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Winckelmann-Museum Stendal
Die Dauerausstellung
Erwin Hahs – Meister der Moderne und Lehrer in Stendal
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Dem Maler Erwin Hahs (1887–1970) gelang schon als Student der Aufstieg in die künstlerische Avantgarde der Berliner Kunstmetropole. Er arbeitete u. a. mit Walter Gropius zusammen. 1919 wurde er Malerei-Professor an der Kunstschule Burg Giebichenstein in Halle. Hahs war einer der bedeutendsten deutschen Maler der Zwischenkriegszeit. Den Nationalsozialisten galt sein expressionistisches Werk als „entartet“. 1933 wurde er entlassen. Es folgten Jahre der Entbehrung und Unsicherheit. Doch 1942 erhielt Hahs unerwartet eine Anstellung – in Stendal als Kunstlehrer am Winckelmann-Gymnasium! In Stendal, in den schlimmen Jahren des Zweiten Weltkrieges, fand Hahs in Johann Joachim Winckelmann einen Garanten für Humanismus und Menschenwürde. Stendaler Mitbürger, die dem Naziregime kritisch gegenüber standen, versammelten sich um ihn. Neben seiner Tätigkeit als Lehrer schuf er in Stendal zahlreiche wichtige Werke, auch sein wohl bedeutendstes Bild „Das große Requiem“, ein Antikriegsbild mit bewegender Geschichte aus dem Jahr 1944 (heute in Besitz der Nationalgalerie Berlin – zu sehen derzeit im Winckelmann-Museum!). Nach dem Krieg wurde Hahs in Stendal hoch geehrt. 1946, kurz bevor er erneut an die Kunstschule Burg Giebichenstein berufen wurde, verlieh die Stadt Stendal ihm die Winckelmann-Ehrenplakette. Erwin Hahs, Selbstbildnis, Farbholzschnitt 1943. Copyright Sammlung und Archiv Burg Giebiechenstein Halle, Foto A. Dolgner.
Die Sonderausstellung
Blick in den Ausstellungsraum mit dem Großen Requiem von E.Hahs, rechts die weiße SiIhouette von Winckelmann.
"Wege in die Moderne zwischen den beiden Weltkriegen: Hermann Klumpp – Erwin Hahs – Walter Wilhelm. Gemälde Graphik Design" zeigt noch bis 22. März großartige Leihgaben von Erwin Hahs, darunter auch die wichtigsten Werke aus Stendaler Zeit. In einer Hörstation werden Ihnen beeindruckende Auszüge aus seinen Tagebüchern präsentiert.
Erwin Hahs, Rohrstraße, Zeichnung 1942, Foto A. Dolgner.
Tipp zur Sonderausstellung: Mittwoch 11.03.2020, 18.30 Uhr Der Maler ERWIN HAHS im Sog der Moderne – Von Berlin über Halle nach Stendal und zurück. Ein Vortrag von Kunsthistorikerin Dr. Angela Dolgner (Halle an der Saale)
Aktuell: Das Trojanische Pferd wurde im Februar wieder aufgebaut! Nach dem Abbau 2016 und einer Generalüberholung ist das Pferd mit Ausblick auf Stendal voraussichtlich im Verlauf des April für unsere Besucher wieder benutzbar.
Öffnungszeiten des Winckelmann-Museums: Dienstag - Sonntag 10 - 17 Uhr oder auf Anfrage
Öffnungszeiten der Bibliothek: Am letzten Sonntag des Monats ist der Eintritt für den Besuch der Ausstellungsräume frei (betrifft nicht die Veranstaltungen)
Dienstag: 10-16 Uhr Mittwoch: 10–14 Uhr Donnerstag: 10–17 Uhr Freitag: 10–17 Uhr Sonnabend: nur auf Voranmeldung www.winckelmann-gesellschaft.com info@winckelmann-gesellschaft.com Winckelmann Str. 36-38 39576 Stendal Tel.: 03931-215226