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PIERCINGS?

In den Siebzigern haben Punks mit Körperschmuck schockiert, doch heute stört dieser kaum noch Jemanden. Piercings sind eine moderne Form der Körpermodifikation, die immer beliebter bei Erwachsenen – aber auch vielen Jugendlichen - wird. In Deutschland sind rund 5,3 Millionen Menschen gepierct. Dabei gilt das Piercen (ebenso wie das Tätowieren) rechtlich gesehen als mutwillige Körperverletzung, die nur deshalb straffrei bleibt, weil die betroffene Person in den Eingriff einwilligt.

Ab wann ist piercen erlaubt?

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Ab wann es Jugendlichen erlaubt, sich piercen zu lassen, ist in Deutschland jedoch vom Jugendschutzgesetz gar nicht fest geregelt. Auch die verbreitete Praxis, Jugendliche ab einem bestimmten Alter zu tätowieren, wenn sie eine Einwilligungserklärung der Eltern vorlegen oder von ihnen begleitet werden, hat keine sichere rechtliche Grundlage. Ob die Eltern einwilligen können, dass ihr Kind tätowiert wird, ist rechtlich nicht abschließend geklärt. Eine Einwilligungserklärung der Eltern bewahrt den Tätowierer höchstens vor späterem Ärger mit diesen.

Piercings?! Risikoreicher Körperschmuck Mögliche Folgen eines Piercings

Kunden müssen grundsätzlich vor dem Piercen über die sachgerechte Nachbehandlung und mögliche Risiken wie Allergien, Entzündungen und Narbenbildung informiert werden. Bei mehr als jedem vierten Piercing kommt es zu Problemen wie Schwellungen, Blutungen, Infektionen, Allergien, Ausrisse oder andere Verletzungen. Auch Probleme bei der Wundheilung sind keine Seltenheit. Als Hauptrisiken gelten bakterielle und virale Infektionen, Blutungen, Allergien, Schwellungen, überschießende Narbenbildung, Entzündungen und Fremdkörpergranulome. Piercings im Bereich der Unterlippe mit Gegensteckern im Mund können wegen der ständigen Reizung zu Zahnfleischatrophie und Zahnverlust führen. Sie gelten als Gefahrenpotenzial für die Zähne.

Aber natürlich gilt, wer seine Wunde gut pflegt und sich in einem professionellen Piercingstudio piercen lässt, minimiert die Gefahr späterer gesundheitlicher Folgen. Die Häufigkeit und Art der Komplikation hängt ab von der Lokalisation, dem Material des Piercings, der Erfahrung des Piercers, den hygienischen Bedingungen beim Piercen und der Nachsorge.

Die gängigsten Piercing-Arten

Beim Piercen werden Schmuckstücke meist in Form von Ringen oder Stäben, durch die Haut, an verschiedenen Körperstellen angebracht. Ein Piercing ist meist aus, rostfreien Stahl, Titan oder aus verschiedenen Kunststoffen gefertigt. Der englische Begriff Piercing bedeutet übersetzt so viel wie „durchbohren“. Zu den gängigsten Piercing Arten gehören der Helix, Tragus, Barbell, Ball Closure Ring und den Bauchnabelpiercing. Bei dem Helix Piercing wird der Schmuck, an der Umrandung der Ohrmuschel, der sogenannten Helix eingesetzt. Als Tragus wir der kleinere und knorpeligere Teil des Ohres bezeichnet, welcher sich kurz vor dem Gehöreingang befindet und an dem, der Piercing eingesteckt wird. Der Barbell wird oft als Zungenpiercing getragen, kann aber auch bei anderen Piercings eingesetzt werden. Seine Form zeichnet sich durch einen Metallstift mit Gewinde und verschraubbaren Kugeln. Der Ball Closure Ring ist der klassische Schmuckring, der beim Bodypiercing verwendet wird. Bekannt ist er auch unter dem Namen „Captive Bead“. Der Nabelpiercing ist eines der häufigsten, aber auch eines der Piercings, die am Längsten zum Abheilen benötigen. Er gilt als weithin akzeptierte Form des Körperschmucks. Bauchnabelpiercings werden durch die Haut gestochen, die den Nabel umgibt. Die wohl bekannteste und beliebteste Variante ist die Positionierung in der Hautfalte über dem Nabel. Vorher-Check:

• Der Eingriff kann schmerzhaft sein • Das Ergebnis ist oft langlebig. Viele beim Piercen künstlich erzeugten Löcher wachsen, sind sie einmal gemacht, nicht mehr richtig zu. • Das Studio sollte besonders gut ausgewählt werden – insbesondere über die hygienischen Vorschriften solltet ihr euch vorab informieren. • Schadensersatzpflichtig kann das Studio werden, wenn dort unsauber und dilettantisch gearbeitet wird und es zu Folgeproblemen wie Entzündungen oder Narben kommt.

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