Heute gehe ich auf die baustelle

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Technik ia r

Kleine Geschichten zum Vorlesen




H enriette Wich • Daniel Napp

Heute gehe ich

auf die Baustelle Kleine G eschichten zu m Vorlesen

ellermann


Der Schatz in der Baugrube

Heute d a rf M oritz m it Papa a u f die

»Das ist ein Schnurgerüst«, antw ortet

Baustelle. M o ritz’ Papa ist Architekt.

Papa. »Die Schnüre zeigen an, wo die

Seit einem M onat wohnen sie hier im

Außenmauern des Hauses sein wer­

Neubaugebiet, wo Papa ständig neue

den.«

Häuser baut. Heute sehen sie sich die

Papa geht um die Baugrube herum

Baustelle neben M oritz’ Kindergarten

und ü b e rp rü ft m it seinem Plan, ob sie

an.

auch groß genug w ird. M oritz bleibt

Je näher sie kommen, umso la u te r

h in te r den Absperrzäunen und guckt

w ird es. Ein Bagger steht vor einem

sich um. Ein Kranfahrzeug lä d t Beton­

riesigen Loch und lä d t Erde a u f seine

blöcke ab.

Schaufel. Der Schwenkarm geht hoch

Aus dem Bauwagen kom m t ein

und dreht sich. Dann fä llt die Erde aus

Bauarbeiter und redet m it Papa. Sein

der Schaufel a u f einen Kipper.

Kollege fä llt m it einer Motorsäge

»Warum m acht der Bagger das?«,

einen Baum.

fra g t M oritz. »Er gräbt die Grube fü r den Keller des Hauses«, erklärt Papa. M oritz entdeckt rings um die Baugrube ein Bretterge­ rüst, über das Schnüre gespannt sind. »Und was ist das?«, w ill er wissen.


Inzwischen w ird die Baugrube im m er

»Für dich«, sagt er zu M oritz.

größer. Plötzlich b lin k t etwas ganz hell

Aufgeregt m acht M oritz die Schachtel

zwischen den Erdbrocken.

auf. Innen liegen ein Spielzeugbagger,

»Papa!«, ru ft M oritz. »In der Grube ist

M urm eln und ein Schwein aus Holz.

ein Schatz!«

»Die Kiste hat hier sicher jem and vor

Papa gibt dem Baggerführer ein

langer Zeit vergraben«, sagt Papa. »Es

Zeichen. Der steigt aus seinem Bagger

ist eine Glückskiste. Heb sie gut auf!«

und kle tte rt in die Baugrube. M it einer silbern schimmernden Blech­ kiste kom m t er wieder herauf.


Ein w inkender Kran

Heute geht M oritz m it Papa wieder

Der Baggerführer zeigt ihm die Leiter

a u f die Baustelle neben dem Kinder­

im Inneren des Krangerüsts.

garten. Der große Bagger ist weg.

»Darf ich da hochklettern?«, fragt

Dafür schaufelt ein kleiner Bagger

M oritz.

unten in der Baugrube Gänge wie ein

»Das ist zu gefährlich«, antw ortet

M aulw urf. Jetzt steigt der Bagger­

Papa. »Aber komm m it! W ir gehen auf

führer aus.

das Dach da drüben. Das ist fast so

»Was ist das fü r ein Bagger?«, fra g t

hoch wie der Kran.«

M oritz ihn.

M oritz geht m it Papa a u f die andere

»Das ist ein Löffelbagger«, sagt der

Seite der Baustelle. Dort liegen noch

Baggerführer. »Dam it hebe ich Gräben

m ehr Abwasserrohre und vier Kanal­

fü r die Rohre aus, durch die später das

deckel. Ein Betonmischer fä h rt vorbei.

Abwasser flie ß t. Guck, der Turm dreh­

Seine Trommel dreht sich. W eiter

kran b rin g t gerade die Rohre.«

vorne lä d t ein Kipper einen Berg Kies

Der Baggerführer g ib t dem Kranführer

ab. Wie das staubt!

Zeichen, d a m it er die Rohre an der

M oritz und Papa laufen an drei

richtigen Stelle ablädt. Da entdeckt

Containern m it Bauschutt vorbei und

M oritz die Betonblöcke von gestern.

gehen zusammen a u f das Dach.

Sie liegen a u f dem Gestell des Krans,

Jetzt kann M oritz in die Kabine des

d a m it der nicht u m fä llt. M oritz guckt

Kranführers gucken. Er w in kt dem

h in a u f zum Kranführer. Seine Kabine

Kranführer zu. Der lacht und schwenkt

ist ganz w e it oben.

den Arm des Krans hin und her. Er

»Wie ist er da n u r raufgekommen?«,

w in k t zurück!

w u n d e rt sich M oritz.



Franz u n d sein Betonm ischer

Am nächsten Tag zeigt Papa M oritz

Brettern und nicht weiter.«

eine Großbaustelle. »Hier w ird die

Ein Bauarbeiter steigt die Treppen des

Schule gebaut, in die du bald gehen

G erüstturm s hoch. »Wir sind je tz t fe r­

wirst.«

tig m it den Baustahlmatten«, sagt er

»Toll!«, ru ft M oritz. Die riesige Bau­

zu Papa.

grube ist m it la u te r Brettern einge­

»Was ist das?«, fra g t M oritz.

fasst. »Wozu sind die Bretter da?«,

Der Bauarbeiter deutet auf die G itter

w ill M oritz wissen.

a u f dem Boden der Baugrube.

»M it den Brettern w ird die G rund­

»Baustahlmatten brauchen wir, weil

fläche des Hauses verschalt«, erklärt

Beton leicht bricht. Er besteht n u r aus

Papa. »Wenn gleich flüssiger Beton

Wasser, Kies und Zement. Zusammen

fü r das Fundament hineingegossen

m it den M atten w ird er zu Stahl­

w ird, flie ß t der Beton n u r bis zu den

beton.«


Moritz w ill sehen, wo der Beton her­

h in u n te r zur Baugrube.« Franz w in kt

kommt. Papa fü h rt M oritz zum Beton­

einem Kollegen zu. Der h ä lt das Ende

mischer am Rand der Baugrube.

der Betonpumpe und spritzt den

Bauarbeiter Franz steigt gerade aus

Beton a u f die M atten. Andere Männer

dem Führerhaus und lässt aus dem

haben Schläuche in der Hand.

hinteren Teil der Trommel ein Rohr

»Die verdichten den Beton«, sagt

herunter.

Franz. »Dort w ird der Beton gleich­

»Was ist das fü r ein Rohr?«, fra g t

mäßig ve rte ilt und g la tt gestrichen.«

Moritz.

»Darf ich m al vorne in den Beton­

»Das ist die Schwenkrinne«, erklärt

mischer rein?«, fra g t M oritz.

Franz. »Guck, je tzt flie ß t der Beton aus

»Klar!«, sagt Franz. M it seinen starken

der Trommel! Und der Kranwagen

Armen hebt er M oritz ins Führerhaus.

nim m t den Beton a u f und p u m p t ihn


Maurer Moritz

Eine Woche später gehen M oritz und

Kralle«, erklärt Albert. »Der b rin g t

Papa noch mal zur Schule. Die Mauern

neue Steine. Heute m auern w ir das

des Erdgeschosses stehen schon fast

Erdgeschoss fertig.«

alle. M oritz kann sehen, wo die Fenster

»Darf ich dabei zusehen?«, fragt

und Türen hinkom m en.

M oritz. Albert lächelt. »Gerne. Komm m it!« Albert zeigt M oritz seine wichtigsten Werkzeuge: Maurerkelle, Wasser­ waage, M aurerham m er und Lot m it Senkblei. Albert spannt zuerst eine Schnur von einer Ecke der Mauer zur anderen. »Warum machen Sie das?«, fragt M oritz. »Damit die Mauer nicht krum m und schief wird«, sagt Albert. »Ich mauere an der Schnur entlang. Und ich messe im m er w ieder m it dem Lot und der Wasserwaage nach.«

»Hallo, Albert!«, sagt Papa zu einem

Jetzt n im m t Albert seine Maurerkelle

Maurer.

und bestreicht einen Stein m it einem

Albert grüßt zurück. Dann w in k t er

grauen Matsch.

einem Lastwagenfahrer.

M oritz h ilft ihm dabei. »Was ist das

»Was ist das denn fü r ein Laster?«,

fü r ein Matsch?«, fra g t er.

w ill M oritz wissen.

»Das ist M örtel«, antw o rte t Albert.

»Ein Lastwagen m it Ladekran und

»Ein Gemisch aus Wasser, Sand und


Zement. Das h ä lt die Steine zusam­

d a m it sie nicht einstürzen«, sagt

men.« Albert m auert die Steine so

M oritz.

aufeinander, dass der neue Stein über

»Prima!«, ru ft Albert. »Was w ills t du

der Ritze zwischen den beiden u n te ­

denn später mal werden?«

ren Steinen sitzt.

»Maurer«, sagt M oritz. »Oder Archi-

»Genauso baue ich m eine Leqotürme,


°

Qt

Opas Fertighaus

M oritz’ Opa zieht auch ins Neubau­

»Wie heißt der Laster?«, frag t M oritz

gebiet - in ein Fertighaus.

Dirk, den Fahrer.

»Ist ein Fertighaus schon fix und

»Tieflader«, sagt Dirk. »Damit kann

fertig?«, fra g t M oritz.

ich große Sachen transportieren.«

»Nein«, sagt Opa. »Aber in einer

Dirk ru ft die Bauarbeiter. Die schlin­

Woche kann ich einziehen. Das geht

gen starke Seile um eine Hauswand.

deshalb so schnell, w eil Fertighäuser

Dann hebt ein Kran die Wand hoch

aus Fertigteilen zusammengesetzt

und fü g t sie an die andere Wand, die

werden.«

bereits steht.

Opa n im m t M oritz m it a u f die Bau­

»So ein Haus w ill ich später auch!«,

stelle. Ein Laster m it einem flachen

sagt M oritz.

Anhänger b rin g t gerade zwei Haus­ wände aus Holz m it eingesetzten Fenstern und Türen.


Her m it der Sonne!

Einen Tag später sind alle Fertigteile

Opa lacht. »Nein. A u f den Dachstuhl

m iteinander verbunden. Nur das Dach

werden noch Dachlatten genagelt.

fe h lt noch. Ein Kran hebt lange Hölzer

Und nach dem Richtfest kommen die

h in a u f zum Dach. Dort stehen die

Dachziegel a u f die Latten.«

Zimm erleute. M oritz erkennt sie an

M oritz sieht einen Lieferwagen. »Und

ihrer schwarzen Kleidung.

was b rin g t der?«

»Für den Dachstuhl g ib t es näm lich

»Sonnenkollektoren und Solarzellen

kein Fertigteil«, sagt Opa.

fü r das Dach«, sagt der Fahrer. »Beide

Die Zim m erleute bauen aus den

sammeln das Sonnenlicht. Die Kollek­

Hölzern ein Gerippe - wie bei einem

toren machen daraus warmes Wasser,

Spielkartenhaus.

und die Solarzellen erzeugen Strom.«

»Da regnet es aber durch!«, ru ft

»Damit du bei m ir nicht frieren

M oritz.

musst!«, sagt Opa.


Eine seltsa m e Birne

Neben Papas Bürohaus steht eine alte

»Das w irst du gleich sehen!«, sagt Juri,

Fabrikhalle. Ein Raupenkran ro llt

der Fahrer des Raupenkrans. Er lässt

heran. An seinem Ausleger hängt eine

die Abrissbirne gegen die Halle

große graue Kugel.

prallen. Schon ist ein Loch in der

»Was ist das fü r eine Kugel?«, fra g t

Mauer. Kurz darauf stürzt die Mauer

M oritz.

ein. Es staubt. Berge von Bauschutt

Papa erklärt: »Das ist eine Abrissbirne.

türm en sich. Ein Bagger lädt sie auf

Sie heißt so, weil sie wie eine Birne

einen Lastwagen.

aussieht. Sie w iegt einige Tonnen und

Plötzlich hat M oritz Hunger. Juri

ist aus gehärtetem Stahl. M it ih r kann

schenkt ihm eine Birne. Dann muss

man Häuser einreißen, die zu alt zum

M oritz mal. Zum Glück gibt es auf

Renovieren sind.«

der Baustelle ein Klohäuschen!


Alles n eu

Das Bürohaus, in dem Papa arbeitet, wird renoviert. Statt Büros entstehen dort Wohnungen. Papa zieht in ein neues Büro um . Moritz w ill sehen, was m it dem alten Bürohaus passiert. Ein großes Gerüst ist aufgebaut. Bauarbeiter entfernen Fenster und Türen. »Warum machen die das?«, frag t Moritz. »Alles, was ka p u tt ist, muss ersetzt werden«, sagt Papa. »Sieh nur, sogar das Dach hat Löcher!« »Und die Mauern sind dreckig«, sagt Moritz laut. Ein Bauarbeiter hat es gehört. »Stimmt«, sagt er. »Deshalb schlagen wir den alten Verputz ab und spritzen neuen auf.« Plötzlich kracht es. Ein Arbeiter hat Müll in ein langes Rohr geschüttet. Der M üll landet in einem Container. Moritz kann auch Lärm machen. M it seinem Spielzeugbagger rattert er am Geh­ steig entlang.


M eine Spielstraße

Bisher gab es n u r einen Kiesweg zu

»W ird die Straße je tz t endlich

M oritz’ Haus. Aber bald soll eine

geteert?«, fra g t M oritz.

Spielstraße daraus werden. M oritz

»Noch nicht«, sagt Papa und zeigt auf

und Papa gucken zu, wie ein Bagger

einen Kippiaster. Der schüttet groben

Gräben aushebt. Eine Planierraupe

Schotter a uf die Erde. »Warum

schiebt die Erde weg. Ein zweiter

machen Sie das?«, fra g t M oritz Klaus,

Bagger versenkt Rohre in den Gräben.

den Fahrer.

Dann werden die Rohre m it Kies zuge­

Klaus erklärt es: »Damit eine Straße

schüttet. Schließlich verdichtet eine

sicher und fest w ird, braucht sie vier

Igelwalze den Boden.

Schichten: Erde, Schotter, Tragschicht


und Asphalt. Gleich hole ich noch

»Der w ird gerade im Straßenfertiger

feinen Schotter fü r die Tragschicht.

hergestellt«, a n tw o rte t Klaus. »Schau,

Planierfahrzeuge pressen Schotter

je tzt kom m t er raus!«

und Tragschicht zusammen. Danach

M oritz kann es sehen und riechen. Der

w ird die oberste Schicht aufgetragen:

Asphalt dam pft. Eine Walze fä h rt dem

die Asphaltdecke.«

Straßenfertiger hinterher. Sie

Moritz kann es kaum erw arten, bis

verdichtet und g lä tte t den Asphalt.

der heiße Asphalt kom m t. Ein Kipp­

Papa zw inkert M oritz zu. »Weißt du,

lastwagen b rin g t das M ischgut fü r

wie die Straße heißen wird?

den Straßenbelag. Er schüttet es in

M oritzstraße! Ein Herzog hieß M oritz,

den Straßenfertiger.

genau wie du.«

»Wo bleibt der Asphalt?«, fra g t M oritz

M oritz ist der Herzog egal. »Ich hab

ungeduldig.

eine eigene Straße!«, ju b e lt er.


Lauter Löcher

Eine Straße w eiter entdeckt M oritz ein

»Was ist denn kaputt?«, w ill M oritz

großes Loch im Asphalt. Das hat ein

wissen. Bauarbeiter Boris kle tte rt aus

Bagger ausgehoben.

der Grube hoch. »Ein Wasserrohr

»Was ist hier los?«, fra g t M oritz.

hatte ein Loch.« Er zeigt M oritz das

»Die Straße muss repariert werden«,

Rohrstück m it dem Loch.


»Darf ich das mitnehmen?«, fra g t

Sandro stem m t m it dem Pressluft­

Moritz.

ham m er den Asphalt auf. Wegen des

»Klar!«, sagt Boris.

Lärms trä g t er Ohrenschützer. Neben

»Jetzt sitzt das neue Rohrstück fest,

ihm steht ein orangefarbener Kasten.

und w ir können die Rohre wieder m it

»Was ist das?«, fra g t M oritz.

Kies zuschütten«, sagt Boris. »Und ich

Sandro schaltet den Presslufthammer

hol m ir die Handwalze, um den Kies

kurz aus. »Das ist ein Kompressor«,

zu verdichten.«

erklärt er. »M it seinem Dieselmotor

Plötzlich häm m ert es w eiter oben au f

erzeugt er die D ruckluft fü r meinen

der Straße.

Pressl u fth am m er.«

»Da m acht jem and die Straße

Ein M inibagger lä d t die Asphalt­

kaputt!«, ru ft M oritz erschrocken.

brocken von seiner Schaufel a u f einen

Boris beruhigt ihn: »Sandro entfernt

Kipper.

nur den alten Straßenbelag. Der war

»Darf ich den Bagger auch mal

schon ganz brüchig. Außerdem soll

lenken?«, fra g t M oritz.

das neue Straßenstück verbreitert

Der Baggerführer nickt. »Ich zeig dir,

werden.«

w ie’s geht!«


Heute wird gebohrt

Papa n im m t M oritz m it zu einer riesi­

»Sind das die Pfeiler?«, frag t M oritz.

gen Baustelle. Dort entste llt ein

»Noch nicht ganz«, antw o rte t Papa.

Hochhaus.

»Das sind erst die Stahlstäbe. Später

»Hier werde ich später arbeiten«, sagt

werden die Stahlstäbe m it Beton­

Papa.

stangen verbunden. Das Ganze nennt

M oritz nickt. Dann zeigt er a u f zwei

man dann Betonpfeilerfundam ent.«

Fahrzeuge m it großen Bohrern. »Was

»Stark!«, ru ft M oritz.

machen die?«

Der Turmdrehkran versenkt die

»Die Erdbohrer bohren fü r das Funda­

Stahlstäbe in den Bohrlöchern. Zwei

m ent tiefe Löcher in die Erde«, sagt

Bauarbeiter helfen nach.

Papa. »Hochhäuser sind sehr schwer

Da fä h rt ein komisches Fahrzeug an

und brauchen deshalb ein festes

M oritz vorbei. Es sieht aus wie ein

Fundament. Das baut man aus

Traktor und hat vorne und hinten

Pfeilern, die tie f in die Erde reichen.«

Schaufeln.

Der Fahrer zieht den m it Erde g e fü ll­

»Was ist das?«, fra g t M oritz den

ten Bohrer aus dem Loch und entleert

Fahrer.

das Gewinde. Danach senkt er den

»Ein Baggerlader«, antw o rte t der

Bohrer wieder in das Loch, um w e ite r­

Fahrer. »Der kann fast alles: Erde

zubohren.

befördern, Löcher graben, hämm ern

Kurz darauf sind die Löcher tie f

und den Boden ebnen.«

genug. Der Turm drehkran schwenkt

M oritz denkt nach. »Jetzt weiß ich,

herüber. An seinem Ausleger hängen

was ich m ir zum Geburtstag wünsche:

lange Stäbe.

einen Spielzeug-Baggerlader!«



Hoch h in a u s

Das Hochhaus wächst und wächst.

steht ja ein Mann!«, ru ft Moritz. »Fällt

Als M oritz nach ein paar Wochen zur

der nicht runter?«

Baustelle kom m t, ist die Hälfte des

»Keine Sorge!«, sagt Papa. »Alle

Gebäudes schon fe rtig . In der M itte

Bauarbeiter haben einen Sicherheits­

des Gerüsts ragt ein Turm hervor.

g u rt. Selbst wenn sie ausrutschen,

»Wozu braucht man den?«, frag t

passiert ihnen nichts.«

M oritz.

Jetzt bewegt sich wieder der Turm ­

»Innen im Betonturm w ird später ein

drehkran. Er befördert eine riesige

Aufzug eingebaut«, erklärt Papa.

durchsichtige Wand.

»Aber vor allem ist der Turm dazu da,

»Was ist das?«, w ill M oritz wissen.

das Hochhaus zu stützen und zu ver­

»Ein fertiges Fassadenteil«, sagt Papa.

hindern, dass es zu sehr schwankt

»Es besteht aus Glas in einem A lum i­

und einstürzt. Wenn starker W ind

nium rahm en.«

weht, bewegt sich das Haus oben

Die M aurer stehen schon bereit und

trotzdem etwa einen halben M eter

verbinden das Fassadenteil m it dem

hin und her.«

Gerüst.

M oritz deutet auf den grauen Boden

»Wie hoch w ird denn das Haus?«,

des Hochhauses. »Ist das Stahlbeton?«

fra g t M oritz.

»Genau«, sagt Papa. »Wie bei deiner

»Mindestens 100 Meter«, antw ortet

Schule. Und siehst du die Pfeiler? Die

Papa. »Aber es g ib t noch viel größere

wurden a u f dem Fundament errich­

Hochhäuser. Das höchste Bürogebäude

tet. Zusammen m it den Stahlträgern

der W elt steht in Malaysia und ist

bilden sie das Trag werk.«

451,9 M eter hoch.«

»Da ganz w e it oben a u f der Leiter

»Wow!«, staunt M oritz.


Starke Träger

Zum ersten Mal sieht M oritz, wie eine

eine in der M itte und zwei an den

Brücke gebaut w ird. M it Papa steht er

Rändern.

a u f einem Hügel gegenüber. Die

»Wozu braucht man die Mauern?«,

Straße u nter der Brücke ist gesperrt.

fra g t M oritz.

M oritz erkennt das gelbe Schild.

»Das sind die Brückenpfeiler«, sagt

»Um leitung« steht darauf. Die Autos

Papa. »Sie halten später die Brücke.«

müssen einen Umweg fahren, um zu

M oritz überlegt. »Die m ü

ihrem Ziel zu kommen. Drei große

ja ganz schön stark sein.«

M auern sind über die Straße verteilt:


»Stimmt«, sagt Papa. »Aber sie tragen

Dach. Da fä n g t es an zu regnen.

das Gewicht der Brücke nicht alleine.

»Die Bauarbeiter u n te r der Brücke

Sie w ird auch noch durch die W ider­

haben es gut«, sagt M oritz. »Die

lager abgestützt. Die sind auch aus

werden nicht nass.«

Beton. Siehst du sie dort h in te r den

»In der Pause werden sie übrigens

äußeren Pfeilern?«

auch nicht nass«, sagt Papa und

M oritz nickt. »Da kom m t ein Kran!«,

deutet a u f einen zweistöckigen

ru ft er aufgeregt. Der Kran schleppt

Container.

eine lange Stange.

»Was ist da drin?«, fra g t M oritz.

»Das ist ein Stahlträger«, sagt Papa.

»Im Container können sich die Bauar­

Der Kran legt den Stahlträger a u f die

beiter ausruhen und umziehen«, sagt

Betonwände. Dann b rin g t er noch

Papa. »Außerdem g ib t es dort noch

einen Stahlträger und noch einen.

ein Baubüro. Da muss ich je tzt hin,

Bald haben die Brückenpfeiler ein

um m it dem Bauleiter zu sprechen.«



die P lanierraupe

das Planierfahrzeug


der Raupenkrai m it Abrissbirne

der Lastwagen m it Ladekran

der Tieflader

das Kranfahrzeug

der Bauwagen


im, Ein Bagger bringt Glück

Eine Woche später guckt M oritz nach,

der Beton in die Pumpe rin n t und zur

wie w eit die Bauarbeiter m it der

Brücke hochgepum pt w ird. Schon

Brücke sind. Alle Stahlträger liegen

flie ß t der Beton über das Stahl­

je tz t auf den Brückenpfeilern. Der

geflecht.

Turmdrehkran tra n sp o rtie rt heute

»Und wann können w ir m it dem Auto

etwas anderes: la u te r Gitter. Die kennt M oritz schon vom. Fundament der Schule.

über die Brücke fahren?«, fra g t M oritz. »Schon bald«, verspricht Papa.

»Braucht eine Brücke auch

»Und das Tollste

ein Fundament?«, fragt er.

ist: Wenn ich

»Klar«, sagt Papa. »Eine

erst im Hoch­

Brücke muss mindestens so stabil sein wie ein Haus. Schließlich fahren ständig Autos

haus arbeite, ist m ein Weg zum Büro viel kürzer. Über

und schwere Laster darüber.«

die Brücke bin ich schneller d o rt und

Moritz springt plötzlich hoch und

auch w ieder zu Hause.«

winkt. »Da drüben ist Franz m it

»Dann hast du ja endlich m ehr Zeit

seinem Betonmischer!«

zum Spielen!«, fre u t sich M oritz.

Franz w in k t kurz zurück. Dann muss

»Genau«, sagt Papa.

er aufpassen. Wieder lässt er den flü s ­

Da h o lt M oritz sein Spielzeugschwein

sigen Beton aus der Schwenkrinne des

aus der Tasche. »Für dich«, sagt er zu

Betonmischers laufen. Sein Kollege

Papa. »Damit d ir nichts passiert im

mit dem Kranwagen sorgt dafür, dass

Hochhaus. Viel Glück!«


ellermann

Vorlesegeschichten zum Anschauen und Entdecken Sachthemen, die Kinder interessieren informative Bilder mit vielen Details große Panorama-Ausklappseite Heute geht Moritz mit seinem Vater zur Baustelle in das Neubaugebiet. Was es hier alles zu entdecken gibt! Moritz kann zusehen, wie eine große Baugrube ausgehoben wird, wie der Maurer mit Wasserwaage und Kelle eine Mauer mauert und wie der Asphalt auf die Straße kommt. Und dann findet Moritz auch noch einen Schatz in der Baugrube!

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