Wein&CO Magazin #1

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WEIN & CO DAS MAGAZIN

AUS G A BE 0 1

DIE GAJASAGA

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1 / 2015


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V O R - S ÄT Z E

01 WEIN & CO

E D I T O R I A L

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er Handel, egal um welche Branche es sich dreht, durchläuft momentan aufregende Zeiten. Vertraute Handelsgrößen der letzten Jahrzehnte werden verschwinden, andere werden ihr Gesicht völlig verändern, zum Teil verändern müssen, wieder andere werden wie aus dem Nichts emporkommen und im Nu die Marktführerschaft in ihrer Branche übernehmen. Landesgrenzen werden, jedenfalls innerhalb der EU, keine große Rolle mehr spielen. Ich habe mich am 21. Februar dieses Jahres vor allem deshalb wieder an die Spitze meines Unternehmens gestellt, um notwendige Veränderungen maßgeblich mitzugestalten. Damit keine Missverständnisse entstehen: WEIN & CO ist bestens für neue Entwicklungen gerüstet. Wir sind, im Gegensatz zu fast allen anderen Marktteilnehmern, in allen drei Bereichen des Kundenkontaktes – nämlich stationärer Handel (WEIN & CO-Shops), Dienstleistung (WEIN & CO-Bars) und e-Commerce (www.weinco.at) – zumindest in Österreich führend, und genau diese hybride Unternehmensform ist am besten dafür geeignet, dem Kunden immer und überall und auf jede erdenkliche Weise zu Diensten zu sein. Die Position des Marktführers ist insofern eine Herausforderung, als man der Gejagte ist. Den Vorsprung halten kann man dabei nur, wenn man der Innovativste auf dem Markt ist, und genau das war von Anfang an unser Fokus und ist es jetzt, in Zeiten des Wandels, erst recht. In diesem Sinne hat WEIN & CO in diesem Jahr die bislang größte Qualitätsoffensive gestartet, die sich durch alle Bereiche des Unternehmens zieht. Die besten und exklusivsten Produzenten wie Gaja oder Guigal – normalerweise kaum erhältlich – sind bei uns ebenso vertreten wie eine Reihe kleiner, feiner, oft völlig unbekannter Erzeuger, die unsere weinverliebten Scouts für Sie entdecken und exklusiv nach Österreich bringen. Natürlich bieten

wir auch weiterhin die Weine praktisch aller bedeutenden Weingüter Österreichs, seien es die großen Namen oder spannende Neuentdeckungen, an. Hohe Servicequalität, verlässlicher, überwiegend kostenloser Zustellungsservice – in Wien bis 23 Uhr sogar innerhalb von nur 90 Minuten und bei richtiger Trinktemperatur –, kompetenteste Beratung, egal ob in den Shops oder per Live-Chat, sowie die mit über 100 verschiedenen Weinen aus aller Welt vermutlich größte glasweise Weinkarte Europas – das exklusive Coravin-System macht’s möglich –, sind nur ein paar Beispiele für die unzähligen Maßnahmen, mit denen wir unsere Kunden beeindrucken und verwöhnen wollen. Die Garanten für diesen kompromisslosen Qualitätskurs sind neben dem neuen, stark verjüngten Management jetzt auch meine Familie: Meine Frau Anna ist nicht nur für den Feinkostbereich verantwortlich, sondern mir auch eine wertvolle Ratgeberin, und meine Tochter Carola durchläuft gerade alle Bereiche im Unternehmen, um sich so für wichtige Aufgaben vorzubereiten, und ist überdies das neue „Gesicht“ von WEIN & CO. Und mein Sohn Carl bereitet sich gerade in England auf seinen Einsatz im UnDIE FAMILIE ternehmen vor. Wir alle zusammen haben vor allem ZUM ein Ziel: Unseren Kunden und Gästen die besten MAGAZIN: Produkte zu den bestmöglichen Preisen mit dem Anna & Heinz höchstmöglichen Servicegrad zu bieten. Dazu gehört Kammerer und auch dieses neue Magazin, das Sie nun erstmals in Heinz’ Kinder Händen halten. Carl & Caro Prüfen Sie uns und lassen Sie mich wissen, ob wir unsere Sache wirklich so gut machen, wie wir glauben. Ich werde jedenfalls jedes seriöse E-Mail persönlich beantworten. Herzlichst Ihr Heinz Kammerer

heinz.k a mmerer@weinc o.a t

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WEIN & CO

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3 EDITORIAL

2 6 „ICH BIN EIN WEINPATRIOT“

8 VATER

Cornelius Obonya und der Rote Veltliner – eine Liebesbeziehung.

DER BRUT

Die wunderbare Welt des Willi B. und seiner sagenhaften Sekte.

1 0 TRINKBAR

1 2 LEISTBAR

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HEINRICH I. HÄLT HOF

Die Heinrichs aus Gols und ihre großen Weine – Ikonen der Moderne.

1 4 ESSBAR

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AB INS GL AS

Eingelegt & eingekocht – Bettina Fink-Haberls gläserne Herrlichkeiten.

1 8 WERKZEUG

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DREI ENGEL FÜR ANGELO

VERLAG: ALBA Communications GmbH Geschäftsführende Gesellschafter: Reinhold Gmeinbauer, Mag. Alexandra Seyer Wipplingerstraße 20, 1010 Wien www.albacommunications.at

PROJEKTLEITUNG: Reinhold Gmeinbauer – ALBA Communications

2 8 Zu Gast beim Winzer

Angelo Gaja – der Patriarch und sein Dreimäderlhaus. Ein Hausbesuch im Piemont.

CHEFREDAKTION: Achim Schneyder – ALBA Communications TEXTCHEF: Achim Schneyder

4 7 VERSUS

Österreich – Deutschland, ein Riesling-Duell.

EINE L AGE DER EHRE

CENTERFOLD

2 2 HERZHOPFEN

#1

NATURAL WINE – DIE WILLKOMMENE REVOLUTION

2 4 NEU

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MEDIENINHABER: WEIN & CO Handelsges.m.b.H. Geschäftsführung: Heinz Kammerer, Mag. Klaus Pollhammer Autoallee 7/25, A-2334 Vösendorf-Süd www.weinco.at

HERAUSGEBER: Heinz Kammerer – WEIN & CO

Keine Schaumschläger, sondern Biere von ihrer allerbesten Seite.

WIR MACHEN UNS EIN ÖLBILD

3 9 Olivenöle, die sprachlos machen, weil sie unverschämt gut sind. Wir haben sie für Sie getestet.

Zieregg in der Südsteiermark – ein Weinberg wie eine Blaue Mauritius.

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DER FÄNGER IM ROGGEN 4 8 Das Lexikon zum Herausnehmen. Diesmal: Natural Wine

Die Whiskys von Tom Bulleit sind Botschafter einer neuen Kultur.

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AUTOREN: Matthias Boeckl, Thomas Glavinic, Georges Desrues, Bernhard Hlavicka, Vea Kaiser, Manfred Klimek, Alexander Rinnerhofer, Achim Schneyder, Peter Skacel, Sören Specht, Gabriele Wunderer FOTOGRAFEN: Klaus Fritsch, Albert Handler, Philipp Horak, Florian Payer, Mirco Taliercio DESIGN: brand unit – network for branding, design and content, brand-unit.com KREATIV- UND ARTDIREKTION: Albert Handler GRAFIK DESIGN: Ula Krzyz˙ak



WEIN & CO

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5 0 WENN WINZER FREMDGEHEN

Was heimische Weinproduzenten gern trinken. Außer den eigenen Wein.

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REIF VON DER INSEL

Korsika, Mallorca & Co – die besten Weine von den prachtvollen Inseln.

6 2 SCHABERNACK IM HIMMEL Weine und ihre oft eigenwilligen Etiketten – und was dahintersteckt.

A M K A P  D E R G U T E N  T R O P F E N

O L I FA N T S R I V E R

6 4 Südafrika – seine Winzer, seine Weine. Begleiten Sie Anna und Heinz Kammerer auf ihrer Rundreise.

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DES PRINZEN ROLLE

Willkommen an Bord: Kolumnistin Vea Kaiser

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WEINBAU NACH PL AN

Wohnen im Weingarten – ein Trend, der mehr und mehr um sich greift.

DER DAMEN WAHL

Willkommen an Bord: Kolumnist Thomas Glavinic

01 WEIN & CO

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KOCH DES JAHRES

Topköche kochen im WEIN & CO-Magazin – zum Start Konstantin Filippou.

8 8 EIN PERFEKTES PAAR Zwei, die sich prächtig verstehen und gut ergänzen: Prost, Mahlzeit.

1 0 0 SCHL AFTRUNKEN

Ein Kurzurlaub für die Sinne im malerischen Senftenberg bei Krems. 1 0 6 DER UNBESTECHLICHE ODER : „ABER KÄUFLICH BIN ICH SCHON.“

Heinz Kammerer trifft Paulus Manker. Absurdes Theater zum Nachlesen.

GINDERASSA

HERR BERT ERKLÄRT 9 0 Wie verkoste ich richtig? Warum schütte ich Wein weg und warum kaue ich Brot? Der Experte verrät’s …

1 1 0 It’s partytime! Und zu Gast ist ein Evergreen im Glas – der Gin. Pur, mit Tonic oder sonstwie …

RIEBEEK KASTEEL

1 1 8 SCHLUCK FÜR SCHLUCK

DURBANVILLE

Wein trinken, ohne Flaschen zu öffnen? Coravin macht’s möglich!

FRANSCHHOEK CAPE TOWN

STELLENBOSCH

R O B E RT S O N

C O N S TA N T I A ELGIN

HERMANUS

9 2 EIN VIERTEL GIBT DEN TAKT VOR

1 2 2 NIX WIE HIN

Was außer einer willkommenen Qualitätsoffensive hinter DAC steckt.

Ein Event-Fahrplan bis Ende November.

1 2 8 LOKAL-AUGENSCHEIN Gasthaus Pöschl – hier schmeckt’s uns!

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ANZEIGEN: Michaela Wimböck – ALBA Communications, Manuela Bogendorfer – WEIN & CO

PRODUKTION: Antonia Gmeiner und Alexandra Seyer – ALBA Communications, Nicole Zunt – WEIN & CO LITHOGRAFIE: Mario Rott

DRUCK: NP – Niederösterreichisches Pressehaus PRINTMANAGEMENT: JORK Printmanagement VERTRIEB: Morawa Preise & Aktionen gültig von 30.09.– 24.11.2015. Alle in diesem Magazin angegebenen Preise verstehen sich in Euro inklusive aller Steuern. Ab-Preise beziehen sich auf eine Abnahme von 12 Flaschen bunt gemischt (10% Mengenrabatt, gültig auf alkoholische Getränke ab 0,35 Liter, ausgenommen Aktionen und Bier). Bei einer Lieferadresse außerhalb Österreichs kann es aufgrund abweichender Steuern und Abgaben zu Preisänderungen kommen. Aktionspreise gelten nicht für Konsumationen in den Bars. Angebot freibleibend. Satz- und Druckfehler vorbehalten. Solange der Vorrat reicht. Subskriptionen sind von jeglichen Rabatten ausgenommen. Es gelten die AGB von WEIN & CO.


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WEIN & CO

VATER DER BRUT Te x t : M a n f r e d K l i m e k

WILLI BRÜNDLMAYER HAT VOR BALD 30 JAHREN EHER NEBENBEI EINES SEINER BELIEBTESTEN PRODUKTE GESCHAFFEN. UND WEIL E R K E I N E H A L B E N S A C H E N M A C H T, S I N D S E I N E D R E I T R O C K E N E N SEKTE JEDES JAHR AUFS NEUE EINFACH WELTKLASSE.

Der Bründlmayer Brut schlug ein wie eine Bombe. Oder besser: Wie ein zielgerichtet gegen den Luster geschossener Champagnerkorken. Das war 1989. Bründlmayer hatte gerade einen Riesenerfolg mit seinen süffigen Veltlinern und Rieslingen und wollte sich daraufhin etwas mehr seinen Lagenweinen widmen, deren Trauben aus grandiosen Weingärten kommen, die alle bekannte Namen tragen – etwa Langenloiser Berg Vogelsang

oder Loiser Berg. Lagennamen sind Markennamen. Um unverwechselbar zu bleiben, muss jeder Lagenwein jedes Jahr den Wert seiner Lage beweisen, muss also ein ganz eigener Wein sein und sich von den anderen Weinen des Weinguts und überhaupt von allen anderen Weinen unterscheiden. Diese Sicht wurde zu jener Zeit, also Ende der Achtzigerjahre, gerade wiederentdeckt oder war einigen Winzern generell neu. Heute ist sie eine Selbstverständlichkeit. Bründlmayer erzählte, dass ihm die Idee mit dem Sekt beim Nachdenken über die Zukunft seiner Lagenweine gekommen sei. Dabei habe er auch über

seine Blauburgunder und Chardonnays sinniert, die traditionellen Trauben für Champagner. Und er dachte über den Kalk im Boden nach, der ja Teil eines idealen Terroirs für Champagnertrauben ist. Er hatte also die beiden wichtigsten Komponenten schon beisammen. Das wusste auch seine Frau Edwige. Die ist Französin und vermisste ihren täglichen Champagner, den man in Paris ja wie Himbeerkracherl zu trinken pflegt. Nun ist es nicht so, dass man in Langenlois oder Krems keinen Champagner zu kaufen bekommt – die Gegend liegt ja nicht hinter dem Mond. Aber es war irgendwie an der Zeit, daheim bei

WILLI BRÜNDLMAYER (Bild oben rechts) und sein Sohn Vincent. Man braucht sich um die Zukunft des Betriebes keine Sorgen zu machen, denn der Thronfolger gilt als bestens gerüstet, die Fußstapfen des Vaters auszufüllen.

GUT GENUG IST NUR DAS BESTE Im Hause Bründlmayer waren einzig und alleine ein paar der besten Champagner das Vorbild für die eigenen Sekte. Das gilt auch für den Rosé, der aus Pinot Noir, St. Laurent und Zweigelt cuvéetiert wird. Frucht und Eleganz treffen hier wie zwei Welten aufeinander und werden vom Winzer gebändigt, ohne dabei das Spezifische zu verlieren. Und auch nicht das Individuelle. Der Extra Brut ist, wie der Name sagt, furztrocken. Die klassische Cuvée aus Chardonnay und Pinot Noir kommt ohne Dosage aus und ist ein Sekt der önologischen Moderne, ein Radikaler, der nach dem ersten Schluck die Zunge und den Gaumen seines Trinkers als seine Eroberung deklariert.

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Foto: Beigestellt

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rgendwann war er da. Der erste Sekt. Der Bründlmayer Brut. Stand in den besten Restaurants auf der Karte. Wurde überall ausgeschenkt. Und bei WEIN & CO gab es ihn auch zu kaufen. Und irgendwann vor inzwischen vielen Jahren erzählte Willi Bründlmayer bei einem Spaziergang durch die Weingärten am Heiligenstein, dass ihm dieser erste Sekt irgendwie nebenbei passiert sei. Vor allem deswegen, weil seine Frau es wollte.


K N A L L- E F F E K T E

Bründlmayers einen eigenen Schaumwein zu machen. Und auch einen besseren, denn die österreichischen Sekte waren damals zwar nicht schlecht, aber meilenweit von der Qualität und dem Trinkgenuss eines Champagners entfernt. Einen Versuch ist es wert, dachte sich Bründlmayer und stellte sich neben der Präzisierung seiner Lagenweine ein zweites Projekt auf seinen Arbeitstisch – nie als leichtfüßiges Experiment gedacht und keinesfalls als Scherz. Doch auch nicht als das, was es sehr schnell wurde: Österreichs bekanntester Schaumwein. Der ist inzwischen längst nicht mehr alleine im Weingut. Neben dem Ursprungswein Brut gibt es heute auch den Brut Rosé und den Extra Brut – ein trockenes Triumvirat. Der Bründlmayer Brut schlug ein wie eine Bombe. Oder besser gesagt wie ein zielgerichtet gegen den Luster geschossener Champagnerkorken. Es war so, als hätte ganz Österreich auf diesen Sekt gewartet, der noch dazu als Jahrgangscuvée und nicht aus verschiedenen Jahrgängen gekeltert

wird. Bründlmayer will seinem Brut eben nicht nur den Geschmack der Traube und des Terroirs geben, er bringt auch das Klima und die Witterung des Jahrgangs mit in die Flaschen. Ein Risiko. Eine Herausforderung. Und ein Beweis seines Könnens. Das freilich auch, weil Bründlmayer seine Schaumweine nicht wie ein Nebenprodukt des Weinmachens betrachtet, so wie es viele Winzer immer noch tun. Bei ihm sind seine Sekte Hauptsache. Er verwendet nur das Herzstück der Pressung, kontrolliert den Ablauf des Kelterns penibel genau und lässt die Grundweine in Holzfässern reifen, wie es viele gute Champagnerhäuser tun. Doch Bründlmayer nimmt zu Blauburgunder und Chardonnay auch noch ganz wenig Grauburgunder, Veltliner und Weißburgunder mit in die Cuvée. Diese Sorten und die nicht geringe Mineralität des Brut weisen auf die Region hin und machen den Brut würziger, vielschichtiger und individueller als die meisten österreichischen Schaumweine. Ein Meisterstück also.

SEKT EXTRA BRUT

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Br ü n d l may er Feiern Sie nach österreichischer Art! Die Schaumweine von Willi Bründlmayer zählen zu den besten Österreichs, der Sekt Extra Brut zeigt dezente Fruchtaromen, Frische und Mineralität. ab €

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Br ü n d l m ayer Der legendäre Brut von Star-Winzer Willi Bründlmayer verkörpert nun schon seit 20 Jahren die österreichischelegante Art, stilvoll zu feiern: klassisch, geradlinig und herrlich cremig! ab €

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SEKT BRUT ROSÉ Produzent:

B rü n d lm ayer Willi Bründlmayer hat sein goldenes Händchen einmal mehr unter Beweis gestellt: Der Brut Rosé vereinigt Cremigkeit und verspielte Finesse mit „straighter“ fruchtiger Frische! ab €

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WEIN & CO

CHARDONNAY NAPA VALLEY Produzent:

Fr ee mark Abbey So muss er sein, der gute Chardonnay. Der Hauch von Exotik mit der Kernigkeit des Apfels, der Sämigkeit der Birne, ein Zwischenspiel der Ananas und dazu eine Brise Zitrus. Dazu klingt der Holzton und macht ihn typisch. Den Chardonnay aus Napa. ab €

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Feine Zungen behaupten, dass Südafrika schon bald die besseren Franzosen macht. Andere wiederum schwören auf Rebsäfte aus Napa Valley oder gehen mit Chianti Classico aus good old Italy auf Nummer sicher. Wie auch immer, Geschmäcker sind und bleiben eben verschieden. weinco.at/trinkbar

CHIANTI CLASSICO RISERVA Produzent:

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TRINKBAR

Tiefgründiges Rubinrot. Trockene Noblesse. Betörende Eleganz. Diese Riserva hat es in sich. Die reifsten Trauben aus allerbester Lage, den klassischen Abgang und die Tradition eines ganzen Landes. Diese Klasse muss streng limitiert sein. Und das ist der Wein auch! ab €

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CINSAULT SAFFRAAN Produzent:

Mou n t Ab ora Eine sehr alte Weinsorte aus Südfrankreich fühlt sich in Südafrika pudelwohl. Die Cinsault-Traube schenkt dem Wein Fülligkeit, stattet ihn mit belebender Säure aus und sorgt für eine saftige Beerenfrucht am Gaumen. ab €

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WEIN & CO

Ausgefallen. Extravagant. Verlockend. Abseits des Mainstreams gesucht und gefunden. Der Wein des Oscar-Kochs oder ein Single Malt aus einer der ältesten Brennereien Schottlands.

UNLITRO DI AMPELEIA 1L Produzent:

Ampele i a Ein Liter vom Feinsten? Ja warum nicht! Ein Aufsteigerweingut aus der Toskana, das Liter-Ware in den Kultstatus zurückholt. Eine Cuvée mit spritziger Vitalität und einer sinnlichen Leichtigkeit. Ein junges Weingut mit Mega-Potenzial und schönen Weinen. ab €

weinco.at/leistbar

PROSECCO VALDOBBIADENE BRUT SUPERIORE DOCG Produzent:

Can ella

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LEISTBAR CABERNET SAUVIGNON

ab €

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SINGLE MALT WHISKY 10 YEARS OLD 1L

Produzent:

Glen Gran t

Produzent:

Wol fg a n g P u c k

Dieser Malt bleibt nicht Single im Glas. Der 10-Jährige hat es faustdick hinter den Ohren und überzeugt mit einem bunten Strauß an Geschmack und Aromen. Früchte, Nüsse, Gewürze und Malz vereinen sich zu einer ehrwürdigen Hochgeistigkeit aus dem Norden. Let´s Scotch!

Er kocht Hollywood-Stars ein und hat die Amerikaner auf den Geschmack für gutes Essen gebracht. Wolfgang Puck. Der gebürtige Kärntner macht auch in Wein. Beeren-, Kräuterund Schokoaromen lassen sich von einem Hauch Pfeffer umgarnen. So wie Puck es mag. Anders, aber gut. ab €

Prosecco ist nicht gleich Prosecco. Das sei hier einmal festgehalten. Die verspielte Leichtigkeit dieses Perlweins wurde in Flaschen gefüllt. Trocken, cremig und erfrischend. Der Perlwein trägt seinem Konsumenten eine Aufgabe auf. Genießen!

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ab €

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WEG-BEREITER

HEINRICH I. HÄLT HOF Te x t : M a n f r e d K l i m e k

GERNOT UND HEIKE HEINRICH GELTEN ALS PIONIERE. ER WAR EINER DER ERSTEN WINZER IM BURGENLAND, DER EINE IDEE VON GRÖSSE UND QUALITÄT HATTE. SEINE WEINE SIND IKONEN DER MODERNE.

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or dreißig Jahren brach die Moderne in den österreichischen Weinbau ein, ohne dabei die Tradition und das Handwerk zu verdrängen. Einer der ersten Winzer, der diese Moderne verstand, war Gernot Heinrich aus Gols, der gemeinsam mit seiner Frau Heike das unauffälligste der qualitativ auffälligen österreichischen Weingüter leitet. Heinrich war es, der vor gut 15 Jahren mit Gabarinza und Salzberg zwei wertvolle Rotweincuvées kreierte, die auch heute noch vor allem im Ausland die

BLAUFRÄNKISCH

Foto: Beigestellt

Produzent: G e r n o t H e i n r i c h

Elegante, feinfruchtige Brombeernase mit toller Würze und raffinierter Säure: Das ist der Blaufränkisch von Gernot Heinrich. Charmant, sehr elegant und voller burgenländischer Sonne! ab €

österreichischen Referenzrotweine sind, das Aushängeschild nicht nur des Winzers, sondern gleich des ganzen Landes. Der Salzberg hat aber den burgenländischen Rotwein eigentlich nur dort verankert, wo er hingehört. Dass man bei Heinrich ganz ohne Wichtigtuerei längst bio-organisch arbeitet, ist nur logische Fortsetzung des gelebten Understatements dieses Winzerpaares. Wie auch ihr Engagement im Verein Respekt, ein Zusammenschluss mitteleuropäischer Betriebe, die auf jede Art künstlichen Pflanzenschutzes verzichten.

ST. LAURENT Produzent: G e r n o t H e i n r i c h

Ein Wein, der mit seiner intensiven Farbe, seiner tiefdunkelbeerigen Frucht und seiner zarten Würze und Finesse erfreut. Die autochthone Rebsorte spielt eine immer wichtigere Rolle!

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ab €

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CHARDONNAY LEITHABERG DAC Produzent: G e r n o t H e i n r i c h

Von Parade-Winzer Gernot Heinrich stammt dieser feingliedrige Chardonnay mit Kräuterwürze und Aromen nach Birnen und Haselnüssen. Saftig, elegant, fein – und pannonisch! ab €

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DIE ZEITLOSEN KLASSIKER Gernot Heinrich war einer der Ersten im Burgenland, der seine Lagen in den Vordergrund stellte, denn der Boden macht den Unterschied. Die Heinrichs ernten Trauben von Rebstöcken, die in Kalk und Schiefer wurzeln (Leithagebirge) oder auf Lehm und Sand stehen (Parndorfer Platte). Das ist eine Vielfalt, die es auszuarbeiten gilt. Heike und Gernot Heinrich stehen auch für den sinnvollen Einsatz großer Fuderfässer. Das große Holz bringt mehr Eleganz in die Weine – schlank am Gaumen, kräftig im Schluck. Damit haben die Heinrichs schon früh jene Klassiker etabliert, die heute so zeitlos sind wie große Weine aus dem Burgund.


WEIN & CO

RAGÙ TRADIZIONALE ALLA BOLOGNESE 200g

GIANDUIA-HASELNUSS SCHOKOLADE 300g

Produzent: A m e r i g o

Die Wurzeln der Bolognese reichen bis in die Zeit der Renaissance zurück. Das zur Geschichte. Was als Schmorgericht begann, liebt heute jeder auf Pasta & Co. Ins Glas kommt nur das Beste vom Besten – Sauce aus Biotomaten, natives Olivenöl, feinstes Fleisch und Gemüse, abgeschmeckt mit edelsten Gewürzen. Also, wozu kochen? €

Produzent:

Caf farel

8 99 Verführerisch, sündhaft, süß. Feinstes Gianduia-Nougat umschmeichelt die knackige Haselnuss. Die GeschmacksExplosion bleibt nicht aus. Vor allem dann, wenn zur exklusiven SchokoSpezialität ein schönes Glas Rotwein gereicht wird.

ESSBAR

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Sauer, süß, getrocknet, traditionell – kulinarische Verführungen mit dem gewissen Etwas. weinco.at/essbar

BALSAMAPFELESSIG XA

100 ml

Produzent:

G ölles Langsam, ganz langsam reift er dahin. Apfelbalsamessig von feinster Konsistenz, einzigartigem Aroma und umschmeichelnder Cremigkeit. 20 Jahre hat er im Fass gewartet, um jetzt als vielschichtiger Veredler in Aktion zu treten.

FUNGHI PORCINI INTERI 290 g Produzent: I n a u d i

Der Anblick eines Steinpilzes auf feuchtem Moos unter einer Fichte ist unvergesslich. Die seltenen Raritäten des Waldes lassen sich geduldig in feinstem Olivenöl konservieren. Ohne beleidigt zu sein. Aber, es muss von Hand geschehen. Darauf besteht der Steinpilz und belohnt mit herrlichem Geschmackserlebnis. €

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WEIN & CO

A B I N S G LA S Te x t : A c h i m S c h n e y d e r, F o t o s : P h i l i p p H o r a k

E I N G E L E G T & E I N G E KO C H T – B E T T I N A F I N K- H A B E R L S D E L I K AT ESS E N

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ährt man bei Ilz von der Südautobahn ab und weiter Richtung Riegersburg, sollte man einen Zwischenstopp einlegen. Und Hunger haben. Und Platz im Auto für ein paar Einkäufe. Denn in Walkersdorf 23 liegt direkt am Straßenrand das Gasthaus Haberl, die kulinarisch erste Adresse in der Region. Und zum Gasthaus gehört ein Geschäft – Finks Delikatessen. Im Gasthaus steht Hans Peter Fink am Herd. Und vermag dort zu zaubern. Im Nebentrakt des Gebäudes, wo sich der Verkaufsshop befindet, steht Hans Peters Ehefrau Bettina Fink-Haberl in einer zweiten Küche. Und zaubert ebenfalls. Genuss ins Glas nämlich. Seit 2002 widmet sie sich ihrer großen Leidenschaft, dem Einlegen und Einkochen von frischem Obst, diversen Kräutern und allerlei Gemüsen. Ein Projekt, anfangs mit dem Schnapsbrenner und

Essigproduzenten Alois Gölles in Angriff genommen und 2008 schließlich mit viel Hingabe in die Selbstständigkeit geführt. Und seither wächst und wächst die den Gaumen verwöhnende Palette von Chutneys, Pestos und Essigfrüchten, Marmeladen, Röstern und Soßen, zumal der Kreativität der gelernten Köchin keine Grenzen gesetzt scheinen. „Hat man Spaß an der Arbeit, ergibt sich die Qualität von selbst“, sagt die 1978 geborene Bettina, die den elterlichen Betrieb gemeinsam mit Bruder Mario, einem Sommelier, und ihrem Mann Hans Peter im Jahr 2002 übernommen hat. Wer nun auf den Geschmack gekommen oder zumindest neugierig geworden ist, braucht nicht zwingend in die Steiermark zu reisen. Das Angebot an Finks Delikatessen in den WEIN & CO-Regalen ist reichhaltig. Und sich durchzukosten eine (glas-) weise Entscheidung.

BETTINA FINK-HABERL Die gebürtige Steirerin absolvierte die Kochlehre im Hofkeller in Fürstenfeld. Nach ihrem ersten „Engagement“ im elterlichen Betrieb arbeitete sie bei Starköchin Johanna Maier in Filzmoos sowie im Betrieb ihrer Schwiegereltern in Riegersburg.

GLAS UM GLAS Die Regale sind voll, die Produktpalette ist kaum noch überschaubar. Letzteres ist freilich als Kompliment gemeint …

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KO ST- P R O B E N

3ER SET CHUTNEY – KÜRBIS, MARILLE, RIBISEL-ZWIEBEL JE 212 ML

SCHWARZE NÜSSE GANZ

Drei auf einen Streich. Und eines besser als das andere. Das KürbisChutney, ob zu Gebratenem, zu gut gereiftem Käse oder zum Fondue, das Marillen-Chutney, das nicht nur mit Räucherfisch perfekt harmoniert, oder das Ribisel-Zwiebel-Chutney, das sich wunderbar mit G’selchtem oder Leber versteht. Aber das sind nur Vorschläge. Keine Vorgaben … €

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280 ML Finks Walnüsse – in unreifem Zustand und noch in der Schale in Wasser, Zucker, Gewürzen und Vanille eingelegt – sind perfekter Begleiter zu Pasteten, Käse, Braten oder Wild. Und fein gehobelt ein Gedicht auf einem Vanilleeis. €

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KÜRBISERDNUSSPESTO

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106 ML Kürbiskerne, Kürbisfruchtfleisch, Erdnüsse, Käse, Knoblauch, jodiertes Meersalz, Gewürze, Kräuter, Chili und ein Hauch Muskatblüte. Und natürlich Olivenöl. Noch irgendwelche Fragen? Wenn ja, dieses Pesto selbst gibt die Antwort. Und wenn’s als einfacher Brotaufstrich ist. Als einfach genialer.

PREISELBEEREN 212 ML Eine der fink’schen Neuheiten im Sortiment von WEIN & CO: die Preiselbeeren. Ob klassisch zum Wiener Schnitzel, zu Wildgerichten oder zu Maronidesserts – sie passen und sie schmecken. Und wie sie schmecken. Und wenn man ganz genau hinschmeckt, schmeckt man die Handschrift von Bettina Fink-Haberl. Den Weinbrand und seine 37 Prozent Alkohol etwa, die den Beeren eine besondere Note verleihen. Oder die Zitronenschalen, die als natürliches Geliermittel ihren Dienst versehen. Preiselbeeren sind eben nicht gleich Preiselbeeren. Frau Fink sei Dank. €

8 99

DER PFIRSICH AUS DEM WEINGARTEN 106 ml Wenn’s ganz zart nach Lavendel duftet, ist möglicherweise der fink’sche Fruchtaufstrich aus Weingartenpfirsichen nicht weit. Ein Aroma, in das man eintauchen möchte. Ein Aroma, das Lust auf mehr macht. Auf reifen Camembert etwa, geschnitten in dünne Scheiben. Auf Weißbrot, kurz getoastet. Kurzum: auf Camembertscheiben

auf kurz getoastetem Weißbrot. Dann ab ins Rohr und den Camembert schmelzen lassen. Und dann? Und dann! Dann den Weingartenpfirsich darüberstreichen und reinbeißen. Perfektes kulinarisches Glück. €

4 99

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7 99


WEIN & CO

WERK Z E U G WEINDEKANTIERKARAFFE Produzent:

Me nu Zwei Minuten. Zwei Komponenten. Ein Handgriff. Karaffe aufsetzen, Flasche umdrehen und schon rieselt der feine Wein. Flasche abnehmen. Der Wein ist optimal für den Genuss aufbereitet. Ohne Warten und ohne das berühmte Tropferl, das danebengegangen ist. €

Dinge, die die Welt braucht. Dringend. Weil cool, stylisch, praktisch. Kein Prickeln ohne Öffner, keine Luft zum Atmen ohne Dekanter. Einfach – must haves! weinco.at/werkzeug

64 99

MARTINIGLAS Produzent:

Ried el Kein gerührt, kein geschüttelt, ohne das passende Gefäß. Das Martini-Glas darf in keinem Glasschrank fehlen, es könnte ja plötzlich 007 vor der Türe stehen. Und was dann? Agent oder nicht, der Klassiker muss sein. €

19 99

das Stück

CHAMPAGNERÖFFNER Produzent:

L’ Atelier d u Vin Dem perlenden Ereignis in der Flasche sei ein respektvolles Entree gewährt. Korkenknallen war gestern, jetzt ist Stil angesagt. Und schon gar, wenn es sich um eines der edelsten Getränke auf dem Planeten handelt, den Champagner. €

24 99

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KOPFZEILE

WENN VERNUNFT NACH ABENTEUER SCHMECKT. DER NISSAN X-TRAIL.

Ob Steillage, Südhang oder im Flachland – der NISSAN X-TRAIL überzeugt auf jedem Terrain mit perfekten Fahreigenschaften, hochwertiger Verarbeitung und innovativen Technologien wie dem NissanConnect Navigationssystem mit AROUND VIEW MONITOR für echte 360° Rundumsicht. Und mit der optionalen 3. Sitzreihe bietet er auch genügend Platz für gesellige Ausflüge zu siebt oder ausreichend viele Weinkisten. Am besten, Sie erleben den NISSAN X-TRAIL gleich selbst bei einer Probefahrt. Mehr auf nissan.at

Gesamtverbrauch l/100 km: gesamt von 6,4 bis 4,9; CO2-Emissionen: gesamt von 149,0 bis 129,0 g/km. NISSAN CENTER EUROPE GMBH, Postfach, 1101 Wien.

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WEIN & CO


LAGE-BESPRECHUNG

EINE LAGE DER EHRE Te x t : M a n f r e d K l i m e k

EIN WEINBERG WIE EINE BLAUE MAURITIUS. WAS MACHT DIE SÜDSTEIRISCHE LAGE ZIEREGG SO BESONDERS? UND WAS STELLT DIE WINZERFAMILIE TEMENT MIT DEM FLECKEN ERDE AN?

D

ie Zieregg ist eine legendäre Weinlage, ein Hang mit steiler Südwestausrichtung in Berghausen in der Südsteiermark, auf der Trauben angebaut werden, die für sehr kräftige, ungeheuer saftige Weine sorgen. Der Winzerfamilie Tement – keine Unbekannten im österreichischen Weinbau – gehören 14 Hektar des Zieregg. Auf etwa zehn Hektar wurzelt Sauvignon, auf ungefähr drei Hektar Morillon und andere Sorten. Oben am Zieregg steht das hochmoderne Weingut der Tements, wo seit einigen Jahren schon die jungen Söhne Armin und Stefan einen Teil des Kommandos übernommen haben. Vater Manfred, noch längst nicht im Pensionsalter, macht gerne den Außenminister und prüft natürlich nach, was da im Keller liegt. Eine kluge Entscheidung war es auch, Armins Frau Monika rasch in das Weingut zu integrieren. Der Familienbetrieb wirkt frei von Zwängen.

Manfred Tement erkannte das Potenzial der Zieregg, des warmen, stark von der Sonne beschienenen Hangs und seiner verschiedenen Parzellen mit verschiedenen Kleinklimazonen. Im Hang selber gibt es kleine Wellen und die Zieregg ist zudem durch den gegenüberliegenden Hügel vor Extremwetter geschützt. Auch der Boden der Lage ist außergewöhnlich. Lockere, braune Erde, Kalkmergel, Urgestein, so genannter Opok, dazu noch jede Menge Fossilien aus dem Meer, das hier mal war. Die Reben haben es auf der Zieregg nicht zu leicht, aber auch nicht zu schwer. Das sorgt für ein relativ gleichmäßiges Wachstum. So einen Weingarten muss man lieben.

SAUVIGNON BLANC ZIEREGG GROSSE STK LAGE Produzent:

Tem en t

Foto: Beigestellt

EIN HÜGEL IDENTITÄT

Gekonnter Holzeinsatz, gute Struktur: Dieser Sauvignon zeigt atemberaubende Aromen nach reifen Stachelbeeren und Cassis, leichten Honig- sowie dezenten Röstnoten. Großer Wein!

Der Zieregg ist der Berg der Tements. Er hat für sie mehr Wert als die anderen 66 Hektar der Familie – auch wenn sie das so nie zugeben würden. Und so haben die Tements eine große Fläche der gleich an die Zieregg anschließenden, slowenischen Lage Ciringa gekauft und dort Sauvignon gepflanzt. Die Ciringa ist jetzt ein Teil der Zieregg, die Tements fügen eins zum anderen und machen damit auch Geschichte rückgängig. Alles für einen Hügel, der ihre Identität ist. Für die Tements ist die Zieregg die bestimmende Scholle. Und eine Lage der Ehre.

ab €

21

39 59

MORILLON ZIEREGG GROSSE STK LAGE Produzent:

Tement Ein wirklich großartiger Wein aus dem Hause Tement: salzig, mineralisch und schmalzig mit toller Länge und angenehmem Trinkfluss! Kann sich mit großen Burgundern messen! ab €

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WEIN & CO

H ERZHOPFEN Te x t : M a n f r e d K l i m e k

IN OBERTRUM MACHTE MAN SCHON MODERNE BIERE, BEVOR DIESE ÜBERHAUPT IN MODE KAMEN. UND BIER W I R D H I E R M A N C H M A L W I E G U T E R W E I N B E H A N D E LT.

B

ier ist der neue Wein. Zumindest hat es den Anschein, denn in den vergangenen Jahren sind hunderte von so genannten Craft-Bieren auf den Markt gekommen, Kreationen, die penibel aromatisch gebraut und ausgefeilt in Holz gelagert werden, wie man dies von der Kellerarbeit im Weinbau kennt. Die Entwicklung kam aus Amerika, wo eine junge und gebildete Konsumentenschicht der elenden Qualität amerikanischer Konzernbiere müde war. Österreich hat es da besser, denn in Österreich gibt es einige kleine Bierbrauer, die den verschlingenden Weltkonzernen trotzen konnten. Etwa die Trumer Brauerei aus Obertrum in Salzburg, die aus dem Brauhaus Sigl hervorging und mit einer eigenwilligen, ausgefeilten Veredelung ihrer Biere dem aktuellen Craft-Beer-Boom schon lange vorausging.

Bei Trumer arbeitet man mit der kostenintensiven offenen Vergärung, eine Methode, die dem Bier Bitterstoffe entzieht und es süffiger macht. Zudem verzichtet man auf das Pasteurisieren. Und Trumer war auch eine der ersten Brauereien weltweit, die ihr Starkbier ins Barriquefass füllten und dort reifen ließen, wie man es mit den weltweit besten und teuersten Weinen macht. Diese Erhöhung von Bier wurde lange als Überhöhung abgetan, als unangemessen für ein derart einfaches Getränk. Doch hat genau diese, letztlich logische Veredelung den Biergeschmack vieler Konsumenten verändert. Dank kleiner Brauereien wie Trumer gibt es eine Biervielfalt, die von den großen Braukonzernen nicht mehr eingeholt und übernommen werden kann. Doch nicht nur Trumer hopft in den WEIN & CO-Filialen. Kosten Sie sich also durch, hier ein paar Tipps.

JOSEF C. SIGL Der heutige Chef des Familienunternehmens leitet den Betrieb seit 2013. Und das einerseits in achter Generation, andererseits überaus erfolgreich. Kurzum: Hopfen & Malz ist beim Junior nicht verloren …

HOPFENSPIEL 0,33 L Produzent: Tr u m e r

Diese Pilsspezialität von Trumer ist ein einzigartig fruchtiges Leichtbier, das aromatisch und komplex, schlank und durch die spezielle Kalthopfung besonders intensiv fruchtig schmeckt! €

1 99

VIENNA 0,33 L Produzent: T h e r e s i a n e r

Die Theresianer-Brauerei in Triest setzt in diesem Bier konsequent den urösterreichischen Bierstil des Wiener Lager um: Aromen nach Karamell und Toffee mit 14° Stammwürze! €

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2 99


SCHAUM-KRONEN

HOLZFASSGEREIFT

0,75 L

Produzent:

Tr u m e r Im größten österreichischen Holzfassreifekeller für Bier reifte dieses komplexe und tiefgründige Pils in Barriquefässern. Das naturtrübe Bier ist fruchtig mit leicht nussigen Aromen. €

ORVAL 0,33 L Produzent:

Br a sse r i e d ’ O rval Weltweit gibt es nur acht Trappistenbrauereien, sechs davon befinden sich in Belgien! Orval ist ein berühmtes, klassisches Trappistenbier: feiner Zitronenduft, hopfig und fruchtig. €

5 99

17 99

BAYRISCH PALE ALE 0,33 L Produzent:

REALE EXTRA 0,33 L

Sch ön ram er

Produzent: D e l B o r g o

Die Landbrauerei Schönram in Bayern nahe der österreichischen Grenze braut ein Pale Ale aus der neuen Hopfensorte Bavaria Mandarina. Vollmundig mit Aromen nach Zitrusfrüchten.

Diese italienische Bierspezialität überzeugt mit vielschichtigen Aromen, die von Zitrus und Mandarine über Karamell bis hin zu frischem Gras reichen. Edelbitter im Nachhall!

3 99

TRUMER IM ZEITRAFFER Erzbischof Wolf Dietrich bewilligt die Braugerechtsamkeit in Obertrum. 1775 – Josef Sigl I. kauft die Taverne und „Braxatur“. 1911 – Josef Sigl V. modernisiert den Betrieb an seinem heutigen Standort. 1972 – Die Sigls erfinden das legendäre Champagnerweißbier „Weizengold“.

Fotos: Beigestellt

1601 –

Trumer kreiert die ersten mundgeblasenen Biergläser der Welt. 1997 – Die „Schlanke Stange“ wird als schönstes Bierglas der Welt prämiert. 2004 – Trumer bringt farbige Bierkrüge auf den Markt. 2013 – Josef C. Sigl übernimmt. Seit 2004 – Auszeichnungen en masse … 1996 –

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WEIN & CO

NEU

Produzent:

Dom ain e Role t

Was haben eine alte Rebsorte, ein aromatischer Weißer, Essig, Whisky aus Österreich und ein Schaumwein gemeinsam? Sie alle sind neu bei WEIN & CO!

Savagnin ist eine sehr alte Rebsorte, die mit dem Traminer verwandt ist. Typisch für den Vin Jaune ist sein sherryähnlicher Stil, den er während seiner fast 7-jährigen Lagerung entwickelt. ab €

35 99

weinco.at/neu

WERLITSCH Produzent:

Werlitsch

Ein neues Weinprojekt stellt sich vor. Der Werlitsch ist ein Weißer, der mit aromatischen Nuancen besticht. Das Geheimnis: Der Wein wird offen auf der Schale sieben Wochen vergoren und darf sich dann zwei Jahre in Holzfässern zur Reife zurückziehen. ab €

31 49

TRY ESSIG JE FLASCHE: 0,25 L Produzent: Tr y Fo o d s

Ein guter Grund, echt sauer zu werden. Apfel, Quitte, Tomate machen es vor. Mit diesem Feinvergorenen einfach nur das fade Salatblatt aufpeppen, ist zu wenig. Schlürfen sei mal empfohlen oder die Veredelung von allerlei Köstlichkeiten. Try it! €

FRANCIACORTA CUVÉE PRESTIGE Produzent :

24 99

SINGLE MALT WHISKY 15 JAHRE 0,7 L Produzent:

C a’d el B o s c o

Reisetb au er

Prickelndes Erlebnis, feine Struktur, edel am Gaumen. Nein, das ist kein Schampus. Besser. Winzerlegende Maurizio Zanella bringt einen Schaumwein in die Flasche, der auch höchsten PerlweinAnsprüchen gerecht wird.

Exklusiv bei WEIN & CO gibt es jetzt Hans Reisetbauers ersten 15-jährigen Whisky! Revolutionär, sehr rar und in abgezählten Flaschen abgefüllt. Durch das Reifen in Trockenbeerenauslesefässern ist er wahnsinnig weich und malzig-süß – herrlich.

ab €

26 99

ab €

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89 99

Fotos: Klaus Fritsch

ARBOIS VIN JAUNE


K U LT- S TAT U S

DER FÄNGER IM ROGGEN Te x t : M a n f r e d K l i m e k

AMERIKANISCHE ARTISAN-WHISKYS WERDEN VOR ALLEM AUS ROGGEN G E B R A N N T. D I E B E I D E N V O N T O M BULLEIT ZÄHLEN ZU DEN BESTEN BOTSCHAFTERN DER NEUEN AMERIKANISCHEN WHISKYKULTUR .

L

esen Sie diese Zeilen und erzählen Sie nichts weiter. Denn das ist der erklärte Wille von Diaego, einer Spirituosenfirma, die sich mit Hochprozentigem auskennt wie kaum jemand auf der Welt. Normalerweise wollen diese Leute, dass man über ihre Produkte spricht, doch die beiden BulleitWhiskeys, um die es hier geht, sind derart gefragt, dass man mit der Produktion kaum nachkommt. Bulleit-Whiskeys sind die Kreationen von Tom Bulleit, einem Anwalt, der das Bourbon-Rezept seines Großvaters gefunden

hat und dann zum Destillieren anfing. Das ist wahrscheinlich eine gut erfundene Geschichte, tut aber der Qualität der Whiskys keinen Abbruch. Und auch nicht dem Einfluss des Roggen, der die Bulleit-Whiskeys geschmacklich dominiert, etwa den Bulleit-Bourbon, der 28 Prozent Roggen in der Maische hat. Das gibt ihm einen sehr speziellen, würzigen und maskulinen Geschmack. Der Bulleit-Rye lag sogar auf einer Maische mit ungefähr 95 Prozent Roggenanteil. Diese Einzigartigkeit, die ja auch aus Provokation entstand, findet weltweit immer mehr überzeugte Genießer.

DER WHISKY DER AMIS UND SEIN NEUES GESICHT Vor der Prohibition wurden die meisten amerikanischen Whiskys aus Roggen gebrannt. Sie unterschieden sich dadurch stark von den schottischen Whiskys, die aus Gerste gewonnen werden, die in Amerika keine Heimat fand. Amerikanischer Rye-Whisky ist würziger, schmeckt mehr nach dunklem Getreide und hat im Finale eine kleine bittere Note. Zudem ist das Toasting des Fasses, also die Räucherung, unterschiedlich. Amerikanische Eiche macht Whisky süßer, was der Bitterkeit des Roggendestillats ausgleichend entgegenkommt. BulleitWhiskeys geben dem hochwertigen amerikanischen Whisky ein neues Gesicht.

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BOURBON WHISKEY 0,7 L

Produzent:

B u lleit Die Subtilität und Komplexität erhält der Bulleit-Bourbon durch seine einzigartige Mischung aus Roggen, Mais und Gerstenmalz, zusammen mit speziellen Hefestämmen. Sanft und mild! ab €

26 99

SMALL BATCH RYE WHISKEY 0,7 L

Produzent:

Bulleit

Ein amerikanischer Roggenwhisky, der vier Jahre im Eichenfass ruhte und einen bemerkenswert sanften Geschmack mit einem Touch Vanille, Honig und Gewürzen zeigt. Großer Whiskygenuss! ab €

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WEIN & CO

ROTER VELTLINER WIENER SYMPHONIKER Produzent:

Wein gu t Setz er Eine Weißweinsorte, die Roter Veltliner heißt, weil sie zur Zeit der Traubenreife auf der Sonnenseite rot gefärbt ist. Besonders fruchtig im Geschmack ist der Symphoniker ein idealer Begleiter zu Fisch, Meeresfrüchten, Kalb und deftig zubereitetem Geflügel. ab €

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8 99


L I E B E S -T R U N K

Te x t : A c h i m S c h n e y d e r, F o t o s : A l b e r t H a n d l e r

„ICH BIN EIN WEINPATRIOT“ CORNELIUS OBONYA , AUCH IN DIESEM SOMMER WIEDER GEFEIERTER „JEDERMANN“ BEI DEN SALZBURGER FESTSPIELEN, SPRICHT ÜBER SEINE BEZIEHUNG ZUM WEIN.

V

ier Jahre ist es her, vielleicht auch fünf, so Sohn von Elisabeth Orth und Hanns Obonya quasi genau kann er sich da nicht mehr erinnern, als leicht unterdurchschnittlich ein. Und so kauft da saß Cornelius Obonya mit Freunden in er Wein bisweilen immer noch nach dem Etikett. einem Lokal in der Steiermark und wollte „Gefällt mir eines, dann greif ich zu. Und dabei nicht keinen Grünen Veltliner. Obwohl alle an- selten gewaltig daneben …“ deren Grünen Veltliner tranken. Er aber mag keiAber nicht immer. Vor Jahren war er mit seinen Grünen Veltliner. Zumindest keinen typischen. ner Frau, der Regisseurin Carolin Pienkos, in Israel, Nicht den mit der typischen Säure. man war in einer Wohnung untergebracht und der „Wollen Sie vielleicht einen Roten Veltliner?“ Kühlschrank war leer. „Das Problem war, dass wir Der Kellner war es, der diese Frage stellte, und der rasch Wein einkaufen mussten, denn Pessach stand Schauspieler war für einen kurzen vor der Tür, und da werden in den Moment vinophil überfordert. „Ist Geschäften alkoholische Getränke das ein Rotwein? Ich mag nämlich bekanntlich weggesperrt. Wir entauch keinen Rotwein.“ Da klärte der schieden uns also für ein schönes Kellner den Schauspieler auf. Etikett – für einen Chardonnay von „Seit diesem Tag ist Roter VeltYarden. Ein Glücksgriff, ein ultimaliner meine liebste Rebsorte. Steht tiver Glücksgriff. Zu Hause in Wien ein solcher auf der Karte, will ich gar steht nun seit Jahren eine Flasche nicht mehr wissen, was es sonst noch davon im Kühlschrank und wartet alles gibt. Und zu meinen Favoriten auf einen besonderen Anlass.“ zählen der vom Weingut Setzer und Hätte Cornelius Obonya damals der Classic vom Hofbauer-Schmidt, in Israel zufällig einen Österreicher beide aus Hohenwarth im Weinvierim Regal gefunden, er hätte nicht lantel“, sagt der 46-Jährige, der einst ge überlegt. „Denn wenn ich etwas über den Beruf zum Wein kam. „Bis bin, dann bin ich ein Weinpatriot. Anfang 20 hab ich nahezu überhaupt Nicht jedoch im chauvinistischen keinen Alkohol getrunken, aber dann Sinn, sondern auf sehr entspannter hab auch ich nach den Vorstellungen Ebene. Ich bin einfach stolz, wenn immer öfter beim Achtel in der Kantine mitgemacht. ich irgendwo im Ausland in einem Restaurant sitze Und Wein lieben gelernt. Schluck für Schluck quasi.“ und auf einer Weinkarte österreichischen Weißwein Einen Experten will er sich aber auch heute finde. Den bestelle ich dann.“ Im Idealfall Roten Veltliner. noch nicht schimpfen. „Auf einer Skala von eins bis zehn würde ich mir eine vier geben“, stuft sich der Enkel von Paula Wessely und Attila Hörbiger und

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CORNELIUS OBONYA, geboren am 29. März 1969 in Wien, startete seine Bühnenkarriere 1989 am Wiener Volkstheater und übernahm 2013 die Rolle des „Jedermann“ bei den Salzburger Festspielen. Zudem wirkt er in zahlreichen Filmund Fernsehproduktionen mit. Obonya ist mit der Regisseurin Carolin Pienkos verheiratet, 2005 kam Sohn Attila Ruben zur Welt, benannt nach Obonyas Großvater Attila Hörbiger.


WEIN & CO

DREI ENGEL FÜR ANGELO Te x t : M a n f r e d K l i m e k , F o t o s : M i r c o Ta l i e r c i o


HAUS-BESUCH

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WEIN & CO

A NGELO GAJA , ITAL IENS G R ÖSST E WI N ZE R PE RS ÖNLICHKEIT UND HE R R Ü B E R D I E BERÜH MTESTEN L AGEN WE I N E A U S D E M PI EMONT, HAT VORGESO R G T U N D D I E W EINGÜT ER SEINEN TÖC HT E R N Ü B E R G E B E N . E I NE DAVON, GAIA GAJA , ST E LLT A M 1 3. O KTO B ER BEI WEIN & C O A M N A SC HM A RKT RARITÄT EN VOR .

E

rfolg manifestiert sich am Großen im Kleinen. Der Ort Barbaresco zum Beispiel hat lediglich 669 Einwohner – ein Fliegenschiss auf der Landkarte. Trotzdem sprechen weltweit hunderttausende Weintrinker ehrfürchtig von Barbaresco, denn auf den Hügeln rund um den Ort wachsen die Trauben für den gleichnamigen Rotwein, der aus der Sorte Nebbiolo gekeltert wird. In Barbaresco gibt es gleich drei ausgesucht gute Restaurants. Die verpflegen vor allem die Tou-

risten, die tagsüber hier flanieren. Doch abends, wenn es ruhiger wird, gehen auch die Einheimischen hinaus essen und holen sich den Ort zurück. Barbaresco, von seinem Wesen her ein Dorf, lebt das Leben einer kleinen Metropole. Hier trifft das Bäuerliche auf das Mondäne, zwei Lebensweisen, zwei Welten. Und es funktioniert. Das ist auch das Werk von Angelo Gaja. Angelo Gaja lebt und arbeitet in Barbaresco. Angelo Gaja ist Winzer. Aber nicht irgendein Winzer, sondern der erste

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DIE GAJAS Gruppenbild mit Partiarch – Angelo Gaja und sein Dreimäderlhaus mit Ehefrau Lucia und den Töchtern Gaia und Rossanna. Mit Giovanni gibt’s zudem einen Sohn, der, während die Schwestern den Laden schupfen, derzeit noch Ökonomie studiert.


H AK U O SP -FBZEESI L U EC H

Winzer aus der Reihe der so genannten „neuen italienischen Weinmacher“, der erkannt hat, dass ein Weingut nicht nur eine grafisch leicht erkennbare Marke haben muss, sondern die besten seiner Weine auch den eigenen Lagen zuordnen sollte. Nur das macht sie einzigartig. Diese Eingebung, die letztlich nur das Erkennen des Selbstverständlichen war, kam Gaja vor vierzig Jahren, ungefähr zehn Jahre nachdem er das Weingut sehr jung und sehr unerfahren übernehmen musste. Gaja hat Geschichte, Gaja lebt Geschichte, Gaja macht Geschichte. Und Gaja ist Geschichte, denn er hat sein Weingut gerade seinen beiden Töchtern Gaia und Rossanna übergeben und hat sich zum Rentner erklärt. Sein jüngstes Kind aus der langjährigen Ehe mit Lucia Gaja, der einzige Sohn Giovanni, ist noch in Ausbildung. Nicht zum Winzer, Giovanni lernt Ökonomie. Angelo Gaja will ihn bald in den Betrieb holen, denn einer vom Nachwuchs muss sich alsbald um die Zahlen kümmern. Und um deren Farbe. Besser schwarz als rot. Der italienische Weinbau machte in den siebziger Jahren einen großen Sprung nach vorne. Die Söhne der alten Traditionswinzer Antinori, Frescobaldi und Mazzei saßen in Sardinien am Strand (die „Costa-SmeraldaGang“) und erkannten, dass die Tradition auch ein Hindernis sein kann. Italien versank gerade im politischen Chaos, unruhige Zeiten sind die besten Zeiten, die Dinge schnell und nachhaltig zu ändern. So gründeten die Jungs im Schwemmkiesel rund um das Städtchen Bolgheri ihr eigenes Entwicklungsland und kreierten die Kultweine Ornellaia,

Tignanello, Brancaia, Solaia und Dutzende andere mehr; Rebsäfte, die lange Zeit als minderwertig eingestufte Landweine abgefüllt wurden, nur um den strengen Regionalverordnungen zu entsprechen. In Wirklichkeit waren es jedoch hochpreisige Kreationen, die vorbehaltlose Weinkonsumenten und einen modernen Weinzugang aufriefen. Die Bewegung eroberte ganz Italien. Und eigentlich die ganze Welt. Sie eroberte auch das Piemont, die wohl traditionellste Weinregion Italiens. Angelo Gaja sprang auf den neuen, schicken und glänzenden Express nicht auf, sondern löste am Fahrkartenschalter für die dieselbe Fahrt in einem langsameren Zug einen Fahrschein erster Klasse und sah zu, wie ihm die anderen, die längst weiter waren und die Lokomotive befeuerten, den Markt aufbereiteten. Er wusste, dass er dazugehörte und dass er moderne Weine keltern würde. Doch er wollte ihnen keine Fantasienamen geben. Seine Weinhänge heißen fantasievoll genug. Auf dem sehr schlichten Etikett der Gaja-Flaschen steht immer nur sein Nachname, die Gemeinde, der Jahrgang und meistens die Lage. Ab und zu gibt es noch eine seltsam biedere Illustration. Mitte der achtziger Jahre hat er mit der Regel kurz gebrochen und die beiden Weißweine Gaia & Rey (nach Tochter & Großmutter) und Rossj & Bass (nach zweiter Tochter und der Höhe der Lage) kreiert. Er hat es sich verziehen. Lagennamen werden freilich auch im Piemont, wenngleich etwas versteckt, auf die Etiketten geschrieben. Gaja aber machte seine Lagen zu den Botschaftern seiner Weine; er sorgte dafür, dass über Sori Tildin, Sori San Lorenzo,

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Angelo Gaja geht’s alles andere als an den Kragen. Der italienische Großmeister des Weines hat ein florierendes Unternehmen aufgebaut, das nun in den bewährten Händen der Töchter liegt. Er selbst belässt’s beim Kontrollieren.

WEIN & CO macht’s möglich. Erhältlich ist nämlich nicht nur das gesamte Sortiment aus dem Hause Gaja, auf Anfrage kann man auch Raritäten und spezielle Jahrgänge erwerben. Einige davon stellt Gaia Gaja am 13. Oktober höchstpersönlich in der Wiener Filiale am Naschmarkt vor.

Sperss oder Costa Russi Artikel und sogar Bücher geschrieben wurden; er holte seine Hänge und Böden vor den Vorhang, weil er wusste, dass diese auf längere Sicht das größere Kapital sind, wertvoller als all die kreativ kreierten Weine, die – so gut sie auch sind – immer von einer gewissen ungewissen Herkunft bleiben.


WEIN & CO

Trotz seiner anfangs abwartenden Taktik wurde Gaja ein Revolutionär des piemontesischen und italienischen Weinbaus.

Angelo Gaja ist 75 Jahre alt. Und er ist voll da. Bewegt sich wie ein Mitvierziger, denkt wie ein Mittdreißiger und fährt Auto wie ein Mitzwanziger … Aber er weiß um sein tatsächliches Alter. Und daher haben nun Jüngere das Sagen. Doch ist der Mann viel zu viel Weltbürger, um nur in Region und Land zu ankern. Manchmal, in den Jahren seines Aufstiegs zur Ikone, bekam der Beobachter das Gefühl, dass Angelo Gaja sein Weingut, seine Vision, ideell ein Stück weit von der Scholle abgekoppelt hat. Mit der Übernahme

seiner beiden Töchter kehrt die Verbundenheit zur Gegend zurück – vor allem Gaia Gaja, die ältere Tochter, fühlt sich in Barbaresco sehr wohl. Als sein piemontesisches Weingut auf festen Beinen stand, kaufte Angelo Gaja in der toskanischen Region Brunello das etwas verwahrloste Gut Pieve Santa Restituta und begann es aufwendig zu renovieren. Das tat er gerade zu jener Zeit, in der der Weinbau des Montalcino in einen lähmenden Tiefschlaf gefallen war. Nur wenig später riskierte Gaja die nächste antizyklische Investition und ließ in der Ebene von Bolgheri als letzter willkommener Eroberer seine Weinmanufaktur Caʼ Marcanda errichten, ein kühles und architektonisch wertvolles Gebäude, das teils unter der Erde liegt und von der Straße her kaum zu sehen ist. Auf Caʼ Marcanda keltert Gaja, nachgerade visionär, die einzige elegante Variante der hier ansässigen bombastfruchtigen Modewei-

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ne. Lodovico Antinori, ebenfalls Winzer in der Gegend, sagte mal, Angelo Gaja mache überall einen Barbaresco, egal wie die Gegend heißt. Und Antinori, selber ein populärer, toskanischer Weinmacher, fasst zusammen, was viele schmecken: Gaja hat eine richtige Handschrift. Etwas Unverwechselbares. Angelo Gaja ist 75 Jahre alt. Und er ist voll da. Voll da heißt, dass er sich bewegt wie ein Mittvierziger, denkt wie ein Mittdreißger und Auto fährt wie ein Mittzwanziger. Voll da heißt aber auch, dass er von seinem Alter weiß und dass er erkannt hat, rechtzeitig dafür Sorge zu tragen, dass auch andere Familienmitglieder im Weingut das Sagen bekommen. Es braucht Veränderung, die dem Fortbestand dient. Ein guter Patriarch weiß das und sichert so das Erreichte als sein Werk. Angelo Gaja will gehen. Und gleichzeitig bleiben: Als Botschafter des Weinguts. So recht mag man ihm den Rückzug nicht glauben, denn der Patron war niemals ein leiser Winzer, kennt auch heute kaum Zurückhaltung und spricht gerade und genau formulierte Sätze, die er mehrmals wiederholt, damit man sich die garantiert merkt und keine dummen Fragen stellt. Gaja hat jetzt gerade vier Botschaften, die man kategorisieren kann ➊ Klimapolitisches: Der Klimawandel ist Fakt. Die Weine ändern sich und werden sich noch weiter ändern. Der Weinbau muss reagieren und es gibt Möglichkeiten, gegen die Erwärmung zu arbeiten. ➋ Arbeitsethisches: Arbeite im Weingarten immer nur mit deinen eigenen Leuten und behandle sie gut (Gajas Arbeiter zahlen z. B. keine Miete, sondern nur die Energiekosten).

ROSSJ-BASS Produzent:

G aja Wunderbar zarte, elegante Cuvée aus Chardonnay und Sauvignon Blanc, die trotz feiner Mineralik – dank Barriqueausbau – mit Komplexität und Tiefgang punktet. Honig- und Blumenduft! ab €

53 99

BARBARESCO Produzent:

Gaja

Starwinzer Angelo Gaja hat mit seinen feinen Weinen den Barbaresco weltberühmt gemacht. Feine, seidige Tannine, etwas Karamell und ein intensiver Duft nach Cassis und Kirschen! ab €

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HAUS-BESUCH

➌ Vermarktungstechnisches: Die Restaurants sind die Bühne eines jeden guten Weins. Bring deine Weine in den besten Restaurants unter und schnell kennen dich eine Menge Leute. Vor allem die richtigen. ➍ Statusbewusstes: „Wir sind Artisans“, sagt Gaja. Diese Zugehörigkeit zu postulieren, scheint ihm zurzeit das Allerwichtigste, denn er wiederholt den Begriff sooft er ihn in einem Satz vernünftig unterbringen kann. Artisans, das sind Handwerker, die aus eigener Kraft, aus eigenen Zutaten und aus eigener Kreativität etwas Wesentliches, die Gesellschaft Bereicherndes, herstellen und so Teil der Kunst und Kultur einer Gemeinschaft werden. Artisans, das bedeutet für Gaja auch eine gerade entstehende neue Mitte der Gesellschaft, die er im Wachsen erkennt. Bei den Artisans fühlt sich die Familie Gaja zu Hause, gerade in Italien, dem Land der abertausenden Familienbetriebe, die alle mit der gleichen, absurd ausufernden Bürokratie und den gleichen hohen Abgaben zu kämpfen haben. Manch andere Winzer kommen bei derartigen Umklammerungen schnell auf die Idee, einen Massenwein zu keltern, der gut Geld bringt. Das käme Angelo Gaja, dem Artisan, nie in den Sinn. Seinen beiden Töchter wohl auch nicht. Die scheinen in manchen Punkten sogar noch kompromissloser zu sein, vor allem Gaia Gaja (was für ein großartiger Name), das älteste Kind, die neue Außenministerin des Hauses und die offizielle Weinmacherin. Sie ist schon seit geraumer Zeit das Gesicht zum Namen und sie ist auch jene, die die meisten Verkostungen leitet und alles Programmatische vorgibt. Sie hat das Weingut im Gesamten im Kopf

und kümmert sich zudem um die Weingärten. Vom Vater hat sie den Hang zum ausdauernden Erklären. Und da ist Rossanna Gaja, die jüngere Tochter. Sie ist leiser, sie beobachtet, sie tüftelt. Und sie ist mit Guido Rivella, dem langjährigen Önologen des Hauses, für die Keller verantwortlich, wo das fertige Produkt in die Flaschen abgefüllt wird. Rossanna hat übrigens die interessante Kombination Önologie und Psychologie studiert. Sie wird wohl gewusst haben, warum.

Grandios, wie es die beiden Winzerinnen, Angelo Gajas bildhübsche Töchter Gaia und Rossanna und ihr Kellermeister hinbekommen haben, die im Mund stets kräftigen Weine auch elegant schweben zu lassen. Beide Töchter arbeiten selbstredend schon länger im Betrieb – es geht also ein fließender, unkomplizierter Übergang zu Ende. Gaia Gaja fuhr bis vor drei Jahren für das Weingut einige Jahre durch die Welt und man merkt, dass sie froh ist, wieder in Barbaresco zu sein, in der Nähe der Hänge und Böden, die sie nun betreut. Sie nimmt uns zu einem ihrer Weingärten mit, der nur wenige Meter vom Haus weg einen Hang hinunterfällt. Dort angekommen, geht sie zu Boden und stochert einen Wurm aus einem großen Komposthaufen. Der Wurm ist eine Botschaft. Die lautet: Im dem früher so strategisch und kühl auftretenden Betrieb weht jetzt ein neuer, ein femininer Wind. Und

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der Wurm, der sich nach kurzer Betrachtung wieder im Boden verkriechen darf, ist nicht nur eine Erklärung, sondern gleich eine Rede wert, denn er macht das Erdreich rasch und heftig locker und gerät so zum Symbol der neuen, der ökologischen Moderne angepassten Arbeitsweise im Weingut. Redet man mit Gaia Gaja, dann merkt man schnell, dass sie den konventionellen Anbau schon länger intensiv hinterfragt und ihn wohl alsbald so weit wie möglich hinter sich lassen will. Die GajaWeingärten sollen in ihren Händen noch mehr als bisher Zonen der Artenvielfalt und des Lebens werden. Und das ausgerechnet jetzt, wo die Anzahl der Schädlinge durch viele warme Winter immer weiter ansteigt. Da hätte die chemische Industrie ein paar Mittelchen parat. Doch davon will Gaia Gaja nichts hören, nichts wissen, nichts annehmen. All diese Umstellungen, vor allem bei einem Referenz- und Ausnahmeweingut wie Gaja, muten manch hier eingesessenem Winzer komisch an, denn die Töchter Gajas spritzen ihre Reben jetzt mit Knoblauch, Algen und Rosmarin. Lästigen Käfern versperren sie einfach mit einem banalen Kabelbinder den Weg hinauf zum Rebstock und in den Zeilen wird das Gras in feuchten Jahren nun ein paarmal öfter geschnitten, damit es die Feuchtigkeit aus dem Boden saugt. Diese vielen kleinen, eigentlich naheliegenden Maßnahmen formen das ökologische Engagement der Gaia Gaja zu einem große Ganzen. Mit der Rückkehr in das Weingut hat sie ihre Business-Uniform abgelegt und gegen Jeans und T-Shirt eingetauscht. Die große Welt gegen das kleine Dorf – eine Entscheidung, die ein Leben prägt.

PROMIS Produzent:

Ga ja – C a ’ Ma rc a nda Topseller des Superstars Angelo Gaja: Merlot, Syrah und Sangiovese ergeben einen herrlich nach süßer Amarenakirsche duftenden Wein. Harmonisch, voll Frucht und Geschmeidigkeit. ab €

26 99

CAMARCANDA Produzent:

G a j a – C a’ Marcanda

Die herrliche Bordeauxcuvée Camarcanda betört mit intensiven Erdbeer- und Kirscharomen, Tabak, süßen Kräutern und Leder. Tiefgründig und ausdrucksstark – Maremma pur! ab €

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WEIN & CO


HAUS-BESUCH

Sie tragen wesentlich zum Erfolg bei – die guten Geister im Weingarten. Bei Gajas werden keine Leiharbeiter beschäftigt, sondern quasi handverlesene Experten.


WEIN & CO

BRUNELLO DI MONTALCINO RENNINA Produzent:

G aja – Pi ev e S. Restituta

Die Weine, die jetzt gerade abgefüllt werden oder noch in den Fässern liegen, zeigen sehr deutlich, dass die Gaja-Töchter einen geringfügig anderen Stil präferieren, der aber markante Ausschläge zulässt. Gerade die großen und bekannten Lagenweine stehen im Zeichen einer nun ausgeprägter wahrnehmbaren Spontanvergärung. Das macht die Säfte einen Tick aromatischer, delikater und würziger. Im Gegenzug merkt man den geringeren Einsatz geschmacksgebender Holzfässer. Und doch ist Holz da, sorgt für die wichtige Lagerfähigkeit der Weine. Grandios, wie die beiden Winzerinnen und ihr Kellermeister es hinbekommen haben, die im Mund stets kräftigen Weine auch elegant schweben zu lassen. Wer weiß, wie Weine gemacht werden und vor allem wie kompliziert es sein kann, die einzelnen Parzellen der jeweiligen Lage richtig zu cuvéetieren, der ahnt garantiert, welche Arbeit diese Endergebnisse gekostet haben müssen; wie oft wieder und wieder probiert wurde und

wie viele schon fertig geglaubte Proben am nächsten Tag wieder im Fass verschwanden. Abgelöst von einer neuen, noch eindrücklicheren Cuvée, die beim nächsten Sonnenaufgang wahrscheinlich wieder Geschichte war. Das war nicht anders, als Angelo Gaja sein Weingut noch alleine leitete. Und so lange er lebt, wird es wohl so sein, dass er selbstverständlich nachverkostet, was da im Keller geschieht. Auch wenn er vor der Kellertür das Gegenteil behauptet. Entscheidendes zu entscheiden ist für ihn eine Art Sport. Erfolg manifestiert sich am Kleinen im Großen. Ein Blick in die Rebzeilen der Gaja-Weingärten lässt erkennen, wie genau man es hier mit der Rolle eines Artisan nimmt. Jede Reihe steht nahezu militärisch gerade, alles ist perfekt getrimmt – eine kontrollierte Natur, die uns als Kulturlandschaft einnimmt. Selbst das bewusst Organische, das, was naturnah hergestellte Weine ausmacht, unterliegt bei Gaja einem genauen Plan und dem diszipli-

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nierten Einsatz der Mittel. Dieses kleine, unermüdliche Tun an den Stöcken schmeckt man später in allen Weinen Gajas. Diese sind immer einzigartig, immer individuell und niemals ein von Unsicherheit beeinflusstes Werk. Mehr muss man nicht sagen.

EXKLUSIV BEI WEIN & CO WEIN & CO und Weine von Gaja – was für ein Gespann. In den Filialen ist nicht nur das komplette Sortiment erhältlich, auf Wunsch kann man auch spezielle Jahrgänge beziehen.

Wieder einmal ein Meisterwerk! Normalerweise gilt der Brunello Rennina als eher femininer Vertreter, aber der Jahrgang 2010 bietet ein wahres Feuerwerk an Aromen mit einer unglaublichen Dichte und Kraft! ab €

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BRUNELLO DI MONTALCINO PIEVE S. RESTITUTA Produzent:

G aja – Pi ev e S. Restituta Im kleinsten Weingut des italienischen Winzerkönigs Angelo Gaja entsteht ein saftiger Ausnahmebrunello, der zeigt, dass Gaja nicht nur im Piemont eine Vormachtstellung besitzt. ab €

44 99


ROUTEN-PLANER

ESSEN UND TRINKEN RISTORANTE B AT TA G L I N O Gutbürgerliches Restaurant mit traditioneller piemontesischer Küche, hausgemachter Pasta, Bollito misto vom Servierwagen und prachtvoller Glyzinie im Innenhof. | www.ristorantebattaglino.it | Piazza Roma, 18,

| www.villabeccaris.it

L’OMBRA DELLA COLLINA

PIAZZA DUOMO Michele Crippa zählt zu den kreativsten Köchen Italiens, sein Restaurant liegt etwas versteckt in einer Seitengasse des Domplatzes in Alba und wurde 2013 mit dem dritten Michelin-Stern ausgezeichnet. | www.piazzaduomoalba.it

| +39 0173 366167

T R AT T O R I A NELLE VIGNE

| 12042 Bra CN | +39 0172 055948

ALBERGO  D E L L ’ A G E N Z I A Gediegenes Hotel in einem prächtigen neogotischen Komplex aus dem 19. Jahrhundert, der auch die Slow-Food-Universität und die Banca del Vino beherbergt. | www.albergoagenzia.com | Via Fossano 21, | 12042 Pollenzo, Bra CN

CASTELLO DI VERDUNO Prachtvolles Barockschloss aus dem 18. Jahrhundert in sensationeller Lage mit eleganten Zimmern, gepflegtem Restaurant und exzellenten Weinen aus eigenem Weingut. | Via Umberto I, 12060 Verduno CN | +39 0172 470284

HOTEL VILLA BECCARIS

| www.trattorianellevigne.it | Via Moglia Gerlotto, 9, | 12055 Diano d’Alba CN | +39 0173 468503

SEHENSWERTES ALBA Die Kleinstadt Alba mit ihrem mittelalterlichen Kern liegt im Herzen der Langhe und ist vor allem außerhalb der Trüffel-Saison einen Besuch wert, wenn die Touristen-Horden erträglicher sind. Sie wird auch die Stadt der hundert Türme genannt, obwohl von den Türmen nur mehr einige wenige übrig sind. Einst dienten sie zur Verteidigung und als Zeichen von Reichtum und Macht. Zudem bietet die Stadt mehrere gute Restaurants, interessante Boutiquen und elegantes Flair.

| +39 0172 458600

| www.castellodiverduno.com

Modern eingerichtete Trattoria mit gepflegter Küche, hoch oben auf einem Hügel bei Alba gelegen mit großen Fenstern und atemberaubendem Blick auf Weinberge und Alpen.

| 12065 Monforte d‘Alba (CN)

| Via Mendicità Istruita, 47

| Piazza Risorgimento 4, | 12051 Alba CN

| Via Bava Beccaris 1, | +39 0173 78158

Einfaches, geschmackvoll eingerichtetes Bed & Breakfast mitten im barocken Zentrum der Stadt Bra mit schönem Innenhof und sehr ruhigen Zimmern. www.lombradellacollina.it

| 12042 Bra CN | +39 0172 412509

lichen Ausblicken und Liebe zum Detail.

BANCA DEL VINO In der Weinbank, einem Projekt von Slow Food, lagern in weitläufigen Kellergewölben einige der besten Weine Italiens. Untergebracht ist sie in einem neogotischen, von der UNESCO ausgezeichneten Komplex, den König Carlo Alberto von Savoyen im vorletzten Jahrhundert errichten ließ. Und in dem zudem die Universität für gastronomische Wissenschaften und ein Hotel untergebracht sind. Es werden Führungen, Verkostungen und Weine zum Verkauf angeboten. | www.bancadelvino.it

Elegantes Villen-Hotel im hübschen Weinort Monforte d’Alba mitten im Barolo-Gebiet mit herr-

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| Piazza Vittorio Emanuele II, 13, | 12042 Pollenzo Bra CN | +39 0172 458418

LANGHE Die Hügelkette der Langhe erstreckt sich südlich und östlich des Flusses Tanaro, zwischen der Poebene und den ligurischen Bergen am Mittelmeer. Hier wachsen einige der besten und prestigereichsten Weine Italiens. Zahlreiche Ortschaften und Burgen auf den Gipfeln der Hügel bieten atemberaubende Ausblicke auf die Weinberge, die Po-Ebene und die Westalpen. Zudem weist das Gebiet die höchste Dichte an SterneLokalen des Landes auf.

LANGHE

TIPPS

ÜBERNACHTEN


JEDEN MONTAG LIVE AB 19 UHR WEIN & CO AM NASCHMARKT galerie

SEIT

1851

Tradition & Innovation

mondaysfinest.at


T E ST- B I L D E R

Te x t : A c h i m S c h n e y d e r, F o t o s : K l a u s F r i t s c h , P h i l i p p H o r a k

WIR MACHEN UNS EIN ÖLBILD D I E KO S T- B A R I S T E R Ö F F N E T, D A S O L I V E N Ö L S E R V I E R T. DANN ZEIGT UNS DOCH MAL, WIE ES EUCH SCHMECKT …

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in Bild, so spricht der Volksmund, sagt mehr als tausend Worte. In diesem Fall ein Ölbild. Ein Olivenölbild quasi. Und um ganz genau zu sein: zehn Olivenölbilder. So viele Personen haben sich nämlich zusammengefunden, um drei Olivenöle zu verkosten. Und ihre Meinung kundzutun. Wortlos. Also in Bildsprache. Welchen Eindruck hat beispielsweise die junge Dame auf dieser Seite gewonnen? Noch scheint es, als würde sie sinnieren, doch es wirkt, als liefe es auf ein wohlwollendes Urteil hinaus. Zur Auswahl standen drei Olivenöle. Ein spanisches aus Katalonien, ein italienisches aus Sizilien sowie eines aus Südaustralien. Spanien ist übrigens der weltweit größte Hersteller und Exporteur dieses in der Qualität oft sehr schwankenden Gutes, das nicht nur aus dem Fruchtfleisch, sondern auch aus

dem Kern gepresst wird. Als Herstellerland Nummer zwei scheint Italien auf. Dafür sind die Italiener jene, die weltweit am meisten importieren. Aus Griechenland etwa, um dieses in manchen Fällen mit weniger gutem heimischen zu versetzen und als italienisches zu exportieren. Also Obacht und lesen, was auf der Flasche steht! Spanien hat auch beim Pro-Kopf-Verbrauch mit rund 17 Liter pro Jahr die Nase vorn. Hier liegen Griechenland und Italien mit etwas mehr als zwei Litern weniger in Lauerstellung, während sich der durchschnittliche Österreicher mit gut einem Liter pro Jahr zufrieden gibt. Und wenn wir schon bei Zahlen sind: Ein Esslöffel Olivenöl, sprich rund zehn Milliliter, hat 80 Kalorien. Und nun blättern Sie weiter und machen Sie sich ein Bild von den Bildern. Bis Sie im Öl sind ...

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Weltweit werden pro Jahr mehr als 3.000 Tonnen Oliven produziert, gut ein Drittel davon kommt aus Spanien. Für einen Liter benötigt man, je nach Art, drei bis zehn Kilo der Früchte.


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FINNISS RIVER OLIVE OIL

1. Dank australischer Endlossonne ein nussig-fruchtiges Olivenöl vom Austro-Australier Bertold Salomon. Der Olivenhain von Salomon Estate liegt angrenzend an die Weingärten und die Bäume sind 20 Jahre jung. Geerntet wird Mitte Mai. Der mineralienreiche Boden in Finniss River bietet den Bäumen optimale Bedingungen. Hinzu kommt das spezielle Klima: Viel Sonne und kühle Nächte bringen ein junges, äußerst würziges Öl hervor. Außerdem wird das Öl nicht gefiltert – und weil es so gut ist, wird’s auch in keiner Pimperlflasche verkauft, sondern gleich mit ordentlichen 0,75 Litern!

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19 99


T E ST- B I L D E R

Olivenöl – in der Küche so unverzichtbar wie Pfeffer und Salz. Und das nicht nur, weil es so gesund ist. Wird es im Kühlschrank unter sieben Grad gelagert, kann es flockig werden. Das bedeutet aber nicht, dass es „hinüber“ ist. Bei diesen schneeflockenartigen Kristallen handelt es sich um Wachse aus der Olivenschale.

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Dem mineralienreichen südaustralischen Boden sei Dank. Und den kühlenden Nachmittagswinden und recht kalten Nächten. Alles optimale Voraussetzungen für die Aromabildung. Limettengeschmack und pfeffriger Abgang.


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EXTRA VERGINE OLIVE OIL

2. Sensationelles und mehrfach preisgekröntes Olivenöl mit 96 von 100 Flos-Olei-Punkten aus dem Südwesten Siziliens, das mit Aromen nach Basilikum und Minze herrlich samtig und weich sehr viele Speisen verfeinert. Perfekt zu italienischen Antipasti und erhältlich im 0,5-LiterGeschenkkarton. Die angebauten Sorten entsprechen der lokalen Tradition: Nocellara del Belice, Biancolilla und Cerasuola. Geerntet wird Anfang Oktober.

14 99

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T E ST- B I L D E R

Wenig Säure, glatte Textur und Noten von Paradeiser, Artischocke und Zitrone – so das begeisterte Urteil der Testerin oben. Die Kollegin oben rechts ist noch unschlüssig, die Testerin rechts hingegen gar nicht angetan …

Falsch gelagert, sprich zu warm und offen, kann Olivenöl sehr rasch ranzig werden. Das riecht man oder man kommt beim Kosten drauf. Da schaut man dann drein wie die Dame rechts … Aber keine Angst, ungesund ist es deswegen nicht. Richtig gelagert hält Olivenöl hingegen bis zu zwei Jahre. Als Faustregel gilt: gut verschlossen an einem dunklen Ort bei maximal 16 Grad.

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OLIS SOLÉ ARBEQUINA

3. Arbequina ist die nobelste Olivenölsorte im spanischen Katalonien. Blumig-milde Aromen mit fein-nussigem Nachklang machen schnell klar, warum. Dieses feine kaltgeschleuderte Olivenöl in der 0,25-Liter-Flasche wird aus der edelsten katalanischen Olivensorte Arbequina gewonnen, die kaum größer ist als eine Haselnuss. Seit 1824 werden im Musterbetrieb der Familie March-Solé bei Tarragona Spitzenöle hergestellt. Nur handgepflückte, frühreife Oliven werden verarbeitet. Einfach mit frischem Brot auftunken – ein Hochgenuss ist garantiert.

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T E ST- B I L D E R

Woran erkennt man gutes Olivenöl? Bereits am Etikett. „Natives Olivenöl extra“ sollte draufstehen, auch die Herkunftsangabe gibt Aufschluss. Der Preis ist ebenfalls ein Argument, denn ein Liter sehr gutes Olivenöl ist kaum unter 15 Euro zu haben. Eine ausgewogene Mischung aus fruchtig, bitter und scharf ist ein weiteres Qualitätsmerkmal, der Rest Geschmackssache.

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Alle Oliven von Hand gepflückt und selbstverständlich sortenrein – so präsentiert sich das Olis Solé Arbequina von Oliva Verde. Die goldgelbe Farbe mit dem grünen Schimmer ist charakteristisch. Wie auch der ausgeprägte Duft.


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€ 3,90

02 Österr. Post AG / Firmenzeitung 15Z0 4049 2 F

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2 / 2015

DAS MAGAZIN

AUS G A BE 0 2

IN AUSGABE ZWEI WERDEN GETESTET:

weinco.at

FACEBOOK.COM/WEI NUNDCO

Süße Sünden der Sonderklasse: Saftiger Panettone aus dem Hause Hausbrandt, Ge-Nüsse von Zotter, sprich Schokolade, wie sie besser kaum sein könnte, sowie die WilderKaiser-Nougatschnitten. Nix zum Schlankschlemmen also, aber wahre Wohltaten für die Seele …

SIE SIND DRAN! Sie wollen aufs Cover vom WEIN & COMagazin? Oder zumindest aus dem Blattinneren strahlen? Dann bewerben Sie sich für die zweite „Verkostung ohne Worte“. Waren es in dieser Ausgabe Olivenöle, so sind’s in der kommenden süße Versuchungen – Panettone, Schokolade und Nougatschnitten. Also: Klicken Sie den untenstehenden Link! Die Chance, Covergirl oder Coverboy zu werden, war noch nie so groß! weinco.at/werde-tester

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M U S K E L- S P I E L

VERSUS Ösi oder Piefke – wer ist der wahre Champion? Knapper Sieg nach Punkten oder schwerer K.o.? Zwei WEIN & CO-Experten haben zwei Rieslinge im Ring aufeinander losgelassen.

WACH AU

VS.

P FA L Z

Für Öste rre ich: Pe te r Skace l Für De ut schland: Söre n Spe cht B eid e M itarbe ite r in de r F iliale am Naschmarkt .

C O O L N E S S - FA K T O R

Wer noch nie sein Etikett verändert und es auch nicht nötig hat, ist entweder verrückt oder genial. Wir und der heilige Urbanus geben unseren Segen.

Das einst leicht angestaubte Image der Pfälzer Weine hat nicht zuletzt dank des neuen Kellermeisters Mathieu Kauffmann eine Renaissance erlebt. Buhl ist cool.

F O O D - C O M PAT I B I L I T Y

Universeller Speisenbegleiter. Passt von leichter asiatischer Kost über Hausmannskost wie Blunzenstrudel, Krautfleckerl & Co bis hin zu leichten Süßspeisen. Allzu exotische Gewürz-Kombinationen bitte meiden.

Aufgrund der leichten Reifenoten sollten leichte Gerichte gemieden werden. Aber er passt vorzüglich zu gereiftem Käse und kräftigen Gerichten wie Schweinsbraten oder geselchten Speisen.

G E S C H M AC K / KO M P L E X I TÄT

Anfangs noch verhalten, doch mit der Zeit –und der Luft – entwickelt er sich zu einem herausragenden Vertreter seines Jahrgangs. Frucht, Körper, Extrakt, Säure sowie auch Länge –alles dort, wo es hingehört.

Hier ist die im Vergleich knackigere Säure zu Hause. Schöne Würze, erste Reifenoten erkennbar, nicht unangenehm.

P R E I S - L E I S T U N G

Kein alltäglicher Trinkwein, aber es kann ja auch nicht jeden Tag Weihnachten sein.

Nicht das günstigste Große Gewächs, bei weitem nicht das teuerste, aber mit Sicherheit eines der besten Großen Gewächse.

FA Z I T:

RIESLING SMARAGD KELLERBERG Produzent:

Knoll ab €

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Die letzte Runde hat es noch mal spannend gemacht, jedoch knapper Sieg für Österreich. Am Ende zählt eben doch der Spaß im Glas. Beide vertragen etwas Luft und ein großes Glas, damit es im Ring richtig krachen kann. 47

RIESLING PECHSTEIN GROSSES GEWÄCHS Produzent:

Reich sra t v on Buhl ab €

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NATURAL WINE – DIE WILLKOMMENE REVOLUTION Te x t : B e r n h a r d H l a v i c k a

NATURAL WINE! NATURAL WINE? WAS SOLL DAS DENN? IST NICHT OHNEHIN JEDER WEIN NATÜRLICH H E R G E S T E L L T ? D I E N A T U R A LWINE-PRODUZENTEN SAGEN GANZ KLAR „NEIN“. DIE FOLGENDEN SEITEN ZEIGEN, W O R U M E S W I R K L I C H G E H T.

„Er soll biologisch oder biodynamisch hergestellt werden und mit keinen oder möglichst wenig Zusatzstoffen produziert werden. Und es sollen keine wertvollen Stoffe mittels Filterung oder anderer Techniken aus dem Wein entfernt werden.“ I s a b e l l e L e g e r o n , Master of Wine, „ N a t u r a l W i n e“, 2 0 1 4

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CENTERFOLD

#1

WISSENSWERT: Der Centerfold zum Herausnehmen. Künftig findet sich ein solcher in jeder Ausgabe des WEIN & CO- Magazins. Unser Tipp: Sammeln! So entsteht im Lauf der Zeit ein kleines, feines Wein-Lexikon.


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Fritz W ien in ger: Mar kus A l ten b u r g er :

MEURSAULT VON COCHE-DURY

VOUVRAY LE MONT SEC VON HUET Das biodynamische Weingut Huet ist seit Jahren einer meiner Favoriten, weil es mit einem sehr eigenwilligen Stil punktet. Die Weine sind in Österreich leider nur sehr schwer zu finden. Mir persönlich ist die trockene Variante des Chenin Blanc dabei lieber als der bekanntere, halbsüße Le Haut-Lieu Moelleux.

WENN WINZER FREMDGEHEN

Ein ganz besonderer Wein. Mich fasziniert die unheimliche Eleganz, das Puristische in Hinblick auf Mineralität und Wildhefenoten. Der perfekte Guss aus engverwobener und vielschichtiger Nase hinüber zu einem druckvollen, aber nicht überüppigen Gaumen mit Spiel, Länge und einem nicht enden wollenden Finish. Besonders schön finde ich immer das leere Glas, an dem ich ewig lange riechen kann. Es verliert nur langsam an Intensität, so wie ein wunderschöner Sonnenuntergang im Sommer. Die kulinarische Vielseitigkeit ist bewundernswert, das Alterungspotenzial unglaublich und der Trinkspaß fast schon unanständig.

WAS TRINKEN SABATHI & CO, WENN SIE KEINEN EIGENEN WEIN EINSCHENKEN? WIR HABEN NACHGEFRAGT UND UNS NACH DEN LIEBLINGEN E R K U N D I G T. Ar min Temen t : E rw in Sab ath i:

CHARDONNAY TIGLAT

Die jahrelange Verbundenheit zum Önologen Thierry Brouin spielt sicher eine Rolle. Wir philosophieren gerne und das Verkosten der einzelnen Fässer in seinem Keller hat auch meinen Zugang zu meinen Weinen positiv verändert. Privat bin ich ein absoluter Verehrer der roten Burgunder, ich liebe diesen finessenreichen und gleichzeitig ausdruckstarken Clos de Lambrays. Seine Eigenständigkeit lässt ihn mit nur wenigen anderen Burgunder-Weinen vergleichen. Ich bezeichne ihn immer als den leistbaren kleinen Bruder von Domaine de la Romanée-Conti. Leider wird sich das durch einen Besitzerwechsel zum Negativen verändern.

Zehn Blicke über den Gläserrand – Gutes von anderen Gütern. 50

Fotos: Beigestellt

CLOS DE LAMBRAYS VON DOMAINE DE LAMBRAYS

Mein Freund Heinz Velich macht große Weine. Und das Jahr für Jahr. Er ist einer der Winzer, die ihr Handwerk perfekt umsetzen. Der Tiglat 2012 ist ein puristischer und sehr eleganter Chardonnay – an Feinheit kaum zu übertreffen. Ich zieh den Hut.


VORZUGS-STIMMEN

J o sef Um a t h u m :

Ph ilip p G rassl:

BLAUFRÄNKISCH OBERER WALD VON ERNST TRIEBAUMER

VIEUX CHÂTEAU CERTAN Leider nicht günstig, aber einer meiner erklärten Lieblinge aus dem Pomerol. Den sammle ich seit Jahren und bin immer wieder begeistert, für mich der feinste und subtilste vom rechten Ufer.

Das ist Charakter pur, und das ist Blaufränkisch pur. Die Winzerfamilie, die hinter diesem Wein steht, ist ein Garant für bodenständige, handwerkliche Weine, und das schätze ich sehr. Vom Oberer-Wald-Weingarten bietet sich ein wunderbarer Ausblick über den Neusiedler See nach Frauenkirchen – ein Grund mehr, diesen Wein zu schätzen.

Kostproben gefällig? Gibt's flaschenweise von nahezu all diesen edlen Tropfen bei WEIN & CO.

B ern h ard Ott:

RIESLING HOCHHEIM VON KÜNSTLER Riesling vom Weingut Künstler war meine erste Begegnung mit deutschem Riesling, dadurch hat sich eine Leidenschaft für deutsche Weine entwickelt, die bis heute anhält. Das Weingut Künstler steht für konstant hohe Qualität!

W i l l i Br ü n d l mayer:

MONTEBELLO UND LYTTON SPRINGS VON RIDGE Paul Draper von Ridge war immer mein Vorbild, von ihm hab ich viel gelernt: Achtsamkeit gegenüber den Weinreben – Lytton-SpringsReben sind weit über 100 Jahre alt –, unendliche Geduld, Sorgfalt und fühlende Verwendung menschlicher Intelligenz. Seinen Montebello oder Lytton Springs hab ich immer geliebt!

Es wird ein Wein sein. Und zwar kein eigener. Zehn Empfehlungen aus aller Welt. Quasi Schluck-Impfung. Alb ert G esellm an n :

GRÜNER VELTLINER FEUERSBRUNNER ROSENBERG VON OTT

Mar ku s H u b er :

RIESLING KUPFERGRUBE VON GUT HERMANNSBERG

In Österreich ist’s der Rosenberg vom Ott. Der bringt die Frucht des Grünen Veltliners perfekt in die Flasche. Herrlich! International gesehen ist mir das Weingut Château Latour das liebste, das mich seit meinem 15. Lebensjahr begleitet. Ich war 1985 das erste Mal dort auf Besuch und seit diesem Augenblick gibt’s nur eine Richtung. Leider nicht immer erschwinglich.

Ein toller, tiefgründiger Riesling, der für mich perfekt Finesse, Sortentypizität und den Ausdruck von Reife vereint.

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WEIN & CO

REIF VON DER INSEL Te x t : A l e x a n d e r R i n n e r h o f e r

IST IHNEN SCHON MAL E I N E RE B L A U S Ü B E R D I E LE BER GEL AUFEN? DIESEN WI N ZE RN SC HON . D O CH WEIL SIE IHREN WE I N E B E N N I C HT N U R AU F REB STÖCKEN, SONDE R N A U C H I M B LU T HAT T EN, KAM AL LES AND E R S. A LSO, M U N D A U F ! FÜ R DIE INSELWEINE MIT B ESON D E R E R G ES C H ICHTE UND EINZIG A RT I G E M G ESC HM AC K ! 52


FLASCHEN-POST

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s gibt einen verdammt guten Grund, warum korsische Weine bis dato international wenig Bekanntheit erlangt haben: Die Korsen teilen ihren Rebensaft so ungern. Sie trinken den Großteil ihrer 356.000 Hektoliter Wein halt lieber selbst. Weil: gut! Selbst simple Landweine von der französischen Insel können echte Knaller sein. Das liegt wohl daran, dass die Korsen mit dem Weinschnuller großgezogen wurden – also historisch betrachtet: Als 1347 die Genueser die Insel in Besitz nahmen, wurden alle Familien Korsikas verpflichtet, jeweils vier Rebstöcke anzupflanzen. Und darüber dürfen wir uns heute freuen. Diese vollmundige Weingeschichte hätte beinahe ein jähes Ende gehabt: 1873 verliebte sich die Reblaus in den korsischen Rebstock und vernichtete alles, was zu Wein hätte werden sollen. Wirtschaftskrise. Abwanderung. Danke, Amerika. Zur Erklärung: In den 1860ern wurde Viteus vitifoliae alias Reblaus von Nordamerikanern nach Europa eingeschleppt und vernichtete fast überall sämtliche Weinstöcke. Besonders schlimm erwischte es Frankreich. Insbesondere Korsika.

KORSIKA FRANKREICH

Weil die Korsen vor ein paar hundert Jahren dazu genötigt wurden, Wein anzubauen, können sie das heute so richtig gut. Dabei haben ihnen die Amis zwischendrin auch noch mächtig in den Wein gespuckt! Doch die Insulaner boten der Laus die Stirn und ab 1960 hieß es: Rebl-aus! Von da an erlebte der Weinbau in allen acht Weinbauregionen der Insel einen wahren Höhenflug. Junge Winzer setzten verstärkt auf Qualität. Bis heute. Und das ist gut so.

CHIESA NERA Produzent:

Cl os Venturi

VENTURI BLANC Produzent: C l o s Ve n t u r i

Einer der besten Weißweine der Insel Korsika! Die Rebsorte Vermentino besticht mit einem Duft nach weißen Blüten, Zitrusfrüchten und herrlicher Frische! Finessenreich und elegant! ab €

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26 99

Herrlich dunkler, intensiver Rotwein aus den Rebsorten Nielluccio, Sciaccarello und Aleatico mit einem faszinierenden Duft nach reifen roten Früchten, Heidelbeeren und Vanille. ab €

44 99


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SANTORIN

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GRIECHENLAND

ir könnten diese Geschichte jetzt mit dem Zitat schlechthin beginnen: „Griechischer Wein ist so wie das Blut der Erde …“ Tun wir aber nicht. Also, los geht’s: Es ist der Boden Santorins. Vulkanisch. Kalk. Bimsstein. Viel Weinstein also. Vor allem aber eine Mixtur, die es auf lediglich 1.500 Hektar Land ermöglicht, ganz besondere Tropfen anzubauen. Einzigartige. Welche wie den Thalassitis. Auf 80 Jahre alten Rebstöcken reifen hier die Trauben für diesen knochentrockenen Weißwein, der mit seinem überraschenden Honigduft betört. Aber woher kommen diese ungewöhnlichen Aromen der santorinischen Rebsorten? Es liegt wohl nicht nur am vulkanischen Blut der Erde, sondern auch an der Luft: Die besten Lagen befinden sich im östlichen und zentralen Teil Santorins. Dort ist das Klima gekennzeichnet durch Trockenheit. Im Sommer, eh klar. Aber auch im Winter. Also stillen die Rebstöcke ihren Durst vorwiegend mit der Luftfeuchtigkeit, die in den Morgenstunden auf den Blättern und am Boden kondensiert. Um zu verhin-

dern, dass sich die einzelnen Rebstöcke gegenseitig das Wasser abspenstig machen, müssen sie in großen Abständen voneinander gepflanzt werden. Und weil’s zudem noch richtig windig ist, müssen die Winzer ihre Reben auch noch in Busch- oder Korbform ziehen. Sprich: Wer auf Santorin Wein anbaut, muss Wein wirklich sehr lieben. Aber vermutlich führt neben dem Boden eben auch diese Hingabe zur geschmacklichen Eruption. Von der schlussendlich gesungen werden darf.

Wenig Platz. Wenig Wasser. Viel Wind. Die Winzer auf Santorin haben’s echt nicht leicht. Trotzdem keltern sie einen Wein, der geschmackliche Eruptionen auslöst.

THALASSITIS Produzent:

Gaia W in es Auf Santorin wachsen auf 80 Jahre alten Rebstöcken die Assyrtiko Trauben für den Thalassitis. Der Wein ist knochentrocken mit einer knackigen Säure und einem weichen Honigduft. ab €

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FLASCHEN-POST

IBIZA E

SPANIEN

in Stein im Wasser. Mehr ist Es Vedrà eigentlich nicht. Wenn auch ein sehr großer und imposanter Stein. Einer, der da aus dem Meer vor Ibiza ragt. Allerdings ranken sich jede Menge Geschichten um dieses karge Stück Fels, auf dem lediglich ein paar Ziegen leben und auf dem auch ganz sicher kein Wein wächst. Warum wir das dann überhaupt

erzählen? Weil Es Vedrà angeblich der letzte noch sichtbare Teil von Atlantis ist natürlich! Und in Atlantis gab es einst verdammt gute Weine. Sagen zumindest alte Ibizenker, wenn man sie danach fragt. Heute auf jeden Fall gibt es auf Ibiza Weine, die zu den besten im Mittelmeerraum gehören. Und auch wenn die Legenden um Es Vedrà bis heute Bestand haben, ist es wohl doch eher wahrscheinlich, dass es nicht die Atlanter, sondern vielmehr die Phönizier, Griechen und Römer waren, die hier die ersten Rebstöcke in die rote Erde Ibizas gepflanzt haben. Allerdings sollte es noch gut 1200 Jahre dauern, bis erstmals Weine über den Inselrand hinausblicken durften: Erst 1990 wurde mit dem Vertrieb nach überall begonnen.

Aber auch umgekehrt schauen die Winzer Ibizas nicht gern über ihre eigenen Weingartengrenzen hinweg. Und so kommt es, dass bis heute nach für die Insel typischen und steinalten Verfahren Anbau und Keltern betrieben werden. Wissen, das seit dem 8. Jahrhundert von Generation zu Generation überliefert wird. Das Resultat: Weine mit provokanten und balsamischen Aromen. Weine mit Tiefgang, die ein sanfter, aber strukturierter Körper auszeichnet. Sie sind der perfekte Begleiter zu Gerichten der ibizenkischen Küche. Und vielleicht sind sie auch ein bisschen daran schuld, dass die Menschen auf Ibiza Es Vedrà auch noch etwas anderes nachsagen: Dass er eine Landestelle für UFOs sei …

TINTO ROBLE Produzent:

CABERNET SAUVIGNON TINTO LAUSOS Produzent: C a n R i c h

Dieser mächtige Cabernet Sauvignon reift zwölf Monate im Eichenfass und nochmals weitere zwölf Monate auf der Flasche. Intensive Beerenaromen, kräutrige Nuancen und präsentes Tannin! ab €

C a n Ri c h

Auf Ibiza glaubt man den Stein des Weines gefunden zu haben. Oder einen Landeplatz für UFOs. Auf jeden Fall aber keltern die Ibizenker seit über 1200 Jahre außerirdisch gute Tropfen. Warum auch immer.

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Nach streng ökologischen Richtlinien wird hier, auf Ibiza, ein wunderbar runder, fruchtintensiver Rotwein aus Tempranillo und Merlot gekeltert, der die Liebe zur Natur widerspiegelt. ab €

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WEIN & CO

M

arsala ist so richtig von gestern. Er wird eigentlich nur noch zum Kochen benutzt – das kann man hiermit ganz nüchtern festhalten. Was aber nicht heißt, dass es für den sizilianischen Wein per se „Flasche leer“ heißt. Im Gegenteil: In den vergangenen 15 Jahren haben sich die Tropfen der italienischen Insel einfach über ihre einstige Aushängerebe Marsala erhoben – und lassen diese nun alt aussehen. Rote Sorten wie Nero dʼAvola, Frappato, Nerello Mascalese oder Nerello Cappuccio bereiten ihren Genießern heute Sternstunden. Und daran ist vor allem ein Weinimperium schuld: das sizilianische Familienunternehmen

Planeta. Erst 1985 gegründet, erweckte das von den Cousins Alessio, Francesca und Santi aus dem sizilianischen Boden gestampfte Weingut mithilfe des piemontesischen Star-Önologen Carlo Corino die Insel aus einer lethargischen Weinseligkeit. Bei Planeta widmet man sich jedoch nicht nur den modernen Rebsorten, sondern auch der Pflege alter autochthoner Rebsorten wie dem Fiano. Mit dieser bis in die Römerzeit zurückgehenden Sorte leistet der Betrieb wahre Pionierarbeit. So viel Engagement trägt eben Früchte. Und in diesem Fall kann man diese sogar trinken. Nein, man muss sie einfach genossen haben, wenn man nicht selbst von gestern sein will.

NERO D'AVOLA PLUMBAGO

ITALIEN

SIZILIEN Wer sich selbst wundervolle Sternstunden bescheren will, sollte sich ganz schnell eine Flasche vom Weingut Planeta hinter die Birne gießen.

ETNA ROSSO DOC SICILIA

Produzent:

Pla n et a

Produzent:

Plan eta

Der zu 100 % aus Nero d’Avola bestehende Plumbago duftet intensiv nach roten und schwarzen Früchten, schmeckt auch ein wenig nach Kakao und überzeugt durch perfekt integrierte Holznoten. ab €

Die Trauben für diesen Wein wachsen auf dem einzigartigen Terroir am Ätna. Zu 100 % aus Nerello Mascalese, einer Rebsorte, die dem Pinot Noir in Geschmack und Finesse ähnelt.

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ab €

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FLASCHEN-POST

SARDINIEN

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NAU CANNONAU DI SARDEGNA Produzent:

Mora & Memo Es gibt eine Insel im Mittelmeer, gestreichelt vom Wind und geküsst von kristallklarem Wasser! Auf Sardinien entsteht dieser Wein aus Cannonau mit intensiven Beeren- und Kaffeearomen! ab €

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er Korkeichen pflanze, werde selbst nie davon ernten!“ Das besagt ein sardisches Sprichwort. Aber die Sarden sind offensichtlich ein verkorkstes Volk: Die Insel ist voll von diesen knorrigen Bäumen mit der dicken Rinde. An jeder Ecke findet man die Eichen, deren Kork erst nach ungefähr 15 Jahren erstmals geerntet werden kann. Aber somit ist auch eines klar: Wer eine Flasche aus Sardinien öffnet, hat sardischen Kork in der Hand. Und einen Tropfen, dem alte Weinbautradition innewohnt: 1992 wurde bei Ausgrabungen in der Gemeinde Monastir eine Amphore mit einer braunen Flüssigkeit gefunden. „Das ist Wein“, staunten die Chemiker. Jahrgang: 900 vor Christi Geburt! Während diese spezielle Flasche nur noch wissenschaftlich betrachtet spannend war, sind jene Weine, deren Trauben heute auf 40.000 Hektar Rebfläche gedeihen, inzwischen vor allem geschmacklich faszinierend und auf allen Red und White Carpets der Weinwelt vertreten. Ein Aufschwung, der erst in den letzten 40 Jahren eingesetzt hat – obwohl auf der Mittelmeerinsel schon immer fabelhafter Wein produziert worden ist. Großes Aber: Die Weine wurden bis in die 1970er-Jahre nicht etwa in Flaschen abgefüllt, sondern in Fässern verschifft, um im Ausland mit ihren kräftigen Aromen andere Weine zu veredeln! Das ist ob der vielen vorhandenen Korkeichen durchaus kurios. Oder verkorkst. Wie man halt will.

ITALIEN

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TINO SUR LIEU VERMENTINO ISOLA DEI NURAGHI Produzent:

Mora & M emo 80 % Vermentino und 20 % Sauvignon Blanc stecken in dem spannenden sardischen Weißwein, der vier Monate auf seiner Hefe reifen durfte. Außergewöhnlich intensiver Duft nach Akazienblüten. ab €

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WEIN & CO

Ein Wein wie ein Vulkan: Beeindruckend. Mächtig. Explosiv. Gefährlich. Vor allem aber gut.

VIDONIA Produzent:

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onnengarantie im Süden. Milde Temperaturen im Norden. Ort voller Gegensätze, optischer Streicheleinheiten und Urgewalten. Teneriffa, die Insel des ewigen Frühlings. Das erfreut gut fünf Millionen Touristen jährlich. Deutsche, Engländer und der Rest der EU-Bewohner stürmen die Vulkaninsel förmlich und sonnen sich im geografischen Schatten des mächtigen Teides. Als die Spanier Ende des 15. Jahrhunderts Besitzanspruch anmeldeten, waren sie zwar nicht sanfter, brachten aber wenigstens etwas Nachhaltiges mit: Rebstöcke. Der Beginn einer wunderbaren Freundschaft zwischen einem Land und seinem Wein. Die außergewöhnliche Bodenstruktur und das einfühlsame Klima bereiteten den Reben auf Anhieb große Freude – und deren Ertrag schließlich den lokalen Winzern. Vor allem der Malvasia war alsbald in aller Munde. Zumindest bis ins 17. Jahrhundert hinein – da beendete ein Vulkanausbruch jäh die große Karriere des Inselweines und die Reb-Wirtschaft versank auf einen Schlag für 300 Jahre im Atlantischen Ozean. Erst im letzten Drittel des vergangenen Jahrhunderts setzte sich fort, was einst so erfolgreich begonnen hatte: Und Teneriffas moderne Winzer schafften ein wahres Wunder, das den internationalen Weinkritikern das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt. Lobeshymnen werden auf die edlen Tropfen gesungen. Vor allem nach übermäßigem Genuss derselben. Und wir dürfen hoffen, dass der 7.500 Meter über dem Meeresboden hohe Inselvulkan Teide weiterhin das tut, was er am besten kann: schlafen. Wegen der prachtvollen Weingärten, meinen wir. Und wegen der Urlauber natürlich auch.

Su ertes d el Marq u és Die Trauben dieses außergewöhnlichen Weißweins stammen aus über 100 Jahre alten Weingärten mit vulkanischem Untergrund. Geschmacklich ein Mix aus Burgunder und Rhônewein! (ab Oktober bei WEIN & CO verfügbar) ab €

26 99

T E N E R I F FA SPANIEN

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FLASCHEN-POST

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aren Sie schon auf Hvar? Wenn nicht, Sie sollten hin. Nicht nur der Sonne wegen. Und der Strände. Und der Lavendelfelder. Und der Gastfreundlichkeit. Und des guten Fisches. Wegen der Weine, der roten vor allem, sollten Sie von Split mit der Fähre übersetzen, um sich das auf der Zunge zergehen zu lassen, was hier gekeltert wird. Im Idealfall ein Tropfen von Winzer Zlatan Plenković und seinem Weingut Zlatan Otok. Ein Weinbauer, dessen Namen das verheißt, was aus seinen Flaschen kommt: Zlatan bedeutet so viel wie „Gold“. Und Otok ist das kroatische Wort für Insel. Der Mann von der Goldinsel also zaubert seit nun mehr als 20 Jahren aus kroatischen Landweinen international geachtete Qualitätsweine.

KROATIEN

HVAR ZLATAN PLAVAC GRAND CRU Produzent:

Z latan Otok In das Flaggschiff des dalmatischen Topwinzers kommen nur die besten Trauben von über 35-jährigen Plavac-Rebstöcken. Hochelegant, fruchtig-würzig und unglaublich extraktreich.

Auf dieser Insel liegt das Gold nicht unter der Erde. Es wächst auf ihr. In Form von Beeren, die Weinmagier zu dem machen, was wir trinken wollen. Und das ist auf dieser Insel in der Tat alles andere als eine simple Sache: In den begehrtesten Lagen kostet ob der schwierigen Bedingungen ein Kilo Trauben gleich einmal drei Euro. Oder mehr. Und Zlatan braucht bis zu drei Kilo der sehr trockenen Beeren, um eine Flasche des inzwischen zum heimlichen Nationalheiligtum erhobenen Plavac abfüllen zu können. Kurz gesagt: Auf dieser Insel liegt das Gold nicht unter der Erde. Es wächst auf ihr!

ab €

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ZLATAN PLAVAC Produzent:

Zl a ta n Otok Plavac ist die wichtigste autochthone Rotweinrebsorte Kroatiens, das Topweingut Zlatan Otok keltert einen körperreichen Wein mit tiefer Waldbeerenaromatik und schöner Gewürznote. ab €

17 99


WEIN & CO

Kapitäne meinten, dass Wein länger hielte, wenn man ihn zusätzlich mit Alkohol versetzte, gaben sie eben Weinbrand hinzu. Das Schwanken und die Hitze im Frachtraum erledigten schließlich den Rest, den wir heute noch trinken dürfen. Allein, wir brauchen weder Frachtschiffe noch Piraten mehr, um an dieses flüssige Gold zu kommen. 1

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In Schiffen und erhitzt und zu Weltruhm geschaukelt. Madeiras Perlen – eine Seemannsposse. Bald entdeckten auch Großindustrielle den fruchtbaren Boden. Und mit ihnen – richtig – kamen auch die Piraten. Die wollten zwar lieber das Gold der Reichen, stahlen aber auch gern Fässer voll Wein. Und wurden so zu den ersten weinseligen Vertriebspartnern. Und weil die meisten Piraten, die auf Madeira plünderten, irgendwann am Festland Frankreichs vor Anker gingen, wurden die Tropfen von der grünen Insel bald zum Renner. Das berühmte Insel-Gold, der „Madeira“, verdankt seine Geburt übrigens generell Seefahrern – wenn auch rechtschaffenen. Weil

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SERCIAL RESERVA 10Y

MADEIRA

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s waren die Piraten. Klingt komisch, ist aber so. Ohne Piraten würden wir heute keinen Wein aus Madeira trinken. Oder so ähnlich, mehr dazu später. Umarmt vom wilden Atlantik glänzt jedenfalls 900 Kilometer südwestlich von Portugal diese grüne Perle. Und auf dieser Insel glänzen wiederum die Weintrauben. Mit ihrer fruchtbaren, vulkanischen Erde und dem milden Klima bietet diese Insel nämlich optimale Bedingungen für Tropfen, die so fein sind wie ein langer Sommerurlaub. Schon kurz nach ihrer Entdeckung durch die Portugiesen 1419 wurde dieses auch als „Holzinsel“ bekannte Fleckchen Erde zur heimlichen Weininsel. Vor allem wegen der dort typischen Rebsorte Malvasia Candida. Die hat das Eiland damals in Windeseile erobert.

DELVINO RESERVA DRY 0,5 L

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0,75 L

Produzent:

BOAL RESERVA MEDIUM SWEET

Produzent:

B arb eito

B arb eito

0,5 L Produzent:

Ba r b e i to Perfektes Süße-Säure-Spiel! Bual ist sowohl die Rebsorte als auch die Bezeichnung dieses halbsüßen Südweins, der herrliche Aromen nach getrockneten Früchten und Marmelade zeigt. ab €

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Die edle Rebsorte Sercial ergibt nach einer 10-jährigen Reifung in Eichenfässern einen wunderschön ausbalancierten Madeira mit frischen Aromen nach Rosinen und Ananas. ab €

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Tinta Negra und Sercial reifen ganz langsam in Eichenfässern nach der alten traditionellen Canteiromethode , bei der die Fässer auf Holzstützen unter den Dächern der Weinkeller lagern. ab €

11 69

PORTUGAL


SPANIEN MONT FERRUTX CRIANCA Produzent:

Miquel Oliver Benannt nach dem zweithöchsten Berg im Osten Mallorcas, zeigt die Cuvée aus den mallorquinischen Rebsorten Callet, Manto, Negro und Gogoneu eine feine Frucht und subtile Würze! ab €

K

lischees sind langweilig. Aber, sorry: Es ist Mallorca! Asyl für abgetakelte Schlagersänger, die sich zum König krönen. Vollgasgeber, die mit einer Flasche Vodka in der Hand den Roten Bullen bei den Hörnern packen. Sangria, der aus Kübeln fließt. Bewusstlosigkeit. Der Strand – ob derer, die es nicht mehr in die Federn geschafft haben, das reinste Morgen-Grauen. Das ist ein Stückchen Mallorca. Ein sehr kleines. Denn Malle hat wahrlich mehr zu bieten: Die restlichen 3.638 Quadratkilometer gehören zu einer der schönsten Inseln des Mittelmeeres. Fernab von den eingangs erwähnten Geh-Heim-Momenten: pittoreske

M A L L O R C A

FLASCHEN-POST

AIA

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Produzent:

Auf der wunderschönen spanischen Mittelmeerinsel ballern einem die besten Weine um die Ohren. Der Rest ist reine Illusion. Dörfchen. Traumbuchten. Und: Eine wahrlich „rebhafte“ Vegetation. Eine Insel für Genießer. Laut Überlieferung waren es ursprünglich aber besonders kriegerische Genussmenschen, die Römer nämlich, die im zweiten Jahrhundert v. Chr. die spanische Baleareninsel zum Wein-Imperium erhoben. Im 15. Jahrhundert boomte es so richtig, alleine in der Stadt Palma hatten sich 156 Weinkeller in das Handelsregister eingetragen. 1891 leerte die Reblaus dann Mallorcas Keller und für fast 100 Jahre hieß es schlagartig: Flasche leer. Erst in

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M i quel Ol i v er

den 60ern des vorigen Jahrhunderts begann sich der Weinbau wieder langsam zu erholen. Es waren Winzer wie Miquel Oliver, die den Inselwein in der ganzen Welt bekannt machten. Seit vier Generationen schreibt man inzwischen im kleinen Ort Petra im Herzen von Mallorca Weingeschichte. Die Rebsorten Syrah, Fogoneu, Merlot und Moscatel werden von der Familie Oliver mit viel Herzblut gekeltert. Dafür gibt’s weltweite Anerkennung und Auszeichnungen. Der Wein der Insel hat seinen Höhepunkt noch lange nicht erreicht. Aber eines kann man jetzt schon mit Sicherheit sagen: Dieser Inselwein erfüllt alles – nur sicher kein billiges Klischee.

Der Aı´a ist das Juwel von Miquel Oliver und seiner Tochter Pilar – 100 % Merlot ergeben einen fruchtbetonten Wein mit feinen Röstaromen, vollmundig, ausdrucksstark und laaang! ab €

25 19


WEIN & CO

Te x t : A c h i m S c h n e y d e r, Foto: Klaus Fritsch

SCHABERNACK IM HIMMEL

D E R W E I N . D A S E T I K E T T. U N D D I E G E S C H I C H T E D A H I N T E R .

E

s soll ja durchaus auch Weinfreunde geben, die kaufen dann und wann Flaschen, weil das Etikett gut gefällt. Oder neugierig macht. Unter dem Motto: Mal schmecken, was da drin ist. Und tatsächlich stechen manche Etiketten derart ins Auge, dass man geradezu zugreifen muss. Christian Tschidas „Himmel auf Erden“ ist so ein Fall. Ein Paradebeispiel geradezu. Aber was verbirgt sich hinter diesem so künstlerischen Etikett? Außer ein mineralischer Weißwein, der zart nach Pfirsich duftet und bei aller Blütenfinesse eine herrlich dunkle Note zeigt.

„Das Etikett ist eine Hommage an Alfred Hrdlicka“, erklärt der begnadete Winzer aus dem burgenländischen Illmitz. Es zeigt einen Ausschnitt aus dem namensgebenden Werk des im Dezember 2009 verstorbenen großen österreichischen Künstlers Alfred Hrdlicka. Eine Radierung aus dem 1982 entstandenen Zyklus Franz Schubert. „Da treiben die Engerl Schabernack, da ergötzen sich willige Frauen am Wein und irgendwo mittendrin lugt der Schubert-Franzl mit seinen runden Brillen hervor. Diese Atmosphäre des unbekümmerten Genusses, des sinnenfrohen und auch ein wenig aufmüpfigen Daseins diente uns als Inspiration, uns

dieser wunderbaren Vorlage zu bedienen“, erzählt Christian Tschida. Der Name dieser Cuvée mit dem kraftvollen Kern und der angenehm präsenten Säure ist Programm. Könnte man den Himmel schmecken, wer weiß, vielleicht schmeckte er tatsächlich so. Dieser himmlische Trunk jedenfalls lässt sich Zeit mit dem Abgang, denn lange noch klingen seine Aromen nach. Und der Aufenthalt im Paradies wird dereinst ja auch ein langer sein …

HIMMEL AUF ERDEN Produzent:

Tsch id a ab €

25 19


BILD-SPRACHE

A BC DE F VOTING

Wie kommt der Wichtelmann auf den Barolo? Und warum heißt ein Rotwein aus Portugal ausgerechnet „Fabelhaft“? Sie fragen, wir antworten. Wie’s geht, erfahren Sie unten! weinco.at/voting

A

B

BAROLO

Produzent:

S a ff i r i o

ab €

38 69

C

SAUVIGNON BLANC STEINBACH ERSTE LAGE

PINOT BIANCO

Produzent:

Produzent:

Lack n er Tin n ach er ab €

La geder

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ab €

13 49

WIE VOTE ICH?

D

E

PARADIGMA

EL RECIO

Produzent:

Produzent:

Cl a u s P r e i si n g e r

Matsu

ab €

35 19

ab €

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Wenn Sie sich entschieden haben, von welchem Weinetikett Sie mehr erfahren wollen, die Geschichte oder die Idee dahinter, dann lassen Sie uns das einfach wissen. Auf www.weinco.at/voting finden Sie alle weiteren Informationen und schon in der kommenden Ausgabe des WEIN & CO-Magazins wird jenes Etikett im Detail beschrieben, das die meisten Stimmen erhält. Von A bis F.

F

FABELHAFT

Produzent:

Ni epoort

ab €

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WEIN & CO

SÜDAFRIKA Im Weinbaugebiet Western Cape rund um Kapstadt werden auf einer Gesamtanbaufläche von mehr als 100.000 Hektar jährlich über zehn Millionen Hektoliter Wein produziert. 80 Prozent entfallen auf Weißwein, 20 auf Rotwein, die Exportquote beträgt gut 20 Prozent.

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REISE-LUST

RIEBEEK KASTEEL

DURBANVILLE FRANSCHHOEK CAPE TOWN

STELLENBOSCH

R O B E RT S O N

C O N S TA N T I A ELGIN

A M K A P  D E R G U T E N  T R O P F E N HERMANUS

Te x t : A c h i m S c h n e y d e r, F o t o s : b e i g e s t e l l t

RUND UM KAPSTADT WACHSEN SÜDAFRIKAS BESTE WEINE. HEINZ KAMMERER HAT SICH AN ORT UND STELLE DURCHGEKOSTET UND SCHLÜPFT IN DIE ROLLE DES REISELEITERS.

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WEIN & CO

O L I FA N T S R I V E R

Südafrikas Sommer rund um Kapstadt sind meist glühend heiß und überaus trocken, die Böden dementsprechend karg. So teilen sich Winzer und Vieh ein Schicksal: Sie sind auf künstliche Bewässerung angewiesen.

RIEBEEK KASTEEL

DURBANVILLE FRANSCHHOEK CAPE TOWN

R O B E RT S O N

STELLENBOSCH

C O N S TA N T I A ELGIN

HERMANUS

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REISE-LUST

H

einz Kammerer ist verliebt. In Land und Leute, vor allem aber in den Wein. Südafrika hat es ihm angetan. Seit Jahren schon. Und so fährt er immer wieder hin, pflegt Freundschaften, kostet Wein, bringt Wein mit und stattet die WEIN & CO-Filialen mit diesen Weinen aus. Wo er fündig wird, verrät er auf dieser Sieben-Tage-Rundreise. In diesem Sinne: Prost! Zum Wohle seiner Kunden …

TAG 1

Reife Frucht trifft gute Säure. Südafrikanische Weine sind mit ihrer europäischen Stilistik für den österreichischen Gaumen geradezu prädestiniert.

Karge Böden, wenig Wasser, große Hitze – das ist Swartland. Und gleichzeitig ist Swartland derzeit angesagt wie kaum ein anderes Weinbaugebiet am Kap.

B

A GRÜNER

01.

VELTLINER

Weingärten wohin das Auge reicht in der Provinz Westkap im Süden des Landes. Rund 100.000 Hektar werden hier bewirtschaftet.

Die m e rsd a l

02.

Der erste Grüne Veltliner aus Südafrika! Er zeigt einen mineralischen, dennoch besonders fruchtbetonten Stil. Tipp: Gegen einen österreichischen Veltliner verkosten! ab €

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B SYRAH

02. GRÜNER VELTLINER IN WEITER FERNE

A

M u llin e u x

Diemersdal während der Ernte. Der Traktor bringt die Trauben zur Verarbeitung.

Die Trauben werden auf sechs verschiedenen Lagen mit unterschiedlichen Böden angebaut, was diesen Wein extrem interessant macht - intensiv und dunkel!

03.

ab €

Handverlesen. Bei Diemersdal wird höchstes Augenmerk auf Qualität gelegt.

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03.

01.

Klein- und Kleinstbetriebe schießen aus dem Boden, und einer der besten, der mir untergekommen ist, ist das Familienweingut Mullineux. Klassische Rhônesorten, perfekt cuvetiert und vinifiziert – hier schmeckt es meiner Frau Anna und mir. Aber auch weiter im Norden, quasi auf halbem Weg nach

Namibia, habe ich interessante weiße und rote Rhône-Cuvée entdeckt. Im Weingut Cape Rock in Olifants River. Gutes PreisLeistungsverhältnis – und das ist nicht alltäglich hier. Wie auch Grüner Veltliner hier nicht alltäglich ist, aber auch da wurde ich erstens fündig, zweitens nicht enttäuscht. Bei Diemersdal in Durbanville. Ein Schluck Heimat.

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In Südafrika wird seit 1650 Weinbau betrieben. Bis 1978 durften allerdings keine Rebstöcke importiert werden, bis 1992 waren auch keine Neupflanzungen erlaubt. Erst mit dem Ende der Apartheid 1994 holte man europäisches Know-how ins Land.


WEIN & CO

Der Jeep ist startklar und die Experten sind unter sich: WEIN & CO-Chef Heinz Kammerer (links) und Peter Stewart. Der Chef von Eagles’ Nest zeigt dem Gast aus Österreich das herrliche Weingut.

RIEBEEK KASTEEL

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REISE-LUST

04.

TAG 2 WAS AUCH SCHON NAPOLEON SCHMECKTE

C FIVE

Postkartenidyll für Weinfreunde. Die Steilhänge in Constantia sind Heimat großer Weine und werden zu einem großen Teil exportiert.

Co n s tan tia Gle n

Das Flaggschiff des Weinguts besteht aus den fünf Bordeaux-Sorten Cabernet Sauvignon, Merlot, Cabernet Franc, Petit Verdot sowie Malbec. Reife Frucht, tolles Tannin. ab €

05.

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D SHIRAZ E agles ’ N es t

Dieser Shiraz wirkt europäisch und zeigt viel Würze und Aromen nach schwarzen Oliven. Kräftig, aber nicht fett, feingliedrig – wie aus der nördlichen Rhône! ab €

C

04.

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D

Auf nach Constantia! Auf ins kleine, feine, vor allem aber auf ins älteste Weinbaugebiet Südafrikas. Hier, südlich von Kapstadt und an der Ostseite des Tafelbergs, finden sich herrlich mineralische Sauvignon Blancs und europäisch anmutende Shiraz’. Aber nicht nur. Im Weingut Constantia Glen etwa, das seit Jahrzehnten von der Vorarlberger Textildynastie Waibel geführt wird, gibt’s neben fantastischen Sauvignons auch spannende Bordeaux-Cuvées. So kräftig und dennoch sehr feingliedrig wie aus der nördlichen RhÔne schmecken wiederum die Shiraz’ von Eagles’ Nest, während das Uralt-Weingut Klein Constantia für den „Vin de Constance“ berühmt ist. Ein wunderbarer Süßwein im Stile eines Sauternes zum Preis einer Beerenauslese. Schon Napoleon soll sich an dem erfreut haben. Mich erfreut er heute …

Heinz Kammerer verbindet mit sehr vielen südafrikanischen Winzern weit mehr als nur eine Geschäftsbeziehung. Hans Astrom beispielsweise, der Geschäftsführer von Klein Constantia, ist längst ein Freund.

05.

„Die Weinstilistik Südafrikas entspricht weniger dem, was wir etwa aus Australien, Kalifornien oder Südamerika gewöhnt sind. Die Weine sind nicht so üppig und breit und weniger holzbetont. Sie haben viel frische Säure und lebendige Fruchtigkeit.“ Heinz Kammerer

06. Gary und Kathy Jordan. Das Winzerpaar betreibt auf seinem Gut auch ein glänzendes Restaurant.

TAG 3 ESSEN, TRINKEN & WOHNEN IM „AMPHITHEATER“ Mehr als 600 Weingüter sind in der Region um Stellenbosch beheimatet – was für eine Zahl! Unmöglich, in jedem gewesen zu sein, aber ich gebe mein Bestes … Das Weingut von Kathy und Gary Jordan mag ich besonders. Wie

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E CABERNET FRANC

DOLOMITE Raats

06.

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Anfangs wirkt dieser Cabernet Franc etwas streng, entfaltet bald aber feine, rote Fruchtaromen, Noten nach Teeblättern und tolle Würze. Sehr elegant. ab €

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WEIN & CO

Zufahrt ins Glück. Das Weingut Stellenrust erstreckt sich über 1.000 Hektar Rebfläche, verteilt auf die zwei Subregionen „Golden Triangle“ mit besten Roten und „Bottelary Hills“, wo neben Rot auch Weiß prächtig gedeiht. RIEBEEK KASTEEL

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REISE-LUST

F

07. Gruppenbild mit Gast. Heinz Kammerer (2. v. re.) mit Stellenrust-Manager Kobie van der Westhuizen, Winemaker Tertius Boshoff und Nelius Swart, dem „Burschen“ für alles.

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ein Amphitheater liegt es inklusive des fantastischen Restaurants „George Jardine“ und der luxuriösen Suiten am Ende eines Tales, und dank der verschiedenen Böden gedeihen hier fast alle ortsüblichen Sorten prächtig. Prächtig auch die Weine von DeMorgenzon. Speziell Chenin Blanc und Chardonnay Reserve zählen zu den allerbesten ihrer Gattung. Ebenfalls für Chenin Blanc, aber auch für Cabernet Franc, steht der Betrieb von Brewer Raats. Und da kommt so schnell auch keiner ran. Brewer selbst ist ein opulenter Genussmensch, aber seine Weine, die sind so richtig elegant …

07.

F CHARDONNAY

BARREL FERMENTED

J or dan

Von bis zu 25-jährigen Rebstöcken stammt dieser kraftvolle Chardonnay, der dank Holzeinsatz schöne Röstnoten zeigt. Zitronen- und Haselnussaromen. ab €

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G CHENIN BLANC

RESERVE

DeMo rgen zo n

Überschwänglicher Duft nach Steinobst, Honig und getoastetem Weißbrot. Großer Chenin Blanc mit knuspriger Säure und üppigem Geschmack – hoch elegant! ab €

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08.

08.

Wenn sich die tiefstehende Sonne den Weg durch die Wolken bahnt … 09.

TAG 4

Anna und Heinz im StellenrustKeller

H PAUL SAUER Ka n o n k o p

VON KOSTBARKEITEN UND REIFEN WEINEN Nach wie vor in Stellenbosch. Weingut Kanonkop. Besitzer Johan Kriege und Weinmacher Abrie Beeslaar keltern seit Jahrzehnten die besten Weine des Landes. Pinotage und Cabernet at it’s best. Seit einiger Zeit gibt es auch den jetzt schon legendären Pinotage „Black Label“, der nur in sehr guten Jahren abgefüllt wird. Preis pro Flasche: nicht unter 150 Euro. Aber jeden Cent wert. Wo es mich auch immer wieder hinzieht, ist das Weingut Hartenberg. Vor allem wegen des Shiraz,. Für mich der beste Südafrikas. Unglaublich das enorme Alterungspotenzial, wobei die Topweine bereits auf dem Gut vier Jahre reifen, ehe sie in den Handel kommen. Aber auch Stellenrust, mit drei Millionen Flaschen jährlich das größte Familienweingut des Landes, ist den Besuch wert. Phantastisch die Bordeaux-Cuvée „Douwe Steyn“.

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09.

Eleganter und geradliniger BordeauxBlend aus hauptsächlich Cabernet Sauvignon, Merlot und Cabernet Franc. Einer der besten Rotweine vom Kap.

Weinbau in Südafrika ist schwierig. Die Sommer sind heiß und trocken, ohne künstab € 35 99 liche Bewässerung ist I CABERNET-SHIRAZ Ha rte n b e rg praktisch kein ordenFruchtige Cuvée tlicher Weinbau möglich. mit würzigem Duft nach schwarzem Wenn die Bedingungen Pfeffer und saftigen Beerenaromen, dazu aber passen, kann wie eine wunderbare in der Maremma oder Holznote. Der Wein im Priorat Großes ent- schreit Trink mich! … ab € 11 69 stehen. J CUVÉE TIMELESS Ste lle n ru st

H

I

J

Die beeindruckende Bordeaux-Cuvée Timeless aus Cabernet Sauvignon, Merlot und Cabernet Franc wird mit Preisen überhäuft – wahrhaft zeitlose Eleganz! ab €

17 99


WEIN & CO

Johan Reyneke, bekannt auch als der Bio-Pionier. Außerdem sagt man ihm nach, er würde sich so richtig eigentlich nur um seine Weingärten (und Gänse) kümmern, um den Verkauf nur halbherzig. Den überlässt er den Experten. RIEBEEK KASTEEL

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REISE-LUST

K MCC SPARKLING

TAG 5 EIN BAUMEISTER UND EIN BUCHHALTER

Stellenbosch und noch kein Ende. Der Bauunternehmer Johnny Nel produziert im „Extremweingut“ Camberley aus purem Vergnügen nichts, was weniger als 14 Prozent hat. Der Fruchtigkeit und der Balance der Weine tut das aber keinen Abbruch. Der Weingarten war früher übrigens eine Pflaumenplantage …

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Während Johnny Nel Bauunternehmer ist, war Gyles Webb früher Buchhalter. Dementsprechend akribisch betreibt er mit Sohn Thomas das Weingut Thelema sowie im höher gelegenen Elgin das Weingut Sutherland. Glänzend die Cabernets, Shiraz’ und Sauvignon Blancs. Erst 1991 gegründet, genießt das Weingut Waterford schon jetzt einen großartigen Ruf. Was nicht zuletzt an Weinmacher Kevin Arnold liegt, der als einer der profiliertesten des Landes gilt. Nach ihm ist auch der berühmte Shiraz des Hauses benannt – ein perfekt vinifizierter Topwein.

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TAG 6 BORDEAUX LÄSST GRÜSSEN UND LIEBE ZUM GARTEN

Drei Weingüter in Stellenbosch bereise ich nun noch für diese Geschichte. Im Gut De Toren hat Emil den Dulk, ein ehemaliger Unternehmer und BordeauxFreak, das linke und das rechte Ufer der Garonne quasi nachgestellt, nachdem Gutachten vermuten ließen, dass auf diesem Boden Bordeauxsorten besonders gut gedeihen würden. Und sie tun es. „De Toren Fusion V“ ist heute einer der meistgefeierten Weine Südafrikas.

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Ca m b e rley

Ein eleganter Schaumwein, der nach der Méthode Cap Classique hergestellt wurde. Elegante, florale Aromen mit lebendiger Perlage!

Fruchtiger, konzentrierter Pinotage mit einem intensiven Bouquet nach Zwetschken, Lakritze und Karamell. Am Gaumen setzt sich die warme Frucht fort. Großartig!

ab €

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11. De Toren –1991 gegründetes Weingut im Gebiet Stellenbosch, das seit 1999 Wein produziert. Nur Roten.

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fünf Rebsorten, ist mit seiner lachsroten Farbe und herrlicher Himbeerfrucht der perfekte Sommerdrink!

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ab €

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O CABERNET

SAUVIGNON Le R ich e

Ein klassischer Cabernet Sauvignon vom Spezialisten in Stellenbosch: Der komplexe Wein zeigt intensive Frucht und einen langen Abgang. Vielschichtig und elegant. 11.

Der rote Pinotage ist eine Kreuzung aus Cinsault, am Kap „Hermitage“ genannt, und Pinot Noir. Daher der Name. Diese Rebsorte gedeiht verblüffender Weise ausschließlich in Südafrika. 73

ab €

Etienne Le Riche wiede- M SAUVIGNON BLANC rum gilt als der Cabernet-Sau- Rey n e k e vignon-Spezialist des Landes Der teilweise Ausbau schlechthin. Zwar sind es nicht in Barriquefässern mehr als 30.000 Flaschen pro macht diesen naturJahr, aber die sind von ganz spezi- nahen Sauvignon Blanc ungemein eller Qualität. Als Bio-Pionier hat rund! Dennoch sich Johan Reyneke einen Namen zeigt er sauvignontypische, frische gemacht. Und auch deshalb, weil Aromen! er sich mehr für seinen Weingar79 ten interessiert als für den Ver- ab € 10 kauf. Den überlässt er lieber den N ROSE MARY Profis. Seine Leidenschaft für den Wa te rfo rd Der fruchtige Rose Garten spürt man dafür Schluck Mary, ein Rosé aus für Schluck.

10. Heinz mit Thomas Webb, Besitzer von Thelema und Sutherland. „Er zählt zu meinen absoluten Favoriten.“

L PINOTAGE

The l e m a

ab €

17 99

P FUSION V De To re n

Der junge Winemaker Albie Koch zeigt mit dieser von Cabernet Sauvignon dominierten Cuvée sein ganzes Können dicht und kompakt! ab €

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WEIN & CO

Malerischer könnt’s kaum sein. Der Park im Weingut Springfield, das in fünfter Generation von den Geschwistern Jeanette und Abrie Bruwer geführt wird. Abrie gilt als Pionier, setzte er doch als einer der ersten auf Sauvignon Blanc. RIEBEEK KASTEEL

FRANSCHHOEK STELLENBOSCH

R O B E RT S O N

ELGIN

HERMANUS

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REISE-LUST

Q SAUVIGNON BLANC

„Wein vom Kap bleibt ein spannendes Thema, weil hier noch längst nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft sind.“

TAG 7 ABRÄUMER, „SCHMUGGLER“ UND EINE RÜCKHOLAKTION Vier Weingüter in drei Regionen fehlen nun noch: Hamilton Russel in Hermanus, Boekenhoutskloof in Südafrikas Gourmethauptstadt Franschhoek sowie De Wetshof und Springfield in Robertson.

LIFE FROM STONE Sp rin g f ie ld

Ein unglaublich mineralischer, knochentrockener und frischer Sauvignon Blanc! In der Nase verströmt er Aromen von Hollunder und Brennnesseln.

Heinz Kammerer

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ab €

R PINOTAGE RESERVE

12.

Bey e rsk lo of

Der Blick von Hamilton Russel über das weite Land.

Südafrikas Paraderebsorte wird auf Beyerskloof zu einem intensiven Wein mit Kräuternoten gekeltert, der 18 Monate im Barrique schlummert.

13. Das Stammhaus von De Wetshof. Hausherr Danie de Wet war der Erste am Kap, der in den 1970er-Jahren Chardonnay anbaute. Den gab es bis dahin in Südafrika nicht.

ab €

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Hamilton Russels Pinot Noirs etwa räumen mit großer Regelmäßigkeit alle nur erdenklichen Preise ab und lassen ihre oft zehnmal so teuren Peers aus Frankreich erstaunlich alt aussehen. Nicht anders ergeht es in Sachen Auszeichnungen Mark Kent vom kleinen Boutique-Weingut Boekenhoutskloof mit den nur in sehr geringen Mengen erhältlichen Cabernets, Shiraz’ und Semillons. Absolut genial aber ist der sogenannte „Chocolate Block“, der Tignanello Südafrikas. Aus dem Hause De Wetshof kommen jene Chardonnays, die mit zu den besten Südafrikas gehören. Dani de Wet war es auch, der in den 1970ern als erster Winzer in Südafrika diese Rebsorte

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CHARDONNAY LIMESTONE HILL De We t sh of

Die Trauben für diesen Chardonnay wachsen in hochgelegenen, kalkhältigen Weingärten. Klassische, frische Apfelfrucht, reife Pfirsichnoten sowie nussige Aromen und ein langer Abgang.

14. 12.

12 59

Heinz im Keller von Boekenhoutskloof. Die Fässer nennt man Betoneier.

13.

ab €

13 49

T THE CHOCOLATE

S

BLOCK

Bo e k e n h o u t sk lo of

Eine dichte Cuvée aus Syrah, Grenache und Cabernet mit süßer Frucht und röstigen Schokoaromen im Stil der Rhôneweine. Naschen einmal anders!

T

U

ab € 14.

22 49

U PINOT NOIR

Ha m ilto n R u sse ll

anbaute. Trotz des Einfuhrverbots europäischen Rebguts. Zu guter Letzt eine Anekdote zu Abrie Bruwer vom Weingut Springfield. Der kaufte einen Pinot Noir, der ihm als misslun-

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gen erschien, nach drei Jahren von allen Kunden zurück. Wofür ich kein Verständnis hatte, ich fand ihn ausgezeichnet …

Dieser Pinot wird wegen seiner burgundischen Klasse stets unter den ersten fünf des Landes gereiht! Großartige Erdbeerfrucht, fein, vielschichtig und komplex. ab €

35 99


WEIN & CO

DES PRINZEN ROLLE Te x t : Ve a K a i s e r, F o t o : P h i l i p p H o r a k

W E N N M A N N W E I N B E S T E L LT, W E I S S F R A U S E H R R A S C H , W I E D A S G E G E N Ü B E R T I C K T. S E L B S T B E I M S E X .

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er große Vorteil, keine Märchenprinzessin zu sein, ist, dass man nicht hunderte Frösche küssen muss, um den Traumprinz zu finden. Um die Kavaliere von den Kröten zu trennen, reicht es heutzutage, zusammen Wein zu trinken. Als mein Ex-ExFreund den Lieblingswein seiner Mutter bestellte, hätte ich ahnen können, dass er dreimal am Tag mit ihr telefoniert. Und hätte ich es ernst genommen, dass er seiner Mutti auch ein Selfie mit der Flasche schickte, hätte es mich später sicher nicht so schockiert, als er auf meinen Trennungswunsch antwortete: Meine Mutter wird sehr enttäuscht sein. Doch ich lernte dazu. Vorsicht gilt es bei Männern zu üben, die einen Wein nach dem Preis wählen. Wer die Karte nach dem billigsten Rebsaft absucht, wird auch H&MSchmuck in einer geschnorrten Juwelier-Box verschenken. Greift Mann hingegen prompt zum teuersten, muss man damit rechnen, dass er in der Midlife-Krise einen Sportwagen kaufen wird, der nicht genug Stauraum für eine Mineralwasserkiste hat, aber viel Aufmerksamkeit vom Mechaniker benötigt. Wenn Mann hingegen Bier bestellt, obwohl die meisten Weinbars nur ausgewählte Craft Beers in kleinen Flaschen anbieten, selbiges runterstürzt, als hätte er gerade eine Sahara-Durchquerung hinter

sich, und sich beim Bezahlen aufplustert, wie teuer dieses kleine Safterl gewesen sei, lässt er beim Sex die Socken an und erachtet Schinken-Käse-Toast für ein vollwertiges Abendessen. Ist er überzeugt, es gäbe keine guten Rotweine aus Österreich, hat er wahrscheinlich massive Kindheitstraumata aus seiner Jugend in der Provinz, die eines Psychologen und keines Sommeliers bedürfen. Und Finger weg von Fanatikern, die Natural Wines als einzig wahres Trinkvergnügen anpreisen. Veganismus, absurde Yoga-Praktiken, Rennrad fahren, Nordic-Walking oder der Beitritt zu seiner Sekte sind mögliche Folgeerscheinungen. Prinzen wählen Weine mit Bedacht und bestellen keinen Châteaunef-du-Pape, wenn Frau einen Burgunder möchte. Eine Spezies jedoch habe ich noch nicht durchschaut: den notorischen Spritzwein-Trinker. Die größte Menschheitserrungenschaft seit der Antike besteht darin, dass man gelernt hat, Wein zu keltern, den man unvermengt genießen kann. Ob Spritzweintrinker davon träumen, Mammutfleisch zu essen und zurück in die Höhle zu kehren, hab ich noch nicht herausgefunden. Bisher weiß ich bloß: Wer rote Spritzer trinkt, würde auch Katzenbabys verspeisen. Kollege G. rechts hat jedenfalls eine interessante Angewohnheit: Er bestellt immer Weißen

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VEA KAISER,

Spritzer in Krügerlgläsern. Was das für seine Eigenschaft als Mann bedeutet, muss ich noch herausfinden. Derweil erstaunt mich vor allem eines: das unglaubliche Fassungsvermögen seiner Blase.

Jahrgang 1988, gilt als Shootingstar unter Österreichs Autorinnen. Dem umjubelten und mehrfach ausgezeichneten Debütroman „Blasmusikpop“ 2012 folgte heuer „Makarionissi oder Die Insel der Seligen“. Vea Kaiser lebt in Wien.


G A ST-S P I E L E

Te x t : T h o m a s G l a v i n i c , F o t o : P h i l i p p H o r a k

DER DAMEN WAHL W I E F R A U D A S G L A S H Ä LT, V E R R ÄT E I N I G E S . N I C H T Z U L E T Z T, W I E O F T U N D Z U W E L C H E M Z W E C K S I E T R I N K T.

W

enn ich mit Frauen ausgehe, ist das zumindest abends schwierig. Schwierig insofern, als mir die Wahl des Getränks oft Kopfzerbrechen bereitet. Sich zu Mittag oder am Nachmittag zu treffen, das ist einfach. Das kann jeder! Man trinkt Wasser und Kaffee, und damit hat sich die Sache. Aber der Abend ist eine Herausforderung auf allen Ebenen. Eine Frau, mit der ich am Abend essen und in der Folge etwas trinken gehe, gehört meistens zum eher liederlichen Personal,

jemand anderer geht mit mir sowieso nicht weg, zumindest nicht freiwillig. Insofern sollte man meinen, dass es völlig egal ist, wer was trinkt. Aber das stimmt nicht. Am Trinkverhalten eines Menschen kann man allerhand ablesen. Man kann auch zu Trugschlüssen verleitet werden, aber dazu später. Gewöhnlich spielt sich folgende Szene ab: Frau mir gegenüber, sagen wir, eine neue Bekannte, bestellt Wein, ich bestelle Wein. Der Kellner bringt Wein. Wir stoßen an. Die Frau nippt, sagt mh, trinkt noch einen Schluck und widmet sich wieder dem Sprechen. Ich nehme einen Schluck, und das blöde Glas ist leer. Das nenne ich die Erkenntnis-Situation. In diesem Moment und in den kommenden Minuten werden beiden Beteiligten verschiedene Sachverhalte offenbar. Anhand des von der Frau gewählten Gesprächsthemas und der Stringenz ihres Monologs ist es mir möglich, ihre Position auf der Intelligenzskala zumindest ungefähr zu lokalisieren. Daran, wie sie das Glas hält, ob sie mit betulichen Fingerverrenkungen Glas und Mund in direkte Beziehung bringt oder ob sie ihr Trinkgefäß schützend umklammert, so wie ein Müllmann nach Feierabend mit seinen Pranken sein Bierglas liebkost, erfahre ich, wie oft sie trinkt und welchen

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Zweck sie damit verfolgt. (Genuss, Katharsis, Dunkelheit o.ä.) Ferner erfahre ich einiges über den aktuellen Stand meiner Willenskraft. Wenn die Frau dem Glas einen Zentimeter Wein enttrunken hat, kann ich nicht gut gleich mein nächstes bestellen, denn sie könnte mich für einen Säufer halten. Was passiert also? Ich bestelle mir das nächste Glas. Erstens, weil ich Wein trinken will und Homöopathie ablehne, mithin auch homöopathischen Dosen ablehnend gegenüberstehe. Zweitens, weil eine Frau, die ein Problem mit meinem dionysischen Charakter hat, mir sowieso auf den Geist geht. Drittens, weil jemand mit 90 Kilo natürlich mehr Flüssigkeit braucht, das wird die Frau ja vielleicht verstehen. Und viertens: Eigentlich ist es mir völlig egal, was die sich denkt. Vor die Wahl gestellt, nie wieder Sex zu haben oder nie wieder Wein zu trinken, werfe ich mich ohne nachzudenken der Rebe in die Arme. Als ich Vea zum ersten Mal traf, ergab sich eine wunderbare Erkenntnis-Situation. Diese schöne junge Frau bestellte gleichzeitig mit mir nach. Gut, meine Gläser waren eine Spur größer. Aber sie bestellte weiter. Immer weiter. Sie kannte sich sogar mit dem Zeug aus, das uns serviert wurde. So eine Freundschaft ist auf Stein gebaut. Stein, aus dem Weinranken sprießen können.

THOMAS GLAVINIC, Jahrgang 1972, war Werbetexter und Taxifahrer und veröffentlichte 1998 seinen Erstling „Carl Haffners Liebe zum Unentschieden“. Neun weitere Romane folgen, zuletzt 2014 das grandiose Werk „Das größere Wunder“. Glavinic lebt in Wien.



SPEISEN-FOLGE

KOCH DES JAHRES Re d a k t i o n : Ac h i m S c h n e y d e r, Fo to s : P h i l i p p H o r a k

KONSTANTIN FILIPPOU, NACH WANDERJAHREN SEIT 2013 ENDLICH SEIN EIGENER HERR. WAS FÜR EIN GLÜCKSFALL FÜR SINNESFROHE GAUMEN.

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ie Mutter Österreicherin, der Vater Grieche, der Sohn eine perfekte Mischung. Kulinarisch gesehen. Die mediterranen Einflüsse sind bald ein Wegweiser für die berufliche Laufbahn des Konstantin Filippou. Stationen bei den Gebrüdern Obauer in Werfen, bei Heinz Reitbauer im Steirereck in Wien, in London und San Sebastian, dann wieder in Wien. Im Novelli. 2013 aber hat er seine Heimat gefunden und sein eigenes Restaurant eröffnet. Wien 1, Dominikanerbastei 17. Endlich. Die Küche? Puristisch. Geradlinig. Geprägt von der unbändigen Liebe zum Produkt und der grenzenlosen Leidenschaft für den guten Geschmack. Das Lokal? Ein Esszimmer. 35 Plätze im Hauptraum mit Blick in die Küche. Dem Guten so nah. Dazu ein Küchentisch für zwei – quasi direkt an der Quelle. Nicht zuletzt ein kleiner Saal – räumlich getrennt vom Rest – für private Anlässe. Für die erste Ausgabe des WEIN & CO-Magazins hat sich Konstantin Filippou an den Herd gestellt. Und die Rezepte gleich mitgeliefert. Weiterblättern, nachkochen. Auf den Geschmack kommen. Auf den guten.

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KONSTANTIN FILIPPOU Geboren in Graz, erzogen zu gutem Geschmack. Das bezieht sich nicht nur aufs Essen, das bezieht sich auch auf den Wein. So hat er heuer – und das direkt neben seinem Restaurant – eine Weinbar eröffnet. In der es auch Kleinigkeiten für den kleinen Hunger gibt. Prost, Mahlzeit.


WEIN & CO

FAVA Zutaten: 450 g Fava (Platterbse, San Torini) 1 weiße Zwiebel 1 Knoblauchzehe 2 Stk. Lorbeer 50 ml Weißwein Wasser (nach Bedarf) Noan Olive Oil Extra Virgin (erhältlich bei WEIN & CO) Salz Schnittlauch (zum Garnieren) 200 g Speck

Zubereitung: Zwiebel und Knoblauch fein hacken und in Olivenöl anschwitzen. Mit Weißwein ablöschen. Fava und Lorbeer zugeben und mit Wasser aufgießen, sodass alles bedeckt ist. 30 min köcheln. Danach die Lorbeerblätter entfernen und fein pürieren. Mit Olivenöl montieren, dass es eine fluffige Creme wird. Mit Salz abschmecken. Speck würfelig schneiden und knusprig braten und danach das Fett abseihen. Die Fava-Creme mit Schnittlauch und dem knusprigem Speck garnieren.


SPEISEN-FOLGE

WEINEMPFEHLUNG:

QUINTO QUARTO PINOT Produzent:

Fran co Terp in

Dieser Pinot Grigio zeigt ein rötliches Orange mit Trübung, da er unfiltriert abgefüllt wurde. Durch eine längere Lagerzeit auf den Schalen kommen mehr Tannin und Farbe in den Wein, er erinnert eher an einen leichten Rotwein. Sehr erfrischend! ab €

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17 99


WEIN & CO

EINGELEGTE ÖL-SARDINEN MIT SARDINENMARINADE Zutaten für Sardinenmarinade:

100 g Fenchel 100 g Karotten 50 g Schalotten 100 ml Noan Olive Oil Extra Virgin (erhältlich bei WEIN & CO) 200 ml Essig ½ l Orangensaft ½ l Gemüsefonds 1 in Scheiben aufgeschnittene Limette 1 in Scheiben aufgeschnittene Orange 1 in Scheiben aufgeschnittene Zitrone 10 g Pfefferkörner 10 g Koriander 50 g Thymian 50 g Kerbel 1 Chilischote

Zubereitung: Jose-Gourmet-Sardinen aus dem WEIN & CO-Shop vom Öl befreien, das Gemüse (Fenchel, Karotte, Schalotten) klein schneiden und in ⅛ l Olivenöl auf niedriger Hitze andünsten. Mit Essig ablöschen und Gemüsefonds und Orangensaft auffüllen. Das restliche Olivenöl beimengen und den Rest der Zitrusfrüchte und Gewürze dazumischen. Alles zusammen aufkochen und auskühlen lassen. Danach über die abgeschwemmten Sardinen gießen. Marinieren, sprich einziehen lassen. Baguette dazu servieren.


SPEISEN-FOLGE

WEINEMPFEHLUNG:

FLORA Produzent:

Mich ael G in d l

Die herrlich frische Cuvée aus Riesling, Muskateller, Sämling und Rivaner entspringt aus Michael Gindls biodynamischen Weingärten, deren Flora und Fauna gesund und lebendig ist! ab €

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WEIN & CO

G A R I D E S S AG A N A K I Zutaten (3 bis 4 Portionen): ½ kg mittelgroße Garnelen 2 frische Tomaten, dazu getrocknete

(Inaudi Pomodori Secchi erhältlich bei WEIN & CO) 1 kleine Zwiebel 1 Knoblauchzehe, fein gehackt 1 kleine grüne Paprika 5 EL Olivenöl 100 ml Weißwein 200 g griechischer Feta (Schafskäse) 2 EL frische Petersilie, fein gehackt Salz, Pfeffer, Oregano und Zitronenthymian Weißbrot

Zubereitung: Die frischen Tomaten waschen, mit heißem Wasser übergießen und die Haut abziehen. Das Fruchtfleisch gemeinsam mit den zuvor kurz in Wasser eingelegten Inaudi Pomodori Secchi im Mixer pürieren. Die Paprika waschen, Stielansatz und Kerne entfernen und das Fruchtfleisch fein hacken. Das Öl in einer Pfanne erhitzen und die feingeschnittene Zwiebel und die klein gehackte Knoblauchzehe darin anschwitzen. Mit Weißwein ablöschen. Paprikastücke zugeben und kurz mitdünsten. Die Tomaten zufügen. Mit Salz, Pfeffer, Oregano und Zitronenthymian würzen. Etwa 30 Minuten köcheln lassen, bis alles zu Brei verkocht ist. Die Garnelen schälen, den schwarzen Darm entfernen, dabei Kopf und Schwanz daran lassen. Kurz kalt waschen, abtropfen. Den Backofen auf 200 Grad vorheizen. Die Garnelen in eine Auflaufform legen und mit den pürierten Tomaten bedecken. Den zerkleinerten Schafskäse darüber streuen. Die Petersilie waschen, die Blätter von den Stängeln zupfen und in das Garnelen-Tomatengemisch legen. Danach die Form in den Backofen stellen und das Garnelen-Saganaki etwa fünf bis zehn Minuten überbacken bzw. den Käse einkochen lassen. Mit Weißbrot servieren.


SPEISEN-FOLGE

WEINEMPFEHLUNG:

TRAUBE, LIEBE, ZEIT Produzent:

Stroh m eier

Keine Zusatzstoffe oder moderne Technik, dafür drei Wochen auf der Maische und 18 Monate im Fass: Die Cuvée aus Zweigelt und Blauer Wildbacher, unfiltriert und ohne Schwefel abgefüllt, ist tief fruchtig und nobel würzig. Unbedingt dekantieren! ab €

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26 99


WEIN & CO

S C H O KO L A D E N O M E L E T T E Zutaten: 30 g Valrhona Manjari-Schokolade (64 %, erhältlich bei WEIN & CO) 1 g Kakaopulver 25 g Staubzucker 1 Ei Evtl. Mangos oder Beeren

Zubereitung: Valrhona-Manjari-Schokolade fein hacken, mit Kakaopulver, Staubzucker und Ei vermengen. Die Pfanne mit Olivenöl ausstreichen und leicht erhitzen. Die Masse in die erhitzte Pfanne geben und, je nach Belieben, reife Mangos oder Beeren darauf legen. Bei 150 Grad im Ofen fertig garen. Mit Staubzucker garnieren.


SPEISEN-FOLGE

WEINEMPFEHLUNG:

ALI BOIT BOIT ET LES 40 BUVEURS Produzent:

Paq u et et Moret

Der letzte Schrei aus Frankreich: „Pet Nats sind Schaumweine, deren Kohlensäure ganz natürlich und ohne Zusätze entsteht. Freaky, funky und wahnsinnig beerig! ab €

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17 99


WEIN & CO

Te x t : A l e x a n d e r R i n n e r h o f e r, F o t o s : P h i l i p p H o r a k

EIN PERFEKTES PA A R ROMANTIK IST VERDAMMTER KÄSE. UND DESSEN GESCHICHTE KITSCHIG. ALSO MUSS MAN IHN EINFACH MIT GUTEM WEISSWEIN UMWERBEN.

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T R A U M - PA A R E

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s war einmal vor langer Zeit. Irgendwo auf dieser Welt. Und wenn sie nicht gestorben sind, so leben sie noch heute. Blödsinn. Ach, was sag ich, totaler Käse. Und zwar der Le Petit Fiancé des Pyrénées. Oder liebevoll „der kleine Verlobte der Pyrenäen“ genannt. Der Name geht runter wie süßer Portwein. Trotzdem ist es besser, den cremigen Ziegenkäse mit Weißwein runterzuspülen. Damit kommt der kleine Kerl echt groß raus: Weich, cremig, leicht salzig und nussig. Und man verträgt den Kitsch, der in diesem Weichkäse steckt, einfach besser: Ein ar-

mer Schäfer verliebte sich einst in eine Sängerin aus Kanada. Kulturunterschiede. Klassenunterschiede. Kontounterschiede. Alles egal – Hauptsache, sie haben sich ein Strohbett geteilt. Rausgekommen ist dieser Käse. Als Liebesfrucht quasi. Und ganz egal, ob die beiden glücklich wurden, mit dem cremigen Geschmackswunder sind wir es heute. Und damit die Romantik nicht gar zu kurz kommt, lacht sich der kleine Pyrenäe stets eine schöne Weiße aus der Savoie an. Genannt: Chignin Bergeron Roussanne, extrajung, Jahrgang 2014 (ab € 1709). Eine Liaison, die man nur so beschreiben kann: verdammt sexy.

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WEIN & CO

HERR BERT ERKLÄRT

Te x t : A c h i m S c h n e y d e r

00:00:00

Fotos: Philipp Horak

WIE VERKOSTE ICH RICHTIG?

G

estatten, Herr Bert. Der Nachname tut nichts zur Sache. Vermutlich kennen Sie meinen besten Freund, den ehemaligen Fußballer und Trainer Herbert Prohaska. Den habe ich seinerzeit in die Welt des Weines und des Weintrinkens eingeführt, und glauben Sie mir, er war so richtig durstig. Wissensdurstig. Nun, da mein Freund Herbert längst fast alles Wissenswerte in sich aufgesogen hat, darf ich mich über das WEIN & CO-Magazin und durchaus mit einem Augenzwinkern an Sie wenden. In diesem Sinne: zum Wohl!

weinco.at/herrbert

1. Ehe ich einen Wein wie diesen blind verkoste, gilt es, ihn erst einmal einzuschenken. Und zwar nicht nur bodenbedeckt. Weil ich, ehe ich mir ein Urteil bilde, den Mund öfter vollnehme …

00:32:14

2. Was sagt mir die Farbe? Je älter der Rotwein, desto heller. Beim Weißwein ist es genau umgekehrt. Im Idealfall halte ich das Glas vor einen weißen Hintergrund. Und sei es eine Serviette.

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HERBERT PROHASKA Zufälle gibt’s. Der Herr Bert hat am gleichen Tag Geburtstag wie sein Freund Prohaska: am 8. August 1955. Und als Herbert 1980 nach Italien zu Inter Mailand ging, hat der Herr Bert ihn begleitet. Quasi Weincoach …

00:39:51


00:40:10

4.

00:50:52

6.

R AT- G E B E R

3. Ich schwenke das Glas in der Luft oder ich ziehe auf dem Tisch rasch eine Sechs mit ihm nach. Was lerne ich? Je langsamer der Wein sich dreht, desto dichter ist er.

5. Ich schlürfe den ersten Schluck, behalte den Wein im Mund und beiße ihn. Bald entfalten sich die Geschmacksaromen und ich bewerte die Textur, sprich ob ölig, samtig oder cremig.

7. Jetzt gehe ich in mich. Hielt der Geschmack, was der Geruch versprochen hat? Waren die Eindrücke aufgrund der Farbe hinsichtlich Intensität und Alter richtig? Dieser war famos!

9. Runter also mit dem Strumpf … Und tatsächlich, ich liege richtig! „Alter Weingarten 2013“ vom Krutzler aus dem Südburgenland, 80 Prozent Blaufränkisch, 20 Zweigelt. Ein großer Wein!

So tief wie möglich halte ich als Nächstes die Nase ins Glas. Man unterscheidet zwischen verschiedenen Aromen wie etwa fruchtig, würzig, rauchig oder karamellisiert.

Ein Spucknapf ist bei Verkostungen von 20 Weinen oder mehr unverzichtbar. Wenn man immer schluckt, erlebt man den letzten Wein nicht mehr …

01:15:09

8. Aber was war’s? Wenn mich nicht alle Sinne trügen, handelt es sich um eine Cuvée. Blaufränkisch ist sicher dabei, vielleicht auch Zweigelt? So, lüften wir das Geheimnis …

01:27:12

10. Und ehe nun der nächste Wein kommt, werd’ ich ein wenig Weißbrot essen. Das ist ideal, um den Geschmack im Mund zu neutralisieren. Prost, Mahlzeit. Bis zum nächsten Mal.

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WEIN & CO

Te x t : M a n f r e d K l i m e k , F o t o s : M i r c o Ta l i e r c i o

EIN VIERTEL GIBT DEN TAKT VOR DARAUF TRINKEN WIR: DAS WEINVIERTEL WAR DAS ERSTE DAC-GEBIET ÖSTERREICHS UND PROFITIERT NOCH HEUTE VON DIESER Q U A L I TÄT S O F F E N S I V E . W I R E R K L Ä R E N , W A S HINTER DEM BEGRIFF STEHT UND BITTEN SECHS WINZER VOR DEN VORHANG.

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WKEOGP- FWZ EE II SL EE R

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ie meisten Revolutionen sind laut. Man kann sie nicht überhören. Sie detonieren und die Druckwelle ändert alles, was einmal gewiss und sicher war. Revolution und revolutionär sind inzwischen leider sehr inflationär gebrauchte Begriffe. So wird viel Revolutionäres auch zur Mode erklärt, die nächstes Jahr durch die nächste modische Revolution abgelöst wird.

Doch das, was 2003 im Weinviertel entstand, kann man mittlerweile als Revolution bezeichnen, denn die Schaffung des Herkunftssystems „Districtus Austriae Controllatus“ hat die Erscheinung des Weinbaus in Österreich verändert. Der komplizierte lateinische Begriff bedeutet „kontrollierte österreichische Herkunftsbezeichnung“ und kennzeichnet Qualitätsweine, die besonders typisch für das vor dem Kürzel DAC angegebene Weinbaugebiet schmecken.

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WEIN & CO

Die Idee, die Herkunft des Weins (DAC-System) in den Mittelpunkt zu stellen, entstand Mitte der 1990er-Jahre. Damals war die Kennzeichnung der österreichischen Weine recht uneinheitlich, keiner wusste so recht, woher der Wein kam und ob auch hundertprozentig das drin war, was am Etikett draufstand. Einzig die Wachau hatte mit Steinfeder, Federspiel und Smaragd ein klar verständliches Konzept durchgesetzt. Wer Wein aus der Wachau trank, wusste, welche Art Wein er im Glas hatte.

Der Weinviertel DAC sorgte für Qualität und gab der Region einen Sonderstatus. Das nennt man Win-win-Situation. Als dann der internationale Weinjournalismus und sein wichtigster Repräsentant, Robert Parker, ein wohlwollendes Auge auf den österreichischen Wein zu werfen begannen, beklagten die Tester, dass sie sich mit den vielen uneinheitlichen Begriffen auf den Flaschen nicht auskennen würden: Sorte, Region, vielleicht noch Lage. Im zentralen Hauptquartier des österreichischen Weins, der Weinmarketing in Wien, erkannte man Handlungsbedarf. Und dass hier Ordnung gemacht werden müsse, ein einheitliches System der Gebiete zu installieren war. Klare Worte für eine einfache Qualitätspyramide. Eigentlich logisch. So wurde das Herkunftssystem für besonders gebietstypische Weine (DAC-Weine) ins Leben gerufen. Doch so schnell wie geplant ging es dann

doch nicht voran, denn viele Weinbauern wollten ihre tradierten Unterscheidungsmerkmale nicht einfach einem neuen Überbau unterordnen. Überzeugungsarbeit war gefragt und viele Gespräche, einige davon bis ins Morgengrauen, führten dazu, dass das Weinviertel die Chance nutzte und als erstes Gebiet Österreichs das neue System einführte. Manch einer wunderte sich über das Vorpreschen. Doch ist es leicht zu verstehen: Das Weinviertel hatte wenig zu verlieren. Man erkannte, dass ein besonders typischer Herkunftswein (Weinviertel DAC) dem Gebiet einen Sonderstatus gab, der als Verbesserung der Weinqualität zu Buche schlug. Das war, was man heute eine Win-win-Situation nennt. DAC-Wein aus dem Weinviertel ist seither immer nur Grüner Veltliner, seine Trauben müssen zu 100 Prozent aus der Region stammen, er darf maximal sechs Gramm Restzucker pro Liter haben und zwischen zwölf und dreizehn Prozent Alkohol mitbringen. Farbe und Geschmack sollen Sorte und Gebiet erkennbar widerspiegeln. Eben pfeffrig-würzig. Nur so darf der Wein die Herkunftsbezeichnung Weinviertel DAC tragen. Eine Revolution also. Die man heute gar nicht mehr nachvollziehen kann, denn die Kriterien für den DAC sind inzwischen selbstverständlich und dienen dem Konsumenten als bewährte Garantie für sauberen und oft auch grandiosen Weinviertler Wein. Die Bezeichnung DAC hat sich den Konsumenten zudem als Erweiterung der bestimmenden Qualitätsweine eingeprägt. Es ist so, als wäre er immer dagewesen. Im Jahr 2009 wurde im Weinviertel die längst überfällige DAC-Reserve zugelassen und damit der einzige Geburtsfehler des Projekts beseitigt. Anders wie bei den klassischen Weinviertel DAC-Weinen ist bei der Reserve auch ein zarter Holzton zugelassen (beim Veltliner ohnehin eher eine Seltenheit) und der Wein darf auch Spuren der Edelfäule Botrytis mitbringen. Als Gegengewicht dieser Liberalisierung wurden die Auflagen und Kontrollen für die Reserve zusätzlich verschärft. Und so ist dann doch eine kleine Elite entstanden – etwas, das man anfangs vermeiden wollte. Dem Konsumenten kann das egal sein. Weinviertel DAC schmeckt!

GRUNDVERSCHIEDEN GUT Die Weinviertler DAC-Winzer, die wir hier vorstellen, könnten unterschiedlicher kaum sein, haben aber eine Gemeinsamkeit: Sie trauen ihrer Region mehr zu als viele andere Winzer des Weinviertels. Etwa das Winzerpaar Marion und Manfred Ebner-Ebenauer, die derzeit wohl modernsten Winzer der Region. Ihr Weinviertel DAC aus der Lage Birthal ist ein Musterbeispiel eines eleganten Veltliners

internationalen Stils – ein Botschafter der Sorte. Der Veltliner der Familie Zull hingegen ist ein Tiefstapler wie viele der außergewöhnlichen Veltliner dieser noch immer unentdeckten Spitzenwinzer. Franz und Petra Prechtl haben ihre Veltliner dem Boden verschrieben – selten hat ein Winzer so tief gegraben, nur um zu sehen, worin sein Reben wurzeln. Ingrid Groiss manifestiert mit ihrer sehr aro-

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matischen Handschrift die Würzigkeit des Veltliners. Norbert Bauer hat auf seiner Lage Diermannsee auch alte Reben stehen, die für einen der gehaltvollsten Weinviertel DAC Veltliner der Region verantwortlich sind. Franz und Regina Stift vollenden unsere DAC-Weinrunde mit einem traditionellen leichten „Spaßwein“ so unkompliziert, wie das Leben manchmal sein sollte.


WKEOGP- FWZ EE II SL EE R

WEINVIERTEL DAC GRÜNER VELTLINER CLASSIC

WEINVIERTEL DAC GRÜNER VELTLINER

Produzent:

Prechtl

ab €

Produzent:

Produzent:

E b n erE b en au er

Groi ss

Dieser würdige Vertreter aus dem Weinviertel stammt aus den vom Urmeer zurückgelassenen Sandbänken der Lage Birthal! Schmeckt einfach hervorragend.

Franz Prechtl beherrscht es perfekt, aus verschiedenen Böden ganz unterschiedliche Veltliner zu keltern! Der Weinviertel DAC Classic besticht durch glockenklare, frischknackige Fruchtnoten.

ab €

10 79

Ein überaus lebendiger Weinviertel DAC von Ingrid Groiss aus Breitenwaida: frische Apfelaromen, feine Granny-SmithFrucht, leichte Pfefferwürze und wunderschöne Frische. ab €

8 99

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WEINVIERTEL DAC GRÜNER VELTLINER CLASSIC

WEINVIERTEL DAC GRÜNER VELTLINER DIERMANNSEE ALTE REBEN

Produzent:

W i n z e r h of St i ft

B au er

Typischer geht’s in Sachen Grüner Veltliner nicht: Zartes, feinfruchtiges Pfefferl, ausgewogener und würziger Geschmack und herrliche Frucht ergeben einen Wein, der viel Spaß macht!

43 Jahre alte, wurzelechte Reben, gewachsen in den steilsten Lagen, bringen Kraft und Fülle in diesen herrlichen Grünen Veltliner! Sehr saftig mit feinen gelben Tropenfruchtnoten.

ab €

WEINVIERTEL DAC GRÜNER VELTLINER

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Produzent:

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ab €

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WEINVIERTEL DAC GRÜNER VELTLINER Produzent:

Z ul l Saftiger Grüner Veltliner mit zartpfeffriger Kräuterwürze, duftigfrischen und eleganten Aromen nach Birnen und kerniger Säure. Ein klassischer Weinviertler mit Würze und Pfefferl. ab €

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WEINBA U N ACH PLA N Te x t : M a t t h i a s B o e c k l

Ö s t e r r e i c h s Tr a d i t i o n s w e i n g ü t e r z e i g e n a u c h i n S a c h e n B a u k u l t u r Flagge. Rund um die Jahrtausendwende wurden – international preisgekrönt – vor allem Produktions- und Präsentationsräume zeitgemäß neu gebaut. Nun folgt auf dem Weg zu ganzheitlichen Angeboten der behutsame Ausbau mit Zusatzfunktionen. Das Weingut Malat wagte ein Pionierprojekt und hat mittlerweile über vier Jahre beste Erfahrung damit gemacht.

Fotos: beigestellt

WEIN & CO


LEBENS-RÄUME

DER WEIN, DIE LANDSCHAFT

A

ls Anbaugebiet für Weißweine höchster Güte ist die Wachau längst ein international erfolgreicher Markenname. Sie ist aber auch uraltes Kulturland und beliebtes Ausflugsziel. Die Lebensbereiche verknüpfen sich perfekt im milden Landstrich zwischen Donau und Stift Göttweig, das hier vor naWohnen im hezu tausend Jahren auf einem Weingarten liegt seit Jahren Hügel gegründet wurde und mit mehr und mehr seinen monumentalen Barock- im Trend. Dem bauten die ausgedehnten Wein- konnte, vor allem wollte sich gärten an den sanften Hängen auch das Weinüberblickt. Entlang des Südufers gut Malat nicht der Donau, gegenüber von Wei- verschließen. ßenkirchen, Stein und Krems, liegen die malerischen Ortschaften Rossatz, Mautern und Palt inmitten ausgedehnter Rebkulturen. Terroir und Klima schaffen eine charakteristische Note, angebaut werden hier traditionell Riesling und der klassische Grüne Veltliner, seit einiger Zeit aber auch Burgundersorten wie Pinot Blanc und Chardonnay. Anders als in klassischen Destinationen wie Dürnstein am Nordufer der Donau gab es am Südufer – abgesehen von Sommerfrischen der Großstädter – bislang neben dem Weinbau nur wenig Tourismus. Das änderte sich aber in den vergangenen Jahren: Ein gezielter, speziell auf Wein ausgerichteter Genusstourismus begann sich nun zu etablieren.

GENUSSVERTIEFUNG – DIE HOTELIDEE Die Idee ist so einfach wie naheliegend: In der Großstadtzivilisation schätzen wir zwar hochwertige Produkte, verlieren aber gleichzeitig immer mehr den Kontakt zu den Grundlagen unserer Kultur,

können Pflanzen und Tiere kaum mehr in ihrem natürlichen Zusammenhängen erfahren und begreifen. So entstand ein immer stärkeres Interesse an jenen Orten und Menschen, die hochwertige Lebens- und Genussmittel hervorbringen. Den Wein will man nun nicht mehr nur im Restaurant oder zuhause genießen, sondern dort, wo er wächst und gekeltert wird. Im Weingut. In den Weingärten. Mit dem Winzer, der sie macht. In Häusern aus ortstypischen Materialien. Es liegt in der Natur der Sache, dass diese Art von Weintourismus keine Massenveranstaltung sein kann. Es sind meist kleinere Gruppen, die sich auf die Entdeckungsreise in die Wein-Landschaft begeben, Kulturinteressierte, Kenner der speziellen kulinarischen und önologischen Spezialitäten der Region. Der Besuch eines Weinguts und eines guten Gasthauses oder Restaurants gehört zum Programm, aber danach? Heimfahren ist nur die zweitbeste Option, noch schöner ist es, gleich an Ort und Stelle zu übernachten und inmitten der Weingärten wieder aufzuwachen.

DIE IDEE Beim Weingut Malat in Palt reagierte man schon 2012 mit Ambition auf den neuen Genusstourismus. Michael Malat, der junge, international orientierte Chef des seit 1722 in Palt produzierenden Familienbetriebs, erkannte Potenzial in einem alten Hafnerhaus neben dem Weingut. Als man es erworben hatte, begann er die Umbauplanung mit den Wiener Architekten Ernst Tschabuschnig und Christian Mandler. Man kannte sich von der „Tour de Vin“, die von österreichischen Traditionsweingütern alljährlich im Mai veranstaltet wird. Gemeinsam entwickelte man das Konzept, das vor allem drei Ziele erreichen sollte: Für eine authentische Stimmung möglichst viel von der Sinnlichkeit des Bestands erhalten, den Gästen einen möglichst unmittelbaren Kontakt mit den Weingärten bieten und Erweiterungsfunktionen für das Weingut selbst unterbringen. Natürlich sollte die Architekturqualität auch das Niveau der berühmten Weinmarke halten.

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Genusstourismus – so heißt das Zauberwort. Man möchte gut essen, man möchte gut trinken. Was man nicht möchte, ist mit dem Auto spät in der Nacht noch heimzufahren. Aufwachen im Weingarten – Urlaub für die Sinne.


LEBENS-RÄUME

DREI HÄUSER UM EINEN HOF Die Architekten reagierten auf dieses Programm mit der Aufteilung der Funktionen auf drei Baukörper, von denen zwei neu gebaut wurden. Die ortsüblichen Maßstäbe und Bauvolumen sollten eingehalten, nur wenige Materialien verwendet und vor allem einheimische Firmen beschäftigt werden. Nicht nur beim Wein ist die Herkunft entscheidend. Das alte Hafnerhaus wurde aufgestockt und beherbergt nun auf zwei Ebenen Rezeption, zehn Gästezimmer und Suiten. In den beiden neu gebauten Häusern finden sich ein multifunktionaler Raum für Frühstück und Veranstaltungen sowie ein Showroom und das Büro des Firmenchefs, dessen Schwester das Hotel führt: „Da gibt es Synergien, die neue Übernachtungsfunktion nützt dem Betrieb“, sagt Michael Malat nach vier Saisonen Erfahrung mit dem Boutique-Hotel. Der Zuschnitt der drei Häuser ist markant und setzt in traditionellen Materialien, aber eigenständigen neuen Formen die lokale Baukultur auf eine intelligente Weise fort. Die Obergeschoße ruhen auf Steinmauerwerk und traditionellen weißen Putzwänden. Sie sind in Holzbauweise ausgeführt und ragen in den Innenhof aus. Beim Hafnerhaus wählten die Architekten massives Kreuzlagenholz für die Trennwände zwischen den Gästezimmern im ausgebauten Obergeschoß. Der Heizwärme- und Kühlbedarf wird von einer Grundwasser-Wärmepumpenanlage produziert.

erbaute Bewirtungshaus und bietet mit seinen großflächigen und zu öffnenden Glaswänden, Steinmauern und Terrassen einen stimmungsvollen Übergang in die unmittelbar anschließenden Weingärten. Es ist mit einer Brücke mit dem dritten Haus verbunden, das an der Straße das Ensemble abschließt und sich über einen weiteren Steg mit dem Weingut auf der anderen Straßenseite verbindet. Im Erdgeschoß gibt es einen Präsentationsraum, im IM HAFNERObergeschoß liegt das Büro mit schönem Südblick. HAUS Seitlich führt eine Treppe auf die Holzdeck-ProIm Jahr 2012 menade, die das Bewirtungshaus in luftiger Höhe hat man auch mit der Terrasse vor dem Büro verbindet – von hier im Weingut aus kann Michael Malat nicht nur einen Rundblick Malat die Zeiüber seine Reben genießen, sondern über die zweite chen der Zeit erkannt und Brücke auch direkt die Produktion im alten Weingut reagiert. Ein auf der anderen Straßenseite erreichen. altes HafnerIm Betrieb hat man auch schon kleine Ergänhaus wurde zungen vorgenommen wie etwa ein Holzdeck auf erworben und der Steinmauer Richtung Süden zu den Weingärten, in die Hände der Wiener das nun eine großzügig-kontemplative SitzgelegenArchitekten heit für die Weingourmets bietet. Ein rundum kultiErnst Tschaviertes Ambiente ist entstanden, vom Spitzenwein buschnig über die anspruchsvoll gestalteten Häuser bis zur und Christian unschlagbaren Lage am Fuße des berühmten BaMandler gelegt. Heute rockstifts. locken zehn Zimmer und Suiten in einem Ambiente, das eines garantiert: verdammt hohen Wohlfühlfaktor.

DEN ORT SPÜREN, KULTUR SCHAFFEN

Den Besucher empfängt ein überaus stimmiges Ambiente. Gleich am Eingang in den Hof beginnt das Thema alt und neu: Eine Natursteinmauer traditioneller Art, gefühlvoll neu aufgeschichtet aus Abbruchmaterial, trennt den Innenhof von der Straße. Hat man das Holztor passiert, liegt rechts das sanierte und aufgestockte Hafnerhaus mit den Gästezimmern. Von den südseitig ausgerichteten Suiten im Obergeschoß mit eingebauten Emporen, schönen Eichenböden und Möbeln des nahen Premiumherstellers Wittmann genießt man einen spektakulären Blick auf das Stift Göttweig. In der Mitte des Innenhofs steht das neu

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Malat Drei verschiedene Crazy Creatures zieren die Etiketten des neuen Grünen Veltliners von Michael Malat. Schaut lustig aus und schmeckt vorzüglich – frisch, frech und crispy! ab €

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SCHLAFTRUNKEN EIN NACHMITTAGSAUSFLUG ZWECKS EINKAUF IM WEINGUT NIGL HÄTTE ES WERDEN SOLLEN, GEWORDEN IST ES EIN KURZURLAUB. EIN KURZURLAUB FÜR DIE SINNE. SCHAUEN, SCHMECKEN, RIECHEN. UND ZUM DRÜBERSTREUEN FRÜHSTÜCKEN. Te x t : A c h i m S c h n e y d e r, F o t o s : M i r c o Ta l i e r c i o


K A T EK RO- PF FRZÜEHI S LE TÜCK

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egonnen hat alles mit einem vermeintlich gut gemeinten Vorsatz. Nichts trinken, oder zumindest fast nichts, bestenfalls ein Achtel kosten oder maximal zwei. Etwas essen. Und ein bisserl was einkaufen – ja, das auf jeden Fall, deswegen bin ich ja hier – und dann schön brav wieder nach Hause fahren. Davor vielleicht zwecks körperlicher Betätigung noch kurz hinaufspazieren auf die ehrwürdige Ruine Senftenberg, den Blick über das malerische Kremstal schweifen lassen und die ausnehmend gute Luft atmen. Doch bisweilen kommt es anders, als man denkt. Oder plant. Oder geplant hat. Und in Wahrheit sind Vorsätze mitunter ja ohnehin dazu da, gebrochen zu werden. Außerdem ist die Luft auch im Innenhof gut, in dem ich gerade sitze, und die Ruine von unten betrachtet vermutlich auch nicht minder eindrucksvoll, als stünde man oben. Nur das mit dem Blick über ein Tal ist halt so eine Sache, wenn man in einem Innenhof sitzt. Aber zu verschmerzen. Vor allem mit der Aussicht auf ein gutes Glas Wein. „Ist der Chef im Haus?“, frage ich. „Der kommt in einer Stunde“, antwortet der freundliche Kellner. „Darf ich Ihnen in der Zwischenzeit etwas bringen?“ Er darf. In Wahrheit soll er sogar. Schließlich ist der Nachmittag inzwischen eingeläutet. Der Blick durch das offene Seitentor hinüber auf die Kirchturmuhr verrät es. „Einen leichten Weißen bitte.“ „Einen Grünen Veltliner?“ „Gerne.“ Kirchenberg 1 lautet die geschichtsträchtige Adresse. Kirchenberg 1 in 3541 Senftenberg, keine zehn Kilometer vom Zentrum von Krems entfernt. Fährt man von hier aus weiter taleinwärts, erreicht man rasch das mystische Waldviertel. Rund um das alte Gemäuer der Nigls aber

dominieren noch die terrassierten, meist sehr steilen Weingärten mit den Urgesteinsböden, und dieser verwitterte Granit gibt den Weinen ihre charakteristische Mineralität. 800 Jahre ist das Gebäude alt. Das Gebäude, in dem sich heute der Verkaufsshop, das stilvolle Heurigenlokal und das zauberische Hotel mit den zwölf Zimmern befinden. Einst verbarg sich hinter den dicken Mauern ein Lesehof der Domäne Starhemberg, und bevor die Familie Nigl dieses Refugium erwarb, lag es jahrzehntelang brach, dem Verfall mehr oder weniger preisgegeben. Dann jedoch ging es bald Schlag auf Schlag. Es wurde restauriert, es wurde modernisiert, es wurde investiert. Nicht nur Geld, vor allem auch Gefühl. Gefühl für das Alte. „Geschichte wirft man nicht einfach weg“, sagt Martin Nigl, der inzwischen – und zwei Achtel Veltliner später – in seinem traumhaft schönen Besitz eingetroffen ist und seither neben mir sitzt. „Also haben wir so viel wie möglich von der ursprünglichen Bausubstanz bewahrt.“ Daher gleicht auch kein Zimmer dem anderen. Man musste und wollte sich den Gegebenheiten unterordnen, und so sind meterdicke Wände, Holz- und Steinfußböden, Deckenbalken und

RIESLING SENFTENBERGER PIRI DAC RESERVE

Die Urgesteinsböden rund um Senftenberg garantieren mineralische Weine, die Betten beim Nigl einen erholsamen Tiefschlaf. Vor allem in Zusammenspiel mit dem herrlichen Wein …

Martin Nigls Weine zeichnen sich durch eine fast kristalline Mineralität aus, sein Riesling der Spitzenlage Senftenberger Piri zeigt dazu frische Frucht und eine unglaubliche Eleganz. ab €

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Gewölbe größtenteils original erhalten. Kombiniert mit Glas und hellem Lärchenholz wurde ungemein stilsicher ein historisch-heutiges Ambiente geschaffen, in man sich in der Sekunde heimelig und wohlfühlt. Sauwohl. Und im charmanten Innenhof deutet nur wenig auf ein Weingut hin. Nussbäume stehen da und Rosenstöcke, die Symbole für Schönheit und Beständigkeit, und die Tische sind teils in der Wiese platziert, teils auf sogenanntem Stöckelpflaster. Es ist unsagbar idyllisch.

Die hohen Tanks muten wie eine Häuserschlucht an, die vergleichsweise verschwindend kleinen Holzfässer verlieren sich im Großstadtdschungel. „Wollen Sie vielleicht etwas anderes kosten?“, fragt Martin Nigl. „Gegenfrage: Ist das Hotel ausgebucht?“ „Nein“, sagt Martin Nigl. „Dann koste ich gerne noch etwas anderes“, sage ich. „Dann kommen Sie“, sagt Martin Nigl und steht auf. Ich folge. Und bin ob der Tatsache, stets ein NotNecessaire im Handschuhfach mitzuführen, einmal mehr zufrieden mit mir. Dass Martin Nigl nun zu seinem Auto geht, verwirrt mich kurzfristig. „Sie werden doch den Wein nicht von irgendwo holen müssen?“ Nigl lacht. „Nein, steigen Sie ein, wir fahren in den Keller.“ Wir holpern über zeitweilig recht unwegsames Gelände durch die Weingärten und erreichen nach wenigen Minuten die kleine Ortschaft Priel. Hier ist Martin Nigl aufgewachsen, hier hat Vater Josef eine Landwirtschaft betrieben und nebenbei ein wenig Weinbau.

Der Keller, der sich hier befindet, ist freilich kein Keller. Der Keller ist eine Halle. Die hohen Tanks muten geradezu futuristisch und wie eine Häuserschlucht an, die vergleichsweise verschwindend kleinen Holzfässer verlieren sich regelrecht in diesem Großstadtdschungel. Ich bekomme ein Glas in die Hand gedrückt und wir machen uns auf den Weg von Fass zu Fass, von Tank zu Tank, von Hochhaus zu Hochhaus. Während wir in der Folge diverse Jahrgänge probieren und im Gespräch draufkommen, dass wir beide demselben entstammen – 1966 nämlich –, beschließen wir das Du. Martin, der sich ab dem Jahr 1986 ausschließlich auf Weinbau fokussiert hat, ist kein großer Freund wuchtiger Weine. „Es ist keine Kunst, im Keller einen Wein mit 14 Prozent Alkohol zu machen. Die Kunst besteht darin, einen Wein mit zwölf Prozent entstehen zu lassen, und dabei alles, was er aus dem Weingarten mitbringt, unversehrt in die Flasche zu bekommen: Frucht, Finesse, Eleganz, Dichte und Mineralität.“

GRÜNER VELTLINER SENFTENBERGER PELLINGEN PRIVAT Meister Nigl bittet zur Kostprobe. Zu diesem Zweck öffnet Martin aber nicht nur Flaschen, hin und wieder holt er den guten Schluck gleich direkt aus dem Fass oder dem Tank.

Absolut großartiger Grüner Veltliner: nussigrauchige FruchtGewürz-Mischung mit jeder Menge Schmelz und viel Kraft. Die schöne Extraktsüße spiegelt sich in exotischen Aromen wider. ab €

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Der saubere und klare Ausbau im Stahltank sei dabei nicht mehr und nicht weniger als eine handwerklich perfekt absolvierte Pflichtübung. „Die Kür passiert im Weingarten, denn im Fass kann ich nichts mehr verbessern, da kann ich nur noch mit höchster Sorgfalt bewahren.“ Knapp 30 Hektar bewirtschaftet Martin Nigl. Rund 15 in Krems, die andere Hälfte in Senftenberg. Die Sorten? Hauptsächlich Riesling und Grüner Veltliner. „Für diese beiden sind die Böden absolut ideal. Und dazu das Mikroklima mit den großen Temperaturunterschieden. Auf heiße Sommertage folgen nicht zuletzt wegen der Nähe zum Waldviertel oft kühle Nächte. Das bedeutet, dass die von der Hitze des Tages gedehnten Beerenhäute die vielfältigen Aromen der kühlen Nächte ganz wunderbar aufnehmen können.“ Wenn schließlich die Zeit der Lese gekommen ist, so dauert die bis zu sechs Wochen. „Weil jeder einzelne Weingarten auf mehrere Durchgänge kommt. Das garantiert, dass wirklich nur die reifsten Trauben geerntet werden.“ Und das nahezu ausschließlich von Hand. Die Luft ist inzwischen dunkel. Aber immer noch warm. Schummriges Licht erhellt den Innenhof, die Ruine thront gut beleuchtet direkt ober mir, das Bratl vom Schwein und die Waldviertler Knödel sind ein Gedicht und der famose Pinot Noir wenig später ist eine mehr als willkommene Zugabe. Ich bekomme ein Zimmer zugeteilt. Piri heißt es. Benannt nach dem Grünen Veltliner Senftenberger Piri, einem von sieben verschiedenen „Grünen“. Habe ich wirklich alle gekostet? Ich denke ja. Und auch über die sechs verschiedenen Rieslinge habe ich mir – jeweils ein Schluck nur – einen Überblick verschafft. Sie allesamt machen große Freude. Wie auch der Gelbe Muskateller, wie auch der Sauvignon Blanc.

Der nächste Tag. Geschlafen habe ich wie ein Stein, tief und fest und eingehüllt in klare Kremstaler Luft. Nach- oder Nebenwirkungen? Keine. Überhaupt keine. Nur gute Erinnerungen. Und ein leises Hungergefühl. In der gemütlichen Gastwirtschaft, die noch vor wenigen Jahren ein mit zwei Hauben dekoriertes und recht feines Restaurant war, ehe Martin Nigl beschloss, auf Wirtshaus mit veredelter regionaler Küche umzusatteln, wartet ein Frühstück auf mich. Der Guglhupf ist warm, der herrliche Schinken vom Bauern, der Käse vom Feinsten, das Brot saftig und die Semmel resch. Katerfrühstück? Keine Rede. Nicht einmal Kätzchen. Vielmehr krönender Abschluss. Krönender Abschluss einen zufälligen Kurzurlaubes. Das Not-Necessaire wird wieder im Handschuhfach verstaut. Und der Kofferraum befüllt. Erstaunlich, wie viele Sechserkartons da hineinpassen.

Produkte aus der Region machen das morgendliche Frühstücksglück perfekt und in Wahrheit würde man schon bald am liebsten dort weitermachen, wo man am Abend aufgehört hat.

GRÜNER VELTLINER GÄRTLING Dieser fruchtbetonte, pfeffrige Grüner Veltliner läutet beschwingt, offenherzig, süffig und unkompliziert den Sommer ein. Genau das Richtige für laue Abende unter dem Sternenhimmel! ab €

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K AT E R - F R Ü H S T Ü C K


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Te x t : A c h i m S c h n e y d e r, F o t o s : M i r c o Ta l i e r c i o

D ER U N B EST ECH L ICH E ODER : „A B E R K ÄUF L ICH BI N I C H S C H ON . “ A B S U R D E S T H E AT E R . T E I LW E I S E Z U M I N D E S T. HEINZ KAMMERER TRIFFT PAULUS MANKER. PAULUS MANKER ISST THUNFISCH. EIN EINAKTER.

ERSTE SZENE

„Ich. Und ich mache keine Scherze.“ „Herr Peter!?“ H e r r P e t e r (S e k u n d e n sp äte r vo n l i n k s ko m m e n d) : „Ja?“ K a m m e r e r : „Paulus Manker möchte Thunfisch.“ H e r r P e t e r : „Thunfisch ist keiner im Haus.“ K a m m e r e r : „Das hab ich ihm auch schon gesagt.“ H e r r P e t e r (zu M a n ke r): „Darf’s vielleicht Lachs sein?“ M a n k e r (b r ü l l t) : „Thunfisch!!!“ K a m m e r e r (b e s c h w i c h t i g e n d) : „Herr Peter, können S’ bitte einen Thunfisch organisieren?“ H e r r P e t e r : „Ich werde mich bemühen.“ M a n k e r (zu H e r r n P e te r) : „Und wechseln S’ die Krawatte, die ist scheußlich.“ K a m m e r e r (zu m s tu m m e n Ze u g e n): „Kein Wunder, dass Paulus Manker in dutzenden Lokalen in Wien Lokalverbot hat …“ Manker:

K a m m e r e r (l a u t d u rc h d i e F i l i a l e r u fe n d):

Person en : Pa u l u s M a n k er, Sc h a u sp ieler, Reg isseu r u n d Au to r; H e i n z Ka m m erer, WEIN &  C O -C h ef; H e r r Pe ter, Kel l n er; ei n stu m m er Zeu g e. O rt d er H a n d l u n g : a n d er B a r d er WEIN &  C O -Fi l i a le i n d e r Ja som irg ottstra ße i n Wien a m seh r frü h en Vorm itta g .

„Dann gehe ich wieder!“ K a m m e r e r (e r s ta u n t) : „Warum?“ M a n k e r : „Weil Thunfisch ausgemacht war und jetzt keiner da ist. Gegrillter Thunfisch. Hast du meine Nachricht nicht gelesen?“ K a m m e r e r : „Doch, aber ich dachte an einen Scherz. Wer isst schon Thunfisch in der Früh?“ M a n k e r (e r b o s t) :

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TISCH-HERREN

PAULUS MANKER Geboren am 25. J채nner 1958 in Wien als Sohn der Schauspielerin Hilde Sochor und des Theaterdirektors Gustav Manker, gilt der Regisseur, Schauspieler, Autor und Drehbuchautor als einer der eigenwilligsten wie auch umstrittensten K체nstler im deutschen Sprachraum.

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TISCH-HERREN

ZWEITE SZENE Person en : d iesel b en . O rt d er H a n d l u n g : b ei T isc h i m Resta u ra n tb erei c h d er F iliale.

„Herr Peter, her mit Ihnen. Aber rasch!“ H e r r P e t e r (t r i t t a n d e n T i s c h) : „Ja?“ M a n k e r : „Nehmen S’ den Thunfisch ab morgen auf die Karte, der ist exzellent. Und noch ein Soda mit Zitrone.“ H e r r P e t e r : „Sehr wohl.“ M a n k e r : „Seien S’ nicht so unterwürfig.“ K a m m e r e r (z u m s tu m m e n Ze u g e n) : „Ein Glück, dass es ihm schmeckt. Im Nachbarlokal hat er einmal einem Kellner einen Aschenbecher nachgeschmissen.“ M a n ke r : „Im Nachbarlokal hab ich einmal einem Kellner einen Aschenbecher nachgeschmissen. Der hat sich aber leider geduckt, darum ist nur der Spiegel zu Bruch gegangen. Aber hier gibt es ja keine Aschenbecher.“ K a m m e r e r : „Weil wir ein Nichtraucherlokal sind.“ M a n k e r : „Das finde ich gut, du Krötenficker!“ K a m m e r e r (zu m s tu m m e n Ze u g e n) : „Das muss ich Ihnen kurz erklären: Ich bin quasi von Beginn an Unterstützer von Mankers legendärer ,Alma‘-Inszenierung, die heuer in ihre 20. Saison ging. Und da gibt es die Figur eines Biologen namens Kammerer und das Zitat ,Kammerer, du Krötenficker!‘ Ich werde also sozusagen Vorstellung für Vorstellung dafür beschimpft, dass ich Geld gebe.“ M a n k e r (n a c h e i n e r k u r ze n P a u s e) : „Treffen sich zwei Eisenbahner. Sagt der eine: ,Einmal bin ich von da nach dort gefahren, da hab ich auf den Gleisen eine nackte Frau liegen sehen und hab eine Vollbremsung …“ K a m m e r e r (u n te r b r i c h t) : „Den kenn ich schon … Kennst du den? Ein älteres Ehepaar sitzt beim Essen und sie patzt sich an. Sagt sie: ,Mist, jetzt schau ich aus wie eine …‘“ M a n k e r (u n te r b r i c h t) : „Den kenne wiederum ich. Außerdem muss es kein Ehepaar sein und schon gar kein älteres. Überlass die Kunst des Witzeerzählens mir.“ K a m m e r e r : „Du bist ja auch der Künstler.“ M a n k e r : „Weil ich einen guten Charakter habe. Ein guter Charakter ist Voraussetzung, um Künstler werden zu können. Du wiederum hast keinen guten Charakter, also bist du Geschäftsmann. Und Schlitzohr. (Ku r ze P a u s e) Und Kunstfreund und Gourmet, wie ich zugeben muss.“ K a m m e r e r : : „Gourmet bist auch du. Vor allem aber bist du ein klassischer Impresario, ein Theatermacher, der sich nicht zu schade ist, auch den Platzanweiser zu geben, wenn Not am Mann ist. Das bewundere ich. Und in Wahrheit bist du ein sehr lieber Mensch.“ M a n k e r : „Mit Lob gehe ich gelassen um. Aber sag das mit dem lieben Menschen nicht zu laut, das ruiniert meinen Ruf. Vor allem bin ich aber eines: Ich bin käuflich, aber nicht bestechlich! Ich nehme Geld, mache aber trotzdem nur, was ich will.“ M a n k e r (l a u t) :

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„Noch Wünsche?“ „Nein.“ H e r r P e t e r : „Champagner vielleicht?“ M a n k e r : „Es ist helllichter Vormittag!“ H e r r P e t e r : „Irgendwo ist es sicher schon dunkel.“ M a n k e r : „Der war gut …“ K a m m e r e r : „So sehr du dich beim Essen auskennst, beim Trinken bist du ein reiner Markentrinker.“ M a n ke r : „Ich trinke Champagner von Pol Roger, das war auch der Lieblingschampagner von Winston Churchill. Und den trinke ich, weil er gut ist. Nicht, weil die Marke bekannt und der Champagner teuer ist.“ H e r r P e t e r : „Wir hätten einen da …“ M a n k e r : „Nein.“ (k u r z e P a u s e) „Diesem Gespräch fehlt das Niveau.“ K a m m e r e r : „Du kannst ja eines reinbringen.“ M a n k e r : „Sex ohne Liebe gibt es nicht. Liebe ist immer dabei. Auch wenn’s nur für zwei Minuten ist. Oder für zehn. Das nennt man das Casanova-Syndrom. Casanova hat die Frauen niemals reingelegt, der hat sie im Moment des Verführens tatsächlich immer abgöttisch geliebt. Und jetzt werde ich zahlen. (l a u t) Herr Peter …!“ K a m m e r e r : „Du bist mein Gast.“ M a n k e r : „Nein, ich zahle.“ H e r r P e t e r (ko m m t a n d e n T i s c h) :

Manker:

M a n ke r za h l t , s te h t a u f u n d g e h t .

„Ich mag ihn. Für seine Authentizität. Obwohl: Hin und wieder ist er ein wenig überauthentisch …“ K a m m e r e r (zu m s tu m m e n Ze u g e n) :

VORHANG


WEIN & CO

GINDERASSA Te x t : B e r n h a r d H l a v i c k a , F o t o s : P h i l i p p H o r a k

HOCH DIE TASSEN! UND IN DEN TASSEN EIN ALTER BEKANNTER – DER GIN.

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MONKEY 47 SCHWARZWALD DRY GIN 0,5 L

HENDRICK’S GIN 0,7 L

MARTIN MILLER’S GIN 0,7 L

Der Shootingstar der letzten Jahre kommt aus Deutschland. Und zwar aus dem Schwarzwald. Der Legende nach hat ein britischer Commander namens Collins dort in der Nachkriegszeit den Gasthof zum Wilden Affen geführt und einen Gin hergestellt, und nach dieser nun wiederentdeckten Rezeptur wurde 2010 der Monkey 47 hergestellt, der aus 47 Botanicals besteht und auch 47 Prozent Alkohol schwer ist. Dafür hat die braune, vielfach ausgezeichnete Apothekerflasche auch nur einen halben Liter Inhalt. Leider. Der Gin wird seither vollkommen zurecht weltweit mit Auszeichnungen überhäuft, wurde bereits 2011 zum besten Gin gewählt und ist wegen der immer noch kleinen Produktionsmenge und der großen Nachfrage ein extrem rares Gut.

In den 1990er Jahren sah es schlecht aus für Gin, sehr schlecht. Wodka erlebte einen Höhenflug, Gin verstaubte in den Regalen. Nicht nur, weil James Bond seinen Martini mit Wodka trank. Und das in die Jahre gekommene, unfreiwillige „Testimonial“ Queen Mum drohte, den altmodischen Wacholderschnaps mit ins Grab zu nehmen. Aber dann trat Hendrick’s auf den Plan. 1999 war’s. Die kleine schottische Destillerie William Grant kreierte einen Gin, wie es davor keinen gab: Die Zugabe von Gurkenextrakt und Rosenblattinfusion ergab einen außergewöhnlichen, sehr subtilen Charakter. Die braune Apothekerflasche wurde sofort zum Welterfolg und die beiden kleinen, alten Brennblasen – Bennet und Carter – glühten. Das war der Startschuss zu einer Ginrevolution, und wie die Schwammerl schossen Small-Batch-Gins mit abenteuerlichen Zutaten aus dem Boden. Hendrick’s kann sich rühmen, all das begründet zu haben.

Gleichzeitig mit Hendrick’s arbeitete Martin Miller 1988 mit zwei Freunden in einer Bar in Notting Hill daran, den besten Gin aller Zeiten herzustellen. Sie waren sich rasch einig, was dafür notwendig war: Liebe, Obsession und ein gewisser Grad an „Madness“. Diese Verrücktheit spiegelt sich in der Tatsache wider, dass der Gin nach dem Brennen nach Island geführt wird, um dort mit dem pursten und weichsten Wasser der Welt auf bekömmliche 42 Grad Alkohol verdünnt zu werden. Vollkommen verrückt? Nicht, wenn man bedenkt, dass für die meisten Gins destilliertes, quasi totes, energieloses Wasser zugesetzt wird. Die sehr feine Auswahl der besten Botanicals wie Florentiner Iris, Wacholder aus der Toskana und Indien, Angelikawurzel aus Frankreich und Zimt aus China spielen sicher auch eine gehörige Rolle.

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TANQUERAY NO. TEN GIN 0,7 L Charles Tanqueray begann 1830 im Londoner Stadtteil Bloomsbury Gin herzustellen. Der Tanqueray Ten ist nach der kleinen Kupferbrennblase „tiny ten“ benannt, in der er seit 2000 ganz in der Tradition von Tanqueray, aber mit einem sehr viel höheren Qualitätsanspruch – vierfach destilliert nämlich – produziert wird. Die Besonderheit ist die Verwendung von Grapefruit, Limonen und Orangen zusam-

men mit den üblichen Verdächtigen wie Wacholder, Koriander und ein wenig Kamille. Das Ergebnis verblüfft durch sehr vollen Charakter und wunderbare Zitrusfrische. Gleich nach der Einführung gewann der Ten dreimal die Trophäe „beste weiße Spirituose“ bei der Worlds Spirits Competition in San Francisco. Am besten schmeckt er in klassischen Drinks wie Martini oder Negroni. ab €

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JINZU GIN 0,7 L Die neueste Gin-Kreation trägt den schönen Namen Jinzu und ist nach einem langen, japanischen Fluss benannt, an dessen Ufern tausende Kirschbäume wachsen. Der Gin wird allerdings in England hergestellt, aber mit sehr viel japanischem Charakter versehen. Sake ist derzeit weltweit in aller Munde, und Jinzu ist der einzige Sakeflavoured Gin, dem zusätzlich auch noch

Kirschblütenblätter und Yuzu-Zitrusfrucht zugefügt werden. Das Ergebnis ist wunderbar duftig und frühlingshaft blumig. Die junge Bartenderin Dee Davis hat damit 2013 ihren Traum-Gin entwickelt und die Firma Diageo hat das Projekt prompt umgesetzt. Am besten ist er in einem Gin Tonic mit einer Scheibe grünem Apfel serviert. ab €

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FEVER-TREE: Zusammen mit den High End Gins kam natürlich auch der Bedarf nach dem besten Tonic der Welt auf. Fevertree – zu Deutsch Fieberbaum – spielt mit der Entwicklungsgeschichte, die dem berühmtesten Sundowner der Welt, dem GT, zu

Grunde liegt. Als alle englischen Kolonialisten irgendwo in Hinterindien mit Malariakrämpfen darniederlagen und mit letzter Not mit ihrer Notration Gin Chinin aus der harzigen Baumrinde lösten, um die Krankheit zu bekämpfen, hatten

sie nebenbei den Gin Tonic erfunden. Dann dauerte es noch an die 400 Jahre, bis daraus das beste Tonic gemacht wurde. Es gibt dieses in 2 Sorten.

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Die Real-Chips sind momentan der letzte Schrei: Nicht nur wegen der aufsehenerregenden Verpackung, sondern vor allem wegen des WahnsinnsGeschmacks! Erhältlich in 4 Sorten! €

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FEVER-TREE PREMIUM INDIAN TONIC WATER, 0,2 L

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Handgepresstes Bitterorangenöl aus Tansania, Quellwasser sowie bestes Chinin sind die einzigen Zutaten zu dem wunderbar erfrischenden, köstlichen Tonic, das sogar Robert Parker zum besten Tonic der Welt kürte. Aber was versteht der schon von Tonic, der ist doch Weinpapst …

Hier kommen noch ätherische Öle dazu, die an Lavendel, Thymian und Rosmarin erinnern und dem Tonic einen südländischen Touch mit Sonne und Meer verleihen. Ideal für weichere Gins, ideal aber auch für Vodka Tonic. Aber das ist eine andere Geschichte …

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REISETBAUER SLOEBERRY BLUE GIN 0,7 L Dieser Blue Gin ist rot. Knallrot sogar, und zwar wegen der Schlehen, die Hans Reisetbauer möglichst schonend presst und dann zu seinem Sloeberry Gin macht. Die Schlehen sind sehr aromatisch und sehr rotbeerig, und das ergibt den sehr erfrischenden, pikanten, fast pfeffrigen Gin, der letztes Jahr zum ersten Mal in einer sehr kleinen Menge und als idealer Gin für einen sommerlich leichten Gin Tonic abgefüllt wurde, der nur 28 Prozent Alkohol hat. So leichtfüßig und doch komplex wird selten ein Gin Tonic getrunken. Auch wenn er rot ist und Blue heißt.

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THE BOTANIST GIN 0,7 L Jim McEwan von Bruichladdich auf Islay / Schottland hat in seiner 50-jährigen Karriere als WhiskyMaster-Blender schon so manche heilige Kuh geschlachtet. Er hat die qualitätsmindernde Kühlfiltration abgeschafft und die Färbung des Whisky mit Karamell gestoppt. Und jetzt brachte er einen der besten Gins überhaupt auf den Markt. Zu neun klassischen Gin-Zutaten, darunter Iris, Zimt und Koriander, kommen 22 Botanicals von der Insel Islay. Ein Expertensuchteam grast die wilde Hebrideninsel ab und sammelt die seltenen, aromatischen Kräuter, die dem Botanist Gin sein unvergleichliches Aroma verleihen. All das wird in der liebevoll „Ugly Betty“ genannten Brennblase langsam und schonend „simmer-distilled“. Jim meint: „I had to learn a new dance with Betty.“ Tastes like Rock’n’Roll! ab €

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SCHARF-MACHER

REISETBAUER BLUE GIN 0,7 L Hans Reisetbauer ist schon so oft Brenner des Jahres geworden, dass es fast langweilig ist, darauf hinzuweisen. Sein Schritt in die Welt des Gins überraschte aber doch, und er war einer der ersten, der hier mehr den lokalen Charakter in den Vordergrund setzte. Von welchem anderen Gin kann man sonst behaupten, mit welcher Getreidesorte er hergestellt wurde? Dieser mit Mühlviertler Mulan-Weizen. Okay, für die Gewürze geht er an den Ursprung und holt aus 14 Ländern das Beste, was er braucht. Zum Verdünnen dann aber doch Mühlviertler Quellwasser von der Alm. Mit 43 Grad definitiv auf der druckvolleren Seite, aber so unendlich fein abgestimmt, dass es fast ungehörig wirkt, wenn man ihn nicht pur genießt.

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WEIN & CO

SCHLUCK FÜR SCHLUCK Te x t : M a n f r e d K l i m e k

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Wie kann ich eine Flasche Wein nicht an einem Tag, sondern in bis zu sieben Jahren trinken?

Ausschenken, kosten und die Flasche zurück in den Keller. Kein Muss, aber möglich …

Indem ich CORAVIN verwende! Die geniale Erfindung für SchluckSpechte mit Ausdauer.

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Foto: Beigestellt

WEIN TRINKEN, OHNE DIE FLASCHE AUCH NUR IRGENDWIE Z U Ö F F N E N ? G E H T N I C H T, S A G E N S I E ? G E H T D O C H ! G A N Z EINFACH SOGAR! CORAVIN MACHT’S MÖGLICH UND SORGT FÜR EINE ECHTE REVOLUTION.

CORAVIN – DIE PERFEKTE LÖSUNG Das Prinzip ist einfach – siehe Geschichte rechts – und funktioniert quasi wie Blutabnehmen. Erfunden hat’s Greg Lambrecht, der es satt hatte, beim Trinken draufzukommen, Flaschen zum falschen Zeitpunkt geöffnet zu haben. Kann jedem passieren? Ja, aber mit Coravin nicht mehr…


AUF-MACHER

D

CORAVIN

as Ding sieht nicht unbedingt aus, als hätte Produzent: man dringend darauf gewartet. Eher im Ge- Coravin genteil. Was man aber auf den ersten Blick Mit dem einzignicht vermuten würde, ist, dass dieses Ding artigen Coravin das Weintrinken revolutioniert. 1000-System Coravin heißt das Gerät. Und es ist eine Art können Sie Ihre Spritze, wie man sie vom Impfen kennt. Die bohrt Lieblingsweine glasweise auseine hohle Nadel durch Kapsel und Kork, aus der schenken und man Wein aus einer Flasche ziehen kann. Quasi wie genießen, wann Blutabnehmen. immer Ihnen der Dass der Wein fast wie von alleine ins Glas rinnt, Sinn danach steht das macht das Edelgas Argon. Argon baut in der und ohne die Flasche dabei zu Flasche den notwendigen Druck auf, ohne dem Wein zu schaden. Nachdem man die Nadel wieder raus- öffnen. gezogen hat, schließt sich der Kork und der Wein € 299 00 bleibt vom Gas bedeckt und optimal geschützt in der Flasche zurück. Greg Lambrecht heißt der Mann, dem die Idee zu Coravin kam, nachdem er sich einmal mehr darüber geärgert hatte, dass er nicht wusste, ob einer seiner Weine schon trinkreif war oder nicht. Also hat der die Flasche aufgemacht und musste wie schon so oft feststellen, dass es der falsche Zeitpunkt war. Da begann ein Nachdenkprozess. Das Nachdenken dauerte zehn Jahre. Sagt Lambrecht. Doch jetzt ist Coravin da und ändert das Weintrinken. Und das mannigfaltig. Da sind einmal die unbestreitbaren Vorteile für den Konsumenten. Vor allem für jene, die viele hundert Flaschen im Keller liegen haben. Mit Coravin ist es möglich, einen Wein über Monate hinweg während seiner Reifung zu verkosten. Als Begleitbonus erfährt man auch viel über die Metamorphosen des Weins, wird feststellen, dass er in manchen Phasen schier untrinkbar wirkt, währenddessen er schon Tage später ein völlig anderes Geschmacksbild präsentiert. Das Wunder Wein – Coravin macht es erfahrbar. Und Coravin macht es nicht nur möglich, Weine auf ihre Reife zu testen; Coravin erlaubt uns auch, eine angefangene Flasche wieder zu verschließen, wenn wir sie nicht austrinken wollen. Und zwar, ohne den Kork zu ziehen und ohne das Herumpumpen mit irgendwelchen Apparaturen, die in der Flasche ein Vakuum entstehen lassen. Das mag vielleicht etwas unsinnlicher sein als die gewohnte Zeremonie – vor allem weil die Prozedur des Entkorkens entfällt. Doch der unbestreitbare Vorteil der perfekten Konservierung macht das wieder wett. Der Genuss geht in die Verlängerung. Bis zu sieben Jahre lang! Was Coravin für die Gastronomie bedeutet, kann man sich vorstellen. Denn nun ist es möglich, auch sündteure Weine glasweise auszuschenken. Wer von uns würde nicht gerne an einem Zehntel Sassicaia 2001 nippen? Kaum denkbar, wenn die Flasche mehr als 400 Euro kostet. Ein Glas für 30 hingegen bewegt sich im Rahmen. So kriegt jeder ein bisschen Luxus ab. Coravin trägt also auch zur Demokratisierung der Trinkkultur bei.

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SASSICAIA 2012 Produzent:

Sa n Gui do Die Mutter aller Vini da Tavola und der unbestrittene Superstar der TopWeine aus der Toskana! Sein intensiver Duft nach roten Früchten, die Tiefe und die Samt-Tannine machen ihn unwiderstehlich! ab €

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WEIN & CO

NIX WIE HIN

Tickets erhältlich in allen WEIN & COFilialen oder unter www.weinco.at/events

W O W E I N & C O D R A U F S T E H T, I S T O F T M E H R A L S N U R W E I N DRIN. BEGLEITEN SIE UNS INS THEATER ODER ZU KONZERTEN – HIER DIE TIPPS FÜR OKTOBER UND NOVEMBER.

OKTOBER 2 015

GAIA PRÄSENTIERT GAJA PREIS:

19:30 UHR

€  1 5 9 0 0

WEIN & CO Wien Naschmarkt, Linke Wienzeile 4, 1060 Wien

WEIN & CO BITTET ZUM HOCHGENUSS AUF DEM NASCHMARKT. Eine absolute Sensation – Gaia Gaja, die älteste Tochter von Weinlegende Angelo Gaja, dem wohl bekanntesten Weinproduzenten Italiens, stellt die besten Weine des piemontesischen Spitzenweinguts vor! Zu diesem außergewöhnlichen Anlass steht die gesamte Bar am Naschmarkt im Zeichen von Gaja, damit in Ruhe in allen Bereichen verkostet und geplaudert werden kann. In lockerer Atmosphäre können Sie mit Gaia Gaja fachsimpeln, herrliche Weine trinken und sich mit köstlichen Speisen stärken, die vor Ihren Augen zubereitet werden. Untermalt wird das Ganze von einem coolen DJ, der zu späterer Stunde ordentlich „einheizt“

(für VinoCardHolder)

FOLGENDE WEINRARITÄTEN WERDEN U. A. VERKOSTET:

DAZU DIE PASSENDEN TAPAS, UNTER ANDEREM:

Magari 2013

Salami und Co. der Fattoria Falorni, der Kultfleischerei aus Greve in Chianti

Camarcanda 2011 Sito Moresco 2013 Barbaresco 2012 Darmagi 2012 Sperss 2011 Conteisa Lange Nebbiolo 2011 Barbaresco 1998 Sperss 1999 Brunello Rennina 2010 Brunello Sugarille 2010 Barolo Dagromis 1998 Brunello 2010 Sperss Langhe Nebbiolo 2011

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Cremiges Risotto von „Aquarello“ mit Funghi Porcini, das vor Ihren Augen zubereitet wird Bistecca mit Pinienspinat von der Tranchierstation Ausgewählte piemontesische und toskanische Käse von Pöhl am Naschmarkt … und zum Abschluss: Kaffee von Hausbrandt mit Grappa und italienischen Süßigkeiten

F o t o : M i r c o Ta l i e r c i o

13.


PFLICHTTERMINE

20. / 21. N OV EM B E R 2015

NEUE LOCATION

MONDOVINO ERSTMALIG MIT GROSSER SONDERPRÄSENTATION VON NATURAL WINES!

15 –21 UHR MAK Österreichisches Museum für angewandte Kunst / Gegenwartskunst, Stubenring 5 Eingang Weiskirchnergasse 1010 Wien

JETZT TICKETS SICHERN! Tageskarte: €  3 9 0 0 im Vorverkauf €  5 0 0 0 Abendkassa 2-Tages-Karte: €  5 9 0 0 im Vorverkauf €  7 0 0 0 Abendkassa Tickets gibt es in allen WEIN & CO-Filialen und auf: mondovino.at

DIE GANZE WELT DES WEINS IM MAK – TRETEN SIE EIN Sie sollten sich den 20. und auch den 21. November dieses Jahres unbedingt dunkelrot in Ihrem Kalender anstreichen. Denn an diesen beiden Tagen findet wieder das größte internationale Wein- und Kulinarikfestival statt: unsere MondoVino! Schon im vergangenen Jahr sprengte diese Veranstaltung alle Rekorde – 200 internationale Winzer, über 1.000 Weine und weit mehr als 4.000 Besucher! Doch dieses Jahr setzen wir noch eins drauf. Die MondoVino wird noch moderner und noch größer sein – und das in einer neuen, ganz einmaligen Location: dem wunderbaren Wiener MAK! Kosten Sie sich durch die faszinierende Welt des Weins, erfrischen Sie sich mit exklusiven Champagnern, entdecken Sie die Reinheit hochwertiger Spirituosen und lassen Sie sich von uns mit allerfeinsten Alimentari und zartesten Schokoladen verwöhnen!

ZAHLEN & FAKTEN Über 200 Winzer aus aller Welt schenken Ihnen über 1.000 Weine persönlich ein. NEU! Degustation von Natural Wine – bio, biodynamisch, orange, Amphorenweine und schwefelarme Weine. Hochwertige Edelbrände, Grappa, Whisky, Cognac & Co. Verkostungsmöglichkeiten feinster Alimentari und Schokoladen. WEIN & CO-Bar mit TopRaritäten aus aller Welt.

Weitere Details, Tickets & Ausstellerliste auf: mondovino.at 123


WEIN & CO

WISSEN MACHT DURST

WEIN ABC FÜR EINSTEIGER Als Wein-Einsteiger werden Sie mit Herz, Verstand und Gaumen in die Welt des Weines eintauchen. Der Schwerpunkt liegt auf österreichischen Rot- und Weißweinen, Sie erfahren alles über Rebsorten, Weinherstellung und die Weinsprache an sich.

RO T W EIN A BC

GENUSSVOLL LERNEN MIT DEN WEIN & CO ABCs!

Im Rotwein ABC beschäftigen Sie sich intensiv mit den großen Rotweinen. Auch in Sachen Weinbau gehen Sie hier in die Tiefe – welche unterschiedlichen Böden, Klimata und Ausbauformen gibt es und wie wirken diese sich auf den Wein aus?

E

rfahren Sie mehr über Weiß-, Rot- und Schaumwein in unseren klassischen WeinABCs, wenn Ihnen unsere passionierten Sommeliers viel Wissenswertes erzählen und mit Ihnen Spannendes verkosten. Das Co von WEIN & CO kommt aber auch nicht zu kurz – mit Spirituosen wie z. B. im WhiskyABC oder auch unserem BierABC frischen Sie Ihre Kenntnisse auf und entdecken auch Neues. Lernen kann so viel Spaß machen!

W EIS SW EIN A BC

ALLES INKLUSIVE! Weinverkostung in WEIN & CO-Revolution-Gläsern Mineralwasser von Römerquelle Frisch gebackenes Toskana- und Olivenbrot Tolle Verkostungsunterlagen und Infomaterial zum Nachlesen Am Veranstaltungstag: –20 % auf verkostete Weine und Biere, –10 % auf verkostete Spirituosen

Im WeißweinABC beschäftigen Sie sich intensiv mit den großen Weißweinen, deren Sortenvielfalt und Typizitäten. Vergleichen Sie die Unterschiede klassischer Rebsorten in ihren diversen internationalen Interpretationen.

LAUFEND NEUE TERMINE 124

N AT UR A L W INE A BC Wenn Sie wissen wollen, was hinter Demeter, Orange, Natural & Co steckt und diesen neuen Trend „back to the roots“ nicht verschlafen möchten, dann nutzen Sie die Gelegenheit und lernen in unserem neuen ABC „Natural Wine“ alles über diese wahnsinnig spannenden Weine!


PFLICHTTERMINE

W EIN A BC RUND UM DIE W ELT

SCH AUM W EIN & CH A MPAGNER A BC Werden Sie zum Schaumweinkenner! Im Schaumwein- und ChampagnerABC lernen Sie die verschiedenen Schaumweintypen kennen. Erfahren Sie alles über die unterschiedlichen Gebiete und Herstellungsverfahren und eigenen Sie sich Detailwissen (Boden, Klima, etc.) an.

An diesem Abend wird Ihr Interesse für ausgefallene, noch unbekannte Themen geweckt. Begleitet wird dieses neue Wissen von Verkostungen, in denen Sie lernen, Rebsorten blind zu erkennen. Nach diesem Seminar kann Ihnen niemand mehr ein X für ein U vormachen!

W HISK Y A BC F ÜR EINS T EIGER

BIER A BC

Was Sie schon immer über schottischen Whisky wissen wollten, erfahren Sie an diesem Abend: alles über diese so berühmte, geschichtsträchtige Spirituose – über Herstellungsweise, Geschichte, die wichtigsten Regionen, verschiedene Lagerungen und vieles mehr.

Bier ist nicht gleich Bier! Im Zuge des BierABCs wird Ihnen unser Biersommelier alles Wissenswerte über die Produktion von Bier, über Bierstile, die wichtigsten Bierländer erzählen und sich Ihren Fragen stellen. Für alle Freunde des „kühlen Blonden“ ein absolutes Muss!

Noch mehr Details & Tickets finden Sie auf: weinco.at/abcs

P R E I S ( f ü r V i n o C a r d - H o l d e r ) : P R O W E I N & C O A B C €  3 5 0 0 , W H I S K Y A B C : €  4 5 0 0 125


WEIN & CO

WEINKULTUR MUSIC & WINE IM KONZERTHAUS

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chon Goethe stellte die Frage: „Willst du immer weiter schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah!“, und so steht der WEIN & COZyklus ganz im Zeichen der „Local Heroes“. Fünf Konzerte, die im Berio-Saal des Wiener Konzerthauses stimmungsmachend und locker vor einem reinen Stehplatzpublikum über die Bühne gehen. Das passende Warmup davor darf natürlich nicht fehlen!

Alle fünf Abo-Termine im Überblick: Mittwoch, 14. Oktober 2015

MANU DELAGO HANDMADE Warm-up: Pure Purity - Natural Wines Freitag, 18. Dezember 2015

SCHMIEDS PULS

DER WEIN & COZYKLUS IM BURGTHEATER

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in wunderbares Abo, das erstmals Wein und Theater zusammenbringt. Es erwarten Sie eine französische Komödie in Starbesetzung, große, österreichische Klassik, brisante Gegenwartsdramatik und ein musikalischer Theaterhit. In der jeweils vorangehenden und dem Thema des Abends angepassten Verkostung spielt der Wein die Hauptrolle, wenn Sie Topweine verkosten können.

Alle vier Termine des Zyklus: Donnerstag, 1. Oktober 2015

SPATZ UND ENGEL VON DANIEL GROSSE BOYMANN, THOMAS KAHRY

KONZERTHAUS-ABOS

D

ie „Entdeckungen“ gehen in eine weitere Runde – und wieder haben wir hochkarätige Konzerte für Sie zusammengestellt: Aber nicht nur das! Interessant wird es auch in Sachen Wein, denn zu jedem Abend gibt es im Rahmen einer speziellen Verkostung eine passende Weinbegleitung. Ein Schluck Kultur quasi …

Alle Abo-Termine von Entdeckungen eins: Dienstag, 1. Dezember 2015

DIDIER LOCKWOOD TRIO Dienstag, 19. Jänner 2016

MUSICA AETERNA / PATRICIA KOPATCHINSKAJA / TEODOR CURRENTZIS Samstag, 12. März 2016

CÉCILE MCLORIN SALVANT Mittwoch, 22. Juni 2016

WIENER PHILHARMONIKER / HILARY HAHN / ANDRÉS OROZCO-ESTRADA

Warm-up: Die Melancholie des Wiener Weins

Verkostung: „Singende Weine “ aus Frankreich und Deutschland

Freitag, 18. März 2016

Montag, 9. November 2015

Dienstag, 13. Oktober 2015

DER NINO AUS WIEN Warm-up: Off Chateau – Craft Beer im Weinglas

BEI EINBRUCH DER DUNKELHEIT VON PETER TURRINI

LONDON SYMPHONY ORCHESTRA / YEFIM BRONFMAN / VALERY GERGIEV

Dienstag, 26. April 2016

Verkostung: Skurrile Namen, tolle Weine

Mittwoch, 25. November 2015

GARISH Warm-up: Südburgenland entdecken Montag, 23. Mai 2016

GROSSMÜTTERCHEN HATZ MORE-PIECE-BAND Warm-up: Wein entdeckt

Dienstag, 9. Februar 2016

DIE AFFÄRE RUE DE LOURCINE VON EUGÈNE LABICHE Verkostungsthema: Eine Reise durch Frankreich Dienstag, 5. April 2016

PROFESSOR BERNHARDI VON ARTHUR SCHNITZLER Verkostungsthema: „Freiheitsweine“

Alle Abo-Termine von Entdeckungen zwei:

BIG NIGHTMARE MUSIC: IGUDESMAN & JOO / WIENER SYMPHONIKER Samstag, 13. Februar 2016

THE JAZZ AT LINCOLN CENTER ORCHESTRA FEAT. WYNTON MARSALIS Freitag, 29. April 2016

ROTTERDAM PHILHARMONIC ORCHESTRA / SOL GABETTA / YANNICK NÉZET-SÉGUIN

Abo erhältlich im

Abo erhältlich im

Abo erhältlich im

Wiener Konzerthaus & auf konzerthaus.at

Wiener Burgtheater & auf burgtheater.at

Wiener Konzerthaus & auf konzerthaus.at

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PFLICHTTERMINE

WEITERE TERMINE

04.10

11:00 € 49 90 Wien, Mariahilfer Straße

05.10

O

19:30 € 45 00 Wien, Mariahilfer Straße

SCHLUMBERGER DOM BRUNCH

WEIN & SCHOKOLADE

Feiern Sie mit, wenn wir zu unserem großen Sektbrunch laden – und das mit einem ganz besonderem Sekt: dem DOM vom Schlumberger.

Wein und Schokolade sind ein spannendes Team! Erfahren Sie neue, aufregende Geschmackskombinationen bei dieser sinnlichen Reise!

14.10

18:30 € 35 00 Wien, Mariahilfer Straße

MUSIC & WINE: DIE STROTTERN

WEIN & KÄSE

Die Strottern sind die Meister des „neuen“ Wienerliedes: Sie haben diese einzigartige musikalische Tradition entstaubt und neu belebt. Inklusive Wiener Wein-Verkostung!

N

05.11

21.10

19:30 € 55 00 Wien, Wien Hietzing

O 19:30 € 11900 Wien, Mariahilfer Straße

Lernen Sie vom Experten alles zum Traumpaar Wein & Käse und lassen Sie sich von den Geschmäckern verführen!

V

11.11

E 19:30 € 69 00 Wien, Mariahilfer Straße

WINE & DINE: MARTINI LOBEN & PANNOBILE

Herausragende Gaumenfreuden erwarten Sie, wenn Sie ein mehrgängiges Menü mit Spezialitäten aus dem Piemont & die passenden Weine genießen!

Zu Gast sind die Pannobile-Winzer, die zu Martini-Gansl & Co. ausgewählte Topweine präsentieren! Ein Abend, den Sie sich nicht entgehen lassen sollten!

18.11

26.11

19:30 € 99 00 Wien, Mariahilfer Straße

WINE & DINE: SÜDAFRIKA

WINE & DINE: CARNUNTUM

Freuen Sie sich auf eine Reise nach Südafrika und lassen Sie sich von einem mehrgängigen Menü mit herrlichen Weinen aus dem Süden verwöhnen!

Genießen Sie ein regionales mehrgängiges Menü aus dem Carnuntum, wenn Adi Bittermann aus dem Carnuntum aufkocht! Natürlich mit passender Weinverkostung.

T O

19:30 € 35 00 Wien, Mariahilfer Straße

B

09.10

R 19:30

45 00

Salzburg Platzl

WEIN & ALIMENTARI ABC

Wenn Sie den neuen Trend Natural Wines nicht verschlafen möchten, dann nutzen Sie die Gelegenheit und lernen Sie alles über diese wahnsinnig spannenden Weine!

Gute Nachrichten für alle Genießer: An diesem Abend erfahren Sie viel Neues rund um Wein und Alimentariprodukte und können sich so richtig durchkosten!

27.10

19:00 € 25 00 Wien, Mariahilfer Straße

SEMINAR FÜR 20’S MIT CHRISTOPH EDELBAUER & MICHAEL KERSCHBAUM Maximal 20 Weininteressierte, die zwischen 20 und 30 Jahre alt sind, erfahren von ebenfalls jungen Winzern mehr. Keine Besserwisser, gute Stimmung & super Wein!

13.11

B 19:30 € 49 00 Wien, Schottentor

30.10

19:00 € Salzburg, Platzl

55 00

WEIN & KÄSE Lernen Sie vom Experten alles zum Traumpaar Wein & Käse und lassen Sie sich von den Geschmäckern verführen!

E

18.11

R 19:30 € Wien, Hietzing

69 00

FLEUR DE CHAMPAGNE

WEIN & KÄSE DELUXE

Tauchen Sie ein in die prickelnde Welt des Champagners und erfahren Sie alles über das Getränk der Götter!

Luxus in Sachen Wein & Käse erwartet Sie an diesem Abend, wenn Exklusives aus beiden Kategorien zur Verkostung gelangt!

D I E A N G EG E B E N E N P R E I S E G E LT E N FÜR VINOCARD-HOLDER!

Noch mehr Details & Tickets finden Sie auf: weinco.at/events

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E

NATURAL WINE ABC

M

WINE & DINE: PIEMONT & TRÜFFEL

19:30 € 8900 Wien, Mariahilfer Straße

09.10

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LOKAL-AUGENSCHEIN

WEIN & CO

PÖSCHL GEHT UNTER DIE HAUT

ANDREA KARRER

EIN BILDERBUCH-WIRTSHAUS IM HERZEN VON W I E N . P R O ST, M A H L Z E I T ! Te x t : A c h i m S c h n e y d e r F o t o s : M i r c o Ta l i e r c i o

GASTHAUS PÖSCHL Egal ob zu Mittag oder am Abend: Ohne Reservierung sieht’s ganz, ganz schlecht aus. Und das aus gutem Grund, denn es gibt kaum ein Wirtshaus in der Stadt, in dem derart authentisch, hervorragend und mit Liebe altwienerisch gekocht wird.

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ange ist’s her, 45 Jahre nämlich, da hat sich der Schauspieler Hanno Pöschl einen Lebenstraum erfüllt und am Franziskanerplatz ein Lokal eröffnet, das bald Kultstatus hatte – das „Kleine Café“. Im Jahr 2000 kam ein zweites Standbein dazu. Und zwar gleich ums Eck – heute das „Gasthaus Pöschl“, zur Zeit der Gründung das „Immervoll“. Das hieß so, weil der ehemalige Partner so hieß. Aber der Name war und ist nach wie vor Programm. Das Reisfleisch (Bild oben rechts) gilt als das Beste der Stadt und war ewig lang Chefsache. Und das gefüllte Hendl hat ein Geheimnis …

We i h b u r g g a s s e 1 7 1010 Wien T: +43 (1) 513 52 88

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Für das gefüllte Hendl ist die Chefin zuständig, Pöschls Frau Andrea. Und es gibt es nur am Wochenende. Weil’s was Besonderes ist. Wie der Sonntagsbraten. Das Geheimnis: Die Fülle kommt unter die Haut. Semmelwürfel aus Semmeln, die ab Mittwoch gesammelt und schließlich mit Eierspeis, Sauerrahm und Gewürzen vermanscht werden. Ein Gedicht!

Jahrgang 1963 und Spross einer Gast- und Kaffeehausfamilie. Autorin zahlreicher Kochbücher und vor ihrer Zeit im „Pöschl“ bessere „Volontärin“ im Palais Coburg, als dort noch Christian Petz zauberte. HANNO PÖSCHL Jahrgang 1949, gelernter Konditor, später Wagenwäscher, Automechaniker, Vertreter, Asphaltierer, Kerzenerzeuger, Chauffeur und schließlich Kino-, Fernsehund Theaterschauspieler – nicht zuletzt am Burgtheater – sowie leidenschaftlicher Gastronom.


WARUM ERINNERT MICH DIESE TRAUBE AN EIN KLEINES LAND IM HERZEN EUROPAS?

KOSTBARE KULTUR. Österreich liegt im Herzen Europas. Genau dort, wo einige der besten Weine der Welt wachsen. Erleben Sie diese kostbare Kultur. In Österreich wird Wein mit „geschützter Ursprungsbezeichnung“ als „Qualitätswein“ bezeichnet und trägt als Erkennungszeichen die rot-weiß-rote Banderole mit der Betriebsnummer des Produzenten über der Flaschenöffnung. www.oesterreichwein.at


BOUTIQUE

Big Bang Unico Full Magic Gold. UNICO-Chronographenwerk mit Säulenrad. Eigenes Manufakturwerk. 72 Stunden Gangreserve. Gehäuse handgefertigt aus kratzfester und nicht-oxidierender 18 Karat Goldlegierung, erfunden und entwickelt von Hublot: Magic Gold. Einfach austauschbares Armband. Auf 250 Exemplare limitierte Edition.

VIENNA

Wien 1, Kohlmarkt 10 vienna@hublot-boutique.com Juwelier Wagner Wien 1, Kärntner Straße 32 Wien 1, Graben 21/Tuchlauben 2 www.hublot.com •

twitter.com/hublot •

facebook.com/hublot


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