Sondernummer Rohstoffe 2011

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BÖRSE EXPRESS

Mittags-News für Finanzprofis.

Nr.2384a/20 10 11

Investment-Kompendium: Von A wie Aluminium bis Z wie Zucker

Rohstoffe, Investment mit vielfältigen Möglichkeiten

Eintauchen in die Assetklasse Rohstoffe: Interessante Anlagemöglichkeiten und dafür geeignete Zertifikate. Der Börse Express hat in Zusammenarbeit mit der Societe Generale in einer Serie die wichtigsten Rohstoffe aus den Bereichen Edelmetalle, Industriemetalle und Agrar unter die Lupe genommen - vor al-

lem was die Angebots- und Nachfragefaktoren sowie die jüngste Preisentwicklung anbelangt. Ausserdem haben wir noch mit Peter Bösenberg, dem Rohstoff- und Zertifikatexperten der Société Générale, über die Gründe für das Nachzüglerdasein der Goldaktien gesprochen. Für Anleger, die in diese attraktiv bewerteten Minenwerte investieren wollen, hat Bösenberg zwei Zertifikate auf Indizes aus dem Köcher gezaubert.

Nachdem die einzelnen Rohstoffe zuerst im täglichen Börse Express-PDF vorgestellt wurden, präsentieren wir hiermit nun die zusammengefasste Sondernummer. Auf der letzten Seite gibt Société Générale mit ihrer Produkt- und Basiswertematrix noch Auskunft über ihre Produktpalette.

➤ Auf den folgenden Seiten finden Sie das Interview und detaillierte Rohstoffstories


BÖRSE EXPRESS INTERVIEW BÖRSE EXPRESS

Interview

„Wir raten prinzipiell zu einer breiten Streuung“

Peter Bösenberger, Rohstoffexperte der Société Générale zur Frage, warum Minenaktien den Edelmetallpreisen hinterherhinken und über interessante Investments im Bereich RohstoffZertifikate. Börse Express: Was ist an dem derzeitigen Rohstoff-Superzyklus besonders auffällig? Peter Bösenberg: Vor allem fällt bei diesem Zyklus, der seit zehn Jahren insbesondere bei den Edelmetallen anhält, auf, dass die Silber - und Goldaktien hinter der Entwicklung der jeweiligen Edelmetallpreise zurückbleiben. Wenn ich das eine oder andere Unternehmen auf der aktuellen Goldpreisbewertung durchrechne, dann sind die Aktien spottbillig..

Gibt es noch einen Grund für das Hinterherhinken der Minenaktien? Ja, auf der anderen Seite ist es psychologisch bedingt. Manche trauen dem steigenden Goldpreis nicht, glauben an eine Blase, und veranlagen deswegen auch nicht in Goldaktien. Die Diskrepanz ist also da, aber der Markt spielt das derzeit noch nicht. Also bin ich hinsichtlich Chance/Risiko.-Verhältnis mit Gold- oder Silberaktien weit besser dran, als mit einer zyklischen Aktie. Welche Möglichkeiten hat ein interessierter Investor hinsichtlich Minenaktien und Zertifikaten, dem Spezialgebiet der Société Génerale? Wir raten prinzipiell immer dazu, breit zu streuen, dann kann man weniger leicht ausrutschen. Daher ist es eine Variante, ein Zertifikat auf einen Minenaktienindex zu kaufen. Da wäre zum Beispiel der ehemalige Amex Goldbugs Index - heute Nyse Arca Goldbugs Index - der aus sehr grossen Produzenten besteht, wobei deswegen die Dynamik nicht ganz so gross ist.

„Für Rohstoff-Anfänger eignen sich Produkte mit Kapitalschutz.“

Woran liegt das? Wir haben auf der einen Seite unter anderem sehr hohe Energiekosten. Gegenüber von vor zehn Jahren sind die Ölpreise wesentlich teurer und auch die anderen Rohstoffe.

Heisst das, für die Goldproduzenten oder Explorer wird es teurer, eine Mine zu betreiben? Ja, für die Maschinen und Transporter benötigt man jede Menge Geld. Zum Beispiel kosten die Reifen der Trucks, die eine Übertagemine zum Abtransportieren der Gesteins braucht, fünf mal so viel wie vor zehn Jahren. Daher ist es für die Unternehmen schwieriger, Gewinne zu machen - trotz des hohen Goldpreises. Dazu kommt noch, dass es sowieso immer schwieriger wird, rentable Lagerstätten zu finden. Unter den gegebenen Bedingungen dann umso mehr.

Gibt es eine dynamischere Möglichkeit? Ja, wir haben Anfang des Jahres einen anderen Index aufgelegt, sozusagen den MDAX der Minenindizes. Das ist der Gold & Silber Developer Index. Er enthält Goldminen mit einer Maximalproduktion von 500.000 Unzen und Silberproduzenten mit einem Maximaloutput von zwei bis drei Millionen Unzen im Jahr. Das sind tendenziell Übernahmekandidaten und Unternehmen mit einem grösseren Wertsteigerungspotential als die ganz grossen Förderer. Dieser schwerpunktmässig Goldminen beinhaltende Index hat seit Jahresbeginn schon eine Performance von 20% hingelegt, das ist im Vergleich zu den Aktienmärkten schon sehr gut. Und darauf gibt es ein 1:1 Indexpartizipations-Zertifikat, allerdings nicht wäh-

rungsgesichert. Je nach Risikoneigung kann man also entweder in ein Indexzertifikat auf den Nyse Arca Goldbugs Index oder auf den volatileren Gold & Silber Developer Index mit Unternehmen aus der zweiten Reihe investieren.

Wenden wir uns wieder den Rohstoffen zu. Wo befinden wir uns im Zyklus? Prinzipiell dauern Rohstoffzyklen länger als Aktienmarktzyklen. Bei Gold und Slber nähern wir uns meiner Meinung nach dem Ende des Zyklus. Auf jeden Fall liegt der längste Teil schon hinter uns. Wie sieht es bei den anderen Rohstoffen aus? Hier müssen wir differenzieren. Industriemetalle sind sehr konjunkturabhängig und derzeit ist die Frage, wie sehr ist die Konjunktur am Kippen. Hier raten wir sehr zur Vorsicht.grarrohstoffe wiederum haben nie wirklich lange Zyklen mitgemacht. Die sind vielmehr von klimatischen Bedingungen oder dem Bevölkerungswachstum abhängig. Hier glauben wir, dass die Tendenz nach oben weitergeht, wobei die Unterschiede unter den einzelnen Agrarrohstoffen gross sein können. Wozu raten Sie Anlegern, die sich erstmalig in den Bereich Rohstoffe wagen? Jemand, der sich dort nicht gut auskennt, sollte ein Zertifikat auf einen breiten Rohstoffindex kaufen oder besser noch Produkte mit Kapitalschutz auf verschiedene Rohstoffe mit einer Laufzeit von vier, fünf Jahren. Interview: Christa Grünberg


BÖRSE EXPRESS NEWS Mehrteilige Serie „Rohstoffe“ in Zusammenarbeit mit Société Générale

Rohstoffe als Anlageform: Palladium, die „kleine Schwester“ des Platin Mit derzeit etwas über 1800 US-Dollar je Feinunze ist Platin aufgrund knapper Vorkommen und relativ aufwändiger Fördermethoden gleich teuer wie das edle Metall Gold. Gut also, dass es eine „kleine Schwester“ hat: Palladium. Chemische Ähnlichkeiten und ein wesentlich günstigerer Preis ermöglichen die Substitution des einen Edelmetalls durch das andere. Das silbrig glänzende Palladium wurde 1803 vom englischen Arzt und Chemiker William Hyde Wollaston entdeckt. Auch wenn es häufiger als Gold und Platin vorkommt, ist Palladium stets sehr selten. Es wird vorwiegend als Nebenprodukt der Platin-, Nickel- und Kupferproduktion gewonnen, wobei Russland als weltgrösstes Förderungsgebiet für ungefähr 50% der globalen Produktion verantwortlich ist und die internationale Angebotsseite somit erheblich dominiert. Da Edelmetallanleger während der Rezession der letzten Jahre vor allem Gold oder Silber präferierten, erlitt Palladium Ende 2008 starke Kurseinbrüche. Besonders die Krise der Automobilindustrie wirkte sich negativ auf den Preis aus, denn wie bei Platin werden auch hier ungefähr 60% der Gesamtproduktion in der Automobilbranche verwendet, z.B. als Katalysatoren. Mit einem Minus von rund elf Prozent legte Palladium im laufenden Jahr die schlechteste Performance unter den Edelmetallen hin. Grund dafür war die Katastrophe in Japan, in deren Folge viele ja-

panische Autobauer ihre Werke schliessen mussten und weniger Autokatalysatoren nachgefragt wurden. Mit wenigen Aussichten auf einen steigenden PKWAbsatz wird es für Palladium schwierig sein, von seinem derzeitigen Niveau knapp über 700 US-Dollar - wieder aufwärts zu tendieren.

Weitere Anwendungen Feinverteilt ist Palladium ein exzellenter Katalysator zur Beschleunigung chemischer Reaktionen. Weiters verwendet wird es u. a. für Schmuck und Uhren und für Feinstfolien, weil es bis zu 0,01 µm dünnen Folien ausgewalzt werden kann. „Technisch“ dient es als Kontaktwerkstoff für Relais, als Zahnersatz, für medizinische Instrumente, in der Nanotechnologie oder

auch für Pd/Ni-Legierungen als Goldersatz in der Elektroindustrie (galvanische Beschichtung von Kontakten). (cg) Am Mittwoch im Börse Express: Aluminium

PALLADIUM ($ JE UNZE)

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BÖRSE EXPRESS NEWS Serie „Rohstoffe als Anlageform“ in Zusammenarbeit mit Société Générale

Aluminium: China treibt die Preise weiter an Im Periodensystem gehört das Element mit dem Symbol Al zur dritten Hauptgruppe oder Borgruppe. Aluminium ist das dritthäufigste Element und das häufigste Metall in der Erdkruste, tritt jedoch wegen seiner Reaktionsfreudigkeit fast nur in chemisch gebundenem Zustand auf. Das einzige wirtschaftlich wichtige Ausgangsmaterial ist Bauxit; Vorkommen befinden sich in Südfrankreich, Guinea, Bosnien, Ungarn, Russland, Indien, Jamaika, Australien, Brasilien und in den USA. Bei der Herstellung unterscheidet man Primärbzw. Hüttenaluminium aus Bauxit und Sekundäraluminium aus Aluminiumschrott. Die Wiederverwertung verbraucht nur etwa fünf Prozent Energie gegenüber der Primärgewinnung. In den vergangenen Jahren kam es zu einem deutlichen Preisanstieg am Weltmarkt, der vor allem auf der starken chinesischen Nachfrage beruht. Das Land ist zwar gleichzeitig auch grösster Produzent, aber der dortige Bau neuer Häuser wird viel Aluminium verbrauchen. Im Fünf-Jahres-Plan Chinas ist aufgeführt, dass in diesem Zeitraum 32 Millionen neue Häuser entstehen sollen. Eine Entwarnung bei den Preisen steht demnach nicht an. Zuletzt notierte der Alu-Preis an der Londoner Metall Börse bei ca. 2330 US-Dollar je Tonne.

Vielseitige Anwendungen Dank seiner geringen Dichte wird Aluminium gern dort verwendet, wo es auf die Masse ankommt, die beispielsweise bei Transportmitteln zu geringerem Treibstoff-

verbrauch beiträgt, also vor allem in der Luft- und Raumfahrt. Auch im Fahrzeugbau gewinnt es deshalb an Bedeutung; hier standen früher der hohe Materialpreis, schlechtere Schweissbarkeit sowie die problematische Dauerbruchfestigkeit im Weg. In Legierungen mit z.B. Magnesium oder Silizium werden aber ALUMINIUM (USD JE TONNE)

Festigkeiten erreicht, die jenen von Stahl nur wenig nachstehen. Daher ist die Verwendung von Aluminium zur Gewichtsreduzierung überall dort angebracht, wo Materialkosten nur eine untergeordnete Rolle spielen. Aluminium lässt sich durch Strangpressen und Druckguss in komplizierte Formen bringen. Das ist ein grosser Vorteil bei der Fertigung von Hohl- und Kühlkörperprofilen oder in der Antennentechnik. Als Leitermaterial für elektrischen Strom wird es vor allem dann verwendet, wenn es sich um starre und dicke Leitungen handelt (Stromschienen, Erdkabel). Hier bietet es Kostenvorteile gegenüber Kupfer. Weitere Einsatzgebiete finden sich in der Elektronikindustrie und im Verpackungsbereich. (cg) Morgen im Börse Express: Baumwolle

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Baumwolle, in Schwellenländern begehrt raffinierten Zustand als Speiseöl oder Brennstoff genutzt werden und ist ein Grundstoff in der kosmetischen Industrie. Der nach dem Auspressen des Öls verbleibende Ölkuchen dient häufig als eiweissreiches Viehfutter, wird jedoch aufgrund seines hohen Gossypolgehalts nur an ausgewachsene Wiederkäuer verfüttert. 20% der Samen können zu Öl, 50% zu Baumwollsamenkuchen gepresst werden. Schalen bilden den Rest. Baumwollsamen galten in den USA früher auch als Hausmittel, um einen Schwangerschaftsabbruch herbeizuführen. Der Hauptanwendungsbereich für Baumwolle ist klarerweise die Textilindustrie. Mit einem Mengenanteil von etwa 33% an der globalen Produktion von Textilfasern und einem Mengenanteil von etwa 75% an Naturfasern ist Baumwolle die mit Abstand am häufigsten eingesetzte Naturfaser für Heim- und Bekleidungstextilien. Ausserdem wird Baumwolle auch in vielen anderen Bereichen verwendet, z. B. als Verbandsmaterial in der Medizin, bei Kosmetik und Hygiene als Watte(stäbchen). Fischernetze, Seile und Taue bestehen häufig ganz oder teilweise aus Baumwollfasern, ebenso Zelte, Planen und Persennings. Früher wurden auch Feuerwehrschläuche daraus gefertigt. Weiters findet Baumwolle bei der Herstellung einiger Papiersorten, von Zellulose, Kaffeefiltern und Bucheinbänden Verwendung. Baumwolle wird weiters auch als Verstärkungsfaser für Kunststoffe eingesetzt.

Haupteinsatzgebiet dafür sind duroplastische Verbundwerkstoffe vor allem für LKW-Fahrerkabinen. Durch ihre hohe Dehnfähigkeit ermöglicht die Beimischung von Baumwolle zu anderen Naturfasern eine deutliche Verbesserung der Schlagzähigkeit dieser Werkstoffe. In Form von Nitrocellulose dient Baumwolle der Herstellung von Munition und Sprengstoff. Das Öl aus den Baumwollsamen kann im BAUMWOLLE (CENT JE PFUND)

Steigender Bedarf erwartet Die weltweit grössten Baumwollproduzenten sind China (Anteil über 32%), Indien (22%), die USA (12%) und Pakistan (8%). 2010 wurde erstmals ein Baumwollgenom sequenziert - laut Wissenschaftlern ein bedeutender Schritt, um neue, ertragreiche und widerstandsfähige Sorten zu züchten. Die Baumwollpreise erreichten im April 2011 mit knapp 142 Cents pro Pfund ihren vorläufigen Höhepunkt, bevor sie sich wieder in Richtung 110 Cents bewegten. Für 2011/12 rechnet das International Cotton Advisory Comittee (ICAC) mit einer weiterhin leicht anziehenden Nachfrage vor allem aus China, Indien und Pakistan. Laut ICAC könnte allerdings die Möglichkeit einer fortschreitenden globalen Wirtschaftsabschwächung diese Erwartungen reduzieren. (cg) Morgen im Börse Express: Kupfer

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Kupfer längerfristig auf dem Höhenweg Kupfer legte seit Juni 2010 deutlich zu und notierte im vergangenen Februar bei einem Rekordwert von 10.000 US-Dollar je Tonne. Ein Grund für den anhaltenden Preisanstieg könnte die Tatsache sein, dass frühere Exportländer wie die BRIC-Staaten den Rohstoff mittlerweile selbst verarbeiten und damit das Angebotsdefizit erhöhen. Seit März korrigiert Kupfer und befindet sich aktuell unterhalb von 8700 US-Dollar pro Tonne. Wachsende konjunkturelle Sorgen könnten der Grund für den Preisrückgang sein. Codelco, der weltgrösste Produzent, liess beispielsweise verlauten, Kunden aus Europa und den USA hätten Bestellungen storniert. Laut Analysten sprechen die Fundamentalfaktoren längerfristig jedoch für steigende Preise. Gehandelt wird Kupfer an der London Metal Exchange, der New York Mercantile Exchange und an der Shanghai Futures Exchange. Nach Eisen und Aluminium rangiert es beim Verbrauch am dritten Platz der „Metall-Charts“.

Spiegel aus diesem Metall hergestellt. Grösster vorindustrieller Kupferherstel-

Vorkommen & Anwendungen Reines Kupfer ist ein hellrotes, hartes und gut schmiedbares Schwermetall und kommt aufgrund seiner Eigenschaften in zahlreichen Lebensbereichen zum Einsatz. Weil es leicht zu verarbeiten ist, wurde es bereits von den ältesten bekannten Kulturen vor etwa 10.000 Jahren verwendet. Die Zeit seines weiträumigen Gebrauchs vom fünften bis zum dritten Jahrtausend v. Chr. wird manchmal auch „Kupferzeit“ genannt; z.B. wurden die ersten

KUPFER ($ JE UNZE)

ler war das Römische Reich mit einer geschätzten Jahresproduktion von 15.000 Tonnen. Später wurde Kupfer mit Zinn und Bleianteilen zu Bronze legiert. Die goldgelbe Kupfer-Zink-Legierung „Messing“ war bereits im antiken Griechenland bekannt, erst die Römer haben dieses Verfahren verstärkt verwendet. Kupfer besitzt hervorragende Leitfähigkeit für elektrischen Strom (nur Silber hat eine höhere Leitfähigkeit), hohe Resistenz gegen jegliche Art von Korrosion und ist leicht verformbar. Im Vorjahr kam es überwiegend in der Bau- und Elektroindustrie (Kabel, Leitungen, Leiterbahnen etc.) zum Einsatz. Daher ist der Umfang der Bautätigkeit (insbesondere in China) für die Nachfrage massgeblich. Weitere Anwendungsmöglichkeiten: Münzen, Besteck, Schmuck, Armaturen, Kessel, Präzisionsteile, Kunstgegenstände, Musikinstrumente, Rohrleitungen und vieles mehr. Im Kunsthandwerk wird Kupferblech getrieben, das heisst durch Hämmern verformt, was aufgrund seiner Weichheit leicht möglich ist. Auch Dächer werden mit Kupferblech gedeckt (siehe Bild links oben), diese haben oft eine Lebensdauer von mehreren Jahrhunderten. Bei gediegenem Kupfer wurden bis heute rund um den Globus etwa 2750 Fundorte nachgewiesen. Die grössten Vorkommen gibt es in Chile (Chuquicamata) und in den USA (zusammen etwa 20% der weltweiten Reserven). Ausserdem sind derzeit 636 Kupferminerale bekannt. (cg) Am Montag im Börse Express: Silber

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Silber - Investmentnachfrage nimmt zu Bloomberg

brüder Hunt keineswegs falsch: Sie erkannten, dass Silber ein sehr wertvolles und sehr knappes Gut ist. Darauf besinnen sich auch private Anleger in den letzten Jahren wieder zusehends. Sie kaufen Silbermünzen und Anteile an Silber-ETFs, was den Silberpreis nachhaltig unterstützt. Selbst Warren Buffett und Bill Gates investierten vor ein paar Jahren in Silber, und Jim Rogers ist ein grosser Silberfan.

Ein einzigartiger Rohstoff

Silber ist vermutlich das noch ältere Währungsmetall als Gold, seine Nutzung ist seit 7000 Jahren bekannt. Im ausklingenden Mittelalter spielte die Silberproduktion für Österreich eine bedeutende Rolle, denn an die 85% des europäischen Silbers wurden damals bei Schwaz in Tirol gefördert. Als Beiprodukt der Förderung von Zink, Blei, Kupfer, Gold etc. wird das Silberangebot weniger vom Silberpreis als vielmehr vom Preis und der Fördermenge der Industriemetalle und Gold bestimmt. Angesichts des steigenden Goldpreises gehen jüngste Prognosen von einem Anstieg des Silberangebots für 2011 aus. Von der Antike bis 1870 stand der Wert von Silber zu Gold in einem relativ festen Verhältnis von 1:12 bis 1:15. Da Silber als Währungs- und Münzmetall danach sei-

ne Bedeutung verlor, kamen Unmengen auf den Markt, die auf den Preis drückten. Auch die in den 70er Jahren von den Gebrüdern Hunt „angezündete“ Silberspekulation, die den Preis Anfang 1980 bis auf 50 Dollar trieb, konnte dem Preisverfall gegenüber Gold nicht Einhalt gebieten. Dabei war der Grundgedanke der GeSILBER (USD JE UNZE)

Anders als Gold ist Silber auch ein Industriemetall und der Silberpreis ist von der industriellen Nachfrage abhängig. Wenn, wie derzeit, die Erwartungen in Richtung konjunktureller Abkühlung gehen, kann das Preisanstiege verhindern. Aber Silber ist ein Metall mit einem breiten Einsatzgebiet und es eröffnen sich neue Anwendungen in der Medizin oder als Elektrodenmaterial in LEDs. Silber wird in elektronischen Schaltungen benötigt und Silberakkus könnten Lithiumakkus aufgrund ihrer deutlich höheren Kapazität ablösen. Im Gegensatz zu Gold verschwindet Silber aber durch die Verwendung in Elektronik, Chemie und Medizin unwiederbringlich. Mit jedem Handy, TV oder PC gehen Silbermengen im Grammbereich verloren. Laut aktuellen Schätzungen dürften die Vorräte nur mehr für knapp 30 Jahre reichen. China und Indien könnten diese Zeitdauer noch stark verkürzen. (cg) Morgen im Börse Express: Erdöl

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Erdöl - der Motor der Weltwirtschaft

Nach wie vor zeichnet sich, trotz aller Fortschritte bei alternativen Energien, noch keine durchschlagende Lösung zum Ausstieg aus dem Ölzeitalter ab. Vor allem als Energiespeicher ist Erdöl unschlagbar, Akkus liegen mit ihrer Energiedichte pro kg um den Faktor 100 unter Erdöl: Benzin hat eine Energiedichte von 43 MegaJoule/kg, LiIonen-Akkus von 0,5. Dies zeigt, dass Erdöl als Energielieferant für den Verkehr und Transport praktisch unersetzlich ist. Die Internationale Energieagentur IEA schätzt die weltweite Steigerung der Energienachfrage bis 2030 auf 40% ein. Die Nicht-OECD-Staaten, die derzeit 52% der Nachfrage generieren, werden ihren Anteil auf 63% steigern. Besonders der Energiehunger Chinas, Indiens, sowie des Mittleren Ostens, wird dabei eine herausragende Rolle spielen; der Energiebedarf der OECDLänder bleibt dank effizienterer Energieverwendung weitgehend konstant, während

sich derjenige der Nicht-OECD-Länder bis 2030 rund verdoppeln wird.

China: Wie die USA 1909 ... Der Pro-Kopf-Ölverbrauch in den USA liegt jährlich bei 22 Barrels (1 Barrel = 159 Liter), in Südkorea bei 17, in Japan bei 13. In China erreicht er rund zwei und in Indien rund ein Barrel. Der aktuelle chinesische Energiebedarf entspricht ERDÖL (USD JE BARREL)

damit jenem der US-Bürger von 1909 – auf Pro-Kopf-Basis. Während es in den USA beinahe so viele Autos wie Einwohner gibt, in Europa etwas weniger als die Hälfte, hat in China nicht einmal jeder vierzigste ein Auto. Wenn 2030 jeder zehnte ein Fahrzeug besitzt, ist dies eine Zunahme um die Hälfte des derzeitigen US-Bestandes. Doch Fahrzeuge sind nicht die einzigen Energieverbraucher. 1,5 Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu Elektrizität, 2,5 Milliarden keine modernen Heiz- und Kochgelegenheiten. Landwirtschaftliche Mechanisierungsprogramme werden den Treibstoffbedarf zusätzlich anheizen. Dabei ist Öl eigentlich zu schade, um es zu Verbrennen. Vielmehr ist es die unersetzliche Ausgangsbasis für eine Unzahl von Kunststoffen und Chemikalien. Die IEA-Prognosen über die Reichweite der Ölreserven liegen zwischen 40 und 50 Jahren. Vorher soll es zu preistreibenden Versorgungsengpässen kommen, weil die förderbare Ölmenge pro Tag mit der Erschöpfung der Lagerstätten rückläufig ist. Zwar gibt es noch grössere Ölreserven in Saudiarabien, Venezuela und im Irak. Doch die Förderung wird immer teurer, weil tiefere Bohrungen nötig sind und ölärmere Vorkommen ausgebeutet werden müssen. Kurzfristig preisbestimmend sind derzeit die bescheidenen Konjukturaussichten und Angebotsengpässe durch den Verlust des libyschen Öls und die Unruhen im Jemen. (cg) Morgen im Börse Express: Zucker

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Zuckerpreise bleiben auf hohem Niveau Herstellung von organischen Lösungsmitteln bzw. verschiedenen Rohstoffen (z. B. zur Herstellung von Bioplastik). In chemischen Verfahren wird Zucker als Rohstoff zur Herstellung von Tensiden, Polyolen und anderen Produkten eingesetzt. Die fünf weltweit bedeutendsten Produzenten sind Brasilien, Indien, China, die USA und Thailand, die wichtigsten Herstellerländer in Europa sind Frankreich, Deutschland und Polen.

Preisfaktor Brasilien

Das Wort Zucker stammt ursprünglich aus dem Sanskrit-Wort für „süss“, das als „sukkar“ ins Arabische entlehnt wurde und von dort in den europäischen Sprachraum gelangte. Der nachwachsende Rohstoff wird vor allem aus Zuckerrohr oder -rüben gewonnen. Getreide, Mais und Stärkekartoffeln bringen das Zuckerpolymer Stärke (ein Polysaccharid) hervor, das aus dem Monomer Glucose (ein Monosaccharid) besteht. Ein weiteres, häufig in der Natur vorkommendes, Glucosepolymer ist Cellulose, das vor allem aus Holz gewonnen wird. Bereits seit den dreissiger Jahren wird aus Zucker gewonnenes Ethanol als Treibstoffbeimischung in Verbrennungsmotoren eingesetzt, seit den siebziger Jahren ist Bra-

silien Vorreiter bei dieser Zuckerverwendung, die durch Vorgaben für den Motorenbau gefördert wird. In der Biotechnologie dient Zucker als Energie- und Kohlenstoffquelle in Fermentationsansätzen zur ZUCKER (US-DOLLAR JE PFUND)

Schnelles Handeln ist beim Zuckerpreis oberstes Gebot für Anleger. Denn wenn Regen in Brasilien für Verladeprobleme sorgt, steigt der Zuckerpreis oft rapide und stark, kann aber aber auch schnell wieder fallen. Historisch betrachtet gab es den letzten grossen Preisboom 1980, als der Preis deutlich höher lag als bei den aktuellen 27 USDollar. Der derzeit hohe Weltzuckerpreis hat vor allem mit den mehrmals nach unten revidierten Ernteschätzungen Brasiliens zu tun – von 550 Mio. Tonnen Zuckerrohr auf derzeit unter 500 Mio. Tonnen. Ausserdem ist der dortige Zuckergehalt aufgrund nicht ausreichender Nachpflanzung niedriger als sonst. Geringere Zuckermengen und -inhalte aus Brasilien führen daher zu Verknappung. Experten glauben, dass der insgesamt enge Markt auf weiterhin feste aber seitwärts tendierende Preise hinweist. (cg) Morgen im Börse Express: Nickel

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Nickel - China ist die grosse Unbekannte

Nickel ist vielen vor allem wegen „seiner“ Allergie bekannt, woraus sich bereits der Schluss ziehen lässt, dass Nickel in sehr vielen Materialien enthalten ist. Angefangen von Schmuck über Edelstahl bis hin zu Münzen und Akkuzellen wird man bei der Suche nach Nickel fündig werden. Das silbrigglänzende Metall mit der Härte 4 schmilzt bei 1455 °C und hat einen Anteil an der Erdkruste von 0,015%. Auch wenn Nickel erstmals 1751 chemisch rein dargestellt werden konnte, war es doch schon in antiken Münzen und Bronzelegierungen mit dabei. Die wichtigsten Nickelvorkommen findet man in Russland, das fast ein Viertel der Weltproduktion tätigt. Der Produzent Norilsk Nickel ist auch hierzulande bekannt. Zweitwichtigster Produzent ist Australien, gefolgt von Kanada. Die abbau-

würdigen Vorkommen werden auf 70 bis 170 Millionen Tonnen geschätzt, der jährliche Abbau beläuft sich auf rund 1,5 Mio. Tonnen. Daraus ersieht man, dass keine unmittelbare Nickelknappheit bevorsteht.

Macht Stahl zäh und edel Allerdings könnte der künftige Verbrauch stark ansteigen, denn Nickel findet viele Anwendungen in zukunftsträchtigen TechNICKEL (US-DOLLAR JE TONNE)

nologien: Immer mehr Akkus werden benötigt, Elektroautos werden den Akkubedarf stark erhöhen: In Nickel-CadmiumAkkus und gewissen Li-Ionen-Akkus kommen 22% Nickel zum Einsatz, in Nickel-Metallhydrid-akkus sogar 40%. Nickel ist ein wichtiger Bestandteil von Spezialstählen und hitzefesten Nickelbasis-Superlegierungen, die in Triebwerken oder Gasturbinen zum Einsatz kommen. Für energieeffiziente Antriebe sind solche hitzefesten Legierungen unverzichtbar. Auch in Hochleistungspermanentmagneten findet man grössere Nickelanteile. „Vom Vordringen von Superlegierungen gehen besonders Nachfrageimpulse für Nickel, Kobalt, Chrom und Titan aus“, steht in der Studie „Rohstoffe für Zukunftstechnologien“ des Fraunhofer-Institutes. Im Jahr 2007 – vor der Krise – brach die Nickelspekulation alle Rekorde: Der Nickelpreis erreichte 54.000 US-Dollar je Tonne und binnen weniger Tage waren die verfügbaren Reserven auf zwei Tage zusammengeschrumpft. Im Jahr 2003 war der Nickelpreis noch bei 10.000 US-Dollar herumgedümpelt. Dorthin stürzte er Ende 2008 neuerlich ab, bevor er sich wieder erholte und Anfang 2011 auf über 29.000 US-Dollar stieg. Derzeit steht Nickel bei rund 20.300 US-Dollar. Eine grosse Unbekannte ist damals wie heute - China, über dessen Nickelbedarf man nur Vermutungen anstellen kann. Denn Chinas Stahlbedarf ist enorm und Nickel macht Stahl zäh und korrosionsfest. (cg)

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Weizen - Russische Exporte belasten Preis grossen Mengen nach Ägypten, Russland, China oder Japan exportiert.

Bloomberg

Weizen derzeit unter Druck

Die verschiedenen Weizenarten stellen mit rund 700 Mio. Tonnen pro Jahr nach Mais (ca. 830 Mio. t) das am zweithäufigsten angebaute Getreide der Welt dar. Die Anbaufläche beläuft sich weltweit auf ca. 220 Mio. ha, die 15 grössten Erzeugerländer mit China (115 Mio. t), Indien (80 Mio. t), Russland (62 Mio. t) und den USA (60 Mio. t) an der Spitze produzieren ca. 80% der Gesamternte. Österreich rangiert im globalen Vergleich mit ca. 1,7 Mio. t etwa auf Platz 43 der Weizenproduzenten. Der heutige Saatweizen ging aus der Kreuzung mehrerer Getreide- und Wildgrasarten hervor. Die ersten angebauten Arten waren Einkorn und Emmer im Vorderen Orient, die ältesten Funde stammen aus der Zeit zwischen 7800 und 5200 v. Chr. Damit ist Weizen nach Gerste die zweitälteste Getreideart. Der heute vorwiegend angebaute Weichweizen ist eine jüngere Erscheinung und genetisch relativ weit vom „historischen“ Weizen ent-

fernt. In den USA unterscheidet man Soft Red Winter Wheat oder Chicago-Weizen und Hard Red Winter Wheat oder Kansas-Weizen, wobei sich die Angabe „Winter“ auf den Zeitpunkt der Aussaat bezieht, während „hard“ bzw. „soft“ die klimatischen Bedingungen kennzeichnen. Das Mehl aus Chicago-Weizen wird überwiegend für Kuchen, Kekse, Snacks und Cracker verwendet, Hard Red Winter Wheat für Brot. Kansas-Weizen wird in WEIZEN (CENT JE SCHEFFEL)

Generell verzeichneten die Preise von Agrarrohstoffen und damit auch Weizen bis zum Frühjahr 2011 einen Aufwärtstrend. Dabei lagen die Preise im historischen Vergleich und auf realer Basis sogar noch auf niedrigem Niveau. Infolge des begrenzten Angebots und der wachsenden Nachfrage erwarteten viele Analysten weiter steigende Notierungen, da die langfristige Preisentwicklung von der wachsenden Weltbevölkerung abhängt. „Die viele Jahre vernachlässigten Agrarrohstoffe wie eben Weizen verfügen über enormes Potenzial“, fassten die Experten zusammen. Weizen wird u. a. an der Chicago Board of Trade, der Kansas City Board of Trade, der London International Financial Futures and Options Exchange, der Eurex (Zürich), der Warenterminbörse Hannover, der Budapest Commodity Exchange und der Matif (Paris) gehandelt. Russland darf seit kurzem wieder Getreide exportieren. Die Nachrichten, dass das Land bis zum Jahresende monatlich drei Millionen Tonnen Getreide ausführen will, belasten den Preis. 7,2 Mio. tonnen waren es seit Aufhebung der Exportverbote zum 1. Juli. Analysten gehen davon aus, dass Russland in der Saison 2011/12 20 bis 23,5 Mio. Tonnen Getreide exportieren könnte, gegenüber nur 4 Mio. Tonnen im Vorjahr. (cg)

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Gold feiert sein Comeback als Währung Bloomberg

Obwohl Gold Politikern wie Ökonomen ein Dorn im Auge ist, da es sich nicht wie Papiergeld beliebig vermehren lässt, gelang es nicht, Gold endgültig an den Rand der Geschichte zu drängen.

Notenbank-Währungsreserve

Gold ist zwar nicht das älteste, aber das wichtigste Währungsmetall. „Gold bleibt. Die Münzen, die ich heute kaufe, könnten Gold enthalten, das Krösus, der König von Lydien, 500 Jahre vor Christus gefördert hat“, meinte Marc Faber in einem Interview mit der NZZ. König Krösus war es auch, der erstmals Gold zu Münzen schlug und damit das Bezahlen wesentlich vereinfachte, aber auch die Möglichkeit für Münzfälschungen eröffnete. Seit damals haben Kaiser und Könige ihr Vermögen in Gold angelegt, weil sie alle wussten: Der Wert von Gold ist beständig. Auch die Abschaffung der Golddeckung von Währungen hat daran nichts geändert. Alles Papiergeld geht seinen Weg gegen Null, mit derselben Menge Gold dagegen kann man sich in der Antike wie heute einen Warenkorb wichtiger Güter kaufen. Erst im 20. Jahrhundert verlor Gold vorübergehend an Bedeutung. Der Ökonom John Maynard Keynes bezeichnete es als

„barbarisches Relikt“, das man bald nicht mehr zu brauchen hoffte. Als 1971 der USD wegen des Vietnamkrieges in die Krise kam, musste unter Nixon die Golddeckung des Dollars für ausländische Notenbanken abgeschafft werden, weil alle Gläubigerländer versuchten, ihre immer wertloser werdenden Dollars in Gold zu tauschen. Für Amerikaner hatte Roosevelt bereits 1933 die Golddeckung abgeschafft und den Goldbesitz sogar unter hohe Strafen gestellt. GOLD ($ JE UNZE)

Die wichtigsten Goldbesitzer waren auch nach dem Fall der Golddeckung die Notenbanken. Bis 2008 gehörten die Notenbanken zu den grössten Goldverkäufern, erst mit den Abkommen über die Beschränkung der Goldverkäufe von 1999, 2004 und 2009 fand ein langsames Umdenken statt. Inzwischen sind die Notenbanken global zu Goldkäufern geworden, besonders die Schwellenländer möchten sich vom Dollar befreien und häufen Goldreserven an, insbesonders Indien, China und Russland. Rund 75 Prozent des geförderten Goldes (zuletzt ca. 2690 Tonnen) wandern in die Schmuckindustrie, bei Bedarf wird es eingeschmolzen. Angesichts der Eurokrise und der Suche der Anleger nach einem safe haven wurde Gold in den letzten Wochen stark nachgefragt und stieg Anfang September auf über 1900 USD je Unze, ein Rekordniveau. Danach zeigte sich der Unzenpreis von seiner volatilen Seite. Aus der danach einsetzenden Konsolidierungsphase verabschiedete sich Gold in der Vorwoche mit einem Paukenschlag und zwar nach unten. Aktuell notiert der Preis 16 Prozent tiefer bei der 1600er USD-Marke. (cg)

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Unstillbarer Durst nach braunem Gold

Der Weltmarkt für Kaffee ist grossen Turbulenzen ausgesetzt. Sorgen um Versorgungsengpässe liessen die Preise an den Rohstoffbörsen von London und New York von Juni des Vorjahres bis zum Top im April 2011 hinaufschnellen. In den letzten zehn Jahren stieg der weltweite Verbrauch kontinuierlich an. Laut Daten der International Coffee Organisation (ICO) wurden im Jahr 2010 134,8 Millionen Sack Kaffee verbraucht – um 28 Prozent mehr als noch 2000. Für 2011 rechnen die Experten mit einem Nachfrageüberhang, denn die weltweite Kaffeeproduktion soll um 2,5% auf 130 Millionen Sack zurückgehen, während der Kaffeekonsum auf dem hohen Niveau verharren dürfte. Der Verbrauch steigt vor allem in den Emerging Markets und in den traditionellen Produzentenländern. Im 14. Jahrhundert hatten Araber erstmals die ursprünglich aus Äthiopien stam-

mende Kaffeebohne geröstet und Kaffee daraus gebraut. Damals nur einer kleinen Schicht zugänglich, ist Kaffee heute zu einem Bestandteil des modernen Soziallebens geworden. Weltweit werden zwei grosse Sorten angebaut, die milderen Arabica-Bohnen (überwiegend in der westlichen Hemisphäre), und die kräftigeren Robusta-Bohnen, die in den heissen Ebenen Asiens und Afrikas wachsen. KAFFEE (CENT JE PFUND)

Kaffeepreise reagieren sehr schnell auf politische Konflikte und vor allem auf klimatische Schwankungen in den Anbauländern, da auch kleinere Unwetter zu erheblichen Ernteverlusten führen können. Höhere Preise und steigender Bedarf führen aber nicht unmittelbar zu mehr Kaffeeproduktion. Kaffeeanbau ist nämlich teuer und Kaffeesträucher werden erst nach drei bis vier Jahren produktiv. Geringere Ernten kündigen sich auch heuer wieder an. Dazu kommt, dass die Vorräte niedrig sind und weder in Brasilien - Nummer Eins der Weltproduzenten und Lieferant für rund ein Drittel des weltweiten Kaffees - noch in Kolumbien dürften die Ernten in diesem Jahr an das Vorjahr heranreichen. Eine Lageraufstockung erscheint daher vorerst nicht möglich. Kolumbien, traditionell der zweitgrösste Kaffeeproduzent nach Brasilien und gleichzeitig wichtigster Verkäufer der in Österreich beliebten milden Sorte Arabica, hat in den vergangenen Jahren geringere Ernten eingebracht und ist inzwischen hinter Vietnam und Indonesien auf Platz vier unter den wichtigsten Erzeugerländern abgerutscht. In den letzten Wochen drückten Erwartungen weltweiter wirtschaftlicher Abkühlung und die Aussichten auf gute Ernten in Mexiko und Zentralamerika auf die Preise. Ob der steigende Bedarf aber gedeckt werden kann, ist fraglich. Ein Preisboden könnte also bald gefunden werden. (cg)

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Mais: Mehr als Polenta und Cornflakes

Schlagzeilen machte Mais 2008, als mexikanische Arbeiter gegen die hohen Preise protestierten, da sie sich bald ihr Grundnahrungsmittel Maistortillas nicht mehr leisten konnten. Was hatte den Maispreis derart aus dem Lot gebracht? Um die Abhängigkeit von Erdöl zu verringern, wurde in der USA der Maisanbau zur Erzeugung von Bioethanol gefördert, und diese starke Nachfrage führte zu massiven Preiserhöhungen. Mais steht auch sonst oft im Mittelpunkt, gilt er doch fast als Synonym für Gentechnik in der Landwirtschaft: In den USA beträgt der Anteil von transgenem Mais bereits mehr als 80%.

Mais erobert die Lebensmittel In Europa wird die Bedeutung von Mais oft unterschätzt: Da man zum Frühstück knusprige Croissants oder Semmeln den Cornflakes vorzieht, Polenta nur regional

von Bedeutung ist und Popcorn auf den Kinobesuch beschränkt bleibt, ist Mais vor allem als Tierfutter im Einsatz. Doch ausgehend von den USA erobert Mais als Lebensmittelzusatz den Markt. Gibt es doch kaum Produkte, die nicht Maisstärke oder als Süssungsmittel Maissirup (corn syrup) enthalten, der Zucker immer mehr verdrängt. Die Bedeutung von Corn-Syrup (Glukose-Fructose- bzw. FrucMAIS (CENT JE SCHEFFEL)

tose-Glukose-Sirup) als billigem Zuckerersatz ist in den USA enorm, er ist in fast allen Softdrinks primäres Süssungsmittel. Neuerdings steht er im Verdacht, Übergewicht stärker als Zucker zu fördern. Der von der mexikanischen Süssgrasart Teosinte abstammende Mais ist inzwischen das wichtigste Getreide weltweit. Seine Nutzung geht etwa 7000 Jahre zurück und seine heutige Form gilt als grösste Züchtungsleistung in der Landwirtschaft. In Mitteleuropa wird der Mais auch Kukuruz genannt, als lokale Spezialität gilt der Rheintaler Ribelmais. Von rund 850 Mio. Tonnen weltweiter Maisernte stammt der Grossteil aus den USA, gefolgt von China, Brasilien und Mexiko. In Europa führt Frankreich, allerdings nur mit einem Bruchteil der Erntemengen, was die geringe wirtschaftliche Rolle von Mais im europäischen Raum zeigt. Die wichtigsten Impulse für den Maispreis werden weiterhin vom wachsenden Bedarf an Tierfuttermitteln sowie von der Bioethanol-Erzeugung ausgehen. Der Internationale Getreiderat IGC prognostizierte allerdings kürzlich, dass der weltweite Bedarf an Mais für die Ethanolherstellung 2011/12 voraussichtlich deutlich langsamer zunehmen wird. In den USA ist sogar eine Stagnation zu erwarten, weil weniger Mais zu Ethanol verspritet wird. Laut FAO gibt derzeit die Versorgungslage beim Mais Anlass zur Sorge. Hitzebedingte Ernteausfälle in den USA könnten die Mais-Endbestände auf den tiefsten Stand seit 2007 drücken. (cg)

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Blei: China ist Zünglein an der Waage Willi Heidelbach

auf den höchsten Stand seit Mai 1995 gestiegen.

Vorkommen & Anwendungen

Seine „goldene Zeit“ hatte Blei (lat. „plumbum“, Elementsymbol Pb, Ordnungszahl 82) im Jahr 2007, als sich das giftige Schwermetall neben Nickel, Zucker und Kupfer als Rohstoff mit den stärksten Preiszuwächsen positionierte. Damals stieg es auf knapp 4000 USD je Tonne. „Panikkäufe“ unter anderem im Zusammenhang mit der Schliessung von Bleihütten in China drückten 2008 die Preise bis auf das Niveau unterhalb der 1000Dollar-Marke. China ist nämlich der grösste Bleiförderer, -verhütter und -verbraucher der Welt und musste zunehmend auf externe Effekte Rücksicht nehmen: Hatten schon früher verschiedenste Untersuchungen die starke Schwermetallbelastung von Produkten aus Asien bewiesen (Verwendung findet Blei unter anderem immer noch als Weichmacher in der Herstellung von Kinderspielzeugen verwendet) und zu Gegenmassnahmen wie Import- und Produktionsverboten geführt,

nahm auch die Sensibilität in China selbst zu und es wurden gleich Dutzende bleiverarbeitende Unternehmen mit einer Produktionskapazität von mehr als 400.000 Tonnen geschlossen. Auch derzeit ist es der grösste Bleikonsument, der wieder für Schlagzeilen sorgt. In China mussten wegen Bleivergiftungen vermehrt Batteriefabriken stillgelegt werden, was die Preise fallen lässt. Gleichzeitig sind die Lagerbestände fast wieder BLEI ($ JE UNZE)

Blei gibt es in der Erdkruste mit einem Gehalt von etwa 0,0018%, gediegen aber nur sehr selten. Die wirtschaftlich abbaubaren Vorräte schätzt man weltweit auf rund 70 Mio. Tonnen, die grössten Vorkommen sind ausser in China, noch in den USA, Australien, Kanada, in Schweden und Polen zu finden. „Primärhütten“ nehmen ab, meistens wird Sekundärblei (besonders aus gebrauchten Autobatterien) erzeugt. Weil manche Bleierze einen wirtschaftlich nutzbaren Anteil von Silber enthalten, ist die Gewinnung von Blei und Silber schon seit der Antike miteinander verbunden. Auch später hatte Blei eine wichtige Bedeutung und wurde z. B. zum Einfassen von Glasfenstern etwa in Kirchen oder für das Eindecken von Bleidächern verwendet. Das sehr weiche Metall lässt sich leicht verformen, kann in beliebige Formen gegossen werden und ist ausserdem sehr korrosionsbeständig. Daher wurde es früher oft im Rohrleitungsbau eingesetzt, später als der Klopffestigkeit dienendes Additiv dem Kraftstoffbenzin zugesetzt. Auch davon ist man abgekommen; heute wird der grösste Teil des Bleis für Batterien verwendet. Ironischerweise hat gerade der Umweltschutz neue Anwendungsgebiete eröffnet: Bleimäntel isolieren Heimkraftwerke gegen elektrische Schläge und gefährliche Strahlungen. (cg)

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Kakao: Glücksgefühl ohne Preisanstieg Bloomberg

merun, Ecuador, die Dominikanische Republik, Malaysia und Kolumbien.

Kakaoblase geplatzt

Den Ursprung der Kakaopflanze findet man auf dem südamerikanischen Kontinent. Bereits 1500 Jahre vor Christus stellten die dort lebenden Völker aus Kakaopflanzen Getränke oder Breie her. Kakaofrüchte, denen man nachsagt, Glücksgefühle im Körper auszulösen, wurden nicht nur zur Herstellung von Nahrungsmitteln verwendet, sondern waren ein angesehenes Zahlungsmittel. Entsprechend der grossen Bedeutung wurde der Kakaopflanze ihr Name verliehen: Die Gattung bekam die Bezeichnung „Theobroma“, was übersetzt „Götterspeise“ bedeutet. Heutzutage findet man die Pflanze nicht mehr „nur“ in Südamerika. Das Land mit der grössten Kakaoproduktion ist die

Elfenbeinküste mit rund einer Million Tonnen Kakaobohnen jährlich, was etwa einem Drittel der weltweiten Ernte entspricht. Weitere wichtige Produzenten sind Indonesien, Ghana, Nigeria, Brasilien, KaKAKAO (USD JE TONNE)

Eine Kombination aus extremen geldund fiskalpolitischen Strategien und der Verbreitung von Knappheitsthesen aller Art hat in den vergangenen Jahren zu einem Zufluss von enormen Mengen Kapital in viele vergleichsweise kleine Rohstoffmärkte geführt und unabhängig von der fundamentalen Versorgungslage die Preise nach oben getrieben und gehalten. Diese Beobachtung galt und gilt auch für den Markt für Kakao. Der Preis an der US-Börse ICE ist von 1314 USD je Tonne im Mai 2004 auf bis zu rund 3700 USD im Februar 2011 gestiegen, bevor dann eine Korrektur um 27 Prozent einsetzte. Politische Unruhen an der Elfenbeinküste und damit verbundene Versorgungsängste hatten im Frühjahr des laufenden Jahres die in den Märkten vorhandenen spekulativen Impulse am Kakaomarkt auf die Spitze getrieben. Inzwischen jedoch haben sie sich weitgehend aufgelöst. Denn der Markt war nie wirklich dramatisch unterversorgt. Die International Cocoa Organization (ICCO) rechnet für das laufende Jahr 2010/11 mit einem Produktionswachstum und einem Überschuss von 325.000 Tonnen. Das wäre nicht nur der höchste seit mehr als 300 Jahren, sondern die Lagerbestände würden um etwas mehr als 20 Prozent ebenfalls auf einen Rekordwert zunehmen. (cg)

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Kommt das goldene Erdgaszeitalter? freundlichste fossile Energieträger mit den geringsten CO2-Emissionen (Ausnahme Holz: gilt als CO2-neutral). Bei Verbrennung ist Erdgas praktisch frei von Schwefel, Russ und Staub. Die International Energy Agency veröffentlichte im Juni einen Bericht, demzufolge die Angebots- und Nachfragefaktoren darauf hinweisen, dass Erdgas eine grössere Rolle in der Energiezukunft spielen könnte.

Heizsaison steht bevor

1626 berichteten französische Missionare über „brennende Quellen“ in flachen nordamerikanischen Gewässern. In Genua diente Erdgas seit 1802 zur Strassenbeleuchtung. 1844 wurde Erdgas im Gebiet des Wiener Ostbahnhofs gefunden, 1892 folgten Funde bei Wels. Ursprünglich wurde Erdgas bei der Gewinnung von Erdöl lediglich abgefackelt, dann in den USA (seit Anfang der zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts) und später in Europa als Energierohstoff für die Wirtschaft genutzt. In den USA wurden in den letzten Jahren viele Gas-und-Dampf-Kombikraftwerke zur Stromgewinnung auf Erdgasbasis gebaut; diese haben einen sehr hohen Wirkungsgrad (60%) und können dazu noch die Abwärme als Fernwärme zur Beheizung von Wohnhäusern nutzen. Derzeit ist Erdgas mit 25% Anteil bei fossilen Energieträgern ein sehr wesentlicher Energierohstoff und soll nach Ex-

pertenangaben bis 2080 mit mehr als 50% Anteil zum wichtigsten fossilen Energieträger werden. Unter Berücksichtigung der Gesamkosten (Investitions-, Betriebs- und Verbrauchskosten) ist Erdgas - bei einem gut gedämmten Standard-Haus - nach Fernwärme der günstigste Energieträger. Erdgas ist universell einsetzbar für Heizen, Kühlen, Kochen, Warmwasser, Autofahren etc. und der mit Abstand umweltERDGAS (USD JE MIO. BTU)

Auf den regionalen Erdgas-Märkten hängen Angebot und Nachfrage von den jeweiligen klimatischen Bedingungen in den Hauptnachfrage-Monaten während der Heizsaison ab. Die derzeit niedrigen Preise könnten daher bald wieder steigen. Die Verknappung durch den Atomausstieg in Europa ist ein weiterer Grund dafür (Handel in Millionen „British Thermal Units“). Grosse Gasfelder liegen in Norwegen, Katar und Russland, im Iran werden welche vermutet. Methan in Gashydraten könnte sich im Bereich des Kontinentalschelfs und in Permafrostböden in Sibirien, Kanada und Alaska befinden. Die Vereinigten Staaten sind neben Russland das Land mit der höchsten Förderrate. Die Förderung ist weniger aufwändig als bei Öl, da Erdgas leichter als Luft ist und quasi von alleine aus den Lagerstätten nach oben steigt. Dafür sind Transport, Aufbewahrung und Distribution mit sehr viel grösserem Aufwand und höheren Kosten verbunden. (cg)

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Rindfleisch: Kaviar der Zukunft Bloomberg

Nachdem die BSE-Seuche Ende der 90er Jahre den Appetit auf Rindfleisch kurz etwas vermindert hat, geht es seitdem wieder bergauf – zumindest global: Im Jahr 2004 verbrauchte McDonalds laut „Focus.de“ weltweit 773.000 Tonnen Rindfleisch für seine Burger. Seither ist es noch deutlich mehr geworden, doch die genauen Zahlen bleiben wegen der Aufregung, die sie damals verursachten, inzwischen unter Verschluss. Das Geschäft mit den Burgern läuft gut, denn auch in den Schwellenländern gehört es inzwischen zum guten Ton, mit der gesamten Familie eine Fastfood-Kette zu besuchen, wenn man es sich leisten kann. Der Hunger auf Fleisch ist in den Schwellenländern beträchtlich, ist es doch ein prestigeträchtiges Nahrungsmittel. IMPRESSUM BÖRSE EXPRESS Medieneigentümer: Styria Börse Express GmbH Berggasse 7/7, 1090 Wien Herausgeber: Christian Drastil (dra) christian.drastil@boerse-express.com Tel.: ++43 1 236 53 13

MASTVIEH (CENT JE PFUND)

Produktionsengpässe Doch die Produktionsmöglichkeiten sind beschränkt: Einerseits wird viel Getreide benötigt, denn für ein Kilo Rindfleisch muss man vorher rund 6 kg Getreide verfüttern, Schweine-, Schaf- und HühnerBezug: Diverse Aboformen unter www.boerse-express.com/abo Alle Abos laufen automatisch aus. Gerichtsstand ist Wien. Hinweis: Für die Richtigkeit der Inhalte kann keine Haftung übernommen werden. Die gemachten Angaben dienen zu Informationszwecken und sind keine Aufforderung zum Kauf/Verkauf von Aktien. Das gilt

fleisch weisen eine deutlich günstigere Relation auf. Doch auch der Wassereinsatz ist enorm, es sollen 15.000 Liter für ein Kilo sein. Zudem benötigt man für 1 kg Rindfleisch eine Landfläche von 323 Quadratmetern. Allein für das Rindfleisch, das McDonalds 2004 verkochte, werden somit rund 250.000 km2 Land benötigt, was immerhin der dreifachen Fläche von Österreich entspricht. Der weltweite jährliche ProKopf-Verbrauch von Rindfleisch liegt jedoch aktuell sogar bei 10 kg, woraus sich eine Summe von rund 60 Millionen Tonnen errechnet, was dann der 240-fachen Fläche Österreichs oder der doppelten der USA gleichkommen würde. Aus diesen Fakten kann man leicht ausrechnen, dass man mit der Produktion von Rindfleisch kaum nachkommen wird, wenn die wachsende und zunehmend wohlhabendere Bevölkerung in den Schwellenländern ihren Fleischhunger stillen will. Die Konsequenz ist, dass aufgrund der Engpässe bei den Produktionsfaktoren längerfristig der Rindfleischpreis nur eine Richtung kennen dürfte – jene nach oben. Und so sieht es derzeit auch aus. Der Preis für Mastvieh hat sich wieder auf hohem Niveau stabilisiert. Die Rinderhaltung stellt ein grosses Umweltproblem dar, angefangen von Methanausstoss und Wasserverbrauch bis hin zur Vernichtung von Regenwald für Rinderzucht und Futtermittelerzeugung. Die Welternährungsorganisation FAO bringt’s auf den Punkt: „Die Erzeugung von Rindfleisch ist drei- bis fünfmal teurer als jene von Hühner- oder Schweinefleisch und kann nicht mit dem Wachstum der Weltbevölkerung und deren steigenden Rindfleischhunger mithalten. 2050 wird Rindfleisch das sein, was heute Kaviar ist oder Lachs vor 50 Jahren war.“ (cg) vor allem für das Trading-Depot. Der Börse Express ist ausschliesslich für den persönlichen Gebrauch bestimmt, jede Weiterleitung verstösst gegen das Copyright. Nachdruck: Nur nach schriftlicher Genehmigung. Diese Rohstoffausgabe erscheint in Zusammenarbeit mit der Societe Generale. Vollständiges Impressum: www.boerse-express.com/impressum


Edelmetalle

1 Feinunze Gold 1 Feinunze Palladium 1 Feinunze Platin SG Edelmetall Basket 1 Feinunze Silber

Industriemetalle

Aluminium (Future / Kasse) Blei (Future / Kasse) Kupfer (Future / Kasse) Nickel (Future / Kasse) SG Industriemetall Basket Zink (Future / Kasse) Zinn Future Baumwolle Future Kaffee Future (Robusta) Kaffee Future (Arabica) Kakao Future

Agrarrohstoffe

Lebendrind Future Mageres Schwein Future Mais Future Milk Class III Future Orangensaft Future Sojabohnen Future Sojamehl Future Soja旦l Future Weizen Future Zucker Future (Nr. 5) Zucker Future (Nr. 11)

Energierohstoffe

Brent Future Gas Oil Future Gasoline Future Heating Oil Future WTI Future Reuters/Jefferies CRB ER Reuters/Jefferies CRB TR S&P GSCI Agriculture ER S&P GSCI Agriculture TR S&P GSCI Crude Oil Official Close ER S&P GSCI Industrial Metals ER S&P GSCI Precious Metals ER Indizes

S&P GSCI Precious Metals TR S&P GSCI Silver ER S&P GSCI速 Gold and Silver ER S&P GSCI速 ER S&P GSCI速 US Energy ER SGI Agriculture and Livestock Static Index SGI Energy Semi Dynamic Index SGI Industrial Metals Semi Dynamic Index SGI Short Brent Index SGI Smart Market Neutral Commodity Index SGI Smart WTI Index

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