Projects we love 2014
BOLONS WUNDERBARE WELT DER BODENBELÄGE
Die neue Kollektion Annica und Marie Eklund MissoniCatwalk WIR PRÄSENTIEREN
NAHAUFNAHME
ELEGANTER BODENBELAG
PROJECTS WE LOVE: EINFÜHRUNG
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PROJECTS WE LOVE: INHALT
Von Impulsen und Ideen
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Wann einen ein besonderer Impuls ereilt, lässt sich nicht vorherbestimmen. Ein Geistesblitz, der alles auf den Kopf stellt. Eine Idee, ein tief in einem verborgenes Geheimnis, das unbedingt weitergegeben werden muss. Plötzlich beginnt dieser Impuls, ein Eigenleben zu entfalten. Andere Menschen verleihen ihm eine neue Richtung und spinnen den Gedankenfaden weiter. Der Funke springt auf andere über und ein wahrer Ideenreigen nimmt Gestalt an. Diesen magischen Moment des Austauschs möchte ich nicht missen. Er ist der Dreh- und Angelpunkt aller Kreativität. Wir scharen uns um diese gemeinsame Idee wie um ein wärmendes Feuer. Genau von diesem Austausch lebt meine Arbeit zu einem großen Teil. Es ist mir ein wirkliches Bedürfnis, diesen Gedanken und Ideen eine Basis zu geben, von der aus sie keimen, wachsen und gedeihen können. Die Keimzelle unseres aktuellen Konzepts ist mir im Traum erschienen: Bolon, ein Körper in Bewegung. Bolon als Tanzperformance. Nach dem Gespräch mit meinen Bolon-Kollegen begab ich mich schon wenige Tage später auf Tuchfühlung mit Alexander Ekman, dem wohl inspirierendsten Choreografen, den ich kenne. Gern gehe ich Dinge sofort an und fragte direkt bei ihm an. Siehe da, er ließ sich von unserer neuen Bodenkollektion Silence inspirieren. Gleich bei unserer ersten Begegnung entspann sich ein reger Gedankenaustausch. Wir ließen unseren Ideen freien Lauf. Heraus kam ein wirklich fantastischer Film: „The Contradiction of Silence“ ist zu meinem absoluten Lieblingsfilm avanciert. Dieser Film erfüllt mich mit so viel Freude und Stolz. Er inspiriert mich immer wieder aufs Neue! In der zweiten Ausgabe von Projects we love lernen Sie Alexander Ekman kennen, erfahren mehr über Silence sowie eine Reihe weiterer beeindruckender weltweiter Projekte. Alexander Ekman ist nur eine von vielen spannenden Kooperationen des Jahres 2014. Ein visionäres und kreatives Jahr voller inspirierender Begegnungen. Doch lesen Sie selbst. Vielleicht entsteht bei der Lektüre Ihr entscheidender kreativer Funke, der auf andere überspringt?
ANNICA EKLUND, CEO BOLON
04 Bolons Universum 06 Inspiration: Das Wunder von Silence 14 Projekt: bwin.party 16 Projekt: Restaurant Pieter Christiaan 18 Bolon Catwalk 20 Interview: Alexander Ekman 22 Konzept: The Contradiction of Silence 26 Projekt: Sparebank 1 27 Projekt: NSB 28 Interview: Kim Jeong Im 30 Projekt: Cheil 32 Greenovation 34 Projekt: Pixel 36 Projekt: Shanghai Public Library 38 Projekt: Arrow Energy 40 Project: Flughafen Göteborg-Landvetter 42 Hinter den Kulissen 44 Projekt: Bolon Showroom in New York 46 Eine Familienangelegenheit PROJECTS WE LOVE
CHEFREDAKTEUR Annica Eklund PRODUKTION Klintberg Niléhn Media ART DIRECTOR Jessica Ericsson
DESIGNER Maria Seefried TEXT Simon Mills DRUCK QuadGraphics WWW.BOLON.COM
BOLONS UNIVERSUM PROJECTS WE LOVE: IM R AMPENLICHT
Elegante Biennale-Böden
Helmut Lang trifft voll ins Schwarze
Obwohl er seit seinem Rückzug 2005 nicht mehr für die nach ihm benannte Marke designt, ist der Trend zum puristischen Minimalismus im neuen Helmut Lang Store in Manhattan weiterhin unverkennbar. Das versteckt in einer malerischen Straße mit Backsteinhäusern gelegene Ladengeschäft befindet sich im Meatpacking District von Soho. Die stark dem monochromen Ideal huldigende Kollektion – sie ist nahezu ausschließlich in schwarz, weiß und beige gehalten – präsentiert sich vor der Kulisse freiliegender Backsteinmauern. Zur Perfektionierung dieses Brutalist Chics wurde der Flagship-Store komplett mit Sisal Plain Black aus Bolons BKB-Kollektion ausgestattet.
Neues Büro in Stockholm
Bolon hat im Herzen von Stockholm ein neues Büro in der Engelbrektsgatan 21 eröffnet. Mit seinem attraktiven Ambiente in einer gewagten und wirkungsvollen Bolon StudioTM Wing-Installation strahlt der Raum das typische und unverwechselbare Flair eines Bolon-Showrooms aus: hell und luftig mit großen Fenstern und einem ebenerdigen Ausblick. Die Engelbrektsgatan 21 ist sowohl als Arbeitsraum für das in und um Stockholm ansässige Bolon-Team als auch als Treffpunkt für Veranstaltungen und Messen in und um die schwedische Kapitale vorgesehen. Führungen sind nach Vereinbarung ebenfalls möglich.
ALTEWAISAOME + BOLON
Sydney Indesign Week
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Im Sommer 2013 waren Marie und Annica Eklund Ehrengäste der Sydney Indesign-Messe. Dort stellten sie ihr kürzlich veröffentlichtes Buch „The Story of Bolon“ (dt. Die Geschichte von Bolon) vor und wurden gebeten, auf einem Seminar in der Galleria zum Thema „Creative Leadership“ zu sprechen: Right Brain vs Left Brain – Creative women leading change in business”. Bolon war gemeinsam mit dem australischen Partner The Andrews Group während der Sydney Indesign Week Gastgeber gleich mehrerer Veranstaltungen in und um die australische Metropole.
Auf der letztjährigen M°BA Fashion Biennale lagen Beschilderung, Displays, Kassen, Buchläden, Sockel, öffentliche Versorgung mit Sitzplätzen für die M°BA Lounge des Arnhemer Hauptbahnhofs in den Niederlanden ganz in den Händen des Designstudios INEKEHANS. Die renommierte niederländische Designerin Ineke Hans wählte für eine Reihe von Bodenbelagskonfigurationen Bolon by Missoni in Flame Black aus. Sie sollten die Besucher zu verschiedenen Veranstaltungsorten leiten und sorgten dabei für ein attraktives sowie richtungsweisendes Roter-Teppich-Flair.
AKTUALISIERTE KOLLEKTION 2014
Lebendige Vielfalt in pink, grün, orange, blau und türkis hält Einzug in die Bolon-Standardkollektion, die darüber hinaus auch mit aufregenden grafischen Strukturen aufwartet. Einige der bewährten Farben und Muster haben dabei neuen und frischen Looks Platz gemacht. Anschauen lohnt sich!
Mode diente Bolon schon immer als große Inspirationsquelle. Was liegt da also näher, als mit den im Augenblick angesagtesten Modedesignern zu kooperieren? Auf der Mercedes-Benz Fashion Week A/W 2014 arbeitete Bolon mit dem talentierten Design Duo AlterwaiSaome zusammen, den diesjährigen Gewinnern des schwedischen Elle Designer of the Year Award. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen! Ein maßgeschneidertes Muster für den Laufsteg. Bodenbelag als tragbare Kunst und Inspirationsquelle.
5 Bolon auf der MoMa PS
Auf der NY Art Book Fair der MoMA 2013 präsentierte sich neben unserem USamerikanischen Bolon-Geschäftspartner VIIIR auch unser kürzlich erschienenes Buch „TheStoryofBolon“.DieNYArtBookFairgiltals weltweit wichtigste Veranstaltung für Bücher, Kataloge, Monographien, Zeitschriften und Magazine mit künstlerischem Anspruch. Auf der Messe stellten sich 280 Buchhändler, Antiquare, Künstler und unabhängige Verlage aus mehr als zwanzig Ländern einer breiten Öffentlichkeit von mehr als 25000 Teilnehmern vor.
Zuhause bei Bolon
Flammender Missoni-Erfolg
Als Fortsetzung der erfolgreichen Zusammenarbeit mit der Missoni-Gruppe wurde Flame Rust aus der Bolon by Missoni-Kollektion für den Missoni Showroom in der Viale Elvezia im italienischen Mailand ausgewählt. Flame Rust ist einer von vier neuen Farbtönen von Bolon by Missoni Flame, die 2013 auf der Design Junction in London der Öffentlichkeit gezeigt wurden.
Bolons frisch renoviertes Club House befindet sich an einem Feldweg am Seeufer des Åsunden unweit der Firmenzentrale im schwedischen Ulricehamn. Von den beiden Eklund-Schwestern entworfen, beherbergt diese moderne Variante eines einst an dieser Stelle stehenden Bootshauses einen Ausstellungsraum, eine Wohnung, ein Esszimmer und dient somit Kunden, Freunden, Familie und Mitarbeitern als willkommene Übernachtungsgelegenheit. Warm und gemütlich im Winter, fröhlich und frisch im Sommer: Björkudden wurde kürzlich zum Haus des Jahres in Ulricehamn gekürt. Idyllisches Plätzchen und perfekte Location zugleich, dient es dazu, das Bolon-Bodendesign in einer inspirierend beschaulichen und ruhigen Umgebung zu testen.
DIFFA im Dienste der Wohltätigkeit
Bolons US-amerikanischer Partner VIIIR unterstützt 2014 DIFFA – Design Industries Foundation Fighting Aids. 5% des Umsatzes der Create-Kollektion in den USA werden für wohltätige Zwecke direkt an DIFFA abgeführt.
PROJECTS WE LOVE: SILENCE
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DAS WUNDER VON SILENCE
In Ulricehamn sind wir von Natur umgeben. Dies spiegelt sich selbstverständlich auch in unseren Kreationen wider. Daher erschien es uns mehr als angemessen, unsere neue Kollektion Silence zu nennen. Bolon – immer für eine Überraschung gut. Von historischen Textilien und traditionellen Holzparkettmustern inspiriert, vermittelt diese Kollektion mit ihren aufregenden 3D-Effekten, verspielten Lichtreflexionen und einer einzigartigen Webtechnik eine atemberaubende Tiefe und Struktur. Silence – überzeugender denn je! Gegensätze ziehen sich bekanntermaßen an.
Silence Balance
FOTO: HEIDI LERKENFELDT STYLING: PERNILLE VEST
PROJECTS WE LOVE: SILENCE
Silence Visual
Unsere neue Kollektion ist von der schwedischen Natur inspiriert. Historische Textilien und klassische, traditionelle Parkettbodenmuster standen ebenfalls Pate f端r diese Kollektion.
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PROJECTS WE LOVE: SILENCE
Silence Ocular
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Wir glauben, dass die zeitlose Ă„sthetik und pragmatischen Eigenschaften unserer SilenceKollektion zu ihrer besonderen Ausstrahlung beitragen.
PROJECTS WE LOVE: SILENCE
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Silence Pulse
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PROJECTS WE LOVE: BWIN.PARTY
KREATIVE RÄUME
PROJEKTINFORMATIONEN KOLLEKTION:
Create Pario, Botanic Osier, Picea, Ivy OBJEKT: bwin.party ORT: London INNENARCHITEKT: Ranne Creative Interiors FLÄCHE: 1750 m2 JAHR: 2012
Der weltweit führende Onlinewetten-Anbieter bwin.party suchte nach einer futuristischen Gestaltungslösung für seine Räumlichkeiten. Dabei entschied man sich für ein Gebäude des Stararchitekten Jean Nouvel und für einen der aufregenden Bolon-Bodenbeläge. Ob das Ganze erfolgreich war? Darauf können Sie wetten!
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ie Wahl des beeindruckenden neuen Hauptsitzes von bwin. party digital entertainment im renommierten Londoner One New ChangeGebäude wurde keineswegs dem Zufall überlassen. In enger Zusammenarbeit mit dem Team von Creative Ranne Interiors veranstaltete bwin.party für seine 200 Mitarbeiter Workshops, um deren Meinungen und Wünsche hinsichtlich der aktuellen und künftigen Raumgestaltung zu erkunden. Gemeinsam mit dem renommierten Architekten und Bolon Friend Jean Nouvel zeichnete Ranne für die optimierte und beeindruckend futuristische Großraumgestaltung des weltweit größten börsennotierten OnlineGaming-Unternehmens verantwortlich. Ihr gewagtes Konzept spielte auf den kürzlich eingeführten Punkt zwischen „bwin“ und „party“ im Unternehmenslogo an: eine riesige runde und von LED-Lichtband beleuchtete Kassette im Deckenbereich der Rezeption sowie große weiße Corian-Eingänge, die die vier Konferenzräume unweit der Rezeption flankieren. „Eine wesentliche Rolle müssen interessante Materialien spielen“, so der einhellige Tenor des Ranne-Teams, das sich dazu passend für ein Produkt aus der Bolon Create Pario-Kollektion entschieden hat. „Für den Großraumbereich fiel die Wahl auf Bolons gewebten Vinyl-Boden (1744 m2 Create Pario, Botanic Osier, Picea und Ivy). Ausschlaggebend dafür waren neben den lichtreflektierenden Eigenschaften auch die Robustheit und Funktionalität dieser Ausführungen: die gewählte Bodenbelagslösung lässt sich saugen oder wischen.“ Auf Bolon können Sie wetten. v
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PROJECTS WE LOVE: RESTAUR ANT PIETER CHRISTIAAN
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DYNAMISCHER STIL
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Das Utrechter Handelmessezentrum Jaarbeurs entschied sich mathematisch korrekt für einen geometrischen Bolon-Bodenbelag!
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dward van Vliet liebt es dabei auch bunt gemischt: Aufregende Muster und gelassener Stoizismus, traditionell westliche Silhouetten und Akzente neben High-Tech-Elementen, natürlichen Materialien und modernen Produktionstechniken. Der in Amsterdam ansässige niederländische Produktdesigner und Innenarchitekt kombiniert auf seinem Moodboard qualitätsbewusstes Handwerk mit fernöstlichen, afrikanischen und asiatischen Kultureinflüssen zu einer rauschhaften Collage und erschafft somit multitexturale Universen innerhalb von Universen. Nach zahlreichen Hotelprojekten und gastronomischen Vorhaben rund um den Erdball taufte er seinen unverwechselbaren kommerziellen Stil kurzerhand „als neues Zeitalter der Gastfreundschaft“. Für das Foyer des Restaurants Pieter Christiaan im Utrechter Messezentrum Jaarbeurs wurde van Vliets SEVV Atelier damit beauftragt, einen attraktiven Treffpunkt für Mittag- und Abendessen, Empfänge und Meetings zu entwickeln.
Mit seiner Begeisterung für alles Mathematische und Geometrische, für Symmetrien und Wiederholungen entschied sich Edward van Vliet bei der Restaurantgestaltung für ein MensaKonzept. Bei der Bodenbelagswahl wich er von diesem streng formalen Konzept jedoch ab. Kräftige Blöcke in Dreieckform aus den BolonKollektionen Botanic und Artisan mischte Edward van Vliet mit Gelb-, Blau- und Grautönen kräftig auf: Botanic Viva, Ivy, Cilia, Osier, Picea, Artisan Slate, Coal, Oil und Ecru. Diese unvergleichlichen und unverwechselbaren Bolon-Materialien entsprechen den Farb-, Textur- und Musterelementen eines Edward van Vliet. „Farbe ist das ausdrucksstärkste Element eines jeden Designs,“ lautet sein persönliches Credo. „Farbe beeinflusst Stimmungen und definiert den Charakter eines Raumes. Muster sorgen für taktile Qualitäten und verleihen einem Raum Leben. Die faszinierende und farbstarke Dreiecksgestaltung mithilfe der Bolon-Bodenbeläge verschmilzt auf einzigartige Weise mit den Farbtönen der restlichen Innenausstattung. Das Ergebnis ist eine dynamische und dennoch harmonische Atmosphäre.“
PROJEKTINFORMATIONEN KOLLEKTION: Botanic
Viva, Ivy, Cilia, Osier, Iris, Picea, Artisan Slate, Coal, Oil, Ecru OBJEKT: Restaurant Pieter Christiaan ORT: Utrecht, Niederlande INNENARCHITEKT:
Edward van Vliet, SEVV
FLÄCHE: 560 m2 JAHR: 2013
PROJECTS WE LOVE: MISSONI S/S FASHION SHOW
PROJEKTINFORMATIONEN KOLLEKTION:
Bolon by Missoni Flame Black OBJEKT: Missoni Fashion Show, S/S-2014 ORT: Mailand FLÄCHE: 400 m2 JAHR: 2013
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BOLON AUF DEM MISSONI CATWALK Italienisches Schneiderhandwerk trifft auf schwedische Handwerkskunst. Werfen Sie einen Blick auf diesen atemberaubend schönen Laufsteg auf der Mailänder Fashion Week. Die Missoni-Models legten einen strahlenden Auftritt hin!
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PROJECTS WE LOVE: INTERVIEW MIT ALEXANDER EKMAN
FAKTEN: ALEXANDER EKMAN WOHNORT: Stockholm/
New York
KARRIERE: Choreograf
„Schubladendenken ist mir gänzlich fremd.“ — ALEXANDER EKMAN —
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Alexander Ekman
Er gilt als Wunderkind der internationalen zeitgenössischen Tanzszene und hat u.a. Originalwerke für das Cullberg Ballet und das Königliche Schwedische Ballet geschaffen. Jetzt zieht Alexander Ekman seine Tanzschuhe für eine einzigartige und spannende Zusammenarbeit mit Bolon an. FOTO: TOBIAS REGELL
Im Bolon-Kurzfilm tanzen Sie auf Bodenbelag. Wofür eignet er sich besser, für Ballett oder Modern Dance? „Bei der Vorbereitung des Films und des Drehs war ich zunächst schon ein wenig besorgt. Schließlich gehören wir Tänzer in der Regel einer sehr anspruchsvollen Spezies an, was die Tanzfläche betrifft. Die Bühnen der meisten Opernhäuser und andere Tanzbühnen verfügen über spezielle Tanzflächen. Abgesehen von einigen kleineren Stürzen und blauen Flecken lief es gut mit Bolon! Was ich wirklich erstaunlich fand, dass wir den Bodenbelag nicht nur als Tanzfläche nutzten, sondern daraus auch Kostüme fertigten. Wir waren tatsächlich mit Bodenbelag bekleidet! Es war zwar nicht unbedingt das bequemste Kleidungsstück, das ich jemals getragen habe, aber zweifellos der komfortabelste Bodenbelag, den ich jemals angezogen habe!“ Wie kam es zur Zusammenarbeit mit Bolon? Beide, Bolon und Alexander Ekman, reizt das Ungewöhnliche und Unvorhersehbare. Sowohl das Unternehmen als auch der Choreograf bewegen sich auf eher traditionellem Terrain, und zwar mit dem Ziel, genau diese tradierten Konventionen zu hinterfragen. War dies für Ihre Zusammenarbeit hilfreich und inwiefern hat es Sie inspiriert? „Die Eklund-Schwestern waren von Anfang darauf aus, etwas Neues zu wagen. Sie meldeten sich bei mir und wir besprachen das weitere gemeinsame Vorgehen. Neuen Herausforderungen gegenüber bin ich stets offen, weil sie voll und ganz meinem Wesen entsprechen. Dieses großartige Projekt versprach also bereits im Vorfeld viel Freude. Beide hatten stets ein offenes Ohr für meine Vorstellungen und wir befanden uns schnell auf einer Wellenlänge. Schubladendenken ist mir gänzlich fremd. Genauso scheint es wohl auch Annica und Marie Eklund zu gehen.“ Wer von den beiden Eklund-Schwestern kann besser tanzen? Annica oder Marie Eklund? „Hmmm, eine schwere Frage. Dazu muss ich wohl beide erst einmal zum Tanzen ausführen. Erst danach kann ich diese Frage auch wirklich ernsthaft beantworten.“
Wie hat Sie die Kollektion Silence inspiriert? „Ich wollte eine Bodenbelagswelt erschaffen. Genauso wie ich stark rhythmisch arbeiten wollte. Besonders aufgeregt war ich, weil Johan Söderberg sich bereit erklärt hatte, den Film zu schneiden. Er beschäftigt sich intensiv mit Musik und Rhythmus und hat mit unserem Material Erstaunliches vollbracht.“ Wie kam es zu dem Namen Silence? „Das Silence-Konzept wurde von Bolon vorgegeben. Meines Erachtens zielt es auf die geräuschlose Kommunikation von Bewegungen, auf die wortlose, dialogfreie Ausdruckskraft des Tanzes ab.“ Inwiefern haben Sie zum Bühnenbild im Film beigetragen? Wie sind Sie vorgegangen? „Ich durfte bei diesem Projekt mit einem großartigen Bühnenbildner und Kostümdesigner zusammenarbeiten. Auf der Basis meiner allgemeinen Idee haben sie ihrer Fantasie freien Lauf gelassen und ein grandioses Bühnenbild entwickelt. Wir waren wirklich ein herausragendes Produktionsteam und mit viel Freude bei der Arbeit. Unter den Teilnehmern herrschte eine Art Aufbruchsstimmung und wir haben sehr lösungsorientiert gearbeitet ... Mir gefällt dieses besondere Teamerlebnis.“ Als Choreograf, lieben Sie es, gängige Tanzvorstellungen zu hinterfragen. Häufig verwenden Sie dazu ungewöhnliche Bühnenbilder. Können Sie sich vorstellen, Bolon in eine solche Bühnenproduktion mit einzubeziehen? „Ja, unbedingt!“ Womit beschäftigen Sie sich derzeit? „Demnächst reise ich nach Indien, wo ich mich einen Monat lang intensiv mit Yoga beschäftigen werde, bevor ich die größte Produktion meines Lebens in Angriff nehme: meine eigene Version von ‚Schwanensee‘ mit dem norwegischen Nationalballett. Die Uraufführung erfolgt dann im April 2014 an der Osloer Oper. Die neue Partitur stammt übrigens von Mikael Karlsson, die Kostüme von Henrik Vibskov – und wir bringen einen echten See auf die Bühne! Jetzt befinde ich mich gerade auf dem Sprung nach Oslo für einen weiteres Produktionstreffen. Bei einem 16 m langen Wasserbecken, das 6000 l Wasser fasst, dürfen wir nichts dem Zufall überlassen!“
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PROJECTS WE LOVE: THE CONTR ADICTION OF SILENCE
VORHANG AUF FÜR SILENCE Die neue Silence-Kollektion mit großartiger Tiefenwirkung begibt sich jetzt auf die Tanzbühne! FOTO: TOBIAS REGELL
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PROJECTS WE LOVE: THE LEBUÏNUSKERK CONTR ADICTION OF SILENCE
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olon und Alexander Ekman teilen die Leidenschaft für das Schöne, Ungewöhnliche und Unvorhersehbare. Fest in ihren kreativen Traditionen verwurzelt, streben das schwedische Bodenunternehmen und der herausragende schwedische Choreograf danach, die Sinne zu schärfen und Konventionen zu hinterfragen. Beide beschäftigen sich mit der subtilen Verbindung von Mensch und Oberfläche bzw. Fuß und Boden; mit dem Reigen des Lebens. In Zusammenarbeit mit dem schwedischen Choreografen Alexander Ekman, der für seine aufregenden und herausragenden Ballettproduktionen bekannt ist, entstand das neueste Bolon-Bodenbelagskonzept „The Contradiction of Silence“. Als Grundlage diente das zwar eindringliche, aber schwer fassbare Inspirationsmotiv „Silence“. Dennoch wagte sich Alexander Ekman an eine ganz eigene Auslegung der neuen BolonKollektion. Dabei bediente er sich der Mittel des zeitgenössischen Tanzes und des Bolon-Materials, dem er mit viel spielerischer Freude eine ganz eigene Pointe verlieh. Er choreografierte die Tänzer vor den Bolon-Bodenbelägen und nutzte dazu sogar Bolon-Kostüme. Warum Silence? Genau wie der Tanz ohne Worte auskommt und der Leidenschaft entspringt, können die Bolon-Bodenbeläge auf eine ruhige, aber dennoch leidenschaftliche Herkunft verweisen. „In Schweden sind wir überall von Natur umgeben. Dies äußert sich in allem, was wir sehen und tun“, erklärt Marie Eklund. „Daher schien es uns mehr als angemessen, unsere neue Kollektion ‚Silence‘ zu nennen.“ Wodurch zeichnet sich Silence aus? Unsere Kollektion ist von historischen Textilien und klassischen, traditionellen Holzparkettmustern inspiriert. Sie besticht durch aufregende 3D-Effekte, harmonisch miteinander verflochtene Garnund Farbstrukturen, verspielte Lichtreflexionen und eine einzigartige Webtechnik, die dieser Kollektion eine atemberaubende Tiefe und Struktur verleihen. Still, ruhig, wortlos – und dennoch ästhetisch ausdrucksstark. Zum Film: www.bolon.com/silence
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PROJECTS WE LOVE: SPAREBANK 1
PROJECTS WE LOVE: NSB
ATTRAKTIVES BANKING
Norwegens ästhetisch ansprechendste Bank befindet sich in Fredrikstad. Willkommen bei Sparebank 1!
PROJEKTINFORMATIONEN KOLLEKTION: BKB Sisal
Nature Black, Ethnic Kaise
OBJEKT: Norwegische
Staatsbahn NSB ORT: Oslo, Norwegen ARCHITEKT: Lund + Slaatto Arkitekter INNENARCHITEKT:
Mellomrom Arkitekturpsykologi AS FLÄCHE: 9000 m2 JAHR: 2013
AUF GRÜNER SPUR
Der Hauptsitz der norwegischen Staatsbahnen ist ein ökologisches Meisterwerk. Der Boden stammt natürlich von Bolon.
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PROJEKTINFORMATIONEN KOLLEKTION: Artisan Ecru OBJEKT: Sparebank 1 ORT: Fredrikstad, Norwegen ARCHITEKT: Griff, Geir
Hermansen, Monica Stavem FLÄCHE: 600 m2 JAHR: 2011
as in Oslo beheimatete Architekturbüro Lund + Slaatto hat bereits mehrfach Neuland erobert. Kjell Lund und Nils Slaatto, die seit der Unternehmensgründung im Jahr 1958 auf diesem Gebiet tätig sind, entwickelten sich rasch zu den einflussreichsten Architekten im Nachkriegsnorwegen. Ein halbes Jahrhundert später wagt sich Lund + Slaatto wieder auf neues Terrain. Als ehrbare Vorbilder für nachhaltiges Bauen haben sie sich in der Osloer Schweigaardsgate 21 und 23, dem Hauptsitz der norwegischen Staatsbahn (NSB), ein wahres Denkmal gesetzt. Diese Gebäude werden die ersten in Norwegen sein, die über eine BREEAM-NOR Excellent-Zertifizierung verfügen. Die strengen BREEAM-Anforderungen wurden vom Entwickler ROM Eiendom AS und dem Bauunternehmen Skanska Norge AS vorgegeben. Die Schweigaardsgate befindet sich unweit des Osloer Hauptbahnhofs. Sie zeichnet sich durch eine Reihe ökologischer Faktoren wie z.B. erneuerbare Energiesysteme, geringen Wasserverbrauch und grüne Arbeitspraktiken aus. Der Einsatz umweltfreundlicher Materialien für dieses Projekt galt als unabdingbare Voraussetzung für sämtliche Baubereiche. „Wir waren hocherfreut, dass Bolon sämtlichen BREEAM-Anforderungen entspricht“, so Henning Klouman von Lund + Slaatto. „Wir waren auf der Suche nach einem Bodenbelag, der in seiner Wirkung für große Büroflächen ausgelegt ist. Mit seiner besonderen Hybridqualität
aus Vinyl- und Teppichboden erschien uns Bolon daher als interessante Option. Darüber hinaus wünschten wir uns ein Material, das in verschiedenen Gebäudebereichen einsetzbar ist. Die herausragenden akustischen Eigenschaften von BolonBodenbelägen waren ebenfalls ein ausschlaggebendes Argument für die Verwendung in stark frequentierten Bürobereichen.“ Bei dem Gebäude handelt es sich laut den Architekten um „einen präzise gestalteten Außenbereich mit einem gestuften Atrium im Inneren“. Die offen gestaltete fünfte Etage bietet einen spektakulären Blick auf die NSB-Bahnsteige. Der Außenbereich ist mit dunklem Granit verkleidet, während der Außenboden mit hellerem Granit gestaltet wurde. Der Steinboden setzt sich bis zu den Empfangsbereichen fort. Die Lobby im Erdgeschoss und die Atriumwände sind mit Eichenlamellen verkleidet. Das gleiche Material wird als Bodenbelag und für die Einbaumöbel in den öffentlichen Bereichen bis ins Atrium hinein verwendet. „Wir wollten diese warme Atmosphäre in die Büroräume hineintragen“, erinnert sich Henning Klouman. „Daher haben wir uns für eine Bolon-Farbnuance entschieden, die mit der des Eichenparketts harmoniert. Beim Betreten der Büroräume vom Atrium wechseln Sie vom Eichenparkett auf die weichen Bolon-Bodenbeläge, wodurch das Parkett eine Fortsetzung erfährt. Diese Kontinuität findet sich auch im Konferenzbereich wieder, wo wir uns für einen helleren Bolon-Farbton entschieden haben, der zum Granitboden des Empfangsbereichs passt. Der Übergang von der harten zur weichen Oberfläche ohne starke optische Unterbrechung ist als voller Erfolg zu werten.“
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PROJECTS WE LOVE: INTERVIEW MIT KIM JEONG IM
FAKTEN: KIM JEONG IM WOHNORT: Seoul KARRIERE: Vorstand
von Seoro Architects
„Bolon ist ein attraktives, wenn auch ungewohntes und ungewöhnliches Material.“ — KIM JEONG IM —
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Kim Jeong Im
„Der Kunde wollte einen einzigartigen und eleganten Raum“, so Kim Jeong Im, Vorstand von Seoro Architects in Seoul. Erstmalig wurden in Südkorea Bolon-Bodenbeläge für Bürobereiche eingesetzt.
Kim Jeong Im ist der Vorstand von Seoro Architects in Seoul und Partner von IARC Architects Co. Die stets am Menschen orientierte Bauweise verbindet gemeinschaftliche und geschäftliche Interessen miteinander. Die nachhaltigen Gebäude sind nicht nur effektiv, sondern stellen darüber hinaus einen reibungslosen und verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen sicher. Das Interesse für das Beziehungsgeflecht moderner Gesellschaften spiegelt sich, genau wie das ihrer Seoro-Kollegen, im Streben wieder, diese komplexe menschliche Dynamik in den architektonischen Räumen aufzugreifen. Schließlich bedeutet das koreanische Wort „Seoro“ so viel wie „gemeinschaftlich“, „für einander“ bzw. „zusammen“. Nach ihrem abgeschlossenen Architekturstudium an der Yonsei University war Kim Jeong Im u.a. mit Großprojekten wie der Neugestaltung des Seoul Squares, auch bekannt als „Daewoo Building“, dem Deco-NetishionBürogebäude, der Sanierung der Hannam-dong La-Terrasse und der Paichai University Howard Hall betraut, für die sie 2011 mit einem Exzellenzpreis bei den Korean Architecture Awards ausgezeichnet wurde. Für den Hauptsitz der Seouler Werbeagentur Cheil Worldwide wurde Kim Jeong Im mit der Gestaltung eines flexiblen und innovativen Bürodesigns beauftragt. Das Ziel lautete, das volle Potenzial des Cheil-Teams auszuschöpfen und die unmittelbare Interaktion und offene Zusammenarbeit zwischen den Menschen zu fördern. „Im Kern befasste sich der Auftrag mit der ‚Idee eines Ökosystems‘, bei dem verschiedene Menschen mit unterschiedlichen Interessen zur Interaktion und zum Gedankenaustausch angeregt werden sollten“, erklärt sie dieses Projekt. „Insgesamt sollte ein stärker integrativ orientierter Schaffensprozess erzielt werden.“
Die vorhandene hierarchische Struktur, die mithilfe von Glasboxen geschaffen worden war, wurde zugunsten einer modularen, moderneren und demokratischeren Bauweise mit offenen Glaswänden, Kaffeestationen und angenehmen Sitzbereichen aufgelockert. Die großzügige Möblierung bietet jetzt Möglichkeiten für spontane Begegnungen, Gespräche und einen lebendigen konzeptionellen Austausch. „Die entscheidende Herausforderung bestand genau darin, einen Raum zu schaffen, der zu einer einfachen Kommunikation innerhalb der Abteilung beiträgt“, erinnert sich Kim Jeong Im. „Dass die Büros auch von der Straße aus sichtbar sind, trägt optisch zu einer verbesserten Abteilungsidentität bei.“ Kim Jeong Im hat bereits früher mit Bolon-Produkten gearbeitet, und zwar im Rahmen der größeren Sanierung eines 30 Jahre alten Bürogebäudes am Seoul Square, das sich gegenüber dem Seouler Bahnhof befindet. („Wir nutzten Bolon für die Gestaltung der öffentlichen Räume eines Luxusrestaurantbereichs.“) Dabei wurden rund 13000 m² der Bolon-Kollektionen Botanic and Artisan für dieses pulsierende, kreative Zentrum eingesetzt. Warum haben Sie sich für Bolon entschieden? „Ausschlaggebend waren neben der besonderen Struktur und Farbe die umweltfreundliche Produktion. Zudem eilt dem Bodenbelag der Ruf voraus, besonders pflegeleicht zu sein“, erklärt die Architektin ihre Wahl. „Der Kunde wünschte sich einen einzigartigen und besonders eleganten Raum“, so Kim Jeong Im weiter. „Bolon ist zweifellos besonders attraktiv. In Korea war die Verwendung dieses ungewöhnlichen Materials in Bürobereichen bislang noch weitgehend unüblich. Da das vorgegebene Thema einen ökologischen Schwerpunkt aufwies, passten die Farben und die gewebte Textur von Botanic jedoch perfekt zum Designkonzept.“
PROJECTS WE LOVE: CHEIL PROJEKTINFORMATIONEN KOLLEKTION:
SEOUL STAR
Botanic Ivy, Pyrus, OBJEKT: Cheil Worldwide Office ORT: Seoul, Südkorea ARCHITEKT: Seoro Architects, Kim Jeong Im FLÄCHE: 13000 m2 JAHR: 2011 bis 2013
Bei der Entscheidung der Seouler Werbeagentur Cheil für eine elegante und dennoch umweltfreundliche Designlösung fiel die Wahl auf Botanic von Bolon.
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PROJECTS WE LOVE: GREENOVATION PROJEKTINFORMATIONEN KOLLEKTION: Artisan
Coal, Clay, Ecru, Slate, Oil, Botanic Ivy, Cilia, Tilia, Picea OBJEKT: Commonwealth Government Tenancy ORT: Canberra, Australien ARCHITEKT: Woodhead International – Alison Irons FLÄCHE: 1300 m2 JAHR: 2012
Australian Commonwealth Government. Bolons Umweltfreundlichkeit wurde sorgfältig unter die Lupe genommen, bevor es für dieses streng kontrollierte Projekt grünes Licht gab.
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GREENOVATION Von einem besseren Bolon profitiert auch die Umwelt. Folgen Sie uns auf unserem Weg zu einer grüneren Zukunft.
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rühling 2014 – Manchester, GB. Bei der Gestaltung einer Fläche von 2000 m2 im gerade fertiggestellten Hauptsitz der Co-Operative Group One Angel Square entschieden sich die Architekten von 3D Reid für Artisan und Botanic in den Nuancen Coal, Wax, Cilia, Oil und Ivy. Dieser überdimensionale bienenstockähnliche Bau mit Blumen und Pflanzen symbolisiert die demokratischen Markenwerte dieser Finanzgruppe. One Angel Square wird mithilfe von Rapsöl im Energiesparmodus beheizt. Das Öl stammt aus den von der Co-Operative Group betriebenen landwirtschaftlichen Flächen. Dieser Bau gilt als nachhaltigstes Bürogebäude Großbritanniens, dessen Konstruktion bei
der BREEAM-Zertifizierung mit einer beachtlichen Punktzahl von 95,32% als hervorragend eingestuft wurde. Alison Irons Design, assoziierter Partner von Woodhead International, entschied sich bei der Fertigstellung der neuen Büros für die australische Commonwealth-Regierung im Gebäudekomplex von Nishi Development für Bolon Studio-Fliesen aus den Artisan- und Botanic-Kollektionen und verwendete diese auf einer Fläche von 1300 m2. Entworfen wurde es vom Architekturbüro Fender Katsalidis in Verbindung mit dem für seine Nachhaltigkeit bekannten Ingenieurbüro Arup (das auch für das Nationale Schwimmzentrum in Peking und den Wolkenkratzer The Gherkin in London verantwortlich zeichnete). Nishi wurde so akribisch konzipiert, dass es bei den australischen NABERS-Anforderungen 5 Sterne und
bei den ebenfalls australischen Green Star Ratings sechs Sterne erzielte. Das Gebäude soll so ökologisch nachhaltig sein, dass das Mieten von zwei Etagen dem Pflanzen von 1387 Bäumen oder dem Erhalten von 7500 m2 Regenwald pro Jahr entspricht. Das ist mehr als beeindruckend. All diese guten Nachrichten dürfen aber laut Bolons Qualitäts- und Umweltmanagerin Malin Andén nicht über die Tatsache hinwegtäuschen, dass in Umweltbelangen noch immer Spielraum für weitere Verbesserungen besteht. Bolons sprichwörtlich enge Tuchfühlung mit ethisch korrekten Materialien tragen laut Malin Andén maßgeblich zu Bolons gutem Ruf unter Architekten und Bauingenieuren bei. Dasselbe gilt auch für das kontinuierliche Streben nach einer Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks. So verwendet Bolon für die Produktion von Bodenbelägen modernes PVC. Das Material ist recycelbar, besonders vielseitig und verfügt über eine lange Produktlebensdauer. Darüber hinaus gehört es zu den weltweit am strengsten geprüften und forensisch am besten untersuchten Kunststoffen. Als Beauftragte für die Kunden- und Händlerkommunikation von Bolon Green schärft Malin Andén das Bewusstsein für die kontinuierlichen Verbesserungen hinsichtlich aller Umweltaspekte –
sowohl beim Fertigungsprozess als auch beim Endprodukt. Bolon bedient sich bei der Auswahl und Verwendung von PVC in seinen Produkten der strengsten Greenovation-Standards. (Bolon bezieht sein PVC ausschließlich von zugelassenen Lieferanten. Die Veredelungsanlagen für die Materialien befinden sich in einem Umkreis von 250 km um die Produktionsstätte.) „Wir sind für Zertifikate mit den strengsten Emissionsanforderungen zugelassen und nach oben hin besteht noch viel Luft.“ Bolon war sich schon immer seines verantwortlichen Handelns gegenüber der Welt als Ganzes bewusst, und zwar schon lange bevor Begriffe wie „CO2-Fußabdruck“, „Fair Trade“ und „Umweltbewusstsein“ Einzug in die globale Unternehmenssprache hielten. Bolon etablierte eine Produktentwicklungsphilosophie, die ihrer Zeit um Jahre voraus war. „Die Greenovation-Ethik liegt uns sehr am Herzen.“ „Jetzt setzen wir alles daran, unseren internen Rohstoff- und Bodenbelagsabfall zu 100% zu recyceln. So soll Bolon in einem Schritt als klimaneutrales und vollständig umweltverträgliches Produkt für eine Zukunft ohne Fußabdruck etabliert werden“, erläutert Malin Andén. Von einem besseren Bolon profitiert auch die Umwelt.
Malin Andén ist die Qualitäts- und Umweltmanagerin von Bolon sowie darüber hinaus für die Kommunikation des Umweltprozesses „Bolon Green“ an Händler und Kunden verantwortlich.
PROJEKTINFORMATIONEN KOLLEKTION: Artisan
Coal, Wax, Oil, Botanic Ivy, Cilia OBJEKT: The Co-operative Estate ORT: Manchester, GB ARCHITEKT: 3D Reid, Mike Hitchmough FLÄCHE: 2000 m2 JAHR: 2012
PROJEKTINFORMATIONEN
PROJECTS WE LOVE: PIXEL
KOLLEKTION: Maßge-
schneidertes Farbkonzept
OBJEKT:
Bürogebäude Pixel ORT: Poznan (Posen), Polen ARCHITEKT: Garvest, Hanna Włodarczyk FLÄCHE: 11000 m2 JAHR: 2013
Das in Poznan (Posen) beheimatete polnische Internet-Unternehmen suchte nach einer außergewöhnlichen Bodenbelagslösung, die der ausgelassenen Innengestaltung entspricht. Sie brauchte nicht zweimal zu überlegen, um sich für das einzigartige Bolon-Produkt mit seiner magischen 3D-Wirkung zu entscheiden.
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PIXEL GANZ VERSPIELT
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olen gilt aktuell als besonders zukunftsorientiertes europäisches Land. In einer florierenden Wirtschaft – Online-Business, Design- und Kreativbranche boomen – steigt in den Städten auch die Nachfrage nach freundlichen modernen und innovative Arbeitsplätzen. Pixel 1 ist das erste von fünf sehr modern Bürogebäuden im 2,5 ha großen Pixel Office Park der traditionsreichen Stadt Poznan (Posen). Der Entwurf stammt vom Warschauer Architekturbüro Jems Architekci für die Allegro-Gruppe, dem größten Online-Auktionshaus Mittelosteuropas. Der Innenbereich wurde von Garvest Studio ganz gemäß den praktischen, vernünftigen, aber auch exzentrischen Projektanforderungen gestaltet. Als Hauptsitz eines Internet-basierten Geschäftsbereichs waren neueste Technologien und eine blitzschnelle Konnektivität unerlässlich. Mit mehr als 1300 Mitarbeitern, die alle zufriedengestellt werden sollten, wünschte sich die Grupa Allegro eine flippige, ungewöhnliche, verspielte, lustige sowie kind- und fahrradfreundliche Umgebung, die nebenbei auch noch die Umwelt schonen sollte. Die oberste Priorität lautete, den ökologischen Fußabdruck gering zu halten. Daher wurde ein Open-Space-Innenraumkonzept entwickelt, das neben einer starken Sonneneinstrahlung auch gemeinsam nutzbare Terrassen, Gründächer und einen landschaftlich gestalteten Innenhof mit Gehund Radwegen vorsah. Weitere Funktionen wie Restaurant, Kinderkrippe und Kindertagesstätte für Mitarbeiterkinder mit einer Innenausstattung aus durchweg rein natürlichen und umweltfreundlichen Materialien waren gleichfalls Bestandteil dieses Konzepts. Um dem ganzheitlichen Raumkonzept der Allegro-Gruppe hinsichtlich Originalität, Kreativität, Nachhaltigkeit und Freundlichkeit Rechnung zu tragen, entschied sich die projektverantwortliche Garvest-Architektin Hanna Włodarczyk dafür, in allen Räumen und Korridorbereichen von Pixel 1 einen Bolon-Bodenbelag in einem speziell entwickelten Farbton aus der Kollektion Create auf einer Gesamtfläche von 11000 m2 zu verlegen. „Wir haben nach etwas gesucht, das den Betonwänden und Terrazzo-Böden in den Treppenhäusern die Strenge nimmt“, erinnert sich Hanna Włodarczyk. „Gleichzeitig mussten wir in den Büros für eine harmonische Verbindung von Glas und Sperrholz sorgen.” Das Garvest-Team war durchweg begeistert, dass das verlegte Bolon-Produkt mit einem besonderen Highlight aufwartete. „Ein wirklich einmaliger 3D-Effekt, bei dem sich je nach Lichtund Blickwinkel die Textur ändert. Und das in genau der Farbe, die wir uns gewünscht haben“, fügt Hanna Włodarczyk hinzu. „Dank ihrer besonderen ästhetischen Qualitäten rücken diese Böden jedes Interieur ins rechte Licht.“
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PROJECTS WE LOVE: SHANGHAI JIADING PUBLIC LIBR ARY PROJEKTINFORMATIONEN KOLLEKTION:
Eight London
OBJEKT: Shanghai
Jiading Public Library ORT: Shanghai, China ARCHITEKT: Vermillion Zhou Design Group FLÄCHE: 16000 m2 JAHR: 2013
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BÜCHER(T)RÄUME
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In einer nahezu komplett digitalisierten Zeit ist es gut zu wissen, dass sich klassische Bibliotheken nach wie vor großer Beliebtheit erfreuen. Die Shanghai Jiading Public Library gibt die perfekte Kulisse für Bücher ab, aber auch für ruhespendende Bodenbeläge.
I
m aktuellen Zeitalter von E-Books, superschnellen Bücherdownloads und Tablet-Readern erfreut sich die traditionelle Bibliothek nach wie vor einer großen Popularität: perfekt gebundene Bücher, schweres Papier, grafisch inspirierende Einbände und elegante Schriftarten. Die in Shanghai ansässige Vermillion Zhou Design Group wurde damit beauftragt, in ihrer Heimatstadt auf einer Fläche von 16000 m2 ein literarisches und kulturelles Refugium zu schaffen. Sie traf damit voll den Nerv des ansässigen Jiangnan-Bildungsbürgertums. Als Inspirationsquelle diente die kulturelle Vielfalt der zeitgenössischen chinesischen Prosa. Ein natürliches, minimalistisches Interieur mit warmen Holzdecken, Wänden und Lesetischen war die Folge. Die moderne, einfache und unverkennbar chinesische Linienführung sorgt für ein entspanntes und kontemplatives Lesevergnügen. „Die Beziehung zwischen Menschen, Objekten und Raum tritt in Verbindung mit traditionellem östlichen Denken. Sie verschmilzt durch Fenster-, Sichtachsen- und Lichtgestaltung mit der singulären Schönheit der Hofelemente“, erläutern die Gründungsdesigner Ray Chou und Vera Chu das Gestaltungsprinzip.
Die subtile und dezente multifunktionale Konfiguration moderner Multimedia-Technologie bei vollem WLAN-Empfang sowie mit Hifi-Audiogeräten, Multimedia-AudioVideoraum, Multimedia-Dokumentenausleihe, 24-h-Selbstbedienungsbibliothek, Lesesaal mit Ausrüstung für Sehbehinderte und Auditorium gehörten ebenfalls zum Konzept. Die Wände des 500 Sitzplätze fassenden Theaters sind mit Bambus verkleidet, während der Eltern-Kind-Lesebereich mit frischen, satten Farben aufwartet, um eine Waldatmosphäre zu simulieren. Als Ergänzung zur behaglichen Wärme der Holzböden wurden 600 m2 Bolon Eight LondonBodenbelag verlegt, der wegen seiner natürlichen Schönheit, schallabsorbierenden Qualitäten und besonderen Strapazierfähigkeit in dieses Designkonzept integriert wurde. „Unsere Hauptbezugspunkte für dieses Projekt hießen zunächst einfach nur ‚Mensch‘ und ‚Natur‘“, so die Designer. Wie lässt sich eine Einrichtung mit einer beruhigenden und informellen Wirkung gestalten, in der sich die Einheimischen zwischen all den Bücher wohlfühlen? „Wir haben uns dabei an der örtlichen Geschichte und den natürlichen Elementen orientiert und diesen öffentlichen Raum gemäß der neuen chinesischen Philosophie des Minimalismus eingerichtet.“
Als Ergänzung zur behaglichen Wärme der Holzböden entschied sich die Zhou Design Group, 600 m2²Bolon Eight London-Bodenbelag zu verlegen.
PROJECTS WE LOVE: ARROW ENERGY
SAUBERER SCHNITT
PROJEKTINFORMATIONEN KOLLEKTION: Botanic-
Kollektion, Botanic Viva, Cilia, Tilia, Osier, Picea, Iris OBJEKT: Arrow Energy ORT: Brisbane, Australien ARCHITEKT: Geyer FLÄCHE: 1600 m2 JAHR: 2013
Als führender Konzern für saubere Energien benötigte das australische Unternehmen Arrow Energy Büroflächen, die diese ambitionierten Umweltziele auch widerspiegeln. Die Botanic-Kollektion traf dabei voll ins Schwarze.
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PROJECTS WE LOVE: FLUGHAFEN GÖTEBORG-LANDVETTER PROJEKTINFORMATIONEN
„Dieses Terminal erfordert einen besonderen Bodenbelag: attraktiv, freundlich, selbstbewusst, chic, modern, sachlich ... und extrem strapazierfähig.“
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LETZTER AUFRUF FÜR BOLON … Die Renovierung des Flughafens Göteborg-Landvetter stand ins Haus und ein neuer Bodenbelag zur Disposition. Bolon hat den Test mit Bravour bestanden!
KOLLEKTION:
Artisan Slate, Coal, Ecru
OBJEKT: Flughafen
Göteborg-Landvetter
ORT:
Landvetter, Schweden ARCHITEKTEN: Swedavia FLÄCHE: 1000 m2 JAHR: 2013
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er amerikanische Autor Don DeLillo schrieb sinngemäß: Fliegen erinnert uns daran, wer wir sind. Daran erkennen wir unser modernes Sein. Dieser Vorgang entrückt uns der Welt und unseren Mitmenschen. Wir bewegen uns vor einer Geräuschkulisse, werfen erneut einen Blick auf Flugschein, Bordkarte und Pass und vergegenwärtigen uns, dass wir uns in jedem Augenblick einer Kraft unterwerfen müssen, die allem innewohnt. Einer unbekannten, im Hintergrund agierenden Macht, die hinter den Kategorien, den Sprachen verborgen ist, derer wir nicht mächtig sind. Dieser riesige Abfertigungsbereich wurde errichtet, um unsere Seelenlandschaften zu ergründen. Etwa 3500 dieser Seelen arbeiten für mehr als 100 Unternehmen und Organisationen in Göteborg-Landvetter, dem internationalen Flughafen von Westschweden. Dieser betriebsame Dreh- und Angelpunkt mit mehr als 90 weltweiten Direktflügen pro Tag wird alljährlich von rund 5 Mio. Privat- und Geschäftsreisenden sowie Kunden passiert. Hochleistungssport und Nabelschau zugleich. Da wir uns auf der kühlen Nordhalbkugel befinden, ist hier nicht nur von weichen Sneakersohlen, Pumps, Slippern, gepflegten Rollkoffern und Aktentaschen die Rede, sondern auch von handfesten Winterstiefeln, sperriger Skibekleidung und überdimensioniertem Langstreckengepäck. Dieses Abfertigungsgebäude beherbergt das strapazierte Geschäftspflaster, das einen ganz besonderen Bodenbelag erfordert: attraktiv, freundlich, selbstbewusst, chic, modern, sachlich ... und extrem robust. Kehren wir zurück ins Jahr 2012, als Charlotte Sandberg, Qualitätsmanagerin für den Innenbereich bei Swedavias Flughafen Göteborg-Landvetter nach einem neuen Fußboden für das Gebäude Ausschau hielt. Die avisierte Fläche lag bei mehr als 1000 m2 und bedurfte daher einer reiflichen Erwägung. Charlotte Sandberg räumt den Reisenden oberste Priorität ein. Sie hat für eine positive, gesellige und einladende Atmosphäre zu sorgen, die auch einer nachhaltigen Entwicklung und ökologischen Verantwortung Rechnung trägt. Daher entschied sie sich für Bolon, den Hersteller attraktiver Bodenbeläge. „Schließlich gab es noch die Frage zu klären, ob dieser Boden auch robust genug ist“, erinnert sich Charlotte Sandberg. Nachdem sie zuvor als Bauingenieurin und Immobilienmaklerin in diesem Flughafen beschäftigt war, wusste Charlotte Sandberg, dass der Boden vor allem auch den Strapazen einer täglichen Reinigung gewachsen sein musste. Mit dem notwendigen Fingerspitzengefühl und Sachverstand entschied sie sich, einen hochfre-
quentierten Bereich zu Testzwecken zu nutzen und überwachte diesen eine zeitlang. Sechs Monate später, nachdem sich alle Beteiligten, Reinigungsmitarbeiter und Architekten von der Strapazierfähigkeit des Bodenbelags, seiner unverwüstlichen Schönheit und Praktikabilität überzeugt hatten, wurde der Auftrag für die Artisan-Kollektion in den Ausführungen Coal, Ecru und Slate erteilt. Bolon hatte den Test mit Bravour bestanden. Um den komplexen und besonderen Anforderungen seiner Flughäfen bestmöglich zu entsprechen, erstellte das Swedavia-Team Moodboards. Dabei ging es dem Team darum, sich ein vollständiges Bild von den Emotionen zu verschaffen, die in den Menschen erzeugt werden sollen, die das jeweilige Abfertigungsgebäude passieren. „Wir möchten steuern, wie wir wahrgenommen werden, und von diesem Patchwork-Gefühl wegkommen, das einen an anderen Flughäfen beschleicht“, beschreibt Charlotte Sandberg die Absicht dahinter. „Unsere Moodboards basieren auf den drei Elementen Ästhetik, Durchsatz und Herangehensweise, die an die jeweilige Region angepasst werden. Die Schlagwörter für den Flughafen Göteborg-Landvetter lauteten: die See, die Jahreszeiten und ein guter Freund.“ Wie wird diese Stimmungspalette praktisch spür- und erlebbar? Die Reisenden werden vor den Toren vom „Sommer“ begrüßt, einer glitzernden See mit warmen Granitfelsen, die mithilfe einer maßgeschneiderten Bodenlösung nachempfunden sind; der vor Ort zugeschnittenen Artisan-Kollektion in Coal, Ecru und Slate. Nach dem Winterthema im Check-In-Bereich werden die Kunden mit frischen Frühlingsfarben zur Sicherheitskontrolle geleitet. Von dort werden sie dann zu den freundlichen, entspannenden und stilvollen gastronomischen Bereichen mit ihren gut ausgestatteten, regelmäßig gereinigten Waschräumen und deutlich gekennzeichneten Steckdosen geführt. Nach mehr als einem Jahr Nutzung hat sich das Produkt Bolon mehr als bewährt. „Wir sind sehr zufrieden“, so Charlotte Sandberg. „Die Güte eines Bodens wird gemeinhin darin bemessen, wie strapazierfähig er ist und wie harmonisch er sich in das Gesamtensemble einfügt. Der Bolon-Bodenbelag zeichnet sich jedoch auch durch seine besonders mutige Aussage aus. Seine spezielle Webart erweckt ihn förmlich zum Leben. Das gilt selbst für die unifarbenen Böden. Einfach fantastisch.“ Infolge der Empfehlung von Charlotte Sandberg und der Verlegung auf dem Flughafen Göteborg-Landvetter ist geplant, im Zuge der Attraktivitätssteigerung auf den Flughäfen Stockholm-Arlanda und Malmö weitere BolonBodenbeläge zu verlegen (660 m2). Werfen Sie bei Ihrem nächsten Check-In doch einmal einen Blick auf den Boden!
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PROJECTS WE LOVE: HINTER DEN KULISSEN
100% MADE IN SWEDEN
Für die Produktion der atemberaubend schönen Bolon-Bodenbeläge sind eine gehörige Portion Geschick, Innovationsgeist und Geduld unerlässlich. PWL durfte vor Ort im schwedischen Ulricehamn einen Blick hinter die Kulissen der neuen Fabrik am Hauptstandort werfen.
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ie entsteht ein BOLONProdukt? Wie verwandeln sich große Ballen des unscheinbaren Rohmaterials PVC in Rollen eines dicht gewebten, geometrischen, lichtreflektierenden, fühlbar angenehmen und besonders attraktiven sowie zeitgemäßen Bodenbelags? Durch eine Kombination aus Geschick, Innovation, Geduld und technischem Know-how. Ein klein wenig Magie ist ebenfalls mit im Spiel. Die Webstühle in der Bolon-Weberei der Fabrik von Ulricehamn sind das pulsierende Bolon-Herz. In dieser Abteilung wird seit der Unternehmensgründung im Jahre 1949 fleißig an Webkunstwerken gearbeitet. Die Weberei umfasst im Augenblick 12 Webstühle, von denen drei sogenannte Jacquard-Webstühle sind. Auf ihnen wird beispielsweise das komplexe Bolon by Missoni-Spektrum gefertigt. (Bei der Jacquard-Weberei kann jeder Kettfaden einzeln geführt werden, was zu einem vielseitigeren Webvorgang führt und eine größtmögliche Kettfadensteuerung ermöglicht.) Für verschiedene Webverfahren existieren verschiedene Webmaschinen. Bei jedem Webvorgang befinden sich mehr als 1200 Fäden in der Kette. (Die in Längsrichtung angeordneten und gespannten Fäden in der Webmaschine werden als Kett[fäd]en bezeichnet.) Früher ging es hier gemächlicher und weniger hochtechnologisch zu. Nils-Erik Eklund, der geniale Bolon-Gründer, war der Großvater von Marie und Annica Eklund. Vor sechzig Jahren bemerkte er bei der Dosenproduktion für die Lebensmittelindustrie, dass in der benachbarten Textilfabrik (die Schürzen und Tischdecken aus PVC herstellte)
Unmengen von Abfällen anfielen. Der stets einfallsreiche und bereits damals ökologisch denkende Einzelkämpfer Nils-Erik Eklund fand einen Weg, diese PVC-Abfälle in Streifen zu schneiden und mit Baumwolle per Hand zu geflochtenen Flickenteppichen für den Campingund Wohnwagensektor zu verarbeiten. Diese Flickenteppich-Methode stand auch bei der Namensgebung des Unternehmens Pate: Schließlich setzt sich der Name Bolon aus der ersten Silbe des schwedischen Wortes für Baumwolle (BOmull) und der letzten Silbe von NyLON zusammen. Nils-Erik Eklund gelang es, innerhalb von vier Jahrzehnten mehrere Millionen Quadratmeter seines genialen Produkts zu verkaufen. Als sein Sohn, Lars Eklund, in den 1960er Jahren das Geschäft übernahm, webten rund 30 Mitarbeiter auf den alten und klapprigen Webstühlen. „Mittlerweile beschäftigen wir mehr als 80 Angestellte und verfügen über eine unglaublich ausgereifte moderne Technologie“, so Lars Eklund. Bolon liefert derzeit mehr als zwei Millionen Quadratmeter seines unverwechselbaren Produkts in 45 Länder. Der Umsatz beziffert sich auf mehr als 27 Mio. Euro. Aber auch mit mutigen Investitionen, einem wahren Meisterwerk als Fabrik sowie supermodernen Maschinen erfordert die Fertigung der BOLON-Qualitätsprodukte nach wie vor Zeit, Geduld und Geschick. Pro Stunde werden ca. 100 m² gewebt. Nach dem Weben durchläuft das Material eine Reihe variabel klimatisch kontrollierter Trockner, die das Gewebe fixieren. Im ersten Abschnitt wird es erhitzt und im letzten Abschnitt mithilfe des nahegelegenen Grundwassers wieder heruntergekühlt. Das glänzende BolonProdukt gelangt schimmernd, supergekühlt und fix sowie fertig aus dem Trockner und kann sofort verlegt werden.
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PROJECTS WE LOVE: BOLON WAGT SICH WESTWÄRTS
Der neue Bolon-Showroom in New York ist groß, luftig und als Open-Plan-Lösung gestaltet. Er erinnert mit seinem typischen Brooklyn-Stil an das Loftatelier eines Künstlers.
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NEW YORK NEW YORK Der neue Bolon-Showroom befindet sich in einer alten Fabrik in der erlebnisreichen Long Island City. Erste Amtshandlung beim Umzug ins Gebäude? Installation einer großen Studio 54-Discokugel!
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olon hat in New York ein brandneues Zuhause gefunden. Nach einem kurzen Intermezzo in Tribeca im Jahr 2013 befindet sich dieser größere, bessere und fantastische Showroom jetzt in Long Island City, unweit von Brooklyn und dem East River, nur eine U-Bahn-Station von der Lexington Avenue in Manhattan entfernt. Weshalb hat sich Bolon für das L.I.C.-Gebiet entschieden? „Wir haben diesen Stadtteil gewählt, da er erstaunliche Lagerraumflächen und eine besonders kreative Nachbarschaft aufweist“, begründet Annica Eklund diese Entscheidung. „Nicht weit von uns befinden sich die Kunstgalerie MOMA PS1, das Noguchi Museum und viele Lofts junger, kreativer Unternehmen. L.I.C bietet das, was vor 10 Jahren Brooklyn-typisch war: Neuland für dynamische, individuelle und zukunftsweisende Geister. Außerdem genießt
man von hier einen tollen Ausblick auf die Skyline von Manhattan.“ Hinzu kommt eine stetig wachsende Bar- und Restaurantszene, das mit dem Obie Award ausgezeichnete The Chocolate Factory Theater und The Oracle Club, ein neuer Salon für Autoren und Künstler. Die Gegend sprüht förmlich vor Energie, Vielfalt und Temperament. Der im zweiten Geschoss gelegene BolonShowroom mit seinen 940 m2 ist groß, luftig und als Open-Plan-Lösung gestaltet. Mit seinem typischen Brooklyn-Stil erinnert er an das Loftatelier eines Künstlers. Graffiti-Auftragskunst, Tischtennisplatte, Billardtisch und viel Mauerwerk. Einrichtung und Ausstattung verbreiten mit offen liegenden Kabelbündeln und Sprinklerrohren einen industriellen Charme. Bei den Stühlen handelt es sich um kühle, leichte Aluminium-Klassiker von Emeco. „Der NYC Showroom befindet sich in einer alten Fabrik“, so Annica Eklund. „Unser US-Partner VIIIR hat ein fantastisches Raumdesign erschaffen. Die offene
Showroom-Gestaltung respektiert die ursprüngliche Nutzungsstruktur und das industrielle Ambiente. Ein wirklich einzigartiges Gebäude, das jeden Besucher tief beeindruckt. Das natürlich vorhandene Licht rückt unsere lichtreflektierenden Produkte und unser Bolon-Design erst ins Rampenlicht.“ Die Einrichtung zeichnet sich durch ihre hohe Multifunktionalität aus. Tagsüber dient der Showroom als Schaufenster für BolonProdukte und als gastronomischer Treffpunkt. Abends erwacht er dann nach getaner Arbeit zu neuem Nachtleben. Beim Umzug in das L.I.C.-Gebäude haben wir als erste Amtshandlung gleich eine Studio 54-Discokugel an der Decke installiert. „May we proudly present the Bolon Club, Brooklyn style!“, kündigen beide Schwestern unisono an. v BOLON NYC, 11-22 44th Road, 2. Stock, New York (Long Island City), NY 11101. Einfacher Anschluss per U-Bahn-Linie E. Nur nach Vereinbarung.
„L.I.C bietet das, was vor 10 Jahren Brooklyn-typisch war: Neuland für dynamische, individuelle und zukunftsweisende Geister.“
PROJECTS WE LOVE: INTERVIEW MIT MARIE UND ANNICA EKLUND
„Wir haben viel Mut.“
FAKTEN: MARIE EKLUND WOHNORT: Ulricehamn KARRIERE: CCO
FAKTEN: ANNICA EKLUND
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WOHNORT: Ulricehamn
und Stockholm
KARRIERE: CEO
Eine Familienangelegenheit
Marie und Annica Eklund erinnern sich an ihre Anfänge, eine strahlende Vision, eine italienische Design-Ikone und an viel Beharrlichkeit. TEXT: SIMON MILLS FOTO:ALEXANDER DAHL
Welche Eigenschaften des ursprünglichen Bolon-Geschäftsmodells haben Sie dazu bewogen, das nächste Firmen-Level in Angriff zu nehmen? Marie: „In unseren jungen Jahren haben wir uns nicht so stark im Unternehmen engagiert. Das war vermutlich auch gut so! Bolon war ja ein erfolgreiches Unternehmen mit einem soliden Produkt. Das hat gut funktioniert. Doch wir haben erkannt, dass keine klaren Visionen, Geschäftsstrategien und Unternehmensziele bestanden.“ Annica: „Ein Unternehmen wie Bolon zu leiten, erfordert viel Hingabe und Engagement. In unserer Teenagerzeit und auch in unseren Zwanzigern waren wir dafür einfach noch nicht bereit. Unser Hauptinteresse galt Pferden. Wir wollten ganz einfach frei sein! Das hat sich im Nachhinein tatsächlich als gut erwiesen. Wir waren in der ganzen Welt unterwegs, konnten unsere Persönlichkeiten entwickeln und selbst entscheiden, was wir mit unserem Leben anfangen wollten.“ Marie: „Wir haben das Potenzial erkannt, ein neues Konzept mit einer innovativen Marketingstrategie zu entwickeln. Da wir schon damals sehr modeinteressiert waren – ich habe Modedesign in Florenz studiert – hegten wir die feste Überzeugung, mit einer mutigen Entscheidung der Firma zu einer stärker modischen Ausrichtung zu verhelfen. Wir hatten den Kopf voller Ideen und verfügten über eine starke Vision.“ Wie dürfen wir uns das im Detail vorstellen? Annica: „Als wir 2002 ankündigten, dass wir in das Unternehmen einsteigen wollen, riet uns der bestehende Geschäftsführer dazu, die Führungsposition einzunehmen. Also setzten wir uns zusammen und redeten. Als dritte Generation des Familienunternehmens haben wir Vorstand und Partner über die Neuausrichtung von Bolon als High-Fashion-Marke in einem neuen Gewand und mit einer neuen Kommunikationsweise sowie einer neuen demografischen Kundenausrichtung informiert. Plötzlich bekam alles eine sehr ernsthafte, aber auch aufregende Dimension. Es sollte tatsächlich losgehen! Wir waren drauf und dran, Bewegung in die Sache zu bringen!“ Marie: „Unsere Eltern und der Vorstand haben uns stets unterstützt. Einige der älteren Mitarbeiter hatten es da schon schwerer und schienen ein wenig skeptisch. Sie fragten sich, wie sich ein Bodenbelagsunternehmen zu einer Modemarke entwickeln kann: Wie soll das funktionieren?“ Annica: „Wir haben uns Zeit genommen, alle Meinungen angehört und die Dinge Schritt für Schritt in Angriff genommen. Nach zwei Jahren schrieben wir bereits schwarze Zahlen. Bolon begann sich weltweit einen Namen zu machen. Auch die Berichterstattung in der Presse folgte dieser Entwicklung. Zeitschriften, die wir schon immer gern gelesen haben, unterstützten uns in unseren Bemühungen. Sie verhielten sich unseren Kooperationen gegenüber sehr aufgeschlossen und haben Bolons Pläne tatkräftig mitverfolgt.“ Marie: „Bei unserer Übernahme haben wir auf eine klare Rollenverteilung geachtet. Annica agiert als CEO und ich als Marketingdirektorin. Wir haben jeden in sämtliche Unternehmensaspekte involviert und begannen, eine Struktur zu entwickeln. Der Aufbau eines starken Teams lag uns sehr am Herzen. Wir haben Schlüsselkräfte eingestellt, denen wir vertrauen konnten. Menschen, die sich in unser neues Image und unsere neue Bolon-Philosophie hineindenken und für einen breitangelegten Ideenaustausch sowie die Zusammenarbeit mit anderen Kulturen begeistern können.“ Annica: „Die Restrukturierung des Unternehmens bedeutete ebenfalls, die Produktion neu auszutarieren. Zum Zeitpunkt der Übernahme verteilte sich der finanzielle Unternehmensumsatz nahezu gleich auf Bodenbeläge und Markisen.“ Marie: „In den ersten Jahren waren wir noch auf Camping- und Wohnwagenmessen vertreten, weil wir wussten, dass diese Seite des Geschäfts unternehmenswichtig war. Dennoch waren wir fest entschlossen, unsere Visionen zu entwickeln und unseren Plan umzusetzen. Campingprodukte mögen heute vielleicht weniger wichtig für uns sein. Als wesentlicher Teil der Unternehmensgeschichte von Bolon sind sie unerlässlich.“ Annica: „Um eine starke Designphilosophie in die Marke zu implementieren, begannen wir damit, Partnerschaften und Kooperationen zu schmieden. So verwendete bei der Stockholm Furniture Fair 2008 beispielsweise Ehrengast
Giulio Cappellini Bolon-Bodenbeläge für seine Ausstellung. Ein weiterer großer Durchbruch gelang uns mit unserer Botanic-Kollektion. Dabei konnten wir uns als Unternehmen mit einer überzeugenden Werbekampagne und Markenphilosophie von einer neuen Seite präsentieren.“ Marie: „Diese Verbindung bescherte uns eine große Aufmerksamkeit und erlaubte es uns, eine glaubwürdige Position im Designbereich einzunehmen. Es ist uns gelungen, bei zahlreichen wichtigen Designern und Architekten einen großen PR-Nachhall zu erzeugen. Wir wollten Bolon als attraktives und innovatives Produkt sowohl für große als auch kleine Gebäude etablieren. Daher schätzen wir uns so glücklich, mit einem so erstaunlichen kreativen Netzwerk wichtiger Designer und Architekten zusammenzuarbeiten. Die Menschen, mit denen wir diese Kooperationen eingegangen sind, nennen wir nicht umsonst Bolon Friends.“ Nennen Sie uns bitte fünf wesentliche Charaktereigenschaften, die zum BolonErfolg beigetragen haben! • Wir haben Mut, lassen uns in unserer Begeisterungsfähig nicht beirren und verfügen über einen stark entwickelten Ehrgeiz. • Wir arbeiten geschäftsfokussiert und geschäftsorientiert. • Wir sind in der Lage, eine gute Idee in ein profitables Geschäft umzumünzen. • Wir sind unendlich wissbegierig. • Wir sind sozial mobil. Halten Sie sich beide für geborene Unternehmerinnen? Wie drückt sich der Unternehmergeist in der Marke Bolon aus? Annica: „Als junge Frauen waren wir beide sehr kreativ. Als ich bei Bolon eingestiegen bin, habe ich mir die Donnerstage und Samstage für mein eigenes kleines Unternehmen freigehalten: eine Boutique für Bekleidung mit angeschlossenem Feinkostgeschäft in Ulricehamn. Im Laden haben wir lokalen Käse verkauft und Bekleidung, die ich auf meinen weltweiten Reisen eingekauft hatte. Wir hatten sogar einen eigenen Barista!“ Marie: „Als Mädchen galt unsere große Liebe den Pferden und den damit verbundenen Aktivitäten. Wir wollten immer zu den Besten gehören und haben hart dafür gearbeitet. Annica hat mit dem Verkauf von Pferden sogar Geld verdient. Im Alter von 21 Jahren habe ich mit dem Designstudium in Italien begonnen. Zeit meines Lebens werde ich von einer unstillbaren Neugier angetrieben. Unser Ehrgeiz und unsere Abenteuerlust hat sich auch bei Bolon ausgezahlt. Mut und Vertrauen sind ebenfalls wichtig, oder was meinst du?“ Annica: „Ja, Mut gehört definitiv zum tagtäglichen Geschäft dazu. Mein persönlicher Weg hat sich aus dem Business selbst heraus ergeben. Bei mir läuft vieles rein instinktiv ab.“ Marie: „Annica und ich waren immer voller Selbstvertrauen. Wir haben fest daran geglaubt, Dinge verändern zu können und Positionen zu beziehen, selbst wenn uns dies harte Entscheidungen abverlangte. Wir sind in vielerlei Hinsicht ganz unterschiedlich gelagert. In einer Sache aber sind wir uns einig: Wir wollen ein gutes und inspiriertes Leben führen. Heute sehen wir uns seltener, nehmen uns aber immer die Zeit, miteinander zu reden. Wir tauschen uns aus, vertrauen einander und vor allem brauchen wir einander!“ Welche Visionen hegen Sie für Bolon? Wie sieht die Zukunft der Marke aus? Marie: „Wir wollen Bolons Wachstum weiter fördern und unsere Nischenstellung beibehalten. Wir streben kein Superunternehmen an, sondern wollen uns selbst treu bleiben. Ja, wir wollen expandieren, aber unsere Markenkernwerte sollen erkennbar bleiben. Wir glauben daran, dass Großes auch im Kleinen – in Nischensparten – gedeiht. Das ist schon eine schwierige Gratwanderung, denn einerseits möchten wir unserer Unternehmensidentität treu bleiben, hoffen aber gleichzeitig darauf, die Verkaufszahlen zu verdoppeln!“ Annica: „Meines Erachtens besitzt Bolon als Material in verschiedenen Bereichen enormes Potenzial. Architektur, Bodenbeläge und Inneneinrichtungen werden immer unser Kerngeschäft dominieren. Aber was hindert uns eigentlich daran, auch Schuhe mit Bolon-Sohlen anzufertigen? Wer weiß, was morgen schon alles möglich ist!“
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