Wein&CO Magazin #2

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WEIN & CO

02 € 3,90

Österr. Post AG / Firmenzeitung 15Z040492 F

2 / 2015

DAS MAGAZIN

AUS G A BE 0 2

BAROLO, TRÜFFEL, HASELNUSS… Eine Rundreise durch das wunderbare Piemont

weinco.at

GRANDE SELEZIONE CHIANTI CLASSICO IM 21. JAHRHUNDERT: ZU GAST AUF CASTELLO DI AMA

ZUM HERAUSNEHMEN FACEBOOK.COM/WEINUNDCO

KORKEN KNALLEN SCHÄUMEND SCHÖNE FESTE FEIERN

WIE GEIL IST DAS DENN…? Panettone, Nougat und Nüsse im Test

Abgefahren auf den Wilden Kaiser: Imre Nagy steht auf die Nougat-Schnitte



LOUIS ROEDERER GANZ STARCK

„Das Thema der Flasche des Brut Nature 2006 ist, was sich in ihr befindet”, erklärt Philippe Starck. „Der Inhalt ist so stark, dass die Flasche sich alles Überflüssigen entledigen durfte.” Bei der Entwicklung des extravaganten Brut Nature ging das Traditionshaus Louis Roederer ganz bewusst neue Wege. In Kooperation mit Philippe Starck entstand die erste Neu-Kreation seit 40 Jahren. Der französische Star-Designer stand aber nicht nur Pate beim Entwerfen der Verpackung, sondern war von Anfang an voll integriert und entwickelte als Minimalist und Perfektionist ein kreatives, gesamtheitliches Konzept, das die Önologen bei ihrer Arbeit im Weingarten und Keller umsetzten. So entstand ein extrem fokussierter Champagner ganz im Stil von Philippe Starck: puristisches Design, schlichte Eleganz, starker Ausdruck, 100% Bio-Dynamie, Null Dosage. Eine überaus individuelle Rarität für Spezialisten. €

99 99

ROEDERER BRUT PREMIER

ROEDERER VINTAGE ROSÉ 2009

ROEDERER CRISTAL 2007

„Die Frische, Feinheit und Fröhlichkeit des Brut Premier sind eine Einladung zum Feiern. Sein strukturiertes Gerüst, seine Reichhaltigkeit und Länge sind absolut weinig. Er ist komplett, komplex, modern und kraftvoll zugleich und bleibt doch stets ein großer Klassiker.“ Jean Baptiste Lécaillon, Kellermeister

„Ein Rosé à la Roederer: Die Dichte, die Fruchtigkeit und die Kompaktheit des Pinot noir aus Cumières wird von der Eleganz, der Reinheit und der Frische der großen Chardonnays der Côte des Blancs durchdrungen.“ Jean Baptiste Lécaillon, Kellermeister

„Cristal ist ein Wein der reinen Gaumenfreude und der gehobenen Gastronomie – gleichermaßen zart und kräftig, subtil und präzise.“ Jean Baptiste Lécaillon, Kellermeister

49 99

69 99

185 00



ENJOY RESPONSIBLY - DOMPERIGNON.COM

VINTAGE 2006

The Power of Creation


JEDEN MONTAG LIVE AB 19 UHR WEIN & CO AM NASCHMARKT galerie

SEIT

1851

Tradition & Innovation

mondaysfinest.at


V O R - S ÄT Z E

E D I T O R I A L

I

ch muss zugeben, ich bin überrascht und geradezu überwältigt. Nicht, dass ich mit gar keinen Reaktionen auf die erste Ausgabe unseres WEIN & COMagazins gerechnet hätte, aber gleich eine derartige Vielzahl? Und darunter so erfrischend viele positive Rückmeldungen! Ich habe zahlreiche Mails bekommen, ich wurde oftmals angesprochen. Dabei gab es natürlich auch den einen oder anderen kritischen Kommentar, den einen oder anderen Denkanstoß, ein paar Hinweise, ein paar Tipps, ein paar Verbesserungsvorschläge. Aber all das bestärkt uns nur in unserem Tun. Wir werden uns intern mit sämtlichen Anregungen auseinandersetzen und das Magazin weiter intensiv vorantreiben. Ausgabe für Ausgabe – und nicht zuletzt ob Ihres Inputs. Zu Ihrem Wohl, zum Wohle unserer Kunden und Leserinnen. Nun also halten Sie die zweite Ausgabe in Händen. Und ich denke, dass wir abermals ein Paket geschnürt haben, das sich dank unserer hervorragenden Fotografen und Grafiker sehen und dank unserer genussaffinen, reiselustigen und wortgewandten Autoren lesen lassen kann. Wir haben für Sie das Piemont bereist, ich selbst habe Castello di Ama in der Toskana besucht, wir haben bei Horst Gager in Deutschkreutz Rotweine verkostet und übernachtet, wir haben edle, fassgereifte Spirituosen probiert und uns von Grillweltmeister Adi Bittermann in die Geheimnisse des Wintergrillens einweihen lassen. Im Centerfold, dem ausklappbaren Teil zum Herausnehmen, perlt es diesmal. Champagner, Sekt, Prosecco & Co werden in den Mittelpunkt gerückt, und das aus gutem Grund. Weihnachten steht ins Haus, und da sprudelt es bekanntlich allerorts. Apropos Weihnachten. Wir haben für Sie Kulinarik-Sets mit ausgesuchten Alimentari und vortrefflichen Weinen zusammengestellt. Und wir haben uns einem guten Zweck verschrieben. Wenn Sie sich beim Einkauf solcher Sets zusätzlich für eine von drei kunstvoll gestalteten Geschenkverpackungen

02 WEIN & CO

mit Motiven des Malers Heinrich Reisenbauer aus der wahrlich bemerkenswerten Galerie Gugging entscheiden, geht ein Euro an den Künstler. Ein Einkauf bei WEIN & CO ist freilich rund um die Uhr möglich. Was gerade in der leider oft allzu hektischen Vorweihnachtszeit ein wenig Ruhe in die Sache bringen könnte. Bedienen Sie sich einfach in unserem Webshop! Oder nützen Sie die Sonntags-Öffnungszeiten in unseren Filialen mit angeschlossener Bar, wo sich das Nützliche, der Einkauf nämlich, mit dem Angenehmen, einem Glas Wein nämlich, verbinden lässt. Und ist Weihnachten erst einmal vorbei, folgt auch schon der Jahreswechsel. Da möchte ich ganz besonders auf unsere Galamenüs am 31. Dezember in der Filiale in Graz und in jener in der Mariahilfer Straße hinweisen. Auf Wunsch selbstverständlich mit Weinbegleitung! Man braucht allerdings nicht bis Silvester zu warten, um in der Mariahilfer Straße in den Genuss eines einmaligen Abends zu kommen. Bereits am 9. Dezember ist nämlich das vorhin schon erwähnte Weingut Castello di Ama bei uns zu Gast. „Signora Ama“ Lorenza Sebasti Pallanti wird Raritäten zum Verkosten mitbringen und unser Küchenteam wird kulinarische Köstlichkeiten beisteuern. Wie Sie dabei sein können? Die Informationen dazu finden Sie auf unserer Internetseite www.weinco.at – dort lohnt es sich übrigens ohnehin, immer wieder hinzuschauen… Nun bleibt mir im Grunde nur noch, Ihnen DIE DREI einen erfreulichen Jahresausklang zu wünschen. GESICHTER ZU Und was ich schon im ersten Magazin versprochen WEIN & CO: habe, das verspreche ich nun neuerlich. Ich freue Hausherr mich auf Ihre Reaktionen, Ihre Kritik und Ihre AnHeinz regungen, und werde weiterhin jedes seriöse E-Mail Kammerer persönlich beantworten. flankiert von seiner Herzlichst Ihr Tochter Heinz Kammerer Caro und seiner Frau Anna

heinz.kammerer@weinco.at

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WEIN & CO

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L

T

1 4 LEISTBAR

1 6 ESSBAR

AUF AN SCHNÖLL’N SB …

2 1 VERSUS

Italien vs. Österreich, Barolo vs. Blaufränkisch.

2 2 GESCHENKE

2 4 NEU

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BIODYNAMISCH II

3 0 ERVINO

ROSSO BAROCCO

Erwin Steinhauer ist umgestiegen. Von Rot auf Grünen Veltliner.

TREIBEN DER L ÄMMER

CENTERFOLD # 2

SCHAUMWEIN HÄLT HOF – VON CHAMPAGNER BIS PROSECCO

5 4 AUF

EINEN SEITEN- SPRUNG

Was Spitzenwinzer am liebsten einschenken. Außer eigenen Wein…

HERAUSGEBER: Heinz Kammerer – WEIN & CO PROJEKTLEITUNG: Reinhold Gmeinbauer – ALBA Communications

AUTOREN: Maik Berger, Thomas Glavinic, Bernhard Hlavicka, Vea Kaiser, Isabella Marboe, Alexander Rinnerhofer, Achim Schneyder, Angelo Terlizzi, Gabriele Wunderer, Laura Oberhofer

5 0 DAS

Die Lage Lamm – Heimat grandioser Grüner Veltliner.

VERLAG: ALBA Communications GmbH Geschäftsführende Gesellschafter: Reinhold Gmeinbauer, Mag. Alexandra Seyer Wipplingerstraße 20, 1010 Wien www.albacommunications.at

TEXTCHEF: Achim Schneyder

4 3 IHR SEID JA SO SÜSS Köstliches für Sie getestet: Panettone, Nougat, Nüsse – ein Fest für Naschkatzen.

BIODYNAMISCH I

MEDIENINHABER: WEIN & CO Handelsges.m.b.H. Geschäftsführung: Heinz Kammerer, Mag. Klaus Pollhammer Autoallee 7/25, A-2334 Vösendorf-Süd www.weinco.at

CHEFREDAKTION: Achim Schneyder – ALBA Communications

3 2 Heinz Kammerer stattet dem Weingut „Castello di Ama“ einen Besuch ab.

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66 E ine Reise durch’s Piemont – Rotwein, Trüffel, Haselnüsse und sehr viel Lebenslust.

„B E E T H O V E N I ST W I C H T I G E R ALS MUTI“

Wie Erwin Sabathi das Pössnitzberg-Erbe seines Großvaters verwaltet. 2 0 VERPACKT

IN AUG MIT DEM HARTEN

D EM GE N U SS A UF DER SP UR

1 8 OWAKUMMAN

6 4 AUG

„El Recio“ schaut uns direkt ins Gesicht. Erfahren Sie, warum er das tut…

icasoli – eine FamilienR geschichte mit Herzblut und viel Tradition.

02 WEIN & CO

BLUT IM ROTEN WEIN

1 2 TRINKBAR

A

1 0 BL AUES

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5 EDITORIAL

N

5 6 GROSSER

WE IN FLIESST MIT DEM STROM

An den Ufern von Donau, Loire & Co. geht es sehr flüssig zu. Weinmäßig.

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8 0 Das Weinlexikon zum Herausnehmen – alles über den Sprudel im Glas.

FOTOGRAFEN: Klaus Fritsch, Albert Handler, Philipp Horak, Florian Payer, Mirco Taliercio, Christof Wagner DESIGN: brand unit – network for branding, design and content, brand-unit.com KREATIV- UND ARTDIREKTION: Albert Handler GRAFIK DESIGN: Vanessa Buchschacher, Ula Krzyz˙ak


DIE ÖSTERREICHISCHE PRESTIGE-CUVÉE AUF CHAMPAGNER-NIVEAU. Geboren aus der Zusammenarbeit der außergewöhnlichen Winzerpersönlichkeiten

ILLA SZEMES

F. X. PICHLER

MANFRED TEMENT


WEIN & CO

I

8 2 DER

STETE AUFSTIEG DER PERLEN IM G L AS

Warum österreichischer Sekt sich auf der Überholspur befindet.

8 4 GROSS,

SCHL ANK , GV

Was uns Thomas Glavinic zu sagen hat…

8 5 WUNDERSAMER

N

H

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1 0 0 HERR BERT ERKL ÄRT Da ist er wieder, der Freund vom Prohaska. Diesmal mit dem richtigen Glas zum Wein.

1 0 2 VOM JÄHRLICHEN JA DER WINZER Pannobile – eine Golser Erfolgsgeschichte von neun Weinfreunden.

02 WEIN & CO

HART E BANDAGEN

1 2 4 Von Grappa über Whiskey bis Rum – ein kostbarer Abend in der Eden.

1 0 8 EIN HAUCH VON HAUS

VERTRIEB: Morawa

Mit Horst Gager ist gut Rotwein trinken. Auch an seinem Hochzeitstag.

1 1 8 „WANN SONST SOLLEN S’ DIE ORDEN AUSFÜHREN?“ „AM BESTEN GAR NICHT…“ Heinz Kammerer trifft Desirée Treichl-Stürgkh – ganz ungeschminkt.

1 3 6 ÜBER DEN GL ÄSERRAND

DIE

8 6 Feuerpause? Schnee von gestern! Der heiße Trend zur eisig kalten Zeit.

BESTEN

SÜDAFRIKAS

9 8 HÜLLENLOS

& HINGEGEBEN

Wein & Käse – was sind sie nicht für ein gar wundervolles Paar…

LITHOGRAFIE: Mario Rott

PRINTMANAGEMENT: ALBA Communications

Im Weingut Edelbauer auf architektonischer Spurensuche.

1 1 2 WAS FÜR EIN E NACHT

WINTERGRILLEN

PRODUKTION: Antonia Gmeiner und Alexandra Seyer – ALBA Communications, Sonja Kallinger und Nicole Zunt – WEIN & CO

DRUCK: NP – Niederösterreichisches Pressehaus

RAUSCH

…und was Vea Kaiser ihm darauf antwortet.

ANZEIGEN: Michaela Wimböck – ALBA Communications, Manuela Bogendorfer – WEIN & CO

WEINE

1 2 2 Heinz Kammerer, Kenner des Landes, präsentiert die edelsten Tropfen.

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Hier schmeckt es uns, hier kaufen wir ein. Auf einen Besuch bei Marco Simonis.

Preise & Aktionen gültig von 25.11.2015 – 08.03.2016. Alle in diesem Magazin angegebenen Preise verstehen sich in Euro inklusive aller Steuern. Ab-Preise beziehen sich auf eine Abnahme von 12 Flaschen bunt gemischt (10% Mengenrabatt, gültig auf alkoholische Getränke ab 0,35 Liter, ausgenommen Aktionen und Bier). Bei einer Lieferadresse außerhalb Österreichs kann es aufgrund abweichender Steuern und Abgaben zu Preisänderungen kommen. Aktionspreise gelten nicht für Konsumationen in den Bars. Angebot freibleibend. Satz- und Druckfehler vorbehalten. Solange der Vorrat reicht. Subskriptionen sind von jeglichen Rabatten ausgenommen. Es gelten die AGB von WEIN & CO.


P ENFOLD S SUP ER P REM IUM ORCHESTER Die Penfolds Collection 2015 steht für herausragende Handwerkskunst, Erfahrung und Wissen basierend auf 170 Jahren Weinbautradition. Jedes Jahr im Herbst freuen sich Liebhaber des faszinierenden Weinlandes Australien, wenn Penfolds die neuen Jahrgänge dieser einzigartigen Serie vorstellt. Es ist wie in einem großen Orchester, das sich jährlich neu formiert. Die erste Geige spielt stets Grange, auch BIN 707, St.Henri sind Fix-Starter, aber es ist die Vielfalt, die fasziniert – die Fülle von unterschiedlicher Stilistik und Individualität geprägter Weine. Es finden sich alle Abstufungen vom Premium-Einstieg bis zur Star-Ikone, ein Konzert als jährliche Meßlatte für Shiraz und Cabernet.


FRANCESCO RICASOLI ist der 32. Baron der italienischen Dynastie. 1993 hat er das Weingut zurück in die Familie geholt und zu großem Erfolg geführt.

BLAUES BLUT IM ROTEN WEIN Te x t : A l e x a n d e r R i n n e r h o f e r


HOF-ÜBERGABE

WIE DER „EISERNE BARON“ ZUM VATER DES CHIANTI CLASSICO WURDE UND SEIN URENKEL FRANCESCO ZUM GROSSEN RÜCKEROBERER. EINE FAMILIENGESCHICHTE MIT VIEL HERZBLUT ROTER TRADITION.

Foto: Beigestellt

H

ier lebt, fühlt und schmeckt man Geschichte. Wir schreiben das Jahr 1141. Das noble Geschlecht der von und zu Ricasoli hat das Castello di Brolio bezogen. Umrahmt von Zypressen, ragt das terracottafarbene, imposante Gemäuer in den Himmel und warnt vor feindlichen Übergriffen. Heute ist das Säbelrasseln verstummt und hat dem Knacken der Weinscheren, wenn sie die Trauben vom Stock schneiden, das Feld überlassen. Das Schloss auf einem flachen Hügel in den Chianti-Bergen, bekniet von Weingärten und Olivenhainen, lädt zum Träumen, Sinnieren und Gustieren ein. Seit dem zwölften Jahrhundert residiert hier die Familie Ricasoli, mit kleinen, unwesentlichen Unterbrechungen und hat den Weinbau in das Wappen gebrannt. Und es wird wieder Geschichte geschrieben, denn Barone Ricasoli ist das älteste Weingut Italiens. Geschäftstüchtig war man hier schon immer. Im 16. Jahrhundert exportierte die Familie die feinsten Tropfen nach Amsterdam und London. Nachdem die napoleonischen Kriege und die Schlachten um die Einigung Italiens geschlagen waren, konzentrierten sich die Barone auf dem Castello voll und ganz auf die Landwirtschaft. Und ganz besonders auf den Wein. In den späten 1860er-Jahren tüftelte der damalige Schlossherr, der „Eiserne Baron“ Bettino Ricasoli, der sich als Premierminister in den ersten Jahren des Staates Italien einen Eintrag in den Geschichtsbüchern sicherte, an der optimalen Rebsortenmischung für den seiner Meinung nach identitätsstiftenden, idealtypischen, repräsentativen und charakteristischen Wein der Region Chianti. Nach vielen Testreihen legte der Baron 1872 die bis heute gültige „Chianti-Formel“, mit Sangiovese als Hauptsorte, fest. Und da schreibt die Familie schon wieder

A ASTUTO BOLGHERI

SUPERIORE

Ba ro n e R ica so li

Nach 18 Monaten im Barrique zeigt diese Cuvée aus Cabernet, Merlot und ein wenig Petit Verdot sowie Cabernet Franc üppige Aromen nach reifen Beeren und Vanille und saftiges Tannin.

Geschichte, denn Ricasoli ist somit der Erfinder des italienischen Nationalgutes und trägt neben seinem ab € 41 39 blaublütigen auch den rotblütigen Titel „Vater des Chianti“. Auch heute muss ein Chianti zu mindestens 80 Prozent aus Sangiovese bestehen. Für den B CASTELLO DI BROLIO GRAN Rest kommen andere rote Trauben wie die Canaiolo SELEZIONE und Colorino bzw. die französischen Sorten Merlot, Ba ro n e R ica so li Cabernet und Syrah in Frage. Die Gran Selezione Seit dem Regime des „Eisernen Barons“ ist viel ist die Krönung des passiert. Das Weingut ging „vorübergehend“ an ei- Chianti - der Castello di Brolio zusätzlich nen internationalen Getränkekonzern, respektive noch das Flaggan ein australisches Weinkonsortium verloren. Die schiff von Ricasoli: Erlösung kam 1993 in Gestalt von Bettinos Urenkel betörende Frische, Mineralität und Francesco. Der 32. Barone Ricasoli holte das 240 Beerenfrucht sowie Hektar große Weingut ins Familieneigentum zu- unfassbare Eleganz! rück. „Seit dieser Zeit widme ich mich der Wiederab € 43 19 entdeckung von Werten, die diesen Ort und seine Weine seit Jahrhunderten zu etwas Einzigartigem machen. Wir wollen, so wie in der Vergangenheit, C CHIANTI CLASSICO COLLEDILÀ GRAN auch in Zukunft Meilensteine im Chianti Classico SELEZIONE setzen“, sagt Francesco Ricasoli. Ba ro n e R ica so li Drei Crus repräsentieren heuA te die Spitze der Weinkunst auf Die Selektion der besten SangioveseBrolio. Da ist die höchste Ausprä- Trauben ergibt einen Wein von enormer gung reinsortigen Sangioveses B im Colledilà, einer feinen 7 ha- Eleganz und herrlicher Struktur, der Weingenuss auf Einzellage, und 2011 auch zur höchstem Niveau Gran Selezione auserkoren. Der bietet! C reinsortige Merlot Casalferro ab € 39 59 stammt aus einer Einzellage und zeigt Terroir par excellence. Und D als Krönung hat der Barone der D MERLOT CASALFERRO besten Selektion des Jahrgangs B a ro n e R ica so li den Namen des Stammhauses Der Casalferro ist verliehen: Castello di Brolio. Hier ein reinsortiger werden die besten Trauben (Sangiovese, Merlot und Merlot, der mit seiner Cabernet Sauvignon) des Jahrgangs zu einem Kunst- Kraft und einladender, weicher Brombeerwerk verwoben, das für alles steht, was der Barone und Himbeerfrucht geschaffen hat. Elegante Weine mit ganz viel Tradi- fast ein bisschen an den Kultwein tion und Herz. Ciao! Masseto erinnert!

ab €

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39 59


WEIN & CO

TRINKBAR

MOUNTAIN PALE ALE 0.33 l

B ierol

Produzent:

Das ist ihr Bier! Drei Tiroler Brauer setzen ein neues Bier-Maß an. Einerseits um der Craft Beer-Szene eins draufzusetzen, andererseits um Hopfen-Fans auf neue Geschmäcker zu bringen. Mit dem Starkbier hört man Schaumkronen brechen. €

CHÂTEAU VILLA BEL-AIR BLANC Produzent:

C h âteau V i l l a Be l -A i r

Die blumige Erscheinung des kessen Verführers lässt bei einem romantisch-kalten Winter-Picknick Sommergefühle aufkommen. Und er kann es so richtig, der kleine Weiße aus Frankreich. Seine großen roten Brüder im Bordelais hat er schon mal rumgekriegt. ab €

15 29

MERLOT LA CUVE À MON LOUP

Wie sich ein Cabernet zum Party-Tiger entwickelt, ein Weißer aus Bordeaux den Winter zum Sommer macht und drei Biermagier aus Tirol die Craft Beer-Szene verhexen. weinco.at/trinkbar

Produzent:

CABERNET SAUVIGNON ALLOMI VINEYARD

J. D uffau Biofanatikern springt das Herz vor großer Freude. Hier wird nichts gespritzt, nichts manipuliert, nichts funktionalisiert und nichts geschönt. Ganz natürlich fährt der Merlot in die Nase. Aber bei dem Look ist es leicht, selbige ganz oben zu tragen. ab €

5 99

Produzent:

Hess Er ist ein echter Party-Fan. Festliche Fleischgerichte schönt dieser Cabernet mit einem herzlichen Entrée. Auch vom Abgang versteht der Wein etwas. Schön langsam entlässt er den Gaumen wieder in den Zustand freudiger Erwartung. Ein Kraftpaket mit viel Charme und fruchtiger Beerenklaue. Und wieder mal einer aus Napa Valley in aller Munde!

13 49

ab €

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WEIN & CO

CHARDONNAY DMZ Produzent:

D e Mo r g en zo n Der knackige Südafrikaner verführt mit einem Blumenstrauß an Aromen. Mit viel Charme und Raffinesse begeistert er in Kombination mit schönen Pasta-Gerichten. Aber auch an so manchem Fischteich ist der Chardonnay aus Stellenbosch schon gesichtet worden. ab €

9 89

SPANIEN KULINARIKSET Raffiniert, charmant, präzise: Mit dem A-Team aus Spanien funktioniert jeder Plan. Anciano, Anacardos, Alcaparron, Almendra: Aromatische Frucht geht mit nussiger Süße, pikanter Würze und schokoladiger Verlockung auf die Jagd nach dem perfect moment. Mucha suerte! €

24 99

Auch das gibt’s.
 Eine französische Rebsorte, die sich in Australien produziert und ein Südafrikaner, der gerne mit Italien kokettiert. weinco.at/leistbar

LEISTBAR

VIOGNIER Produzent:

Ox ford Lan d in g Eine französische Traube fühlt sich in Down Under sauwohl. Dort entwickelt sich ein mächtig starker Bursche, den man ob seiner sanften Goldigkeit ganz schön unterschätzt. Sensible Gemüter lehrt er schon mal das Weinen. Die Kinderstube an den Hängen des Murray Rivers lässt grüßen. ab €

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8 99



WEIN & CO

ALMRAUSCH GEWÜRZE 108  g Produzent:

OLIO DI OLIVA

500  ml GANZ FRISCH – ERNTE 2015

OZ.

Produzent:

Warum bringt uns Zenzis Kräuterbutter zum Jodeln und was macht die Käsespätzle zum unvergesslich deftigen Geschmackswunder? Kräuterexplosionen – in Plexiglasdosen abgefüllt! Almrausch pfeffert den Zauber der Berge ins Gericht. Holladrio! €

Castello d i Ama

Olivenöl ist aus der mediterranen Küche gar nicht wegzudenken, wenn es dann noch vom Starwinzer Castello di Ama kommt, dann wird jedes Essen zu einem Genuss der Extraklasse. Erntefrisches, authentisches italienisches Olivenöl Extra Vergine – herrlich samtig, weich und ganz frisch aus dem Jahr 2015!

29 99

ESSBAR

34 99

Das Geheimnis von Zenzis Kräuterbutter, die sich von verführerischen Pralinen verzaubern lässt, eine Pasta, die ihresgleichen sucht und ein Öl, das richtig runter geht. weinco.at/essbar

GEMISCHTE SÜSSIGKEITEN IN EINER METALLBOX 400  g Produzent:

D. B a r b e r o

Bei diesem Anblick fangen Naschkatzen zu schnurren an. Kirschen ummantelt mit edelster Schokolade, handgeschnitzte Torroncini, samtig-saftige Nougatpralinen. Sündige Verführungen, die nur einem Italiener wie Davide Barbero einfallen können. Mit der Retro-Box lässt sich so mancher Abend in einen paradiesischen verwandeln. €

28 99

GESCHENKBOX TAGLIATELLE & SUGO AI FUNGHI Produzent:

Live

So schmeckt’s am besten: Feinste Nudeln vereinen sich mit einer g’schmackigen Sauce zu einem großartigen Ganzen. Die dunkelgelbe Farbe hat „La Favorita Live“ zum absoluten Leader in Sachen Tagliatelle gemacht. Es sind eben nur die frischesten Eier, die da rein dürfen. Das Sugo steht dem um nichts nach: sonnengereifte Tomaten, edelste Steinpilze. Fertig. Eine Liaison der Genüsse, einfach zum Mitnehmen. €

9 99

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na tu r al inspirat ion FOR A BEAUTIFUL CHRISTMAS GIFT

hausbrandt1892.at


WEIN & CO

OWAKUMMAN AUF AN SCHNÖLL’N SB… Te x t : A c h i m S c h n e y d e r, F o t o : A l b e r t H a n d l e r

ERWIN SABATHI „VERWALTET“ DAS ERBE SEINES GROSSVATERS UND ENTLOCKT DER LAGE PÖSSNITZBERG GEWALTIG GUTE WEINE.

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ERB-GUT

Großvater, kannst du ned owakumman auf an schnöll’n SB, Großvater, i möcht dir so viel sag’n, was i erst jetzt versteh’…

M

an könnte diese legendären Textzeilen aus dem Hit „Großvater“ der steirischen Band STS tatsächlich fast eins zu eins auf das Weingut von Erwin Sabathi in der südsteirischen Marktgemeinde Leutschach umlegen. Nur aus dem Kaffee müsste man eben einen SB machen, einen Sauvignon Blanc also. Dann läge man goldrichtig. Denn der Erwin wäre sicherlich ziemlich neugierig, was sein Opa von alledem halten würde, was der Enkel heute so treibt. Speziell auf und mit dem Pössnitzberg. „Mein Großvater Johann, der leider schon lange nicht mehr unter uns ist, war es nämlich, der den Pössnitzberg quasi entdeckt und die Großartigkeit dieser Lage erkannt hat“, erzählt Erwin Sabathi, inzwischen in zehnter Generation Produzent: Herr über dieses seit 1650 beste- E rwin S ab ath i hende Weingut. „Also kaufte der Ein Wein mit Opa in den 1950er-Jahren das dem typischen, erste Kernstück dieser Riede und unglaublichen vermehrte schon damals die besten Pössnitzbergseiner 50 Jahre alten Sauvignon- Terroir: kühle Aromatik nach Rebstöcke.“ schwarzer JohanIm Jahr 1968 übernahm nisbeere, feine schließlich Erwins Vater Erwin Kräuterwürze und Senior die Verantwortung im Wein- viel Tiefe - ein großer Sauvignon gut. So lange lagern übrigens auch seine Pössnitzberg-Jahrgänge zu- Blanc! rück. Der Stammbetrieb wurde ab € 30 59 seither sukzessive weiter aufgebaut und vergrößert, neue Rebflächen wurden angekauft und gepachtet. Und auch Erwin Senior vermehrte die wertvolle DNA dieser Sauvignon-Rebstöcke. So also ist der Pössnitzberg auch heute noch das Aushängeschild dieses blühenden Traditionsbetriebes. „Er ist prädestiniert für Sauvignon Blanc, Chardonnay und Gelben Muskateller“, sagt Erwin Junior und erklärt die Vorzüge der vorzüglichen

SAUVIGNON BLANC PÖSSNITZBERG

Riede. „Boden, Klima und Lage – diese drei Dinge machen diesen Berg aus. Da ist einerseits der Boden. Bei dem handelt es sich um tonig-feinsandige, meist graugrün gefärbte, stark kalkhaltige Tonmergel bis Tonschiefer. Und ein besonderes Merkmal ist der durch die Verwitterung entstandene humose Oberboden von oft nur 20 Zentimetern. Die Reben fühlen sich wohl und die Weine sind extrem mineralisch geprägt. Und die Stöcke haben auch kein Problem mit der Steilheit, die eine weitere Besonderheit ist.“ Die Hangneigung beträgt teilweise Ehrfurcht gebietende 75 Prozent, der überwiegende Teil der hauptsächlich südausgerichteten Kessellagen mit östlichen und westlichen Ausläufern auch immer noch fast ausnahmslos über 50. „Das macht das Arbeiten wahrlich nicht einfacher“, stöhnt Erwin Sabathi. „Die Bewirtschaftung ist also fast ausschließlich händisch möglich.“ Und dann wären da noch die unterschiedlichen Klimaten, die genau dort aufeinandertreffen, wo der Wein auf einer Höhe von 400 bis 540 Metern wächst. „Einerseits sind es die warmen Aufwinde, die aus den angrenzenden slowenischen Tälern zu uns herüberwehen, andererseits die kühlen Luftströme von der westlich gelegenen Koralpe“, erklärt Sabathi. P r o d uze nt: P r o d uze nt: E r wi n Sa b a t hi E r wi n Sa b a t hi „Und dieses Klima macht den Pössnitzberg in Verbindung mit Was für ein ausDie hochwertigen dem Boden und der Steilheit so drucksstarker Trauben der einzigartig und unverwechselbar.“ Wein! Von den steilen Hanglage Ausgebaut werden die Saubesten Trauben Pössnitzberg vignons vom Pössnitzberg übrider ältesten sind die GrundRebanlagen des lage für diegens ausnahmslos 18 Monate. Pössnitzbergs sen großartigen Im Eichenfass selbstverständlich. gekeltert, von Chardonnay! Und die Trinkreife beträgt zehn Wind und Sonne Sehr komplex mit Jahre und mehr. geküsst und Duft nach Pfirsich Was damit natürlich auch für für die Ewigkeit und weißem gemacht! Nougat. den Sauvignon Blanc Merveilleux gilt. Einen Wein, den es eigentab € 35 99 ab € 23 39 lich gar nicht mehr gibt. Außer bei WEIN & CO. Und zwar die letzten Flaschen vom 2011er-Jahrgang. Eine Rarität also. „Insofern eine Rarität, als dieser Wein ab dem folgenden Jahrgang nicht mehr so hieß. Ab da hieß und heißt er nämlich Alte Reben Sauvignon Blanc Pössnitzberg“, sagt Erwin Sabathi, der seine Weingartenphilosophie mit wenigen Worten beschreibt: „Meine Weine sind die zeitgenössische Interpretation der Tradition.“ Ein Satz, der wohl Musik in seines Großvaters Ohren wäre.

SAUVIGNON BLANC MERVEILLEUX

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CHARDONNAY PÖSSNITZBERG


WEIN & CO

VERPACKT

Es ist ganz so wie beim Wein. Einzelne Bausteine vereinen sich zu einem großen Ganzen. So funktioniert auch die Kunst. Und vor allem die von Heinrich Reisenbauer, der sich mit seinen Serigrafien einen Namen gemacht hat. Scheinbar simple Dinge werden im Kollektiv zu einer berauschenden Menge, die sich dem Betrachter offenbart. Beim genaueren Hinsehen entdeckt man die Unterschiedlichkeit der uniformen Gestalten, die sich in den Werken des Künstlers, der seit den 1980er-Jahren im Haus der Künstler in Gugging lebt und arbeitet, tummeln.

GALERIE GUGGING BEI WEIN & CO

Es kommt nicht immer nur auf den Inhalt an. Jedes Geschenk wird durch eine kunstvolle Verpackung geadelt. Und noch dazu schenkt man beim Kauf eines Kartons einem Künstler aus Gugging Freude.

Die Hüllen der WEIN & COZweier- und Dreierkartons sind keine Verpackungselemente, sondern künstlerisch wertvolle und dekorative Extras, die sich gerne verschenken lassen. Mit dem Erwerb tut man nicht nur sich selbst oder seinen Freunden Gutes, sondern auch Heinrich Reisenbauer. Jeder verkaufte Art-Karton bringt dem Künstler einen Euro.

weinco.at/verpackungen

20

2er-Karton €

3 99

3er-Karton €

4 99


MU KO SK PE FL Z -ESI PL IEE L

VERSUS BB – nicht Boris Becker und nicht Brigitte Bardot. Vielmehr Barolo und Blaufränkisch. Italien gegen Österreich – ein ungleiches Duell? Nein, ein enges. Und ein (trink-)vergnügliches.

B A R OLO

VS .

BL AUF R ÄNK I SCH

Fü r B a rolo: Ange lo Te rlizzi – Shople ite r Ste llve rt re te r in de r F iliale M ariahilfe r St raße Für Blaufränkisch: Maik Berger – Shopleiter in der Filiale St. Pölten

C O O L N E S S - FA K T O R

Elio Altare, ein cooler James Dean unter den in den 1980ern sonst sehr prüden Barolos. Aus einem anderen Holz als sein Vater. Revolution statt Tradition pur.

Etikettenkäufer sind bei Markus Altenburger an der falschen Adresse. Großer Blaufränkisch braucht keinen Eyecatcher, hier wird das Augenmerk auf den Wein gelegt. Das ist cool!

F O O D - C O M PAT I B I L I T Y

Dieser Barolo 2011 ist wie ein Herbst in Österreich: süß und herb. Kaninchen und Ragout von getrockneten Pflaumen mit Steinpilzen wäre mein persönlicher Tipp.

Das Ziel sind die lauen Sommerund Herbstabende. Ob gebratene Ente oder Gansl mit Rotkraut, Grillabende mit dunklem Fleisch und Gemüse oder zum Wild. Ausgezeichnet!

G E S C H M AC K / KO M P L E X I TÄT

Hart. Braucht Luft, um sich an den Gaumen zu schmiegen. Reife Kirschen liebäugeln mit pflanzlichen Noten, Eukalyptus und Minze. Nerviges Tannin, das in eine wohlige Süße übergeht und Weiten eröffnet.

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L I E B E S -T R U N K

ERVINO ROSSO BAROCCO Te x t : A c h i m S c h n e y d e r, F o t o s : A l b e r t H a n d l e r

WIE AUS DEM ROTEN ERVINO R. DER WEISSE ERWIN S. WURDE.

E

s trug sich zu anno 2008. Der hinreißende Menschendarsteller Erwin Steinhauer und sein damaliges Alter Ego Ervino Rosso Barocco saßen – was nicht selten vorgekommen sein soll – bei einem Glas schweren roten Weines und grübelten, warum sie über all die Jahre des Rotweintrinkens auf das Weißweintrinken vergessen hatten. Da mischte sich plötzlich der Körper ein und störte die weinselige Plauderei: „Liebe Freunde, lasst euch bitte etwas anderes einfallen als diese schweren Roten, die tun mir nicht mehr gut. Leichte Weiße vielleicht, so wie einst, mit denen könnte es gehen…“ Das gab dem Erwin zu denken und so schickte der Erwin den Erwin auf Kur und den Ervino (naheliegend) Rosso (bezogen auf die farbliche Präferenz) Barocco (bezogen auf den Lebensstil) überhaupt gleich in die ewigen Trinkerjagdgründe. Auch der Erwin verordnete sich nach der Kur noch eine einjährige Dürreperiode, während der er quasi ein ganzes Fass verlor. 30 Kilo nämlich. Die allerdings hat er dann recht bald wiedergefunden… Als das Jahr zu Ende ging, erinnerte sich der Erwin, der seinen Vornamen nicht so recht mag, weil der zwar von Erwein herrührt, aber doch so schrecklich germanisch ist, der Worte seines Körpers und trinkt seither nur noch leichten weißen Wein. „Auch wenn ich Roten immer noch unsagbar gerne rieche. Aber eben nur rieche.“ Und leichten Weißwein deshalb, weil wenn er schweren tränke, könnte er erst recht gleich wieder zum Roten greifen. „12,5 Prozent sind eigentlich die Obergrenze, wenngleich ich die hin und wieder ein bisserl überschreite. Unabsichtlich natürlich.“ Jetzt könnte man natürlich einwerfen, dass es auch leichte Rote gibt, aber die wollten der Erwin und der Ervino schon früher nie so wirklich.

Lange zuvor schon, vor Kur und abgenommenem Fass, im Jahr 2000 nämlich, stand Erwin Steinhauer des Öfteren mit seinem Kollegen Heinz Marecek auf der Bühne. Man gab den Farkas-Abend „Was lachen Sie?“, und dieser führte das so trinkfreudige wie neugierige Duo auch immer wieder in die Wachau. Das verstanden die beiden zu nützen, besuchten Winzer um Winzer und kosteten sich durch. „So habe ich, der damals überzeugte GrünerVeltliner-Trinker, den Winzer Rudi Pichler gefunden. Und bin ihm bis heute treu geblieben. Abgesehen von den Jahren, in denen ich auf den Weißen quasi vergessen hab…“ Verschlägt es den Erwin ins Steirische, so sagt er auch zum leichten und grasigen Sauvignon Blanc nicht nein. Auch nicht zum Weißburgunder. Besonders zu jenen von Erwin Sabathi. Muskateller hingegen mag er nicht. „Ich bin kein Parfumtrinker.“ Mit teilweise undefinierbarem Rebensaft kam Erwin Steinhauer schon recht früh in Berührung. Als Schüler in den 1960er-Jahren, der mit seinen Freunden, meist Lehrlingen, die schon ein bisserl Geld verdienten, zum Heurigen nach Neustift fuhr. „Die haben mich, weil ich ein fröhlicher Zeitgenosse mit lustigen Geschichten war, auch dann mitgenommen, wenn mein Taschengeld schon aus war. Und dann haben wir uns ein bisserl berauscht…“ Wie auch nur wenige Jahre später, als der Maturant Steinhauer mit der Gitarre im Gepäck zum Heurigen Stelzer nach Sievering reiste, ein paar Lieder zum Besten gab und sich in Naturalien auszahlen ließ. Damit kann man ihn – angeblich – auch heute noch hin und wieder ködern. Aber nicht mit schweren Roten.

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ERWIN STEINHAUER, geboren am 19. September 1951, studierte nach der Matura anfänglich Germanistik und Geschichte, ehe er sich doch für ein Leben auf der Bühne entschied, wobei er sich am Beginn der Karriere dem Kabarett widmete. Unter anderem gemeinsam mit Lukas Resetarits. Von 1982 bis 1988 war er schließlich Ensemblemitglied des Burgtheaters. Der dreifache Vater lebt in Wien.


WEIN & CO

„BEETHOVEN IST WICHTIGER ALS MUTI“ Te x t : H e i n z K a m m e r e r, F o t o s : M i r c o Ta l i e r c i o

„SO WIE ES OHNE BEETHOVENS KOMPOSITIONEN FÜR RICARDO M U T I N I C H TS Z U D I R I G I E R E N G I B T, K A N N D E R B E ST E W I N Z E R OHNE DIE RICHTIGEN LAGEN UND BÖDEN KEINE GROSSEN WEINE HERVORBRINGEN“, SAGT MARCO PALLANTI, DER MIT S E I N E R K U N S TS I N N I G E N F R A U L O R E N Z A D A S K U LT- W E I N G U T C A S T E L L O D I A M A B E T R E I B T.


HAUS-BESUCH

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WEIN & CO

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utti i Vini sono venduti Wehrdienstes, getrieben von einem nel negozio di Paolo a schon damals enormen Interesse Lecchi“ – „Die Weine wer- für Wein, den ersten Job seines den nur im Geschäft von Lebens antrat. 2006 kehrte er Paolo in Lecchi verkauft.“ übrigens, nachdem er den Posten So lautete die lapidare Auskunft zwischenzeitlich nicht bekleidet eines Castello di Ama-Mitarbei- hatte, für sechs Jahre als Präsiters, nachdem ich darum gebeten dent des Consorzios zurück und hatte, ein paar Flaschen vom köst- hinterließ mit der von ihm einlichen L’Apparita 1987 erwerben geführten, neuen Klassifikation zu dürfen. An eine Kellerführung „Grande Selezione“ für die besten war ohnehin nicht zu denken – Weine des Chianti Classico, nachCastello di Ama war damals eine haltige Spuren. völlig von der Außenwelt abgeschottete Burg. Nomen est Omen.

Kellerführung? Fehlanzeige. Castello di Ama war eine abgeschottete Burg. Nomen est Omen. Damals jedenfalls. Im Jahre 1990. Das war im Jahre 1990, die große Hausse der feinen Weine setzte gerade zum finalen Höhenflug an und Marco Pallanti legte immerhin schon seinen neunten Jahrgang als verantwortlicher Kellermeister von Castello di Ama vor. Das Weingut war von Anfang an kultig. „Wir haben kaum Fehler gemacht“, sagt Marco heute auf die Frage, wie es möglich sei, dass das Weingut, das jetzt irgendwie auch seines ist, quasi ohne Unterbrechung immer nur am obersten Ende der Chianti Classico-Hierachie stand, wo immerhin rund 700 Produzenten um Anerkennung, Ruhm und Umsatz ringen. 25 Jahre später ist Castello di Ama immer noch dort, nämlich an der Spitze der Chianti Classico-Winzer des Consorzio Gallo Nero. Dort, wo für Marco alles begonnen hat, als er 1981, nach Absolvierung eines Landwirtschaftsstudiums und des

Ein Jahr später erzählte ihm sein Freund und Studienkollege Carlo Ferrini, heute weltweit vielbeschäftigter „Winemaker“, von einem Investment römischer Geschäftsleute in der Nähe von Gaiole im Chianti, von dem er glaubte, dass es dort ideale Voraussetzungen für die Herstellung erstklassiger, besonderer Weine geben würde. Das Ganze sei zwar etwas hoch gelegen, aber gerade das mache den Reiz aus. Der Eigentümer sei extrem investitionsbereit, ein moderner Keller war gerade gebaut worden, alles in allem also ideale Bedingungen für einen jungen Kellermeister.

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Marco bewarb sich, bekam den Job, und das, obwohl er vom größten Asset des Weingutes noch gar keine Ahnung hatte. Doch davon später. Von Anfang an orientierte sich Ama an den großen Vorbildern. Vor allem im Bordeaux. Die völlig branchenfremden, aber passionierten Investoren scheuten keine Kosten, um an das beste verfügbare Knowhow heranzukommen. Pallanti verbrachte viel Zeit auf Mouton, wo er vom dortigen Kellermeister, einem Freund eines der Investoren, in die Geheimnisse des damals wie heute berühmtesten Weinbaugebietes der Welt eingeweiht wurde.

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LORENZA SEBASTI PALLANTI UND MARCO PALLANTI Eine Liebesgeschichte aus dem Weingarten. Ohne es zu merken, oder ohne es sich eingestehen zu wollen, kamen sich die beiden über ihre gemeinsame Passion näher. Eines Tages aber gab es kein Zurück mehr. Das war vor 24 Jahren.

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HAUS-BESUCH


WEIN & CO


HAUS-BESUCH

Ob epochales Ölgemälde (Bild links) oder moderne Objekte aus Glas – auf dem Gut Castello di Ama verfolgt einen die Kunst gleichsam auf Schritt und Tritt. Dass man auch beim Wein von großer Kunst sprechen kann, liegt nicht zuletzt an den unermüdlichen Arbeitern im Weingarten.


WEIN & CO

Marco wollte aber von Haus aus nie einen Bordeaux auf toskanisch machen, sondern einfach das Beste, was seine Böden und Rebstöcke hergaben, möglichst unbeschadet in die Flaschen bringen. „Die Böden und die Lagen sind das wichtigste, viel wichtiger als der Winemaker“, sagt er. Und fast schon pathetisch fügt er an: „Ebenso wie Beethoven wichtiger ist als Muti“. Er sei sicher kein Winemaker, also jemand, der den Wein macht, und als ich den Begriff „Wine-not-maker“ konstruiere, lacht er und meint: „Ja, so kann man das sagen.“ „Im Prinzip gibt es drei Arten von Weinen“, erläutert er. „Die sortentypischen Weine, die terroirbezogenen und die Winemakerweine, die nur in schwierigen Gebieten und Jahren eine Berechtigung haben.“ Für ihn ist das Terroir einfach das Wichtigste, weil unverwechselbar. Der berühmte Merlot L’Apparita, seit 30 Jahren mit konstant hohen ParkerPunkten geadelt, sei in erster Linie ein Wein aus den Weingärten von Castello di Ama und erst dann ein Merlot, so Pallanti. Marco war von Anfang an vom Potenzial der Weingärten von Castello di Ama überzeugt:

Als er 1991 von der Académie du Vin zur Merlot-Olympiade nach Zürich eingeladen wurde, war seine spätere Frau Lorenza schon stolz darauf, überhaupt eingeladen zu sein, während Marco hinfuhr, um zu gewinnen. Was dann auch geschah: Platz eins, noch vor Petrus und Co.

Castello die Ama präsentiert sich als Gesamtkunstwerk. Freilich, die Weine sind ein wesentlicher Teil davon. Aber eben nur ein Teil. Es gibt wenige Orte, wo Wein als Kulturgut so umfassend spürbar ist. Jetzt ist es aber an der Zeit, eine der schönsten und in jeder Weise erfolgreichsten Lovestories der gesamten Weinwelt zu erzählen: die von Lorenza und Marco. Lorenza Sebasti, die Tochter eines der Investoren aus dem fernen Rom, kam 1988 und gerade einmal 23 Jahre alt, erstmals nach Ama. Mit ihrem damaligen Freund, der in Marcos Erinnerung dem Fußballer Francesco Totti ähnlich sah, und sehr, sehr urban. Dass es das quirlige, schwarzhaarige, glutäugige Mädchen Marco vom ersten Moment an angetan hatte, bestreiten die beiden heute noch vehement. Marco, damals noch verheiratet, verdrängte seine Neigung drei Jahre lang erfolgreich, während Lorenza ihre Liebe zu Ama und dem Landleben kultivierte, was ihr auch rasch und überzeugend gelang. In kurzer Zeit avancierte sie zur treibenden Kraft des jungen Weingutes und widmete sich

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mit großer Passion vor allem der nationalen, aber sehr rasch auch der weltweiten Bekanntmachung dieser einzigartigen Weine aus dem Herzen des Chianti. Ohne es zu merken, waren sich Lorenza und Marco über ihre gemeinsame Passion sehr nahe gekommen und irgendwann im Jahre 1991 konnten auch sie die Bestimmung füreinander nicht mehr übersehen. 24 Jahre und drei wunderbare Kinder später können sie über diese Zeit lachen, vor allem Marco, der – so seine Worte – „das größte Risiko seines Lebens auf sich nahm“, als er seinen Gefühlen für Lorenza endlich freien Lauf ließ. „Ich hätte alles verlieren können, wenn das nicht geklappt hätte“.

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In der Rückschau ist der Erfolg von Castello di Ama ein kleines Wunder, denn es gab Zeiten, da steckte der Chianti in einer Krise und füllte nur noch als Massenware die Regale im Supermarkt.

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HAUS-BESUCH

Der Erfolg von Castello di Ama hat in der Rückschau doch etwas von einem Wunder, wenn man bedenkt, dass das Chianti damals in einer echten Krise steckte. Die führenden Winzer hatten sich vom Consorzio mehr oder weniger distanziert, füllten ihre besten Weine als Vini da Tavola – eben ohne den Gallo Nero – ab und waren damit sehr erfolgreich: Tignanello, Cepparello oder Flaccianello waren die international erfolgreichsten Weine aus dem Chianti, während die Chiantis selbst zumeist als Massenware in den Supermärkten landeten. Und da kam ein völliger Newcomer mit einem jungen, unbekannten Kellermeister und einer noch jüngeren, quirligen Römerin als Markenbotschafterin und verkündete das Hohelied vom Chianti Classico. Die enorme Qualität der Weine und die mystischen Geschichten über Weingut und Eigentümer brachten auch Leute wie mich, der ich schon damals vornehmlich hinter den großen Bordeauxs her war, zum Schwärmen. Ich erinnere mich noch gut, wie ich auf Empfehlung lokaler Freunde einzelnen Flaschen in Restaurants hinterherjagte, denn am Weingut selbst gab es, wie eingangs erwähnt, nichts. Meine Quelle war dann jahrelang Paolo, der Betreiber eines kleinen Lebensmittelgeschäftes in Lecchi in der Nähe des Weingutes, der so etwas wie der Ab-Hof-Ersatz für Ama war. Immer wenn ich kam und meine recht umfangreichen Bestellungen aufgab, schwang sich Paolo aufs Rad und holte die Weine aus irgendeinem Lager. Oder vielleicht sogar vom Weingut. Kommt man heute auf Castello di Ama, so wird man in

einem gediegenen Verkostungsraum empfangen, alle Weine sind ab Hof zu fairen Preisen erhältlich, und wenn man Glück hat, kommt Marco Pallanti vorbei und beantwortet geduldig, in der ihm eigenen zurückhaltenden Art, jede Frage. Ein paar Schritte entfernt, im kleinen, mittelalterlichen Dorf Ama, gibt es dann noch ein erstklassiges Restaurant und in einem kleinen Palazzo laden sogar noch vier Suiten, edel und zurückhaltend, zum längeren Verbleib in dieser „Welt in der Welt“ ein. Das hat durchaus Sinn, denn außer den bemerkenswerten Weinen gibt es auf Ama auch noch eine mittlerweile international bekannte Kunstsammlung zu bestaunen, zu der auch Installationen in den Kellern und in und um die Weingärten zählen. So präsentiert sich Castello di Ama heute quasi als Gesamtkunstwerk, das alle Sinne überwältigend anspricht, wobei die großartigen Weine nur ein, wenn auch bedeutender, Teil sind. Es gibt wenige Orte auf der Welt, wo Wein als Kulturgut so umfassend spürbar ist.

CASTELLO DI AMA ZU GAST BEI WEIN & CO Weingutchefin Lorenza Sebasti Pallanti persönlich wird anwesend sein, wenn am 9. Dezember um 19.30 Uhr in der WEIN & CO-Filiale auf der Mariahilfer Straße edle Castello di Ama-Tropfen verkostet werden. Besonderer Höhepunkt des Fünf-GängeMenüs mit Weinbegleitung: der Kultwein L’Apparita 2004, ausgeschenkt aus der Doppelmagnum. Infos unter: www.we i n c o.at /ev e n t s

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Intensive Farbe wie ein wildromantischer Sonnenuntergang, süße Aromen nach Honig, Trockenfrüchten und Gewürzen und richtig viel Vanille - das ist Vinsanto pur!

Das Projekt des südafrikanischen Künstlers Kendell Geer beinhaltet rückwärts gelesen das Wort Love und mit viel Liebe wurde auch dieser köstliche Wein hergestellt.

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WEIN & CO

DIE KUNST AUF DEM GUT

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astello di Ama ist ein mystischer Platz mit vielen so wunderbaren wie alten Gebäuden. 1999 begannen Lorenza und Marco die historischen Gemäuer mit moderner, zeitgenössischer Kunst zu bereichern. Jedes Jahr kam unter der Patronanz eines renommierten Künstlers ein Projekt dazu. Den Anfang machte 2000 Michelangelo Pistoletto, der den „L’ Albero di Ama“ in das antike Kellergewölbe pflanzte. 2003 gesellte sich der Südafrikaner Kendell Geers dazu und setzte das provokante Schriftbild Revolution rückwärtsgeschrieben in den Fasskeller. NOITULOVER – mit Betonung auf „LOVE“. Viele andere wie Anish Kapoor, Chen Zhen, Nedko Solakov, Hiroshi Sugimoto oder Daniel Buren wurden seither für Projekte gewonnen. Kunst und Wein – gemeinsam spiegeln die beiden den Geist wider, der auf Castello di Ama gelebt wird.

01. Kendell Geers, Revolution/ Love, 2003 02. Chen Zhen, La lumière intérieur du corps humain, 2005 03. Michelangelo Pistoletto, L’ Albero di Ama. Divisione e moltiplicazione dello specchio, 2000

01.

04. Daniel Buren, Sulle vigne: punti di vista, 2001

02.

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ALT & NEU Die Kunstsammlung auf Castello di Ama ist inzwischen auch international hoch angesehen. Neben alten Werken findet man imposante, moderne Installationen renommierter Künstler, und das nicht nur im Inneren, sondern auch in den weitläufigen Gartenanlagen.

04.

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S C H A U - P L ÄT Z E

TIPPS  ANTICA MACELLERIA FA L O R N I Ein alt eingesessener Betrieb am Hauptplatz in Greve in Chianti mit herrlichen Wurstund Fleischwaren. Die ursprüngliche Fleischerei wurde durch mehrere Räume erweitert und bietet mittlerweile auch Essen und dank Enomatic, das ebenso zum Firmenkonstrukt gehört, Weinverkostungen an. Wenn man seinen lieben Zuhausegebliebenen eine Freude machen möchte, ist man bei Falorni mit Sicherheit richtig.

OSTERIA LE PANZANELLE Traditionelle und authentische toskanische Küche. Hierher kommen auch die Einheimischen gerne zum Abendessen. | Localita Lucarelli, 29

Durch Jamie Oliver und sein herrliches Bistecca Fiorentina ist Dario Checcini bekannt – Geschäft und Restaurant.

| 53017 Radda in Chianti (SI)

| Via XX Luglio, 11 | 50022 Panzano in Chianti (FI)

Ama. Ein kleines Dorf, ein Restaurant, ein kleiner Palazzo. Vier Suiten. Edel und schön. Man möchte bleiben.

ENOTECA TOSCANA Fabrizio Ferrucci betreibt eine der spannendsten Vinotheken im Chianti. Von hier kommen auch einige der Entdeckungen – vor allem in den Anfängen – von WEIN & CO. Ebenso von Fabrizio betrieben wird die… | Via Roma, 4

BADIA A C O LT I B U O N O T R AT T O R I A Die Trattoria des Weinguts Badia a Coltibuono ist immer einen Ausflug wert. Es gibt auch ein paar wenige Zimmer zu vermieten. | Localita Badia a Coltibuono

| Piazza G. Matteotti 71 | 50022 Greve in Chianti (FI)

ANTICA MACELLERIA CHECCINI

| 53013 Gaiole in Chianti (SI)

RISTORO DI LAMOLE Restaurant in Lamole mit einer herrlichen Weinauswahl, der Chef hat immer gute Empfehlungen. Die Terrasse bietet einen wunderbaren Blick auf Panzano. | Via di Lamole 6 | 50022 Greve in Chianti

VILLA BORDONI Ein schottisches Pärchen betreibt diese herrliche Villa in den Bergen bei Greve in Chianti. Wie aus dem Bilderbuch - ein kleines Hotel, ein wunderbares Restaurant und es gibt auch regelmäßig Kochkurse. | Via San Cresci 31/32

VILLA LE BARONE

| 50022 Greve in Chianti (FI)

AMA Ama, ein kleines Nest, das zwischen sanften Hügeln rund um die Gemeinden Gaiole und Radda in der Provinz Siena eingebettet ist. Auf circa 500 Metern Seehöhe liegt das Dorf im Herzen des Chianti ClassicoGebietes. Das Castello di Ama umfasst ungefähr 250 Hektar. Auf 90 davon wird auf durchschnittlich 480 Metern Seehöhe Wein angebaut, wobei die Trauben rigoros selektiert werden und nur die besten SangioveseTrauben verwendet werden. Auf 40 Hektar stehen Olivenbäume für die Olivenund Olivenölproduktion.

| 53017 Radda in Chianti (SI)

Conte & Contessa Corso & Jaqueline Aloisi de Laderel betreiben mit viel persönlichem Einsatz dieses Schmuckstück von einem Hotel - ein sehr persönlich geführtes Haus. Im herrlichen Garten und am Pool, mit Blick auf die weidenden Pferde von Tomaso Cavalli und die Kirche San Leolino, kann man wunderbar entspannen.

Im Restaurant von Castello di Ama isst man typisch toskanisch und kann dann gleich in einer der seit Kurzem verfügbaren Suiten über Nacht bleiben. Natürlich gibt es alle Ama-Weine und auch ältere Jahrgänge befinden sich darunter.

| Piazza Dante Alighieri, 1

| Via San Leolino 19

| Località Ama

| 53017 Radda in Chianti (SI)

| 50022 Panzano

| 53013 Gaiole in Chianti

…keine 20 Meter von der Enoteca entfernt. Typisch italienische Bar mit hausgemachten Kuchen von Fabrizios Frau Carolyn und warmem Essen rund um die Uhr. Man sitzt inmitten von Blumen – herrlich.

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RISTORO DI AMA

AMA

BAR DANTE


WEIN & CO

EVENT-TIPPS

RENÉ GABRIEL

09.12

René Gabriel, Tausendsassa und renommierter Weinkritiker, hat dieses Mal etwas ganz Besonderes kredenzt: die „Weinbibel“ – ein umfangreiches Meisterwerk rund um das Thema Wein. Sie wollten den Weinpapst schon immer kennenlernen? WEIN & CO macht’s möglich: René Gabriel wird Ihnen in Salzburg auf Schloss Aigen sowie in unseren Wiener Filialen in der Mariahilfer Straße und auf dem Naschmarkt Rede und Antwort stehen. Exklusiv können Sie Ihre „Weinbibel“ an diesem Abend vergünstigt um minus 10 Prozent erwerben. Zusätzlich erwarten Sie in Salzburg und in der Mariahilfer Straße Top-Weine und ein fantastisches 5-GängeDinner. Am Naschmarkt gibt es neben edlen Tropfen und Leseeindrücken ein köstliches Flying Dinner. Denn bei einem guten Gläschen Wein sowie Leckereien lässt es sich noch viel besser lauschen! €

199 00

19:30 Salzburg, Schloss Aigen

99 00

19:30 Wien, WEIN & CO Naschmarkt

RENÉ GABRIEL „IN ALLER MUNDE" INKL. FLYING DINNER

04.12

19:30 Wien, WEIN & CO Mariahilfer Straße

Erleben Sie, wie sich legendäre Castello di AmaWeine mit köstlichen Speisen ergänzen. Das absolute Highlight des Abends ist der Kultwein L´Apparita 2004, prämiert mit 94 Parker Punkten, ausgeschenkt aus der Doppelmagnum von Weingutchefin Lorenza Sebasti Pallanti persönlich!

15.01

Tauchen Sie ein in die prickelnde Welt des Champagners und erfahren Sie alles über das Getränk der Götter! Garantiert ein Abend der Extraklasse, der sprudelnden Genuss verspricht!

19.01

39 00

18:30 Wien, WEIN & CO Mariahilfer Straße

199 00

19:30 Wien, WEIN & CO Mariahilfer Straße

RENÉ GABRIEL „IN ALLER MUNDE" INKL. 5-GÄNGE-DINNER

WEIN & CO widmet sich an diesem Abend den frisch gebackenen Blaufränkisch Grand CruSiegern, die von A LA CARTE-Weinchef Willi Balanjuk präsentiert werden. Genießen Sie die besten Blaufränkisch-Weine und erleben Sie unvergessliche Genussmomente!

28.01

19:30 Wien, WEIN & CO Mariahilfer Straße

WINE & DINE: ÖSTERREICHISCHE TRADITIONSWEINGÜTER MIT 4-GÄNGE-MENÜ Degustieren Sie einen ganzen Abend lang nach Lust und Laune Lagenweine aus dem Kamptal, Kremstal und Traisental. Österreichische TopWinzer verwandeln mit ihren edlen Tropfen unsere WEIN & CO-Filiale in eine einzigartige Kellergasse.

10.02

FLEUR DE CHAMPAGNE

04.02

89 00

49 00

19:30 Wien, WEIN & Co Schottentor

BLAUFRÄNKISCH GRAND CRU-SIEGER

RENÉ GABRIEL „IN ALLER MUNDE" INKL. 5-GÄNGE-DINNER

03.12

119 00

WINE & DINE: CASTELLO DI AMA MIT 5-GÄNGE-MENÜ

„IN ALLER MUNDE"

02.12

89 00

19:30 Wien, WEIN & CO Mariahilfer Straße

WINE & DINE: UMATHUM ZU GAST BEI WEIN & CO MIT 4-GÄNGE-MENÜ Österreichisches Trinkvergnügen erwartet Sie am 28. Januar in unserer Bar-Filiale in der Mariahilfer Straße, wenn Ihnen Josef Umathum traditionelle und klassische Köstlichkeiten von seinem Weingut präsentiert. Natürlich wollen wir Ihnen regionale Spezialitäten nicht vorenthalten. Ein Hochgenuss für alle Sinne!

119 00

19:30 Wien, WEIN & CO Mariahilfer Straße

PRICKELNDER ASCHERMITTWOCHSCHMAUS MIT 4-GÄNGE-MENÜ WEIN & CO lässt am Aschermittwoch für Sie noch einmal die Korken knallen und serviert Ihnen köstliche Fischleckereien in allen Variationen und Champagner von Deutz! So lässt es sich herrlich in die Fastenzeit starten, also worauf warten Sie noch?

25.02

89 00

19:30 Wien, WEIN & CO Mariahilfer Straße

WINE & DINE: EINEN ABEND LANG „DOLCE VITA“ MIT 4-GÄNGE-MENÜ WEIN & CO bringt Sonne in den trüben Winteralltag und lässt Sie an diesem Abend Köstlichkeiten aus der Toskana entdecken. Weingutchefin Sebastiana Pompa vom Weingut Fonterutoli wird höchstpersönlich durch den Abend und die Degustation führen!

DIE ANGEGEBENEN P R E I S E G E LT E N F Ü R VINOCARD-HOLDER! Noch mehr Details & Tickets finden Sie auf we in c o. a t / ev e n t s


T E ST- B I L D E R

Te x t : A c h i m S c h n e y d e r, F o t o s : K l a u s F r i t s c h , P h i l i p p H o r a k

IHR SEID JA SO SÜSS…

Darina Fencl-Mescic

U N D W I E D E R I S T D I E KO S T- B A R E R Ö F F N E T. N Ü S S E , N O U G AT, PANETTONE – EIN TRIO, DAS RICHTIG SPASS MACHT!

S

chokolade macht glücklich. Sagt man. Nüsse sind gut fürs Hirn. Heißt es. Na gut, dann können die Vorweihnachtzeit, die Weihnachtszeit und die Nachweihnachtszeit ja ruhig kommen. Außerdem: Ein bisserl was muss man ja auch ansetzen und sich antrainieren, wenn’s draußen kalt und windig ist, damit man im kommenden Frühjahr wieder abtrainieren und an der Strandfigur arbeiten kann… Nein, im Ernst jetzt: Das hier soll natürlich keine Anleitung zur hemmungslosen Völlerei sein. Obwohl…? Hat man einem guten Panettone erst einmal das knisternde Kleidchen aus Cellophan ausgezogen, vorsichtig ein Stück heruntergeschnitten oder, besser noch, entflammt eines herausgerissen und dann lustvoll hineingebissen, ist die Chance

groß, man könnte auch sagen die Gefahr, dass man sehr rasch einen neuen kaufen muss, so sich keiner in Reserve irgendwo im Schrank versteckt. Und bei einer im Mund nur so dahinschmelzenden Schokolade-Nougat-Schnitte ist es nicht anders, von Nüssen im Schokomantel ganz zu schweigen, weil von denen ja grundsätzlich immer zu wenige da sind… In Wahrheit handelt es sich bei den diesmal verkosteten Köstlichkeiten um Suchtmittel. Um Suchtmittel, die auf keiner Liste verbotener Dinge stehen. Vielmehr sind’s Lebenselixiere, legale Dopingmittel, Fröhlichmacher oder Trostspender. Man kann auch Kinder belohnen, wenn sie brav waren, oder einfach sich selbst, weil man sich selbst ja auch dann und wann für irgendetwas belohnen muss. In diesem Sinne: Rein ins Vergnügen!

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SIE SIND DRAN! Sie wollen auch aus dem WEIN & COMagazin strahlen? Oder überhaupt gleich vom Cover? Dann bewerben Sie sich möglichst rasch für unsere nächste „Verkostung ohne Worte“. Alle Details zu Ihrer „Modelkarriere“ finden Sie unter www.weinco.at/ werde-tester


WEIN & CO

HAUSBRANDT PANETTONE SPECIALITÀ DELICE

1. Ein fantastischer Panettone aus dem Hause Hausbrandt. Ohne Rosinen, bei denen sich bekanntlich die Geister scheiden, denn man liebt oder man hasst sie, dafür mit im Ganzen gerösteten Mandeln und aus einem duftenden Teig mit zarten, aus einer Orangenpaste stammenden Zitrusnoten. Überzogen ist das gute Stück mit einer unvergleichlichen Haselnussglasur, wobei die verwendeten Haselnüsse ausnahmslos aus dem Piemont stammen. Und leicht zu erkennen ist dieser Panettone obendrein, denn die typische cremefarbene Verpackung ist inzwischen ein Klassiker. Heuer ist diese überdies mit einem blauen Doppelsatinband verziert. Weihnachten kann kommen.

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23 99


T E ST- B I L D E R

Pia Suschil

Patrick Breynck

Alexandra Gallistl

Erfunden haben sie den Panettone einst in Mailand. Angeblich zufällig. Und da sie ihn in der Vorweihnachtszeit erfunden haben, wird er traditionell in der Vorweihnachts- und Weihnachtszeit vernascht. Die Firma Hausbrandt hat sich in Sachen Panettone mit Konditormeister Iginio Massari zusammengetan. Eine allererste Wahl!

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Sein typisches Aroma erhielt Panettone früher durch die Verwendung von Weizensauer. Heute verwendet man zumeist Hefe. Und sollten Sie mal in Peru sein und dort auf einen Panetón stoßen, dann ist das nichts anderes.


WEIN & CO

WILDER KAISER N O U G ATSCHNITTE

2. Chocolatier Günther Mavec aus Kössen am Fuße des Wilden Kaisers hat diese spezielle Nougat-Schokoladen-Schnitte entwickelt. Hergestellt komplett in Handarbeit, wird zwischen den Waffelschichten Nougat- und Nusskrokant aufgetragen und alles mit Honig und Kräutern aus der Region abgerundet. Die Schnitten werden schließlich mit einer Kombination aus dunkler Schokolade und Milchschokolade überzogen und zu guter Letzt bekommen sie noch eine leichte Blütenhaube aus Bio-Blumen vom Wilden Kaiser aufgesetzt. Hut ab!

6 99

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T E ST- B I L D E R

Mario Witthalm

Sandra Zametz

Schon beim Grundprodukt fängt es an – das muss einfach perfekt sein. Und so kauft Günther Mavec für seine schokoladigen Wilder KaiserKreationen ausschließlich hochwertigen Bio- und FairtradeKakao aus Ghana.

Kräuter in der Schokolade also. Aber warum auch nicht? Wenn’s schmeckt? Und wie es schmeckt! Konditormeister Günther Mavec pflückt seine Kräuter in Brixen im Thale am Wilden Kaiser in rund 1.200 Metern Seehöhe auf einem Südhang. Dann werden sie zwei Monate in hochwertigem Bio-Öl eingelegt und schließlich mit der Schokolade verarbeitet. Eine wahrlich sehr edle Veredelung! 47

Maksin Orepic


WEIN & CO

GE NÜSSE VON ZOTTER

3. Ge Nüsse Schokolade – das sind drei handgeschöpfte Schichten: Auf einer hauchdünnen dunkeln Schokoschicht türmt sich eine Füllung aus kräftig gerösteten Haselnüssen, gehackten Mandeln und einem Hauch Zimt, die wiederum mit einer dunkeln Schicht Schokolade versiegelt wird. Zur Vollendung taucht die nussige Füllung noch in ein warmes Schokobad aus atemberaubender und dunkler Milchschokolade mit erstaunlichen 60 Prozent Kakaoanteil aus Ecuador. Genial einfach. Einfach genial.

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3 69


T E ST- B I L D E R

Wenn Josef Zotter, laut internationalem Schokotest einer der weltbesten Chocolatiers, von seinen Produkten schwärmt, wird einem schon beim Zuhören schwindlig vor Lust. Über die Ge Nüsse sagt er: „Die lösen ein wahres Feuerwerk bei den Geschmacksnerven aus.“ Und einen Rat hat er auch parat: „Da hilft nur ein kräftiger Wein, der das Abenteuer abrundet.“ Na dann, Prost Mahlzeit!

Johanna Eisenburger

Die Ge Nüsse sind längst ein Klassiker aus Zotters steirischer Schokoladewelt, die Kombination aus Mandeln, Haselnüssen und Zimt ist eine einzige Wucht. Zu manch anderem kann man getrost Nein sagen – dazu nicht…

Alexander Fuchs

Susi Zartl

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WEIN & CO

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HANG-LAGE

DAS TREIBEN DER LÄMMER Te x t : A c h i m S c h n e y d e r, F o t o s : P h i l i p p H o r a k

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WEIN & CO

DIE LAGE LAMM AN DER SÜDOSTFLANKE DES KAMPTALER HEILIGENSTEINS BRINGT TIERISCH GUTEN GRÜNEN VELTLINER HERVOR . UND SO SORGEN VIER WINZER FÜR GEWALTIG VIEL SPASS IM GLAS.

W

as haben Willi Bründlmayer, Johannes Hirsch und Alwin Jurtschitsch, die mit ihren klingenden Nachnamen für ihre jeweiligen Weingüter stehen, sowie Michael Moosbrugger aus dem Hause Schloss Gobelsburg gemeinsam? Sie alle sind Herren der Lage. Der Lage Lamm.

Grüner Veltliner? Säuerlich und dünn. So die gängige Meinung in den 1970ern. Ab den 1980ern aber änderte sich die Lage. Auch dank der Lage Lamm. „Sie ist die berühmteste Veltliner-Riede im gesamten Kamptal – und das völlig zurecht“, schwärmt Johannes Hirsch, der von seinem Büro aus einen direkten Blick auf dieses verdammt gute Stück Erde hat, auf dem ein fulminanter Grüner Veltliner wächst. „Und dieser Blick macht mich jeden Tag aufs Neue glücklich.“ Was diese Lage auszeichnet und sehr speziell macht, ist nicht zuletzt der vor allem in den unteren Regionen extrem kalkhaltige Boden. Von diesem Boden leitet sich übrigens auch der Name ab. Und nicht etwa – wie man fälschlicherweise annehmen könnte – von glücklich in Weingärten weidenden Schafen. „Loam“ oder auch „Laam“ bedeutet in der regionalen Mundart Lehm. „Daraus wurde irgendwann Lamm“, sagt Johannes Hirsch, nebstbei bemerkt jener Winzer, der 2002 für ein Erdbeben in der Szene sorgte, als er als Erster Spitzenweine in Flaschen mit Schraubverschluss füllte. Dieser Loamlaamlehm jedenfalls bildet, um beim Thema zu bleiben, zusammen mit Löss den sehr tiefgründigen und ungemein fruchtbaren Boden an der südöstlichen Flanke des Heiligensteins, der hier in Zöbing mit liebreizenden 360 Metern in den niederösterreichischen Weinhimmel ragt. „Es ist aber nicht der Boden allein, der von Vulkangestein durchzogen ist und auch über einen sehr

prägenden Siltanteil verfügt. Eine wesentliche Komponente ist auch das besondere Mikroklima. Die beiden, Klima und Boden, ergänzen sich jedenfalls phänomenal“, frohlockt Alwin Jurtschitsch, nennt die Lage ob der Sonneneinstrahlung „Morgenlage“ – ein Schelm, der jetzt ein Wortspiel spielt – und bezeichnet den Wein kurz und bündig als „besonders ausdrucksstark“. Keine Rede also von schweigenden Lämmern… Dieser Grüne Veltliner ist, um etwaigen Missverständnissen bei einer anstehenden Verkostung gleich einmal vorzubeugen, nicht immer ein typischer Vertreter seiner weltbekannten Zunft. „Es handelt sich einerseits zwar um die Quintessenz des Grünen Veltliners, andererseits aber verlässt man mitunter das, woran man beim GV normalerweise gewöhnt ist, die Leichtigkeit nämlich und die Spritzigkeit“, erklärt Willi Bründlmayer seine persönliche Sicht der Lage Lamm. Das wiederum läge daran, „dass die Trauben in dieser Lage besonders reif und konzentriert werden und eine Wärme bekommen, wie man sie sonst fast nur von Burgundersorten kennt“. Was die Vinifizierung betrifft, so beschreitet selbstredend jeder der vier genannten Herren seine eigenen Wege. „Natürlich haben wir alle den gleichen Zugriff, aber wir haben alle unsere Eigenarten“, sagt Alwin Jurtschitsch. „Hirsch und ich interpretieren die Lage Lamm beispielsweise ein bisserl anders als etwa Willi Bründlmayer. Wir lesen ein wenig früher, damit ist unsere Lage Lamm ein wenig frischer und oft auch ein wenig leichter. Ich persönlich möchte jedenfalls beide Welten einfangen, die kräftige, wie auch die tänzelnde. Bei mir stehen Lage und Sorte im Vordergrund.“ Willi Bründlmayer sieht die Sache ein klein wenig anders, „konservativer“ vielleicht, und „verteidigt“ die spätere Lese: „Ich finde, dass zu einem richtigen Lamm schon große Ausdruckskraft und sanfte, vielleicht sogar brutale Seidigkeit gehören.“ Und dann erzählt Bründlmayer von der historischen Bedeutsamkeit dieser einmaligen Lage.

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VIER ASSE Ein Quartett legt Jahrgang für Jahrgang die Trümpfe auf den Tisch. In Veltlinerform. Schloss Gobelsburg, Bründlmayer, Hirsch und Jurtschitsch – sie alle bedienen sich einer Lage und jeder für sich ist ein Ass. Und so kassiert am Ende jeder den Pott…


HANG-LAGE

Vier Winzer, eine Lage, vier Weine. Vier durchaus recht unterschiedliche Weine. Denn jeder aus dem Quartett interpretiert die legendäre Lage Lamm individuell und anders. Aber jeder sehr zur Freude der Weinfreunde.

„In den 1970er-Jahren galt der Grüne Veltliner noch als häufig recht dünne und meist säuerliche Sorte. Das internationale Bild vom Grünen Veltliner hat sich in den 1980er- und 1990er-Jahren aber drastisch geändert. In wirklich aufsehenerregenden Blindverkostungen bekannter Sommeliers platzierten sich Grüne Veltliner, speziell Veltliner der Lage Lamm, vor den großen trockenen Weißweinen der Welt, insbesondere vor den bekanntesten Grand Crus-Lagen der Welt. Zwei von drei dieser Blindverkostungen kapitulierten Lamm auf Platz eins. Solche und ähnliche Ereignisse brachten den Grünen Veltliner auf den Radar der Fine-WinePresse und Fine-Wine-Trinker. Grüner Veltliner bekam einen gewissen Sex-Appeal. Und all das führte zu einer starken Nachfrage nach Lämmern.“ Freilich könnte man an dieser Stelle nun zu beschreiben versuchen, wie diese Grünen Veltliner – ungeachtet der unterschiedlichen Zugänge der vier Winzer – schmecken. Man könnte oftmals strapazierte Phrasen wiederkäuen, wie beispielsweise „engmaschig und dicht am Gaumen“ oder „weißen Nougat im Abgang“ erahnen, „dazu eine Spur von Haselnuss“. Man könnte auch exotische Fruchtnoten erkennen, Papaya oder Orangenblüten, man könnte aber auch einfach nur eines sagen: großartig! Und darauf hinweisen, dass die Veltliner der Lage Lamm, nicht zuletzt die heuer abgefüllten 2014er-Jahrgänge, über eine große Portion Reifepotenzial verfügen. Und was den aktuellen Jahrgang betrifft, den 2015er also, so wollen die Winzer noch nicht allzu viel versprechen. Aber ihren vielsagenden Grinsern ist doch schon jetzt so einiges zu entnehmen. Und Alwin Jurtschitsch lässt sich dann doch zu einer Prognose hinreißen. Und die lautet schlicht: „Wird geil!“

GRÜNER VELTLINER KAMMERNER LAMM KAMPTAL DAC RESERVE

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Hi r s c h

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Sc hl os s G ob e l s b ur g

Was für ein Veltliner! Kraft, Schmelz, satte Frucht und deutlich würzig-mineralische Noten vereinen sich aufs Schönste – ein substanzreicher Lagenwein mit viel Reifepotenzial. ab €

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Die Lage Lamm ist berühmt für ihre besonders ausdrucksstarken Grünen Veltliner so wie diesen, der mit reifen Kernobstaromen und feinmineralischen Noten begeistert! ab €

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Die lehmreichen Böden, die der Riede ihren Namen geben (mundartlich „Loam“ oder „Lahm“) sind ausschlaggebend für diesen mächtigen Veltliner mit enormer Fruchtfülle! ab €

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WEIN & CO

Mar io n E b n er-E b en a u e r : B ertold Salom on :

JACQUES-FRÉDÉRIC MUGNIER - CLOS DE LA MARÉCHALE

DEUTZ - AMOUR DE DEUTZ Lieblingsweine sind Momentaufnahmen. Ein Wein hat mich und meine Frau in jüngster Zeit aber extrem begeistert, der Champagne Amour de Deutz, Brut Blanc de Blancs 2005. Gehaltvoll und dennoch leichtfüßig, mineralisch, rassig, zugleich auch geschmeidig und cremig, mit wunderschönen Nuancen im nicht enden wollenden langen Abgang.

Es kommt zwar nur noch selten vor, dass mich ein Wein richtig berührt, aber dieser hat mich noch nie enttäuscht. Er ist so faszinierend und stark geprägt von dem steinigen Boden, auf dem er wächst. Die Salzigkeit kann man schon im Duft deutlich spüren, und ich schließe die Augen und glaube, ich stehe am Meer. Dann der erste Schluck – und nein: nicht am Meer, im Weinhimmel!

Ge o r g Pr i el er :

VON WINNING - RIESLING KALKOFEN Ein großer Wein, der Feinheit mit Kraft perfekt in Symbiose bringt und seine Herkunft nicht verleugnen kann! Aber wen wundert’s, wenn auf einem so kalkhaltigen Boden rund 60 Jahre alte Rieslingstöcke wachsen, die dem Wein seine herrlich salzige Struktur verleihen.

AUF EINEN SEITEN-SPRUNG… ZU HAUSE SCHMECKT’S HALT DOCH AM BESTEN. ABER NICHT IMMER. ZEHN ÖSTERREICHISCHE SPITZENWINZER VERRATEN, WOMIT SIE GERNE FREMDGEHEN.

G erh ard Mark ow itsch :

Für mich ist Champagner der Wein, den man als Aperitif, aber genauso als Abschluss trinken kann. ebenso viel Freude macht er mir auch zwischendurch. Champagner besticht durch Zartheit, Lebendigkeit und absoluten Trinkspaß! All diese Eigenschaften treffen im Besonderen auf den Roederer 2008 zu. Pure Mineralität, feinste Frucht, extreme Seidigkeit und wunderbarer Trinkfluss. Schlicht perfekt!

Kostproben gefällig? Gibt’s flaschenweise von nahezu all diesen edlen Tropfen bei WEIN & CO. 54

Fotos: Beigestellt

LOUIS ROEDERER CHAMPAGNE VINTAGE 2008


VORZUGS-STIMMEN

Cl a u s Preisin ger:

MATASSA - CUVÉE ROMANISSA CASOT Der perfekte Trinkwein für jederzeit, einfach ein Wein, der Spaß macht. Und der insofern besonders ist, als er aus weißen und roten Trauben vinifiziert wird. Sozusagen Rousillon Gemischter Satz. 80 Prozent Grenache gris, der Rest ist Macabeu und Carignan. Auf Schiefer gewachsen. Echt guter Stoff!

E rn st Trieb au m er:

WERLITSCH - EX VERO II Den mögen wir! Warum? Weil der Wein eigenständig, vielschichtig und spannend ist und Potenzial und Reserven hat. In der Betriebsphilosophie sieht man eine schonungslose Umsetzung von Region und Jahrgang. Wir waren dort, haben Weingarten und Keller angeschaut und beredet. Alles, was wir gesehen und gehört haben, ist nachvollziehbar und beeindruckt uns.

Gernot Heinrich:

SEPP MUSTER - ERDE

Es wird ein Wein sein. Und zwar kein eigener. Zehn Empfehlungen aus aller Welt. Quasi Schluck-Impfung.

Einen Lieblingswein in dem Sinn habe ich nicht. Aber es gibt natürlich Weine, die ich mit Frau und Freunden immer wieder gerne trinke. Einer davon ist die Erde von Sepp Muster. Warum? Weil dieser Wein unsere Seele berührt!

H a n s N i t t n a u s:

FORADORI - GRANATO Was soll man sagen in wenigen Worten? Dichtes Rubinrot mit Granatanklängen, reife, aber trotzdem kühle Frucht, feine Reduktivität, die sich durch den ganzen Wein zieht. Spannend, dicht, engmaschig und lang – und in keinster Weise breit und opulent. Großes Trinkvergnügen, viel Potenzial. Tja, viel mehr ist eben nicht zu sagen…

Pa u l Ach s:

GANTENBEIN - PINOT NOIR Dieser Pinot Noir hat sowohl die Leichtigkeit und Eleganz für laue Sommernächte, als auch die Struktur, Länge und Tanninqualität für etwas kräftigere Gerichte. Ein Wein, der Freude macht. Punkt.

Alw in J u rtsch itsch :

PIERRE OVERNOY ARBOIS PUPILLIN Dieser Wein und sein Winzer strahlen eine ungeheure innere Ruhe und Balance aus. Overnoys Weingartenphilosophie nach bäuerlichökologischen Grundprinzipien bringt eine unerreichte Komplexität und Vitalität in seine Weine. Großartig. Einfach großartig!

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WEIN & CO

GROSSER WEIN FLIESST MIT DEM STROM LORELEY

Te x t : A l e x a n d e r R i n n e r h o f e r

WAS HABEN DER RHEIN, DIE DONAU, DIE RHÔNE, DIE LOIRE, DER RIO DOURO UND DER RIO DUERO GEMEINSAM? RICHTIG, SIE ALLE SIND FLÜSSE! NUR LOGISCH ALSO, DASS ES AUCH AN DEREN UFERN FLÜSSIG ZUGEHT – IN FORM VON WEIN NÄMLICH. WAS GRIECHEN MIT ALLEDEM ZU TUN? SO EINIGES, WAHRLICH SO EINIGES… 56

Foto: Klaus Fritsch

A B E R H A B E N D I E L O R E L E Y, R I C H A R D L Ö W E N H E R Z U N D D I E A LT E N


TREIB-GUT

RHEIN

P FA L Z , M O S E L- S A A R - R U W E R

W

enn wir es nicht besser wüssten, würden wir ja meinen, es war gar nicht die Loreley. Sondern einfach der gute Wein, der einst den Matrosen auf dem Rhein den Verstand raubte und sie kentern ließ. So aber ist klar: Es war die schöne, sich kämmende Blondine, deren Gesang Kapitäne ins Verderben stürzte. Das macht sie heute nicht mehr. Gesungen wird aber dennoch – weil die Menschen in der Region einfach gern tief ins Glas schauen. Anmerkung: Das ist wohlwollend gemeint… Schließlich gelten die Tropfen, die am Rhein gekeltert werden, als die besten Deutschlands! 80 Prozent der hier produzierten Rot- und Weißweine räumen jährlich Preise ab. Kein Wunder, denn die Winzer am Rhein haben ihr Handwerk von den erfahrensten Weinbauern Deutschlands gelernt – von den Hauern, die an den Steilhängen der Mosel und deren Nebenflüssen Saar und Ruwer schon seit 2000 Jahren angesiedelt sind. Bis heute findet man hierzulande die weltweit feinfruchtigsten, elegantesten und mineralischsten Rieslinge. Eben dieses Wissen ist quasi mit dem Wasser der Mosel später weiter an die Ufer des Rheins gespült worden. Und dort flößt das Produzent: van Volx em vorherrschende milde, fast schon mediterrane Klima den Trauben, Van Volxem ist der Shooting-Star und somit den Weinen, besondere der deutschen Rieslingszene! Kraft ein. Vor allem die hiesige Die Saarweine kennzeichnen eine Rotweinsorte Dornfelder ist in herrlich reife Frucht, relativ wenig Alkohol und eine fasziniealler Munde und natürlich der rende Eleganz. für die Region typische Riesling.

SAAR RIESLING

Ach ja, dreimal dürfen Sie raten, welchen Beinamen besonders exquisite halbtrockene Rieslinge in dieser Weinregion tragen? Richtig: Loreley!

ab €

57

16 19

RIESLING DEIDESHEIMER PARADIESGARTEN Produzent:

von W in ni ng

Ein schmelziger Riesling mit feinem Steinobstduft von der Lage Paradiesgarten, nahe der „Eva“ und dem Langenmorgen . Klingende Namen für einen Wein, der im Glas singt! ab €

17 99

Die Loreley singt nicht mehr. Dafür schenkt sie „rheinen“ Wein ein.


WEIN & CO

DONAU BURG DÜRNSTEIN

D

ie Geschichte sagt: König Richard Löwenherz wurde von 1192 bis 1193 in den Kerkern der Burg Dürnstein gefangen gehalten. Wir sagen: Das hat er nur ausgehalten, weil er täglich mit wunderbarem Wein aus der Gegend versorgt worden ist. Die Sage sagt: England hätte sich so sehr um seinen vermissten König gesorgt, dass Sänger Blondel ausgeschickt wurde, um ihn zu finden. Dieser sei von Burg zu Burg gewandert und habe überall die erste Strophe eines Liedes angestimmt, das er und Richard Löwenherz einst gemeinsam gesungen hätten. Endlich hörte er unter den Mauern von Dürnstein aus dem Verließ die Stimme seines Herrn, der die zweite Strophe sang. Heute wissen wir: Die Sage ist falsch. Aber der Wein, der an der Donau und vor allem an den 30 Kilometer langen Ufern der Wachau angebaut wird, ist richtig gut.

An diese Weine hat König Richard sein Löwenherz verloren! Angeblich.

Egal ob Steinfeder, Federspiel oder Smaragd – die Veltliner, Rieslinge und Muskateller der Region sind wahrlich königlich. Klassisch trocken und besonders nuancenreich, von frisch und fruchtig bis intensiv und dicht. Und der Grund für diese geschmackliche Vielschichtigkeit ist definitiv das Mikroklima an den Ufern der Donau: Große Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht, das nächtliche Einfallen kühler Luftmassen und besonders warme September sorgen für das ganz besondere Aroma der Donauweine. Und wenn man sich das reinzieht, was Richard Löwenherz in seiner Gefangenschaft zu Papier gebracht hat, dann muss man wohl davon ausgehen, dass ihm eben diese Tröpfchen gehörig zu Kopf gestiegen sind. Zitat aus einem seiner Kerker-Texte: „Schwach ist die Stimme und stockend sind die Worte, mit denen ein Gefangener seine schwere Not bejammert…“ Prost!

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RIESLING STEINER PFAFFENBERG Produzent:

Tegern seerh of Von der Kremser Paradelage stammt dieser fruchtbetonte, elegante Wein, der tiefe Aromen nach gelben Früchten und eine prägnante, aber ausgewogene Säure zeigt. ab €

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GELBER TRAMINER SMARAGD Produzent:

Kn oll

In der Nase eine Mischung aus gschmackigen Weintrauben und Rosen, am Gaumen eine tolle Frucht und beeindruckende Länge. Einer der besten Traminer überhaupt! ab €

21 59


TREIB-GUT

A

RHÔNE

us der Kategorie „Sätze, die Franzosen gerne hören“: „Die Griechen haben euch gezeigt, wie man Wein anbaut!“ Zugegeben, das ist schon verdammt lang her. Tatsächlich aber waren es die Hellenen, die ungefähr 400 vor Christus die ersten Rebstöcke an den Ufern der Rhône gepflanzt haben. Ach ja, und Marseille sollen sie auch gegründet haben. Seither ist aber freilich viel Wasser und somit auch diese Geschichte den 812 Kilometer langen Fluss hinabgeflossen. Heute zeigen natürlich die Franzosen den Griechen, wie man Wein macht. In diesem konkreten Fall an einem 200 Kilometer langen Teilstück der Rhône – zwischen Vienne und Avignon. Die gesamte Rebfläche beträgt rund 61.000 Hektar und die jährliche Weinproduktion beläuft sich auf gut 2,60 Millionen Hektoliter.

Wenn die Griechen vom Wein singen, dann vom französischen. Rhône sei Dank! Ihre ganz eigenen Kapitel in Sachen Rhône-Weine schreiben aber wohl die Gebiete Châteauneufdu-Pape, Hermitage und CôteRôtie. Was hier seinen Weg in schmucke Glasflaschen findet, lässt weltweit Gaumen staunen. Vor allem dem Ruf der dort gekelterten Rotweine empfiehlt es sich, zu folgen: Syrah, Grenache oder Mourvèdre sind die vorherrschenden Rebsorten. Durch das warme, aber – dem Mistral sei Dank – windige Klima, erhalten die Trauben ihre ganz besondere Intensität.

CÔTES-DU-RHÔNE BELLERUCHE Produzent:

Ch ap ou tier Einer der besten Côtes du Rhône! Zartrauchige Johannisbeerfrucht, etwas Kirsche und viel pfeffrige Kräuterwürze vom Superstar Chapoutier – eine Offenbarung!

CHÂTEAUNEUFDU-PAPE LES SINARDS Produzent:

Fa mi l l e Perr i n

ab €

11 69

Und am Ende des Tages muss man sagen: Von diesen französischen Edelweinen können die Griechen nur noch ein Lied singen.

Riesige Kieselsteine prägen das Landschaftsbild bei Châteauneufdu-Pape. Ein großartiger Wein zu einem fairen Preis und Potenzial für die nächsten zehn Jahre! ab €

38 69

AVIGNON

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WEIN & CO

H LOIRE

ochgeistig. Spirituell. Gottgegeben. Ja, die Weine des gut 1000 Kilometer langen LoireTals sind vermutlich die religiösesten Tropfen Europas. Aber ganz sicher keine demütigen Messweine. Ganz im Gegenteil. Der Flaschengeist, der den Weinen dieser Region allesamt innewohnt, entspringt den großen Klöstern Frankreichs. Die Mönche waren es, die die ersten Rebflächen systematisch anlegen ließen. Und so den Grundstein für das legten, was heute weinselige Vielfalt bedeutet. Keine andere Weinbauregion kann mit einem derart bunten Potpourri an unterschiedlichen Rebsorten und Weinsorten aufwarten. Egal was der Gaumen sucht, hier wird er fündig.

ROANNE

SANCERRE LA BOURGEOISE Produzent:

Hen ri B ou rgeois Von über 50-jährigen Rebstöcken stammt dieser Pracht-Sancerre! Typisch, aufgrund der mineralischen Böden entlang der Loire, ist das anregende Feuersteinaroma der Weine. ab €

Huet

Der Moelleux ist mit 30g Restzucker einer der ganz großen halbsüßen Bioweine – traumhafte Aromen nach Pfirsich, Mandeln und süßem Karamell mit erfrischender Säure! ab €

31 49 Abgesehen von dem religiösen Hintergrund haben die differenzierten Weine hier nicht viel gemeinsam. Individualismus auf höchstem Niveau wird großgeschrieben. So viel kann man aber zumindest sagen: Zu 45 Prozent produzieren die 7000 Weinbaubetriebe im Loire-Tal, von Orléans bis zur Mündung in den Atlantik, Weißweine – wie zum Beispiel den berühmten Sancerre aus der Traube Sauvignon Blanc. Benannt nach der gleichnamigen Stadt und längst weltweit eine „Verkostbarkeit“. Die andere hier vorherrschende Rebsorte ist Melon de Bourgogne, auch Muscadet genannt. Aus dem äußersten Westen des Tals kommt der Chenin Blanc. Insgesamt wird hier auf einer Fläche von rund 70.000 Hektar Wein angebaut. 23 Prozent davon entfallen auf Rotwein. Vorwiegend Cabernet Franc und Pinot Noir. 21 Prozent auf Rosé-Weine. Und insgesamt wandern am Ende jedes Weinjahres 380 Millionen Flaschen über die Ladentische. So gesehen war für die Winzer und die Weingenießer letzten Endes das frühe Engagement der Klöster in Sachen Weinbau also wahrlich eines – ein Segen!

VOUVRAY LE HAUT-LIEU MOELLEUX Produzent:

In kaum einem anderen Gebiet war das Engagement der Mönche so ein Segen

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TREIB-GUT

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CROIX DE BEAUCAILLOU Produzent:

Croix de B ea u c a i l l o u Die Gemeinde Saint-Julien liegt auf den tiefen Kiesbänken am Flussufer der Gironde – perfekt für den herrlich fruchtigen, floralen Zweitwein von Ducru-Beaucaillou. Das Etikettendesign stammt im Übrigen von Bianca Jagger! ab €

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CHÂTEAU LASSÉGUE Produzent:

C h â te a u L a ssé g u e Klassischer Bordeaux mit typischen Aromen nach Cassis, dunkler Schokolade und etwas Tabak. Seine feine Extraktsüße sowie die seidigen Tannine machen ihn schön zu trinken! ab €

44 99

enn schon etwas an einer Mündung seinen Ursprung hat, muss es am Ende wohl zwangsläufig munden. Jetzt aber Schluss mit lustig, wir sprechen nämlich vom weltweit größten zusammenhängenden Weinbaugebiet – Bordeaux. Auf dem 45. Nördlichen Breitenkreis treffen sich die Flüsse Garonne und Dordogne, ehe sie sich mit dem Atlantik vereinen. Und wenn sich zwei treffen, freut sich der Dritte. In diesem Fall der Weinliebhaber. Und zwar über jährlich sechs Millionen Hektoliter verdammt feinen Qualitätswein. Aber was macht die Tropfen aus dem Bordeaux im Vergleich zum Rest der Welt so besonders? Die Böden an den beiden Flussufern können besonders gut Wärme aufnehmen und speichern. Außerdem sind sie aufgrund ihrer Wasserdurchlässigkeit optimal für den Anbau von Wein geeignet. Die Weinanbaugebiete bei Bordeaux sind gleichzeitig durch einen breiten Streifen Pinienwald vor Seewinden geschützt. Diese Kombination und das alte Wissen der Winzer machen aus den Rebsorten Cabernet Sauvignon, Merlot und Cabernet Franc schließlich das, was wir alle als „den Bordeaux“ kennen. Eine Cuvée der Extraklasse.

Was diese Weingegend kann? Eine Flasche um 24.166 Dollar verkaufen! Somit liegt eines auf der Hand: Hier entstehen auch die teuersten Weine der Welt. Und viele davon stammen vom wohl berühmtesten Weingut dieses Planeten – dem Château Mouton Rothschild. Und ein Bordeaux dieses elitären Gutes mit dem Jahrgang 1945 ist am 28. September 2006 im Zuge einer Auktion bei Christie’s sogar zum teuersten Wein der Welt geworden: Eine Reihe von zwölf Mouton Rothschild 1945 hat die magische Marke von 290.000 Dollar (24.166 Dollar pro Flasche) erreicht und eine Serie von sechs Magnums wurde für 345.000 Dollar verkauft. Und ja, das ist auch wirklich kein Scherz. Denn wie schon oben versprochen, schenken wir in dieser Geschichte voll Ehrfurcht nur eines ein: reinen Wein. Apropos: Man bekommt auch schon um rund 25 Euro ganz wunderbare Bordeaux. Aber nicht bei Christie’s.

BORDEAUX

LA DORDOGNE & LA GIRONDE 61


WEIN & CO

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orte wie malerisch, pittoresk oder beeindruckend verlieren hier an Bedeutung. Ein Fluss macht Schluss mit oberflächlicher Beurteilung und setzt neue Maßstäbe. Der Douro – bekannt auch als Duero – fließt mit 897 Kilometern durch Portugal und Spanien. 209 davon haben die Portugiesen abbekommen. Und es sind die besten. Das behaupten zumindest die Einheimischen. Der Douro umschmeichelt die älteste geschützte Weinregion der Welt, Alto Douro mit Namen. Im Jahre 1756 wurde dazu bereits der Meilenstein gelegt, 2001 kam noch einer dazu: Die Region wurde in den Himmel des UNESCO-Weltkulturerbes gehoben. Höher geht nicht. Jetzt zum Wein. 250.000 Hektar sind es, die am und um den „Goldenen Fluss“, wie der Douro voll der Ehre genannt wird, ganz tränenfrei beweint werden. Hier steht auch die Wiege des Portweins. Der mit Branntwein versetzte Rebensaft wurde in früheren Zeiten auf Booten in die Portweinkellereien von Porto verschifft. Von dort aus hat er dann die ganze Welt erobert.

TOURIGA NACIONAL Produzent:

Quinta d o Va l l a d o

PORTO

In diesem mächtigen Rotwein aus dem Dourotal vereint sich die Fülle eines Bordeaux mit der üppigen Frucht eines Rioja und der Würzigkeit eines Rhôneweines! ab €

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RIO DOURO

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Was am legendären Goldenen Fluss ins Fass kommt, wird in aller Welt versilbert. Legendär ist der Portwein, aber Weiß- und Rotweine schieben sich langsam an ihm vorbei. Vor allem der Vinho Verde hat sich mit seiner jugendlichen Spritzigkeit massiv in den Vordergrund gespült. Der Rotwein lässt sich da noch zweimal bitten, zieht aber auch schon ordentlich hinterher. Und wenn dann der mystische Douro bei Porto vorbei in den Atlantik fließt, hat er all seine Kraft gespendet. Diese tritt in Weinflaschen abgefüllt ihren Weg in die ganze Welt an.


TREIB-GUT

RIO DUERO

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ie Geier kreisen hoch oben in den Felsen. Der Rio Duero bahnt sich darunter seinen Weg durch den Naturpark Cañón del Río Lobos im Norden der spanischen Provinz Soria. Das fließende Wasser hat sich über die Jahrtausende kraftvoll durch den Kalkstein gefressen und eine bizarre Landschaft erschaffen. Eine, die heute nicht nur Wanderern die Augen öffnet. Sondern inzwischen auch Weinfans. Denn heimlich, still und mit einem ganz wunderbaren Bukett haben sich die Tempranillo aus dieser Region in den Vordergrund gespielt. Aus der Rebsorte „Tinta del País“ (Was so viel heißt wie „Die Rote des Landes“) gekeltert, wird er an den Ufern dieses geschichtsträchtigen Flusses besonders exklusiv verarbeitet. Intensiv in Farbe und Geschmack, mit einem besonders hohen Alkoholgehalt. Und fast scheint es, als würde sich die streitbare Historie dieses Gewässers in seinem Wein spiegeln. Kurzer Rückblick: Einst trennte der Fluss die maurische von der christlichen Kultur. Alte Wachtürme an seinen Ufern zeugen nach wie vor davon. Heute kommen sich allerdings nur noch Tag und Nacht in die Haare – Temperaturunterschiede von 20 Grad sind keine Seltenheit. Sie bedeuten jedoch, dass die im höchsten Weinbaugebiet des Landes wachsenden Trauben kleiner sind und mit ihrer dicken Schale besonders widerstandsfähig wurden.

SORIA

RIBERA DEL DUERO CRIANZA Produzent:

Pa go de l.Capellanes

Wer einen spanischen Wein will und an Rioja denkt, sollte diese Zeilen lesen

12 Monate im Barrique schlummerte dieser fruchtige Crianza, die herrliche Aromen nach Beeren, Vanille und Lakritze sowie feines Tannin zeigt.

Vielleicht haben sie es deshalb geschafft, in den letzten Jahren ihrem großen Bruder, dem Rioja, langsam aber doch den Rang abzulaufen. Wahre Weinliebhaber jedenfalls postulieren inzwischen Folgendes: Wer einen spanischen Wein will und Rioja ordert, ist zwar gut dabei. Aber ganz einfach nicht mehr auf dem Laufenden!

ab €

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WEIN & CO

AUG IN AUG MIT DEM HARTEN Te x t : A c h i m S c h n e y d e r Foto: Philipp Horak

EL RECIO Produzent:

M a t su ab €

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D E R W E I N . D A S E T I K E T T. U N D D I E G E S C H I C H T E D A H I N T E R .

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as Auge trinkt mit. Und hin und wieder geschieht es, dass man beim Trinken auch angeschaut wird. Nicht nur von seinem jeweiligen Gegenüber, bisweilen auch von einer Person auf einer Flasche. Im konkreten Fall von einem Spanier. Von „El Recio“, dem Harten also. Auf der Flasche steht außerdem „Matsu“. „Matsu“ bedeutet „warten“ auf Japanisch und steht für ein zeitgemäßes Konzept nachhaltigen Weinbaus, das drei Rotweine hervorbringt, die von lokalen Winzern im Rahmen des gemeinsamen Projektes „Vintae“ aus der Rebsorte Tempranillo bereitet werden. Und jeder dieser Weine will als Hommage verstanden werden. Als Hommage an drei Generationen von Winzern, die sich mit Hingabe und Geduld, mit Wissen und Gespür den Weinbergen und den Kellern verschrieben haben und dabei dem Rhythmus folgten, den die Natur vorgab. Kurzum: Sie

wendeten Techniken an, die dem biodynamischen Weinbau mehr als nur artverwandt sind. „El Recio“ steht für die mittlere Generation. Er vereint die Kraft der Jugend mit der Erfahrung des Alters. Seine Mitstreiter heißen übrigens „El Pícaro“ und „El Viejo“ und stehen für Jugend, Stärke und Frechheit, respektive für Vollständigkeit und Weisheit. Die Trauben stammen aus der Region Toro rund um die gleichnamige Stadt. Die stand lange Zeit für schwere und sehr alkoholstarke Weine, hervorgebracht von teilweise über 100 Jahre alten Reben, die ihre Wurzeln bei einem Klima mit wenig Luftfeuchtigkeit in sandige Böden schlagen. Doch die Stilistik änderte sich in den vergangenen Jahren. Und das war gut so und offenbar auch nötig, denn dieser Umschwung brachte einen Aufschwung. Nachzukosten bei „El Recio“, dem Harten, der auch sehr sinnlich sein kann.


BILD-SPRACHE

A BC DE F VOTING

Warum heißt ein Wein „Ca c’est bon!“ – „Das ist gut!“? Wie kommt ein gezeichneter Fisch aufs Etikett? Oder ein Vogerl? Sie fragen, wir antworten. Wie’s geht? Siehe unten. weinco.at/voting

A

CA C’EST BON!

B

QUINTO QUARTO PINOT

Produzent:

Produzent:

A la votre

Fran co Terp in

ab €

C

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ab €

PAPA FIGOS

Produzent:

C a sa Ferrei ri nha

ab €

17 99

11 69

WIE VOTE ICH?

D

E

GRÜNER VELTLINER HORIZONT Produzent:

Herbert Zillinger ab €

MARIUS ROUGE

Produzent:

Ch ap ou tier

ab €

12 59

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7 19

Wenn Sie sich entschieden haben, von welchem Weinetikett Sie mehr erfahren wollen, die Geschichte oder die Idee dahinter, dann lassen Sie uns das einfach wissen. Auf www.weinco.at/voting finden Sie alle weiteren Informationen und schon in der kommenden Ausgabe des WEIN & CO-Magazins wird jenes Etikett im Detail beschrieben, das die meisten Stimmen erhält. Von A bis F.

F

REVOLUTION

Produzent:

C a stel l o di A ma

ab €

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WEIN & CO

TURIN

BARBARESCO LA MORRA BAROLO M O N FO RT E D’ALBA

PIEMONT Mit 25.400 Quadratkilometern ist das Piemont nach Sizilien die flächenmäßig zweitgrößte Region Italiens. Der Name kommt aus dem Lateinischen: ad pedem montium – am Fuß der Berge. Eine wesentliche Rolle spielt der Weinbau, der auf über 47.000 Hektar betrieben wird.


REISE-LUST

DEM GENUSS AUF DER SPUR Te x t : A c h i m S c h n e y d e r

Fotos: Beigestellt

H E I N Z K A M M E R E R I M P I E M O N T. D O R T, W O GROSSE ROTE WEINE WOHNEN UND DIE WEISSE T R Ü F F E L S C H M E C K T. E I N E S P U R E N S U C H E ALS GEFUNDENES FRESSEN FÜR WEINFREUNDE.


WEIN & CO

Weggefährten und mehr als nur gute Bekannte. WEIN & CO-Gründer Heinz Kammerer und Italiens Paradewinzer Angelo Gaja in einem von Angelos Weingärten.


REISE-LUST

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einz Kammerer, ein Reisender in Sachen Wein. Und einer, der auf dem Rückweg meist viel Über im Gepäck hat, und dieser trinkbare Ballast wird dann zum Wohle der Kunden in den WEIN & CO-Filialen abgeworfen. Zuletzt lockte das Piemont, wo im November Hochsaison herrscht. Speziell in der Langhe, dem Epizentrum der großen Nebbiolos, der wertvollen weißen Trüffeln und nicht zuletzt der Haselnüsse. „Großartige Weingüter, fantastische Restaurants und zweifellos der beste Reis der Welt machen aus diesem Eck Italiens ein wunderbares Reiseziel“, sagt Heinz Kammerer. Und beginnt zu erzählen…

01. Trüffel wird – möglichst nicht allzu sparsam – über ein Gericht gerieben. Der unvergleichliche Duft macht sich breit und unendlicher Genuss ist garantiert.

02.

02. Ein entspannter Familienspaziergang in Barbaresco, der kleinen Gemeinde in der wundervollen Provinz Cuneo. Die Gajas streifen durch die verschlafenen Gassen… 03.

03.

GAJA TRÜFFELORGIE MIT ANGELO

01.

Was soll da noch schiefgehen, wenn ein Ausflug schon so beginnt? Wir sitzen mit Angelo Gaja in der Trattoria Antica Torre in der Via Torino in Barbaresco, wo sie die Nudeln noch selber machen und wo’s zu dieser Jahreszeit so unsagbar nach Trüffeln

duftet, dass man ohnmächtig werden könnte. Und erst recht, wenn man sie dann vorgesetzt bekommt. Dolce far niente wie es herrlicher kaum sein kann. Und hat man dann auch noch das Vergnügen, mit Angelo durch dessen Weingärten zu spazieren, ist das Glück für den Moment perfekt. Angelo ist der wohl wichtigste Mann, was die weltweite Vermarktung des italienischen Weines betrifft. Und das seit 40 Jahren. Respektive war er es, denn nun führt Tochter Gaia Gaja das Werk erfolgreich weiter. Dann kosten wir Gajas 2012erBarbaresco. Zugänglich trotz seiner Jugend, ungemein mächtig und vielschichtig. Piemont, du wunderbarer Flecken Erde!

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BARBARESCO

Ein Blick auf einen der Weingärten von Angelo Gaja. Der Chef hat inzwischen an seine Töchter übergeben, die den Betrieb in seinem Sinne führen.

P r o d uze nt: Gaja

Starwinzer Angelo Gaja hat mit seinen feinen Weinen den Barbaresco weltberühmt gemacht. Sein brillanter 2012er beeindruckt durch Opulenz und aromatische Intensität! ab €

134 10

November im Piemont. Später Herbst. Gleichzeitig Hochsaison. Nicht zuletzt wegen der weißen Trüffeln. Selbst gemachte Nudeln in der Trattoria Antica Torre in Barbaresco. Ein Gedicht. Als Besucher und Gast frönt man dem süßen Nichtstun, dem Dolce far niente.


WEIN & CO

Die Vinoteca Centro Storico in Serralunga. Wein bis zum Abwinken, keine Frage, aber auch ganz andere Herrlichkeiten. Wurst, Schinken, Käse – ein Dorado für Freunde des guten Geschmacks.

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REISE-LUST

FRATELLI REVELLO BAROLO Revello

ZURÜCKTRINKEN BIS INS JAHR 1999

Genau so soll moderner Barolo sein: extreme Frucht, leichte Steinpilzaromen und gute Würze. Riesenpotenzial, aber für Ungeduldige auch schon jetzt wunderschön trinkbar! ab €

In der Gemeinde La Morra in Frazione Annunziata stoßen wir auf das Weingut Fratelli Revello, das die Brüder Carlo und Lorenzo zu Beginn der 1990er von ihrem Vater übernommen haben. Hier tut sich übrigens auch ein kleiner Bezug zu Österreich auf, denn Carlos Frau Paola, eine Schwedin, hat in Österreich studiert und ist längst ein wesentlicher Bestandteil des Erfolges. Wir kosten. Wir probieren den fantastischen Barolo Lage Conca, gepflanzt 1954 vom Vater. Und wir kosten zurück bis 1999. Was für riesige, was für packende Weine! Viel Kraft, viel Stoff, viel Frucht, viel Intensität und eine geballte Ladung Tannin. Der Nachmittag geht in den Abend über. Dinner in der Vinoteca Centro Storico. Herrlich. Dann noch viele große Baroli in Paolas Bar & Vinothek „Wine Not?“. Dank Coravin glasweise. Wir werden gut schlafen.

04.

06.

32 39

05.

Elio Altare, was für ein klingender Name. Und was für ein Rabauke in jungen Jahren. Mutwillig zerstörte er Fässer aus Kastanienholz. Und wurde dafür vom Vater enterbt. Dennoch, er wurde einer der ganz Großen. Wie auch die Brüder Revello zu den Großen zählen. Barolo Lage Conca. Der Gaumen macht Freudensprünge. 04.

ELIO ALTARE DER WINZER MIT DER KETTENSÄGE Elio Altare, der Pionier aus La Morra, hat in der Langhe einer ganzen Generation den Weg vorgegeben. In den 1980ern hat er als erster Winzer Barriques verwendet und die großen Kastanienholzfässer wirkungsvoll mit der Kettensäge zerstört. Giovanni, der entsetzte Vater, enterbte den Rebellen, woraufhin dieser die Weinberge zurückkaufen musste. Kein einfaches Unterfangen, aber ein lohnendes, denn Elio mauserte sich zu einem der Superstars des Barolo. Inzwischen führt Tochter Silvia das Gut so energiegeladen,

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wie erfolgreich. Was aber nicht heißt, dass Elio dem Ruhestand frönt. Im Gegenteil, so hat er beispielsweise ein ganzes Bergdorf bei Cueno gekauft, wo er in 2000 Metern Höhe Käse und Heilkräuter fabriziert, und in den Cinque Terre Liguriens stellt er einen sehr speziellen Weißwein her. Mein ganz persönlicher Lieblingswein von ihm ist aber der Barbera Lage Larigi. Da geht wenig drüber.

BAROLO Al t a r e

Elio Altares rigorose Arbeit am Weingut, extreme Ertragsbeschränkungen und sorgfältigste Selektion lassen seinen Barolo zwar großartig aber auch sehr rar werden – rasch zugreifen! ab €

53 99

Trauben in der Presse – ein Versprechen für eine wunderbare Zukunft in der Flasche… 05. Momentaufnahme einer verträumten Region: eine enge Gasse in La Morra 06. Schön, wenn man sein eigenes Lokal hat. Wie Paola und Carlo Revello mit der Weinbar „Wine not?“


WEIN & CO

Wer kann dazu schon Nein sagen? Lardo, weißer Speck also, mit gerösteten Haselnüssen aus dem Piemont und himmlisch guter Haselnusskuchen bei Papa dei Boschi.

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REISE-LUST

07.

LUCIANO SANDRONE DER ALTMEISTER AUS DER BAROLO-SCHULE Neben Gaja und Altare zählt Luciano Sandrone zu den Altmeistern im Piemont. Weil er einst ein dynamischer Erneuerer war. Die Kunst des Weinmachens erlernte er im Hause Marchesi di Barolo, ehe er 1970 seinen ersten Weinberg erwarb und 1977 erstmals Rebensaft aus eigenen Trauben kelterte. Sandrone, heute perfekt unterstützt von Tochter Barbara und Bruder und Weinberg-Manager Luca, war ein Modernist unter den Traditionalisten, weil er sich, wie auch Elio Altare, für neue Fässer und kürzere Mazerationsund Reifezeiten entschied. Seine Weine sind großartig. Recht modern, sehr geschliffen und mit unglaublich viel Tiefgang. Aber sie sind rar. Insofern bin ich sehr froh, dass wir uns einiges vom aktuellen Jahrgang des Barolo Lage Le Vigne für unsere Filialen sichern konnten.

BAROLO LE VIGNE Sa n d ro n e

Ein muskelbepackter, konzentrierter Langstreckenläufer aus verschiedenen Weingärten in Monforte, Barolo und Novello. Mächtig und trotzdem sehr harmonisch. ab €

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E. PIRA DAS GIRL UNTER DEN BAROLO-BOYS

Im Piemont gab es die sogenannten Barolo Boys. Dazu zählten und zählen Winzer wie Elio Altare, die sich vor rund 30 Jahren von den überlagerten, unsauberen Weinen ihrer Väter distanzierten und den Barolo neu erfanden. Und zu diesen Boys gehört auch ein Girl – Chiara Boschis. Als in den späten 1980erJahren das kleine Spitzenweingut E. Pira mit seinen Toplagen wie Cannubi zum Verkauf stand,

30 Jahre ist es her, dass eine Generation junger Winzer der Weine überdrüssig war, die ihre Väter produzierten. Sie distanzierten sich und erfanden sie neu. Die Barolo-Boys waren geboren. Inklusive einem Girl. 73

investierte Vater Boschis und kaufte das Gut für seine Tochter. Von da an zeigte sie, was sie konnte. Und sie konnte und kann viel. Sie modernisierte den Keller und revolutionierte den Stil. Ultrageschmeidige Barolos mit viel Saft – ein großes Trinkvergnügen. Nun stellte Chiara als erste und einzige Produzentin der Region auf bioorganisch um, ab dem Jahrgang 2014 ist alles zertifiziert. „Aus Liebe zur Natur“, wie sie sagt. Und diese Liebe geht über den Gaumen.

Wo der Wein reift, ehe er eines schönen Tages abgefüllt wird in die Flasche und dann bereit ist für den Weinfreund. Hier ein Blick in den Keller des Weingutes E. Pira, das fest in Händen einer Winzerin ist: Chiara Boschis. 08. Geröstete Haselnüsse, ganze Haselnüsse, Haselnüsse in kleinen Stücken und gemahlene Haselnüsse. Das Piemont ist berühmt für diese schmackhafte Pflanzenart aus der Familie der Birkengewächse.

BAROLO CANNUBI E . P ira & F ig li

Die streng selektierten Trauben der biodynamisch bewirtschafteten Lage Cannubi ergeben einen hocheleganten Barolo mit attraktivem, floralem und schwarzbeerigem Duft. ab €

08.

75 59


WEIN & CO

TURIN

BARBARESCO LA MORRA BAROLO M O N FO RT E D’ALBA

Eine Weinlandschaft wie gemalt. Insgesamt werden im Piemont etwas mehr als 47.000 Hektar bewirtschaftet. Die berühmteste Region ist die Region Langhe, die bekanntesten Weine sind Barolo, Barbera und Barbaresco.


REISE-LUST

BAROLO Pa r us s o

CAVALLOTTO PARUSSO

Nicht viele Winzer wissen so mit Nebbiolo umzugehen, wie Marco Parusso und seine Schwester Tiziana! Ihre Meisterwerke brillieren durch wahnsinnige Eleganz.

UNTER BRÜDERN UND SCHWESTERN

Cavallotto – dieser Name steht für eine Familie, einen kleinen Hügel und ein Weingut. Das führen die Geschwister Alfio, Giuseppe und Laura inzwischen in fünfter Generation, im Stile eines Châteaus in Bordeaux und sie führen es sehr klassisch. Was diesen Betrieb gewissermaßen einzigartig macht: Alle Weingärten sind rund um das Stammhaus angeordnet, was eine einmalige Konstellation im Piemont ist, wo die Weingärten üblicherweise kleinteilig verstreut liegen. Parusso – dieser Name wiederum steht für Bruder und Schwester Marco und Tiziana. In diesem Weingut geht’s weniger klassisch, als vielmehr modern zu. Für piemontesische Verhältnisse. Die Trauben kommen nach der Lese in einen Kühlraum, wo sie bis zu sechs Tage entspannen. „Das ist wichtig für die Saftigkeit“, sagt Marco. „Die Trauben können letzte Kräfte aus den Stängeln saugen.“ Marco gilt auch als Tüftler, was den Ausbau in neuem Eichenholz betrifft. Den beherrscht im Piemont kaum einer wie er. Das Ergebnis: wuchtige Weine mit viel Fruchttiefe und am Gaumen so richtig explosiv.

ab €

35 99

Explosionen am Gaumen. Die erlebt man, wenn man Weine aus dem Hause Parusso trinkt. Was vielleicht daran liegt, dass sich die Trauben nach der Lese entspannen dürfen. Im Kühlraum. 09. Ein Blick auf Barolo, die knapp 800 Einwohner zählende Gemeinde in der Provinz Cuneo, die Namensgeber ist für den unglaublichen Wein. 10. Plaudereien über Wein im Keller von Flavio Roddolo. 09.

Weine von Giovanni Canonica – geschätzt auch von den Herrschaften des britischen Königshauses. 10.

PLUS LAST – BUT ALLES ANDERE ALS LEAST

Jede Reise geht irgendwann zu Ende. Und alle Weingüter konnten wir beim besten Willen nicht besuchen, aber einige möchte ich doch noch kurz erwähnen. Das Weingut von Giovanni Canonica in Barolo etwa, auf das

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ich nicht vor Ort gestoßen bin, sondern im Londoner „Hartford Club“, wo die Royals aus- und eingehen und seine Weine ausgeschenkt werden. Die Qualität: unglaublich! Die Etiketten: handgeschrieben… Natürlich habe ich ihn dann besucht. Und schätzen gelernt. Flavio Roddolo aus Monforte d’Alba ist ein schrulliger Traditionalist, den mir Giovanni Canonica empfohlen hat. Ein Meister des Dolcetto, der außer Italienisch keine weitere Sprache spricht und


WEIN & CO

Nein, das ist nicht irgendein etwas heruntergekommener Hinterhof im Piemont. Das ist ein Blick auf das Weingut von Flavio Roddolo – ursprßnglich, authentisch und echt. Wie der Wein.

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REISE-LUST

nach wie vor mit Computern nichts am Hut hat. Flavio schickt immer noch am liebsten ein Fax. Handgeschrieben, wie seine Rechnungen… Aber seine Weine – wahrlich allerhand!

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B

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A DOLCETTO D’ALBA B BARBERA D’A LBA

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DOC SOVRANA

F l av i o Rod d ol o

Dieser AusnahmeDolcetto wird nach rein biodynamischen Prinzipien hergestellt. Der ausdrucksvolle Duft nach Kirschen mit etwas Rauch sowie Lakritze machen ihn unwiderstehlich! ab €

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LA CAUDRINA

Marco und Tiziana Parusso – ein unendlich weinverliebtes Geschwisterpaar.

Für ein perfektes PreisLeistungs-Verhältnis steht das Weingut Batasiolo bei La Morra, während bei Dogliotti einer der besten sprudelnden Süßweine der Welt hergestellt wird – der Moscato d’Asti. Nur fünf Prozent Alkohol, ein Wein also für den frühen Nachmittag… Und sollte ihnen ein Zwergerl auf einem Barolo unterkommen, so hat dieser eine hübsche Geschichte zum Etikett. In den frühen 1990ern hörte Josetta Saffirio wegen ihrer Tochter Sara Vezza auf, Wein zu produzieren. Heute aber führt Sara das Werk der Mutter fort, und weil Mama Josetta ihrer Tochter einst immer Geschichten über einen Zwerg erzählte, hielt dieser Zwerg auf dem Etikett Einzug. Der Wein aber ist ein Riese!

Sovrana (dt. die Herrscherin) ist der Top-Barbera von Batasiolo! In Barriquefässern gereift, präsentiert er ein intensiv-vollmundiges und fruchtiges Bukett nach roten Beeren! ab € 11 69

C MOSCATO D’ASTI

11.

11.

Ba t a sio lo

Do g lio t t i

Verführerischer Moscato mit tiefaromatischem, traubigem Duft: Die feine Süße und erfrischende Säure ergeben einen großartigen Aperitif. Auch herrlich: auf Eis mit Minze! ab € 12 59

12. Trauben soweit das Auge reicht. Ein Streifzug durch das Piemont bedeutet Urlaub für die Sinne.

D BAROLO

13. Reisende in Sachen Wein: Anna und Heinz Kammerer

Sa f f irio

12.

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G

Moscato d’Asti – ein sprudelnder, sehr leichter Süßwein. Ideal für den frühen Nachmittag… E BAROLO

SERRALUNGA D’ALBA

Ma s s ol i no

Die Trauben aus verschiedenen Untergebieten von Serralunga geben dem Wein bestechende Würznoten mit blumigen, fruchtigen Untertönen. ab €

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F LA VILLA

BARBERA D’ASTI

O l i m Ba ud a

Olim Bauda ist der Shooting-Star im Piemont. Hier ist die Rebsorte Barbera Hauptdarsteller und erreicht ungeahnte Höhen, wie man an diesem eleganten Wein erkennt. ab €

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Das Weingut in Monforte produzierte mit ganz kleinen Erträgen einen grandiosen Barolo: Duft nach Vanille und Rosen mit schöner Holznote. ab € 38 69

G DOLCETTO

DOGLIANI DOCG BRICCOLERO

Ch io n e t t i

Weich und intensiv präsentiert sich der Dolcetto Briccolero. Sein Duft nach schwarzen Kirschen und Mandeln lässt schon beim Riechen das Wasser im Mund zusammenlaufen! ab €

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WEIN & CO

DAS PIEMONT NACH HAUSE HOLEN MAN MUSS NICHT IN DIE FERNE SCHWEIFEN, D A S G U T E L I E G T S O N A H – B E I W E I N  &  C O I M R E G A L…

NUTELLA FÜR FORTGESCHRITTENE In der Azienda Agricola Papa dei Boschi von José Noé und seiner Frau Marina erlebt man die beste Haselnuss-Produktion, die man sich vorstellen kann. Hat man beispielsweise den Haselnussaufstrich erst einmal auf ein Brot geschmiert und gekostet, rührt man vermutlich keinen anderen mehr an. Aber auch bei den vermeintlich schlichten gerösteten Haselnüssen aus diesem Betrieb geht einem das Genießerherz auf…

Sich wegträumen. Einfach so. So einfach. Italien in den eigenen vier Wänden, das Piemont im Wohnzimmer. Der richtige Wein zum richtigen Essen. Oder umgekehrt.

PIEMONTESER HASELNUSSSCHOKOCREME 250  g

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GRISSINI MIT ZARTBITTERSCHOKOLADE 200  g

Pa p a d e i Bos c hi

D. Ba r b e r o

Für alle Naschkatzen ein absolutes Muss! Herrliche HaselnussSchokoladecreme aus echten Piemonteser Haselnüssen zum Verfeinern von Desserts oder als köstlicher Frühstücksaufstrich. Oder ganz einfach pur löffeln und glücklich sein!

Grissini: superknusprige Spezialität. Edle Zartbitterschokolade: essenzieller Seelenschmeichler. Beides kombiniert, ergibt das einen extrem genialen, zartsüßen Snack!

9 99

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15.

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ZARTBITTERE GRISSINI Mitten in Asti findet sich der Familienbetrieb Barbero Davide, in dem seit dem 19. Jahrhundert fast alles händisch gefertigt und zu einem großen Teil mit den alten Maschinen gearbeitet wird. Das schmeckt man. Und wie man das schmeckt. Ob Torrone oder Klassiker des Piemonts wie Prali-

nen mit Kirschen und Kirschlikör und Pralinen mit Haselnüssen – einmal gekostet, auf ewig verfallen. Und wenn man den Gaumen dann auch noch mit den mit Zartbitterschokolade überzogenen Grissini verwöhnt, ist das kleine Glück endgültig perfekt.

IN DER REISKORNKAMMER Der beste Risottoreis überhaupt kommt von Acquerello. Durch ein patentiertes Verfahren

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wird der Keim nach dem Schälen wieder an das Korn gefügt, danach werden die Körner gescannt und all jene, die von der Größe nicht entsprechen, aussortiert. Dadurch läuft dieser Reis nie Gefahr, an einer Stelle patzig und an einer anderen zu hart zu sein. Diesen Reis, bei dem quasi nichts schiefgehen kann – geschmacklich schon gar nicht – gibt’s in drei verschieden großen, schön gestalteten Dosen sowie im 2,5Kilo-Sack.

RISO CARNAROLI 1  kg Ac q ue r e l l o

So gesund wie Vollkornreis und noch geschmackvoller als feinster weißer Rundkornreis! Dank einer einzigartigen Verarbeitungsmethode gelingt Ihnen jedes Risotto! €

14 99


H A U S -V E R S TA N D

FEINKOST? NEIN, FEINSTKOST!

14. Arbeiten nach alter Tradition mit ebensolchen Geräten bei Barbero Davide. 15. Haselnüsse werden geröstet. Ein unsagbarer Duft macht sich breit. 16. Die Tenuta Colombara in Livorno Ferraris bei Acquerello. 17. Ein kleines kulinarisches „Schlachtfeld“ nach einer Verkostung bei La Favorita.

17.

Trüffel. Kostbares Gut. Und doch absolut leistbar. Oder Trüffelöl. Verzaubert Pasta im Handumdrehen.

Von La Favorita-Live gibt es ein Trüffelpesto mit vom Hersteller selbst angebautem Basilikum, bei dem der Gaumen Luftsprünge macht. Selbst gemacht kann es wahrlich kaum besser sein. Und ist man erst einmal auf diesen guten Geschmack gekommen, ist’s nicht mehr weit zu den anderen fantastischen Produkten aus diesem Betrieb. Eingelegte Artischocken etwa, grüne Oliven mit Paprika gefüllt, eingelegte Zwiebeln oder Tomatensauce mit Trüffel. Und will man anderen eine Freude machen, gibt es noch Geschenkpakete: eines mit Tagliatelle und Pilzsugo, eines mit zwei Arten Pasta, einem Tomatensugo und einem Pesto. Gigantisch gut ist auch der Trüffelhonig, nicht zuletzt ein perfekter Begleiter zu Käse.

MIELE AL TARTUFO TRÜFFELHONIG 100  g Li v e

Honig mit Trüffel ist eine an Aroma und Geschmack beinahe unübertreffliche Kombination. Zu Parmesan oder Hartkäse, mit Erdbeeren oder einfach nur auf eine Buttersemmel. €

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DIE WELT DER TRÜFFEL

18.

18. Eingelegte Steinpilze – auch die genießt man im Piemont. 19. Eine Sammlung wunderschöner alter Autos in der Tenuta Colombara.

Erfolglos durch den Wald gestapft und statt Schwammerl zu finden, nur herrlich frische Luft geatmet? Macht nichts, denn die Pilze gibt’s ohnehin von Inaudi. Und was für welche! Getrocknete Steinpilze etwa, eingelegte kleine Steinpilze und auch ganze schwarze Trüffeln. Kulinarische Festspiele sind also garantiert. Und will man die Gerichte noch verfeinern, oder einfach rasch eine geniale Pasta zaubern, so greift man entweder zum Trüffelöl mit weißen, oder zum Trüffelöl mit schwarzen Trüffeln. Buon appetito!

TAGLIATELLE CON TARTUFI 250 g In a u d i

Die breiten Bandnudeln al dente kochen, mit einigen Tropfen Trüffelöl verfeinern und frisch geriebenen Parmesan darüberstreuen! Ein Luxusessen, fertig in nicht einmal zehn Minuten! €

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SCHAUMWEIN HÄLT HOF – ALLES ÜBER DIE GROSSE LUST AUF SPRITZIGKEIT Te x t : B e r n h a r d H l a v i c k a

CHAMPAGNER

SEKT

PROSECCO

CAVA

ALLES, WAS SIE ÜBER SCHAUMWEINE WISSEN MÜSSEN, FINDEN SIE HIER. UND ZUM HERAUSNEHMEN. Champagner ist der Klassiker. Sekt ist auf der Überholspur. Prosecco feierte ein großes Comeback. Cava ist der Geheimtipp aus Spanien. Pet Nat darf auch gern mal trüber sein. Und alkoholfrei liegt voll im Trend.

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ALKOHOLFREI

CENTERFOLD # 2

WISSENSWERT: Der Centerfold zum Herausnehmen. Auch diesmal findet sich ein solcher in Ihrem WEIN & COMagazin. Unser Tipp: Sammeln! So entsteht im Lauf der Zeit ein kleines, feines Wein-Lexikon.


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DER STETE AUFSTIEG DER PERLEN IM GLAS Te x t : A c h i m S c h n e y d e r

ÖSTERREICHISCHER SEKT IST AUF DEM VORMARSCH. RESPEKTIVE AUF DEM WEG NACH OBEN. IM WAHRSTEN SINN, SCHLIESSLICH GILT ES, EINE PYRAMIDE ZU ERKLIMMEN.

3 2 1

GROSSE RESERVE / STUFE 3

Trauben aus abgegrenztem Gebiet/Gemeinde, ausschließlich traditionelle Flaschengärung, mindestens 30 Monate auf der Hefe

RESERVE / STUFE 2

Trauben zu 100 Prozent aus einem Bundesland (als Weinbaugebiet), ausschließlich traditionelle Flaschengärung, mindestens 18 Monate auf der Hefe

KLASSIK / STUFE 1

Trauben geschützten Ursprungs, Verarbeitung, Versektung in Österreich.

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Q U A L I TÄT S P Y R A M I D E

S EAUSK T ÖSTERREICH Die einzelnen Stufen umfassen weitere qualitätssichernde Standards. Dazu gehören die Arbeit im Weingarten, Ernte, Handlese, Schütthöhe, Ausbeutesatz sowie die schonende Pressung.


SCHAUM-KRONEN

sind ausschließlich Sekte zugelassen, die nach der Die Sache ging Schritt für Schritt. Schluck für Schluck quasi. Erst wurde das Österreichische Sekt- traditionellen Methode produziert wurden, sprich komitee gegründet – das geschah 2013 –, dann wurde Flaschengärung. Die Trauben und Grundweine in Zusammenarbeit mit der Österreich Wein Mar- müssen hier aus einem generischen Weinbaugebiet keting eine dreistufige Qualitätspyramide für den stammen, also aus einem Bundesland, und eine Hefeheimischen Sekt erarbeitet – die wiederum wurde lagerung von mindestens 18 Monaten vorweisen. 2014 verabschiedet –, und mit Herbst dieses Jahres Für die höchste Stufe der flaschenvergorenen ist diese Pyramide nun auch im Österreichischen Spitzensekte wiederum dürfen die Trauben nur in Weingesetz verankert. Da knallen bei den Verant- einer einzigen Weinbaugemeinde gelesen und nach wortlichen vor Freude die Korken. dieser bezeichnet werden. Poysdorf zum Beispiel, Egal aus welchem Hause sie nun kommen, die- Langenlois, Gols oder Gamlitz, wobei auch Lagense Perlen des Trinkvergnügens, ob aus dem Hause bezeichnungen möglich sind. Nach der FlaschenBründlmayer, Gobelsburg oder Hardegg, sie alle gärung kommen die Sekte dieser Kategorie erst drei werden gemeinsam mit anderen, ausschließlich Jahre nach der Ernte und nach mindestens 30 Moheimischen Sekten im Rahmen des SALON Öster- naten Hefelagerung auf den Markt.“ Das kann sich dann sehen, respektive trinken reichischer Wein von einer eigenen Schaumweinkommission getestet. Und was die Pyramide betrifft: lassen. Und eines ist glasklar: Für den österreiDie Qualitätsparameter sind dachischen Sekt begann mit dieser Heimischer Sekt hat bei teilweise strenger als jene in Qualitätsstufenpyramide im Jahr der Champagne. Wobei es der 2014 ein neues Zeitalter. Hocheine erstaunlich lange heimischen Weinwirtschaft in offiziell sozusagen, denn selbstTradition. Erfunden erster Linie darum geht, das verständlich gab es schon davor Image des rot-weiß-roten Spru- hat ihn ein gewisser exzellente Produkte. Trink nach dels noch weiter zu verbessern. Robert Schlumberger bei Bründlmayer, um nur einen Unter dem Motto: Gut genug kann zu nennen. Und so ist es nicht anno 1842. Seither es gar nicht sein. weiter verwunderlich, dass inist man in den KelleJetzt fragt sich der gemeine zwischen jede dritte, in ÖsterGenießer vielleicht, was es mit die- reien bemüht, die reich entkorkte Flasche Sekt aus ser dreistufigen Pyramide eigent- Qualität stets aufzuhiesiger Produktion stammt. Das lich auf sich hat. Das ist rasch bedeutet weiters, dass die Ernteschäumen. Und das erklärt und sei an dieser Stelle mengen für österreichischen Sekt geschieht mit Erfolg. zwei Herren überlassen, die vom rund zehn Prozent des gesamten Fach sind. „Beim Wein sind wir heimischen Weins ausmachen. in Österreich bereits mitten in Und um sicherzugehen, dass der Weltspitze“, sagt Willi Klinger, man ein heimisches SpitzenproGeschäftsführer der Österreich dukt einschenkt, raten die SektWein Marketing. „Unser Ziel mit hersteller zur kritischen Prüfung der Qualitätspyramide war und der Bezeichnung auf der Flasche: ist es, der Öffentlichkeit die Herkunft, die Vielfalt „Sekt hergestellt in Österreich“ ist nicht gleichbeund die ausgezeichnete Qualität der österreichi- deutend mit der Bezeichnung „Österreichischer schen Sektprodukte näherzubringen und damit den Sekt“. Nur dann, wenn 100 Prozent des verwendeten Patriotismus, den es beim Weinkonsum längst gibt, Weins aus Österreich kommen und die Versektung in auch für den Schaumweinbereich zu wecken.“ Österreich stattfindet, darf das Produkt die BezeichHerbert Jagersberger, Vorsitzender des öster- nung „Österreichischer Sekt“ tragen. Übrigens: Den österreichischen Sekt hat einst reichischen Sektkomitees, geht noch ein wenig weiein gewisser Robert Schlumberger „erfunden“. Und ter ins Detail. „Die Basiskategorie der Pyramide das bereits im Jahre 1842. Aber das nur nebenbei… definiert die Mindestanforderungen für unseren Zum Wohl! Qualitätsschaumwein. Sie garantiert von Trauben aus einem Bundesland und die Verarbeitung in Österreich sowie eine Mindestlagerzeit des Sekts auf der Hefe von neun Monaten. Ab der zweiten Stufe

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Die Qualitätsparameter für österreichischen Sekt sind teilweise höher angesiedelt als in der Champagne. Das dient nicht zuletzt der ImageVerbesserung. Auch mit der Qualitätsstufenpyramide, die im Jahr 2014 eingeführt wurde, begann eine neue Sprudelära. Wichtig für die Kunden ist das Etikett, auf dem entweder „Sekt hergestellt in Österreich“ oder „Österreichischer Sekt“ steht. Man sollte sich beim Einkauf für Letzteren entscheiden.


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GROSS, SCHLANK, GV Te x t : T h o m a s G l a v i n i c , F o t o : P h i l i p p H o r a k

ÜBER MANGELNDE ALTERNATIVEN ZU WEIN, RASIERWASSER UND GRÜNEN VELTLINER IN KONTAKTANZEIGEN.

Ü

ber die Folgen von Weinkonsum wird häufig debattiert. Wieso, weiß ich nicht. Ich kenne die Folgen. Idealerweise wird man betrunken. Manche Getränke haben den angenehmen Nebeneffekt, gut zu schmecken, diese sind für labile, zur Haltlosigkeit neigende Menschen gefährlich, weswegen solche weichen Charaktere um Wein einen großen Bogen machen sollten. Wein schmeckt nämlich gut. Diesen zarten Pflänzchen in Gottes Trinkergarten ist der Konsum von Bier zu empfehlen. Was ist Bier? Irgendetwas Bitteres, was man so hört. Als Mann muss ich auch ins Treffen führen, dass eine abendliche Begegnung mit einer Frau, die literweise Bier trinkt, zumeist weniger erfreulich verläuft als die mit einer Schönheit, die sich dem Wein hingibt. Nicht nur, weil Biertrinkerinnen ihre Zigaretten häufiger selbst drehen als Weintrinkerinnen, sich burschikoser kleiden und nachts die schlimmeren Flatulenzen in die postkoitale Luft des Schlafzimmers schicken, auch weil Biertrinkerinnen eher der Radfahrerfraktion angehören und Weintrinkerinnen eher zu jenem Personenkreis zu zählen sind, der nach einem Glas zu viel sein Auto stehenlässt. Als jemand, der dem Auto gegenüber dem Fahrrad den

Vorzug gibt, für mich ein sehr wesentlicher Punkt bei der Partnerinnenwahl. Das Bier ist nur als Mittel zur Durstlöschung nach dem Sport zu loben, doch jemanden, der Sport vermeidet, kann ein solches Argument auch nicht für das viel zu schnell schal schmeckende Hopfenprodukt einnehmen. Es gibt auch andere alkoholhaltige Getränke, aber über sie kann man ebenfalls nicht nur Gutes sagen. So taugen die meisten Spirituosen ohnehin nur zur Wunddesinfektion. Von schlechtem Wein ist noch niemand in meinem Freundeskreis erblindet, aber was mir der eine oder andere von ihnen nach dem Konsum von minderwertigem Wodka in meiner Wohnung veranstaltet hat, bezeugt nachdrücklich die Schattenseiten gebrannter Getränke. Schnaps sollte man als das sehen, was er ist, eine Arznei nämlich, deren Wirkung gegen Magenbeschwerden unumstritten ist und die demzufolge in geeigneten Portionen von Apothekern ausgefolgt werden sollte. Über Treffen mit Schnapstrinkerinnen muss man nicht viele Worte verlieren. Man hält öfter ihre Haare als ihre Hand. Meiner Erfahrung nach gibt es mit Bier, Wein und Schnaps nur drei Arten der Alkoholverarbeitung. Die Existenz von Likör

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gilt unter meinen Freunden als umstritten. Gäbe es ihn, würden diese lieber Rasierwasser trinken, behaupten sie. Gäbe es ihn, würden sie lieber ein Rasierwasser zu einem netten Abend treffen als eine Likörtrinkerin. Womit über die Alternativen zum Wein genug gesagt wäre. Ernstzunehmende existieren nicht. Mein Freundeskreis regt darüber hinaus an, in Kontaktanzeigen nicht nur Größe, Gewicht und Haarfarbe anzugeben, sondern auch die Art des bevorzugten Getränks. Ich persönlich wäre bei den Angaben „groß, schlank, dunkelhaarig, Grüner Veltliner“ sofort interessiert!

THOMAS GLAVINIC, Jahrgang 1972, war Werbetexter und Taxifahrer und veröffentlichte 1998 seinen Erstling „Carl Haffners Liebe zum Unentschieden“. Neun weitere Romane folgten, zuletzt 2014 das grandiose Werk „Das größere Wunder“. Glavinic lebt in Wien.


G A ST-S P I E L E

Te x t : Ve a K a i s e r, F o t o : P h i l i p p H o r a k

WUNDERSAMER RAUSCH ES GIBT EINEN ZUSTAND ZWISCHEN NÜCHTERN UND VOLLTRUNKEN, DER DEN GEIST IN U N G E A H N T E S P H Ä R E N V E R F Ü H R T.

I

n regelmäßigen Abständen sorge ich mich um meinen Kollegen, Herrn G. Er fährt ein Auto mit zu vielen PS, schluckt bei leichtem Kopfweh eine ganze Packung Paracetamol und mag betrunkene Menschen, insbesondere des weiblichen Geschlechts. Nun lehrt jedoch die griechische Antike, sich vor dem

Rausch in Acht zu nehmen. Die erste am Alkohol zugrunde gegangene, mythologische Figur war der thebanische König Pentheus – der allerdings trank sich nicht selbst zu Tode, sondern ward von den Mänaden, den Verehrerinnen des Weingottes Dionysos, im Rausch zerfetzt worden. Natürlich, Wein ist Kunst, Weintrinken somit Kunstgenuss, und zwar einer, den man nicht nur sehen oder fühlen, sondern auch schmecken und riechen kann. Zum Kunstgenuss gehört der Rausch, wie Sex zur Liebe, und ja, wenn er besonders gut ist, ist am Ende irgendwas dreckig. Meist aber hat man kein Interesse, gleich das ganze Bett zu zerstören, und so gilt es auch beim Weinrausch, Mäßigung walten zu lassen. Der übertriebene Rausch führt nämlich dazu, dass man unsensibel wird für die besonderen Schönheiten des im Glas befindlichen Weins. Ob mir ein Mann zuhört, wenn ich ihm von den Spannungen mit meiner besten Freundin berichte, ist mir relativ egal. Wenn er zu später Stunde einen von mir ausgesuchten Burgunder runterschüttet wie Traubensaft, dann ist das genauso antörnend, wie wenn er vom Fußpilz seiner Mutter erzählt. Apropos antörnend. Manch einer vermag im Rausch die Zunge nicht mehr zu zügeln, und weder

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die Schilderungen über die enorme Orgasmusfähigkeit der Exfreundin noch das Geständnis, was man mit diesem oder jenem Tier gern anstellen würde, ist besonders verlockend – auch wenn es dem Berauschten vielleicht taktisch klug erscheint, besonders ehrlich zu sein. Ebenso erregend ist es natürlich, wenn der Sabber tropft, jeder zweite Schluck auf dem Hemd landet und der unroutinierte Trinker das nicht merkt, sondern sich zum Professor erklärt, der die Wahrheit über Chemtrails zu kennen glaubt. Lieber als mir so etwas anzuhören, würde ich jemandem die Haare halten, brauche aber bei derartigem Palaver wen, der mir die Haare hält. Doch wenn der Rausch unter Kontrolle gehalten wird, so verführt er den Geist in Sphären, die er zuvor nicht kannte, wo er gar Wundersames entdeckt und was ihn zu edlen Taten anstiftet. Der Schüchterne wagt, seine Liebe zu gestehen, der Harte öffnet das Herz, der Gestresste findet Ruhe. Denn außer Pentheus und seinen Mänaden wussten alle alten Griechen: es kommt einzig auf das rechte Maß drauf an. Und solang sich mein Kollege G. an Frauen hält, die das auch wissen, mach ich mir keine Sorge, dass er dereinst zerrissen wird.

VEA KAISER, Jahrgang 1988, gilt als Shootingstar unter Österreichs Autorinnen. Dem umjubelten und mehrfach ausgezeichneten Debütroman „Blasmusikpop“ 2012 folgte heuer „Makarionissi oder Die Insel der Seligen“. Vea Kaiser lebt in Wien.


WEIN & CO

ADI BITTERMANN seit 2006 Herr über das Restaurant Bittermann & Vinarium in Göttlesbrunn, aktuell mit einer Haube dekoriert. 2013 eröffnete der Haubenkoch und Grillweltmeister in Göttlesbrunn auch eine eigene Grillschule. Infos dazu unter www.bittermannvinarium.at

DIE WELT VON WEBER Alles rund ums Grillen vom Erfinder des Kugelgrills. Die notwendigen Geräte, ob Holzkohle, Gas oder Elektro, dazu Kochbücher, Akademien, unendlich viel Zubehör, Kooperationen mit Topköchen und nicht zuletzt Webers Internet-TV. Alle Infos unter www.weberstephen.at


G R I L L- G U T

WINTERGRILLEN Te x t : A c h i m S c h n e y d e r, F o t o s : P h i l i p p H o r a k

S O N N E N S C H I R M ? A B I N D E N K E L L E R . L I E G E ST U H L? AUF DEN DACHBODEN. ABER DER GRILL AUS DEM H A U S E W E B E R , D E R B L E I B T. D R A U S S E N N Ä M L I C H . WEIL: WINTERPAUSE? SCHMECK’S! SCHNEE VON GESTERN QUASI, DENN JETZT IST WINTERGRILLEN A N G E S A G T. E I N H E I S S E R T R E N D Z U R K A LT E N Z E I T.

M

an nehme Adi Bittermann. Seines Zeichens Grillweltmeister. Dann fahre man mit ihm und Grillgeräten aus dem Hause Weber hinauf auf den Pogusch ins Wirtshaus „Steirereck“ und lasse ihn machen. Und wie er dann macht. Weltmeisterlich macht er. Glühwein zum Beispiel. Glühwein vom Grill. Oder Buttergebäck. Freilich auch Steaks – ein Klassiker –, und zum Drüberstreuen auch noch ein grenzgeniales Gansl. Was wichtig ist beim Wintergrillen, sind nicht zuletzt warme Getränke. Fast wichtiger noch als Handschuhe, denn die schränken die Fingerfertigkeit bekanntlich ein. Also: Glühwein vom Grill statt Bier vom Fass. Ist aber natürlich kein Muss… Wie

auch ein Deckel kein Muss ist. Allerdings erleichtert ein solcher die winterliche Grillerei, vor allem dann, wenn der Eiswind weht. Weil der Eiswind der Glut nicht zuträglich ist. Damit wären wir auch schon bei diesem Thema: Holzkohle oder Briketts? Briketts, da deren Glutzeit merklich länger ist. Und Gas? Klar, auch Gas. Aber Propangas, denn das wird erst bei minus 42 Grad flüssig. Butangas hingegen verflüssigt sich schon knapp unterhalb des Gefrierpunks. Und das war’s dann schon vor dem ersten Bissen mit dem Grillvergnügen. PS: Dass Adi Bittermann Grillweltmeister in der Kategorie „Vegetarisches Grillen“ ist, sei an dieser Stelle nur der Vollständigkeit halber erwähnt…

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WEIN & CO


K GO RP I LFLZ- EGI UL TE

GLÜHWEIN VOM GRILL Rezept S. 96

IDEAL ZUM SÜSSEN:

CREMIGER BIENENHONIG

500  g

Produzent:

Hard egg

Nicht nur exzellenter Wein entsteht auf dem Schlossweingut Hardegg, sondern auch delikater Honig, wie dieser aus feinsten Frühlingsblüten. Ein cremiger Genuss vom Feinsten! €

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WEIN & CO


K GO RP I LFLZ- EGI UL TE

WEINEMPFEHLUNG:

DAZU PASST:

CABERNET SAUVIGNON

PREISELBEEREN 212  ml

Produzent:

Kraftvoll-herb, mit etwas Weinbrand verfeinert, sind diese reifen, saftigen Preiselbeeren der absolute Klassiker zu Wildgerichten, wie zum Beispiel der gefüllten Gans.

Wolfgan g Pu ck Wolfgang Puck ist hier nicht nur der Namenspate, sondern er entwirft gemeinsam mit Delicato den Wein. Das Ergebnis ist ein geschmeidiger, üppiger Cabernet Sauvignon mit Beeren-, Kräuter- und Schokoaromen und einem Hauch Pfeffer. ab €

Produzent:

Fin k

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15 29

G E F Ü L LT E G A N S MIT ROTKRAUT UND KARAMELLISIERTEN MARONI Rezepte S. 96, 97

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WEIN & CO


K GO RP I LFLZ- EGI UL TE

WEINEMPFEHLUNG:

MALBEC Produzent:

Ter r a zas d e l o s A n d es Malbec, der argentinische Klassiker schlechthin, wird auf Terrazas zu einem weichen Wein mit fruchtiger Aromenfülle, Vanille- und Karamellnoten vom Holzausbau, voller Struktur und großer Komplexität gekeltert. ab €

22 49

STEAK Rezept S. 97

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WEIN & CO


K GO RP I LFLZ- EGI UL TE

BUTTERGEBÄCK VOM GRILL Rezept S. 97

DAZU PASST:

WEINEMPFEHLUNG:

MIEZE SCHINDLER NATUR 200  g

THE TAWNY PORT

Produzent:

Ste k ov i c s

Produzent:

Die beste Erdbeere der Welt, Mieze Schindler, ist nur sehr kurz haltbar. Wenn sie den optimalen Reifepunkt erreicht, macht Erich Stekovics die beste Marmelade daraus. Köstlich! €

Graha m’s Die für diesen Tawny sorgfältig ausgewählten Weine sind 7-9 Jahre alt – jung genug, um reiche Frucht und Gewürzaromen in den Port zu bringen, aber auch alt genug für glatte Textur und nussigen Charakter.

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ab €

95

25 19


WEIN & CO

GLÜHWEIN VOM GRILL

S. 89

ZUTATEN (FÜR 6 PERSONEN): 8 Gewürznelken 8 Pimentkörner 5 zerstoßene Kardamomkapseln 3 Sternanis 1 Zimtstange (7 cm) 1 TL Anissamen 250 ml frisch gepresster Orangensaft 1 l fruchtiger Rotwein (z. B. Cabernet Sauvignon) 1 große Bio-Orange mit der Schale in

0,5 cm dicke Scheiben geschnitten

100 g Hardegg Cremiger Bienenhonig 4 EL Mandellikör 1 TL Vanilleextrakt

ZUBEREITUNG: Den Grill für direkte und indirekte mittlere Hitze (200 °C) vorbereiten. Ein 20 x 20 cm großes Stück Musselintuch zuschneiden. Die sechs Gewürze in die Mitte des Tuchs geben, die vier Ecken des Tuchs oben zusammenführen und fest mit Küchengarn zu einem Gewürzsäckchen verschnüren. Den Orangensaft in den Dutch Oven gießen und das Gewürzsäckchen einlegen. Den Dutch Oven in den Grill einsetzen und den Orangensaft in etwa 10 Minuten auf die Hälfte einkochen lassen. Den Wein zugießen, dann Orangenscheiben, Zucker, Mandellikör und Vanilleextrakt zufügen. Mit einem langstieligen Löffel das Gewürzsäckchen vorsichtig nach unten drücken. Den Glühwein über indirekter mittlerer Hitze ca. ½ Stunde bei geschlossenem Deckel ziehen lassen, dabei gelegentlich umrühren, um den Honig aufzulösen.

GEFÜLLTE GANS

S. 91

ZUTATEN (FÜR 6 PERSONEN): Füllung:

Gans:

40 g Zwiebeln (fein gewürfelt) 15 g Knoblauch (fein gewürfelt) 50 ml Weißwein 3 Eier (Größe L) 100 g Magertopfen 100 ml Obers 10 Scheiben Toastbrot 150 g Apfelscheiben (getrocknet) 150 g Marillen (gedörrt) 20 g Petersilie (fein geschnitten) 2 g Thymian (gemahlen)

3,5 kg Gans (küchenfertig) 100 g NOMU Provencal

Gewürzmischung, etwas Hardegg Cremiger Bienenhonig

VORBEREITUNG FÜLLUNG: Zwiebeln und Knoblauch in Butter glasig dünsten, mit Weißwein ablöschen, in eine Schüssel geben und erkalten lassen. Äpfel und Marillen in kleine Würfel schneiden. Toastbrot in Würfel von 1 cm Kantenlänge schneiden. Eier mit Salz und Pfeffer schaumig schlagen, Topfen, Obers, Äpfel und Marillen hinzufügen und glatt verrühren. Brotwürfel, Petersilie, Thymian und Zimt mit der Ei-Masse gründlich vermischen. Die fertige Masse 15 Minuten ziehen lassen. ZUBEREITUNG GANS: Die küchenfertige Gans von außen und innen unter fließendem Wasser abspülen. Mit Küchenpapier trockentupfen. Die Flügel mit einer Flügelschere abschneiden. Damit das Fett beim Grillen auslaufen kann, die Haut auf der Unterseite der Gans mehrmals mit einer Gabel einstechen. Die Gans von außen und innen mit der Provencal Gewürzmischung würzen, füllen und mit Holzspießen verschließen. 10 Minuten vor Ende der Garzeit etwas Honig mit Wasser und wenig Salz vermischen, Gans damit glasieren. SERVIEREN: Die Gans tranchieren und jedem Gast etwas von der Fülle auf den Teller geben. Dazu passen Preiselbeeren von Fink.

Grillmethode: P hase 1 indirekt bei 120-140 °C, Phase 2 indirekt bei 180-200 °C Grillzeit: 4-5 Stunden, Kerntemperatur: Phase 1 – 72 °C, Phase 2 - 83 °C

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K GO RP I LFLZ- EGI UL TE

ROTKRAUT MIT KARAMELLISIERTEN MARONI

S. 91

RIB EYE STEAK

S. 93

ZUTATEN (FÜR 4 PERSONEN):

ZUTATEN (FÜR 2 PERSONEN):

½ Kopf Rotkraut (750 g) 1 mittelgroße Zwiebel (geschält) 2 Äpfel (Braeburn) 1 EL Schmalz vom Schwein 2 Gewürznelken 1 Lorbeerblatt 2 EL Johannisbeergelee 4 EL Balsamico-Essig 150 ml Rotwein 150 ml Apfelsaft 100 g Maroni 1 EL Zucker 30 g Butter

à 500 g von der österreichischen Kalbin NOMU Coffee Gewürzmischung grobes Meersalz Pfeffer aus der Mühle 30 g Butter 2 Zweige Thymian

ZUBEREITUNG: Steak mit Salz und NOMU Coffee Gewürzmischung würzen, bei direkter Hitze bei 250 °C je Seite 2 Minuten angrillen, anschließend mit Butter, Pfeffer, Thymian würzen und indirekt bei 180 °C 10 Minuten fertiggrillen Kerntemperatur: 56 °C

ZUBEREITUNG: Rotkraut längs halbieren, äußere Blätter entfernen und den Strunk großzügig herausschneiden. Die Viertel waschen und längs in ca. 3 mm dünne Streifen schneiden. Zwiebel fein würfeln. Äpfel schälen, vierteln, entkernen und in kleine Stücke schneiden. Grill vorbereiten für direkte Hitze (200 bis 220 °C). Das Schmalz im GBS Wok-Einsatz erhitzen und Zwiebel darin glasig dünsten. Äpfel und Rotkraut dazugeben und kurz mitdünsten. Alles mit dem Essig, Apfelsaft und Wein ablöschen, salzen und pfeffern, Gewürznelken und Lorbeerblatt hinzufügen und bei geschlossenem Deckel 40-50 Minuten garen. Ab und zu durchrühren und eventuell Wasser hinzugeben. Am Ende mit Zucker, Salz und Pfeffer abschmecken und zum Schluss das Johannisbeergelee unterrühren. Maroni schälen und klein hacken. Zucker im Wok bei mittlerer Hitze goldbraun karamellisieren. Von der Hitzequelle nehmen, die Butter hinzugeben und kurz aufschäumen lassen. Maroni hinzufügen und unter Rühren das Karamell gleichmäßig verteilen.

BUT TERGEBÄCK VOM GRILL ZUTATEN (FÜR 4 PERSONEN): 250 g Zucker 250 g Butter 500 g Mehl 2 Eier 2 Päckchen Vanillezucker 1 Prise Salz

S. 95 Alle Zutaten zu einem elastischen Teig verkneten und anschließend über Nacht im Kühlschrank ruhen lassen.

Z U B E R E I T U N G : Den Teig mit dem Nudelholz ca. 5 mm dick ausrollen und ausstechen. Plätzchen nach und nach auf den leicht bemehlten Pizzastein geben und indirekt grillen.

SERVIEREN: Am besten mit Mieze Schindler Erdbeer-Marmelade von Stekovics genießen!

Vorbereitungszeit: 30 Minuten

Grillmethode: indirekt bei 160 °C

Grillmethode:

direkte Hitze (200 bis 220 °C)

Grillzeit:

Grillzeit:

ca. 50 Minuten

Hilfsmittel:

GBS Wok-Einsatz, Wok-Besteck

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2 – 8 Minuten


WEIN & CO

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T R A U M - PA A R E

HÜLLENLOS & HINGEGEBEN Te x t : A l e x a n d e r R i n n e r h o f e r, F o t o : P h i l i p p H o r a k

EINE KLEINE ITALIENERIN ENTBLÄTTERT SICH UND GIBT SICH DEM CHAMPAGNER HIN. EINE LIAISON SO ZART WIE BUTTERCREME…

W

eiche Schale, Butterkern. Einem Zufall verdankt die Königin der Frischkäsefraktion ihre seidige, cremige, gaumenumschmeichelnde Existenz. Eigentlich ging’s ja nur darum, etwas haltbar zu machen. Um wertvolle Butter länger am genießbaren Leben zu erhalten, suchte man nach einem geeigneten Konservator. Und fand ihn. Im Käse. Ein teigiger Italiener meldete sich mit großer Euphorie, machte sich geschmeidig und breit, um die Butter in sich aufzunehmen. Der Käse hatte nicht zu viel versprochen. Die Butter hielt sich wacker, die Hülle fühlte sich geschmeichelt. Burrata, zu Deutsch: gebuttert. Und jetzt wird es ernst: Warme Käsebruchmasse wird so lange geknetet und gezogen, bis ein dehnbarer Teig entsteht. Die Pasta-Filata-Masse ist geboren. Die Mutter der Burrata. Nun werden Fladen gezogen und zu einem Säckchen geformt. Wieder muss die Filata-Masse ran. Jetzt aber wird gerissen und zerzaust. Die Fäden werden mit Obers aufgefettet und alles landet im Sackerl. Dann geht’s ab zum Wellnessen in die Salzlake.

Die Burrata ist eine wahre Rampensau, die Feinschmecker auf der ganzen Welt zum Schwärmen bringt. Sie ist der Star des Frischkäsehimmels, vor dem selbst die Sterne-Restaurants respektvoll ihre Hauben ziehen. Und wie es sich für einen Star gehört, ist Partnersuche stets ein Thema. Ein Gefährte für den grenzenlosen Genuss wird gesucht. Verführerisch, spritzig, edel, elegant. Perlende Vollendung soll sich an die seidige Noblesse schmiegen. Gefunden! Champagne Rosé Brut Prestige von Duval-Leroy (ab € 5399). Erotisierende Himbeernoten seilen sich an prickelnden Perlschnüren ins Glas. Die Burrata, empfohlen und zur Verfügung gestellt von Käsesommelier Christian Pöhl, fühlt sich geehrt und lässt sich auf eine Liaison ein. Sie schält sich aus ihrem geschmackvollen Blätterkleid und fließt elegant dem Genuss entgegen. Dann der Champagner. Echt fett!

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WEIN & CO

HERR BERT ERKLÄRT

Te x t : A c h i m S c h n e y d e r

Fotos: Philipp Horak

DER EXPERTE

ALSO, ICH SAG’ EINMAL SO: DER RICHTIGE WEIN GEHÖRT INS RICHTIGE GLAS. SO EINFACH IST DAS. WELCHES DAS RICHTIGE IST? ICH SAG’S IHNEN.

I

ch schon wieder. Ich, der Herr Bert. Der Freund vom Herbert Prohaska. Diesmal geht’s um die richtigen Gläser. Heinz Kammerer, der Chef von WEIN & CO, hat mit dem Architekten Wilhelm Holzbauer ein paar Gläser entworfen. Davor haben

1. Dieses Glas hier ist ideal für alle sprudelnden Weine wie Sekt, Champagner, Prosecco, Cava und auch Pet Nats. Und nicht zuletzt auch für schäumende Mixgetränke wie Kir Royal oder Bellini oder Hugo.

Herr Bert, geboren am 8. August 1955, ist ein wahrer Experte. Früher einmal hatte er eigene Pferde auf der Trabrennbahn, dann suchte er sich Wein als Hobby aus. Weil er dachte, das sei billiger. Was nur bedingt stimmte…

sich die beiden eine Frage gestellt: Wie viel Glas braucht der Wein? Und sie haben eine Antwort gefunden: nicht sehr viel. Ein Ziel war es, die Klassenunterschiede zu beseitigen. Rotweine wie Weißweine können große wie kleine Glasvolumina benötigen. Kleine Weine kleine Gläser, große Weine große Gläser, so könnte eine Grundregel heißen. Das Video: weinco.at/herrbert

00:20:53 2.

Die hochgezogene Form lässt Kohlensäurebläschen sichtbar aufsteigen und nur langsam entweichen. Die engere Öffnung lenkt den Wein erst auf die Zungenspitze und mildert allzu lebendige Kohlensäure.

100

00:31:29


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R AT- G E B E R

3. Normale Weine sollten in dieses Classic-Glas. Nicht zu kräftige, klassisch ausgebaute Weißweine, wie etwa Steirische Klassik, aber auch Rotweine mit mittlerem Säure- und Tanningehalt aus aller Welt.

5. Power, so heißt dieses Glas, ist das ideale für kraftvolle Weine aller Couleurs am Beginn ihrer Entwicklung. Ob tanninstarke Rote, opulente Smaragde oder in Barrique ausgebaute weiße Burgundersorten.

7. … und die etwas schmälere Glasöffnung lenkt oft überbordende Kreszenzen erst auf die Zungenspitze. Ideal auch für junge Vintage Ports, für Prestige Champagner, Riesling Smaragd oder kraftvolle Blaufränkische.

9. Der großzügige Glaskörper zeigt das ganze Bouquet und lässt den Wein intensiver atmen. Wie beim Dekantieren. Man kann den Wein schwenken und dadurch mit noch mehr Sauerstoff in Berührung bringen.

Bei diesem Glas befinden sich alle Elemente in der Mitte. Das Volumen des Glaskörpers, der Verjüngungswinkel nach oben und die Glasöffnung bringen unterschiedlichste Weine zur vollen Entfaltung.

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Power befördert alle Facetten dieser großen, aber vielleicht noch nicht ganz ausgereiften Weine ans Tageslicht, ohne den Verkoster zu irritieren. Der höhere Duftkamin ziseliert das Bouquet…

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8. Dieses Glas, Mature mit Namen, ist absolut perfekt für den großen Wein am Höhepunkt seiner Entwicklung. Rot wie weiß, da gibt’s keinen Unterschied. Vom reifen Bordeaux bis zum Grünen Veltliner Smaragd.

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Also: Wie viel Glas braucht der Wein? Antwort: Vier Stück reichen vollkommen. Alles Weitere ist eigentlich nur Firlefanz.

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WEIN & CO

VOM JÄHRLICHEN JA DER WINZER Te x t : A c h i m S c h n e y d e r

PANNOBILE – DIE INDIVIDUELLE GEMEINSCHAFTSPRUDUKTION

GERNOT HEINRICH

Fotos: Beigestellt

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inmal jährlich steigt die PANNOBILE Spannung, wenn Judith Pannobile ist nicht nur Beck, Andreas Gsellmann, ein Wein oder Claus Preisinger, Gernot ein Gebiet, Heinrich, Gernot Leitner, sondern eine Hans Nittnaus, Helmuth Renner, Gruppe von Paul Achs und Gerhard Pittnauer Menschen mit starkem zum finalen Schluck ansetzen. sozialem Zuvor hat jeder eingereicht. Einen Engagement. roten Wein nämlich. Einen, der nur Pannobilein definierten Pannobile-Lagen Winzer erkennt gewachsen und ausschließlich man, falls man ihnen in Geaus Zweigelt, Blaufränkisch und stalt eines St. Laurent vinifiziert sein darf. Weines begegOb nun nur eine Sorte, zwei oder net, immer am alle drei drinnen sind, ist egal. „Member of Schmecken muss er. Allen neun. Pannobile“Logo auf der Und wenn alle neun „Ja“ sagen Rückenetibei dieser Blindverkostung, wird kette. abgefüllt. Dieser Wein darf sich dann Pannobile nennen. So also entsteht eine bunte Palette aus rotem Gut und gutem Rot. Alle aus einer Familie und doch jeder ganz individuell. Was Pannobile nicht ist: Marketingstrategie. Pannobile ist eine Philosophie. Eine, hinter der ein wohltätiger Gedanke steckt. Sarastro – so heißt die soziale Seele des Pannobile. Sarastro – Priester des Tempels der Weisheit aus Mozarts Oper „Die Zauberflöte“. Sarastro – erstmals abgefüllt 2005, als die neun das jeweils beste 2003er-Fass „opferten“. Herausgekommen ist eine Cuvée, die gut 100.000 Euro für soziale Zwecke hereinspülte. Derzeit erhältlich: der Sarastro 2009. Sechs der neun Pannobile-Winzer sind bei WEIN & CO vertreten. Die wollen wir nun vorstellen.

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alzberg, Gabarinza, Alter Berg, Edelgraben – Gernot und Heike Heinrichs große Einzellagen. Welten tun sich hier auf, das Potenzial will weiter ausgelotet werden. Kühle Kalksteinhänge am Leithaberg, eine modulierte Topographie mit wärmerem Klima rund um Gols – ideale Voraussetzungen. Biodynamische Bewirtschaftung, eine Handvoll autochthoner Rebsorten mit dem Blaufränkisch als Speerspitze und gelebte Kellerarbeit geben die Richtung vor, Handarbeit und Handwerk ebnen den Weg, die Zeit geht ihn zu Ende. Neugier und der Austausch mit den Freunden von Pannobile eröffnen zusätzliche Perspektiven.

PANNOBILE Produzent:

G ern ot Hein rich In der Nase weich, fruchtbetont und samtig, am Gaumen fordernd, expressiv und dynamisch - ein vielschichtiger Wein, den man nicht so leicht einordnen kann! ab €

fruchtbetont, zugänglich, immer ein Gradmesser der Qualität eines Jahrgangs. Sein Pannobile –

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GRUPPEN-DYNAMIK

PAUL ACHS

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ibt als Winzer das wieder, was geschehen ist. Erfindet nichts dazu. Seine Credo: mit gegebenen Mitteln das Wesen des Weines zu strukturieren und eher auf manches zu verzichten, als alles aufzunehmen. Nachhaltigkeit im Denken und Handeln. Der Wein muss schmecken, wie er ist. Nicht, wie er sein könnte. Darum auch die Hinwendung zur Biodynamie als Konsequenz. Nicht um anders zu werden, sondern besser. Achs ist überzeugt, dass die Lagen rund um Gols Weine mit Weltgeltung produzieren. S e i n P a n n o b i l e – der Burgunder unter den Pannobiles, oft ein wenig heller und floraler als der seiner Kollegen. Sehr elegant und langlebig.

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PANNOBILE Produzent:

Pa ul Achs Eine vielschichtige Cuvée aus jeweils einem Drittel Zweigelt, Blaufränkisch und St.Laurent mit viel Power und Finesse. Ein großer Vertreter der Golser Riege! ab €

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WEIN & CO

JUDITH BECK

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icht wir sind unser Maßstab, sondern die Besten der Welt“, sagt Judith Beck. Sie ist ein sehr eigenständiger Mensch, wirkt manchmal abwesend, doch wenn man ihren Blick erhascht, sieht man das Blitzen eines wachen Geistes. Ein sympathisch streitbarer Geist, ein stets an sich arbeitender. Einer, der etwas zu sagen hat. Niemals Kuschelkurs. Keine „Massentraubenhaltung“. Ganzheitlicher Ansatz. Der Fokus der Arbeit darf nicht im Weinkeller liegen, nur weil man so günstiger produziert.

der Kantige unter den Pannobiles. Gute Säure und Struktur, dunkle Würze, langer Abgang. Ein Wein mit vielen Gesichtern. Ihr Pannobile –

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PANNOBILE Produzent:

J u d ith B e c k Ein Wein für echte Genießer: Die im Barriquefass ausgebaute Cuvée schmeckt traumhaft nach dunklen Beeren, zeigt eine gute Struktur und ist ätherisch und vielschichtig. ab €

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GRUPPEN-DYNAMIK

ANDREAS GSELLMANN

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ndreas, ein archetypischer Vertreter der jungen Pannobile-Generation, sieht sich nicht als Revolutionär, sondern als Garant einer Entwicklung. Maischevergärung speziell beim Traminer, minimaler Schwefeleinsatz, Umstellung auf biodynamische Landwirtschaft und das abermalige Integrieren von Nutztieren wie Schweinen und Hühnern waren wichtige Schritte. Lebensmittel werden selbst hergestellt. Die Handschrift von Andreas’ Weinen zeigt eine Besinnung auf Bekömmlichkeit und Finesse, ohne dabei an Tiefe und Struktur zu verlieren. charmant und gewinnend. Er ist getragen durch schöne Kirschfrucht. Seidig und süffig. Sein Pannobile –

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PANNOBILE Produzent:

Andrea s Gsel l ma nn Imposante, stoffige Cuvée aus Zweigelt und Blaufränkisch mit intensiven, süßen Aromen nach dunklem Beerenkonfit, zarter Würze und einem eleganten Abgang. ab €

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WEIN & CO

HANS NITTNAUS

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iner der ersten, der den Mut hatte, die Grenzen des eigenen Dorfes zu sprengen. Ein immer Suchender, der auch Erreichtes immer weiter zu verbessern versucht. Die kreative Seele von Pannobile. Herkunft war immer sein Thema. Etwa als Ideengeber zur Gründung von Pannobile, der am Beginn der 1990er schon auf die Bedeutung von Ursprung in einer globalen Welt hinwies. Mit den beiden Söhnen Martin und Andreas kommen neue Gedanken. Zusammen erarbeiten sie neue Wege und setzen dabei auf Biodynamie. S e i n P a n n o b i l e – großer Klassiker, tiefe Frucht, Kirsche, dunkle Beeren und Gewürze. Viel Struktur, Wein auch für lange Lagerung.

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PANNOBILE Produzent:

Han s N ittn au s Dieser Wein zeugt mit viel WeichselHimbeer-Frucht und herrlicher Struktur von einem großen Jahrgang des Grand Signeur der burgenländischen Winzerszene! ab €

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GRUPPEN-DYNAMIK

CLAUS PREISINGER

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ynamik ist sein Wesen. Immer wissend, wo er hinwill, auch wenn es chaotisch zugeht. So beschäftigt ihn seit Jahren, dass viele Rote zu mächtig sind und ermüden. Sein Ansatz: Rotweine wie Weißweine zu machen, damit sie Freude und Erfrischung bringen. Preisinger hinterfragt Schulmeinungen, verändert Denkpositionen. Ganze Trauben statt Beeren. Weniger Quetschen der Beeren, weniger Extrahieren, mehr auf das Schmecken des Mostes achten, weniger auf dunkle Farbe und potenziellen Alkohol. Sein Pannobile – charmant – das ist das erste, was einem in den Sinn kommt. Aber da kommt noch viel mehr. Freude im Jetzt und im Morgen.

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PANNOBILE Produzent:

C l a us Prei si nger Ein typischer Pannobile, perfekt vinifiziert auf höchstem Niveau und ein sehr individualistischer Wein mit schönen Aromen nach Beeren, Kirschen, Vanille und Kräutern. ab €

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WEIN & CO

EIN HAUCH VON HAUS Te x t : I s a b e l l a M a r b o e , F o t o s : I s a b e l l a M a r b o e , P a u l D 端 r n b e r g e r, s a m a r c h i t e c t s

BEI SEINEN WEINEN KENNT CHRISTOPH EDELBAUER KEINE KOMPROMISSE. ER BAUT BIOLOGISCH-ORGANISCH AN. DAS ZEIGT SICH AUCH AM WEINGUT MIT DEM GRANDIOSEN AUSBLICK, DAS IHM ARCHITEKT FRANZ SAM PURISTISCH IN DIE RIEDE NEUBERG SETZTE.


LEK BO EN PS FZ - RE Ä I LUEM E

ABSOLUT NATÜRLICH.

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in guter Wein steht und fällt mit seiner Lage. Das beginnt schon beim Boden, seine Eigenart beeinflusst Qualität und Charakter des Weins. Zumindest für Winzer Christoph Edelbauer. „Wie ich den Boden bewirtschafte, ist das Um und Auf.“ Edelbauer ist Purist, 2009 stellte er auf biologisch-organischen Anbau um, das heißt: kein Herbizid, keine Insektizide – dafür Kompost, unterschiedliche Kräuter und viele Nützlinge zwischen den Reben, viel Zeit zum Wachsen, Sorgfalt und Erfahrung. Die natürliche Witterung tut den Rest, ist immer für Überraschungen gut und sorgt für Würze in Wein und Winzerleben. „Pflanzen können viel, wenn man sie lässt“, ist Edelbauer überzeugt.

MITTEN IN DER RIEDE. Großvater Anton war Weinbauer, Vater Anton lehrt an der Wiener Universität für Bodenkultur, Christoph Edelbauer wollte wieder richtig guten Wein machen. Lange produzierte er ihn in der elterlichen Garage am Rand von Langenlois. Das war auf Dauer unbefriedigend. Für ein Weingut mit Keller, Lager, Büro, Verkaufsund Verkostungsbereich gab es für ihn nur einen möglichen Ort: seine Riede Neuberg. Um dort – mitten im Grünland – bauen zu dürfen, brauchte es den Nachweis von Zufahrt, Wasser und Strom. Zufahrt und Strom gab es schon, nach Wasser musste man erst suchen. Sieben Rutengeher gingen in die Irre, der achte stieß schließlich in 86 Metern Tiefe auf eine Ader mit glasklarem Wasser. Darüber: gut und gern 30 Meter blauer Tontegel, an die zwei Meter Schotterkies und bis zu 41 Meter reiner Löss. Was für ein Boden.

LINIE AM HORIZONT.

Für Architekt Franz Sam war sofort klar: Ein Gebäude inmitten der traditionsreichen Langenloiser Lagen durfte maximal mit einem Geschoß aus der Erde ragen. „Es sollte ausschauen wie eine Weingartenhütte“, so Sam, ein begnadeter Tüftler für klare, schlüssige Details. Er und Irene Ott-Reinisch waren Partnerarchitekten des Loisium von Steven Holl in Langenlois. Inklusive Hotel. Was sam architects selbst realisieren, ist auch mitunter schiefkantig, aber nie laut. Unkonventionelle Formen sind stets dem Umfeld geschuldet, höchste Funktionalität versteht sich von Eingebettet in die Langenloiser Lagen sitzt der verglaste Verkostraum auf selbst. Für den Winzer war der dem Kellerdach. Bild unten: Winzer Architekt ein unbeschriebenes Christoph Edelbauer und Architekt Franz Sam. Blatt: Er wählte ihn, weil er bei einer Veranstaltung zu modernen Bauten im Weltkulturerbe Wachau unverblümt Klartext gesprochen hatte. „Christoph Edelbauer wollte von mir einen Keller für seinen Wein. Den habe ich quasi ins Gelände gesetzt. Man sieht ihn erst beim zweiten Mal Hinschauen.“ Mit geübter Hand zeichnete Franz Sam eine Skizze: ein leichter Strich für das Flachdach des Verkostraums, ein paar Figuren drin, mit direkter Blickachse in die Landschaft, darunter sitzt der Keller leicht vorstehend in einer Mulde im Hang, vom Weinberg aus direkt befahrund begehbar. Extrem praktisch, dabei nur ein Hauch von Haus. Genauso wurde es gebaut.

GUTE LAGE. Unzählige Reihen diszipliniert gesetzter Reben prägen die weite, zart gekrümmte Kulturlandschaft um Langenlois. Unmittelbar vor oder nach der Kreuzung, wo sich die fast parallel verlaufende B 218 und die Kremser Straße mit einer Schlaufe zu einer Straße verbinden, führt an einem kleinen Marterl vorbei eine Zufahrt direkt in die Riede Neuberg. „Es ist ein guter Ort“, sagt Edelbauer. Sein Weingut hält sich an die Flurform: Parallel zu den Rieden verläuft es der Länge nach von Nordosten nach Südwesten. Das Erdgeschoß ist etwa 35 Meter lang und etwas über zehn Meter breit, nach hinten, gegen Nordosten, wo der Keller im Hang sitzt, verbreitert es sich ein wenig. Hier ruhen die

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WEIN & CO

Der Schein aus diesem Blickwinkel trĂźgt, denn vom Weingut aus hat man einen fantastischen Blick. Das Panorama umfasst alle wesentlichen Lagen von Langenlois und aus der Ferne winkt auch noch Stift GĂśttweig.


LEK BO EN PS FZ - RE Ä I LUEM E

Weißweine wohltemperiert im Erdreich, die Rotweine lagern etwas weiter vorn: unmittelbar in der Achse der Ausfahrt, wo sich ein vier Meter hohes, großes Tor aus massivem Eichenholz zum Weinberg öffnet. Bündig geht der epoxyharzbeschichtete, dunkle Estrich mit Ablaufrinne auf den Vorplatz über, wo man die Trauben von der Lese leicht zur Weiterverarbeitung in den Keller transportieren kann. „Ich habe in meiner Praxis viele Weingüter gesehen. Wenn der Keller unter der Erde liegt, muss man während der Lese permanent Stiegen rauf und Stiegen runter steigen, das wollte ich auf keinen Fall“, so Edelbauer.

HINTEN KELLER, VORNE BÜRO

Der Keller ruht als Sockel im Hang: Hinten ist er Keller und Lager, vorne Foyer und Büro. In der Mitte führt eine einläufige Treppenkaskade aus Beton zum Verkostraum mit Küche und Tresen, der als schmale, lange, auf drei Seiten verglaste Laterne auf dem grünen Flachdach von Keller und Büro sitzt. Die Südostfront des Gebäudes zeigt sich als fast komplett geschlossene, braune Betonwand. Von der Straße aus wirkt sie wie ein Haufen Erde. „Es ist ein reiner Sichtbetonkörper, wenn es drauf regnet, wird er nass“, so Sam. Bis zu fünf Prozent Eisenoxid wurden in den Beton gemischt, um ihn braun zu färben. „Hier geht es nicht ums Inszenieren, sondern um ein puristisches Gebäude, in dem Wein produziert wird.“

BETON, EICHENHOLZ, GLAS. Besucher fahren in die Riede und direkt auf die Südostseite zu. Sie werden von einem schmalen, braunen Bau mit holzgerahmter Doppelglastür und horizontalem Fensterband empfangen: Es gehört zu Edelbauers Büro, der vom Schreibtisch aus alle ankommen sieht. Auf der niedrigen, breiten Fensterbank kann man bequem sitzen und zum Winzer, über die Weinberge oder in das lichtdurchflutete, helle Foyer blicken. Eine Schiebetür verbindet es mit Flaschenlager und Keller. In der Mitte des Foyers aber entfaltet eine Treppenkaskade aus Sichtbeton eine fast magnetische Sogwirkung nach oben. Die

Materialität ist so puristisch wie der Wein des Bauherrn: Wände und Decken aus großflächig geschalten Betonfertigteilen, epoxyharzbeschichteter Estrich oder Eichenholz am Boden, Eiche für alle Fenster, Türen und Möbel, außerdem Glas, Lufträume, Lichteinfall, Aus- und Einblick an den richtigen Stellen. Auf dem ersten Podest belichtet ein großes Seitenfenster das Flaschenlager von oben und GRÜNER gewährt Besuchern Einblick. Mit jedem weiteren VELTLINER Schritt wird es heller. Das Ende der Treppe bietet KAMPTAL DAC viele Perspektiven: in den Keller hinunter, in den Chr i s top h E d e l b a ue r Weinberg hinauf, zur Theke oder zum großen, masGeradlinig und siven Tisch aus Eichenholz, an dem 14 Menschen charaktervoll bequem Platz und viele Lagen des Weinguts im präsentiert sich dieser Kamptaler Blick haben - Neuberg, Steinhaus und Käfertal. Die Grüne Veltliner geschlossene Wand im Südosten macht eigens einen und duftet wunderSchwenk, um sich zum schmalen Glasschlitz aufbar nach den Wiesenkräutern zudrehen. Er sorgt für besonderen Lichteinfall und des bioorganischen ein besonderes Bild: Er rahmt den Heiligenstein Weingartens. ein. Das Panorama ist phänomenal: Es umfasst alle ab € 11 69 wichtigen Lagen von Langenlois, die Blickachse zu Stift Göttweig in der Ferne und das Gründach GRÜNER im Vordergrund, auf dem 53 Wildkräuter wachsen. VELTLINER Folgt man dem Lauf der Treppe bis zur Glastür am Chr i s top h Ende, landet man im Weinberg. Dort steht ein Tisch E d e l b a ue r aus Eichenholz. Im Freien. Ein Wein für die heißen Tage des Jahres oder einfach zum gemütlichen „Dahintrinken“. Mit kühler Aromatik nach grünen Äpfeln und jugendlicher Frische überzeugt er total! ab €

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GRÜNER VELTLINER KAMPTAL DAC RESERVE Chr i s top h E d e l b a ue r

In der Nase lassen leicht würzige Noten den Wein jung und frisch wirken, am Gaumen zeigt sich der Bio-Veltliner dann druckvoll mit feiner Mineralik und viel Tiefgang! ab €

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WEIN & CO

WAS FÜR EINE NACHT Te x t : A c h i m S c h n e y d e r, F o t o s : M i r c o Ta l i e r c i o

HORST GAGER AUS DEUTSCHKREUTZ MACHT NICHT NUR GRANDIOSE ROTWEINE, ER ÜBERRASCHT AUCH MIT GANZ ANDEREN DINGEN. HIN UND WIEDER NACH EINEM KONSTANTIN WECKER-KONZERT ZU SEHR SPÄTER STUND’. INSOFERN HAT MAN ES GUT GETROFFEN, WENN AUCH EIN ZIMMER IN SEINEM WEINGUT FREI I S T. K AT E R F R Ü H S T Ü C K I N K L U S I V E…


K A T EK RO- PF FRZÜEHI S LE TÜCK

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s ist längst weit nach Mitternacht. Ulli Gager schneidet in der Küche gerade einen Hartund einen Weichkäse in mundgerechte Happen, als sich ihr Mann Horst, der Rotweingigant aus dem mittelburgenländischen Deutschkreutz, im Nebenraum hinter der Bar in gebückter Haltung an irgendetwas zu schaffen macht. Was tut er da?, denke ich, und noch ehe ich ihn fragen kann, steht plötzlich Frank Sinatra mit einem Mikrofon in der Hand vor mir und does it his way. Dazu aber später, denn das ist noch lange nicht alles, zumal kurz danach in dieser langen Nacht auch Peter Alexander manchmal weint… „Ich habe ein Problem“, sagt Horst Gager, als wir am frühen Nachmittag eintrudeln. „Ich habe am späten Nachmittag einen Termin, der recht lange dauern wird. Aber wir können uns in der Nacht ja noch einmal treffen.“ „Und wer setzt sich dann statt mir ans Steuer?“, frage ich. „Vor allem, wenn wir auf schnellstem Weg zurückfahren wollen, sprich über Ungarn, und in Ungarn gilt bekanntlich Promillegrenze nullkommanull.“ „Dann bleibt doch bei uns“, sagt Horst. „Wir haben sechs Zimmer. Und zwei sind noch frei. Und morgen gibt’s ein feines Frühstück.“ Ich schaue Mirco an, den Fotografen. „Warum nicht?“, sagt dieser. Und damit ist die Sache mit der Übernachtung eine beschlossene. Wir starten einen Rundgang durch den Betrieb. Erst durch den 2001 modernisierten und renovierten alten Teil in der Karrnergasse 8, danach durch den innen wie außen architektonisch positiv ins Auge stechenden, 2006 in der Karrnergasse 2 entstandenen Neubau. In dem befinden sich heute das Lager, der Reifekeller, die Füllanlage, der Shop, der Verkostungsraum sowie die Gästezimmer – allesamt mit Blick auf den Kirchturm – und nicht zuletzt der kleine Veranstaltungssaal, in dem mitunter

Frank Sinatra auftritt. „Wir produzieren keinen Alkohol“, sagt Horst, ein 1973er-Jahrgang, als wir in den Reifekeller kommen und er liebevoll mit der Hand über ein Holzfass streicht. „Wir produzieren Saft von frei hängenden und glücklichen Trauben.“ Diesen Saft füllt Horst in zweiter Generation in Flaschen ab, nachdem sein Vater Josef, einst hauptberuflich Kfz- und LandmaschinenMechanikermeister und als Nebenerwerbslandwirt mit eigenen Reben lange Zeit nur Traubenverkäufer an die Winzergenossenschaft, 1984 erstmals einen eigenen Wein produzierte. „Das waren 2000 Flaschen Blaufränkisch“, erzählt Horst. Aber was für welche. Schon mit dem Premierenschluck wurden erste Preise eingeheimst, und bald war der Anbau von Zuckerrüben und Getreide im Hause Gager Geschichte. Bis der Vater seinen Hauptberuf als Mechanikermeister an den Nagel hängte, dauerte es weitere 15 Jahre. Horst ist ebenfalls Quereinsteiger. Zwar half er schon als Kind und Halbwüchsiger fleißig mit – nicht zuletzt in kreativer Hinsicht –, doch der väterliche Wunsch, die Weinbauschule zu besuchen, war dem Junior alles andere als Befehl. Das war 1988.

BLAUFRÄNKISCH FABIAN MITTELBURGENLAND DAC Wie feiert der Herr der Rotweinfässer seinen Hochzeitstag? Gemeinsam mit seiner Frau Ulli, logisch. Und so fahren Horst und Ulli Gager nach Eisenstadt zum Konzert von Konstantin Wecker (Bild links), den sie beide sehr verehren...

Ein klassischer Blaufränkisch aus Deutschkreutz: Feinwürzige Aromen nach reifen Brombeeren und eine knackige Säure zeigen auf, was das Blaufränkischland zu bieten hat! ab €

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WEIN & CO

Jenes Jahr, in dem sich der Sohnemann einerseits für die HTL für Gebäudetechnik und Energieplanung entschied, andererseits aber – und damit wären wir beim Kreativen – im zarten Alter von 15 einen richtungsweisenden Namen erfand. Den – vermeintlich auf der Hand liegenden – Namen Quattro. Eine Cuvée aus Blaufränkisch, Cabernet Sauvignon, Zweigelt und Merlot und bis heute das Aushängeschild des Unternehmens. Aber auch der Name Cablot, eine Cuvée aus Cabernet Sauvignon und Merlot, ist auf des findigen Horsts produktivem Mist gewachsen.

Der Winzer fällt aus der Rolle. Und singt. Frank Sinatra singt er. Und Peter Alexander. Voller Inbrunst. Seine Frau serviert Käse. Und lacht herzlich… Die Cuvée Quattro war schließlich auch die, die jene farbigen Quadrate auf den Etiketten Einzug halten ließ, die seit der Ernte 2008 das alleinige Erkennungsmerkmal sämtlicher Weine aus dem Hause Gager darstellen. Mit dem im heurigen Jahr abgefüllten 2013er-Quattro feiern die Gagers im Dezember 2015 nun das 25-Jahr-Jubiläum dieser so ungemein erfolgreichen Marke. Und sie feiern es mit einer limitierten Edition aus 400 mal vier Flaschen, deren vier unterschiedliche Etikette von Thomas Selinger, einem Künstler aus Salzburg, entworfen wurden. Pro Box ist diese Edition um 99 Euro erhältlich, der Reinerlös kommt einem guten Zweck zugute. „Audi“ erzählt Horst, „war anfangs übrigens nicht sehr glücklich damit, dass wir unseren Wein ,Quattro‘ nannten. Da Audi aber Autos und keine alkoholischen Getränke produziert, konnten wir uns einigen.“ Und heute arbeitet man mitunter sogar zusammen. Wir schlendern durch die Weingärten und sind auf deren höchstem Punkt angelangt. Burgen-

ländischer Gipfelsieg quasi, sprich knapp 300 Meter. Und dennoch hoch genug, um bei klarem Wetter von diesem sanften Hügel aus in ziemlicher Entfernung den Neusiedlersee blitzen sehen zu können. Insgesamt sind es 40 Hektar, die Horst bewirtschaftet. Und es wird ausschließlich Rotwein angebaut, 13 Sorten an der Zahl und jede einzelne Traube von Hand geerntet. „2008 war nicht nur jenes Jahr, in dem sich die Quadrate auf den Etiketten durchgesetzt haben, 2008 war auch das Jahr, in dem wir unseren letzten Weißwein gemacht haben“, erzählt der Vater zweier Söhne – Jonas ist elf, Tobias neun Jahre jung – und nennt den schlichten Grund: „Ich kann Weißwein nicht so gut machen, wie ich ihn gerne trinke.“ Früher noch war die Region um Deutschkreuz vom Weißwein geprägt, ehe sich Anfang der 1980erJahre ein Wandel vollzog. Und seit 1988 lautet die regionale Vermarktungsstrategie auch „Blaufränkischland Mittelburgenland“.

Ein Ständchen gefällig? Der Quattro hätte es allemal verdient, denn der wurde heuer 25. Gefeiert wird mit einer Sonderedition mit Etiketten von Thomas Selinger. Von dem stammt auch die Zeichnung.

QUATTRO Die große österreichische Rotweinlegende begeistert mit dunkler Beerenfrucht, feiner Kräuterwürze und tabakigen Nuancen und ist immer ein Genusserlebnis!! ab €

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WEIN & CO

Auf zwölf der 13 Weine von Horst Gager steht auf dem Etikett „Qualitätswein aus Österreich“. Nur auf einem nicht, auf dem steht nur „Wein aus Österreich“ – auf dem Tycoon. Und das, obwohl es sich beim Tycoon um einen absoluten Hammer handelt. „In dem befindet sich die exotische Rebsorte Tannat, die wir ebenfalls anbauen. Aber die findet sich nicht im österreichischen Rebsortenverzeichnis“, erläutert Horst und schaut auf die Uhr. „So Leute, so leid es mir tut, jetzt muss ich mich umziehen.“ „Was ist es denn für ein Termin?“, gestatte ich mir zu fragen. „Ulli und ich feiern heute unseren zehnten Hochzeitstag. Jetzt gehen wir erstmal gut essen und danach ins Konzert von Konstantin Wecker in Eisenstadt.“ Nun will es der Zufall, dass besagter Künstler ein Freund von mir ist, also zücke ich das Handy. „Könnte sein, dass wir uns beim Konzert sehen werden“, sage ich und wähle. Es ist längst weit nach Mitternacht. Horst und Ulli fanden das Konzert großartig, wie auch Konstantin Wecker den nach dem Konzert in einer Vinothek in Eisenstadt gemeinsam mit dem Winzer verkosteten Quattro großartig fand. Jetzt aber stehen wir zu viert – Horst, Ulli, Mirco und ich – an der kleinen Bar im Weingut Gager in Deutschkreutz. Und wir trinken und reden über das, was wir trinken. Also über Wein. Über Wein vom Gager. Horst sinniert über das oft diskutierte Wort „Terroir“ und darüber, ob man es benutzen soll, oder nicht. „Wir schließen uns der Diskussion nicht an, vertreten aber den Sinn, der hinter diesem Wort steht. Wir sind in einer Region daheim, die für lehmige, nährstoffreiche und schwere Böden bekannt ist. Und daher haben wir ein kräftiges Fundament für unseren Wein, der dunkel und stoffig, kompakt und bodenständig ist. Also mit einem deutlichen Bezug zur Region.“

Und plötzlich bückt sich Horst. Hantiert mit irgendetwas herum, während Ulli in die Küche geht, um Käse in mundgerechte Happen zu schneiden. Als Horst wieder auftaucht, hat er ein Mikrofon in der Hand und singt, während aus den Boxen die Melodie swingt und der Text an die Wand projiziert wird, voller Inbrunst und mit einer brennenden Zigarre in der Hand erst Frank Sinatras „My Way“ und danach Peter Alexanders „Und manchmal weinst du“. Ulli hält sich übrigens den Bauch vor Lachen. „Irgendwann hatte ich die Idee, diese KaraokeAnlage zu installieren, und sie war schon bei vielen Festen ein voller Erfolg“, sagt Horst, als nach Peter Alexander der Vorhang fällt. Dann graut der Morgen. Jetzt könnten wir, denke ich, im Chor noch Konstantin Weckers legendäres Lied „Was für eine Nacht“ singen, aber das hat der Horst nicht in seinem Musikprogramm. Mirco und mir werden stattdessen die Zimmer zugeteilt. Er bekommt Cablot, ich Quattro. Zimmernummern gibt’s keine. Dafür Blick auf den Kirchturm, dessen Glockengeläut uns möglicherweise allzu früh wecken wird. Aber zum Trost gibt’s dann ja das versprochene Frühstück. Und der Kater wird sich angesichts der gigantischen Weine auch mehr als nur in Grenzen halten…

Es ist früh am Tag, denn die Kirchenglocken sind gnadenlos. Aber egal, der reich gedeckte Frühstückstisch sorgt für frischen Lebensgeist. Und sollte der Durst groß sein, Gagers Traubensaft löscht Brände herrlich…

CABLOT Der Name deutet schon an, was in diesem Wein steckt: Cabernet und Merlot ergeben diese TopCuvée mit dunklen Heidelbeeraromen und reifem Cassis. ab €

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„WANN SONST SOLLEN S’ DIE ORDEN AUSFÜHREN?“ „AM BESTEN GAR NICHT…“ H E I N Z K A M M E R E R B I T T E T D E S I R É E T R E I C H L- S T Ü R G K H I N DER WEIN & CO-FILIALE AM NASCHMARKT ZU TAPAS UND ROTWEIN. EINE ZIEMLICH UNGESCHMINKTE PLAUDEREI. I N V I E L E R L E I H I N S I C H T. B e l a u s c h t v o n Ac h i m S c h n e y d e r, Fo to s : C h r i s to f Wa g n e r

Person en : D es i ré e Tr e i c h l -Stü r g k h , h a u p tb eru fli c h erfolg rei c h e Un terne hme rin u n d He r a u sg e b erin d es Li festyl e-Ma g a zi n s H .O. M.E., i n i h r e r Fr e i z e i t Ba l l - u n d im wi rk l i c h en Leb en d rei fa c h e M ut te r, a u ßerd em B a n k i ersg a ttin ; He i n z Ka m m erer, WEIN & C O -C h ef

„Wir reden jetzt aber nicht über den Opernball.“ „Nein, über den Opernball reden wir nicht. Der ist mir nämlich herzlich egal.“ T r e i c h l - S t ü r g k h : „Warum ist er dir herzlich egal?“ K a m m e r e r : „Okay, lass es mich anders sagen: Ich bin OpernballSkeptiker.“ T r e i c h l - S t ü r g k h : „Aber das ist doch eine wunderbare Tradition.“ K a m m e r e r : „Wieso wunderbar?“ T r e i c h l - S t ü r g k h : „Eine wunderbare Tradition, die in der zweiten Republik immerhin zum 60. Mal stattfindet. Der Ball bringt dem Haus zwei Millionen Euro, die das Haus dringend benötigt, und zeitgemäß ist er obendrein. Weil Traditionen zeitgemäß sind. Ob nun Frack und Ballkleid in der Oper oder Lederne und Dirndl am Land.“ K a m m e r e r : „Mir aber geht die teilweise Vereinnahmung dieser Veranstaltung durch die Politik auf die Nerven. Wie sie da aufmarschieren Treichl-Stürgkh: Kammerer:

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in der Mittelloge, die Politiker, und dann vor den Livekameras ihre Schärpen und Orden herzeigen. Lächerlich, oder?“ T r e i c h l - S t ü r g k h : „Wann sonst sollen s’ die Orden ausführen?“ K a m m e r e r : „Am besten gar nicht.“ Tr e i c h l - S t ü r g k h : „Das ist absurd. Auch Orden haben Tradition.“ K a m m e r e r : „Diese Tradition hätte man gleich mit Kaiser Franz Joseph begraben sollen. Ich würde jedenfalls keinen Staatsorden annehmen.“ T r e i c h l - S t ü r g k h : „Weil?“ K a m m e r e r : „Weil man sich auf diese Weise zu sehr mit dem Staat einlässt. Oder sich von ihm zu sehr vereinnahmen lässt. Andererseits weiß man ja, dass jede Ordensverleihung auf eine Initiative aus der – sagen wir es elegant – Umgebung des zu Ehrenden zurückgeht.“ T r e i c h l - S t ü r g k h : „Wir wollten eigentlich nicht über den Opernball reden…“


T KI SOCPHF -ZDE AI LME E

DEISRÉE TREICHLSTÜRGKH Geboren am 1. September 1964 in Bad Radkersburg und diplomierte Werbefachfrau. Die „Opernballmutter“, die einer altösterreichischen Adelsfamilie entstammt, ist mit dem Banker Andreas Treichl verheiratet, hat drei Kinder und ist Verlegerin und Chefredakteurin des Lifestylemagazins H.O.M.E.

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T KI SOCPHF -ZDE AI LME E

K a m m e r e r : „Tun wir eh nicht mehr. Jetzt waren wir grad bei Orden. Was sagst du zur aktuellen Flüchtlingsthematik?“ T r e i c h l - S t ü r g k h : „Verstehe. Themenwechsel. Tja, was sage ich? Es sind ganz schreckliche Bilder, die man zu sehen bekommt. Aber dann und wann sind es auch tröstliche, dann nämlich, wenn man erleben darf, wie sehr sich die Zivilbevölkerung engagiert. Ich hoffe einfach sehr, dass es gelingen wird, die Dinge so zu steuern, dass es mit der Integration klappt.“ K a m m e r e r : „Drei oder gar vier Millionen wird man in Europa vermutlich beim besten Willen nur schwer integrieren können.“ T r e i c h l - S t ü r g k h : „Aber man muss es zumindest versuchen. Darum ist es auch das Wichtigste, dass die Flüchtlinge in den jeweiligen Ländern, in denen sie Asyl finden, so schnell wie möglich die Landessprache lernen. Die Politik ist gefragt.“ K a m m e r e r : „Und genau deshalb wird es nicht klappen. Unsere Politiker interessiert das nicht wirklich, weil es da nichts zu gewinnen, sondern nur zu verlieren gibt.“ T r e i c h l - S t ü r g k h : „Jetzt schweifst du ab.“ K a m m e r e r : „Ich wollte das nur nebenbei erwähnt haben. Aber zurück zum Thema. Hast du gar keine Angst vor der Zukunft?“ T r e i c h l - S t ü r g k h : „Die Rechtslastigkeit so vieler Leute bereitet mir Sorgen. In Europa allgemein, bei uns im Speziellen.“ K a m m e r e r : „Aber von den 30 oder etwas mehr Prozent, die bei uns rechts wählen, sind vielleicht fünf Prozent wirkliche g’standene Rechte, der Bodensatz sozusagen. Der Rest, 20 oder 25 Prozent, sind enttäuschte Sozialdemokraten und verängstigte Leute aus dem Mittelstand. Wenn man die nur ein wenig anständiger und fairer behandelt, kehren die den rechten Rabauken gleich wieder den Rücken. Haben dir die Tapas geschmeckt?“ T r e i c h l - S t ü r g k h : „Ausgezeichnet. Und jetzt würde ich gerne eine meiner sehr seltenen Zigaretten rauchen.“ K a m m e r e r : „Du rauchst?“ T r e i c h l - S t ü r g k h : „Wie gesagt: sehr selten. Aber in deinen Bars darf man ja eh nicht. Und das finde ich gut und richtig.“ K a m m e r e r : „Wir haben unsere Kunden abstimmen lassen und die waren zu 75 Prozent für Rauchfreiheit. Also ist das jetzt so. Ich finde aber, jeder Lokalbetreiber sollte selbst bestimmen können, ob bei ihm geraucht werden darf oder nicht. Wenn er dann keine Gäste und keine Mitarbeiter findet, wird er sich das schon überlegen. Dazu braucht man kein Gesetz, und schon gar nicht ein so dämliches wie unseres.“ T r e i c h l - S t ü r g k h : „Man sollte im Sinne der Volksgesundheit ohnehin manch anderes verbieten. Wenn ich etwa höre, dass Lokale mit ,all you can drink‘ junge Leute zu ködern versuchen, dann ist das eine Aufforderung zum Komasaufen. Dem gehört ein Riegel vorgeschoben.“ K a m m e r e r : „Verbote, die man nicht kontrollieren kann, sind sinnlos. Besser ist da schon, qualitativ hochwertige Angebote zu fairen Preisen zu machen.“ T r e i c h l - S t ü r g k h : „Du hast ja ohnehin einen Bildungsauftrag. Weg vom Tetrapack und hin zur Glasflasche.“

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K a m m e r e r : „Schön gesprochen… Ich möcht jetzt aber auf dein Magazin H.O.M.E. zu sprechen kommen. Macht es dir gar nichts aus, dass du nie als erfolgreiche Unternehmerin wahrgenommen wirst?“ T r e i c h l - S t ü r g k h : „Es interessiert halt keinen. Dabei verkaufen wir dieses Magazin in sieben Ländern und sind nicht nur in Österreich, sondern auch in Deutschland das meistverkaufte Lifestyle-Magazin. In mir sehen die Leute halt nur die Ballmutter und die Bankiersgattin und wundern sich bestenfalls, wenn ich ungeschminkt mit der U-Bahn fahre und beim Diskonter einkaufen geh’.“ K a m m e r e r : „Du kaufst beim Diskonter?“ Tr e i c h l -S t ü r g k h : „Klar. Der hat ganz hervorragendes Obst und die griechischen Joghurts, die ich so mag.“ K a m m e r e r : „Ungeschminkt bist du heute übrigens auch.“ T r e i c h l - S t ü r g k h : „Nein, bin ich nicht. Aber nur ganz dezent, ich bin ja keine Tussi.“


WEIN & CO

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DIE BESTEN WEINE SÜDAFRIKAS

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GRAVEL HILL SHIRAZ

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44 99

93 Tim Atkins

CHENIN BLANC RESERVE 49

P r o d uze nt: Ste l l e nr us t

Shiraz-Genie Carl Schultz füllt nicht jedes Jahr den Shiraz dieser Traumlage als „Gravel Hill“, aber wenn er ihn für würdig befindet, dann ist das absolute Weltklasse.

Bereits zum zweiten Mal konnte sich Stellenrust den Titel des besten Chenin Blanc der Welt, verliehen auf der International Wine & Spirit Competition, sichern. Ein nachvollziehbares Urteil. ab €

62 99

CHARDONNAY CHENIN BLANC BATELEUR RESERVE Pr o d u ze n t : D e Wetshof

134 10

Produzent: H arten b erg

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9.

Tim Atkins

Ganz einfach der beste Pinotage der Welt und für mich wohl auch der beste Wein Südafrikas. Von Kanonkop gibt es ja schon den besten „normalen Pinotage“ des Landes und das ist jetzt noch einmal eine Selektion von der Selektion. Sehr rar! ab €

Wine Spectator

Stephen Tanzer

P r o d uze nt: Ka nonk op

H

4.

97

BLACK LABEL PINOTAGE

einz Kammerer ist ein ausgewiesener Kenner Südafrikas und seiner Weine. Hier finden Sie seine persönliche Auswahl der besten zwölf Weine dieses wunderbaren Landes. Die gewählte Rangordnung berücksichtigt neben seinen Vorlieben auch internationale Bewertungen und das Preis-Leistungsverhältnis.

90

94

Produzent: DeMo rgen zo n

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91 Stephen Tanzer

22 49

Zwei völlig unterschiedliche Weine, da fällt die Wahl schwer. Einerseits der Chenin mit einer knackigen Säure und überschwänglichem Duft nach Blumen und Steinobst, auf der anderen Seite Danie De Wets bester Chardonnay, perfekt im Gleichgewicht, unendliches Lagerpotenzial, hochelegant! Sie haben die Wahl.

122

17 99


BK EO S TP -FSZEELI LL EE R

2.

3.

MR DE COMPOSTELLA

DOUWE STEYN P r o d uze nt: Ste l l e nr us t

Zwei geniale Weinmacher, fünf edle Bordeauxrebsorten und der treffende Name De Compostella (dt. Sternenkonstellation)! Nie unter 95 Parker Punkten.

DER Topwein von Stellenrust ist ein europäisch wirkender, dichter Cabernet Sauvignon von alten Buschweinreben mit Aromen nach Minze, Mokka und schwarzen Früchten. ab €

80 99

90-92

93

94

Neal Martin

Tim Atkins

Tim Atkins

PINOT NOIR

Der Pinot Noir von Hamilton Russell wird regelmäßig auch außerhalb von Südafrika als einer der besten Pinots der Neuen Welt gefeiert. Wahrscheinlich weil er den großen Burgundern am nächsten kommt.

35

8.

P r o d uze nt: Wa te r for d

P r o d uze nt : The l e m a

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11.

SHIRAZ Produzent: E agles ’ N es t

98

Falstaff

Der Geheimtipp unter den südafrikanischen Spitzenweinen. Begünstigt durch die Lage am Fuße des Tafelberges in Constantia mit seinen kühlen windigen Nächten, zeichnet sich dieser große, elegante Shiraz durch eine europäisch anmutende Eleganz und Würze aus. ab €

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12.

123

94 Tim Atkins

RUBICON

P r o d uze nt: Me e r l us t

Der wohl bekannteste Spitzenwein Südafrikas! Eine perfekte, klassische Bordeaux-Cuvée, extraktsüß, aber dennoch sehr elegant und vor allem gut lagerfähig. Ich habe auch noch 20 Jahre alte Rubicons im Keller. ab €

35 99

Stephen Tanzer

Tim Atkins

Toller Bordeauxblend aus hauptsächlich Cabernet Sauvignon, der durch eine außergewöhnlich konzentrierte Fruchtpalette besticht und riesiges Lagerpotenzial besitzt!

10

93

91+ 93

RABELAIS

Das Paradestück von Altmeister Kevin Arnold: eine komplexe Cuvée aus bis zu acht Rebsorten, einmal mehr Bordeaux-, einmal eher Rhône-lastig. Ein spannender, unvergleichlicher Wein, der aber polarisiert.

99

44 99

7.

THE JEM

Pr o d uzent: Ham i l to n Ru s s ell

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Falstaff

Produzent: Raats

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6.

93

26 99

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WEIN & CO


S C HKAORPFF-ZME A I LCEH E R

HARTE BANDAGEN Te x t : B e r n h a r d H l a v i c k a , F o t o s : P h i l i p p H o r a k , S c h m u c k : E r n e s t i n e N a v r a t i l

VON GRAPPA BIS RUM, VON COGNAC BIS W H I S K E Y. F A S S G E R E I F T U N D H O C H P R O Z E N T I G , DAS BRINGT DAS GENIESSERHERZ SO RICHTIG ZUM POCHEN. WIR HABEN UNS FÜR SIE Ü B E R Z E U G T. I N W I E N S L E G E N D Ä R E R E D E N - B A R .

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WEIN & CO


S C HKAORPFF-ZME A I LCEH E R

POLI BARREL FINISH PORTO 0,5 l Jacopo Poli wohnt am Fuß des Monte Grappa bei Bassano al Grappa, am Fuße jenes Berges also, der dem Grappa seinen Namen gab. Seit vielen Generationen produziert die Familie Poli schon den italienischen Nationalbrand. Aber so richtig feine und elegante macht erst Jacopo. Legendär ist ein Foto, auf dem der junge Jacopo mit Marquese Incisa della Rocchetta, dem Sassicaia-Erfinder, abgebildet ist, dessen Trester er auch zu Grappa verarbeiten darf. Und natürlich wurde ihm bald klar, welchen Einfluss verschiedene Fasstypen haben können. So tat er sich mit Dirk van der Niepoort zusammen und der schickte ihm ein paar Fässer. Jacopo nimmt zwei Jahre im Barrique gereiften Grappa und lässt diesen in den Portweinfässern noch einmal sechs Monate „finishen“. Das Ergebnis ist einer der elegantesten Grappe überhaupt. Zart, ätherisch, aber mit Nachdruck. ab €

44 99

REISETBAUER WHISKY 15 JAHRE 0,7 l

HUET CALVADOS VIEILLE RESERVE 0,7 l

Hans Reisetbauer begann 1995 mit dem Projekt Austro-Whisky. Er nahm Eichenfässer, in denen vorher Süßweine von Gerhard Kracher und Heinz Velich reiften. Vier Hektar Sommerbraugerste wurden dafür angepflanzt, fein gemälzt und gebrannt und reifen seither in einem an eine Tropfsteinhöhle erinnernden Erdkeller ihrer Vollendung entgegen. Jetzt wurde erstmals ein Fass 15-Jähriger abgefüllt – exklusiv bei WEIN & CO erhältlich. Und er ist köstlich. Nicht so torfig wie die schottischen, sondern viel feiner, eleganter. Die Süßweinaromen haben sich über die Jahre schön mit den Malznoten vereint und eine wahre Aromenpracht erschaffen. Ideal zur Zigarre.

25 verschiedene Apfelsorten wachsen bei Pierre Huet im Herzen der Pay d´Auge, Normandie, Frankreich. In fünfter Generation wird hier Calvados hergestellt. Acht Jahre reift die Alte Reserve in Eichenfässern. Dies verändert den Geschmack des frischen Apfelbrands und erzeugt wunderbare, reife Aromen, die eindeutig an gebrannte und auch frische Äpfel erinnern. Aber die würzigen Noten, die Mineralik, das Pfeffrige und Zartminzige und das Finish nach Butterkaramell gehen rein auf das Konto der langen Fassreifung. Je länger die Reifung, umso mehr gewinnt der Calvados an Balance. Er verliert auch etwas Alkohol, denAnteil der Engel, wie man so schön sagt. Die Farbe geht von blass Golden in tiefes Amber über. Zum Schluss ist wieder der Kellermeister gefragt, der die finale Assemblage in kunstvoller Kleinarbeit zusammenstellt. Vielleicht das beste Produkt, das man aus Äpfeln herstellen kann.

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89 99

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WEIN & CO

ARDBEG 10 YEARS OLD 0,7 l Ardbeg ist einer der großen Klassiker von der Insel Islay aus Schottland. Und er ist einer der torfigsten, rauchigsten und komplexesten Whiskys überhaupt. Unfassbar, dass die kleine Distillery Ende des letzten Jahrtausends gleich zweimal geschlossen wurde. Dennoch wird heuer das 200-jährige Jubiläum gefeiert. Und es gibt keine kultigere Brennerei in ganz Schottland. Ardbeg wird nicht kalt filtriert und auch nicht zu stark verdünnt. Mit 46 Prozent Alkohol präsentiert er seine ganze Wucht und Kraft. Wie ein Sturm auf der kargen Atlantikinsel, von der er stammt. Passt übrigens hervorragend zu Räucherlachs! ab €

49 49


S C HKAORPFF-ZME A I LCEH E R

129


WEIN & CO

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S C HKAORPFF-ZME A I LCEH E R

GOURMEL COGNAC AGE DES FLEURS 0,7 l

REMY MARTIN LOUIS XIII. 0,7 l

Léopold Gourmel wurde als innovatives Cognac-Unternehmen in den 1970erJahren gegründet. Heute gehört es nur mehr Olivier Blanc, der ein revolutionäres Ziel verfolgt: Er macht modernen Cognac, die Flaschen tragen keine Jahresangaben, sondern bezeichnen den Geschmack. Age des Fleurs deutet auf den blumigen Charakter dieses mittellang gereiften Cognacs hin. Wenn er noch länger reift, wird er zum Age des Épices. Blanc verwendet keine Kaltfiltration und nur Trauben aus der Fins Bois de Chamapgne, dem Bereich des Cognacs mit den tiefgründigsten Böden. Er nutzt nur Fässer aus Allier-Eiche, welche durch ihre Kleinporigkeit den eleganten Geschmack fördern. Olivier sagt, der Age des Fleurs ist wie die Sanftheit von Samt, die auf einen Strauß von Vanilledüften strahlt.

Der Louis Treize ist der König unter den Cognacs. Rancio ist ein Begriff, der schwer festzumachen ist. Es handelt sich um ein Aroma, das nur bei ganz alten, also wirklich ganz alten, mehr als 50 Jahre gereiften Spirituosen herauskommt. Es ist eine ätherische Mischung aus Erdaromatik, zartrauchig, mit Anklängen an Trüffel und Laub und einfach nur betörend. Der berühmte Remy Martin Louis XIII. hat das. Er ist auch steinalt. Mindestens 50 Jahre in Fässern gereift. Abgefüllt wird er in feines Baccarat-Kristall. Er ist echt teuer, aber er ist es echt wert und es gibt nicht einmal 10.000 Flaschen für die ganze Welt pro Jahr. Ultraexklusiv!

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107 10

RON ZACAPA CENTENARIO 23 YEARS SOLERA 0,7 l Zacapa ist eine Stadt in Guatemala auf 229 Metern Seehöhe. Das Zuckerrohr wächst rund um die Stadt bis auf 350 Meter Seehöhe. Auf 2300 Metern Seehöhe liegt das „House above the clouds“ in Quezaltenango. Hier reifen die Rums in Fässern und formieren ein komplexes Solera-System mit unterschiedlichen Reifestadien. Die kühle Temperatur und die dünnere Atmosphäre in dieser Höhe fördern den besonders langsamen Reifeprozess. So werden Eleganz, Tiefe und Komplexität intensiviert. Lorena Vasquez ist die Master Blenderin, die dafür sorgt, dass jeder Tropfen Rum die ganze Solera durchläuft und so maximale Komplexität garantiert. ab €

58 49

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1979 10


WEIN & CO

MICHEL COUVREUR BLOSSOMING AULD SHERRIED SINGLE MALT WHISKY 0,7 l Michel Couvreur war eigentlich Weinhändler aus dem Burgund. Und er liebte klassischen, schottischen Single Malt Whisky. Aber irgendwann in den 1970ern fand er, dass die Single Malts nicht mehr den von ihm bevorzugten Sheery Cask-Stil zeigten. Und weil er sowieso der Meinung war, dass beim Whisky 97 Prozent das Fass und die Lagerung darin ausmachten, begann er, beste Sherry-Fässer im Burgund in einem Erdkeller mit bestem schottischem Whisky zu füllen. Die Whiskys mit den seltsamen Namen zeigen nicht einmal mehr die Distilleriy des Ursprungs an, auch nicht die Zeit des Ausbaus. Sondern eher wie er schmeckt. Blossoming Auld Sherried ist das Prunkstück, das wie kein anderer die guten, alten Sherry-Whiskys aus der viktorianischen Zeit wieder aufleben lässt. So schön rund, süß, rosinig und würzig ist er. ab €

143 10


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FILLIOUX COGNAC TRES VIEUX 0,7 l

EVAN WILLIAMS SINGLE BARREL VINTAGE BOURBON WHISKEY EDITION WEIN & CO 0,7 l Evan Williams startete sein BourbonBusiness in Kentucky, USA, im Jahre 1783. Er war damals der erste Brenner in Kentucky und er erkannte das Potenzial von Kornwhiskey. Bourbon wird in amerikanischer Eiche ausgebaut. Diese gibt mehr Vanille- und Kokosnoten an den Whiskey ab. In der Regel wird Bourbon aber nicht besser, wenn er länger als acht bis neun Jahre ausgebaut wird. Der Single Barrel Vintage Bourbon beeindruckt mit cremiger Konsistenz, feuriger Explosivität und feinen, süßen Vanillenoten. Klassischer Bourbon allererster Qualität, sollte am besten pur genossen werden. ab €

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In den sanft gewellten Hügeln der Grand Champagne liegt das idyllische Familiengut Jean Fillioux um einen gewaltigen Laubbaum: die Domaine de la Pouyade. Es wird ausschließlich Premier Cru de Cognac erster Güte hergestellt. Gerade hat Christophe die Leitung von Vater Pascal in fünfter Generation übernommen, nachdem er zwölf Jahre lang die Familiengeheimnisse erlernt hat. Viel Zeit verbrachten die beiden gemeinsam bei ihren Fässern im Keller und „hörten“ ihren Cognacs beim Reifen zu. Die wichtigste Arbeit ist das Assemblieren der finalen Cuvées. Hier sind die feine Nase und der Gaumen gefragt, um die richtigen Fässer miteinander zu vermählen. Der Tres Vieux zeigt explosive Vanille-Aromen. Anklänge an Birne, Quitte und Orangenmarmelade. Insgesamt einfach betörend elegant und sehr lange im Abgang. ab €

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D O R T, W O D A S G A N Z E J A H R D I E V O G E R L Z W I T S C H E R N… Te x t : A l e x a n d e r R i n n e r h o f e r Fotos: Albert Handler

E MARCO SIMONIS BASTEI 10 „Espresso, einen Mate-Tee und ein Kipferl bitte“, bestellt Patron Marco Simonis im eigenen Lokal. Aber er gibt zu, kein Frühstücker zu sein, denn sonst würden ihn da ganz andere Köstlichkeiten aus der Vitrine anspringen.

in „richtig gutes Leben“ will er seinen Gästen verkaufen. Ganz ungezwungen. Verpackt in hausgemachte Marillenmarmelade, eingelegte Säuerlichkeiten und Vogelgezwitscher. Mehr geht nicht. Letzteres tönt bis 14.30 Uhr, dann wird auf französische Chansons und sonstige Wohlklänge umgestellt. Was macht man eigentlich hier? Shoppen? Kunst konsumieren? Frühstücken? Lunchen? Marco Simonis versteht sein Etablissement als Marktplatz. Da, wo man alles kann und nichts machen muss. Zwischen hausgemachter La Gondola Sardinen Passata aus Ochsenherztomaten und Olivenöl, Versuchungen der aus Portugal. Limited dänischen Summerbirds Schoko- Editions vom Monkey manufaktur oder Zara Mamas 47. Und, wie schräg Gourmet Popping Corn lässt man sich ein Baguette mit Bio-Roast- muss man sein, um beef kommen. Zwischendurch er- Grissini selbst zu wirbt man ein seltenes Kochbuch, backen? Leidenschaft ein Austernmesser oder die Teller reicht vollkommen für die Weihnachtsfeier. Weiter geht’s mit dem Dish oft the Day. aus! Und ein Hauch von Heute mal nicht vegetarisch. Verrücktheit. Sonst Karree vom Freilandschwein würde man wohl kaum mit provenzalischem Gemüse auf der ganzen Welt und Kräutern. Zum Schluss dann Käse. Und was für einer! herumreisen, um seinen

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MARCO SIMONIS Er hat Handelswissenschaften studiert, ist aber aus Liebe zum Essen und Trinken im GastroUniversum gelandet. Barkeeper- und SommelierAusbildungen folgten und er heuerte bei Frederiks Catering an. Fast 20 Jahre schipperte er dort durch das Unternehmen und landete letztendlich auf der Kommandobrücke. 2014 war es Zeit, in den eigenen Hafen einzulaufen. Gemeinsam mit Ehefrau Ulli kreierte Marco seinen ganz persönlichen Erlebnisraum. Simonis Bastei 10!


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