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Verbände: Der BSI lud zu Politischem Gästeabend und Spirituosen-Forum auf den Petersberg ein
VERBÄNDE
Der BSI lud zu Politischem Gästeabend und Spirituosen-Forum auf den Petersberg ein
Der Bundesverband der Deutschen Spirituosen-Industrie und -Importeure e. V. (BSI) führte am 3. November zum Auftakt des 20. Spirituosen-Forums seinen traditionellen Politischen Gästeabend in Königswinter durch. Am Gästeabend nahmen rund 150, am Forum gut 120 Gäste aus Politik, Bundesministerien, Wirtschaft, Wissenschaft und Verbänden teil. Alle waren begeistert, endlich wieder im persönlichen Kontakt die Herausforderungen der Spirituosenbranche diskutieren zu können.
Fotos: BSI, Matthias Richter
Thomas Ernst, Angelika Wiesgen-Pick und Prof. Norbert Lammert (v.l.) Angelika Wiesgen-Pick (3.v.r.) und Thomas Ernst (2.v.r.) im Kreise ihrer hochkarätigen Referenten: Sven Gábor Jánszky, Dr. Felix Engelsing, Lara Daniel, Prof. Thorsten Teichert und Dr. Hubertus Hille (v.l.)
Politischer Gästeabend
(WiK) In seiner Begrüßung betonte BSI-Präsident Thomas Ernst, dass es den BSI-Mitgliedern besonders wichtig ist, den Wandel bei der Digitalisierung, der Vernetzung und Transformation aktiv zu begleiten. Er informierte über die neue EU-Initiative der Spirituosen- und Weinbranche zur digitalen Etikettierung (siehe S. 15). Bezogen auf die Erfolge des Arbeitskreises „Alkohol und Verantwortung“ des BSI betonte er: „Eigenverantwortung durch Aufklärung ist zielführender als weitere Reglementierungen.“ Prof. Dr. Norbert Lammert, Bundestagspräsident a. D. und Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung, zeigte sich in seiner Analyse Deutschland nach den Wahlen – Was nun? beruhigt über die Stärkung der Mitte. Er erinnerte daran: „Demokratie ist nicht selbstverständlich. Weimar ist am fehlenden Engagement der Demokraten gescheitert.“ Sebastian Schuster, Landrat des Rhein-Sieg-Kreises, dankte in seinem Grußwort dem BSI für sein großes Engagement in Sachen Prävention. Der Politische Gästeabend des BSI bot erneut die Möglichkeit eines konstruktiven Gedankenaustauschs zwischen Politikern und Vertretern der Spirituosenbranche.
Spirituosen-Forum des BSI
Das 20. Spirituosen-Forum wurde seinem Motto „Wandel aktiv mitgestalten“ aufs Beste gerecht. Hochkarätige Referenten skizzierten faszinierende Zukunftsaussichten und beleuchteten Verbraucherverhalten, Digitalisierung, Vernetzung und Transformation aus unterschiedlichsten Perspektiven. Einigen Referenten gelang es besonders exzellent, Erleuchtung im besten Sinne der Aufklärung zu vermitteln. Prof. Dr. Thorsten Teichert, Chair of Marketing and Innovation, Universität Hamburg, sprach über Perspektiven der Markenführung im Digitalen. Er stellte virtuelle Shoppingerlebnisse mit VR-Brillen vor. „Sie müssen ein ganzheitliches Erlebnis schaffen, die virtuelle mit der echten Welt verzahnen.“ Er empfahl, das Anbieter-Konsumenten-Verhältnis neu zu denken: „Konsumenten kommen in die aktive Rolle und können Produkte mitgestalten.“ Lara Daniel, Pulse Advertising, Hamburg, sprach über Covid-19 und die Werbeindustrie. Online-Marketing hat durch die Pandemie an Bedeutung gewonnen, Influencer Marketing wächst. Sie empfahl per Profilanalyse zu prüfen, ob ein Influencer zur eigenen Marke passt. Bei der Kampagnenentwicklung heißt es, nicht nur Regeln und Gesetze zu beachten. „Gesellschaftliche Akzeptanz ist die größte Herausforderung.“ Sven Gábor Jánszky, GF 2b AHEAD ThinkTank, Leipzig, skizzierte Lebenswelten 2030. Für seine Prognose nutzt er Erkenntnisse aus Genetik, KI etc. Jánszky präsentierte 3-D-Drucker, die passgenaue Nahrungsmittel für den durchanalysierten Menschen drucken. „Heute arbeitet man mit Echtzeitdaten. In der Zukunft werden Prognose-Daten schneller als die Echtzeit sein.“ Emotionserkennung per Gesichtserkennung werde bereits angewandt. „Wie würden Sie Ihr Produkt verändern, wenn Sie meine Emotionsdaten beim Genuss Ihres Produkts hätten?“, fragte er. Gesellschaftliche Veränderungen im nächsten Jahrzehnt würden die Premiumisierung verstärken. In einer Welt, in der z.B. Mobilität durch Robo-Taxis kostenfrei sei, kaufe man vieles nur noch, um zu zeigen, dass man z.B. besonders ökologisch, heimatverbunden oder reich ist. Dieses „Identitätssegment“ wäre auch eine Perspektive für Premiumspirituosen. „Vertrauen Sie den Möglichkeiten der Zukunft mehr als Ihren Erfahrungen aus der Vergangenheit“, riet Jánszky abschließend.