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bodo
November 2016
GA DAS STRASSENMA
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2
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INHALT | EDITORIAL
04
Mo Asumang „Die Kugel ist für dich, Mo Asumang.“ Die Morddrohung auf der CD einer Naziband
war Anlass für die TV-Moderatorin, sich in Filmen und zuletzt einem Buch mit ihrer Identität als schwarze Deutsche auseinanderzusetzen. Wir trafen sie in Dortmund. Von Michael Blatt
12
Seilklettertechnik In luftiger Höhe an einem Seil hängend schwingt ein Mann von einem
Baum zum nächsten, schlägt mit den Füßen scharfkantige Steigeisen in den Stamm und ein weiteres Seil um einen dicken Ast. Dann wirft er die Motorsäge an... Von Wolfgang Kienast
18
Krisenhilfe „Wir sind hier nicht geliebt, da brauchen wir uns gar nichts vormachen“, sagt
Silvia Wilske. Sie leitet mit dem Krisenhilfe e.V. eine Institution in Bochum, ein Haus für Drogenabhängige mitten in der Stadt. Jeden Tag finden hier 150 Menschen Hilfe. Von Maren Wenzel
40
Radio Heimat Aus Frank Goosens Kurzgeschichten hat Regisseur Matthias Kutschmann eine
80er-Jahre-Kino-Hommage an das Ruhrgebiet komponiert, gespickt mit Gastauftritten zahlreicher Pott-Originale. Wir sprachen mit Hauptdarsteller David Hugo Schmitz. Von Michael Blatt
07 Straßenleben | Nordstadtbilder 07 Impressum 08 Neues von bodo 16 News 16 Kommentar | Rolle rückwärts
Liebe Leserinnen und Leser,
17 Recht | Übernahme von Energieschulden
vielleicht ist das bei Ihnen auch so: Schon nach den Herbstferien
17 Die Zahl | Das Foto
setzt das Jahr zu einem langgezogenen Endspurt an. Die Zahl
22 Kultur | Dario Fo
unserer Termine und Veranstaltungen nimmt noch einmal
23 Wilde Kräuter | Wiesenlabkraut
zu – manche davon sind recht kurzfristig, dass wir sie gar nicht
24 Veranstaltungskalender | Verlosungen
ins Heft aufnehmen können. Schauen Sie doch mal auf unserer Internet- oder
30 bodo geht aus | Baristoteles
unserer Facebookseite, wo wir in den nächsten Wochen überall unsere Arbeit
31 Neues von bodo | Adventskalender
vorstellen, moderieren oder diskutieren.
32 Soziales | Clearingstelle Gesundheit
Natürlich liegt das auch daran, dass, wenn es kälter wird, Obdachlosigkeit
34 Reportage | Truck Tracks
wieder zum Thema wird. Zu Recht übrigens, denn als Folge des auch hier inzwi-
36 Netzwelt | www.ramp-up.me
schen zunehmenden Wohnungsmangels steigt die Zahl der Menschen, die gar
36 Kinotipp | Soy Nero
kein Dach über dem Kopf mehr finden.
37 Bücher
Aber auch an unseren Schreibtischen steigt die Betriebsamkeit: Unser Weih-
38 Interview | Prophets of Rage
nachtsheft wird gleich um ein Viertel dicker sein, zusätzlich gestalten wir eine
44 Soziales | Platz genug für alle
extra-bodo, der eine DVD mit dem Dokumentarfilm „Brüchige Biografien“
45 Mein Verkaufsplatz | Peter 46 Leserseite | Comic
beiliegen wird. Es gibt also einiges zu tun.
47 bodo Shop
Zum Schluss möchten wir Ihnen den Dortmunder Adventskalender des Leo
bodo SCHA FFT CHAN CEN
Clubs „Florian“ ans Herz legen. Den ganzen November hindurch ist er in unserem Buchladen und in vielen Dortmunder Geschäften erhältlich und kostet fünf Euro. Die Erlöse kommen bodo, dem Kinderschutz-Zentrum und dem AWO-Projekt „Tischlein deck Dich“ zugute. Hinter jedem Türchen verstecken sich hochwertige Gewinne, die unter den KäuferInnen verlost werden (s. S. 31). Viele Grüße von bodo, Bastian Pütter – redaktion@bodoev.de 3
MENSCHEN
Mo Asumang
Auf der eigenen Haut
„Nach den ersten Begegnungen mit Neonazis ging es mir tatsächlich besser, weil alles nicht mehr so diffus war.“
4
Das Interesse an der Lesung in der Auslandsgesellschaft NRW ist groß. Eilig werden kurz vor Beginn zusätzliche Stühle organisiert und im Saal platziert. Als die Autorin Mo Asumang zu Beginn darum gebeten wird, sich kurz selbst vorzustellen, beginnt sie mit „Ich bin Mo, ich bin Deutsche.“ Von Michael Blatt | Fotos: Sabrina Richmann
Mo Asumang ist nicht nur nach Dortmund
nicht zuletzt mit einem einschneidenden
Sie beginnt, der abstrakten Bedrohung ent-
gekommen, um aus ihrem Buch „Mo und
Erlebnis aus dem Jahre 2002 zu tun. In einem
gegenzutreten. „In Mo und die Arier“ schil-
die Arier“ vorzulesen, sondern auch zu be-
Fernsehstudio spielt ihr ein Tontechniker
dert die Autorin etwa, wie sie eine Nazide-
richten, wie es ist, als Deutsche in Deutsch-
das Lied „Noten des Hasses“ der Nazi-Band
mo auf dem Berliner Alexanderplatz und
land aufzuwachsen und dennoch als Fremde
White Aryan Rebels vor. Darin hetzt Sänger
ein Rechtsrock-Festival in Gera besucht
wahrgenommen und angefeindet zu werden.
Lars Burmeister: „Die Kugel ist für dich, Mo
oder sich als „Moni_in_Berlin“ in einem
Als Kind einer deutschen Mutter und eines
Asumang.“ Von da an fühlt sich Asumang
einschlägigen Forum anmeldet, um sich zu
ghanaischen Vaters in Kassel aufwachsend,
wie eine Getriebene.
einem Blind-Date zu verabreden. „Nach den
erfasst sie schon früh der Alltagsrassismus in
ersten Begegnungen mit Neonazis ging es
diesem Land. „Meine Mutter und Großmutter
„Rassisten sind erstmal unsichtbar und het-
mir tatsächlich besser, weil alles nicht mehr
sind aus ihrer Wohnung geschmissen worden,
zen aus dem Hintergrund. Das Schlimme
so diffus war.“
als plötzlich mein Vater und ich da waren. Das
daran ist, dass es einen selbst schwächt.“ In
hat bei mir damals den Gedanken ausgelöst,
ihrem Buch erzählt Mo ausführlich, wie sie
Auf einer Reise in den Iran lernt Mo die
dass ich schuld daran sei.“
sich nach dem Mordaufruf verfolgt und in
wahren Arier kennen, die auch heute noch
ihrem Auto oder der eigenen Wohnung nicht
ungehalten darüber sind, dass sich die Na-
Asumang nimmt sich lange Zeit nicht als Teil
mehr sicher gefühlt hat. „Du schaust wirklich
tionalsozialisten im Dritten Reich den Na-
der Gemeinschaft wahr und hinterfragt im-
in deinen Kofferraum oder Kleiderschrank,
men ihrer Volksgruppe missbräuchlich an-
mer wieder ihre Identität. Ein Umstand, den
ob da ein Nazi ist.“ Was fast schon schrul-
geeignet haben. Denn der falsche Mythos
auch heute noch viele deutsche Jugendliche
lig klingt, ist für Asumang in jener Zeit eine
hält sich bis in die Gegenwart und wird von
mit schwarzer Hautfarbe mit ihr teilen, wie
große Belastung. „Man ist z. B. unkonzen-
rassistischen Gruppen wie der amerikani-
mehrere Wortmeldungen in Dortmund ex-
triert und trifft sich kaum noch mit seinen
schen „White Aryan Resistance“ weiterhin
emplarisch bestätigen. Die Moderatorin, Re-
Freunden.“ Und ihre Erfahrungen sind kein
gepflegt. Als Mo Asumang dessen Kopf Tom
gisseurin und Autorin drückt es so aus: „Ich
Einzelfall: „Rassismus schwächt eine große
Metzger trifft, muss sie sich nicht zum ers-
fühle den Rassismus auf der eigenen Haut.“
Gruppe an Menschen, die eigentlich etwas
ten Mal während ihrer Recherchen üble Sätze
geben wollen. Eine Diskussion darüber wird
anhören: „Schauen Sie sich an. In Ihrem Ori-
Dass Mo sich heute bewusst als „Deutsche“
hier derzeit nicht geführt, was aber sehr
ginalzustand wären Sie niemals attraktiv für
definiert und dies auch in der eigenen Cha-
wichtig wäre.“
einen weißen Mann. Aber es gibt natürlich
rakterisierung bewusst herausstellt, hat
auch Perverse, die hier rumlaufen“, zitiert Nach dem anfänglichen Schock macht sich
Asumang in ihrem Buch den ehemaligen
Mo Asumang auf, ihrer Angst mit einer Mi-
Führer des Ku-Klux-Klan.
schung aus Trotz und Neugier zu begegnen. „Man muss diesen Menschen mit Selbstbewusstsein begegnen, nicht mit Wut“, betont Mo später am Abend beim Gespräch in der Bar des domicil. Für sie bedeutet die Veröffentlichung von „Mo und die Arier“ jetzt so etwas
geboren in Kassel
wie das Ende einer Reise, die mit dem Mord-
lebt in Berlin
aufruf gegen sie begonnen hatte und deren
hat u.a. als Model
Stationen sie bereits 2008 und 2014 in den Do-
und Taxifahrerin gearbeitet
kumentarfilmen „Roots Germania“ und „Die
Ihre Dokumentarfilme „Die Arier“
Arier“ künstlerisch in Szene gesetzt hat. „Ich
und „Roots Germania“ waren für
habe mich auf dieser Reise von meinen Ängs-
den Adolf-Grimme-Preis nominiert
ten befreit. Heute kann ich wieder leben.“
5
MENSCHEN
„Rassismus schwächt eine große Gruppe an Menschen, die eigentlich etwas geben wollen.“
Vor mir sitzt eine selbstbewusste Frau, die ihren inneren Kompass wiedergefunden hat, aber gleichzeitig nicht ruhen will. „Ich will nicht loslassen, weil es mein Lebensthema ist und ich meine Hautfarbe mit mir rumschleppe.“ Mo Asumang warnt vor dem gefährlichen Triumvirat von „Hasspredigern, Schlägertrupps und Mitläufern“. „Besonders im Zusammenspiel sind sie gefährlich, weil sie in alle Bereiche hineinwirken.“ Besorgt verfolgt sie den „Aufschwung“ der AfD und deren Einzug in die Parlamente. „Sie haben dadurch Zugang zu Informationen, die für Minderheiten gefährlich werden könnten.“ Grundsätzlich sei das Schüren von Fremdenhass für rechtsextreme Parteien genauso so unabdinglich wie für Nazi-Kader: „Sie suchen die Ängstlichen, finden sie und halten sie in ihren Ängsten gefangen.“ Asumang macht deutlich: „Nicht die Ausländer leben in einer Parallelwelt, sondern die Nazis. Das müssen sie auch, weil sie sonst jederzeit Gefahr laufen, dass ihnen ihre Anhänger abtrünnig werden.“ So wie Chris, dessen Ausstieg aus der rechten Szene Mo am Schluss ihres Buches schildert. Zum Ende des Abends verabschiedet sich Asumang nach einer späten Portion Pommes im Brückviertel ins Hotel. Am nächsten Morgen steht noch eine Lesung in einer Realschule an, ehe es für „die Deutsche“ mit dem Zug zurück nach Berlin geht. Warum sie ihre Herkunft und Identität so betont: „,Ich bin Deutsche‘, das kann ich erst seit ein paar Jahren sagen. Als ich 40 war, meinte mein Vater einmal zu mir: ,Du musst dich nicht zwischen Deutschland und Ghana entscheiden. Du kannst beides sein und bist dadurch eine Brückenbauerin.‘“
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STRASSENLEBEN
IMPRESSUM
Nordstadtbilder Die Dortmunder Nordstadt ist eine einzige Projektionsfläche. Anhand des ehemaligen Arbeiterstadtteils direkt hinter dem Hauptbahnhof lässt sich alles Schlechte und das meiste Gute über städtisches Leben erzählen. Diese Geschichten von Anwohnern, Stadtteil-„Profis“, Journalisten und Menschen, die nie dort waren, passen selten zusammen. Erzählt werden sie trotzdem. Zuletzt im Rahmen einer Aktuellen Stunde im Landtag. Von Bastian Pütter | Foto: Sebastian Sellhorst
Herausgeber, Verlag, Redaktion: bodo e.V. , Schwanenwall 36 – 38, 44135 Dortmund 0231 – 950 978 0, Fax 950 978 20 Redaktionsleitung und V.i.S.d.P.: Bastian Pütter, redaktion@bodoev.de 0231 – 950 978 12, Fax 950 978 20 Layout und Produktion: Andre Noll, Büro für Kommunikationsdesign 0231 – 106 38 31, info@lookatnoll.de Veranstaltungskalender: Petra von Randow, redaktion@bodoev.de Anzeigenleitung: Susanne Schröder, anzeigen@bodoev.de 0231 – 950 978 0, Fax 950 978 20 Vertriebsleitung: Oliver Philipp, vertrieb@bodoev.de 0231 – 950 978 0, Fax 950 978 20 Autoren dieser Ausgabe: Michael Blatt, René Boyke, Ronald Dudley, Eric Falquero, Alexandra Gehrhardt, Peter Hesse, Kevin, Wolfgang Kienast, Daniela Palumbo, Bastian Pütter, Petra von Randow, Sebastian Sellhorst, Alexander Völkel, Maren Wenzel Titelfoto: Sabrina Richmann Fotos: 2016 Concorde/Westside/TMG/W. Ennenbach (3, 41, 42), Bianka Boyke (17), Rodney Choice (38, 39), H. & R. Christoph (24, 28), Depot Dortmund (29), Thorsten Greve (8), Volker Hartmann, Urbane Künste Ruhr 2016 (34, 35), Maximilian Mundt (40), Philipp Rathmer (24, 28), Reuters / Alessandro Bianchi (22), Sabrina Richmann (3, 4, 5, 6), Daniel Sadrowski (3, 12, 13, 14, 15, 18, 19, 20, 30), Sebastian Sellhorst (7, 8, 9, 10, 11, 16, 17, 31, 44, 45, 46), Claudia Siekarski (11), Stefan Tuschy, Bande – für Gestaltung (23), Alexander Völkel (32), Erik Weiss (25) Cartoon: Volker Dornemann Druck: LN Schaffrath GmbH & Co. KG DruckMedien Auflage, Erscheinungsweise: 20.000 Exemplare, monatlich in BO, DO und Umgebung Redaktions- und Anzeigenschluss: für die Dezember-Ausgabe 10.11. 2016 Anzeigen: Es gilt die Anzeigenpreisliste 01.2015
Anfang Oktober hatten Zivilpolizisten an
Innenstadt-Nord, Gerda Horitzky, in den
der Mallinckrodtstraße einen 24-Jährigen
Ruhr Nachrichten: „Mein Gott, wer hat das
festgenommen, der ein Trinkpäckchen auf
denn veröffentlicht? Diese Aussagen sind
einen Streifenwagen geworfen hatte. Um
eine Frechheit. Das sagen Leute, die hier
die Polizisten bildete sich eine teils aggres-
nicht wohnen.“
sive Menschenmenge, die sich erst beim Eintreffen weiterer Streifenwagen auflöste.
Während die Lobbyorganisationen der Polizei am dramatischen Bild der Lage
Die Hörder CDU-Landtagsabgeordnete
mitzeichnen, reagieren die Kollegen vor Ort
Claudia Middendorf und ihr Fraktionskolle-
mit Kopfschütteln. „Wenn unsere Beamten
ge Gregor Golland nahmen das zum Anlass
wegen eines geworfenen Trinkpäckchens
für eine Kleine Anfrage, die eine Aktuelle
eingreifen, zeigt das doch, dass wir wirklich
Stunde im Landtag nach sich zog, bei der es
jedes Delikt verfolgen, das wir mitbekom-
zum Teil hoch herging. Middendorf stellte
men“, sagte Dirk Hamelmann, stellvertre-
fest: „Jetzt haben wir also auch in Dortmund
tender Leiter der Wache Nord der „Welt“.
rechtsfreie Räume, in denen ganze Clans
Die „Rudelbildung“ bei Polizeieinsätzen sei
keinen Respekt mehr vor der Polizei zeigen.“
„kein Nordstadtphänomen“.
Ihr Kollege Golland sekundierte: „Man muss von einer No-Go-Area sprechen“. Dieses Sprechen über die Nordstadt folgte dabei einem rund 150 Jahre alten Muster, bei dem der Riss nicht entlang von Parteigrenzen verläuft, sondern zwischen innen und außen. Folgerichtig entgegnete die Vorsitzende des CDU-Stadtbezirks
Der Abdruck von Veranstaltungshinweisen ist kostenfrei, aber ohne Gewähr. Für unaufgefordert eingesandte Fotos oder Manuskripte wird keine Haftung übernommen. Das Recht auf Kürzung bleibt vorbehalten. Abdruck und Vervielfältigung von redaktionellen Beiträgen und Anzeigen bedürfen der ausdrücklichen Genehmigung der Redaktion. Leserbriefe und namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Verein: bodo e.V. ist als gemeinnützig eingetragen im Vereinsregister Dortmund Nr. 4514 Schwanenwall 36 – 38, 44135 Dortmund, 0231 – 950 978 0 www.bodoev.de, facebook.com/bodoev Vorstand: Andre Noll, Verena Mayer, Marcus Parzonka verein@bodoev.de Geschäftsleitung, Verwaltung: Tanja Walter, 0231 – 950 978 0, verein@bodoev.de Öffentlichkeitsarbeit: Bastian Pütter, 0231 – 950 978 12 , redaktion@bodoev.de Transporte, Haushaltsauflösungen: Brunhilde Dörscheln, 0231 – 950 978 0, transport@bodoev.de bodos Bücher, Modernes Antiquariat: Schwanenwall 36 – 38, 44135 Dortmund 0231 – 950 978 0, Mo. – Fr. 10 – 18 Uhr, Sa. 10 – 14 Uhr Anlaufstelle und Vertrieb Dortmund: Schwanenstraße 38, 44135 Dortmund Mo. – Fr. 10 – 13 Uhr Anlaufstelle und Vertrieb Bochum: Stühmeyerstraße 33, 44787 Bochum Mo. bis Do. 10 – 13 Uhr, Fr. 14 – 17 Uhr Spendenkonto: Bank für Sozialwirtschaft IBAN: DE44 370 205 00 000 722 39 00 BIC: BFSWDE33XXX
7
NEUES VON BODO
Zsuzsa Bánk liest
Dortmund-Thriller
Blackbox Türkei
Die „Heimat“ ist es, die das Les.Art-Festival
Auf den ersten Blick mutet es an wie ein net-
Die türkische Regierung nutzt den Putsch-
in diesem Jahr beschäftigt. Im Rahmen der
tes Heimatstück – doch eigentlich hat Ursula
versuch im Juli weiter zu Angriffen gegen
darin eingebetteten Chamisso-Tage an der
Maria Wartmann mit „Pension Vera“ „ einen
Oppositionelle, Medien und JournalistInnen.
Ruhr liest die mehrfach ausgezeichnete
Psychothriller um Begehren und Zurückwei-
Der verhängte Ausnahmezustand beschränkt
Autorin Zsuzsa Bánk am 10. November in
sung, Sexualität und Gewalt, Familienhöllen
Rechte und vereinfacht Verhaftungen.
unserem Buchladen in Dortmund.
und Wahnsinn hingelegt – und der spielt
„Heimat, wie bist du so…“ fragt das Les.ArtFestival in diesem Jahr – und gibt vom 2. bis
auch noch in Dortmund. Am 11. November ist die Autorin zu Gast beim 2. Freitag.
Ismail Küpeli, Politikwissenschaftler und Journalist (bodo 7/16), analysiert die Konflikte in der Türkei sowie im Nahen
13. November vielfältige literarische Antwor-
„Wolf im Schafspelz“ hatten wir den Thril-
und Mittleren Osten. In der „Blackbox
ten darauf. Vom 9. bis 11. November kommen
ler genannt, als er 2015 erschien. Es geht um
Türkei“ – veranstaltet vom Schauspielhaus
außerdem 15 mit dem Adelbert-von-Cha-
Marek, der als Jugendlicher eine Mitschü-
Dortmund, bodo e.V. und der Offenen FH
misso-Preis ausgezeichnete AutorInnen ins
lerin getötet hat und mit seiner Mutter
Dortmund – skizziert er am 1. Dezember die
Ruhrgebiet und stellen an unterschiedlichen
nach Dortmund flüchtete. Hier leben die
Entwicklungen des vergangenen Jahres.
Lesungsorten ihrer literarische Arbeit vor.
beiden nach Jahrzehnten noch immer unter
Mit dem Preis werden auf Deutsch schreibende AutorInnen ausgezeichnet, deren Werk von einem Kulturwechsel geprägt ist. Auch Zsuzsa Bánk, deren Eltern 1956 aus
einem Dach verstrickt in Obsessionen, Hass und ihre tagtägliche Beziehungshölle. Bis Mareks verzweifelte Suche nach Liebe ein weiteres Mal brutal in Gewalt umschlägt.
1.500 Institutionen wurden seit Juli geschlossen. Mehr als 80.000 Staatsbedienstete sind suspendiert oder entlassen, über 17.000 Menschen sitzen in Untersuchungshaft. Gleichzeitig tobt der Krieg in
Ungarn flohen, gehört dazu. Mit Romanen
Ursula Wartmann ist ein Ruhrgebietskind
den kurdischen Gebieten im Südosten der
wie „Der Schwimmer“ oder „Die hellen Tage“
und kehrte nach Stationen in Marburg,
Türkei weiter. Eine Waffenruhe ist derzeit
oder dem Erzählband „Heißester Sommer“
Aachen und Hamburg hierher zurück.
nicht abzusehen, ebenso wenig die Folgen
gelangen Zsuzsa Bánk Publikums- wie Kritikererfolge gleichermaßen.
Am 11. November liest sie um 19.30 Uhr bei uns im Buchladen, Schwanenwall 36 – 38.
des Bürgerkriegs in Syrien. Einen Ausblick wagt Küpeli dennoch.
Zsuzsa Bánk liest am Donnerstag, 10. No-
Der Eintritt ist frei, wir freuen uns über
Blackbox Türkei am 1. Dezember, 19.30 Uhr
vember, um 19 Uhr, der Eintritt ist frei.
Spenden.
im Megastore (Schauspiel Dortmund).
Wer stört Im Oktober folgte der Dortmunder Rat dem
Problem als ein allein ordnungsrechtliches
Antrag der CDU, die Verwaltung möge klären,
zu behandeln und auf Verdrängung und Ver-
wie am Hauptbahnhof „Sicherheit, Ordnung
treibung zu setzen, kann keine Lösung sein.
und Sauberkeit“ gewährleistet werden könnten. Schließlich gebe es dort „Ansammlungen von Obdachlosen und Problemgruppen“.
8
Die sichtbaren Obdachlosen bilden die Spitze eines Eisbergs, denn den meisten auf der Straße Lebenden gelingt es, unsichtbar
Kurz zuvor hatten die Ruhr Nachrichten nach
zu bleiben. Auch wenn das zunehmend
Beschwerden des Cityrings u.a. von einer
schwieriger wird: Leerstände, die lange als
zunehmenden Zahl Bettler und von „wilden
selbstgesuchte Notquartiere dienten, exis-
Campern“ (gemeint sind Obdachlose) vor La-
tieren kaum noch. Auf Bahn- und Indus-
deneingängen auf dem Westenhellweg be-
trieflächen steigt der Vertreibungsdruck.
richtet. Die Befunde zumindest stimmen. Das
Der Wohnungsmangel, der das Ruhrgebiet
www.bodoev.de | www.facebook.com/bodoev
Wintercafés starten Mit unserer Arbeit unterstützen wir die VerkäuferInnen des Straßenmagazins dabei, ihr Leben selbstbestimmter zu gestalten. In den Wintermonaten benötigen Menschen ohne festen Wohnsitz jedoch
bodo im Kino
nicht nur Beratung und Unterstützung, sondern auch einen Ort zum Aufwärmen. Ab jetzt sind unsere Wintercafés in
Einige von Ihnen haben sich vielleicht ge-
und für die der Verkauf des Straßenmagazins
Bochum und Dortmund wieder geöffnet –
wundert, als Sie Ihre bodo-Verkäuferin oder
ein Neubeginn war oder ist.
und zwar für alle Menschen in Not.
Noch arbeiten das Filmteam und wir intensiv
Montags bis freitags von 10 bis 13 Uhr kön-
daran, und es sind noch einige Hürden aus
nen hilfesuchende Menschen sich in unse-
dem Weg zu räumen, doch sicher ist: Im
rer Anlaufstelle in der Dortmunder Schwa-
Dezember wird der Film auf DVD einer bodo-
nenstraße beim Frühstück und heißen
Sonderausgabe beiliegen. Zusätzlich werden
Getränken aufwärmen und sich, wenn sie
wir „Brüchige Biografien“, so der Titel, mit
möchten, beraten lassen. Unsere Bochumer
anschließendem Filmgespräch in Kinos der
Anlaufstelle in der Stühmeyerstraße öffnet
Region zeigen. Die Premiere wird am 10. De-
montags bis donnerstags zur gleichen Zeit.
zember im Bochumer Casablanca stattfinden.
Wir helfen in Fragen zu Wohnung, Schulden
ihren bodo-Verkäufer (wie hier Gökkan an der Saarlandstraße in Dortmund) begleitet von einem kompletten Filmteam am jeweiligen Verkaufsplatz antreffen konnten. Passanten und Stammkunden haben dann aber schnell erfahren, worum es ging: Das Team von Citizen Frame aus Köln hat einen Dokumentarfilm über sechs unserer VerkäuferInnen gedreht. Menschen wie Lacrimiora aus Dortmund oder Chris aus Bochum haben die FilmerInnen einen Tag lang mit in ihr Leben genommen – an ihren Arbeitsplatz, an Orte, die ihnen wichtig sind, manche auch zu sich nach Hause. Dabei ist eine eindrückliche Dokumentation über
Weitere Informationen finden Sie auf unseren Internet- und Facebookseiten (bodoev. de, fascebook.com/bodoev) und ausführlich in der extradicken Dezemberausgabe des Straßenmagazins.
und Ämtern und vermitteln an Fachstellen. Wer warme Kleidung oder einen Schlafsack benötigt, kann sich bei uns versorgen. Dazu freuen wir uns über ihre Unterstützung: Gut erhaltene Winterkleidung, feste Herrenschuhe oder Schlafsäcke helfen genauso
Menschen entstanden, die nicht aufgeben
wie Kaffee- und Geldspenden.
Kevin, bodo-Verkäufer in Bochum Liebe Leserinnen und Leser, auch wenn ich erst ein paar Wochen dabei bin, hatte ich schon
erreicht hat, führt mittelbar zu weiter
die Möglichkeit, viele von Ihnen kennenzulernen und einige nette
steigenden Zahlen.
Kontakte zu knüpfen. Bereits vor ein paar Jahren wollte ich schon mal
Unzureichende Notunterkünfte, zu deren Unterhaltung die Kommunen verpflichtet
bodo-Verkäufer werden, damals hat das allerdings nicht so geklappt, wie ich es mir vorgestellt habe, nicht zuletzt, weil ich selbst nicht genug dafür getan
sind, führen dazu, dass Menschen trotz
und mich zu sehr hab‘ hängen lassen. Jetzt, im zweiten Anlauf, hat es aber funktioniert und
widriger Bedingungen den Park oder so-
ich verkaufe direkt in Bochum vor dem Rathaus. Bisher läuft es ganz gut, und ich bin auch ein
gar den Hauseingang als Schlafplatz vor-
bisschen Stolz.
ziehen. In Dortmund ist vor einem Jahr
Zurzeit wohne ich noch im Christophorushaus und bin dabei, mich selber aus dem Dreck zu zie-
der Vertrag des Betreibers der Männerübernachtungsstelle Unionstraße ausgelaufen, inzwischen läuft wenigstens eine neue Ausschreibung.
hen. Meine nächste Station ist eine eigene Wohnung, die ich schon in Aussicht habe. Und wenn das klappt, auch wieder ein richtiger Job und nicht „nur“ bodo. Bis das soweit ist, hoffe ich aber, dass ich noch viele von Ihnen treffe und Ihnen eine bodo verkaufen kann. Bis bald auf der Straße, Ihr Kevin 9
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NEUES VON BODO
Unter dem Dach des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes in Dortmund haben sich rund 200 gemeinnützige Vereine, Organisationen und Initiativen zusammengeschlossen. Sie bieten Unterstützungsleistungen in allen Lebensbereichen an: n n n n n n n
Beratung bei Ehe- und Lebenskrisen Unterstützung bei der Betreuung von Kindern Angebote für Jugendliche und junge Erwachsene Unterstützung bei psychischen Erkrankungen Hilfen für Menschen mit Behinderungen Hilfen in Notlagen und bei besonderen sozialen Schwierigkeiten Selbsthilfeunterstützung
Kunst für die Hälfte Der November steht im bodo-Buchladen in Dortmund wieder einmal ganz im
Kontakt über
Zeichen der Kunst: Alle Bücher aus dem
Paritätischer Wohlfahrtsverband NRW Kreisgruppe Dortmund Friedensplatz 7 | 44135 Dortmund | Telefon: (0231) 189989-0, Fax: -30 dortmund@paritaet-nrw.org | www.dortmund.paritaet-nrw.org
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Im November sind wir in Bochum und
fe angewiesen. Immer wieder werden wir
Dortmund wieder mit unseren Info- und
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ber treffen Sie uns zum Beispiel wieder beim
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Dort gab es beim Familiengrillfest für Mit-
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arbeiterInnen eine Versteigerung für den guten Zweck – und den Erlös von 740 Euro haben Michael Rehberg, Betriebsratsvorsitzender, und Werkssekretärin Sabine Protzer jetzt an bodo-Geschäftsführerin Tanja Walter übergeben. Die Spende hilft uns bei der
vorzustellen, Geld zu sammeln und auch, um andere Initiativen kennenzulernen und sich zu vernetzen. Eine Woche vorher, am 12. und 13. November, sind wir beim Martinsmarkt in Dortmund-
Gelder. Wir finanzieren uns durch den Verkauf des Straßenmagazins und den Buchladen, das Projekt Transport und natürlich durch Ihre Spenden.
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VerkäuferInnen unseres Straßenmagazins.
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Keller, Garagen, Bücherregale und Schränke
Finanzierung der Beratungsangebote für die
bodo e.V. ist überparteilich und publizistisch
Weitere Büros in: Bochum · Dortmund Bottrop · Herne Wuppertal
Lanstrop. Rund um den Gedenktag an den Heiligen Martin, der seinen Mantel mit einem Armen teilte, feiert die katholische Gemeinde St. Michael in Lanstrop einen Markt rund um ihre Kirche. Auch dort sind wir an beiden Tagen mit einem Bücherstand vertreten und haben allerlei Romane, Kin-
Wenn auch Sie uns unterstützen möchten:
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REPORTAGE
Vom Fällen ohne Platz zum Fallen Neugierig bleiben Passanten stehen. In luftiger Höhe an einem Seil hängend schwingt ein Mann von einem Baum zum nächsten. Beim zweiten Versuch findet er Halt, schlägt mit den Füßen scharfkantige Steigeisen in den Stamm und ein weiteres Seil um einen dicken Ast. Dann wirft er die Motorsäge an... Von Wolfgang Kienast | Fotos: Daniel Sadrowski
Zu den Eigenarten, die den Deutschen
Leider ist es aber so, dass manch ein
nales Verhältnis zu Wald und Bäumen.
weil er im übernächsten Sturm sowieso
nachgesagt werden, gehört ein emotioHand aufs Herz: Wenn in Ihrer Nähe
eine Motorsäge jault oder ein Schredder
kreischt, legt auch in Ihrem Ohr ein kleines Männchen die mittlerweile knisternde Single aus dem Jahr 1968 auf einen
imaginären Schallplattenspieler, Alex-
andras sentimentalen Evergreen „Mein Freund, der Baum“. Dessen Zweige, die sterbend sich zur Erde neigen, die vormals
immer grüne Blätter trugen, werden sich nie im Wind mehr wiegen.
Baum gefällt werden muss. Vielleicht, umkippen würde, weil er zu alt ist oder
krank, im Kern faul, weil er bei einem
früheren Unwetter oder irgendwelchen Bauarbeiten beschädigt wurde und in der Folge eine Gefahr für die Allgemeinheit
darstellt. Grundsätzlich gilt hierzulande, dass jeder Besitzer eines Baumes für dessen Verkehrs- und Standsicherheit verantwortlich ist und von daher in einem
eventuellen Schadensfall zur Haftung herangezogen werden kann.
Andererseits ist es nicht gestattet, einen Baum einfach zu fällen – respektive fällen
zu lassen. Was in dieser Hinsicht erlaubt
ist und was verboten, regeln Baumschutzsatzungen, die jede Kommune für ihren
Zuständigkeitsbereich individuell formuliert. Fällgenehmigungen stellt das Grün-
flächenamt aus. Die kann ein Baumbe-
sitzer selbst beantragen oder eine Firma wie den „Baumdienst Seilklettertechnik“ (SKT) beauftragen, dieses für ihn zu be-
sorgen. Unternehmen wie SKT kooperieren eng mit den zuständigen Ämtern. Oft
erhalten sie ihre Aufträge, die neben dem
Fällen hauptsächlich Kontroll- und Pfle-
gearbeiten umfassen, nicht von privater
Seite, sondern direkt von den Kommunen. 12
„Das Holz von Lärchen ist
ausgesprochen spröde“, er-
klärt uns Joey Linka. „Das bricht
schnell. Aber hier ist vor allem der
Standort über der Straße problematisch. Die Lärchen stehen ja direkt an der Kante, das kann schon
bei mäßig starkem Wind gefährlich werden.“
13
REPORTAGE
Wittener Lärchen Wir sind am Vormittag des 10. Oktober
mit einem SKT-Team in Witten verab-
redet. Am oberen Ende einer steilen Böschung, einige Meter über der Straße In
der Borbeck, sollen vier Lärchen gefällt
werden. Als wir eintreffen, ist die Straße gesperrt. Die Arbeiten sind bereits in
vollem Gang. Spaziergänger schauen in-
teressiert zu, und auch der Hausbesitzer, auf dessen Grund die Bäume stehen, ist anwesend. „Die Lärchen hat noch mein
Schwiegervater gesetzt“, erzählt er uns. „Das war in den 1950er Jahren. Wenn man
Bäume pflanzt, denkt man ja selten daran, wie groß die später werden. Ich habe
wirklich lange überlegt, ob ich sie wegmachen lassen soll. Früher haben wir die
unteren Äste noch eigenhändig gestutzt, aber selbst an die kommen wir nicht mehr dran. Statt dessen muss ich jedes Jahr Dachpfannen auswechseln lassen,
weil sie von herunterfallenden Zweigen zerschlagen wurden.“
„Das Holz von Lärchen ist ausgesprochen spröde“, erklärt uns SKT-Mitarbeiter Joey Linka während einer Arbeitspause. „Das
bricht schnell. Aber hier ist vor allem der Standort über der Straße problematisch.
Die Lärchen stehen ja direkt an der Kante, wo sie wenig Halt haben. Das kann
schon bei mäßig starkem Wind gefährlich werden.“ Bis zur Pause hat er Äste von der Plattform eines Hubsteigers aus
entfernt. Günstigenfalls können die Ar-
beiter auf diese Weise eine Höhe von 27 Metern erreichen. In der Borbeck reduziert allein die Böschung den maxima-
len Wert, an die Wipfel der Lärchen ist per Steiger nicht zu gelangen. Joey Linka
muss umsteigen, von der Plattform in
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fektionierung der Seilklettertechnik ge-
und das Benutzen zugelassener Werkzeu-
die Bäume.
geben hat. In diffizilen Situationen, wenn
Mit der Motorsäge über Kopf
zum schlichten Umsägen war, wurden
Die umgeschnallten Gerätschaften verlei-
„Die Berufsgenossenschaft schreibt vor,
Baumpflegeunternehmen oftmals ungesi-
gerüsteten Bergsteigers. Er klettert freilich
steiger erledigt werden können, dieser
abgeholzt, Leitern wurden verwendet, Ge-
Das ist eine Versicherungsfrage“, erläu-
bisweilen sogar tödliche Unfälle zur Folge.
genossenschaft war es auch, die um die
naus regelmäßige ärztliche Untersuchun-
beispielsweise kein ausreichender Platz
Bäume von Garten-, Landschaftsbau- oder
dass bei allen Arbeiten, die mit dem Hub-
chert und mit abenteuerlichen Methoden
zwingend zum Einsatz kommen muss.
rüste und einfache Stricke. Das hatte viele,
tert sein Kollege Felix Ulm. Die Berufs-
Heute sind über besondere Schulungen hi-
Jahrtausendwende den Anstoß zur Per-
gen nebst Prüfung der Höhentauglichkeit
ge und Maschinen obligatorisch.
hen Joey Linka die Silhouette eines gut ausnicht im Fels, sondern angeseilt hoch oben im Gezweig. Langsam schiebt er sich jetzt vor
unseren Augen auf einen waagerecht besonders weit abstehenden Ast. Auf halber Länge
befestigt er dort ein Seil, gleitet vom Ast und pendelt zurück zum Stamm. Anschließend
setzt er die Motorsäge in Gang, durchtrennt
den Ast und lässt ihn behutsam mittels einer
es wohl eine schlechte Nachricht, dass die
Felix Ulm unter Verwendung eines Poller ge-
Fällarbeiten gut gefüllt sind. Grund sind in
fest an den Baum gezurrt wurde. Das klobig
nigen Baumarten arg zu schaffen machen.
Art Flaschenzug zu Boden. Dabei assistiert
nannten Werkzeugs, welches per Spanngurt metallene Utensil erinnert tatsächlich an Poller, wie sie in Häfen benutzt werden, um große Schiffe festzumachen.
Zum Bodenpersonal gehört als Dritter im
Team Marko Nucera. Er schleift die abge-
schnittenen Äste zum Schredder. Knapp dreißig Jahre Beschäftigung bei Opel in
Bochum liegen hinter ihm. Arbeitslos geworden, absolviert er derzeit ein Praktikum bei SKT. Fürs Klettern ist er längst zu alt. Ob er hier ein neues Berufsfeld gefunden hat,
weiß er noch nicht genau zu sagen. Die Tä-
tigkeit ist interessant und abwechslungsreich, körperlich jedoch extrem anstrengend, selbst wenn man am Boden bleibt.
Joey Linka hat mittlerweile die Krone der ers-
ten Lärche entfernt. Seine Steigeisen halten ihn am Stamm, der merklich schwankt. Auch wenn wir vermutlich Routine beobachten,
hier ist absolute Konzentration gefragt.
„Joey wird den Stamm Stück für Stück kür„Die Lärchen
hat noch mein
Schw ieger vater
gesetzt“, erzählt uns
der Hausbesitzer. „Das
war in den 1950er Jahren.
Wenn man Bäume pflanzt, denkt
man ja selten daran, wie groß die später werden.“
zen“, erklärt Felix Ulm. „Das ist der heikelste Teil der Arbeit, weil man über Kopf sägen
muss.“ Alsdann schlägt am Hang dumpf das Meterholz auf.
Auftragsbücher von Firmen wie SKT mit
zunehmendem Maße Krankheiten, die eiIn den Medien wird in erster Linie über ein Kastaniensterben berichtet. Vermutlich, weil
die Rosskastanie ein so populärer Baum ist. Jeder kennt ihn. Frühlings blüht er schön und unverwechselbar, und im Herbst hat man
selbst wie jedes Kind Kastanienmännchen gebastelt. Lange Zeit glaubte die Fachwelt,
Miniermotten würden dem Sympathieträ-
ger zusetzen. Mittlerweile hat man Kenntnis, dass der Killer ein Bakterium ist. Es lässt die
Rinde platzen, anschließend können sich Pilze einnisten, die den Baum schwächen, dass er seine eigenen Äste nicht mehr tragen kann.
„Das weiß kaum jemand, aber ebenso
schlecht steht es um Eschen“, informiert uns Felix Ulm. „Für das sogenannte Eschen-
triebstreben ist ein Pilz verantwortlich. Auf Totholz gab es den schon immer. Das war
nicht weiter problematisch. Neuerdings geht er aber ins lebende Holz. In Witten ist
vor allem der Bestand an der Ardeystraße
betroffen. Auch bei Platanen sieht es mies aus. Die leiden unter der Massariakrank-
heit. Die wird durch einen Pilz verursacht, der nur die obere Seite der Äste befällt. Von unten kann man das gar nicht erkennen.“
Kranke Bäume
Einige Kommunen werden jetzt Ulmen
Gegen Abend werden In der Borbeck keine
wird noch Jahre dauern, bis die bereits er-
Lärchen mehr stehen, die Baustelle wird geräumt sein. Für jeden Baumliebhaber ist
pflanzen. Sie gelten als robust. Aber es
kennbaren Lücken im alten Baumbestand geschlossen sind.
15
NEWS
DER KOMMENTAR
Pfandringe in Bochum Seit September gibt es auch in Bochum die bundesweit verbreiteten Pfandringe, vorerst im Ehrenfeld und an einzelnen Haltestellen der U35. Die Halterungen, die an öffentlichen Müllbehältern angebracht werden, erleichtern Pfandsammlern die Arbeit und machen das entwürdigende und nicht ungefährliche Wühlen in den Müllbehältern unnötig. Eine einjährige Testphase ist vereinbart. Die Bochumer Grünen in Bezirk und Rat sehen nun gute Chancen, Pfandringe auch am wohl geeignetsten Ort, dem Bermuda-Dreieck, zu installieren. Das war vor zwei Jahren noch am Widerstand der Verwaltung und des Entsorgers USB gescheitert. Während in Bochum Sicherheitsgründe – die Vermeidung von Schnittverletzungen durch Scherben – ein Argument für die Einführung der Pfandringe sind, hatte in Dortmund der Entsorger EDG 2014 ein „erhebliches Risiko“ in den Pfandringen gesehen und einen Modellversuch abgelehnt.
Rolle rückwärts Von Alexandra Gehrhardt | Foto: Sebastian Sellhorst
Als die Stadt Dortmund sich vor einem Jahr entschloss, auf eigenen Grundstücken dringend nötigen Wohnraum zu schaffen, war das ein wichtiger
Straßenmusik-Casting Die Dortmunder Verwaltung denkt über ein „Casting“ für Straßenmusiker nach Münchener Vorbild nach, bestätigte Ordnungsdezernentin Diane Jägers im Oktober dem Lokalradio 91.2. München verteilt nach Begutachtung durch einen städtischen Angestellten täglich je fünf Spielberechtigungen für den Vor- und den Nachmittag. Viele Instrumente sind grundsätzlich verboten. Ein solch personalintensives Fällen von Geschmackurteilen sei „totaler Schwachsinn“, kommentierte die Ratsfraktion Die Linke & Piraten.
Schritt in Richtung sozial gerechter Wohnungspolitik. Nun stehen diese Pläne in Frage, wegen eines vermeintlich sinkenden Bedarfs – doch das wäre kurzsichtig. Die Stadt Dortmund war eigentlich auf einem guten Weg. Zwei eigene Grundstücke hatte sie ausgesucht, in Lütgendortmund und in Mengede, gut 140 Sozialwohnungen wollte sie dort bauen. Kommunaler Wohnungsbau, den hat es hier lange nicht gegeben. Nun stehen die Pläne auf der Kippe: Weil die Flüchtlingszahlen sinken, sagte Kämmerer Jörg Stüdemann den Ruhr Nachrichten im Oktober, sei der Bedarf nicht mehr da. Dafür seien private Investoren an Grundstücken interessiert.
Die Bürgerdienste sollten „lieber einen geregelten Ablauf in anderen
Sozialer Wohnungsbau lag brach, seit der Staat sich Ende der 80er Jahre
Bereichen sicherstellen“. München gilt als eine der deutschen Städte
Stück für Stück zurückzog und Kommunen ab den 2000er Jahren große
mit dem rigidesten Ordnungsrecht. Als erste umging sie das vom
Teile ihrer Bestände verkauften. Im Ruhrgebiet, wo die Mieten günstig wa-
Bundesverfassungsgericht festgestellte Recht auf stilles Betteln, in-
ren (und im Vergleich auch heute sind) und mehr Menschen aus den Städ-
dem sie Betteln zur gebührenpflichtigen Sondernutzung erklärte.
ten fort- als herzogen, wurde das lange nicht als Problem wahrgenommen.
Auch eine Halbtageskarte nach bestandenem Musiker-Casting wird
Wer suchte, fand schon etwas. Das ist jetzt anders. Bei steigenden Mieten
mit 10 Euro in Rechnung gestellt.
wird der Versuch, in Dortmund eine bezahlbare Wohnung zu finden, für Menschen mit wenig Geld zuweilen zum Ding der Unmöglichkeit.
Rechtsterroristische Szene Am 8. Oktober demonstrierte „Gemeinsam Stark Deutschland“, eine Abspaltung von „Hooligans gegen Salafisten“ in Dortmund. Statt der befürchteten Großdemonstration militanter Hooligans trafen sich unter meist massiver Polizeibewachung einige hundert Neonazis zu einer unattraktiven Standkundgebung, die weit hinter den Erwartungen der Veranstalter blieb. Beunruhigend ist, dass Dortmund
einsetzte, aus der Frage nach dem Wohnen für Geflüchtete die Frage nach dem Wohnen für alle wurde, Häuser aufgekauft und hergerichtet wurden, Wohnungsbau staatlich gefördert wurde, um im Gegenzug für eine feste Zeit den Mietpreis zu bestimmen. Mit der Überlegung, in Eigenregie zu bauen und damit diese Bestimmung dauerhaft zu sichern, machte die Stadt einen Schritt hin zu einer sozial gerechten Wohnungspolitik. Werden die Pläne nun verworfen, droht dieser Fortschritt zu kippen.
wieder ein Ort der offensichtlichen Vernetzung der rechtsterroristi-
So verständlich der Wunsch des Kämmerers nach Einnahmen ist: Es geht
schen Szene war, wie das Recherchekollektiv Recherche Nord betont.
hier darum, Notwendiges zu schaffen. Zu behaupten, es gebe keinen
Der als Gründer und Anführer von „Combat 18“ geltende britische
Bedarf, und dabei nur auf eine Bevölkerungsgruppe zu schauen, ist,
Neonazi William „The Beast“ Browning war gekommen, ebenso wie
freundlich formuliert, kurzsichtig. Den 300 geförderten Wohnungen,
Neonazis aus den Blood-and-Honour-Strukturen aus Dänemark und
die 2015 entstanden sind, steht derzeit der zehnfache Wohnungsbedarf
den Niederlanden. Robin Schmiemann, Brieffreund von Beate Zschäpe
gegenüber. Der wird nicht gedeckt, wenn nun allein private Investoren
und Mitglied der mutmaßlichen „Combat 18“-Zelle in Dortmund, war
zum Zug kommen. Wer vermietet schon freiwillig für 5,25 Euro, wenn er
anwesend. Marko Gottschalk, der wieder in Dortmund lebende Front-
das Doppelte verlangen kann?
mann der „Combat 18“-Band „Oidoxie“, trat live auf. 16
Darum war es ein Fortschritt, als im vergangenen Jahr ein Umdenken
RECHT
Übernahme von Energieschulden Von Rechtsanwalt René Boyke Wenn die regulä-
Gericht hatte einen Fall zu entscheiden, bei
das Gericht jedoch auch, dass dies nicht gelte,
ren Leistungen des
dem für eine Frau mit drei Kindern bereits
wenn die Schulden sehenden Auges herbei-
Jobcenters nicht aus-
wiederholt Energieschulden vom Jobcenter
geführt worden seien. Im Umkehrschluss
reichen, um sämtlichen
übernommen worden waren. Doch plötzlich
bedeutet dies, dass das Gericht es dann doch
Verbindlichkeiten nachzukommen, dann
verweigerte dieses die Schuldenübernahme.
für hinnehmbar hält, den Kindern die Folgen
besteht die Möglichkeit, dass das Jobcenter
Während das Sozialgericht Braunschweig
des Fehlverhaltens ihrer Eltern aufzubürden.
finanziell einspringt.
das Jobcenter noch verpflichtete, die erneut
Dass ein Gericht sich derart offensichtlich wi-
aufgelaufenen Energieschulden zu überneh-
derspricht, sieht man nicht alle Tage.
Gemäß §22 Abs. 8 SGB II kann es auch Schulden übernehmen, wenn dies zur Sicherung der Unterkunft oder zur Behebung einer vergleichbaren Notlage gerechtfertigt ist. Die Schulden sollen übernommen werden, wenn dies gerechtfertigt und notwendig ist und sonst Wohnungslosigkeit droht. Insbesondere wenn Kinder mitbetroffen sind, spricht dies für eine Schuldenübernahme.
men, entschied das Landessozialgericht auf die Beschwerde des Jobcenters hin, dass eine solche Verpflichtung doch nicht bestehe. Die Begründung ist erstaunlich: So führt das Gericht zwar aus, es teile die Auffassung, dass bei einer Entscheidung über die Darlehensgewährung das Fehlverhalten eines Leistungsbeziehers in den Hintergrund rücke, sobald
Das Landessozialgericht Niedersachsen-
minderjährige Kinder mitbetroffen seien.
Bremen hat nun jedoch klargestellt, dass die
Schließlich könne man zwar Volljährige dar-
Schuldenübernahme auch dann nicht gren-
auf verweisen, eine Notunterkunft zu bezie-
zenlos erfolgt (Az. L 7 AS 170/16 B ER). Das
hen – nicht jedoch Kinder. Gleichzeitig meint
DIE ZAHL
10.0 00 Sozialwohnungen verliert NRW jedes Jahr. Über das Programm „Soziale Wohnraumförderung“ der NRW-Bank sind 2015 rund 4.500 neue geförder te Wohnungen entstanden.
DAS FOTO
Wer erfahren ist im Leben auf der Straße, bleibt meist unsichtbar. Vor allem in Dortmund nimmt jedoch die Zahl der Menschen zu, die, meist schlecht auf die Kälte vorbereitet, die Nächte im Innenstadtbereich verbringen. Wenn Sie sich Sorgen um das Wohlergehen eines Betroffenen machen, sprechen Sie ihn oder sie an und rufen gegebenenfalls die Polizei. Die Kommunen sind zur Unterbringung verpflichtet. Foto: Sebastian Sellhorst 17
REPORTAGE
Urgestein im Bermuda-Dreieck Morgens, 11 Uhr, Viktoriastraße 67, Bochum. Sonst füllt sich das BermudaDreieck erst abends mit Menschen. Vor dem Haus des Krisenhilfe e.V. steht aber schon eine Traube Menschen mit Kaffee und Zigarette und quatscht. Auf vier Etagen bietet der Verein einen Treffpunkt, Beratung und Hilfe für Menschen, die von Drogen abhängig sind oder es eben nicht mehr sein wollen. Und das seit mittlerweile 40 Jahren. Ein Besuch. Von Maren Wenzel | Fotos: Daniel Sadrowski
25 Mitarbeitende sind jährlich für etwa 1.200 Menschen da. Das muss finanziert werden. Seit Bochum unter der Haushaltssperre liegt, fehlen 100.000 Euro.
„Ein Haus für Drogenabhängige – mitten in der Stadt – das ist oft nicht leicht gewesen.“
Utensilien für den Drogenkonsum: eine Spritze, Ascorbinsäure gegen das Klumpen, ein Löffel, Pflaster und Tupfer in einer Metallschale.
18
Durch den langen Flur betritt man das Café
Knast, viel Alkohol, immer wieder Rückschlä-
Sozialarbeiterin dabei – auch sie stand vier
im Erdgeschoss: Glaskuppeln an der Decke,
ge. „Ich bin hier, weil das ein Schutzraum für
Jahre hinter der Theke im Café. Heute sitzt sie
Stäbchenparkett, Bistrotische und eine The-
mich ist. Hier kann ich mein Bier mitbringen,
im dritten Obergeschoss des Hauses in den
ke. Die Wände sind in den warmen Farben
und das Mittagessen für 50 Cent ist gut. Mich
Büros der Leitung.
Rot und Gelb gestrichen. Dass man nicht in
kennt hier jeder“, erzählt Gogo. Die Nudeln
ein typisches Kaffeehaus kommt, merkt man
von heute wurden im Beschäftigungsprojekt
Es geht um Sichtbarkeit: Die Stadt will keine
an der Qualmwolke, die im Raum steht. Trotz
„Individuelle Schritte in Arbeit – INSAT“ von
Szene auf der Straße. Harte Drogen und die
NRW-weitem Rauchverbot darf hier drinnen
ebenfalls Suchterkrankten gekocht.
damit einhergehende Kriminalisierung sind gleichzeitig ein Thema, mit dem sich wenige
am Glimmstängel gezogen werden. Unter der Woche wird zwischen 9 und 13 Uhr bei Bier oder Kaffee geplaudert und diskutiert.
„Wir sind hier nicht geliebt“
Nicht-Betroffene auseinandersetzen. Viele Bürger kennen die Krisenhilfe gar nicht –
Ein Haus für Drogenabhängige – mitten in
wenn man selbst nicht abhängig ist oder Mit-
Das macht auch der 55-Jährige Stammgast
der Stadt – das sei oft nicht leicht gewesen.
arbeiter, besucht man das Haus eben nicht. Es
Gogo. Er sitzt – wie jeden Morgen – an der The-
„Wir sind hier nicht geliebt, da brauchen wir
ist sichtbar und doch unsichtbar zugleich. Vor
ke. „Das hier ist mein Zufluchtsort“, sagt der
uns gar nichts vormachen. Wir haben schon
allem mit den häufig wechselnden direkten
Wohnunglose. Mit zehn Jahren habe er den
versucht, woanders Räume zu finden. Aber
Nachbarlokalen hat es aber öfter Konflikte
ersten Junkie gesehen, als Jugendlicher bastel-
mit 150 Klienten am Tag findet man nichts“,
gegeben. Wilske sagt dagegen: „Wir waren
te er sich aus Teddybär und Flasche eine Bong.
sagt die Fachliche Leiterin der Krisenhilfe,
zuerst hier. Das Bermuda-Dreieck hat sich um
Es folgten Jahrzehnte mit Haschisch: Straße,
Silvia Wilske. Seit 1989 ist die Diplom-
uns herum gebaut.“
19
REPORTAGE
Zurück im Erdgeschoss ist im Konsumraum
fehlende Desinfektion und Sauberkeit wa-
wir nicht, weil sie für unsere Arbeit nicht
Betrieb. Die Wände sind klinisch weiß
ren die großen Themen“, sagt Wilske. Dabei
unbedingt relevant sein muss.“ Der Verkauf
gestrichen. „Hier brennt heute die Luft“,
gibt es auch brenzlige Situationen: Allein
von Drogen wird bei der Krisenhilfe nicht
sagt Sozialarbeiter Torsten Polesch zur
im Juli kam es siebenmal zu Atemstillstän-
geduldet und mit einem Hausverbot belegt.
Begrüßung. Er gibt gerade Utensilien für den
den. Das geschulte Personal, die Kranken-
Minderjährige dürfen nicht konsumieren.
Drogenkonsum aus. Routiniert packt er eine
schwester und die beiden Ärzte reagieren
Aktuell sei das Verhältnis zu den Ordnungs-
Spritze, Ascorbinsäure gegen das Klumpen,
sofort. Hier werden Leben gerettet. „Toi,
behörden besser. Man könne offen miteinan-
einen Löffel, Pflaster und Tupfer in eine
toi, toi – wir haben es bisher immer durch
der sprechen, sagt Wilske.
Metallschale, bevor sie den Besitzer wechselt.
Maßnahmen durchs Personal in den Griff
Heute werden 100 Menschen das Haus für
bekommen, und bei uns ist noch niemand
das Rauchen, Schnupfen oder Spritzen von
verstorben“, so Wilske.
Residenzpflicht für Drogenhilfe Die Angebote sind aber nicht für alle offen:
Rauschmitteln aufsuchen. Diejenigen, die nicht mehr von Heroin abhän-
„Wer den Konsumraum nutzen will, muss
Hier werden Leben gerettet
gig sein wollen, besuchen den ersten Stock.
einen Ausweis vorlegen, weil wir nur Bochu-
Dort ist die Methadonambulanz unterge-
mer einlassen dürfen. In NRW gibt es eine
Seit 2002 gibt es den Rückzugsraum. Hier
bracht. Etwa 60 Menschen nehmen das An-
Residenzpflicht: Jede Einrichtung darf nur
können Menschen bei hygienisch guten
gebot wahr. Der Verein sei aber auch für die
die Leute reinlassen, die aus der Kommune
Bedingungen Drogen nehmen. „Ich war
psychosoziale Beratung der insgesamt etwa
sind. Das ist inhaltlich gaga, aber jetzt auch
erschrocken, wie wenig Drogenabhängige
600 Substituierenden in Bochum zuständig,
erstmal Gesetz“, sagt Wilske. Ausnahmen
wissen, wie man richtig konsumiert. Sprit-
sagt der Fachbereichsleiter Ulrich Merle.
gebe es aber, etwa wenn ein Klient die Hilfen
zentausch gerade bei Paaren und in der JVA,
in der eigenen Stadt nicht mehr wahrnehIllegalität und Ausgrenzung. Der 32-Jäh-
men könne.
rige Andreas (Name geändert) weiß, was das heißt. Trotz mehrfachem Entzug ist er
25 Mitarbeitende sind jährlich für etwa 1.200
wieder süchtig nach Heroin. „Es ist sicher
Menschen da. Das muss finanziert werden:
kein leichtes Leben. Wo du hinkommst, wirst
„Seit Bochum unter der Haushaltssperre
du angestarrt“, so Andreas. Der Ton in der
durch die Bezirksregierung Arnsberg liegt,
Szene sei außerdem oft mehr als schroff. Die
haben wir 100.000 Euro verloren“, so Wilske.
Gewalt strengt ihn an. Und von der Polizei,
Im Kontaktcafé fehlt derzeit eine volle Stelle.
die ihm regelmäßig Platzverweise erteilt,
Das neue Musikforum spiele aber keine Rolle:
ist er genervt: „Ich gehe ja schon in den
„Ich habe auch gelernt, dass es meine Aufga-
Druckraum – aber der hat eben nur morgens
be ist, immer wieder um eine ausreichende
auf.“ Mit den Öffnungszeiten müssten alle
Finanzierung zu kämpfen. Eine Neiddebatte
irgendwie leben, sagt Wilske.
zwischen Kultur, Sozialem oder Straßenbau macht keinen Sinn“, sagt Wilske.
Ein eigenes Kapitel in der Geschichte des Vereins ist auch das Verhältnis zwischen
Mittlerweile ist es 13 Uhr. Die Menschen
Krisenhilfe und Polizei. Nach Eröffnung des
verabschieden sich und verabreden sich für
Konsumraums folgte eine Razzia – inklusive
den späteren Tag. Ein Mitarbeiter hat den
zwei Einsatzhundertschaften und Spürhund.
Soundtrack des Winnetou-Films „Schatz im
Gefunden wurden nur etwas Haschisch,
Silbersee“ aufgelegt, ein anderer kehrt noch
eine Spritze und ein paar Tabletten. „Da sind
die Straße vor dem Café. Feierabend.
zwei Welten aufeinandergeknallt. Wir mit unserem Ansatz zu helfen und die Polizei, die
Weitere Infos zu den Angeboten der Krisen-
nur die strafrechtliche Seite sieht. Die sehen
hilfe unter www.krisenhilfe-bochum.de.
„Ich war erschrocken, wie wenig Drogenabhängige wissen, wie man richtig konsumiert.“ Diplom-Sozialarbeiterin Silvia Wilske ist seit 1989 Mitarbeiterin der Krisenhilfe Bochum. 20
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Martin Kaysh schreibt für die Arbeiterwohlfahrt
Arbeiterwohlfahrt Bezirksverband Westliches Westfalen e.V.
Das ist die erste Fortsetzungsglosse, Arbeitstitel „Krankenkasse II“. Im Vormonat ging es um die paritätische Finanzierung. Jetzt stellt mich, was Humor und Unverfrorenheit angeht, ein Mann in den Schatten, den ich bislang nicht kannte. Jens Baas, Chef der Techniker-Krankenkasse. Boss Baas verriet einen neuen Dreh der Versicherungen: Betuppen. „Pimp your Krankheit“ könnte man ihn nennen, Motto: Mach mehr aus deinem Leiden. Es gehe darum, dass Ärzte ihre Patienten so krank wie möglich diagnostizieren. Das muss man sich so vorstellen: Du kommst mit Schnupfen in die Praxis und gehst mit Bronchial-Alzheimer-Krebs-Hochdruck. Also nicht, weil du als Patient trotz Dr.Google-Selbstdiagnose keine Ahnung hast, nein, weil schlimme Krankheiten mehr bringen. Nicht mehr Spaß an der Heilkunst, sondern Freude am Klingeln der Kasse der Kasse. Die Kasse kassiert, das sagt schon ihr Name. Das klingt krank. Gut, aber auch das steckt in dem Begriff „Krankenkasse“. Wettbewerb im Gesundheitswesen bedeutet Geschachere, Experten bekannt als Risikostrukturausgleich. Da vergleichen AOK, IKK und Co. ihre Mitglieder. Weil sich eine Kasse allein nicht viele richtig Kranke leisten kann, gibt es von der Konkurrenz für jeden Krebshochdruckpatienten ein paar Euro aus dem Solitopf. Das bringt pro Mitglied etwa tausend Euro. Kaum glauben möchte ich, dass die Krankenkasse dem Arzt für so ein Krankheits-Upgrade nur läppische zehn Euro in die Hand drückt. Für so einen Schein holt manch Mediziner nicht mal den Kuli aus der Kitteltasche. Hier kommt die Marktmacht ins Spiel. Wenn Heftigkranke so lukrativ sind, melde ich gleich morgen gegen Provision ein komplettes Altenheim bei der meistbietenden Kasse an. In der nächsten Glosse lernen wir dann, wie chronisch Kranke von ihrer Apotheke für eine Handvoll Bärentaler endlich mehr abziehen, alseine eine abziehen als Rührschüssel mit Standring oder den Duschvorhang „Star“.
Martin Kaysh (Geierabend) schreibt jeden Monat in bodo für die AWO.
Je mehr Mitglieder die AWO hat, desto mehr kann sie in der Gesellschaft bewirken. Desto eher kann sie Menschen helfen, die Hilfe brauchen.
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www.awo-ww.de 21
KULTUR
Dario Fo: Tod eines Unruhestifters „Die Macht, und zwar jede Macht, fürchtet nichts mehr als das Lachen, das Lächeln und den Spott“, sagte der italienische Schauspieler, Theaterautor und Regisseur in seiner Nobelpreisrede 1997. Dario Fos Stücke „Bezahlt wird nicht!“, „Offene Zweierbeziehung“ oder „Mistero Buffo“ zählen zu den beliebtesten – letzteres zu den kontroversesten – Stücken des europäischen Nachkriegstheaters. Unsere Mailänder KollegInnen von Scarp de‘ tenis trafen ihn im Mai zum Interview. Mitte Oktober starb Dario Fo im Alter von 90 Jahren. Von Daniela Palumbo Foto: Reuters / Alessandro Bianchi
Welche Erinnerungen haben Sie an die Kindheit?
die übrigen Menschen drängen.“ Dabei hat uns
Ich wuchs in Porto Valtravaglia am Lago
geholfen, dass wir das Preisgeld an Bedürftige
Maggiore auf – ein reizender Ort mitten in der
gegeben haben.
Natur. Es gab dort einen Glasmacher, aus der ganzen Welt kamen Glasbläser dorthin. Zu-
Dario Fo spricht häufig in der Mehrzahl. Franca
sammen mit ihrem Wissen brachten sie ihre
starb im Jahr 2013, aber für Sie ist sie immer noch
Sprachen mit: Sie kamen aus den Nahen Os-
präsent.
ten, Spanien, Nordeuropa. In der Schule ahmte
Wie könnte es anders sein, wir waren zu-
ich die Sprachen nach, die ich gehört hatte. Ich
sammen, seit sie 19 und ich 21 Jahre alt waren.
begeisterte meine Klassenkameraden dafür,
Ein ganzes Leben haben wir gemeinsam ver-
und wir gingen dazu über, uns in dieser erfun-
bracht. Wir haben uns gestritten, gefreut und
denen Sprache zu unterhalten. Der Grammelot
zusammengearbeitet. Wir haben die Verant-
(eine lautmalerische Spielsprache, die im satiri-
wortung und die Mühen geteilt, am meisten je-
schen Theater verwendet wird und die Fo gern
doch die furchtbaren Reaktionen der Mächtigen
einsetzte) wurde dort, auf der Straße, geboren.
auf das, was wir sagten.
Denn die Straße war unser Spielplatz. Ich erinnere mich, dass wir zum Seeufer gingen, um zu
In Ihrem letzten Buch „Dario e Dio“ (Dario und
spielen, oder in den Bergen kletterten und nach
Gott) schreiben Sie: „Das Schöne am Leben ist
Höhlen suchten. Für Kinder war es ein bezau-
auch, dass es enden muss.“ Sie sind jetzt 90 Jah-
bernder Ort, eine Erinnerung, die ich überall
re alt – was fürchten Sie am Tod?
mitnehme.
Naja, genau das, nämlich die Tatsache, dass er das Ende des Lebens ist! Man sollte jedoch
1997 erhielten Sie den Nobelpreis für Literatur.
versuchen, sich dem Ende langsam zu nähern,
Was änderte sich damit?
damit der Gedanke an den Tod nicht alles be-
Den Nobelpreis habe ich gemeinsam mit
herrscht, kein Hindernis wird für das, was man
Franca erhalten (Franca Rame, italienische
tut und plant – und ich habe viele Pläne. Ich
Schauspielerin, Theaterautorin und Ehefrau
träume davon, dass ich sterbe und sage: „So
von Dario Fo). Wir haben uns darüber sehr ge-
ein Pech, dass ich keine Chance hatte, sie alle zu
freut, aber konnten es erst nicht glauben. Dann
verwirklichen!“
schauten Franca und ich uns an und sagten
22
einander: „Das darf uns nicht zu Kopf steigen.
Mit freundlicher Genehmigung
Dieser Preis darf sich nicht zwischen uns und
von INSP.ngo / Scarp de‘ tenis
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WILDE KRÄUTER
Die Welt besser verstehen esellschaft.nrw
meine damals beste Freundin und ich
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einige Supermarktregale, lebten mona-
Zumindest theoretisch.
WIESENLABKRAUT Als ich jung war, konnte man weiße Schokolade mit gesalzenen Erdnüssen kaufen. Eher Bückware als Gourmetprodukt, aber ich war versessen auf das Zeug. Als wir Wind davon bekamen, dass unser Schokifavorit vom Markt genommen werden sollte, plünderten
telang von dem Stoff, zelebrierten die letzte Tafel – dann war Schluss.
Als ich im Sommer, vielleicht ein wenig verfrüht, ein Areal für einen Wildkräu-
„Ich habe am Austausch 2013 teilgenommen und
Die besserbegeistern.“ verstehen möchteWelt weitere Jugendliche www.auslandsgesellschaft.nrw
Jugendaustausch Deutschland-Israel: SommerJugendaustausch Deutschland-Israel: Sommerund Herbstferien 2017 und Herbstferien 2017 – für Jugendliche von 14– für Jugendliche von 14 bis 18 Jahren – eine andere Kultur kennenlernen bisseine 18 Englisch-Kenntnisse Jahren – eineverbessern andere– Kultur kennenlernen und aktuelle Themen – vielfältiges Ausflugsprogramm – attraktiver Preis dank Förderungverbessern – und seine Englisch-Kenntnisse
Damals lernte ich, dass auch die
terkochworkshop erkundete, hätte der
Präsenz von Erzeugnissen der bunten
dort wachsende Bestand locker einer
Warenwelt endlich sein kann. Tat-
Hundertschaft genügt. Sechs Wochen
sächlich merkt man das nicht oft. Im
später, zwei Tage vor Workshopbeginn
Kontakt:
Nahrungsmittelsegment vor allem
– die übrigen Zutaten der angedachten
reisen@agnrw.de – www.agnrw.de
deswegen nicht, weil die einst klare
Frittata waren besorgt, die an die Teil-
Grenze zwischen Natur- und Industrie-
nehmer auszuhändigenden Rezepte
produkten verschwindet beziehungs-
kopiert – hatte sie sich zurückgezo-
weise immer mehr Natur- wie reine
gen. Die Sonne schien auf mich und
Industrieprodukte angeboten und
die Brache, und da standen Weiden-
wahrgenommen werden. Im Prinzip ist
röschen, Wegwarte, Flockenblume,
es egal, ob Sie Erdbeeren kaufen wollen
Habichtskraut – aber nicht mehr das
oder Limonade, beides können Sie zwölf
Gesuchte. Jedenfalls bei weitem nicht
Monate übers Jahr verteilt tun.
in benötigter Menge.
Manchmal freilich ist der Unterschied
Wie bemerkt, Wiesenlabkraut ist nicht
noch offenkundig. Novembererdbeeren
selten. Nicht weit entfernt von der lee-
schmecken nicht. Ebenso wenig wie
ren Stelle entdeckte ich ausreichende
aktuell Spargel. Da muss man warten.
Bestände, und seit der kleinen Panikat-
Wirklich und tatsächlich warten. Spar-
tacke sehe ich es nahezu täglich. Auch
gel und Erdbeeren stehen bei mir min-
auf innerstädtischem Grün fühlt es sich
destens so hoch im Kurs wie seinerzeit
sehr wohl. Stets ist genug da für eine
die erwähnte Schokolade. Folglich bin
fluffige Wiesenlabkrautfrittata.
ich ab Mai über Wochen bestechlich. (Nebenbei: Meine Freundin weiß das und den Umstand auszunutzen.)
REZEPT 50 g Wiesenlabkrauttriebe blanchieren, hacken und zusammen mit 100 g
Wer mit Wildkräutern kocht, dem ist
frisch geriebenem Parmesan, 50 g ge-
solches Harren nicht fremd. Alles hat
rösteten, gehackten Walnüssen sowie
seine Zeit und seine Spanne und letzte-
4 Eiern verquirlen. Die Masse mit Salz
re ist zuweilen nachgerade kurz. Spros-
und schwarzem Pfeffer abschmecken
sen vom Japanischen Knöterich sind
und in einer leicht gebutterten Pfanne
unter Umständen nur wenige Tage im
stocken lassen.
Jahr verfügbar. Blöd, wenn man gerade dann vergrippt das Sofa hütet.
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VERANSTALTUNGEN 11 | 16 DI 01 – SO 06 | 11 | 16
BODO VERLOSUNGEN 12.11. | Drangsal | FZW, Dortmund | 2 x 2 Karten
Ausstellung | Leere_Fülle Das urban social art project Leere_Fülle befasst sich mit den Paradoxien von Leerstand und Überfülle im urbanen Raum. Die Ausstellung fasst die künstlerischen Ergebnisse aus den Forschungslaboren der drei Städte Dortmund, Hamm und Essen zusammen und visualisiert mit Fotografien, Medienkunst und Installationen unterschiedliche Aspekte des Themas. Konzipiert wurde die Ausstellung von der Designerin Sabine Gorski. Im November folgen zwei multimediale KunstParcours in Hamm (12.11.) und Essen (26.11.). Alle
ab 17.11. | Soy Nero endstation.kino, Bochum | 1 x 2 Karten 25.11. | Steffen Henssler RuhrCongress, Bochum | 2 x 2 Karten 25.11. | Bochumer Allerlei: „Ferrücktes Bogramm“ Riff, Bochum | 3 x 2 Karten 26.11. | Fliehende Stürme Trompete, Bochum | 1 x 2 Karten 27.11. | Ralph Caspers
Infos: www.leere-fuelle.de
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24
BODO-TIPP
„Heimat, wie bist du so …“ – unter die-
uvm. Neben dem literaturhaus.dort-
prägt ist, lesen morgens in Schulen
sem Motto geht das LesArt.Festival in
mund, dem domicil und dem Fletch
und Bildungseinrichtungen, abends
die 17. Runde. Vom 2. bis 13. November
Bizzel werden z.B. auch die Zeche Zol-
an schönen und besonderen Lesungs-
gibt es an verschiedenen Veranstal-
lern und sogar die Umkleidekabinen
orten. Am 10.11. um 19 Uhr liest Zsuzsa
tungsorten Lyrikabende oder Lese-
des BVB bespielt.
Bánk in unserem Buchladen am Dort-
Konzerte, Performances und Diskus-
LesArt.Festival
munder Schwanenwall aus ihrem Er-
sionen, Auftritte von Autoren aus
Integriert in der Festival sind die Cha-
Deutschland und dem Rest der Welt.
misso-Tage an der Ruhr 2016 vom 9.
folgsroman „Die hellen Tage“.
bis zum 11. November. Die Preisträger-
Die Veranstaltungsprogramme
Mi., 2.11. bis So., 13.11.
Unter anderem zu Gast: Paul Murray,
Innen des Chamisso-Preises für auf
finden Sie auf:
Verschiedene Orte
Dietmar Bär, Tom Liwa, Christoph
Deutsch schreibende Autoren, deren
lesart-festival.de / chamisso.ruhr
Dortmund
Hein, Otto Jägersberg, Dirk Laabs,
Werk von einem Kulturwechsel ge-
Musik | Moop Mama Seit sieben Jahren verbinden Moop Mama die Kunst des Geschichtenerzählens mit einem ein-
SA 05 | 11 | 16 Magie | Ehrlich Brothers
Vortrag | Prof. Metin Tolan: Die Star Trek Physik Wie genau nehmen es die Macher von „Star Trek“ eigentlich mit Physik und Technik? Er-
zigartigen Sound aus Bläsern, Beats und Rap:
Nach dem Erfolg mit „Magie – Träume erleben“
staunlich genau. Schließlich rechnet Spock in
„Urban Brass“. Das hat ihnen den Ruf eines
gehen die Ehrlich Brothers mit einer brandneuen
Windeseile aus, dass genau 1.771.551 puschelige
wahren Bühnenspektakels eingebracht. Nun
Show auf Tour. „Faszination“ bietet einen Mix aus
Tribbles in den Laderaum der Enterprise passen.
haben Moop Mama ihr drittes Album aufge-
Illusionen und zukunftsweisender Magie, präsen-
Metin Tolan analysiert anhand vieler Filmsze-
nommen: „M.O.O.P.TOPIA“, mit dem sie nun
tiert mit dem Charme der beiden Zauberbrüder
nen alle Mechanismen und Zahlen, mit denen
durchs Land touren.
Andreas und Chris Ehrlich. Andreas und Chris wer-
die Sternenflotte zu tun hat. Im Anschluss wird
FZW, Dortmund, 20 Uhr
den Menschen aus dem Publikum von einem Ort
ein Überraschungsfilm gezeigt.
an einen anderen teleportieren, mit ihrer Harley
Schauburg, Dortmund, 20.15 Uhr
DO 03 | 11 | 16 Musik | Gasandji
Davidson durch die Luft fliegen und einen echten Monstertruck aus dem Nichts erscheinen lassen. RuhrCongress, Bochum, 15 Uhr (auch 20 Uhr)
Die kongolesische Sängerin Gasandji möchte mit ihrer hohen, hellen Stimme die Herzen
DI 08 | 11 | 16 Vortrag & Diskussion | „Wir schaffen das...“
Festival | „Welcome Festival“
Deutschlands Zivilgesellschaft zerfällt derzeit
berühren. Mal sanft melancholisch, mal voller
Zum Jahresende hin wird in der Werkstadt und
in polarisierte Parallelgesellschaften. Die einen
Kraft beschwört sie große Themen wie Liebe,
im Treff mit einer Mischung aus Live-Musik
setzen aktiv eine Willkommenskultur für Ge-
Hoffnung und Schmerz. Ihre musikalische Band-
und DJ-Sets wieder ein lautstarkes Zeichen für
flüchtete durch, rechtspopulistische Gruppen
breite reicht von Jazz über Soul und Reggae bis
ein Witten der Willkommenskultur gesetzt.
greifen dagegen in Wut und Rage Unterkünfte
hin zu den Klängen ihrer Vorfahren. In ihren
Vielfältig und bunt liest sich auch das Line-Up.
und Politik an. Eine dritte Gruppe hat sich aus
Songs geht es um die Mysterien der Zweisam-
Mit dabei sind Der Wolf, Dead Koys, Farbfunk,
dem gesellschaftlichen Diskurs und teilweise
keit. Dazu präsentiert Gasandji ein musikali-
Kumpel Anton, The Phrasers, Plöpp und NeiT. Im
von der Teilhabe an Gesellschaft zurückgezogen.
sches Gewand, das die Moderne mit der Tradi-
Anschluss gibt es eine große Aftershowparty mit
Vortrag mit Diskussion: Prof. Dr. Andreas Zick,
tion ihrer Kultur verschmelzen lässt.
Minimal, Techno und Deep House.
Universität Bielefeld
Bahnhof Langendreer, Bochum, 20 Uhr
Werkstadt & Treff, Witten, 17 Uhr
Fachhochschule Dortmund, Dortmund, 18 Uhr
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25
VERANSTALTUNGEN NOVEMBER 2016
DO 10 | 11 | 16 Tanz | „Mitmach-Tänze“ für Senioren Tanzbegeisterte Seniorinnen und Senioren
unterschiedlichen Kulturkreisen. Ein Team des
werden zunehmend von Angst dominiert. Das
Verbandes Seniorentanz wird durch das Pro-
Andere, Neue, Kommende wird als Bedrohung
gramm führen.
empfunden, nicht als Chance. Darüber spricht
Dietrich-Keuning-Haus, Dortmund, 14 Uhr
die polnische Autorin Olga Tokarczuk. Seit dem Erscheinen ihres Prosaerstlings „Reise der Buch-
haben wieder die Möglichkeit, verschiedene Tänze kennenzulernen und mitzutanzen. Präsentiert werden Rund- und Reihentänze aus
FR 11 - SA 12 | 11 | 16 Musik | Klangsphäre 2016 – Ambientfestival
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HARTABER HERZLICH KINOFEST 27. FESTIVAL FÜR DEUTSCHE FILME
10 – 13 NOV 2016
menschen“ 1993 und dem 1996 herausgegebenen Roman „Ur und andere Zeiten“ gehört Olga Tokarczuk zu den produktivsten, meistgelese-
Elektronikklänge unter der Sternenkuppel – Das
nen, gefeierten und auch kontroversen polni-
Festival „Klangsphäre“ präsentiert internatio-
schen Autoren der Nachwendegeneration.
nale Akteure der aktuellen Ambientmusik im
Kunstmuseum, Bochum, 19 Uhr
Zeiss Planetarium Bochum. Die Erstauflage des Festivals legt einen besonderen Schwerpunkt auf
VERLOSUNG | Drangsal
die derzeit sehr aktive Szene von Elektronik-Mu-
„Wenn ich das, was in mir vorgeht, auf der Straße
sikern in der Region, holt aber auch Größen aus
erzählen würde, hätte ich Probleme – wenn ich
Italien und Irland nach Bochum. Mit dabei sind
aber davon singe, tanzen
Markus Guenter, Merrin Karras, Sine Sleeper am
die Leute. Und am Ende
Freitag und Max Würden, Mario Hammer And
des Tages will ich den
The Lonely Robot und Saffron Keira am Samstag.
Menschen eben lieber
Planetarium, Bochum, 21 Uhr
etwas geben, über das sie sich freuen können, als dass es ihnen schadet.
FR 11 | 11 | 16 Artistik & Comedy | Casino – Alles auf Glück!
So als ob ich all das Schlechte in ein Rohr stecke und am anderen Ende kommt etwas heraus, das den Leuten gefällt – das finde ich einen schönen
Durch die Welt des Casinos führt Jorgos Katsa-
Gedanken.“ Max Gruber ist Drangsal. Und hier
ros in der Rolle des „Chef Croupiers“. Als „Casi-
finden wir eine Seele, die die Dunkelheit kennt.
nogäste“ suchen die Artisten aus unterschied-
So ist es durchaus bemerkenswert, wie eingän-
lichen Gründen den Roulettetisch auf und
gig, weltgewandt und freundlich die zehn Songs
teilen ihr Glück mit den ZuschauerInnen. Mit
auf seinem Album „Harieschaim“ daherkommen.
dabei sind David Confal, Kai Eikermann, Bea-
FZW, Dortmund, 20 Uhr
trice Kessi, Martin Riedel, das Duo Guidi und
bodo verlost 2 x 2 Karten
Anastasiya Alekseyeva. Weitere Termine unter www.variete-et-cetera.de Varieté et cetera, Bochum, 20 Uhr
SO 13 | 11 | 16 Theater | Der Wendepunkt
Musik | Gee & The Plastic Strings
In seinem Solo geht Sven Gey der Kernfrage
In der Welt von „Gee and the Plastic Strings“ ist
von Klaus Manns Autobiographie „Der Wende-
Raimund Gitsels seine eigene, lebende Escape-
punkt“ nach: Wie konnte es zum Dritten Reich
Taste, die bestimmt, wann die Schleifen enden
kommen, während die ganze demokratische
oder neu beginnen. Das einzige Instrument ist
Welt zuschaute? Heute, wo sich dieser Vorgang
die Violine, ab und zu von Gesang unterstützt.
in verschiedenen Teilen der Welt unter neuen
Eine Batterie von Loop- und Effektpedalen
Vorzeichen zu wiederholen scheint, sind die Fra-
macht aus einer Geige ganz viele: gestrichen,
gen, die dieser Abend aufwirft, prekärer denn je.
gezupft oder geklopft. Dass das Ergebnis nicht
Rottstr5 Theater, Bochum, 19.30 Uhr
nur etwas für verkopfte Musik-Nerds, sondern
WWW.KINOFEST-LUENEN.DE Programm. Tickets. Filme.
bisweilen schon fast Pop ist, dürfte Gitsels langjähriger Bühnenerfahrung in diversen Rock- und Avantgardeformationen zu verdanken sein.
Das Kinofest Lünen ist eine Veranstaltung des PRO Lünen e.V. mit freundlicher Unterstützung der Film- und Medienstiftung NRW und der Sparkasse Lünen in Kooperation mit der Stadt Lünen.
PremiumSponsoren
26
Veranstalter
Festival | Highland Blast – A Taste Of Scotland Highland Blast ist ein fahrendes Festival, welches sich der Musik und Kultur des traditionel-
SA 12 | 11 | 16
Veranstaltungsort: CINEWORLD LÜNEN Gefördert von
Pauluskirche, Dortmund, 20 Uhr
MO 14 | 11 | 16
len und modernen Schottlands verschrieben hat. Nach den Tourneen 2014 und 2015 stehen
Lesung & Gespräch | Gegen die Angst
in diesem Jahr mit Rura, Barrule und der Tänze-
Literatur in Europa heute
rin Tina Jordan Rees mehrfach ausgezeichnete
Europa befindet sich momentan in schlechter
KünstlerInnen auf der Bühne. An fast allen Ter-
Verfassung. Das Leben und die Politik in Europa
minen wird vorab ein spezielles Whisky-Tasting
BODO-TIPP
27. Kinofest Lünen
Seit seiner Gründung 1990 hat sich
geben. Den traditionellen Auftakt
filme „Wer hat Angst vor Sibylle Berg“
das Kinofest Lünen zu einem der
vor dem offiziellen Festivalstart
und „Peter Handke – Ich bin im Wald.
beliebtesten deutschen Publikums-
macht am 9. November die Premie-
Kann sein, dass ich mich verspäte“.
festivals entwickelt und wird auch in
re des Dokumentarfilms „Kinder der
diesem Herbst wieder zum Magneten
Turnstunde“ des Lüner Filmema-
Erstmals wird in diesem Jahr ein Film
für Filmbegeisterte und Filmschaf-
chers Michael Kupczyk.
in der Justizvollzugsanstalt Werl prä-
fende. Die Filmbranche schätzt die
sentiert. Die Inhaftierten können den
unkomplizierte Begegnung mit dem
Zu sehen sein werden u.a. Maren
„Lüdia“-Preisträgerfilm 2015 „Herbert“
Publikum in Lünen.
Ades vielgepriesene Tragikomödie
sehen und im Anschluss mit den Fil-
„Toni Erdmann“ und Maria Schraders
memachern diskutieren.
Do., 10.11. bis So., 13.11. Cineworld
In 11 Wettbewerben werden Film-
Biopic über Stefan Zweig „Vor der
Im Hagen, Lünen
preise im Wert von 34.500 Euro ver-
Morgenröte“ sowie die Dokumentar-
angeboten (Anmeldung erforderlich). Infos und weitere Termine: www.highlandblast.com Rudolf-Steiner-Schule, Bochum, 19 Uhr
MI 16 | 11 | 16
DO 17 | 11 | 16 Musik | Lukas Meister
www.kinofest-luenen.de
samtheit von Cooper geschmiedet, der fast alle Instrumente auf dem Album selber spielt. Ein Soundtrack aus perlenden Gitarren, geschich-
Lukas Meister singt über das Verhältnis von Zeit
teten Streichern und synkopierten Rhythmen.
und Gefühl. Darüber, dass man irgendwann fest-
Konzerthaus, Dortmund, 20 Uhr
stellen muss: Man ist älter als die Fußballer im
Theater | Das Bildnis des Dorian Gray
Fernsehen. Darüber, dass Verlassenwerden nicht
mit dem Dortmunder Sprechchor
unbedingt immer das Schlechteste ist. Oder über
„Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen“, sagte
Auf der Bühne des Megastore lassen 70 Akteure
die Frage, ob man nicht lieber vierzig Jahre früher
einst Helmut Schmidt. Diesem Urteil schließt sich
zwischen 8 und 76 Jahren die Schauergeschich-
auf die Welt gekommen wäre. Der Exil-Freiburger
Ludger K. alias Ludger Kusenberg an und schmet-
te des Dorian Gray, die sich Oscar Wilde im Sti-
und Wahl-Berliner bettet Lebensfreude und Me-
tert einen Weckruf für Weltverbesserer: „Wir dar-
le einer Gothic Novel vor 125 Jahren ausdachte,
lancholie in warme Klänge und erzählt dabei von
ben dahin und werden verarscht, wacht endlich
wieder aufleben. Der Dortmunder Sprechchor,
Momenten, die jeder kennt, mit Worten, die ei-
auf!“ Ein gereifter Berufsjugendlicher outet sich
der zuletzt den Mythos des Kaspar Hauser mas-
nem so vermutlich nicht eingefallen wären.
als konservativ und meint das todernst. Oder
senhaft theatralisierte, wagt sich nun, nach
subrosa, Dortmund, 20 Uhr
nicht?! Seine Erkenntnis: Das Land der Dichter ist
fünf erfolgreichen Jahren als 17. Ensemblemitglied des Schauspielhauses, zum ersten Mal an die Königsdisziplin der Schauspielarbeit – an die Einfühlung in literarische Figuren – und
Kabarett | Ludger K.
zu einem Land der nicht ganz Dichten geworden.
FR 18 | 11 | 16 Musik | Radical Face
Zauberkasten, Bochum, 20 Uhr Musik | Shantel & Bucovina Club Orkestar
zwar chorisch.
Hinter Radical Face verbirgt sich Ben Cooper. Die
In den Neunzigern war Shantel einer der viel-
Megastore, Dortmund, 19.30 Uhr
ausgefeilten Sounds seines neuen Albums „The
leicht gefragtesten deutschen Downbeat-Acts,
(auch 20.11., 18 Uhr)
Family Tree: The Leaves“ wurden in ihrer Ge-
ein Meister und Connaisseur im Verbinden exoANZEIGE
27
VERANSTALTUNGEN NOVEMBER 2016
tischer Klänge mit Electronica. „Disko Partizani“
Themen Anstand, Moral und was man so dafür
Haaren und dramatischem Make-up. Für seine
aus 2007 war europaweit in den Top 20, war wo-
oder auch davon hält. Auf der Bühne liest, ruft,
Gags über Heteros, Schwule sowie A-, B- und
chenlang auf Platz 1 der türkischen Charts und
dröhnt, zischt und wummert Horst Evers seine
C-Promis. Und für seine leidenschaftlichen In-
hatte Platinstatus in ganz Südosteuropa.
Geschichten aus seinem Programm „Der Kate-
terpretationen von Milva bis Billy Joel. Doch
FZW, Dortmund, 20 Uhr
gorische Imperativ ist keine Stellung beim Sex“
Stehenbleiben ist nichts für den Paradiesvogel,
heraus, dass es nur so eine Art hat.
was er in seinem neuen Soloprogramm „Yolo!“
Schauspielhaus, Bochum, 20 Uhr
beweist. Gewohnt ehrlich gewährt der Hambur-
SO 20 | 11 | 16 Theater | Das Sams – Eine Woche voller Samstage Wenn am Sonntag die Sonne scheint, am Montag
ger Zotenkasper Einblicke in sein Leben, erzählt Filme & Gespräch |
über das, was ist, was war und was sein könnte.
50 Jahre Ruhrgebiet im Dokumentarfilm
Werkstadt, Witten, 20 Uhr
Herr Mon zu Besuch kommt, am Dienstag Dienst
Der Filmjournalist Sven von Reden hat sich mit
und am Mittwoch die Mitte der Woche ist, es
Kontinuitäten und Wandel in der filmischen
am Donnerstag donnert und am Freitag frei ist,
Darstellung des Ruhrgebiets befasst und stellt
dann kommt am Samstag das Sams, ein furcht-
exemplarische Filme aus den letzten fünfzig
loses Wesen mit blauen Punkten im Gesicht. Den
Jahren vor. Gezeigt und besprochen werden
Immer auf Hochtouren – das ist Steffen Henssler.
schüchternen Herrn Taschenbier wählt sich das
u.a. Peter Nestlers „Mülheim (Ruhr)“ (1964) und
Mit seiner eigenen TV-Show „Grill den Henssler“,
Sams zu seinem Papa und stellt innerhalb einer
„Ruhr Record“ (2014) von Rainer Komers.
seinen beiden Restaurants, einer
Woche seine Welt auf den Kopf. Weitere Termine:
Kino im U, Dortmund, 19 Uhr
Kochschule sowie mittlerweile
www.schauspielhausbochum.de Schauspielhaus, Bochum, 16 Uhr
MI 23 – SO 27 | 11 | 16
FR 25 | 11 | 16 VERLOSUNG | Steffen Henssler
fünf Kochbüchern gibt er immer Vollgas. In seiner neuen LiveShow „Henssler tischt auf...!“
Filmfestival | 24. blicke filmfestival des ruhrgebiets
DI 22 | 11 | 16
erlebt man hautnah, wie er mit
Durchblick, Anblick, Einblick, Überblick – auch das
Spaß und Lust ein tolles Menü
24. blicke filmfestival des ruhrgebiets wird zei-
kocht, die perfekte Sushi-Rolle zubereitet und
Ein Abend, pickepackevoll mit ganz frischen
gen, dass sein Name gut gewählt ist. Es lädt Kin-
so ganz nebenbei seine Gäste mit lustigen, in-
Geschichten direkt vom Erzeuger rund um die
der aus Bochum-Langendreer zum Einblick in die
teressanten und auch schrägen Geschichten aus
Welt des Kinos und Jugendliche aus ganz Bochum
seinem rasanten Leben unterhält. Denn Steffen
zum Durchblick in professionelles Filmgestalten
Henssler ist Koch und Entertainer zugleich.
ein. Es gibt einen Überblick über die Filme, die das
RuhrCongress, Bochum, 20 Uhr
Ruhrgebiet thematisieren und über die Vielfalt
bodo verlost 2 x 2 Karten
Kabarett | Horst Evers
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Festival Dortmund 2.–13. November
der Filme, die von FilmautorInnen mit regionalen Wurzeln gemacht werden. Und es lädt zum An-
VERLOSUNG | Bochumer Allerlei:
blick raumgreifender Medienkunst ein. Weitere
„Ferrücktes Bogramm“
Infos gibt es unter www.blicke.org
Eine perfekte Show für alle, die sich nicht ent-
endstation.kino, Bochum
scheiden können. Blues trifft auf Liedermacher, Irish Folk auf Schauspieler und Wortakrobaten
MI 23 | 11 | 16
auf Saitenartisten. Alles
Slam | Poetry Slam
fein verpackt in einem abwechslungsreichen
Bo Wimmer (Marburg), Sim Panse (Bremen),
Freitag, 4.11.2016 – 19.30 Uhr Theater Fletch Bizzel, Humboldtstr. 45 Eintritt: 10,-
TOM LIWA Sonntag, 13.11.2016 – 11.00 Uhr Domicil, Hansastr. 7–11 Eintritt: 13,-
Paul Murray »Der gute Banker« www.lesart-festival.de 28
Özge Cakirbey (Dortmund), Fatima Talalini
„Programm ohne Programm“ und dargebo-
(Dortmund), Luise Frentzel (Bochum) und Björn
ten von einem Ensemble bekannter Bochumer
Gögge (Essen) slamen über das Thema „Gren-
Musiker und Kleinkünstler, die sich speziell für
zenlos“. Moderiert wird der Abend von dem
diesen Abend zusammengefunden haben. Mit
Dortmunder Autor und Slam-Poeten Rainer
dabei sind: Die Wende & Der Renneberg, Groove
Holl. Am Ende entscheidet wie immer das Pub-
& Snoop, Bachmann und Hoelz, Whiskeylesung,
likum darüber. Die Erlöse des Abends kommen
Bolle Boldt und Gianpiero Piria.
einem Bildungsprojekt von „Brot für die Welt“
Riff, Bochum, 20 Uhr
in Ägypten zugute.
bodo verlost 3 x 2 Karten
Christuskirche, Bochum, 20 Uhr Musik | Bernd Begemann
DO 24 | 11 | 16 Comedy | Kay Ray
Bernd Begemann, Mit-Erfinder der Hamburger Schule und stilbewusstester Musik-Connaisseur der Hansestadt, ist zurückgekehrt. Mit seinem
Bekannt ist er als bunter Hund, als Diva mit Bart
neuen Album „Eine kurze Liste mit Forderun-
und grün-blauem Lippenstift, mit toupierten
gen“ erklimmt Begemann erneut die Bühne des
BODO-TIPP
Auf 2.000 Quadratmetern nachhaltig
Upcycling-Produkten, hat die ganze
spannt sinniert werden. Freiräume
umgenutzter Industriefläche des Kul-
Familie die Möglichkeit, sich auf viel-
zu schaffen für Illusionen und Uto-
turorts Depot findet in Kooperation
fältige Art dem Thema anzunähern.
pien ist ebenso Bestandteil des Festi-
mit „Die Urbanisten“ das erste Upcycling-Festival in Dortmund statt.
vals wie die Präsentation handfester In Workshops werden Abfallmate-
Fakten und praktischer Tipps für den
rialien in neue nutzbare Produkte
bewussteren Umgang mit irdischen
Trash Up! Das Upcycling-Festival
Hier wird gezeigt, wie aus nicht
transformiert. In Erfahrungsberich-
Ressourcen und der Reduzierung
mehr gebrauchten oder gewollten
ten und Vorträgen, in einer Ausstel-
von Abfall.
Gegenständen durch Kreativität et-
lung und in Filmen wird locker und
Sa., 12.11. bis So., 13.11.
was Neues, Brauchbares und Einzig-
spannend informiert. Bei leckerem
Depot
artiges entsteht. Neben dem Herz-
Essen und Trinken im Festival-Café
Immermannstraße, Dortmund
stück des Festivals, einem Markt mit
kann angeregt diskutiert oder ent-
Sissikingkong-Kellers und wickelt sich seine Gi-
Bach, Händel, Katschaturiam, Brahms u. a. Hö-
es geht“, sagt Ralph Caspers und erzählt, wie der
tarre um den gut gekleideten Körper.
hepunkte im Programm sind der Hallelujachor
normale Alltag mit seinen Kindern zum Aben-
Sissikingkong, Dortmund, 20 Uhr
aus dem Messias von Händel und das Adagio aus
teuer wird. Ralph Caspers ist
dem Ballett Spartakus und Phrygia von Katscha-
seit vielen Jahren als Moderator
turiam. Eintritt frei, Spenden erwünscht.
und Autor verschiedener Sen-
Pauluskirche, Dortmund, 17 Uhr
dungen, wie z. B. „Die Sendung
SA 26 | 11 | 16 Musik | The Mundorgel Project Die Veranstaltung im Institut zieht wegen der
mit der Maus“ und „Quarks & Co“, fester Bestandteil der Fern-
VERLOSUNG | Ralph Caspers „Ab in die Dertschi“
Umbaumaßnahmen im Schauspielhaus nun
Wenn das „Arrivederci“ beim Italiener in den
auch in den Megastore. Wie immer tastet sich
Ohren der Tochter zum „Ab in die Dertschi“
ausgezeichneter Preisträger.
Tommy Finke mit seinen Gästen in die Gefilde
wird, sind wir schon mittendrin im fabelhaften
Bahnhof Langendreer, Bochum, 19 Uhr
der bekannten oder unbekannteren Mundorgel-
Familienleben. „Die Kinder machen uns vor, wie
bodo verlost 2 x 2 Karten
sehlandschaft und mehrfach
Literatur vor und serviert seinem Publikum ganz
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spiel „Hoch auf dem gelben Wagen“ oder „Bolle reiste jüngst zu Pfingsten“. Megastore, Dortmund, 19.30 Uhr VERLOSUNG | Fliehende Stürme Fliehende Stürme führte einerseits die Tradition des harten, von Discharge und Joy Division beeinflussten, kompromisslosen Punk-Stils von Chaos Z fort, verwendete andererseits jedoch auch elektronische Elemente wie Drumcomputer und Synthesizer und galt als Crossover aus deutschem Hardcore Punk (nach damaliger Definition) und klassischem Dark
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17. Nov – 30. Dez
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10 – 21 Uhr 10 – 22 Uhr 12 – 21 Uhr 10 – 14 Uhr * 12 – 21 Uhr
Verkaufsoffener Sonntag: 4. Dez * nicht alle Aussteller
Wave. Der Einfluss von Gruppen wie Killing Joke, Xmal Deutschland, Bauhaus und Abwärts wurde seitens der Gruppe immer wieder erwähnt. Trompete, Bochum, 20 Uhr bodo verlost 1 x 2 Karten
SO 27 | 11 | 16 Musik | Adventskonzert Am ersten Adventssonntag geben das Bläserorchester AufWind der Musikschule Dortmund und der Oratorienchor Dortmund ein gemeinsames Konzert. Es erklingen Werke von Charpentier, 29
BODO GEHT AUS
Baristoteles | Bochum Ein Café für Genießer Von Peter Hesse | Fotos: Daniel Sadrowski
worden. Hier, in der sogenannten „Situation Kunst“, wo Spaziergänger mit Hund, Jogger
Kaffee ist weltweit eines der beliebtesten Ge-
und Fahrradfahrer in Bochums grüner Lunge
tränke – doch ein „richtiger“ Kaffee ist eine
die Natur genießen, serviert er ausgesuchte
kleine Kunst. Mit speziellen Angeboten rund
Kaffee- und Snack-Spezialitäten.
um die geröstete Bohne lädt der Gastronom Simon Hass seine Gäste in das faszinierende Kubus-Gebäude in den Weitmarer Schlosspark. Neben ausgesuchten Spezialitäten rund um das braune Gold gibt es hier auch Kuchen, hausgemachte Häppchen, ägyptischen Tee und noch vieles mehr.
aus Architektur, Natur und Kunst konzipiert,
gen, Tagungen oder Feste wie Hochzeiten
das große Gebäude im Andenken an den
angemietet werden“, ergänzt der Selfmade-
großen, 1988 verstorbenen Bochumer Kunst-
Macher. Das Café hat er liebevoll eingerich-
historiker Max Imdahl erbaut. Um den Bau
tet: Es ist durchmischt mit Antiquitäten,
herum erstreckt sich der im Stil englischer
historischen Kaffeeröstmaschinen, alten
Landschaftsgärten angelegte Schlosspark.
Bergmannskäfigen und Design-Möbeln.
Den Namen Baristoteles hat Simon Hass
Gewundene Pfade, weite Wiesenflächen, ein
Zwei Kirchenbänke dienen den Gästen zum
nicht umsonst gewählt. Es ist ein Kunstwort
Teich, vereinzelte Baumgruppen und kleine
Sitzen, die Gestelle der Bistrotische hat er
aus Barista, der Bezeichnung einer Person,
Wäldchen. Zur Situation Kunst gehört auch
sich auf Flohmärkten in Frankreich zusam-
die die Kunst des Kaffeezubereitens be-
das Museum unter Tage, eine unter der Erde
mengesucht und selbst aufgebaut.
herrscht, und Aristoteles, einem der bekann-
erbaute Ausstellungsfläche, auf der dauer-
testen Philosophen der Geschichte.
haft große Teile des 350 Werke umfassenden
Nach dem Start in der Königsallee suchte Hass nach einem Neuanfang, über eine
30
Das Gelände wurde als museales Ensemble
Konvolutes „Weltsichten“, aber auch Wechselausstellungen gezeigt werden sollen.
Der Glaskasten seines Tresens besteht aus einem alten Aquarium, und seine eigene Kaffeemarke, die den Namen „Koks“ trägt, bietet er in alten Apothekerflaschen an, die dekorativ
Kundin ist er dann auf die Räumlichkeiten
„Ich verfüge über das Erdgeschoss, die
an der Wand hängen. Die Verschlüsse dazu
im Weitmarer Schlosspark aufmerksam ge-
Nebenräume können auch für Veranstaltun-
hat er mit dem kreativen Geist des Upcycling
NEUES VON BODO
Adventskalender für bodo Kaufen, gewinnen, helfen: Der Dortmunder Leo-Club Florian hat auch in diesem Jahr Adventskalender erstellt, die im November in Geschäften in ganz Dortmund – auch in unserem Buchladen – für fünf Euro erworben werden können. Die Erlöse des Verkaufs teilen sich bodo, das Kinderschutz-Zentrum und das AWO-Projekt „Tischlein deck Dich“. Von Bastian Pütter | Foto: Sebastian Sellhorst
Die Kalender sind aber weit mehr als eine
und unser „Wintercafé“ als niedrigschwel-
Spendenaktion: Wenn Ende November der
liges Versorgungs- und Beratungsangebot.
Verkauf endet, beginnt eine Adventskalen-
Hier gibt es an fünf Tagen in der Woche ein
der-Lotterie mit Gewinnen im Gesamtwert
kostenloses Frühstücksangebot, wir beraten
aus Absperrventilen von Feuerwehrschläu-
von rund 10.000 Euro! Unter allen Käufern
u.a. in Wohnungs- und Ämterfragen und ge-
chen darunter geschraubt. Den Schriftzug
werden vom 1. bis 24. Dezember gemeinsam
ben warme Kleidung und Schlafsäcke aus.
„Koks“, selbst gezeichnet in blockigen Buchsta-
mit dem Medienpartner Ruhr Nachrichten
ben, hätte auch ein Graffiti-Sprayer an eine
jeden Tag „Türchen“ geöffnet und hochwer-
Ebenfalls bedacht wird „Tischlein deck Dich“,
S-Bahn gesprüht haben können. „Ich komme
tige Gewinne unter den Käufern des Kalen-
in dem die AWO Dortmund in mehreren
ja ursprünglich vom Hip Hop“, sagt Simon. Mit
ders verlost: Sachpreise, Einkaufsgutschei-
Stadtteilen
seiner Band spielte er sogar mal im Vorpro-
ne, exklusive Events, Eintrittskarten uvm.
Frühstücksangebote und Kochgruppen für
gramm von „Fettes Brot“ und zusammen mit
Gegen Vorlage des Kalenderabschnitts mit
Kinder von 6 bis 12 Jahren anbietet. Im Kin-
Rapper Galla von der Bochumer Hip Hop Crew
der Gewinnnummer können die Gewinne
derschutz-Zentrum Dortmund, dem dritten
RAG versuchte er sich im heimischen Garten-
dann bis Ende Januar in den jeweiligen Ge-
geförderten Projekt, wird mit den Mitteln
haus an seinen ersten musikalischen Werken.
schäften abgeholt werden.
aus dem Kalenderverkauf die Ausbildung
Dort, im Elternhaus, wurde auch seine Liebe zum Kaffee geweckt. Der Vater besaß eine antike Kaffeemaschine, „jeden Sonntag ging er in die Küche und verbrannte sich an den heißen Ventilen die Finger. Er hat das aber immer wieder gemacht, und das hat mich irgendwie fasziniert.“
regelmäßige
Mittagstische,
von Traumatherapeuten und pädagogischen In den insgesamt 207 Leo-Clubs in Deutsch-
Fachkräften gefördert.
land engagieren sich über 3.500 junge Menschen zwischen 16 und 30 Jahren
Vom 1. bis zum 30. November erhalten Sie
sozial. Der Leo-Club „Florian“ mit seiner
den Adventskalender in vielen Geschäf-
Präsidentin Laura-Mercedes Koch (Foto)
ten im Dortmunder Stadtgebiet. Mit da-
unterstützt in Dortmund Organisationen
bei sind z.B. die Mayersche Buchhandlung
wie die Mitternachtsmission und die Le-
am Westenhellweg, die Bärenapotheke an
Baristoteles
benshilfe und jedes Jahr mit seinem Ka-
der Saarlandstraße oder das Augustinum.
Nevelstraße 29, 44795 Bochum
lenderprojekt weitere Einrichtungen und
Natürlich freuen wir uns besonders über
Di bis Fr. 10 – 18 Uhr, Sa. und So. 12 – 18 Uhr
Initiativen. In diesem Jahr ist es die neue
einen Besuch in unserem Buchladen am
www.baristoteles.de
bodo-Anlaufstelle in der Schwanenstraße
Schwanenwall. 31
SOZIALES
Menschen, die vor allem aus Südosteuropa nach Deutschland kommen, haben drei große Probleme: Wohnung, Arbeit, Krankenversicherung. Die Suche nach Wohnung und Arbeit ist schon schwierig genug, das Thema Krankenversicherung stellt Menschen vor hohe Hürden. In Dortmund soll sich das ändern: Fast eine halbe Million Euro investiert das Land NRW in eine „Clearingstelle Gesundheit für EU-Zuwanderer“ für alle Krankenversicherungsfragen in Dortmund. Text und Fotos: Alexander Völkel
Raus aus der Unsicherheit Dortmund ist eine von fünf Modellkommu-
haben, in die Regelversorgung zu kommen.
nen in NRW und richtet sich insbesondere
Doch genau das ist das Ziel, unterstreicht
an ZuwandererInnen aus Bulgarien und
Dortmunds Sozialdezernentin Birgit Zoer-
Rumänien mit ungeklärtem Versicherungs-
ner: „Wir wollen keine Parallelsysteme, son-
status. Prinzipiell steht die Einrichtung im
dern einen Übergang in Regelstrukturen.“
Brückstraßenviertel aber allen Personen
Am 1. Juli ist die Clearingstelle in Dortmund
ohne geklärten Versicherungsstatus of-
gestartet, weitere sind in Köln, Duisburg und
fen. Ziel ist es, unversorgten Menschen den
Gelsenkirchen installiert. „Wir wollen erfolg-
Übergang in die medizinische Regelversor-
reich Klärungen herbeiführen, Erfahrungen
gung zu erleichtern.
dokumentieren und austauschen“, erklärt Dr. Nina Pohl, Leiterin der Beratungsstelle
„Im Sinne eines offenen Umgangs mitein-
Westhoffstraße.
ander versuchen wir, alle Personen, die über keine aktuelle Krankenversicherung verfügen, zu unterstützen“, erklärt Isabel Cramer,
Beratung in sieben Sprachen
Geschäftsführerin des Sozialen Zentrums
In der Clearingstelle arbeiten zwei Fachkräf-
Dortmund. Das Angebot reicht von Beratung
te des Sozialversicherungswesens sowie zwei
bis hin zu begleiteten Behördengängen und
Kultur- und Integrationsmittler. Gemeinsam
Informationsabenden.
bieten sie Beratung und Begleitung in sieben Sprachen an: Bulgarisch, Rumänisch, Spa-
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„Wir wollen keine Parallelsysteme“
nisch, Türkisch, Deutsch, Englisch und Kata-
ZuwandererInnen aus Rumänien und Bulga-
ten Vermittlung in eine Krankenkasse wird
rien leben häufig in prekären Verhältnissen,
das virtuelle Kompetenzteam kontaktiert. Es
fehlende Papiere und damit eine unklare Da-
besteht aus Fachkräften der Krankenkassen.
lanisch. Bei Einzelfallfragen oder einer direk-
tenlage erschweren die Arbeit. Hier setzt die
© by Photocase.de
en lassen.“ „Nicht ärgern. Berat
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Öffnungszeiten Mo - Do 8:30 - 18:00 Fr 8:30 - 14:00
Mitglieder im Deutschen Mieterbund
32
Clearingstelle an, um auch Personen zu errei-
„Wir leisten hier mehr als nur Beratung, son-
chen, die auf den ersten Blick keine Chance
dern wollen auch nachhaltiges Wissen in einem komplexen Feld sammeln“, so Pohl. „Das wird auch mal frustrierend sein“, räumt sie ein. Doch von Frust ist bisher nichts zu spüren, sondern eher von Aufbruchstimmung, den EU-AusländerInnen endlich helfen zu können. Denn nun scheint eine Lösung für drängende Probleme greifbar, mit denen zugewanderte Menschen in Dortmund seit Jahren zu kämpfen haben.
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PA RT N E R
33
REPORTAGE
Die Stadt als Bühne
„Truck Tracks“ heißt das Projekt aus der Feder
von Rimini Protokoll, produziert von Urbane Künste Ruhr. Jede Stadt ist ein neues Album,
sieben wird es im gesamten Ruhrgebiet ge-
ben. Auf jedem Album: sieben Tracks von sieben Orten. Um „außergewöhnliche Szenerien
„Ach, so sieht es hier aus!“, sagt ein Mann in der ersten Reihe und klingt überrascht dabei. Seit etwas mehr als einer Stunde fährt er, gemeinsam mit rund 50 anderen Menschen, durch Dortmund, angeschnallt auf einer blaugepolsterten Bank auf der Ladefläche eines Lkw. Eine der Seitenwände ist durch eine Fensterscheibe ersetzt, durch die der Mann in Reihe eins und die anderen nach draußen schauen. Dort wird ihnen etwas geboten, nämlich Ruhrgebiet. Sie sind Publikum, die Stadt, in der sie sich bewegen, ist Bühne und Darstellerin zugleich.
der Region“ geht es dabei, um Blicke auf „be-
Von Alexandra Gehrhardt | Foto: Volker Hartmann, Urbane Künste Ruhr 2016
Beete selten werden. Wir bewegen uns weg
kannte, entlegene oder ungewöhnliche Orte in
Dortmund“, so Urbane Künste Ruhr. Jedes Hörspiel ist fünf Minuten lang, jedes von anderen KünstlerInnen geschaffen. Was das Publikum hört, ist vorbereitet, was es sieht, nicht.
Und so fahren wir aus den Vororten mit Einfamilienhäusern und Vorgärten hinein in die
Stadt, wo die Häuserzeilen dichter und die
Die Truck Tracks in
drei weiteren Städten: Mülheim: 30.11. – 17.12.
Bochum: 25.01. – 25.02.2017
Essen: Frühjahr 2017
34 34
von den Resten des Stahlwerks, das früher
Lastwagens anblicken. Der alte Mann in der
Kiosk sehen, die heruntergelassenen Rollläden
te, hin zu den Orten von Kreativität, Kunst
pause. Die Tierpflegerin im Zoo, der junge
Stimme im Lautsprecher eine Geschichte von
den Abendhimmel über Dortmund rot färbund neuen Ideen, die heute Etikett der Stadt sein sollen. Mal wird ein Bild des Draußen nach innen projiziert, mal ist der Blick auf die Straße frei.
Wir begegnen Menschen, die auf den Bus
warten, ihren Einkauf nach Hause bringen und den Hund nach draußen, einer ver-
letzten Taube helfen, ihr Auto volltanken. Einzelne drehen sich nach dem Gefährt mit der verspiegelten Scheibe um, die meisten kümmern sich aber nicht weiter darum. Da-
zwischen: Gesichter von Menschen aus dem
Ruhrgebiet, die uns von der Leinwand des
Fahrradwerkstatt, die Ärztin in einer DienstMann im Fitnessstudio, das kleine Mädchen im Schwimmbad.
Wir fahren vom Hafen, in dem rund um die Uhr
und die Gedenktafel vor dem Haus, erzählt die
rechter Gewalt, Ignoranz, und einer wachsen-
den und erstarkenden Naziszene. Auch das ist ein Etikett der Stadt.
Maschinen stampfen und riesige Kräne mit
Und dann sind wir im Zentrum, gegenüber
stadt, die immer schon eine Art Hafen war für
chen Treiben. Es dämmert schon. Menschen
bunten Containern Tetris spielen, in die NordMenschen, die aus Regionen der ganzen Welt nach Dortmund kamen. Auch Mehmet Kubas¸ ık kam in den 90er Jahren her, in die Nordstadt. Im April vor zehn Jahren wurde er, mutmaßlich
vom selbsternannten Nationalsozialistischen
Untergrund, ermordet. Während wir von der anderen Straßenseite aus seinen ehemaligen
dem Hauptbahnhof, mitten im feierabendlieilen über den Platz, die Katharinentreppen
hinauf oder auf den Bahnhof zu. Der Ort sei
eine Passage, ein Ort, durch den Menschen hindurchgehen, aber an dem sie nicht stehenbleiben, sich nicht aufhalten, sagt die Stim-
me im Hörspiel. Quatsch, sagt die Realität vor dem Fenster.
35 35
NETZWELT
KINOTIPP
endstation.kino & bodo präsentieren: Soy Nero Der 19-jährige Nero ist Amerikaner, Mexikaner, um genau zu sein. Aufgewachsen ist er in Los Angeles, irgendwann musste er wieder gehen. Doch Nero hat sich sein Zuhause selbst ausgesucht, und dorthin will er wieder zurück. Es gelingt ihm, an den Grenzkontrollen vorbei, sich durchzuschlagen bis nach Los Angeles. Hier lebt sein Bruder in einer fürstlichen Villa in Beverly Hills, in einem prachtvollen Möglichkeits-
Soziales, Kultur, Politik – Jeden Monat stellt bodo ein Online-Projekt vor, das die Welt ein bisschen besser macht:
www.ramp-up.me
raum, der eindrücklich vermittelt, was es
Die Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen, die 2009 in Deutschland in
bedeuten kann, ein echter U.S.-Bürger zu
Kraft getreten ist, schreibt vor, dass Menschen mit Behinderung ein Recht darauf haben,
sein. Doch wie begrenzt auch dieser Raum
an der Gesellschaft teilzuhaben. Das schließt natürlich auch Tagungen, Kongresse und
ist, wird Nero schneller klar, als ihm lieb ist.
Podiumsdiskussionen mit ein. Gerade bei solchen Veranstaltungen tun sich allerdings
Nur noch eine Möglichkeit bleibt ihm, auch
für Menschen mit körperlichen Einschränkungen immer noch ganz unterschiedliche Hin-
rechtlich zu denen zu gehören, mit denen
dernisse auf. Dies will das Projekt ramp-up.me ändern, in dem es Planerinnen und Planer
er im selben Land leben will: Nero wird
von Kongressen, Tagungen und Podiumsveranstaltungen mit Informationen versorgt,
zum Green-Card-Soldaten und zieht in die
wie ihr Veranstaltungsort barrierefreier wird, mehr Vielfalt in das Programm gelangt
Kriegsgebiete der USA, wird zum Kämpfer
und die Kommunikation rund um das Event mehr Menschen erreicht.
für diese seltsame Freiheit, die der Westen einst versprochen hat. Kehrt er lebendig
Oft sind es schon Kleinigkeiten, die darüber entscheiden, wer an einer Veranstaltung
zurück, gewinnt er die Staatsbürgerschaft
teilnehmen kann. Auf der Plattform finden sich zu den verschiedenen Aspekten einer
der Vereinigten Staaten.
Veranstaltung Checklisten, Informationsmaterialien und viele nützliche Tipps. So lässt sich zum Beispiel mit einfachen Lücken in Stuhlreihen dafür sorgen, dass Menschen im Rollstuhl nicht am Rand oder im Gang stehen müssen. Wenn Vortragende darauf achten, bei Präsentationen mit Bildern deren Inhalt kurz zu beschreiben, können auch Menschen mit Sehbehinderung dem Vortrag einfacher folgen. Bereits bei der Konzeption einer Veranstaltung kann man darauf achten, ob die Zusammensetzung einer Podiumsrunde oder des Moderationsteams vielfältig und ausgewogen ist. Diese und viele weitere nützliche Informationen bietet die Webseite allen Veranstalterinnen und Veranstaltern in komprimierter und übersichtlicher Form an. „Natürlich stehen wir mit Ramp-up.me noch ganz am Anfang. Uns war es wichtig, Projektleitern nicht zu unterstellen, Menschen bewusst auszuschließen. Oft fehlen einfach die Informationen, und diese haben wir auf Ramp-Up.me zusammengetragen“, so Judyta Smykowski, Redakteurin des Projektes. Entstanden ist die Webseite auf Initiative von Raul Krauthausen, Gründer des gemeinnützigen Vereins Sozialhelden e.V., einer Gruppe von engagierten Menschen, die seit 2004 gemeinsam kreative Projekte entwickeln, um auf soziale Probleme aufmerksam zu Jud yt
machen und sie im besten Fall zu beseitigen. (sese)
a
Sm
36
yk
ow
ski
Green-Card-Soldaten, die ihr Leben als Pfand für die nationale Identität einsetzen, gibt es wirklich. Seit dem 11. September 2001 ist es für SoldatInnen einfacher und schneller möglich, die US-amerikanische Staatsbürgerschaft zu erhalten. Durch diese Politik soll das Militär gestärkt werden. Viele Menschen hoffen, dadurch die US-amerikanische Staatsbürgerschaft für sich und ihre Familie zu bekommen. In „Soy Nero“ erzählt Regisseur Rafi Pitts („Zeit des Zorns“) ihre Geschichte. Deutsche Fassung ab Do., den 17.11. OmU ab Mo., den 21.11. Alle Termine: www.endstation-kino.de. Endstation Kino im Bahnhof Langendreer Wallbaumweg 108, 44894 Bochum Telefon 0234 – 687 16 20 www.endstation-kino.de
BÜCHER
Gelesen von Bastian Pütter
Unter Armutsforschern Es war ein Frontalangriff, den Prof. Georg Cremer, Generalsekretär des Deutschen Caritasverbandes, im vergangenen Jahr startete, ausgerechnet gegen die Chefetage eines anderen Wohlfahrtsverbands, des Paritätischen. Dessen Armutsbericht geißelte er in der FAZ als „irreführende Armutspolemik“ und als „schlicht unseriös“. Nun hat der habilitierte Volkswirt seine Ar-
Unter uns Seit der Selbstenttarnung des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ (NSU) wird seine Geschichte erzählt, aufgedeckt, entwirrt. Als Konstrukt einer Dreierbande genauso wie als Erforschung des tatsächlichen Netzwerks von Mittätern, Unterstüt-
Unter Brücken „Erfahrungsberichte aus der Obdachlosigkeit, wer will denn so was lesen?“ Die Verlags-Reaktionen auf das Buch von Matthias Albrecht waren, vorsichtig formuliert, verhalten.
zern und Sympathisanten. Als „Praxisbei-
Dabei sind nicht nur ausführliche Biogra-
spiel“ einer rassistischen Ideologie, die um
fien von Betroffenen äußerst rar, sondern
Ausführlich analysiert Cremer die metho-
ihren mörderischen Kern nie einen Hehl
auch Zeugnisse von Außenstehenden, die
dischen Probleme der Armutsstatistiken.
gemacht hat. Als Geschichte einer beispiel-
länger als für die Dauer einer journalisti-
In weiteren Kapiteln beschäftigt er sich
losen Verstrickung staatlicher Stellen.
schen Reportage in die Welt der Menschen
gumente in einem Taschenbuch dargelegt.
mit der Erfolgsbilanz der Hartz-Gesetze, der vermeintlich erodierenden Mittel-
Was meist fehlt, ist die Perspektive derer,
ohne Wohnung eintauchen.
auf die die Taten zielten. Wie haben sich die
Albrecht, der als Krankenpfleger, Klinikseel-
Verdächtigungen, denen Angehörige und
sorger und Pfarrer gearbeitet hat, verbringt
Freunde von Seiten der Polizei ausgesetzt
freiwillig zwei Monate unter Obdachlosen
Cremer liefert viel Material, präsentiert
waren, ausgewirkt? Wie die mangelnde So-
in Deutschland und Frankreich. Er schläft
im Objektivitätsgestus des Volkswirts.
lidarität der Mehrheitsgesellschaft? Welche
in Notunterkünften und auf der Straße
Immer wieder wendet er sich gegen ver-
Spuren hinterlassen Rassismus und rechte
und erfährt Unterstützung von Menschen,
fälschende Verwendung der Daten durch
Gewalt in den migrantischen Communities?
die selbst nichts haben. Um die Übernach-
schicht, der Altersarmut und der Zukunft der Arbeitsgesellschaft.
die Konkurrenz – und nennt dabei klar die eigenen normativen Grundlagen: Er wolle den Sozialstaat retten, nicht diskreditieren, sagt Cremer. „Die Rhetorik des Skandals bietet keine Orientierung“. Stattdessen setzt er auf beharrliches „Stückwerk“: „Klein-klein sind alle in diesem Buch
„Die haben gedacht, wir waren das“ versammelt Perspektiven von Opfern und Angehörigen, Persönlichkeiten aus Publizistik, Wissenschaft und Politik, Akteuren der antirassistischen Arbeit, allesamt mit Migrationshintergrund.
tung in Notübernachtungsstellen zahlen zu können, überwindet er sich, zu betteln und findet heraus, wo es Essen auch ohne Geld gibt. Er erlebt Konkurrenz, Diebstahl und Gewalt genauso wie Solidarität, lernt, dass die meisten Obdachlosen gar nicht als solche erkennbar sind. Es ist gerade dieser
erörterten Ansätze, wenn sie verglichen
Am 23.11. um 19 Uhr stellen wir das Buch in
nicht-journalistische Gestus, der versucht
werden mit den Blaupausen großer Luft-
der Auslandsgesellschaft NRW in Dortmund
zu verstehen, nicht einzuordnen, der
schlösser“. Hier liegt wohl der eigentliche
vor. Zu Gast sind u.a. Kutlu Yurtseven und
Ratlosigkeit und Irritation aushält, der den
Konflikt mit den „linken“ Kollegen.
Bahar Aslan. Der Eintritt ist frei.
schmalen Band lesenswert macht. Wer so
Georg Cremer
Kemal Bozay u.a. (Hgg.)
Armut in Deutschland. Wer ist arm? Was
Die haben gedacht, wir waren das. Migrant-
Matthias Unterwegs
läuft schief? Wie können wir handeln?
Innen über rechten Terror und Rassismus
Ohne Obdach. Leben auf der Straße
ISBN 978-3-406-69922-1
ISBN 978-3-89438-614-6
ISBN 978-3-96008-433-4
C.H.Beck | 16,95 Euro
PapyRossa | 13,90 Euro
Engelsdorfer | 11 Euro
etwas lesen will? Ich, zum Beispiel.
37
INTERVIEW
Die Prophets of Rage sind eine Supergroup der radikalen Art. Mitglieder von Rage Against the Machine, Cypress Hill und Public Enemy fanden als Antwort auf den amerikanischen Wahlkampf zusammen und touren zurzeit durch die USA. Die Einnahmen der „Make America Rage Again“-Tour („Macht Amerika wieder wütend“) spenden sie für Wohnungslose. Unsere Kollegen des Straßenmagazins Street Sense aus Washington D.C. trafen die Band, Straßenzeitungsverkäufer und Rapper Ronald Dudley führte das Interview. Von Ronald Dudley, Eric Falquero, Bastian Pütter | Fotos: Rodney Choice
Radikales Gewissen Die Prophets of Rage
38
P
rophets of Rage als politische Band zu
der anhören musste, der Wahlkampf von Do-
Assisting the Homeless. „Ich kenne viele der
bezeichnen, wäre fast untertrieben.
nald Trump sei ,Raging against the Machine‘,
betroffenen Familien persönlich, meine Fa-
Auch bei der Bezeichnung Supergroup
ein Aufbäumen gegen den Apparat, und ich
milie hat dort die ganzen Ferien verbracht.“
winkt Gitarrist Tom Morello ab: „Wir sind viel-
habe nur gedacht: „Nein, nein und nochmals
Seine Band Rage Against the Machine spielte
mehr eine Truppe aus revolutionären Musi-
nein! Wir werden euch schon zeigen, was es
in Großbritannien über 162.000 Pfund für die
kern, die dem ganzen Bullshit rund um den
wirklich bedeutet, sich gegen das System auf-
Obdachlosenorganisation Shelter ein.
diesjährigen Wahlkampf den Krieg erklärt
zulehnen!“
hat.“ Ausschlaggebend für die Gründung war, sagt Morello, „dass ich mir immer wie-
Die gesamte Tournee der Prophets of Rage Zwar kritisiert die Tournee „Make America
steht unter dem Motiv des Kampfs gegen
Rage Again“ unverhohlen den Präsident-
Obdachlosigkeit. Sie sammeln in jeder Stadt
schaftskandidaten der Republikanischen Par-
Geld für lokale Hilfsorganisationen, treten
tei Donald Trump, doch hegt die Band auch
spontan beim „End Poverty Now“-Marsch in
wenig Sympathien für Hillary Clinton. Sie setzt
Cleveland auf, spielen während des Parteitags
auf Veränderungen von unten. „Meiner Mei-
der Republikaner auf dem Dach eines Gebäu-
nung nach kann jeder Einzelne von uns einen
des ein unangekündigtes Gratiskonzert aus-
Anfang machen, indem er sein Ego ein bisschen
schließlich für Bewohner des besonders von
beiseitestellt und darüber nachdenkt, wie er
Obdachlosigkeit betroffenen Stadtviertels
anderen durch Worte oder Taten helfen kann“,
Skid Row. Auf mehreren aufgehängten Ban-
sagt Chuck D (Carlton Ridenhour), Frontmann
nern waren Losungen wie „Schlüssel statt
von Public Enemy. „Der Spruch ,Each one teach
Handschellen“ und „Sie sagen ,Kuscht euch‘,
one‘, ‚Jeder sei des anderen Lehrer‘, ist durch-
wir sagen ,Wehrt euch‘“ zu lesen.
aus keine leere Aussage.“ Auf Toms Morellos Gitarre steht „Arm the Soziales Engagement ist für keines der Band-
Homeless“, „Bewaffnet die Obdachlosen“.
mitglieder etwas Neues. Chuck D arbeitet
Was würde er tatsächlich Obdachlosen ra-
für die Non-Profit-Organisation Rock the
ten? „Ich würde sagen: Es gibt immer einen
Vote, die junge Menschen für Politik sensibi-
Weg. Manchmal hat Obdachlosigkeit mit
lisieren und sie zur Partizipation an Wahlen
Dingen zu tun, die außerhalb unserer Kon-
animieren möchte. Public Enemy spielten im-
trolle liegen, etwa psychischen Krankheiten,
mer wieder Benefizkonzerte für Obdachlose.
Drogen- oder Alkoholsucht, die behandelt
„Wenn du ein Schwarzer in Amerika bist“,
werden müssen. Verzichtet also nicht aus
sagt Chuck D, „stehen 60 Prozent deiner er-
falscher Bescheidenheit auf die Leistungen,
weiterten Familie am Rande des sozialen Ab-
die verfügbare Hilfseinrichtungen bereit-
grunds. Verlierst du deinen Job, machen dir
stellen!“ Und an diejenigen gerichtet, die
unnachgiebige Banken das Leben schwer. Es
nicht obdachlos sind, ergänzt er: „Behandelt
gibt mehr leerstehende Gebäude und Häuser
Obdachlose nicht, als ob sie keine Menschen
als Leute auf der Straße ohne Dach über dem
wie wir wären. Absoluter Quatsch! Wir alle
Kopf, das ist wirklich beunruhigend.“
sind Teil der Menschenfamilie und haben die Pflicht, uns gegenseitig zu helfen.“
„Obdachlosigkeit ist ein Verbrechen“, sagt Gitarrist Tom Morello. Jahrelang arbeitete
Mit freundlicher Genehmigung von
er in Los Angeles für die Organisation People
Street Sense / INSP.ngo
prophetsofrage.com Die EP „The Party’s over“ ist im Handel erhältlich. Das ganze Geschichte und das ungekürzte Interview im Original finden Sie online auf www.bodoev.de 39
INTERVIEW
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David Hugo Schmitz
Eine tiefgehende Liebe Aus Frank Goosens Kurzgeschichtensammlung „Radio Heimat“ hat Regisseur Matthias Kutschmann eine 80er Jahre Kino-Hommage an das Ruhrgebiet komponiert, gespickt mit Gastauftritten zahlreicher Pott-Originale wie Peter Lohmeyer, Ralf Richter, Uwe Lyko oder Elke Heidenreich. Getragen aber wird der Film von einer Reihe talentierter Jungschauspieler. In der Rolle des Hauptcharakters und Ich-Erzählers Frank überzeugt David Hugo Schmitz, der vor dem Kinostart Mitte November im bodo-Interview von Heimatliebe, Tanzschulerfahrung und seiner Fußballer-Vergangenheit erzählt. Von Michael Blatt | Fotos: Maximilian Mundt, 2016 Concorde/Westside/TMG/W. Ennenbach
Hallo David Hugo, du bist Ende September von Köln nach Potsdam gezogen, um an der Filmuniversität Babelsberg zu studieren. Sitzt du gerade noch zwischen unausgepackten Kartons? Ich habe tatsächlich heute die letzten Kartons in den Keller getragen und bin dadurch jetzt in meiner Wohnung angekommen. Ich wohne in einem kleinen Ort, der Michendorf heißt. Es ist wirklich ruhig hier, was ich gerade sehr genieße. Langfristig möchte ich aber schon eine Wohnung in der Potsdamer Innenstadt oder in Berlin suchen. Du hast als Rheinländer die Hauptrolle in einem Ruhrgebietsfilm übernommen. Wie hast du dich der Region angenähert? Ich bin selbst ein totaler Lokalpatriot. Deshalb finde ich diese Hommage an den
ist, dir gesagt, warum die Wahl beim Cas-
der. Ob das letztlich Einfluss auf die Zusage
Pott und Bochum auch total geil. Ich kenne
ting der Frank-Rolle auf dich gefallen ist?
der Rolle gehabt hat, weiß ich aber nicht.
das aus Köln, dass deine Gegend vielleicht
Nicht so genau. Es gibt die nette Ge-
rein optisch nicht die schönste ist, du aber
schichte, dass ich zur 2. Runde des Castings,
Deine Heimatstadt ist nicht weit weg vom
trotzdem eine krasse, tiefgehende Liebe zu
das auch noch in einem Kölner Hotel statt-
Pott. Inwiefern hattest du vor Beginn der
deiner Heimat entwickelst. Natürlich habe
fand, eine Viertelstunde zu spät gekommen
Dreharbeiten Berührungspunkte zum
ich vorher auch das Buch von Frank Goosen
bin. Mit Schweiß auf der Stirn bin ich rein
Ruhrgebiet?
gelesen und mir das Hörspiel mehrfach
gesprintet und habe im Wartebereich Platz
angehört, um mich der Sprache anzunähern.
genommen.Alle anderen waren schon weg,
Am Ende wurde aber entschieden, dass
außer einem Mann. Wir haben dann erstmal
Beispiel beim Jubiläumsspiel zum 100-jähri-
die jungen Darsteller um Frank und seine
ein Kippchen zusammen geraucht und ein
gen Bestehen gegen Real Madrid.
Clique einfach ganz normales Hochdeutsch
Gespräch unter Männern geführt. Nach ein
sprechen.
paar Minuten habe ich ihn dann gefragt, was er denn überhaupt hier mache, und er
Vor allem über den Fußball. Als BorussiaFan bin ich öfter im Signal-Iduna-Park. Zum
Du hast selbst lange im Verein gespielt. Genau. 13 Jahre bei Fortuna Köln. Ich war
Hat Regisseur Matthias Kutschmann, für
sagte dann, er sei der Regisseur. So hatten
auf dem Weg zu den Profis und habe in der
den „Radio Heimat“ das Kino-Regiedebüt
wir einen richtig guten Einstand miteinan-
Mittelrhein-DFB-Auswahl gespielt. Aber 2014 41
INTERVIEW
habe ich mich dann doch dafür entschieden, die Schauspielerei in den Fokus zu stellen. Vielleicht finde ich hier in Potsdam eine Bunte Liga oder einen kleinen Verein, wo ich am Wochenende ein bisschen kicken kann. Im Optimalfall spiele ich mal in einem Film mit, wo ich auch noch Fußball spielen darf. In „Radio Heimat“ versuchen Frank und seine Freunde über die in Bochum legendäre Tanzschule Bobby Linden dem weiblichen Geschlecht näherzukommen. Du selbst bist Standardtanz erprobt. Was war seinerzeit deine Motivation, mit dem Tanzen zu beginnen? Bei uns in Köln war das die Tanzschule van Hasselt. Da von meinen Jungs aber keiner mitwollte, bin ich dann mit 15 Jahren mit zwei Mädchen von meiner Schule dahin. Tatsächlich auch, um Mädels kennenzulernen. Meine Eltern fanden außerdem, dass es eine gute Sache sei, Standardtänze draufzuhaben. Vom Feeling her kommt es der Szene im Film sehr nahe. Ein alter
Radio Heimat begleitet die vier Freunde Frank (David Hugo Schmitz), Pommes (Jan Bülow), Spüli (Hauke Petersen) und Mücke (Maximilian Mundt) mitten im Pott, mitten in der
Pubertät und mitten in den 80er Jah-
ren auf ihrer Suche nach der ersten
großen Liebe und dem ersten Sex. Und besonders Hauptfigur Frank hat einen schmerzlichen Wunsch: bei Carola (Milena Tscharntke) zu landen. Und so ziehen die vier in den Kleinkrieg der Geschlechter und lecken ihre Wunden zwischen Freibad, Schrebergärten und Ommas Frikadellen und stellen sich den schier unüberwindbaren Initiationsriten jeglicher Mannwerdung im Ruhrgebiet: Pilstrinken, Pöhlen und Pommes rot-weiß.
Franks Vatter, der immer wieder ironisch verklärend in seine 60er-Jahre-Ju-
gend zurückblickt, hatte es da leichter: Zwischen Tanzschule und keuschem Kaffeetrinken lief es in Sachen Liebe eigentlich wie von selbst. Und so bleibt dem Quartett nur eins: Alles selber ausprobieren!
Sie scheitern als Rockmusiker im Bergarbeiter-Chor und versuchen sich in der Tanzschule, richten Partykeller ein und nutzen die Klassenfahrt als letzte Chan-
ce, endlich erwachsen zu werden. Erst nach einigen Niederlagen begreifen sie, was im Leben wirklich wichtig ist: Freundschaft, Humor und jemand, der ihnen gut tut.
Radio Heimat – ab 17. November im Kino.
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Saal, große Aufregung und Damenwahl. Da ich aber damals erst so 1,50 Meter maß, standen die schönen großen Mädchen nicht gerade Schlange. „Radio Heimat“ spielt 1983. War es für dich mit Anfang 20 ein Problem, sich in diese Zeit zurückzuversetzen, oder hat sich außer Frisuren, Musik und schnurlosem Telefon gar nicht viel verändert im Vergleich zur eigenen Jugend in den 2000er Jahren? Die Basis hat sich nicht verändert. Sprich, sich zu fragen, ob es irgendwann mit den Mädchen klappt, wie sich mein Körper
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verändert und was mit der eigenen Coolness ist. Die Sorgen sind dieselben geblieben, nur der Umgang mit ihnen hat sich verändert. Heute werden ganz andere Medien genutzt, um Kontakt zu Mädchen aufzubauen oder sich zu profilieren. Partykeller gehören nicht nur in „Radio
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Heimat“ zum zentralen Teenager-Treffpunkt. Welche Erinnerungen hast du selbst an feucht-fröhliche Abende in rustikaler Umgebung? In Köln selbst erinnere mich mehr an Hauspartys. Aber wenn ich bei der Familie meines Vaters in Ruppichteroth auf dem Dorf war, gab es tatsächlich noch diese schnuckligen Keller mit ihren alten Tresen, wo du denkst, dass sich da seit 40 Jahren
26.11.16 HAGEN 02.12.16 BOCHUM
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nicht viel getan hat, außer neuen Kronkorken an der Wand. Wie war während der Dreharbeiten das Verhältnis zu den erfahrenen Schauspielerkollegen? Stephan Kampwirth, der Franks Vater spielt, war sehr wichtig für mich und hat mir eine Menge Tipps gegeben. Einfach auch,
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weil er ein richtig guter Schauspieler ist. Von Uwe Lyko kannte ich seine alten Herbert Knebel-CDs, die mein Vater früher immer mit nach Hause gebracht hat. Das war schon toll, ihn kennenzulernen. Und das mag jetzt etwas platt klingen, aber mit Schauspielern wie Peter Lohmeyer oder Ralf Richter zu drehen, ist für einen jungen Typen wie mich fast schon eine Ehre. Haben die Dreharbeiten und der Film deine Wahrnehmung vom Ruhrgebiet rückblickend verändert? Die Zeche Zollverein, wo wir auch gedreht haben, war schon ziemlich beeindruckend. Teile der Filmcrew wie unser Fahrer Detlef kommen aus dem Pott, und so hat man sich dann mit der Zeit näher kennengelernt. Und ich muss schon sagen, dass ihr auch echt ein geiles Völkchen seid. Der trockene Humor und dass ihr selbst, wie auch wir Kölner, wisst, dass eure Stadt oder eure Region nicht Paris ist. Und doch feiert ihr eure Gegend abgöttisch. Ich kann sagen, es gibt im Ruhrgebiet wirklich schöne Ecken und coole Menschen.
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SOZIALES
Nachdem eine mögliche Immobilie in direkter Nachbarschaft unseres Vereinssitzes am Schwanenwall gefunden war, haben wir uns gemeinsam mit allen interessierten Verkäuferinnen und Verkäufern auf den Weg zu einer ersten Begehung gemacht. Wir sind noch nicht ganz angekommen, da offenbart der Raum auch schon seinen ersten Vorteil. „Hier kommt man wenigstens vernünftig rein und muss nicht immer erst über die Wendeltreppe in den ersten
Platz genug für alle Bereits im vergangenen Jahr geriet unser Beratungsraum am Schwanenwall, den wir auch für Vorträge sowie Team- und Redaktionssitzungen nutzen, regelmäßig an die Grenzen seiner Kapazität. Die Zahl derer, die Hilfe bei uns suchen, ist so hoch wie nie. Immer mehr Menschen nutzen sowohl die Wintercafés als auch die unterschiedlichen Beratungsangebote: Zeit, sich nach zusätzlichen Räumlichkeiten umzusehen.
Stock“, bemerkt Verkäuferin Rosi direkt.
Text und Foto: Sebastian Sellhorst
Im Gegensatz zu den alten Verkäuferräumen
Erscheinungstag der bodo Platz genug für alle
sequent zu wahren, aber auch eine gemütliche
über unserem Buchladen sind die neuen
hat, lädt mittlerweile eine gemütliche Sitzecke
sichere Atmosphäre zu schaffen, in der man
Räumlichkeiten fast ebenerdig und über zwei
zum Verweilen und Quatschen ein. „Hier kann
über all die Problemlagen reden kann, mit de-
kleine Stufen zu erreichen. Ein enormer Vor-
man wenigstens bei einer Tasse Kaffee warten,
nen wir es zu tun haben “, sagt Vertriebsleiter
teil für Besucher und Besucherinnen, die auf
wenn es mit der Ausgabe mal wieder länger
Oliver Philipp. Neben den regelmäßig von ei-
Gehhilfen oder Rollatoren angewiesen sind
dauert“, sagt Egon augenzwinkernd. Die große
nem Team von Ehrenamtlichen veranstalteten
oder aus anderen Gründen einen Zugang über
Glasfront stört ihn dabei nicht. „Kann ruhig
Job-Cafés ging auch bei der Eröffnung gleich
unseren Buchladen scheuen. „Hier können wir
jeder reingucken, was wir hier machen. Dann
die Planung weiterer Events los. „Ich fände ja
auch all die Menschen erreichen, denen der
traut sich auch jeder hier rein.“
einen regelmäßigen Skattreff nicht schlecht“, meldet sich Verkäufer Klaus zu Wort.
Zugang über unseren Buchladen vielleicht aus persönlichen Gründen unangenehm ist“, so
Auch das kostenlose Freifunk-Netz für alle
Vertriebsleiter Oliver Philipp. Bei der weiteren
Besucher und der Verkäufer-PC für Bewerbun-
Nach den ersten Wochen in den neuen Räumen,
Begehung wurde schnell klar, dass wir mit den
gen wurden gleich am ersten Tag in Betrieb
der ersten großen Verkäuferversammlung und
drei hellen Räumen in der Nähe der Dortmun-
genommen. Einen Raum weiter haben wir
der ersten bodo-Ausgabe können wir mit
der Innenstadt genau den Platz gefunden
gemeinsam mit bodo-Verkäuferinnen und
Sicherheit sagen: Ein Schritt, der sich gelohnt
haben, den wir brauchen.
Verkäufern eine kleine Teeküche gebaut und
hat. Möglich wurde er erst durch Ihre Hilfe.
genügend Platz für unsere Bedarfsregale, in Nach erfolgreicher Schlüsselübergabe und
denen wir Kleider- und Sachspenden aufbe-
Unterstützen Sie auch weiterhin die
kleineren gemeinsamen Renovierungsarbei-
wahren. Im letzten der drei Räume bietet eine
Beratungsangebote von bodo:
ten konnten wir am 30. September mit einer
kleine Sitzecke genügend Privatsphäre für
bodo e.V. Spendenkonto
großen Verkäuferversammlung bei Kaffee und
persönliche Beratung.
Bank für Sozialwirtschaft IBAN: DE44 370 205 00 000 722 39 00
Kuchen unsere Räume eröffnen. Mitten im gro-
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ßen Gruppenraum, der Platz genug für unsere
„Gerade bei persönlichen Beratungsgesprä-
Verkäuferversammlungen bietet und auch am
chen war es uns wichtig, die Privatsphäre kon-
BIC: BFSWDE33XXX
Mein Verkaufsplatz
Peter Dr.-Ruer-Platz Bochum Nach einer weiteren Tasse Kaffee machen wir uns gemeinsam auf den Weg. Über den gut gefüllten Rathausplatz, auf dem gerade der Wochenmarkt stattfindet und wo Peters Kollege Kevin bereits seinen Verkaufsplatz bezogen hat, gehen wir weiter Richtung Hauptbahnhof. Wenn gerade Markt in der Stadt ist, dann sei besonders
Beim gemeinsamen Verkäuferfrühstück in unserer Bochumer Anlaufstelle treffen wir Peter. Zusammen mit seiner Hündin Amy kommt er fast jeden Morgen in der Stühmeyerstraße vorbei und frühstückt mit seinen Kolleginnen und Kollegen, bevor er zu seinem Verkaufsplatz in der Innenstadt aufbricht. An einem verregneten Dienstag dürfen wir die beiden begleiten. Text und Foto: Sebastian Sellhorst
viel los, erzählt Peter. Morgens verkaufe er meistens vor der Sparkasse. „Anscheinend
ich auf einmal da. Das tote Tier vor mir und
jeder Ladeninhaber mitmacht, hat er aber
haben Leute, die gerade Geld geholt haben,
keine Ahnung, was ich machen soll. Sie
Verständnis. „Hier in der Stadt kennen
weniger Probleme, etwas davon wieder
wog damals vielleicht 40 Kilo und ich kaum
mich die meisten, von daher geht das
auszugeben“, erzählt er schmunzelnd.
mehr. Eine Freundin hat mir dann letztend-
meist irgendwie. Im Wesentlichen geht es
Nachmittags verkaufe er meist ein wenig
lich geholfen, sie von der Straße zu kriegen
ja darum, dass du was tust. Und das sehen
weiter an der Huestraße. „In der Innenstadt
und anständig zu beerdigen“, erzählt Peter.
die Leute.“ Zurzeit zahle er noch Schulden
musst du immer gucken, von wo gerade die
Zu Tieren habe er schon immer einen be-
ab. „Da hilft mir im Moment jeder Euro
Leute kommen, das kann sich von Stunde zu
sonderen Draht gehabt. Seine Drogensucht
weiter.“ Daher sei er auch morgen wieder
Stunde ändern. Deshalb bin ich flexibel.“
hat er auf dem Bussmanshof in Bochum-
hier. Zuerst bei bodo und dann an seinem
Eppendorf therapiert: Einer der wenigen
Verkaufsplatz.
Wir sind noch nicht ganz an Peters Ver-
Therapieplätze, zu dem man sein Haustier
kaufsplatz angekommen, da breitet er
mitnehmen kann.
eine Decke für Amy aus, die es sich prompt gemütlich macht. „Amy kommt ja eigent-
Während wir uns unterhalten, bleiben
lich aus Bulgarien. Mit einem Verein, der
immer wieder Kunden stehen. Wer
sich um Straßenhunde kümmert, ist sie
keine Zeitung kauft, hat aber meist ein
nach Deutschland und dann schlussendlich
paar Streicheleinheiten für Amy übrig.
zu mir gekommen. Da sie als Welpe miss-
Natürlich komme es auch schon mal
handelt wurde, ist einer ihrer Hinterläufe
vor, dass Leute nicht so gut auf Tiere zu
gelähmt“ erzählt Peter, während Amy von
sprechen seien. Das sei aber die Ausnah-
ihrer Decke zu uns hinaufschaut, als ahne
me. „Eigentlich merkt man schon, dass
sie, dass wir über sie reden. Sein letzter
man mit Hund leichter mit Passanten
Hund sei damals nicht weit von seinem
ins Gespräch kommt“, stellt Peter fest,
jetzigen Verkaufsplatz direkt auf der
während er Amy ein Leckerchen zuwirft.
Straße verstorben. „Das war eine furchtba-
„Wenn es regnet, wird es schwer. Dann
re Geschichte. Dreizehn Jahre war meine
musst du schauen, dass du dich irgendwo
Cheyenna damals bei mir. Und dann stand
unterstellen kannst.“ Dafür, dass da nicht
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LESERSEITE
Fototermin mit unserem Transport-Team. Für unseren Jahresbericht, der wie schon im vergangenen Jahr in unserem Dezemberheft erscheinen wird, fotografieren wir zurzeit die Teams unserer verschiedenen Arbeitsbereiche. Hier Projektleiterin Brunhilde Dörscheln und „ihre“ Jungs.
LESERPOST „Keine Entspannung auf dem Wohnungsmarkt“, bodo 10/16
mer noch nicht das Niveau erreicht, das wir vor 15
In meiner näheren Umgebung gibt es fünf Häuser
Jahren hatten.“ In keinem Zeitungsbericht hab ich
und mehrere Wohnungen, die schon lange leerstehen,
das bisher gelesen. Und an eine ähnliche Panik vor
aus Gründen, die ich nicht kenne. Da ich für einen Be-
15 Jahren kann ich mich auch nicht erinnern. Danke
kannten und für eine befreundete Familie mit wenig
für die Klarstellung. MfG, W.M.
Geld Wohnungen suche, ärgert mich das! Ich verstehe nicht, warum Eigentümer ihre Wohnungen nicht lieber günstig vermieten, als sie leerstehen zu lassen (und dennoch von der Steuer abzusetzen…).Wenn in Bochum 8.000 Wohnungen leerstehen – warum können nicht potenzielle Mieter sie selbst herrichten, um dann günstig darin zu wohnen? A.S.
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„bodo-schwatzgelb“ Liebe Leute von bodo, Glückwunsch zu diesem Sonderheft! Ich bin es zwar, Mensch muss aber nicht einmal ein 150-prozentiger BVB-Fan sein, doch dieses Produkt ist einfach klasse gemacht. Mittlerweile habe ich drei Exemplare an Bekannte verschenkt, die ebenfalls eher schwarz-gelb geprägt sind. Und
„Wir leben in der sichersten aller Zeiten“, bodo 10/16
ich werde von „meinem“ Verkäufer in Witten noch
Ein hochinteressantes Interview mit Prof. Thomas
ein paar beziehen. Ihr bringt die Inhalte sehr sympa-
Feltes! Jeden Tag liest man vom dramatischen An-
thisch ‘rüber, und das Heft ist recht professionell ge-
stieg der Wohnungseinbrüche. Inzwischen kann ich
macht. Das gilt ebenfalls für den monatlichen bodo.
mich, obwohl in Angstdingen eher der gelassene Typ,
Ihr habt journalistische Standards und Qualität in
der Sorge um’s eigene Heim auch nicht mehr erweh-
meinen Augen seit einiger Zeit deutlich angehoben!
ren. Und dann liest man, von einem Experten, der
Als Mann vom Fach glaube ich, mir dieses Urteil er-
es wissen muss: „Wir haben zwar momentan einen
lauben zu können. Macht weiter so! Mit besten Grü-
deutlichen Anstieg der Taten. Wir haben aber im-
ßen aus Witten, P.W.
bodo dankt: Sparkasse Bochum Dr. Josef Balzer, Michael Buddenberg, Helmut Buscha, Christian Chammings, Angelika Engelberg, Paul Engelen, Fabian Fluhme, Rolf Geers, Grünbau gGmbH, Almuth Keller, Jutta Kemper, Helga Koester-Wais, Wulfhild Tank, Felix Zulechner, Gabriela Schaefer, Hermann Schroeder, Susanne Mildner, Barbara Meyer, Ute Michler, Ludwig Seitz, Bärbel Bals, Kerstin Bals, Karl Bongardt, Ralf Finke, Michael Stange, Nicole Goralski, Erika Janssen, Marlis Lange, Arne Malmsheimer, Wolfgang Neuhaus, Ursula Remer, Nadja Schramm, Rainer Stücker, Thomas Terbeck, Thomas Schröder, Snezka Barle, Ute Börner, Bernd Ewers, Regina Höbel, Sandra und Friedrich Laker, Frank Siewert, Ilona Zarnowski, Rainer Biel, Udo Bormann, R. Dammer, Anita Diehn-Driessler, Christine Ferreau, Udo Greif, Rüdiger Haag, Elsbeth Heiart, Astrid Kaspar, Annette Kritzler, Jutta Meklenborg, Sandra Rettemeyer, Dorothea Bomnüter, Petra Bloch, Ina und Arno Georg, Edith Link, Annemarie Meiling, Christian Scheer, Roswitha Wolf, Ulrike Bornemann, Hans-Georg Schwinn, Isabell Bikowski-Gauchel, Peter Buning, A. und M. Dietz, Klaus-M. Kinzel, Annegret Malessa, Christine Weber, Monika Bender, Petra Bender, Lieselotte Koch, Katrin Lichtenstein, Ulrike Märkel, Gerd Pelzer, Renate Krökel, Klaus Kwetkat, Stefan Meyer, Carsten Klink, Thomas Olschowy, Daniela Gerull, Karl-Heinz Schwieger, Barbara Bokel, Sandra Wortmann, Dirk Schmiedeskamp, Sebastian Poschadel, Rita Pilenko, Margret und Hansjörg Sellhorst, Christoph Grüter, Jörg Gruda, Dorothea Staudinger, Tamara Vorwald-Piepke, Daniela Schmitz-Häbler, Gero Krause, Friederike Claassen, Sulamith Frerich, Nicole Hölter, Gerhard Heiart, Alexander Dahlmann, Alexander Fischer, Alinde Kreuzer, Andreas Bürgel, Angelika Manzke, Annette Düe, Arnold Binger, Astrid Hille, Berning Holger, Bremer Christiane, Brigitte Teuber, Carola Felt, Christa Fuhrländer, Christel und Gerhard Volpers, Christina Kolivopoulos, Christine Dahms, Christine und Johannes Sock, Christoph Neumann, Claudia und Markus Holtkamp, Daniel Büning, Dolf Mehring, Doris und Manfred Kater, Ebbinghaus Ingrid, Elmar Büttner, Else Schübbe, Elsemarie Bork, Erika Maletz, Ernst Wilhelm Schwarze, Esther Hagemann, Francis und Renate Smith, Haller Cornelia, Hannelore Thimm-Rasch, Henry Kahn, Herbert Schnier, Hildegard Reinitz, Ilse Granzow, Ina und Gabriel Fuhler, Ingeborg Meyhoefer, Ingo Rosner, Ingo Bruntsch, Ingrid Olier, Jutta und Wido Wagner, Karl-Heinz Soldmann, Karola Distelkamp, Kathrin Bohr, Kathrin Scherbauer, Larissa Schulze, Marco Groger, Margret Tersteegen, Mechthild Maschetzke, Moering Ursula, Ole Eric Bogena, Oliver Stiller, Peter Lasslop, Petra Danielsen-Hardt, Petra Karmainski, Reiner Just, Renate Brachmann, Ruth Margarete Hanke, Dr. Sabine Siebel, Sabine Raddatz, Schönebeck Günther, Siegmar Welski, Silke Harborth, Thomas Bölker, Thorsten Baulmann, Timmerbeil Rita, Timo Zimmermann, Tobias Eule, Ursula Wiedemann, Ute Soth-Dykgers, Veit Jahns, Verena Mayer, Volker Schaika, Wilhelm Schürmann, Wiltraud Pohl, Winfried Risken, Wolf Stammnitz.
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