ffionll*e* Mit seiner Fülle an Nähr- und Wirkstoffen halten ihn Experten für die gesündeste Pflanze der Welt VON TORSTEN WENDLANDT
Pflanze können
für ein gesundes
Stoffwechselgeschehen sorgen, der Ausgerechnet in der tropischen Hitze Afrikas, wo steter Hunger und Nahrungsmangel herrschen, wächst im Eiltempo auf kargem Boden eine Pflanze, von der es heißt, sie sei ein wahres Wunder an Nährstoffen. Den Moringabaum (Moringa oleifera), wegen seiner bis zu 70 Zentimeter langen Früchte auch Trommelstockbaum genannt, halten Experten wie Prof. Klaus Becker aufgrund seiner chemisch nachgewiesenen Fülle an Vital- und Wirkstoffen für
Reichtum an Omega-3-Fettsäuren für ein gesundes Zellwachstum. Allerdings ist die chemische und ernährungsphysiologische Wirkung des Moringabaumes auf den Menschen etwa durch wissenschaftliche Studien kaum belegt. Dem Koreaner Il Lae Iung ist es aber immerhin gelungen, im Reagenzglas eine positi-
ve Wirkung des
Wasserextraktes der Blätter gegen ein Tumorwachstum in menschlichem Gewebe nachzuweisen. IJnd Prof. Becker hat Fi-
das gesündeste pflanzliche Lebensmittel überhaupt.
und die Schoten (die in der Ursprungsheimat Indien wegen ihres sehr hohen Vitamin-C-Gehalts un-
reif und roh verzehrt werden) des inzwischen auch in der Karibik und in Spanien angebauten Moringa ver-
wertbar. ,,Doch das mit Abstand stärkste Gesundheitspotential be-
te Vital- und Wirkstoffkonzentrat der'Welt. " Die sekundären Pflanzenstoffe darin könnten das Wachstum von Pilzen und Viren hemmen, Entzündungen wie Arthritis und Infek-
tionen entgegenwirken, der Vita-
min- und
Mineralstoffreichtum Mangelerscheinungen im Körper
bekämpfen.
Die Enzyme in
der
des
ter wächst und allein damit für einen großen Nachschub an Blättern sorgt, auf der Hand zu liegen scheint
- Moringa ist nicht gleich Moringa. Becker jedenfalls hat bei seinen
Analysen ganz unterschiedliche Wirkstoffgehalte und chemische Tusammensetzungen des Pulvers
rung der EU bevorzugen: ,,Moringa-
tioxidantien, Vitaminen und Mine-
zungsmittel in Form des Blattpulvers in Erscheinung.,,Theoretisch", sagt Becker, ,,ist es das reichhaltigs-
Auch wenn der Nutzwert
Baumes, der im |ahr bis zu acht Me-
lichst Produkte mit Bio-Zertifizie-
sitzen die gefiederten Blätt€r", sagt Becker, ,,in denen stecken unglaublich viel Proteine, eine gute Kombination von essenziellen Aminosäuren sowie eine hohe Dichte an An-
Positive Wirkung gegen Tumorwachstum In unseren Breiten tritt der Moringa hauptsächlich als Nahrungsergän-
ken.
Entscheidend für die Qualität des Pulvers ist die Herkunft ,,Ganz entscheidend für die Qualität ist die Frage", betont Becker, ,,wo die Pflanzen angebaut werden. Wachsen sie in Indien, in Nigeria oder dem Niger?" Die hygienischen Bedingungen in den Anbauländern seien sehr unterschiedlich, manchmal können folglich noch Keime und bakterielle Erreger im Pulver stecken. Der Verbraucher sollte deshalb, so Becker, beim Kauf mög-
mengesetzt ist", sagt Tropen-Agrarwissenschaftler Becker. Zwar sind auch die nach Meerrettich riechenden Wurzeln, die Öl hefernden Samen, die Rinde, die Blüten (für Tee)
Magnesium und Kalzium. "
nen Karotinoide (Farbstoffe) in Vitamin A umwandelten und dadurch ihre Cholesterinwerte san-
festgestellt.
,,Ich kenne keine Pflanze auf der Welt, die so vielfältig positiv zusam-
ralstoffen wie Mangäo, Zink,
sche mit Moringa gefüttert und beobachtet, dass sie die darin enthalte-
Moringa im Etosha Nationalpark von Namibia. Foto: Getty lmages
pulver hat auf dem Markt viele Gesichter. Aber bei Bio kann man sich relativ sicher sein, dass viel Gutes drin ist." Eine beeindruckende Fähigkeit des zählebigen Moringa, der in Tei-
len Afrikas als ,,nie
sterbender
Baum" bezeichnet wird, besitzen
ZUM KOCHEN Das grüne Blattpulver mit seinem an Spinat erinnernden und
leicht scharfen Geschmack lässt sich gut zum Verfeinern von Suppen und Salaten einsetzen. An eine Kartoffel- oder Blumenkohlsuppe für vier Personen sollte man zum Schluss zwei Esslöffel Pulver geben. Fur einen Salat genugt ein Teelöffel - und zwei Esslöffel Moringaö1.
die Samen. Sie können nämlich helfen, verschmutztes Wass et zu reinigen. Schon seit über 100 ]ahren zerstoßen Frauen zum Beispiel im Sudan die Moringasamen, vermahlen sie zu Pulver und säubern damit das schlammige Wasser der Trinkwasserbrunnen. Das Prinzip des Verfahrens ist einfach: Das Samenpulver wirkt als koagulierender Stoff, der die Schmutzpartikel im Wasser verklumpt und es so ermöglicht, sie herauszufiltern. ,,Allein diese Eigenschaft", sagt Becker, ,,ist eine große Chance für die Ernährung der Menschen." s
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