. Es verfügt über

auftaucht und ist vielseitig ein-

Lautsprecher, Monitor und Lap-

setzbar. Zum Beispiel im Rah-

topanschluß und ist schnell auf-

men von Wissenschaftstagen,

zubauen.

Kongressen

oder

Freiluftver-

mit

Zielgruppen

Die mobile Science Corner hat

wie SchülerInnen, LehrerInnen

sich bewährt: zum Beispiel im

oder der interessierten Öffent-

März 2004 in Bonn, als Bre-

anstaltungen

25


men_Bremerhaven eine prestigeträchtigen Ausschreibung des Stifterverbands für sich entscheiden konnte und zur „Stadt der Wissenschaft 2005“ gekürt wurde. Zum Beispiel im August 2004 in Stockholm, wo das Promobil im Rahmen des ersten EuroScience Open Forum 2004 (ESOF) die Aufmerksamkeit nicht nur der Stockholmer, sondern auch vieler Medien auf sich zog. Quelle: Kirsten Achenbach, MARUM Mehr Informationen: www.rcom.marum.de

26


Sustainability Entrepreneurship Der Aufforster Während

Sie

diesen

Kaffee

trinken,

verändern

Sie

Uganda!

Globalisierung

der

ganz anderen Art. Ein

deutscher

mit

Namen

Unternehmer Georg

Löding

machte sich vor über dreizehn Jahren

auf

den

Weg

nach

Uganda, um etwas in der Welt zu

verändern.

Sein

Motiv

Georg Löding

bis heute: Geld geben allein bewirkt gar nichts - man muss

auf eine baumlose Gegend“.

es selber machen. Er selbst,

Für Löding ein unnatürlicher

zutiefst

von

der

Zustand. „Zu Afrika gehören

wollte

ein

Bäume, Bäume machen dieses

langfristiges Projekt in Afrika

Land reich“. Aber Generationen

starten.

neunziger

vor ihm haben diesen Schatz

eine

ohne

Kraft

Jahren

überzeugt

der

Natur, In

den

kaufte

Kaffeeplantage.

er

alte

„Stellen Sie

Sinn

geraubt,

um

und

Verstand

Viehzucht

zu

sich vor, Sie stehen in Afrika

betreiben oder einen schnellen

und schauen statt auf Wald

Dollar mit dem Verkauf des

27


Mitarbeiter beim Bau des Krankenhaus

Holzes zu machen. „Es musste

Anbauformen der Region. Die

einen

Land-

Agrarforstwirtschaft bringt die

geben“.

Landwirtschaft in Einklang mit

Diesen Weg fand Löding in

Nachhaltigkeit und Ökonomie.

der

Um sein Konzept zum Tragen

und

Ein

Weg

zwischen

Forstwirtschaft

Agrarforstwirtschaft. Konzept,

ökologisch

das

nicht

zu

bringen,

wusste

Löding,

auch

dass er nur die aller besten

ökonomisch sehr interessant

Sorten von Kaffee und Vanille

ist.

anbauen durfte und dies mit

Agrarforstwirtschaft als

dem

nachhaltige Alternative

chemische

Löding

sondern

nur

belebt

diese

alte

absoluten und

Verzicht

auf

genetische

Mittel. Dies konnte er aber nur 28


umsetzen,

indem

Obstbäume

er

hinzupflanzte.

Gegenüber

konventionellen

Kaffeeplantagen, genetisch

andere

die

veränderte

auf

ESPRESSO aus der Hochlandregion BUGISU

Sorten

und Monokultur setzen, war sein Konzept gerade durch die Mischung mit anderen Pflanzen rentabel. Im und

Schatten

von

anderen

Olivenbäumen gedeihen

Bananen-

Obst-

und

wachsen

und

Kaffeepflanzen.

Wiederum in deren Schatten wachsen

die

zurzeit

teuren

Vanillepflanzen. Jede

Pflanze

braucht

ihren

ganz natürlichen Raum. Platz gibt es in Afrika genug, aber in der prallen Sonne ist es für viele

Pflanzen

schwierig

zu

wachsen, da der Boden immer wieder austrocknet. Auf drei

5 KG nur 104,65 CHF (69,75 Euro)!

Ebenen und auf der gleichen Fläche erntet Löding Früchte

Jetzt frisch geröstet erhältlich unter:

zu ganz unterschiedlicher Zeit und für ganz unterschiedliche Abnehmer. Zum einen dienen 29

www.entrepreneurmanufaktur.com


die Bäume wie z.B. Mango,

wogendes Urwaldparadies mit

Aprikose, Apfelsinen, Bananen

70.000 Bäumen am Äquator.

oder Oliven als Schutz gegen

Hier befindet man sich nicht in

Unwetter, zum anderen liefern

irgendeiner

sie

Schatten

sondern

und Kompost für die seltene

Uganda,

Hochlandkaffeesorte. Darüber

ärmsten Länder der Welt.

hinaus lassen sich die Früchte

Im Schatten dieses Urwaldes

wunderbar

wachsen

den

nötigen

auf

den

lokalen

Kaffee-Werbung,

im

Westen

einem

und

der

von

wirklich

gedeihen

die

Märkten verkaufen. Der Kaffee

hochwertigen Kaffeesträucher

hingegen wird ausschließlich

von

nach Europa verkauft - Vanille

Hochlandkaffee Blue Mountain.

fast

Dieser

ausschließlich

in

die

der

Sorte exquisite

USA. Neben diesen Pflanzen

wächst

nur

werden

Vulkan

Elgon

auf

der

Farm

auch

Arabica

am

Kaffee

erloschenen

in

1200

bis

Korn, Mais und Weintrauben

2100 Meter Höhe. Das milde,

angebaut. Diese Mischung und

gleichbleibende

Internationalisierung sorgt für

bei diesem Arabica-Kaffee mit

einen

wesentlichen

ökonomischen

Klima

sorgt

Teil

der

besonderem Aroma für Säure

Stabilität

der

und Koffein. Gleich nach dem

Farm.

Trocknen

wird

er

verpackt

Hamburg

geröstet.

und

in

Ein Urwaldparadies mit

Das

Besondere

über 70.000 Bäumen

Kaffee ist seine Crema. Das

Heute steht man auf einer 145

hat

Hecktar großen Farm am Fuße

Herstellungsprozess

des Rwenzori-Gebirgsmassivs,

verdanken.

Dieser

auch Mondberge genannt. Ein

komplett

Handarbeit

er

dem

in

an

diesem

schonenden zu erfolgt und 30


wird von den Menschen in der

dadurch

Umgebung geleistet.

Zukunft - bis Löding kam. Seit dem

eine

werden

aussichtslose wieder

Bäume

angepflanzt.

Der Sozialunternehmer Für Löding war es immer klar: Er

wollte

Sozialunternehmer

Die Kunden werden

sein. Nur Unternehmen, die

Kaffeeplantagenbesitzer

mit den Menschen arbeiten,

Etwa Ende 2003 lernte ich Herrn

haben für ihn einen wirklichen

Löding und sein Engagement

Sinn.

kennen. Das Interesse stieg

Er

Arbeiter

baute

für

Häuser,

seine

Strassen

von

Gespräch

und Brunnen. Früher mussten

Irgendwann

die Frauen zwanzig Kilometer

wie

bis

finanziere.

zur

nächsten

Trinkwasserstelle zum es

nächsten vierzig

Menschen

sauberen

laufen. Arzt

waren

Kilometer. lebten

Bis

von

Gespräch.

fragte

das

ganze

Darauf

verblüffende

ich

ihn,

Projekt gab

er

Antwort

und erklärte mir den anderen

Die

Teil

der

Konzepts:

Waldrodung und schufen sich 31

eine

sich

zu

seines

finanzieren

ökonomischen „Meine

Kunden

dieses

Projekt,


indem sie Miteigentümer mit

oder in Geldwert sowie neuen

einer eigenen Kaffeeplantage

Bäumen erhalten möchte.

werden“.

eine

Durch

dieses

Denkweise

zur

Modell

war

wirtschaftlicher

und

ganz

Das

neue

Lösung

war

interessante es

Löding

möglich, zu investieren und

nachhaltiger Probleme.

gleichzeitig

Die Idee ist eigentlich ganz

weitere

einfach. Löding bietet seinen

verwenden.

Kunden für einen einmaligen

klar:

und geringen Preis von knapp

der man einfach sein Gewissen

60 Euro zehn Kaffeebäume an.

durch eine Spende erleichtert,

Hinzu gibt er das Versprechen,

verändert nicht viel und meist

dass

Jahr

nur etwas für ein Jahr“. Sein

30% des Ertrages erhält. Die

Konzept dagegen funktioniert

anderen

ein

der

Kunde 70%

jedes

kommen

der

die

Ernte

für

Sozialprojekte

zu

Löding

war

„Entwicklungshilfe,

bei

ganzes

Kaffeebaumleben

Farm und deren Mitarbeitern

lang,

zu

Geld

also rund ein Menschenleben.

pflanzt er Bäume und verkauft

Der Kunde trinkt dabei den

den

Kaffee,

gute.

Von

Kaffee

diesem

zu

garantierten

rund

Für

achtzig

obendrein

noch

von

an

entwickelt so ein lebendiges

Genossenschaft,

Plantage,

den

Abnahmepreisen und Mengen eine

seiner

Jahre,

und

die

den

Kaffee

wiederum

Interesse an dem Geschehen

an

ausgelesene

Geschäfte

auf

in

Europa

Kunde

kann

der

Farm.

Jedes

Jahr

verkauft.

Der

erhält er einen ausführlichen

überdies

noch

Bericht und eben seinen Anteil

entscheiden, ob er jedes Jahr

von

seinen Anteil in Kaffeebohnen,

kommen Menschen dazu, uns

geröstet

in Uganda zu besuchen und

oder

ungeröstet,

seiner

Plantage.

„So

32


Nach wenigen Wochen: Mauern des Krankenhaus

ihren Freunden von unseren

Sozialverträgliche

Projekten zu berichten.“ Genial

Globalisierung

dabei ist, dass man, während

Seit 2003 unterstützten wir

man zuhause in Europa Kaffee

(Entrepreneur Manufaktur,

trinkt, Afrika sozial verändert.

früher IZF Group Manufaktur)

Mit diesem Geld baut Löding

Löding

mittlerweile eine Schule und

und der Vermarktung seines

ein

Kaffees

goßes

Krankenhaus

für

bei und

dem der

die Region mit rund 300.000

in

Menschen.

Sozialengagement

ganz

Europa,

Vertrieb Plantagen da

sein

für

uns

sehr stark und wichtig war. Wir 33


wollten zeigen, dass es auch

verändern, kauften die Kunden

andere,

sozialverträgliche

diesen Kaffee und Plantagen.

Globalisierung gibt, die den

Das war eine ganz wichtige

Menschen

dient

Erfahrung für uns. Mittlerweile

Anfang

gibt es Kunden, die sich mit

haben wir einige skeptische

einer eigenen Kaffeeplantage

Anfragen gehabt, aber dann

eine sozialverträgliche Rente

kam

sichern

und

der

wirklich

weiterhilft.

zu

Am

Weihnachten

Durchbruch.

2004

Wir

haben

dass

sie

diese Idee etwas ausgeweitet

der

und sie unseren Lesern des

Dienst

damaligen

auch

IZF.info

Onlinemagazins an

wollen

und

damit

Natur

wissen,

nicht

nachhaltig

erweisen, den

dort

nur einen

sondern lebenden

Weihnachten

Menschen eine sinnvolle und

2004 als Geschenkalternative

menschenwürdige nachhaltige

zu

Arbeit bieten.

Krawatten

und

Socken

angeboten. Wir spürten einen

Alle Produkte der Farm, z.B.

wirklichen Paradigmenwechsel

nun auch Kakaoplantagen und

im Denken der Kunden z.B.

Bäume aus einem CO2 Projekt,

in Briefen und Kommentaren.

gibt es nur über das Internet

Wir merkten, dass die Kunden

unter

ein

manufaktur.com zu kaufen.

wirkliches

dem

Projekt

durch

ihren

Interesse hatten Konsum

an und

www.entrepreneur-

Benjamin Kohlhase-Zöllner

etwas

verändern wollten. Eben weil es nicht darum ging als Kunde sein Gewissen zu erleichtern, sondern mit einer bewussten Kaufentscheidung

etwas

zu 34


Sustainability Entrepreneurship Anziehender Klimaschutz Designerlabel LAC ET MEL unterstützt WWF-Klimaschutzprojekt in Nepal Modebewusste können

in

Klimaschützer

Zukunft

auf

die

© luckybeach GbR

Kleidung von LAC ET Mel zu-

Betreiben von Gaslampen ein-

rückgreifen. Das Designerlabel

gesetzt. Durchschnittlich zwei

stellt auf der diesjährigen „Fa-

bis drei Tonnen CO2-Emissio-

shion Week“, einer Modemesse

nen können pro Anlage jähr-

in Berlin die Klima schonende

lich vermieden werden, wenn

Kollektion vor. Das Unterneh-

statt Kerosin oder Holz Biogas

men kompensiert seinen CO2

als Brennstoff verwendet wird.

Ausstoß durch Klimaschutzin-

Kohlenstoff, der im Feuerholz

vestitionen in Nepal.

und anderen organischen Kohlenstoffverbindungen

gebun-

Der WWF organisiert dort ein

den vorliegt, gelangt durch die

Projekt, bei dem Bauern beim

Verbrennung nicht als Kohlen-

Bau von Biogasanlagen gehol-

dioxid in die Atmosphäre.

fen wird. Das Faulgas aus der Gülle von Rindern und Schwei-

Rund

nen wird zum Kochen und zum

wurden

35

2000 seit

solcher

Anlagen

2006

gebaut.


Neben dem Klimaschutz leistet das Projekt einen Beitrag zum Schutz der Wälder. „Wer mit Gas kocht, muss sich das Brennholz nicht mehr aus dem Wald holen“, erläutert Projektleiter Stefan Ziegler vom WWF Deutschland.

So

werde

zu-

Designer Gregor Clemens

gleich der Lebensraum vieler bedrohter Tierarten wie Pan-

zugleichen, haben die Natur-

da, Tiger und Panzernashorn

schützer das Projekt in Nepal

geschützt. Die Biogasanlagen

initiiert. Mit der Firma LAC ET

helfen zudem der lokalen Be-

MEL kommt jetzt ein weiterer

völkerung: Beim Kochen mit

Geldgeber für das Projekt hin-

Biogas

als

zu. „Neben der Verantwortung

beim Holzfeuer kein gesund-

jedes einzelnen, die wir mit

heitsschädlicher

und

dem Ausgleich auch wahrneh-

häufig werden erstmals Toilet-

men, ist für uns natürlich auch

tenhäuschen gebaut und in die

das gute Gewissen der Kunden

Biogasanlagen integriert.

beim Kauf meiner Kollektionen

entsteht

anders Rauch,

ein wichtiger Bestandteil der Mitarbeiter des WWF sind oft

Idee“, so der Designer Gregor

weltweit unterwegs. Sie rei-

Clemens.

sen

in

nehmen

Projektgebiete an

oder

Quelle: WWF

internationalen

Konferenzen teil. Um den hierbei entstehenden Ausstoß an Treibhausgasen

wieder

aus36


Sie wollen ein klimaneutrales Unternehmen werden oder Ihren CO2 Fussabdruck verringern?

Dann sollten Sie zur Senkung des CO2 Bäume planzen! Schon ab 40 Euro (60 CHF) erhalten Sie 10 Bäume und jedes Jahr 50% Ertragsanteil aus den Ausschüttungen der CO2 Zertifikate. Nebenbei leisten Sie einen aktiven Aufforstungsbeitrag gegen die globale Erderwärmung....

Erhältlich nun unter: www.entrepreneur-manufaktur.com

37


Sustainability Entrepreneurship Stiftung Welt:Klasse

Das Vorprojekt Eine WELT-Expedition mit Schülern Auf der 8-monatigen „Expedition WELT – Dialog für nachhaltige Entwicklung“ durch Asien, Lateinamerika und Afrika besuchte der Stiftungsgründer Matti Spiecker zusammen mit zwei weiteren Wirtschaftsstudenten 40 „Social Entrepreneurs“ in 25 Schwellenund Entwicklungsländern. Per Internet- und Videokonferenz konnten sich 25 Schulklassen aus ganz Deutschland daran beteiligen. So konnten die Schüler die schwierigen Lebensbedingungen der Menschen vor Ort „live“ miterleben und Menschen kennenlernen, die sich mit nachhaltigen Projekten für die Lösung gesellschaftlicher Probleme einsetzen. >> www.expedition-welt.de

Initiator: Matti Spiecker

Projektstart Interkulturelle Zusammenarbeit von Schülern Mit dem Schuljahr 2007/2008 startete das entwickelte Programm an zwei deutschen Schulen. Schüler reisen in kleinen Gruppen nach China und Thailand, um dort, zusammen mit Jugendlichen aus der lokalen 38


Bevölkerung, an Umwelt- oder Sozialprojekten zu arbeiten. Sie leben in Gastfamilien und arbeiten in interkulturellen Teams. So erfahren sie hautnah die Bedeutung kultureller Unterschiede und globaler Zusammenhänge. Ingesamt beteiligen sich die einzelnen Schülergruppen über vier Wochen an einem Projekt. Im Laufe des Schuljahres werden weitere Kleingruppen folgen. Mit weiteren Schulen soll 39

das Projekt in den nächsten Schuljahren auf zusätzliche Zielorte ausgeweitet werden. In der engeren Auswahl sind Vietnam, Indien, Indonesien, Aserbaidschan und Südafrika. „Multiplikatoren“ für nachhaltige Entwicklung Während ihres Aufenthalts berichten die Schüler per Videoschaltung bzw. Internet der Klasse über ihre Erfahrungen. Ausführliche


Vorbereitungsseminar für die Reise nach Thailand mit Schülern der Rudolf-SteinerSchule Gröbenzell bei München, Oktober 2007

Vorund Nachbereitungen sind im Unterrichtsprogramm integriert. Die Schüler können damit ihr neues Wissen direkt weitergeben und verbreiten. Als „Multiplikatoren“ fördern sie die Einsicht in die gesellschaftlichen Probleme einer globalisierten Welt und leisten damit auch in der Zukunft einen Beitrag zu ihrer Lösung.

Aktueller Zwischenstand Schüler in Thailand und China Zwei Schülergruppen des staatlichen Elsa-BrändströmGymnasiums, Oberhausen und der privaten Rudolf-SteinerSchule Gröbenzell bei München nehmen zur Zeit an Projekten in China bzw. Thailand teil. Die Arbeitsthemen sind: Wiederaufforstung in China und interkulturelle Fotoausstellung in Thailand. Für beide Projekte 40


hat die Deutsche Telekom hochmoderne Videound Konferenztechnologie zur Verfügung gestellt. Die ersten Schülergruppen sind bereits begeistert zurückgekommen. Beide Projekte haben ein breites Medieninteresse ausgelöst: Eine DPA-Reportage führte bundesweit zu Berichten über das junge Projekt. 3-Jahresplan mit Partnerschulen Im Schuljahr 2007/2008 reisen Schülergruppen des ElsaBrändström-Gymnasiums, Oberhausen und der RudolfSteinerSchule Gröbenzell 41

bei München nach China bzw. Thailand. Im Schuljahr 2008/2009 beteiligen sich außerdem das Städtische Gymnasium Sundern, Sauerland, das HainbergGymnasium in Göttingen und die Gesamtschule Stieghorst in Bielefeld. 2009/2010 werden 8 bis 10 Schulen teilnehmen. Mittelständische Unternehmen aus Sundern im Saurland investieren ab 2008 jährlich in die Teilnahme des Städtischen Gymnasiums Sundern am China-Programm der Stiftung Welt:Klasse. Quelle: www.stiftung-weltklasse.de


Mehr Informationen unter: www.entrepreneur-manufaktur.com

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