medianet
inside your business. today.
dienstag, 13. Dezember 2011 – BE1
© Börse Express/Bettina Draper
Österreichs beste Analysten
Preisträger und Veranstalter/Sponsoren v.li.: Christian Drastil (BE), Roland Neuwirth (Salus Alpha), Christian Bader (Deutsche Bank), Gerald Walek, Günther Artner (beide Erste Group), Oliver Prock (Salus Alpha).
Die Salus Alpha AnalystAwards für das Jahr 2011 gehen an Gerald Walek (Erste Group, Institutionellen- Wertung), Christian Bader (Deutsche Bank, IR-Wertung) und Günther Artner (Erste Group, Leser-Wertung). Die Teamwertung holte sich ebenfalls die Erste Group. Die Preise wurden am 5. Dezember im Haus der Industrie überreicht. Im Vorfeld fand ein hochkarätig besetztes Cafe BE-Spezial mit dem ATX-Ausblick 2012 statt. BE-Analystenpreise Das Dutzend ist voll
Mutige, starke Analystenmeinungen gehören gefördert
Christian Drastil, Geschäftsführer und Herausgeber Styria Börse Express.
Aus einer spontanen Idee wurde eine Institution – wir sind jetzt schon im 12. Jahr, Wahnsinn. Darauf bin ich stolz, denn die Analystenpreise geniessen bei den Siegern
einen hohen Stellenwert. Und es ist schön, dass dieser öffentliche und transparente Wettbewerb von den Analysten auch als sportliche Herausforderung interpretiert wird. Vielleicht überlegt man sich einmal mehr, welche AG auf Kaufen gestellt wird und welches nicht; es wird alles mitgetrackt. Kumuliert schaffen die Teilnehmer eine riesige Outperformance, sie sind rund drei Mal stärker als der ATX in der Langfristsicht. Gratulation an die Sieger, grossen Dank an die Schirmherren (OeKB und Büro des Kapitalmarktbeauftragten), den Veranstaltungspartner Aktienforum und den Sponsor Salus Alpha, unter dessen Flagge der Award auch im Jahr 2012 ausgetragen wird. Ich freue mich auf die nächste „Award“-Vergabe – mit freundlicheren Märkten, da bin ich sicher.
Der Weitsichtigste gewinnt
© Foto Wilke
© Börse Express
Tolle Sieger in allen 12 Jahren
Roland Neuwirth: Award-Rekordsieger, jetzt Salus Alpha RN Special Situations.
Als wir Ende 2010 gefragt wurden, ob wir beim Award als Partner einsteigen wollen, war die Entscheidung rasch getroffen. Zum einen steht die Firma Salus Alpha
(salus latein: gesund) für ‚gesundes’ Alpha; dabei spielen Analysten eine wesentliche Rolle. Zum anderen war es auch für mich persönlich eine Herzenssache, diesem Award etwas zurückzugeben. Denn so waren die Momente im Zusammenhang mit dem Award für mich immer etwas ganz Spezielles. Der wichtigste Aspekt ist für mich der Mut und die Weitsicht der Analysten, die es zu fördern gilt. Der Analyst sollte sich einzig als Berater des Kunden, sprich Fonds- oder Assetmanagers, verstehen. Und in meiner derzeitigen Tätigkeit als Fondsmanager weiss ich es umso mehr zu schätzen, wenn Analysten eine mutige, starke Meinung haben – auch auf die Gefahr hin, dass sie manchmal ‚falsch’ liegen. Ich bin sehr froh, dass es eine jährliche Auszeichnung für Mut und Weitsicht gibt.
IMPRESSUM Medieninhaber: medianet Verlag AG 1110 Wien, Geiselbergstraße 15 http://www.medianet.at Kontakt: Tel.: +43-1/919 20-0 abo@medianet.at | Fax: DW 2231 Anzeigen-Hotline Tel.: DW 2203 media@medianet.at | Fax: DW 2231 Fotoredaktion fotored@medianet.at Vorstand: Markus Bauer Herausgeber: Chris Radda, Paul Leitenmüller, Germanos Athanasiadis Verlagsleitung: Paul Leitenmüller Chefredaktion: Chris Radda Hinweis: Die hier vorliegenden Seiten BE1 bis BE16 erscheinen unter Verantwortung der Styria Börse Express GmbH. Unter www.boerse-express.com/ impressum findet man ein vollständiges Impressum. Redaktionelle Gestaltung dieser Sonderausgabe: Börse Express Lektorat: Christoph Strolz Grafik/Produktion: Raimund Appl, Peter Farkas Lithografie: Beate Schmid, Berat Qelaj Anzeigenproduktion: Walter Mlcak Druck: Druck Styria GmbH & Co KG, 8042 Graz Vertrieb: Post.at & „>redmail Logistik & Zustellservice GMBH, Service-Hotline: 795 00-60 servicecenter-wien@redmail.at“ Styria Börse Express GmbH 1110 Wien, Geiselbergstraße 15 Tel. 01/601 17-260, Fax: 01/601 17-262 office@boerse-express.com
Dienstag, 13. Dezember 2011
BE2 – medianet
Salus Alpha AnalystAwards Mit Gerald Walek, Christian Bader und Günther Artner gingen die Analystenpreise 2011
ehrentafel
Walek, Bader, Artner
Alle Champs seit 2000 Jahr 2000 1. Roland Neuwirth (DB) 2. Manfred Radinger (EB) 3. Thomas Neuhold (CA IB)
12. Verleihung von Österreichs grösstem Analystenpreis: Schon in wenigen Wochen erfolgt der Start
Jahr 2001 1. Roland Neuwirth (DB) 2. Thomas Neuhold (CA IB) 3. Claudia Vince-Bsteh (RCB) Teamwertung: Erste Bank Jahr 2002 1. Roland Neuwirth (DB) 2. Claudia Vince-Bsteh (RCB) 3. Ralf Burchert (Erste Bank) Teamwertung: Erste Bank Jahr 2003 1. Roland Neuwirth (DB) 2. Claudia Vince-Bsteh (RCB) 3. Günther Artner (Erste Bank) Teamwertung: RCB Jahr 2004 1. Roland Neuwirth (DB) 2. Ralf Burchert (Erste Bank) 3. Thomas Neuhold (CA IB) Teamwertung: Erste Bank
Jahr 2006 1. Günther Artner (Erste Bank) 2. Alfred Reisenberger (CA IB) 3. Claudia Vince-Bsteh (RCB) Teamwertung: Erste Bank Jahr 2007 1. Alfred Reisenberger (CA IB) 2. Christian Bader (DB) 3. Günther Artner (Erste Bank) 3. Stefan Maxian (RCB) Teamwertung: Capital Bank
© Börse Express/Martina Draper
Jahr 2005 1. Günther Artner (Erste Bank) 2. Claudia Vince-Bsteh (RCB) 3. Alfred Reisenberger (CA IB) 3. Christian Bader (DB) Teamwertung: Erste Bank
Fondsmanager-Wertung: Gerald Walek (Erste) beleidigte seine Achillessehne bei einem Analysten-Fussballmatch, Oliver Prock brachte die Urkunde zu ihm ins Publikum. Christine Petzwinkler
Jahr 2008 1. A. Reisenberger (Cheuvreux) 2. Christoph Schultes (Erste) 3. Harald Weghofer (Unicredit) Teamwertung: Capital Bank
Wien. Erstmals unter der Flagge von Salus Alpha standen die Analystenpreise des Börse Express im Jahr 2011. Am 5. Dezember wurden die besten Researchleistungen rund um österreichische Aktien im Haus der Industrie prämiert: Die Einzel-Auszeichnungen gingen bereits zum 12. Mal an die Preisträger, die Teamwertung wurde zum 11. Mal. vergeben.
Jahr 2009 1. A. Reisenberger (Cheuvreux) 2. Markus Remis (Cheuvreux) 3. Christoph Schultes (Erste) Teamwertung: RCB Jahr 2010 1. Fondsmanager-Wertung: Gerald Walek (Erste Group) 1. Investor Relations-Wertung: A. Reisenberger (Cheuvreux) 1. Börse Express-Leserwertung: Christoph Schultes (Erste) Teamwertung: RCB
24 Fondsmanager kürten …
IR-Wertung: Roland Neuwirth, fünffacher Sieger des Awards, gratuliert seinem ExKollegen Christian Bader (DB) … und übernahm auch die Sieger-Q&A auf Seite 6.
Jahr 2011 1. Fondsmanager-Wertung: Gerald Walek (Erste Group) 1. Investor Relations-Wertung: Christian Bader (DB) 1. Börse Express-Leserwertung: Günther Artner (Erste Group) Teamwertung: Erste Group
www.analyst-award.at Für die Salus Alpha AnalystAwards wurde eine eigene Website gestaltet: www. analyst-award.at. Man findet alle Infos zum Award-Prozedere, dazu Dutzende Bilder zur Award-Verleihung. Wenn man auf www.boerse-express. com/analysen weiterklickt, gibt es die grösste österreichische Researchdatenbank mit mehr als 9.000 kostenlos abrufbaren Analysen, dazu News und Blogs aus dem Bereich Research. Mit den Sites boerse-express. com, be24.at, foonds.com und stocks-express.com ist der BE das – gemessen am Ergebnis – erfolgreichste Styria-Portal.
Leser-Wertung: Oliver Prock (Salus Alpha) ehrt Günther Artner (Erste Group). Fünfjährige Research-Zertifikate der Bank sind eben mit 17 Prozent Alpha ausgelaufen.
Der inoffizielle Hauptpreis der Einzelwertung ist seit 2010 die Fondsmanager-Kategorie. Die Banken nominierten hierfür 64 (im Vorjahr: 57) AnalystInnen, und zwar nicht nur die Spezialisten für die Österreich-Titel, sondern auch die Experten aus dem CEEResearch. Ins Ergebnis sind die Rückmeldungen von 24 Fondsmanagern/Institutionellen (je drei Stimmen) eingeflossen; es voteten Verantwortliche für Österreich-, aber auch CEE-Portfolios. Folgende fünf Analysten erhielten in der Fondsmanager-Kategorie die meisten Stimmen (alphabetische Reihenfolge, nicht nach Stimmen gerankt): Franz Hörl (Erste Group), Stefan Maxian (RCB), Thomas Neuhold (UniCredit), Teresa Schinwald (RCB) und Gerald Walek (Erste Group). Der Sieg ging an Titelverteidiger Gerald Walek (Erste Group),
er analysiert Andritz, BWT, CAT oil, Lenzing, Palfinger, Polytec und SBO.
29 IR-Manager wählten … Im Zuge der Investor Relations-Wertung standen 22 (Vj: 26) AnalystInnen zur Disposition, ausschliesslich reine Österreich-Experten. Es gab 29 Rückmeldungen aus den IR-Abteilungen, zwei Drittel der ATXPrime-Unternehmen stimmten ab. Folgende fünf AnalystInnen erhielten in der Investor Relations-Kategorie die meisten Stimmen: Christian Bader (Deutsche Bank), Peter Bauernfried (UniCredit), Alexander Hodosi (UniCredit), Bernd Maurer (RCB), Christoph Schultes (Erste Group). Den Sieg holte sich Christian Bader (Deutsche Bank); er analysiert Andritz, Mayr-Melnhof, Kapsch,
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medianet – BE3
an würdige Champs. Die Teamwertung war ein Fall für den Rekordsieger Erste Group
und Erste-Team Nr. 1
award splitter
Award Laudatoren
in die 13. Saison, eventuell mit einigen neuen Teilnehmern.
Oliver Prock, Roland Neuwirth (beide Salus Alpha), Christian Drastil (BE).
Auf der Festsaal-Bühne im Haus der Industrie wurden die Sieger der vier Kategorien (3x Einzel, 1x Team) von Salus Alpha und dem Börse Express geehrt.
Award Impuls
Peter Koren, Vize-Generalsekretär der Industriellenvereinigung.
Teamwertung: G. Walek, V. Sutedja (vorne v.li.), V. Urbankova, T. Unger, G. Artner, F. Mostböck (Mitte), M. Valenta, C. Schultes, H. Eßkuchen, F. Hörtl (hinten) – Team Erste.
Lenzing, Post, Palfinger, RHI, SBO, Strabag und Zumtobel. Bader war im Jahr 2005 auf Rang 3 gelandet, 2007 auf Rang 2 und heuer stand er erstmals ganz oben.
148 BE-Leser krönten … Für die Leser-Wertung standen dieselben 22 AnalystInnen wie in der IR-Wahl zur Abstimmung. Der BE startete hierzu u.a. ein Gewinnspiel im Rahmen einer Roadshow und holte sich so neben der Wahl durch BE-Abonnenten auch physische Votings. Aus 148 Rückmeldungen ergaben sich folgende fünf Stimmenstärkste: Günther Artner (Erste Group), Bernd Maurer (RCB), Stefan Maxian (RCB), Thomas Neuhold (UniCredit), Martina Valen-
Award Schirmherr
ta (Erste Group). Rang 1 ging an Günther Artner (Erste Group), als Teamleiter analysiert er zwar nur zwei Unternehmen (conwert, s Immo), steht aber bei Research-Veranstaltungen stets an vorderster Front. Für Artner ist es nach 2005 und 2006 der dritte Einzelsieg.
Stets besser als der ATX Artner durfte noch einen zweiten Preis in Empfang nehmen, die Teamwertung auf Basis öffentlicher Portfolios mit den Kauftipps. Die Erste Group hat damit in sechs von elf Jahren gewonnen und lag in elf von elf Jahren besser als die Benchmark. 2011: Mehr als 10 Prozentpunkte Outperformance, der Sieg, u.a. dank Polytec/Strabag.
Richard Schenz, Kapitalmarkt beauftragter im Finanzministerium.
Das hohe Standing der Analystenpreise ist auch den Schirmherren zu verdanken: Richard Schenz ist von Anfang an dabei, Johannes Attems seit 2007. Das Haus der Industrie als traditionelle Award-Location, 140 Gäste im Publikum.
L e i ta r t i k el
mail to bettina.schragl@ boerse-express.com Müssen wir uns Sorgen machen? Bricht das Research für heimische Aktien ganz weg, weil die Unternehmen immer kleiner werden, Wien für internationale Investoren an Attraktivität eingebüsst hat, sich wieder alle vor Osteuropa fürchten und die Banken – bei der (aufgezwungenen) Suche nach dem Brot- und Buttergeschäft – gleich das gesamte Investmentbanking kappen? Naja, angesichts der Ereignisse im zurückliegenden Jahr sind diese Überlegungen nicht ganz von der Hand zu weisen: Wir sind mit vier Instituten, deren Kaufempfehlungen für Austro-Aktien wir in
Hausherr Peter Koren eröffnete die Analyst-Awards mit einem gut aufgelegten Impulsstatement. Dann musste er zum Schuldenbremse-Verhandeln.
Wir machen uns jetzt keine Sorgen Auf der Suche nach positiven Aspekten von Banken-Exodus und Kursverfall: Neues kommt nach – und zuversichtlich sind wir ohnehin. bettina schragl
Musterdepots nachbilden, ins Jahr gestartet. Kaum zwölf Monate später sind zwei übrig. Cheuvreux hat die Wiener Niederlassung wieder geschlossen, UniCredit vor Kurzem den Entschluss gefasst, Handel
und Research mit westeuropäischen Aktien an Kepler auszulagern. Das heisst meist nicht, dass die Coverage komplett wegfällt. Aber die Breite fehlt, vor allem die geringer kapitalisierten Unterneh-
men büssen an Aufmerksamkeit ein, was dem Teufelskreislauf, man könnte auch die „klassischen Probleme der Small Caps“ dazu sagen, erneut Nahrung gibt. Aber wir machen uns jetzt keine Sorgen. Es tut uns natürlich leid, wenn Teilnehmer vom Markt verschwinden. Aber es stossen auch neue nach. Berenberg und HSBC haben ihr Austro-Research deutlich aufgestockt, die Baader Bank startet im Jänner mit Analysen zu österreichischen Unternehmen. Wenn die Politik die Verschuldenskrise jetzt noch auf die Reihe kriegt, Aktieninvestments im Basel-III- und Solvency-II-Regelwerk etwas interessanter werden (im Vergleich zu „risikolosen“ Staatsanleihen) und in Österreich die unsinnige Wertpapier-KESt eingestampft wird, gäbe es überhaupt nichts mehr zum Ärgern.
Award Changes
Christine Reitsamer (Baader Bank), Bettina Schragl (Börse Express).
Vieles neu – das Motto 2012. Die Baader Bank ist ein Kandidat für die Teilnahme 2012, dazu evtl. noch weitere Institute. Der BE wird informieren.
Award Team
C. Drastil (BE), U. Haidenthaller (Aktienforum), O. Prock (Salus Alpha).
Zufriedene Bilanz der Veranstalter nach 60 Minuten Round Table „Cafe BE Spezial“ (siehe Seite 9) und 30 Minuten Awardverleihung. Auf zum Buffet.
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Hedgefonds Salus Alpha Frontman Oliver Prock im Interview
„Die Anleger 2012 konzentriert sich AnalystAwards-Hauptsponsor Robert gillinger
© Börse Express/Martina Draper
Börse Express: Warum sponsert Salus Alpha eigentlich die ‚Analyst Awards‘? Was erhoffen Sie sich dadurch? Oliver Prock: Zum einen natürlich, weil wir mit Roland Neuwirth den Rekordsieger des Börse-Express Awards engagiert haben; Wie sie wissen, managt er den Salus Alpha RN Special Situations, und zum anderen hilft es uns Talente zu finden. Damit meinen wir Analysten, die auch gegen den Strom erfolgreich schwimmen und sich auch in schwierigen Marktphasen von ihren Konkurrenten abheben.
BE: Wenn Sie sich das aktuelle Marktumfeld ansehen, zu welchem Ihrer Fonds würden Sie dann warum raten und wie sehen Sie Konjunktur und Börse allgemein? Prock: Das aktuelle Marktumfeld ist geprägt durch die EU-Staats-
„Wir suchen Analysten, die gegen den Strom schwimmen und sich auch in schwierigen Phasen von ihren Konkurrenten abheben.“ schuldenkrise und deren Auswirkungen, sowohl das makroökonomische Umfeld als auch das Kapitalmarktumfeld haben sich massiv verschlechtert. Das stellt Investoren vor erhebliche Herausforderungen. Dieses Thema wird uns auch noch 2012 und darüber hinaus beschäftigen bzw. wird 2012 weiterhin durch Unsicher-
rahofer.
Oliver Prock von Salus Alpha legt mangels Zeit ausschliesslich in Produkte des eigenen Hauses an.
BE: Gibt es einen Strategietyp von Fonds, der aktuell besonders im Fokus der Anleger ist und worauf führen Sie das zurück? Prock: Alle unsere Fonds haben das Ziel absolute risiko-adjustierte Renditen zu erzielen. Besonders im Fokus der Anleger steht aktuell jedoch der Salus Alpha Commodity Arbitrage, was darauf zurückzuführen ist, dass in allen Marktphasen positive Returns erwartet werden können. Konkret bedeutet es, dass der Fonds sowohl in steigenden als auch in fallenden Märkten Gewinne generieren kann. Rohstoffpreise entwickeln sich unabhängig von den Aktien- und Rentenmärkten und weisen damit keine Korrelation zu den traditionellen Märkten auf. Der Salus
Alpha Commodity Arbitrage geht über den klassischen Long-ShortAnsatz hinaus und setzt ein Handelsmodell um, welches auf Arbitrage-Strategien basiert.
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Manchmal muss man flexibel sein.
Mit unserem hohen Maß an flexibilität sind wir in jeder Situation bestens aufgestellt. Durch die rasche anpassung der ressourcen und Kapazitäten bleiben wir auch in Zeiten hoher Volatilität dynamischer und erfolgreicher als andere.
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über seine Favoriten am Hedgefonds-Himmel, Probleme beim Recruiting und wie die Euro-Krise mit einem Schlag beendet werden könnte
investieren nur noch in UCITS“ Salus Alpha auf im Haus gemanagte Produkte – denn externe Manager zu finden, ist derzeit nicht leicht. heiten verbunden mit hoher Volatilität geprägt sein. USA und Europa stehen gefährlich nahe an einer Rezession, was die Investitionen bremst und sich weiter negativ auf den Arbeitsmarkt auswirken wird. Darunter wird natürlich auch der private Konsum zu leiden haben. Die Aktienmärkte werden, solange sich die Euro-Schuldenkrise nicht gelöst hat, unter Druck bleiben. Die Abkühlung der Konjunktur hat insgesamt gesehen Auswirkungen auf die Rohstoffpreise, diese werden allerdings langfristig ihren Aufwärtstrend fortsetzen, angetrieben durch eine starke Nachfrage aus den Schwellenländern und eine Kapazitätsbeschränkung auf der Angebotsseite. Eine Schlüsselstellung bei der Lösung der Krise hat die EZB. Sobald sie dem Markt zu erkennen gibt, dass sie unlimitiert und unbegrenzt Anleihen europäischer Schuldner aufkaufen wird, ist die Schuldenkrise vorbei. Die politischen Veränderungen hierfür sind natürlich schwierig und werden noch Zeit benötigen. In diesen schwierigen, schwer einschätzbaren und durch hohe Volatilitäten geprägten Marktphasen zählt sowohl für Retail- als auch institutionelle Investoren nur eines: Diversifikation in Alpha Strategien und Kapitalerhalt! Wir denken daher, ein MultiStrategie/Multi-Asset-Produkt wie der Salus Alpha Multi Style, der im
„Exane Derivatives Report“ im August 2011 den zweiten Rang unter 85 UCITS III Multi-Strategie-Fonds belegt hat, ist das richtige Produkt für den Anleger. Der Salus Alpha Multi Style versucht eine erfolgreiche Allokation durch kompromisslose Strategie-Selektion umzusetzen. Wir suchen im Portfolio Strategien, die Long-Vola sind, wenn die Volatilität unterbewertet ist, und Short-Vola, wenn die Volatilität überbewertet ist.
„In diesen schwierigen Marktphasen zählt für Investoren nur eines: Diversifikation in Alpha-Strategien und Kapitalerhalt.“ BE: Sehen Sie Managed FuturesStrategien in den aktuell volatilen Zeiten als Vor- oder Nachteil zur Fundamentalanalyse? Prock: Managed-Futures-Strategien versuchen, vorhandene Trends auszunutzen, die auf die Veränderung von Risikoprämien zurückzuführen sind. Solange die Zukunft unsicher ist, und das wird sich nie
ändern, wird es auch Trends geben, die ausgenutzt werden können. Die Fundamentalanalyse stützt sich auf unterschiedliche Faktoren wie z.B. Unternehmensdaten, Wirtschaftsdaten, die Konjunktur oder auch politische Ereignisse. Dabei wird versucht, Über- und Unterbewertungen zu erkennen und diese auszunutzen. Das Problem dabei ist, dass sie auf menschliche Vorgaben angewiesen sind. In einem Umfeld, in dem fundamentale Bewertungen der Realität nachhinken, haben Modelle sicher ‚die Nase vorne‘, weil sie die Realität anders bewerten. Was billig ist, kann noch billiger werden. Bis die Fundamentalanalyse das verstanden hat, ist es bereits zu spät. BE: Ist die Gesellschaft von der Produktpalette her bereits so aufgestellt, wie Sie sich das vorstellen? Bzw. was ist 2012 von Salus Alpha an Neuheiten geplant? Prock: Da es zunehmend schwieriger wird, exzellente externe Manager zu finden, die unseren Due-Diligence-Kriterien in vollem Umfang entsprechen, haben wir uns entschieden, im Jahr 2012 unseren Fokus mehr auf in-house gemanagte Single-Manager-Strategien zu legen und diese zu forcieren. Wir haben bereits 10 in-house Strategien darunter sind Long/Short Aktien, Managed Futures, Commodity Arbitrage, Fixed Income Arbitrage, Long/Short Credit, um ein paar zu
nennen. Strategien, die bis jetzt nur auf Managed-Account-Basis verfügbar waren, könnten z.B. 2012 auch als UCITS Fonds kommen. BE: Sehen Sie noch die Notwendigkeit weiterer regionaler Büros? Prock: Ja natürlich, wir stehen erst am Anfang unserer Expansion. Wir planen in ganz Europa Zweigniederlassungen und auch in Asien die Mannschaft zu vergrössern. Amerika heben wir uns für später auf.
„Was billig ist, kann noch billiger werden. Bis die Fundamentalanalyse das verstanden hat, ist es bereits zu spät.“ BE: Privatanleger stehen bei Hedgefonds zumeist vor verschlossenen Türen. Sie arbeiten an einer eigenen Plattform für Private. Warum dieser Fokus und was erwartet uns im Endausbau? Prock: Ich dachte, das ist noch geheim! Aber da Sie es schon wissen, Sie haben recht. Das Projekt läuft unter dem Namen Salus Al-
pha Direct und wird von unserer Schwesterngesellschaft in Indien umgesetzt. Wir hoffen, Mitte 2012 live zu gehen. Ziel ist es, dem Privatanleger einen günstigen Zugang zu unseren Produkten mit der bestmöglichen Beratung zu geben. BE: Sie waren einer der ersten Hedgefonds-Anbieter im UCITSMantel. Haben sich diese doch sicher höheren Kosten für das UCITS-Labelling gerechnet und was wurde intern dadurch anders als zuvor? Prock: Da muss ich Sie korrigieren. Wir waren nicht einer, sondern der erste Hedgefonds-Anbieter im UCITS-Mantel mit dem Salus Alpha Equity Hedged im September 2007. Unsere Strategie ist voll aufgegangen. Die Krise hat den Markt so verändert, dass Investoren nur mehr ausschliesslich in on-shore UCITS investieren. Dies wird durch Basel III und Solvency II noch verstärkt. Die Kosten sind hier nebensächlich, und sind eine Themenverfehlung. BE: Was bringt UCITS dem Anleger? Prock: UCITS zielt insbesondere auf eine höhere Transparenz im Sinne des Anlegerschutzes, Harmonisierung des Wettbewerbes und Effizienzsteigerung ab. Hinsichtlich Liquidität, Risikomanagement, Transparenz und Reporting unterliegen UCITS-Fonds spezifischen Anforderungen und bringen daher für Anleger maximales Schutzniveau.
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BE6 – medianet
kommentar
Q&A-Einspringer und Voting-Prozess
Q&A FrageN
christine petzwinkler
S
eit 12 Jahren mache ich bei diesem Award den Juryprozess. Und ich muss sagen: Die Erweiterung auf drei Einzelkategorien im Jahr 2010 kam als Input aus den Banken und hat neue Facetten gebracht. Es ist für uns spannend, wer z.B. bei den Fondsmanagern vorn ist. Generell gilt: Die Banken nominieren auf unsere Anfrage hin selbst ihre Kandidaten, die Jurykreise (Leser, IR, Instis) haben je drei gleichwertige Stimmen. Wenn wir also schreiben: 29 Votings, dann handelt es sich um 87 Nennungen. Danke, dass die Analysten stets (fast) vollzählig beim Event sind. Denn wer Sieger ist, wird vorab nicht verraten. By the way: Roland Neuwirth ist im Q&A-Block (Fragen von Michael J. Plos) für seinen Ex-Kollegen Christian Bader (muss aus Compliance-Gründen schweigen) eingesprungen.
kommentar
Zeit für Bezahlresearch
Gerald Walek Erste Group Fonds
Roland Neuwirth Salus Alpha Partner
M
Leser
Friedrich Mostböck Erste Group Team
Warum war es gerade 2011 besonders spannend, Analyst zu sein?
Angesichts der Dominanz Geldpolitischer Themen war 2011 für einen Fundamental-Analysten gar nicht so spannend.
Man hat wieder einmal alle Höhen und Tiefen erlebt. Das ist Börse pur!
2011 war kein einfaches Jahr, Prognosen der Handlungen von Politik und Notenbanken wären wichtiger gewesen als Bilanzen und Gewinn- und Verlustrechnungen.
Da sind wir vor allem in der Macro-Analyse weiter gefordert, weil sich die Verschuldungssituation erwartungsgemäss global zuspitzen wird.
Nächstes Jahr wird die Volatilität an den Märkten …
Wenn Märkte steigen, hat sich noch nie jemand über Volatilität beklagt. Ich hoffe daher, dass die Volatilität in 2012, zumindest gefühlt, sinken wird.
… weniger werden. Eindeutig. Da gibt es keine Steigerung mehr.
… wahrscheinlich weiter hoch bleiben, vor allem im 1. Halbjahr. Danach würde ich auf eine Beruhigung hoffen.
… weiter hoch bleiben.
2012 wird sich herausstellen, dass Gold …
… nebst Aktien, nach wie vor ein unverzichtbarer Bestandteil in jedem erfolgreichen Investmentportfolio sein wird.
… etwas weniger glänzt.
…nach einer Korrektur dann doch wieder in Richtung der bisherigen Höchststände ansteigt.
… weiter gefragt sein wird, solange die Krise anhält und auch Notenbanken auf Gold setzen.
Der ATX schlug sich 2011 (deutlich) schlechter als vergleichbare Indizes, weil …
Gründe gibt es viele; ein Grund, der nicht so oft erwähnt wird, ist der Umstand, dass Österreich von Jahr zu Jahr korrupter wird und im ‚Korruptionswahrnehmungsindex‘ von Transparency International zuletzt auf Rang 16 abgerutscht ist.
… Österreichs Politik nicht existiert, und wenn, extrem kapitalmarktfeindlich ist.
… er (1) Ende 2010 noch einen Wertpapier-KESt -Jahresendspurt hingelegt hat, (2) weil er sehr finanzwertelastig ist, und (3) eine Randbörse ist, auf die viele grosse Fondsmanager in Krisenzeiten leider einfach gänzlich verzichten.
… wir infolge des vermeintlich höheren Risikos durch CEE (Emerging Market Charakter) in einem Abwärtstrend immer stärker zum Handkuss kommen.
„Politische Börsen“ sind …
… aus meiner Sicht ein Hinweis darauf, dass die Preisfindung an den Märkten bereits erheblich beeinträchtigt ist.
… für jeden schwierig. Am meisten natürlich für Analysten.
… leider derzeit die Realität und haben diesmal Beine so lang wie Wolford-Models.
… leider im Rahmen der Staatsverschuldungskrise Realität geworden und haben wahrlich keine ‚kurzen Beine‘ mehr – wie fälschlicherweise immer behauptet wurde.
Europameister 2012 im Fussball wird …
… hoffentlich ein Aussenseiter, beispielsweise England.
… hoffentlich Spanien und nicht Deutschland.
… Deutschland, wenn es die sicher harte Gruppenphase übersteht.
… vielleicht wieder Spanien oder auch Italien. Beide Länder könnten es in der derzeitigen Finanzsituation als Motivation gut brauchen, jedenfalls mehr als Deutschland.
Österreichische Aktien sind 2012 interessant, weil …
… es zahlreiche Weltmarktführer gibt, die dank starker Kernaktionäre bereits seit mehreren Jahren glänzen.
… ausgebombt und „high beta“ (daher interessant nur, wenns raufgeht).
… (1) der ATX in 2011 zu sehr gefallen ist, (2) wir viele tolle Unternehmen an der Börse notiert haben, (3) der Markt im Schnitt 15% unter Buchwert gehandelt wird, (4) auch Osteuropa mittelfristig wieder ein Wachstumsmarkt werden wird …
… CEE nach wie vor ein positives Thema ist, auch wenn es internationale Investoren oft nicht wahrhaben wollen.
2011 unterschied sich von 2008 durch …
… den Umstand, dass die Märkte im Umgang mit Krisen routinierter geworden sind.
… vieles im Detail, aber in Summe war es sehr, sehr ähnlich.
… dass wir 2011 von einem tieferen Niveau gestartet sind und deshalb nicht mehr so viel fallen konnten und die Probleme scheibchenweise gekommen sind und nicht mit einem Schockevent (Lehman).
… eine etwas aufgeschlossenere Sichtweise internationaler Investoren zu Österreich/CEE. Nur oft hat man den Eindruck, die sind an der Wahrheit gar nicht interessiert.
Über diese Analyse habe ich mich besonders gefreut …
nächste Frage bitte.
Polytec long, A-Tec, Verbund und Intercell short.
Nach einem Jahr wie 2011 hat es mich vor allem gefreut, dass wir den Spass an der Arbeit und unseren Humor nicht verloren haben.
Dass Krugman nun wieder genau das Gegenteil zu Österreich behauptet: ein gesundes Land (erst kürzlich 2011) vs. nahe der Pleite ähnlich wie Island und Irland (2009). Also so einen oberflächlichen Schwachsinn hab ich selten vernommen.
Den ATX sehe ich Ende 2012 bei …
Auf ein besonders schwaches ATX Jahr folgt üblicherweise wieder ein Anstieg.
… hoffentlich nicht so falsch wie 2011, möglicherweise deutlich höher als heute.
Das geben wir am 13. Dez. bei unserer Jahresausblickspressekonferenz bekannt.
Möchte meine Pressekonferenz am 13. Dezember nicht abschiessen … :-))
robert gillinger
it den Kursen schwindet auch so das Interesse der Anleger an Aktien. Damit fehlen den Banken Handelsumsätze, mit denen indirekt natürlich die Researchabteilungen finanziert werden. Wie schwer das Geschäft ist, zeigen die zahlreichen Rückzüge von Analysten aus dem Austro-Research, mit der UniCredit an der Spitze. Wohin das Ganze steuern wird, ist klar – Bezahlresearch. Das klingt zwar verwerflich, aber zahlen wir beim Rechtsanwalt nicht auch einfach für die Beratung? Im Fall des Aktienresearch übernehmen die Bezahlung natürlich die Unternehmen selbst. Verwerflich? Nur, wenn das Unternehmen positiv gefärbtes Research erwartet. Keine Sorge, so ‚dumm‘ wären früher einige gewesen. Aber die Zeiten haben sich geändert.
Günther Artner Erste Group
Dienstag, 13. Dezember 2011
medianet – BE7
Nico Baader Der Vorstand der deutschen Baader Bank zu den Österreich-Plänen im Kapitalmarktgeschäft
„Viele Unternehmen sind offen für neue Kapitalmarktpartner“ Rückzug von Mitbewerbern bietet interessante Lücke – bereits zahlreiche Zusagen für Investorenkonferenz 2012. Börse Express: Die Wiener Börse zählt heuer zu den schlechtesten Performern weltweit, institutionelle Investoren sind auf dem Rückzug. Sie haben im Herbst die Ausweitung ihrer Aktivitäten im institutionellen Kundengeschäft auf Österreich angekündigt. Wieso die Entscheidung zu diesem Zeitpunkt? Nico Baader: Als eine in München ansässige Bank ist die regionale Nähe zu weiten Teilen Österreichs von Vorteil. Wir haben in den vergangenen Monaten beobachtet, dass sich analog zu Deutschland immer mehr Wettbewerber aus dem Kapitalmarktgeschäft zurückziehen. Diese Entwicklung hat dafür gesorgt, dass eine Vielzahl von Unternehmen sich nicht mehr ausreichend betreut fühlt und offen für neue Kapitalmarktpartner ist. Diese Offenheit verbunden mit den attraktiven Geschäftsmodellen und Investment Stories der Unternehmen macht uns zuversichtlich, dass wir uns erfolgreich im österreichischen Kapitalmarkt etablieren können. Erste Erfolge konnten wir bereits im zurückliegenden Jahr erzielen.Wichtige institutionelle Investoren haben uns in diesem Schritt bestärkt. Für sie bildet gerade die kombinierte Coverage von deutschen und österrei-
die Indizes darunter, werden diese Bereiche weiterhin von Zurückhaltung geprägt sein. BE: Wenn jemand zu Aktien greifen will, welche Branchen bzw. Titel sollten favorisiert werden? Baader: Aus unserer Sicht werden im kommenden Jahr insbesondere Aktien von Unternehmen gefragt sein, die eine sehr gute Marktposition, ein krisenerprobtes Management, eine geringe Verschuldung und ein konjunkturresistentes Geschäftsmodell aufweisen. Im österreichischen Universum gefallen mir daher Werte wie Andritz, Post und Mayr-Melnhof. BE: Wie hat sich das Umfeld des auslaufenden Jahres auf die Geschäftssituation der Baader Bank ausgewirkt? Baader: Das Jahr 2011 ist für die ganze Branche kein leichtes Jahr. Wir bewegen uns in politisch beeinflussten Kapitalmärkten, die schwer einzuschätzen sind. Natürlich spüren auch wir die Auswirkungen der Staatsschuldenkrise. Als konservativ agierendes Haus haben wir Wertberichtigungen nach dem strengen Niederstwertprinzip vorgenommen, was sich negativ auf unser Ergebnis auswirkt. Operativ betrachtet aber hat die Baader Bank schwarze Zahlen geschrieben. Wir haben dieses Jahr
„In London freuen sich „Im österreichischen
sie wieder stärker zum
Universum gefallen mir
Thema ‚Österreich‘
Werte wie Andritz, Post
betreut werden.“
© Baader Bank
viele Investoren, dass
und Mayr-Melnhof.“ Nico Baader freut sich über gutes Feedback von Investoren und Unternehmen für die Österreich-Expansion.
chischen Unternehmen einen Mehrwert. Eine solche Kombination findet sich derzeit nicht im Markt, da die österreichischen Institute rein auf ihr Heimatland fokussieren und die internationalen Wettbewerber eine Grössengrenze ziehen, die viele mittelständisch geprägte Unternehmen ausschliesst. Genau in dieser Lücke haben wir uns positioniert und treiben den Ausbau unserer österreichischen Aktivitäten weiter voran. BE: Das Team wurde um zwei Österreich-Experten verstärkt, die Research-Tätigkeit soll aufgenommen werden. Wie sind die ersten Monate angelaufen? Baader: Wir waren überrascht, wie gross die Unterstützung für unsere Expansion von Unternehmensund Investorenseite her ist. Als mittelständische Bank sehen wir uns in der Lage, einen sehr breiten Investorenkreis anzusprechen und diesen auch von attraktiven mittelständischen Unternehmen zu überzeugen. Dabei können wir sowohl Tier I Investoren in London, Frankfurt, Zürich und in sonstigen Metropolen in Europa ansprechen, als auch Tier II und III Investoren, die gerade bei Small & MidCaps eine wesentliche Rolle spielen. Darüber hinaus reicht unser Investorenuniversum bis zu mittelständischen Family Offices und Vermögensver-
waltern. Wir konnten auch schon viele Unternehmen für Roadshows in Deutschland, England und Italien gewinnen. So haben wir etwa bereits sieben Zusagen österreichischer ATX-Werte und drei weiterer Unternehmen für unsere Baader Investment Conference im September 2012, die meisten davon auf Management Ebene. Gerade in London freuen sich viele Investoren darüber, dass sie wieder verstärkt zum Thema ‚Österreich‘ betreut werden. Die ersten Analysen zu österreichischen Unternehmen werden noch im Januar 2012 publiziert. BE: Internationale Grossbanken haben sich zuletzt aus Österreich bzw. einigen Geschäftsbereichen zurückgezogen. Warum setzen Sie auf den österreichischen Markt? Baader: Als inhabergeführtes Institut können wir anders agieren als Grossbanken, die dem eher kurzfristigen Denken ihrer Anteilseigner verpflichtet sind. Wir investieren bewusst antizyklisch und langfristig. Schon lange sind wir Mitglied an der Wiener Börse und betreuen österreichische Kunden auf der Investorenseite. Mit dem Rückzug einiger Marktteilnehmer aus dem Investmentbanking sehen wir eine sehr gute Gelegenheit, unsere Position in diesem Segment weiter auszubauen und
eine respektable Stellung als regionaler Broker beanspruchen. Deshalb haben wir insbesondere hier unsere Aktivitäten deutlich verstärkt. BE: Wie sehen Ihre Pläne im Roadshow-Bereich aus? Baader: Roadshows haben für uns eine sehr hohe Priorität, da der direkte Unternehmenskontakt einen Mehrwert für unsere Investoren darstellt und uns momentan von
„Dass wir in einem Jahr ein instabileres Europa haben, ist ein ernst zu nehmendes Risiko.“ vielen Wettbewerbern unterscheidet, die ihr Marketingbudget reduzieren müssen. Für 2012 haben wir das sehr ehrgeizige Ziel, 200 Roadshows von Skandinavien bis Italien durchzuführen. Darüber hinaus werden wir im September 2012 eine dreitägige Investmentkonferenz in München mit deutschen und österreichischen Unter-
nehmen für internationale Investoren veranstalten. BE: Die Börsen sind schon seit geraumer Zeit nur politisch getrieben. Wie schätzen Sie die Lage im nächsten Jahr ein? Worauf konzentrieren Sie sich als Bank? Baader: Für die Lösung der Schuldenkrise in Europa gibt es kein Patentrezept. Viele Vorschläge wie etwa Eurobonds oder noch stärkere Interventionen der EZB am Anleihemarkt, die jetzt in der Diskussion sind, werden sich in der Umsetzung als schwierig erweisen. Wir konzentrieren uns auch im Jahr 2012 auf den weiteren Ausbau unserer Aktivitäten im deutschen und österreichischen Markt. Unser Research-Team wird weiter ausgebaut, die Anzahl der Roadshows mehr als verdoppelt. Ziel ist es, eine schlagkräftige Investmentbank zu etablieren, die auch noch in fünf und zehn Jahren ihre Dienstleistungen als Familienunternehmen anbietet. BE: Was erwarten Sie im Bereich Kapitalmarkttransaktionen für Deutschland und Österreich? Baader: Wenn der DAX über 6.500 bzw. der ATX über 1.900 Zähler steigen, dann wird dies ein gutes Jahr für Transaktionen, also Börsengänge, Kapitalerhöhungen und Unternehmensanleihen. Bleiben
genutzt, um unser Geschäftsmodell weiter zu diversifizieren. Unter anderem haben wir ein grosses Team von der UniCredit und Spezialisten von Chevreux übernommen, um unser Research und unsere Aktivitäten als regionaler Broker für deutsche und österreichische Aktien auszuweiten. BE: Ihre Prognose für die EU auf Sicht eines Jahres? Baader: Vieles hängt davon ab, wie die Politiker die Staatsschuldenkrise lösen werden. Sicher werden die politisch beeinflussten Märkte extreme Auswirkungen auf den Aktienmarkt und den Euro haben. Die zunehmende Diskussion über ein Europa der zwei Geschwindigkeiten mit einer eigenständigeren Rolle der Euroländer sowie die Gefahren für eine auch Mittel- und Osteuropa erreichende Kreditklemme werden dazu führen, dass die Unterschiede der einzelnen Länder wieder stärker in den Mittelpunkt der Diskussionen rücken werden. Die Spannungen innerhalb des Euroraums stellen somit nicht nur den Verbleib einzelner Länder im Euroraum in Frage, sondern drohen gleichzeitig, dem Integrationsprozess im gesamten Europa einen Dämpfer zu verpassen. Dass wir in einem Jahr ein instabileres Europa haben werden, ist daher ein ernst zu nehmendes Risiko.
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Ausblick 2012
DISKUS SIONSRUNDE
Experten-Talk Vor allem die erste Jahreshälfte könnte noch ordentlich holprig werden
Schwieriges Aktienjahr, das letztendlich gut wird
Ulrike Haidenthaller (Aktienforum) stellte die Fragen an: Isabella de Krassny (Semper Constantia), Günther Artner (Erste Group), Wolfgang Matejka (Matejka & Partner), Stefan Maxian (RCB), Alfred Reisenberger (Wiener Privatbank) und Roland Neuwirth (Salus Alpha).
Ob Rezession oder nicht, dazu sind die Meinungen geteilt – Unternehmen besser als 2008 aufgestellt. Das Gute zuerst: 2012 sollte insgesamt ein positives Jahr für die Wiener Börse werden. Darin waren sich die Experten beim Cafe BE anlässlich der Verleihung der Analyst-Awards 2011 überwiegend einig. Aber: Die Durststrecke wird noch etwas andauern, der Weg holprig bleiben. Aber die Börsen dürften schon einiges vorweggenommen haben. Ein Dorn im Auge ist den Analysten und Fondsmanagern allesamt die von der Europäischen Bankenaufsicht EBA verordnete harte Kernkapitalquote für Banken von 9% per Mitte 2012. Im aktuellen Umfeld fahren die Banken im Sinne ihrer Aktionäre die Aktivseite nach unten, Kapitalerhöhungen werden – so möglich – vermieden, die Gefahr einer Kreditklemme steigt.
Kontraproduktive Regel „Damit machen wir es uns schwerer als es sein müsste“, sagt Günther Artner, Co-Head of CEE Equity Research der Erste Group, zu dieser „kontraproduktiven“ Regel. Stefan Maxian, Leiter des Company Research der RCB, ergänzt, dass damit einmal mehr nicht beim Kern des Problems – eben dem mangelnden Investorenvertrauen in europäische Staatsanleihen – angesetzt wird. Bei der RCB gehen die Experten für 2012 von einer milden Rezession in der Eurozone aus (-1%). „Das erste Quartal dürfte schwierig werden, insgesamt stehen die Unternehmen finanziell aber deutlich besser da
als 2007/2008“, so Maxian. „Ich erwarte ein sehr schwieriges Jahr und stelle mich auf ein deflationäres Umfeld ein, weil es an Kaufkraft mangelt und es zur Kontraktion der Bankbilanzen kommt. Die Refinanzierung von Unternehmen, von Immobilienprojekten wird schwieriger. Ich halte daher Cash vor, bin sehr vorsichtig und sichere auch bei Bedarf ab“, erzählt Fondsmanagerin Isabella de Krassny von der Semper Constantia. Eine Rezession im aktuellen Quartal und Anfang 2012 hat auch Roland Neuwirth, der für Salus Alpha den RN Special Situations Fonds managt, einkalkuliert. „Die Börsen werden aber wie immer das Ende der Rezession drei bis sechs Monate vorwegnehmen.“ Sprich, das erste Halbjahr dürfte an den Börsen schwierig bleiben – „vielleicht sehen wir auch nochmals die Tiefststände“, spätestens in der zweiten Jahreshälfte sollten aber höhere Kurse, „vielleicht sogar deutlich höhere“, ins Haus stehen. Alfred Reisenberger, Leiter des Asset Management der Wiener Privatbank, hat zwar einen 100-Schilling-Schein zur Diskussionsrunde mitgenommen, will ihn aber lieber für seine Enkelkinder als Erinnerung aufheben, denn als Startpaket für die Zukunft sehen. „Ich glaube nicht, dass die Eurozone auseinanderbricht. Ich glaube auch nicht an eine Rezession, also dass es zwei Quartale in Folge zu einem negativen Wachstum kommt.“ Prinzipiell ist er somit „sehr positiv eingestellt“. „Vielleicht erin-
nern wir uns in einem Jahr an Ende November 2011 als jenen Punkt zurück, an dem die Schmerzgrenze erreicht war“, spricht Reisenberger auf die akkordierte Stützungsaktion grosser Notenbank für die Dollar-Liquidität der Banken an. Der ATX verstelle zudem ein bisschen den Blick auf die anderen Märkte, verweist Reisenberger auf die Börsen in Italien und Spanien, die heuer deutlich weniger als der heimische Leitindex verloren haben. Wolfgang Matejka von Matejka & Partner Asset Management spricht von einer „Zwei-KlassenGesellschaft“: „Die Banken sind eindeutig in der Rezession. Wir haben uns bereits daran gewöhnt, dass aus der Finanzwelt sehr viele negative Nachrichten kommen, die sich in der Realwirtschaft so nicht widerspiegeln.“ Matejka erwartet „keine Super-Rezession“, sondern eine Abflachung des Wirtschaftswachstums. Im zweiten Quartal 2012 sollte es dann wieder nach oben gehen. Und wenn „Wünsche ans Christkind“ gefragt sind, hat der Anlageprofi einige parat: Die zuständigen Regulatoren und Politiker sollten sich die SolvencyII-Regeln für Versicherer nochmals überlegen (im Gegensatz zu Immobilien oder Aktien müssen Versicherer nach der bisherigen Version kein zusätzliches Eigenkapital für Staatsanleihen vorhalten), ebenso wie die heimische Politik die Wertpapier-KESt, die auf der Investitionsneigung der Österreicher lastet. „Ein Teil der Underperformance des Wiener Marktes ist wohl auch
mit dieser Thematik zu beantworten“, sagt Matejka.
Die Top-Picks Wie positioniert sich der Anleger in Wiener Aktien nun am besten? Wolfgang Matejka gefallen u.a. Amag und BWT. „Wasser ist das seltenste Gut der Welt. Wenn China einmal täglich duscht, haben wir kein Wasser mehr. Das sollte sich auch endlich einmal im Kurs der BWT widerspiegeln“, meint er. Der Finanzsektor wird eine „Restrukturierungs-Story“ bleiben und die eine oder andere Enttäuschung und Kapitalerhöhung liefern. „Wer allerdings hört, dass die RBI tatsächlich eine Kapitalerhöhung durchführt, sollte gleich zugreifen“, empfiehlt Matejka. Denn damit sei das weitere Wachstum gesichert. Roland Neuwirth nennt zuvorderst die Polytec. „Wenn sich die Autokonjunktur einigermassen hält, ist die Aktie einfach zu billig.“ Die Wiederaufnahme der Dividendenzahlung sowie der höhere Streubesitz sind weitere Argumente. Bei der OMV setzt Neuwirth zum einen auf weitere Aufstockungen durch die IPIC, zum anderen könnte auch die Produktion in Libyen und im Jemen schneller als gedacht auf frühere Niveaus zurückkehren. Eine Absage des Nabucco-Projekts wäre zudem ein „Segen“, der der Aktie gleich einmal drei bis vier Euro bringen könnte. „Die OMV ist eine notorisch ungeschickt gemanagte Firma. Vielleicht bessert sich das einmal“, so Neuwirth. Zu guter
Letzt nennt er auch die grösseren drei Immoaktien – Immofinanz, CA Immo und conwert – zu seinen TopPicks. Zum einen wurden diese Titel über die Gebühr nach unten geprügelt, zum anderen gibt es Unterstützung durch strategische Käufer bzw. Aktienrückkaufprogramme. Stefan Maxian würde im ersten Halbjahr eher auf defensive Branchen setzten sowie auf Unternehmen mit Cash-Überschüssen und guten Dividenden. Gefragt nach den Lieblingstiteln, nennt er: Lenzing, Kapsch TrafficCom, Immofinanz, conwert und Post. Günther Artner verweist auf eine „Fülle heimischer Qualitätsunternehmen mit geringer Verschuldung und hoher Profitabilität, wie etwa Amag, Post, Immofinanz, Kapsch TrafficCom, Lenzing und Semperit. Aber auch Finanzwerte wie RBI und VIG sollte man im Auge behalten, falls es nach Abschluss der Diskussion um das Mindestkapital zu einem Rebound kommt. Isabella de Krassny pflichtet bei, auch ihr gefallen heimische Weltmarktführer wie Lenzing, Mayr Melnhof oder Semperit. „Die Banken würde ich allerdings noch nicht angreifen“, stellt sie klar. Alfred Reisenberger empfiehlt vor allem Maschinen- und Anlagenbauer mit hoher Exportorientierung in die Wachstumsmärkte. „Unsere Top-Picks sind Andritz, RHI und SBO.“ Auch bei Banktiteln sieht er vor dem Hintergrund einer sich abzeichnenden „Lösung” beim Schuldenproblem einiges an Anstiegspotenzial.
Dienstag, 13. Dezember 2011
BE10 – medianet
Banken Unsicherheiten lauern an mehreren Fronten – das Tief in der Anlegergunst macht die Sache aber auch wieder spannend
Im Kapitalkorsett auf der Bremse Bettina Schragl
Erste Group-CEO Andreas Treichl lässt die Dividende fßr 2011 ausfallen.
September ein Plus von 1,9%, RBI hat das „merklich“ aus dem Ausblick gestrichen. Von der Wirtschaft hängt auch die Entwicklung der sogenannten Non Performing Loans, also der notleidenden Kredite, ab. Eigentlich sollte in der zweiten Jahreshälfte das Hoch erreicht werden, ob dem wirklich so ist, bleibt abzuwarten. Es ist aber nicht nur eine gedämpfte Kreditnachfrage, die auf dem Wachstum lastet, in einigen Ländern stehen die Banken auch selbst zunehmend auf der Bremse. Ganz offensichtlich gilt das fĂźr Ungarn, wo Erste und RBI mit einer Regierung konfrontiert sind, die
die Bßrden eines Fremdwährungskredits vom Wahlvolk bzw. den Kreditnehmern auf die Banken umladen will. Schmerzhafte Verluste sind vorprogrammiert und wurden teils auch schon verdaut. Derzeit traut sich aber niemand zu sagen, ob es das schon war oder weitere ungarische Entlastungspakete fßr Bankkunden drohen. Aufgrund restriktiverer Kapital- und Ausleihungsvorschriften fßr das Ostgeschäft der Banken, dßrften die Institute auch in anderen Ländern stärker auf die Bremse steigen, meinen Analysten. In Kombination mit Banken aus krisengeschßttelten Euro-Staaten,
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Erste-CEO Andreas Treichl spricht im Oktober bei der VerkĂźndung des hohen Verlusts fĂźr 2011 vom „wärmer anziehen“ als Vorbereitung auf mĂśglicherweise „sehr harte Zeiten“, RBI-Chef Herbert Stepic sieht den Beginn eines neuen Zeitalters: „Die Wahrscheinlichkeit, dass es ein Goldenes wird, ist aber nicht allzu hoch“. Den Banken pfeift ein heftiger Wind entgegen. Das Wachstumstempo frĂźherer Jahre – vor allem jenes der Austro-Banken in Osteuropa – ist passĂŠ und wird in dem Ausmass wahrscheinlich nicht wiederkehren. Vielmehr ist teilweise eine Schrumpfung des Geschäfts angesagt, auch ein TeilrĂźckzug aus einzelnen Märkten und Segmenten steht auf der Tagesordnung. Aktionäre sind nicht nur mit der Aussicht auf erhebliche Verwässerungen ihrer Anteile konfrontiert, auch bei den Renditen drohen magerere Zeiten – von den Dividenden, die ausfallen oder gekappt werden, gar nicht zu sprechen. Die Unsicherheiten fĂźr die Branche lauern an mehreren Fronten: Das alles beherrschende Thema ist derzeit das nicht vorhandene Vertrauen internationaler Investoren in Europa und die Frage, wie dieses nachhaltig wieder hergestellt werden kann. Die Formel ist simpel: Je hĂśher die Zinsen fĂźr den Staat, desto teurer die Kredite fĂźr die Banken und somit letztlich fĂźr
den Privatsektor. Zusätzlich belasten die kĂźrzlich drastisch verschärften Kapitalerfordernisse die Finanzierungskosten der Banken, die bereits kräftig begonnen haben, ihr Engagement in Staatsanleihen zurĂźckzufahren und die Staaten mĂźssen damit um bislang willige Financiers fĂźrchten. Die Beantwortung der in diesem Zusammenhang oft gestellten Frage, wer denn Ăźberhaupt kĂźnftig Staatsanleihen zeichnen wird, hängt einmal mehr von einer nachhaltigen LĂśsung fĂźr die Zukunft der Europäischen Währungsunion ab. Weiters steht die Wirtschaft auf der Bremse. Die OECD warnt in ihrer Herbstprognose vor einer „tiefen Rezession“ in der Eurozone. Das Wirtschaftswachstum 2012 wird mit lediglich 0,2% erwartet. Auch die Schätzungen fĂźr Osteuropa sind in den letzten Wochen deutlich zurĂźckgekommen, wenngleich die Region weiterhin schneller wächst. Die Folgen fĂźr die Banken: Die Erwartungen fĂźr die Entwicklung der Kreditvergabe sinken, zum einen weil die Nachfrage gedämpft ist, zum anderen weil die Banken vorsichtiger werden. Die Erste Group ging ursprĂźnglich fĂźr 2011 von einem Ausleihungswachstum im „mittleren einstelligen“ Bereich aus, die RBI wollte „merklich“ schneller als 2010 (4,3%) wachsen. Was kurz vor dem Jahreswechsel davon Ăźbrig bleibt: Die Erste schafft bis Ende
Š APA/Georg Hochmuth
Schuldenkrise, gedämpftes Wachstum und den Regulator im Nacken – Banker gehen gebeugt ins neue Jahr.
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etwa Griechenland oder Italien, die ebenfalls bei ihren TĂśchtern einsparen bzw. die Refinanzierungen reduzieren, kĂśnnte das zu einer gefährlichen Abwärtsspirale fĂźr die Region fĂźhren. „Dieser Deleveraging-Prozess, der die CEEBankensektoren in noch nie da gewesenem Ausmass auf die Probe stellt, erscheint uns derzeit der gefährlichste Ansteckungskanal zu sein“, schreiben denn auch die Experten von Raiffeisen Research. Aber nicht nur in Osteuropa ist der Abbau von Risikoaktiva angesagt, mit Blick auf die von der Europäischen Bankenaufsicht verordneten KapitalhĂźrden per Mitte 2012 (hartes Kernkapital von 9%) wird in vielen Managementetagen getĂźftelt, wie man mĂśglichst ohne KapitalerhĂśhung auskommen kann, von einer neuerlichen Staatshilfe gar nicht zu sprechen. Es ist somit nicht Ăźberraschend, dass Bankaktien zu den Schlusslichtern in der Anlegergunst zählen. Aber gerade das macht die Sache auch wieder spannend. Eingepreist ist etwa bei Erste und RBI schon viel – KapitalerhĂśhungen inklusive. Ob sie wirklich notwendig sind, werden die nächsten Monate zeigen.Und sobald sich so etwas wie eine nachhaltige LĂśsung in der Schuldenkrise herauskristallisiert, werden Banken wohl kurzfristig zu den stärksten Profiteuren zählen. FĂźr schwache Anlegernerven sind Bankaktien derzeit aber nichts.
Dienstag, 13. Dezember 2011
medianet – BE11
Immobilien Kreditverknappung und Rezession als Belastungsfaktoren, die von inflationärer Geldpolitik mehr als wettgemacht werden könnten
Im Bann von EZB und Konjunktur bettina schragl
Der Zustand der Banken, die Verfügbarkeit von Finanzierungen, die möglichen Auswirkungen von Basel III, Wirtschaftswachstum oder -kontraktion – das alles lässt natürlich auch die Immobilienbranche nicht kalt. „Die jüngste Kursentwicklung bei europäischen Immobilienaktien hat gezeigt, dass dieser Sektor grosse Sensibilität zum Bankensektor aufweist. Dies ist auch kaum verwunderlich, da wohl kaum eine Branche mehr unter einer potenziellen Kreditverknappung leiden würde“, sagt Martin Rupp, Fondsmanager des 3Banken Immo-Strategie. Was die österreichischen Immobilientitel anbelangt, ist allerdings keine Hektik angesagt: „Die meisten Unternehmen sind zumindest für die kommenden zwei bis drei Jahre gut durchfinanziert und haben keinen all zu grossen Refinanzierungsbedarf“, verweist Rupp auf CA Immo, conwert, Immofinanz und die s Immo. Bei einigen europäischen Mitbewerbern sieht das allerdings anders aus. Ein besonders negatives Beispiel ist für den Fondsmanager etwa der deutsche Wohnimmobilienkonzern Gagfah, der im Jahr 2013 eine milliardenschwere CMBS-Anleihe refinanzieren muss. „Insgesamt betrachtet ist der hohe Refinanzierungsbedarf bei Gewerbeimmobilienkrediten in zwei bis drei Jahren ein Damoklesschwert, welches vor allem auch über dem deutschen Immobilienmarkt schwebt.“
Mit Blick auf das zurückliegende Jahr können einige Gesellschaften auf schöne Verbesserungen in der Kostenstruktur verweisen, etwa Immofinanz und conwert. Bei den ursprünglich klassischen Gewinnthesaurierern gehört mittlerweile auch das Wörtchen „Dividende“ zum gängigen Sprachschatz. Erstmals in der beinahe ein Vierteljahrhundert zurückreichenden Unternehmensgeschichte wird die s Immo eine Dividende ausschütten. Die CA Immo bekräftigte jüngst die Absicht, eine Dividende von rund 2% des Net Asset Values auszuschütten. conwert und Immofinanz wollen ihre Divi-
dendenpolitik fortsetzen, wobei sich Immofinanz in puncto Rendite bereits in die europäische Topliga gespielt hat. „Eine Gefährdung der Dividendenzahlung scheint nur bei extrem krisenhaften Entwicklungen denkbar, wenn z.B. ein dramatischer Wertverfall bei den Immobilien eintreten sollte und daher ein Ausweis eines (unbaren) Verlustes in der Bilanz unvermeidbar wäre. Danach schaut es aber kurz- und mittelfristig nicht aus, eher rechnen wir mit steigenden Preisen – trotz oder gerade wegen der Volatilität in den Märkten“, meinte Immofinanz-CEO Eduard Zehetner vor Kurzem.
Etliche Immobilienwerte haben zudem durch laufende Aktienrückkaufprogramme oder strategische Käufer etwas Absicherung nach unten. Bei Immofinanz griff in der Vergangenheit Grossaktionär Rudolf Fries immer wieder zu, zudem wurde ein Aktienrückkaufprogramm genehmigt. Ähnliches ist bei conwert und Kernaktionär Petrus Advisers zu beobachten. Bei CA Immo war im Markt zuletzt Verunsicherung zu bemerken, ob Aktionär UniCredit (17%) vielleicht zur Abgabe gezwungen sein könnte. Aber auch ein solches Szenario könnte eventuell interessante neue Konstellationen bringen.
© Immofinanz
Die meisten Austro-Immos haben mittelfristig keinen grossen Refinanzierungsbedarf.
Immofinanz ist bei der Dividendenrendite bereits in europäischer Topliga zu finden.
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Steigender Leerstand Wie schätzt Rupp die möglichen Kräfte, die im kommenden Jahr auf die Aktien wirken, nun im Detail ein? „Auf operativer Ebene könnte es im nächsten Jahr von der konjunkturellen Seite deutlich Gegenwind geben. Sollten wir in eine Rezession laufen, dann ist bei Gewerbeobjekten mit steigenden Leerstandsraten zu rechnen, was auch in der Cap rate, der Kapitalisierungsrate für die Bewertung der Objekte, ihren Niederschlag finden würde.“ Auf derartige sogenannte Yield Expansions reagieren die Net Asset Values (NAVs) der Unternehmen teilweise sehr sensibel, abhängig vom Grad der Fremdfinanzierung und der absoluten Höhe der momentan verwendeten Kapitalisierungsrate. Sie haben den Grossteil ihrer Immobilienbestände nach IAS40 „fair value“ bewertet, nicht cashwirksame Abwertungen können damit, bilanziell betrachtet, das Eigenkapital „auffressen“. „Ein Grossteil dieser möglichen Entwicklung dürfte vom Aktienmarkt aber bereits antizipiert worden sein“, sagt Rupp mit Blick auf die Kursniveaus. Wesentlich deutlichere Auswirkungen auf den Aktienkurs der Immos dürfte aber wohl die zukünftige Geldpolitik der EZB haben. Denn es ist davon auszugehen, dass diese im Falle einer Rezession bzw. einer sich weiter verschärfenden Eurokrise noch massiver als bisher Staatsanleihen aufkaufen wird. „Eine langfristig derartig inflationäre Geldpolitik könnte dann, im Bezug auf die Kurse von Immobilienaktien, rezessive Tendenzen aus der Realwirtschaft überkompensieren und zu deutlich steigenden Aktienkursen führen“, so Rupp.
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Dienstag, 13. Dezember 2011
BE12 – medianet
Energie Die Ölbranche hat als Gegengewicht zur konjunkturellen Schwäche Europas den Hunger nach Energie der Emerging Markets
Die halbe Miete ist eingefahren Stromproduzenten verkaufen den Grossteil der Ware bereits im Voraus.
© Verbund
Robert gillinger
Der Hunger nach Energie ist da und treibt die Nachfrage sukzessive an.
Wie in allen Branchen blicken auch die CEOs der Energieunternehmen gespannt auf die weitere Entwicklung der Konjunktur. Hängt doch davon ein Teil der Gewinnaussichten ab. Mehr hängen tendenziell die Vertreter der Ölbranche an Wohl und Weh der wirtschaftlichen Entwicklung, als die der Strombranche. Dies, da das Transportwesen als grosser Ölverbraucher ebenso überdurchschnittlich stark mit der Konjunktur korreliert, wie etwa die Petrochemie. Strom hingegen spürt auch in Krisenzeiten weder in Büros noch Haus-
halten einen grösseren Nachfragerückgang nach ihrem Produkt. Die Ölunternehmen haben dafür einen Vorteil, den ein Stromvertreter nicht so leicht aufbauen kann: Einen weltweiten Markt für sein Erzeugungsprodukt Erdöl. Und dieser Markt wird vom zunehmenden Energiehunger Chinas ausgesaugt. Denn auch wenn die Wachstumsprognosen für die derzeit zweitgrösste Volkswirtschaft teils etwas nach unten korrigiert werden, westeuropäische Niveaus werden damit noch immer um ein Vielfaches übertroffen. Mit dem E&P-Portfolio kann die OMV somit einem an sich stagnie-
renden Markt für Mineralölprodukte in der angestammten Heimat samt der dort herrschenden mauen Konjunkturentwicklung entgegenwirken. Das gilt umso mehr für den Zulieferer SBO, der einzig von den weltweiten E&P-Investitionen ‚abhängig‘ ist. Global ist die Ausrichtung von EVN und Verbund zwar nicht, regional wurde aber durchaus diversifiziert. Der Verbund hat die Türkei dafür auserkoren, die EVN vor allem Bulgarien und Mazedonien. Dass diese Expansion nicht ungefährlich ist, zeigen das missglückte Frankreich-Abenteuer des Verbund. Und die EVN zahlte in
Bulgarien und vor allem Mazedonien durchaus auch Lehrgeld. Aus heutiger Sicht sieht das Umfeld für Österreichs Öl-Branche vielversprechend aus. Laut letzter Prognose der IEA wird der weltweite Ölverbrauch im kommenden Jahr weiter steigen, wenn auch weniger als bisher erwartet, was an der wirtschaftlichen Schwächephase liegt, trotzdem: Für 2011 wird jetzt ein Verbrauch von 89,16 Mio. Barrel pro Tag prognostiziert, was 0,7 Mio. Barrel unter der alten Prognose liegt. Für 2012 wurde die Schätzung um 0,2 auf 90,47 Mio. Barrel pro Tag gesenkt. Die IEA geht aber weiter davon aus, dass die Nachfrage bis 2035 auf 99 Mio. Barrel pro Tag steigen wird. Dieses Mehr an Nachfrage bedarf dann in einem ersten Schritt der Dienste von SBO – die weltweiten Investitionen in E&P werden 2012 um 12% steigen, schätzt DNB.
Strom schlägt Öl Höhere Wachstumsprognosen als bei Öl gibt es klarerweise für Strom, der ja vor allem als Öko-Strom dafür sorgen soll, möglichst viel an Öl als Energiequelle zu substituieren. Während die IEA die Ölnachfrage bis 2035 in etwa um 10% steigen sieht, sollen es bei der gesamten Energienachfrage 40% sein, mit Strom an vorderster Front. 2012 sorgt die Strombranche mittlerweile auch weniger als 2013. Denn grosse Stromproduzenten wie der Verbund haben als Geschäftsstrategie den Vorab-Verkauf des Grossteils ihrer Produktion. Das garantiert einen berechenbaren Cashflow und wird ein Jahr zuvor per Futures-Transaktion besiegelt. Auch regionale Versorger wie die EVN können bereits relativ gut ihre 2012er-Zahlen kalkulieren, bestimmt dort die Preise doch zu einem guten Teil der Regulator. 2012 interessieren dann vor allem die Bezugskosten zur Energieerzeugung, wobei beim Verbund die Wasserführung der heimischen Flüsse dazuzurechnen ist. Denn bei aktuellen Strompreisen von unter 60 € je MWh, wird es für einige Gaskraftwerke schwer, überhaupt Geld zu verdienen – der Verbund hat so ein Problem mit Mellach: Bereits vor der Inbetriebnahme gab es einen Verlust von 110 Mio. € durch Abschreibungen. Wirklich spannend wird es für die Strombranche 2013. Ab dann beginnt die nächste Phase an CO2Reduktionsverordnungen der EU: Europas Stromversorger etwa müssen ihre Emissionsrechte dann selbst kaufen und bekommen diese nicht mehr grossteils umsonst von den Regierungen zur Verfügung gestellt. Für den Verbund als „grünen“ Produzenten ist das dann ein Wettbewerbsvorteil und erklärt auch, warum die EVN ein massives Ausbauprogramm der Öko-Stromerzeugung fährt.
im analysten-check
Wir setzen neue Impulse im Osten.
OMV Analysten erwarten 2012 im Schnitt einen Gewinn je Aktie von 4,06 €, was einem KGV von 6,01 entspricht. SBO Analysten erwarten einen G/A von 3,47 €, was einem KGV von 18,51 entspricht. EVN Analysten erwarten einen G/A von 1,22 €, was einem KGV von 8,65 entspricht. Verbund Analysten erwarten einen G/A von 1,53 €, was einem KGV von 12,64 entspricht.
Die Vienna Insurance Group ist mit einem Prämienvolumen von ca. EUR 8,6 Mrd. und mit rund 25.000 Mitarbeitern einer der größten internationalen Versicherungskonzerne in der Region Zentral- und Osteuropa. Als Kompositversicherer bietet sie ihren Kunden qualitativ hochwertige Produkte und Dienstleistungen in den Bereichen Lebens- sowie Nichtlebensversicherung an. Die Aktie der Vienna Insurance Group ist an den Börsen Wien und Prag gelistet. www.vig.com
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medianet – BE13
Endkunden Düstere Konjunkturaussichten für 2012 und schwache Nachfrageszenarien zeigen Wirkung – defensive Unternehmen profitieren
Gegensteuern heisst die Devise Mit welch schwierigen Bedingungen konsumorientierte Unternehmen im nächsten Jahr umgehen müssen. Es gibt eine Reihe von Unternehmen, die zwar von Produkt, Kerngeschäft und regionaler Aufteilung nicht unterschiedlicher sein könnten, dennoch aber eines gemeinsam haben: Sie liefern, verkaufen oder bieten Dienstleistungen unter anderem auch für den Konsumenten. Getrübte Aussichten für die Weltwirtschaft und die Konjunktur in der Eurozone, wie sie Analysten und Ökonomen für 2012 prognostizieren, wirken sich in der Regel negativ auf das Konsumentenvertrauen und den privaten Verbrauch aus. Firmen wie Do & Co, Bene, Wolford, Agrana, BWT oder die Post und Century Casinos leiden mehr oder weniger darunter, sind aber zusätzlich vielfältigsten Umfeldbedingungen ausgesetzt.
© APA
Christa grünberg
Früh- oder Spätzykliker
Flaue Branchenprognosen lassen erahnen, dass klamme und skeptische Verbraucher 2012 weniger Geld ausgeben.
Wenn der Airline-Branchenverband IATA für das erste Halbjahr 2012 von einer der schwächsten Perioden für die Luftfahrtindustrie insbesondere für Europas Airlines ausgeht, dann hat das auch negative Konsequenzen für Caterer wie Do & Co, die immerhin über 70% des Umsatzes und des EBITDAs in dieser Division erzielen. Auch die Luxusgüterbranche – und damit Wolford – muss mit einem Dämpfer rechnen. Experten
gehen für das Umsatzwachstum der nächsten Jahre von nur mehr einstelligen Steigerungsraten zwischen fünf und sechs Prozent aus. Angeheizt wird das Wachstum von China - aber auch dort deuten Prognosen auf geringere Raten als zuvor hin. Selbst Spätzykliker wie Bene, der mit dem Verkauf von Büromöbeln mit rund zwei Quartalen Verspätung auf konjunkturelle Veränderungen reagiert, wird mit grösseren
Herausforderungen zu kämpfen haben. Begegnen will man dem bei Bene mit Effizienzsteigerungsmassnahmen. Ausserdem soll ein geändertes Kaufverhalten in Asien für mehr Nachfrage nach westeuropäischen Einrichtungen sorgen. Agrana aus der eher konjunkturresistenten Nahrungsmittelecke kommend, wird dagegen weiter vom gut gehenden Zuckergeschäft profitieren, weil die Zuckerpreise in der EU aufgrund der ange-
spannten Angebotssituation hoch bleiben werden.
Trendig und defensiv Unternehmen müssen mit der Zeit gehen und sich an geänderte Bedingungen anpassen. BWT baut demzufolge das endkundenorientierte Point of Sale-Geschäft aus und investiert in Werbeaktivitäten zum Markenaufbau, was auch 2012 auf den Ertrag drücken wird. Inso-
fern hat Aktienexperte Wolfgang Matejka mit seiner Meinung über den Hidden Value durchaus recht: „BWT hat sich im Hintergrund mehr bewegt, als man nach aussen gesehen hat.“ „Der mit Abstand attraktivste defensive Wert im ATX“, „Aktie wird weiterhin ihre defensiven Qualitäten ausspielen können“ oder „Post, weil es einfach eine gute Story ist“ – so überschlugen sich die jüngsten Empfehlungen der Analysten Christoph Schultes von der Erste Group oder Bernd Maurer von der RCB zur Österreichischen Post. Neben der allgemeinen Empfehlung zur defensiven Positionierung wird vor allem die hohe Dividendenrendite als Argument genannt, wobei dies auch für nächstes Jahr gelten sollte. Wiewohl auch die Post sich nicht gegen Trends stellen kann. Herausforderungen bleiben die unter der Konjunkturschwäche leidenden Werbesendungen und das internationale Paket- und Frachtgeschäft sowie die elektronische Substitution von Briefen. Zyklische Unternehmen bereiten sich mit erhöhter Effizienz, Kostenreduktionen, neuen Produkten und dem Eintritt in neue Märkte auf schwere Zeiten vor. Auch die Post hat bereits diverse Massnahmen eingeleitet. Defensive Branchenunternehmen haben es im Umfeld düsterer Rezessionsprognosen jedenfalls leichter als zyklische ...
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Dienstag, 13. Dezember 2011
BE14 – medianet
Zulieferer Eisenverarbeitende Industrie freut sich über Erfolge deutscher Premium-Automarken – Mayr-Melnhof und Lenzing haben anderen Fokus
Es hängt fast alles am Auto
Von voestalpine bis HTI – BMW und Co stehen auf Austro-Lieferanten. Doch der Autohimmel bewölkt sich 2012. sumlust der Konsumenten relativ wenig Sorgen machen muss. Seine Hauptabnehmer kommen aus der Konsumgüterindustrie, was vom Waschmittelkarton über die Corn Flakes- und Zigarettenverpackung bis hin zum Pizzakarton reicht. Alles Güter des täglichen Bedarfs, bei denen nicht so leicht zu sparen ist. 2012 zählt als grösste Herausforderung, weitere Teile der bisher geschluckten Preiserhöhungen im Rohstoffeinkauf weiter zu geben.
robert gillinger
Wachstum folgt Wachstum
© Daimler
Wie geht‘s der deutschen Automobilindustrie? Und wie dort im Speziellen dem Premium-Segment? Das ist die grösste Frage, die sich Österreichs Zulieferindustrie rund um voestalpine, Polytec, HTI, aber auch Frauenthal und Amag stellt – und in der Folge Zulieferer der Stahlindustrie, wie RHI und Andritz. Denn ungefähr jede 15. Tonne erzeugten Stahls geht in Kontinentaleuropa in die Automobilindustrie. Und so schlecht dürften die Aussichten im Vergleich nicht sein. Denn die globale Automobilindustrie ist, allen Konjunktursorgen zum Trotz, weiter auf Wachstumskurs. Der weltweite Automobilmarkt wird nach Einschätzung des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) kommendes Jahr somit weiter zulegen. Mit einer gewissen Einschränkung: „Wenn die Politik den Finanzmarkt in den Griff bekommt und damit das Vertrauen der Konsumenten stärkt, wird es ein Autojahr mit Potenzial“, sagt Verbandspräsident Matthias Wissmann. Unter günstigsten Umständen erwartet der VDA-Chef 2012 ein globales Wachstum von 4% auf 68 Mio. Stück. Vieles wird allerdings davon abhängen, wie sich der westeuropäische Markt entwickelt. Sollte die Lage an den Finanzmärkten angespannt bleiben, ist laut Wissmann
Auch für Automobilproduzenten gilt – die Verunsicherung aufgrund der Schuldenkrise belastet Sentiment wie Verkaufszahlen.
auch ein leichter Rückgang des Marktes vorstellbar. Mit Blick auf die automobilen Aussichten in Europa hatten sich zuletzt einige Branchenvertreter wegen der Schuldenkrise pessimistischer gezeigt: Opel-Chef Karl-Friedrich Stracke warnte vor einer empfindlichen Abkühlung; Daimler-CEO Dieter Zetsche zeigte sich besorgt über den Zustand des Marktes. Für Wissmann ist trotzdem klar, dass das Rekordniveau
bei Export und Produktion aus 2011 von 4,55 bzw. 5,9 Mio. Fahrzeugen mindestens gehalten werden kann. Da hilft dann vor allem der Exporterfolg der Premium-KlasseAnbieter, wie Audi, BMW oder Mercedes, etwa in die weiter klar überdurchschnittlich wachsenden Emerging Markets, allen voran China. Das sind auch jene Automobilproduzenten, die das Rückgrat für die auf Qualität spezialisierte
heimische Zulieferindustrie bilden. Stärken von HTI und Polytec sind etwa die Verringerung des Gewichts bestehender Teile bei zumindest gleicher Qualität. Als Folge der Diskussion rund um Benzinverbrauch und Klimaziele setzt die Automobilindustrie auf Gewichtsreduktion. Das leichte Aluminium von der Amag kommt da ebenso zu Einsatz. Mayr-Melnhof wiederum ist ein Zulieferer, der sich um die Kon-
Die Abnehmerbranche von Lenzing ist da volatiler – Textil. Der Holzfaserverarbeiter glaubt aber, langfristig zu den Gewinnern zu zählen. Der Bedarf an Kleidung steigt etwa mit der Kopfanzahl der Menschheit und den Konsumgewohnheiten. Fasern wie Tencel, Lyocell und Co kommt dabei zugute, dass deren Produktion für die Umwelt deutlich weniger schädlich ist als beim Konkurrenzprodukt Baumwolle. 2012 ist für Lenzing jedenfalls ein Wachstumsjahr, aber auch eines, mit dem wieder ein erhöhter Abschreibungszyklus beginnt. Denn Ende des Vorjahrs wurde die Produktionskapazität im chinesisischen Werk doch deutlich um 60.000 auf 140.000 t pro Jahr erhöht. Gleichzeitig haben bereits die Vorbereitungen für den nächsten Schritt – auf 250.000 t bis 2015 – bereits begonnen.
Dienstag, 13. Dezember 2011
medianet – BE15
Infrastruktur Staatliche Auftragsbudgets schmelzen dahin – doch aus dieser Situation ziehen viele Österreicher Vorteile, selbst „Hauptopfer“ Strabag
Schuldenkrise: Chance & Risiken Robert Gillinger
Die Diskussion um die öffentliche Schuldenkrise erreicht immer stärker die Realwirtschaft. Doppelt getroffen ist damit die Baubranche. Vor allem der Tiefbau ist seit je stark von der Ausgabefreudigkeit der öffentlichen Hand abhängig. Nach Lehman profitierte der Sektor durch konjunkurstützende Infrastrukturprojekte. Doch die leeren Staatskassen lassen das eine oder andere Projekt wieder in der Schublade verschwinden. Und grossartiger Nachschub an Aufträgen aus diesem Bereich ist auch nicht in Sicht. Darauf reagierte bereits die europäische Branchenvereinigung Euroconstruct und reduzierte ihre bisherigen Prognosen für die weitere Entwicklung der Bauwirtschaft. Mittlerweile wird nun auch für 2012 ein Rückgang der Bauproduktion erwartet – um 0,3 Prozent. Das wäre seit 2008 das fünfte Jahr en suite mit einem Minus, 2011 wird ein Rückgang von 0,6% erwartet. Erst ab 2013 soll die Bauwirtschaft wieder wachsen.
im selben Vergleichszeitraum um 3,6% gestiegen. CEO Tony Tyler kommentiert das wie folgt: „Das Topthema ist die Fracht. Seit Jahresmitte ist dieser Markt um fast fünf Prozent geschrumpft. Das ist weit mehr als der Rückgang des Welthandels, der ein Prozent beträgt. Die Luftfracht gehört zu den ersten Branchen, die unter einem sinkenden Vertrauen in die Weltwirtschaft leiden.“ Dafür sind die Passagierzahlen stabiler, ausser es gibt einen Vulkanausbruch … Beim Wiener Airport kommt erschwerend dazu, dass ab 2012 vermehrt Abschreibungen durch den Neubau Skylink anfallen. Dieser be-
lastet die Bilanz bereits heuer mit einer Sonderabschreibung in Höhe von 29 Mio. €. Grund dafür sind Schäden, die durch mangelhafte Ausführungen der Baufirmen oder überhöhte Rechnungen entstanden sind. Diese und andere Sonderabschreibungen summieren sich auf 74 Mio. €, was einen Grossteil des Gewinns aufzehren wird. Das ist jedoch nur ein Vorgeschmack auf die künftigen Ergebnisse. Ab 2012 nimmt der Flughafen Skylink operativ in Betrieb und wird daher auch mit den ‚regulären‘ Bilanzabschreibungen beginnen. Laut Aussagen aus dem Frühjahr handelt es sich dabei um rund 50 Mio. € pro
Jahr. Dem Flughafen fällt es damit schwerer als früher, sich unter den Top-Dividendenzahlern Österreichs zu positionieren. Summa summarum lässt sich zu den österreichischen Branchenvertretern sagen: Sie tun ihr Möglichstes, das Geschäft regional auf möglichst breite Beine zu stellen, um Konjunkturzyklen besser ausgleichen zu können. Vor allem das erste Halbjahr wird aber für alle nicht zu den besten zählen, da sich die Stimmung hinsichtlich neuer Aufträge immer mehr eintrübte, je näher der Jahreswechsel kam. Das zeigt sich in den immer unklarer werdenden Ausblicken für 2012.
© Porr
Mehreinnahmen für leere Staatskassen verspricht etwa Kapsch – auch neue Regelungen helfen.
Die Bauwirtschaft leidet speziell unter staatlicher Geldknappheit.
Keine Insel der Seligen Die noch beste Entwicklung wird dem Hochbau prophezeit; dabei steht im Wohnbau die Sanierung im Vordergrund, sonst eher Neubauten. In diesem Bereich helfen auch die verstärkten KlimaschutzMassnahmen, etwa mit verschärften Vorschriften in der Gebäudesanierung. Hier etabliert sich Wienerberger mehr und mehr als Marktgrösse in strategischen Nischen. Auch Zumtobel kommt verstärkt zum Zug. Es hilft zusätzlich die Verbannung der klassischen Glühbirne in immer mehr Staaten, LED ist gewünscht und der Wachstumsmotor hinter dem Spätzykliker Zumtobel. Der klassische Baukonzern, sofern gross genug, versucht wiederum, den Nachteil der staatlichen Liquiditätsengpässe in einen Vorteil zu münzen. Public Private Partnerships entlasten das aktuelle Budget der öffentlichen Hand, da etwa die Strabag die Kosten für die Errichtung eines Autobahnteilstücks übernimmt. Dafür gibt es hernach einen steten Cash-Strom über viele Jahre hinweg für das Bauunternehmen, faktisch die Vermietungserlöse des Errichters und Betreibers. Während Strabag somit die Verschuldungsproblematik mit einem weinenden und einem lachenden Auge sieht, gewinnt ihr Kapsch TrafficCom durchwegs Positives ab. Mauterlöse sollen den Staatssäckel füllen, und Kapsch stellt das entsprechende Know how mittlerweile weltweit zur Verfügung. Ähnliches versucht Palfinger. Die Österreicher verhandeln gerade über ein grosses Joint Venture in China, für das sogar eine Kapitalerhöhung gebraucht wird. Dann wäre Palfinger endgültig eine globale Grösse in seiner Nische. Selbst Flughäfen sind keine Insel der Seligen in wirtschaftlich schwächeren Zeiten. Das zeigt sich speziell beim Frachtumschlag. So sind die Verkehrszahlen im weltweiten Cargo-Geschäft im Oktober gegenüber dem Vorjahresmonat um 4,7% gesunken, gab die International Air Transport Association (IATA) bekannt. Im Passagiergeschäft hingegen sind die Zahlen
DAS AKTIENFORUM PRÄSENTIERT: Der Kapitalmarkt schafft mehr: Wachstum, Wohlstand, Arbeitsplätze. Das Aktienforum Kapitalmarkt-Offensivprogramm. Anregungen für eine aktive Kapitalmarktpolitik für Österreich.
Es ist beinahe noch druckfrisch: das Aktienforum, als Stimme der börsennotierten Unternehmen, hat ein Offensivprogramm mit Anregungen für eine aktive Kapitalmarktpolitik verfasst: Die öffentliche Debatte über Börsen vermittelte zuletzt ein verzerrtes Bild als Spielwiese von Spekulanten. Die entscheidende Rolle von Kapitalmärkten als Marktplätze für Eigenkapital geriet dabei zunehmend aus dem Blick. Aber: Wie sollen große Unternehmen Investitionen oder große Akquisitionen finanzieren? Wie kommen kleine, innovative, schnell wachsende Unternehmen zum nötigen Eigenkapital, um ihre Expansion zu finanzieren? Dies alles gelingt nur dank funktionierender Eigenkapitalmärkte. Als Verband der Aktienemittenten ist das Aktienforum überzeugt: Der Wirtschaftsstandort Österreich braucht einen funktionierenden Eigenkapitalmarkt und eine kluge Kapitalmarktpolitik, die das Vertrauen der Anleger in den Kapitalmarkt wieder herstellt. Nur eine von allen gesellschaftlichen Kräften getragene offensive Kapitalmarktpolitik kann den heimischen Unternehmen jenes Kapital sichern, das sie im internationalen Wettbewerb dringender denn je brauchen. Das aufliegende Offensivprogramm enthält konkrete Anregungen für eine aktive Kapitalmarktpolitik für Österreich, die Vertrauen bildet und aufklärt notwendige Reformen der regulatorischen Infrastruktur umsetzt und das Angebot deutlich verbessert. Die Printversion ist kostenlos per Anfrage sowie online auf der Homepage des Aktienforums als Download erhältlich (www.aktienforum.org). Das Aktienforum freut sich auf einen konstruktiven Dialog für eine Kapitalmarktpolitik, von der das ganze Land profitiert: Durch mehr Wachstum, mehr Wohlstand und mehr Arbeitsplätze.
Rückfragehinweise: Aktienforum | office@aktienforum.org | Tel: +43 (0) 1 71135 2345
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Salus Alpha Commodity Arbitrage Commodities sind wichtig für die Diversifikation Dies ist nur die halbe Wahrheit. Da die Rohstoffpreise heute stark durch die Nachfrage aus China angetrieben werden, bewegen Sie sich nun im Gleichschritt mit den Aktienmärkten. Werden Rohstoffe zu einem Portfolio hinzugefügt, reduziert sich nur die Hälfte des Risikos, wie untenstehende Tabelle zeigt.
Image copyright Jim Barber,2011. Used under license from Shutterstock.com
11,12% p.a. durch Investition in Commodities
Korrelation: Commodities vs. Equities 1994 - End 2004
Start 2005 - Aug 2011
S&P GSCITM Spot
S&P GSCITM Spot
S&P 500
1%
44%
FTSE 100
-2%
42%
Beispiel Korrelation: steigt oder fällt der S&P 500 Index um 1%, bewegt sich der S&P GSCITM Spot Index um 0,44% in dieselbe Richtung bei einer Korrelation von 44 %
Dies ist durch riskante Long Only Investments nicht erreichbar. Anleger versuchen die Performance des S&P GSCI™ Spot Index zu erzielen, können aber nur in den S&P GSCI™ Futures Index investieren. Statt einem Ertrag von durchschnittlich 16,42% p.a., wurde ein Ertrag von -0,1% p.a. bei einem maximalen Jahresverlust von über -40% auf Grund von Rollverlusten erzielt. Diese Rollverluste sind die Ertragschance der Salus Alpha Commodity Arbitrage Strategie. S&P GSCITM Spot Index vs. S&P GSCITM Futures Index
S&P GSCITM: Spot Index vs. Futures Index Performance
S&P
160
TM
130
100
70
S&P GSCITM Spot Index
Value for Investor in S&P GSCITM Futures Index
2005 2006 2007 2008 2009 2010 Aug-2011 Ø p.a.
GSCI Spot 39.06% 0.45% 40.71% -42.80% 50.30% 20.44% 6.78% 16.42%
S&P TM GSCI
Futures 21.80% -19.30% 24.22% -48.09% 8.49% 12.81% -0.66% -0.10%
Differenz aufgrund von Roll Verlusten -17.26% -19.75% -16.49% -5.29% -41.81% -7.63% -7.44% -16.52%
PROFITIEREN SIE VON ROLLVERLUSTEN Outperformance Salus Alpha Commodity Arbitrage vs. S&P GSCITM Futures Salus Alpha Commodity Arbitrage 2005 2006 2007 2008 2009 2010 Aug-2011 Ø p.a.
S&P
Out-
GSCITM Futures
performance
19.60%
21.8%
0.00%
21.60%
-19.3%
40.90%
15.90%
24.2%
0.00%
14.90%
-48.1%
63.01%
-1.80%
8.5%
0.00%
-1.51%
12.81%
0.00%
9.13%
-0.66%
9.79%
11.12%
16.24%
Die Salus Alpha Commodity Arbitrage Strategie versucht die Differenz zwischen S&P GSCI™ Spot und S&P GSCI™ Futures als Ertrag zu erzielen, indem Preisdifferenzen von identen Rohstoffen arbitriert werden (Calendar Spread). Die Strategie erzielte im Durchschnitt 11,12% p.a. bei einem maximalen Jahresverlust von -1,8% (Outperformance gegenüber S&P GSCI™ Futures von 16.24% p.a.). Die Strategie ist marktneutral und kann sowohl in steigenden als auch in fallenden Märkten Gewinne erzielen. Der Salus Alpha Commodity Arbitrage hat keinerlei Korrelation zu Aktien und Anleihen. Fonds Merkmale:
ISIN: AT0000A0EYN5 (T) ISIN: AT0000A0EYPO (VT) Rechtsform: UCITS III Liquidität: Täglich
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sind erhältlich auf :
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*Quelle aller Performancezahlen: Salus Alpha, Reuters. Fondsperformance errechnet sich aus der CAX Index Performance vom 1.1.2007 bis 30.11.2009 und der tatsächlichen Fondsperformance seit Startdatum (1.12.2009). Hierbei handelt es sich um eine Werbemitteilung. Unsere Kommunikationssprachen sind Deutsch und Englisch. Historische Erträge und Fondsperformance sind keine Garantie für zukünftige Performance. Aus der Wertentwicklung der Vergangenheit kann kein verlässlicher Rückschluss auf die zukünftige Entwicklung eines Veranlagungsprodukts gezogen werden. Es wird keine Garantie gegeben, dass das Veranlagungsprodukt die Investmentziele erreicht. Die Bestandteile des Veranlagungsprodukts können im Wert sowohl steigen als auch fallen, und deren Wert kann darüber hinaus durch schwankende Wechselkurse beeinflusst werden. Salus Alpha hat auf derartige Entwicklungen keinen Einfluss. Die angegebenen Werte sind Bruttoertragswert vor Abzug von einem allfälligen Ausgabeaufschlag und Steuern. Es ist einem Vermittler nicht gestattet, von den jeweils gültigen Produktunterlagen abweichende Auskünfte oder Erklärungen abzugeben. Trotz sorgfältiger Prüfung sämtlicher in dieser Produktunterlage genannten Informationen, kann Salus Alpha für die Richtigkeit keinerlei Gewähr übernehmen. Der Verkaufsprospekt sowie dessen allfälligen Änderungen wurden gem. ¤6 InvFG im Amtsblatt zur Wiener Zeitung veröffentlicht. Die geltende Fassung liegt bei der ERSTE-SPARINVEST Kapitalanlagegesellschaft m.b.H. auf. Das genaue Datum der jeweils letzten Veröffentlichung im "Amtsblatt zur Wiener Zeitung" sowie allfällige Abholstellen werden auf Wunsch bekanntgegeben.