07‘21
DAS MAGAZIN FÜR DIE REGION
Die Region liest
BUCHTIPPS für uns Vom letzten Tag ein Stück
ßerst detailreich ein traditionsbehütetes Dorf mit seinen arglosen Bewohnern. Als in einem Frühjahr der Ginster nicht mehr blüht und er einen der vertrauten Bäche nicht mehr finden kann, verschwindet Bertram spurlos. Die einzige, die nach ihm sucht, ist die Ich-Erzählerin, die seine Geschichte rekonstruiert. „Vom letzten Tag ein Stück“ ist ein äußerst einfühlsames Werk das wohl vor allem alle Menschen, die mit dem Leben und den Begebenheiten in einem heimischen Dorf vertraut sind.
von Ute Bales
In ihrem neuen Roman geht Ute Bales der Frage nach, wohin der Mensch gehört, wenn Heimat immer weniger greifbar wird, wenn sich Menschen immer mehr von ihren Landschaften entfernen, wenn sie diese Bindung verlieren und letztlich ihre Landschaften nicht mehr brauchen. Hintergrund des Romans ist eine Umweltkatastrophe, die sich seit Jahrzehnten, unbemerkt von einer größeren Öffentlichkeit, vollzieht. Gemeint ist der Abbau der vulkanischen Berge der Eifel, deren Ausbeutung von Lava und Basalt für schnelles Geld und maximalen Profit. Bales beschreibt aus der Sicht der Ich-Erzählerin über die man weitaus weniger erfährt als über Bertram, die zentrale Figur des Buches, äu-
Vom letzten Tag ein Stück Ute Bales Rhein-Mosel-Verlag ISBN 9783898014427 246 Seiten, gebunden 19,80 Euro
Der Rhein: Biographie eines Flusses
Hans Jürgen Balmes nimmt uns mit auf eine Reise entlang des Flusses. Wir begegnen Menschen, die wie William Turner den Rhein zu ihrer Sehnsucht und Lebensaufgabe machten. Wir sehen Wälder und Tiere, die in traumhaften Naturbetrachtungen und meditativen Bildern gegenwärtig werden. Ein Buch über den Rhein, der uns mit dem unerschöpflichen Fließen seiner Geschichten gefangen nimmt wie mit seiner Stille. Nature Writing at its best!
von Hans Jürgen Balmes
Eine poetische Natur- und Kulturgeschichte über den Rhein und die Seele einer Landschaft. Der Rhein entsprang einst an seiner heutigen Mitte, wo in einem tropischen Meer Seekühe lebten. Er schuf sich sein Bett stromauf und besitzt eine erstaunliche Geologie. Noch heute leben hier die ältesten Lebewesen Europas. Gleichzeitig ist der Rhein durchgehend geprägt durch Eingriffe des Menschen. Kein anderer Fluss versammelt so viele Widersprüche in sich – Grenze, Verkehrsweg, Fluchtroute und Lebensader. 12