Reisemagazin Bregenzerwald, Vorarlberg - Winter 2010-11

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winter 10|11

Ausgabe o2 | â‚Ź 3,50 | www.bregenzerwald.at

reisemagazin

Ski – ganz extrem Ski und Bergpanorama Ski und Tanz Schneeschuh und Langlauf Auf Pferden im Winter Skulpturen von Antony Gormley Kuscheln im Spitzenhotel Alois Bickel, Freerider der Weltklasse


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Servas!*

Ulrike Marte, Herlinde Moosbrugger, Bregenzerwald Tourismus

Die erste Auskunftsstelle Das Informations- und Service-Center in Egg berät Sie über alle Belange des Bregenzer­ waldes und über Ihren Urlaub. Hier finden Sie u.a. einen frei zugänglichen Internet-­ Terminal, eine Vorverkaufsstelle für den 3-Täler-Skipass sowie eine Ausgabestelle für die Bregenzerwald Gäste-Card. Bregenzerwald Tourismus Impulszentrum 1135, 6863 Egg Vorarlberg, Österreich Tel. +43 (0)5512 2365 Fax +43 (0)5512 3010 info@bregenzerwald.at www.bregenzerwald.at Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 9 bis 17 Uhr Samstag, Sonn- und Feiertag von 8 bis 13 Uhr

Bregenzerwald Reisebegleiter Parallel zu diesem Magazin erscheint halb­ jährlich (­Winter/Sommer) der Reisebegleiter Bregenzerwald mit allen Informationen zum Tourismusangebot der Region. Im Winter von Ski alpin, Langlauf, ­Snowboarding, Winterwandern bis zu Kultur, Baukunst, Kulinarik und Wohlfühlen. Im Sommer vom Wandern (inklusive ­kleiner Wanderkarten) über Outdoor-Aktivitäten, ­Programm mit Kindern, Kultur, Baukunst und Kulinarik bis zum Wohlfühl-Angebot. Ihr persönliches Exemplar des ­Reisebegleiters erhalten Sie kostenlos bei Bregenzerwald ­Tourismus.

Der Bregenzerwald in Österreichs westlichstem Bundesland ­Vorarlberg liegt in einer Nordwest-Staulage der Alpen. Das heißt im Winter vor allem: Schnee. Viel Schnee. Sehr viel Schnee. Er fällt auf eine alpine ­Landschaft – auf die Hügel des ­Vor­alpenlandes ebenso wie auf die hochalpinen ­Gipfel des Arlberg-­ Gebietes. Dies ­wiederum bedeutet, dass ­Bregenzerwälder mit Skiern an den Füßen zur Welt kommen. Na ja, ganz so ist es nicht, aber in jedem Fall macht der Bregenzerwald jede Art von Schneesport möglich: Alpinskifahren, Langlaufen, Winterwandern, Schneeschuhwandern, Skitouren und Rodeln als Klassiker bis hin zu Para­gleiten und Hundeschlitten­fahren. Für all diese Sportarten gibt es ganz besondere Angebote im Wald. Muss so sein, denn die Bregenzerwälder sind diesbezüglich sehr anspruchsvoll. Und sie nutzen dankbar die zahlreichen Möglichkeiten, um ­freudig sportlich tätig zu sein, denn laut ihrer Lebenseinstellung lassen

sich nur im eigenen Tun Freude und Glück finden. Davon und von den Menschen aus der Region erzählen die Ge­schichten im reisemagazin. Von Menschen, die ihr Hobby beruflich ausüben, die sich neben ihrem Beruf auch dem Ski­vergnügen widmen oder die das ­ski­fahren Lehren ganz neu interpretieren. Das inspiriert und fördert die Kreativität in vielen Bereichen: in der Musik, in Handwerk und Architektur und natürlich in der Küche. Es beeindruckt auch Künstler wie den englischen Bildhauer Antony ­Gormley, der im Wald mit dem „Horizon Field“ ein Landschaftskunstprojekt realisiert. Wir wiederum freuen uns, wenn Ihnen das ­reisemagazin Anregungen liefert, selbst freudig tätig zu ­werden – und Sie uns zu diesem Zweck im ­Bregenzerwald besuchen.

AutorInnen dieser Ausgabe

Fotografie

Florian Aicher lebt als Architekt und Autor im Allgäu Milena Broger ist Schülerin an der Höheren Lehranstalt für Tourismus in Bezau Carina Jielg ist Kulturredakteurin beim ORF Vorarlberg Peter Natter betreibt eine Praxis für ­Philosophie und Literatur in Dornbirn Silke Ritter arbeitet als freie Journalistin im Bregenzerwald Anne Siegel arbeitet als TV- und ­Hörfunk­autorin in Köln Armin Thurnher ist Chefredakteur der Wochenzeitschrift „Falter“ in Wien

Adolf Bereuter, im Wald gebürtig, arbeitet als freier Fotograf. Die Qualität seiner Bilder, sein Auge für Lichtstimmungen, seine Hingabe an einen Auftrag, sein Interesse an den Menschen, die er fotografiert, und sein einfühlsamer Umgang mit ihnen machen ihn zum idealen Porträtisten der Menschen und Landschaften des Waldes. Dazu muss er in freier Natur oder in fremden Räumen arbeiten. Dort stellt er, wenn nötig, auch Möbel um: „Nicht er­schrecken, ich stelle alles wieder so, wie es vorher war“, sagt er dabei. Dass ihm das gelingt, ist nicht zuletzt auch ein Beweis für sein fotografisches Gedächtnis.

Bis dahin viel Spaß beim Lesen! *So grüßt man im Bregenzerwald.

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Inhalt

Freiraum: Viel Platz für Menschen mit ihren ­einzigartigen Lebensvorstellungen

Winter 2010/11

Der Bregenzerwälder Alois Bickel ist einer der besten Freerider der Welt 6 In Damüls-Mellau lädt ein enormes ­Skigebiet zum Panoramaskilauf ein 10 Schneeschuhwandern: Stilles Erlebnis 14

6

Tradition & Kultur: Bodenständige Tradition, verbunden mit kosmopolitischer Weltläufigkeit

Sonne & Landschaft: Berge, Wald und Täler voll Sonne und Sportmöglichkeiten

Unaussprechlich gut: Die Musik des holstuonarmusigbigbandclubs 28

Michael Widmer-Willam und seine Lehrmethode „Tanz den Ski“ 18 Reiterlebnisse trotz Handicap in ­Stephanies Pferdestall 20

Armin Thurnher erinnert sich an die Freiheit im Wald 30

18

28

Das Leben von Urbauer Helbock 24

Weltklassearchitektur: Baukunst des 21. Jahrhunderts – nachhaltig, ökologisch, effizient und schön

Persönlichkeiten: Menschen, die ihr Leben nach ganz eigenem Sinn und Wert gestalten Der britische Künstler Antony ­Gormley zeigt Skulpturen am Berg 36

Anton Devich macht den alten Holzschuh der Bauern zum Kultobjekt 32

34

32 Kolumnen:

Kochkultur: Traditionelle Speisen und Rezepte, neu und gesund interpretiert

Aus anderer Sicht 13 G’hörig Wälderisch 27 Wink aus Wien 33 Brief aus Olomouc 39 Alphabet des Waldes 43

Tipps der Redaktion: Die Besten für Shopping, Essen & Trinken, Kultur und Sport

Adressen zum Genießen 46

Die Architekturlegende des Bregenzerwaldes Leopold Kaufmann 34

Zwei junge, wilde Meisterköche werken in der „Post“ in Bezau 38 Der Geheimtipp „Adler“ und seine bezaubernden Damen 40

40

Kuscheln in der edlen „Gams“ 42

Impressum: Herausgeber und Medieninhaber: Bregenzerwald Tourismus GmbH, Impulszentrum 1135, 6863 Egg, Österreich Konzeption/Redaktion: Fuchs & Partner, Wien Konzeption/Gestaltung: Frank Broger, Andelsbuch Fotografie: Adolf Bereuter Druck: Druckhaus Gössler, Bezau

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Der Bregenzerwald

Mohnenfluh 2.544 m

Widderstein 2.533 m

Zitterklapfen 2.403 m

Braunarlspitze 2.649 m

Hoher Ifen 2.230 m

Warth

Damüls

Diedamskopf 2.090 m

Schröcken Kanisfluh 2.044 m

Schoppernau

Au

Sibratsgfäll

Schnepfau Niedere 1.139 m

Bregenzera

che

Bizau

Mellau Reuthe Bezau

Andelsbuch

Hittisau

Egg Schwarzenberg Bödele 1.139 m

Lingenau Krumbach Riefensberg

Langenegg Doren Alberschwende

Sulzberg

Achrain-Tunnel

Pfänder 1.062 m

A 14 Dornbirn Nord

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Freiheit und Souveränität Alois Bickel hat schon so ziemlich alles gemacht – zumindest mit Skiern

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Alois Bickel im Skigebiet Warth-­Schröcken bei einem seiner Freeriding-­Experimente, von deren Nachahmung dringend ­abgeraten wird

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Riefensberg Alberschwende Bödele

Hochhäderich Egg-Schetteregg Andelsbuch/Bezau

Der Freerider Bickel ist über eine Straße und einen LKW ­gesprungen, von Felsen gestürzt und mit über hundert ­Stundenkilometern Felsrinnen hinabgeschossen

Damüls Mellau Diedamskopf Warth-Schröcken

Auf einen Blick: Die Skigebiete des Bregenzerwaldes Skigebiet Warth-Schröcken Skilifte Warth +43 (0)5583 3601-0 Skilifte Schröcken +43 (0)5583 4259-0 www.snowworld.at Bergbahnen Diedamskopf +43 (0)5515 4110-0 www.diedamskopf.at Damüls-Mellau Damülser Seilbahnen +43 (0)5510 600 www.seilbahnendamuels.at Bergbahnen Mellau +43 (0)5518 2222-0 www.bergbahnenmellau.com Skigebiet Andelsbuch-Bezau +43 (0)5512 2540 oder +43 (0)5514 2254 www.bergbahnen-andelsbuch.at www.seilbahn-bezau.at Schwarzenberg-Bödele +43 (0)5512 3570 www.boedele.info Ski- und Wanderpark Schetteregg +43 (0)5512 4750 www.schetteregg.at Liftbetriebe Alberschwende +43 (0)5579 4323 www.alberschwende.at Alpenarena Hochhäderich-Hittisau +43 (0)5513 8254-0 www.alpenarena.com Skilifte Hochlitten Riefensberg +43 (0)5513 8312 www.skilifte-hochlitten.com

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Zum Glück gibt es das Internet: Sonst hätte ich dieses Interview wohl auf einem winterlichen Steilhang, an einer vereisten Felswand oder bestenfalls in einem Helikopter gemacht. Alois Bickel, der Luis, ist nämlich ein Freerider wie aus dem Bilderbuch. Ein smarter Bursche, ein Siegertyp ohne jede Koketterie. Er ist kein Freak, der im Gelände auslebt, was ihm im Leben nicht gelingt. Das sagt er ganz glaubwürdig und fast schon bescheiden. Wenn du aber Bilder seiner Aktionen siehst und er zu erzählen anfängt, stockt dir der Atem: „Ich habe auf Skiern schon so ziemlich alles ausprobiert, was man machen kann. Ich bin 45 Meter weit über eine Straße und einen Lkw gesprungen, habe 25 Meter hohe Felsen hinter mir gelassen, bin mit über hundert Stundenkilometern steilste Felsrinnen hinabgeschossen und habe auch akrobatisch schon die verschiedensten Saltos, Schrauben und andere Experimente ausprobiert.“ Wie es eben ist, wenn es wirklich zur Sache geht: Je mehr hinter dir liegt, desto mehr hast du vor dir! Und das auf der ganzen Welt – von Kalifornien bis Russland, von Spanien bis Norwegen. In Warth aufgewachsen, findet Alois Bickel schnell zu seiner Leidenschaft. Das freie Gelände ist sein Zuhause. Kein Stubenhocker! Seine Erfolgsliste umfasst mittlerweile zahlreiche Siege bei internationalen Freeride-Wettkämpfen und unzählige Film- und Fotoaufnahmen. „Freeriden gibt mir ein Gefühl von Freiheit und Souveräni­tät. Ich genieße die Geschwindigkeit, die Kont­ rolle über meinen Körper im Element und den persönlichen Touch, den ich im Hang mit jeder meiner Lines hinterlassen kann.“ Bei aller Coolness, die Alois Bickel ausstrahlt, bei aller Nähe

zur Gefahr und aller Risikobereitschaft: Ein Abenteurer ist er dennoch nicht. „Eine fundierte Ausbildung im Bereich Lawinen und die richtige Sicherheitsausrüstung sind heutzutage nicht nur für Profis ein Muss! Ich bewege mich nur mit kompletter Safety-Ausrüstung, niemals allein und schütze ­meinen Körper noch zusätzlich durch Helm und Protektoren“, betont er. Ein Vorbild? Irgendwie ja, wenn auch eben eines mit stark erhöhtem Adrenalinverbrauch. Balsam für die Seele, Kraft für den Alltag: Das ist ihm ein Tag im Schnee, mit Freunden, Action, Spaß. Oder ein Fußballspielchen, ein Beachvolleyball-Match, ein erfrischender Schwumm. Hauptsache Bewegung, Natur und Kick! Gemütliches Pistenwedeln bildet eher die Ausnahme seiner Aktivitäten: „Ich bin aktiv mit diversen Shootings unterwegs. ,Made in Austria II‘ ist zum Beispiel ein Filmprojekt, an dem ich teilnehme. Sport-Actionmodel für verschiedene Sportmagazine und Modehersteller ist ein weiterer Zweig meiner Winteraktionen. Ich arbeite mit Skimagazinen zusammen, im Film ,Feel Adrenaline‘ habe ich einen Part und wenn man mich live sehen will, sind die ­Chancen in Warth an einem Wochenende sehr hoch.“ Neben all dem geht sich auch noch ein Sportmanagement-Studium samt ­Master-Arbeit aus und zum Drüber­ streuen managt Alois Bickel das ­Salomon ­Rookies Freeski-Team und arbeitet für Red Bull. Wenn er es sich aber aussuchen kann, dann stehen Freundin Heidi und Hund Jack an erster Stelle. Selbst wenn sie ihm nicht über alle Abfahrten, Abhänge und Abgründe folgen können. Peter Natter


„Je mehr hinter dir liegt, desto mehr hast du vor dir auf der Welt – von Kalifornien bis Russland.“ Alois Bickel

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Panoramaskilauf

Damüls-Mellau bietet das größte Skigebiet des Bregenzerwaldes

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Insider behaupten hier mit großer Überzeugung: „Ich muss nie auch nur eine Minute am Lift warten.“

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Da läuft der Ski den ganzen Tag und zieht immer eine neue Spur: Damüls-Mellau

Skifahren kann man im Bregenzerwald vielerorts. Warum aber steht der Zimmermann Michael Kaufmann frühmorgens in Mellau auf der Piste? „Ich bin der Erste, der am Bügel hängt“, sagt Michael Kaufmann. Kaufmann heißen im Bregenzerwald einige – und fast gilt der Name Reise-Tipp: Skitouren ­Schnupperpauschale Bei einfachen Geländefahrten mit kurzen Anstiegen erlernen Sie die Gehtechnik mit Tourenskiern und Fellen, Schnee- und ­Lawinenkunde, den Umgang mit einem ­Verschütteten-Suchgerät sowie sicheres ­Abfahren in allen Schneearten. Leistungen: 4 Übernachtungen mit Halbpension; ­Wellnessangebot (Sauna, Dampfbad); 3 Schulungs-/Tourentage mit diplomierten Berg- und Skiführern; Skipässe; Transfer zu den Tourenausgangspunkten; Touren-Tee Termine: 9. – 13. 1. 11 | 6. – 10. 2. 11 | 13. – 17. 3. 11

Preis pro Person: ab € 528 im Doppelzimmer ab € 588 im Einzelzimmer im ****Hotel Schwanen, Bizau Buchung, Info: Tel. +43 (0)5512 2365 http://winter.bregenzerwald.at

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lokalem Adel. Bauadel auf alle Fälle, Michael ist Zimmermann und Bruder des legendären Architekten Hermann ­Kaufmann. Sie sind mitverantwortlich für die Renaissance des Holzbaus in der Region und über deren Grenzen hinaus. Echte Wälder mit Tradition und Innovationsgeist. Und, wie Michael, Erste am Skilift. Das heißt, Schlag 8.45 Uhr fährt er bergauf. Michael weiß nämlich, wann es am schönsten ist auf dem Berg. Wenn die frische Morgensonne sich ein wenig gelblicher färbt und angenehme Wärme spendet, steht er längst wieder im Tal. Spätestens um 11.45 begibt er sich nämlich zur Arbeit. Dann hat er bereits etliche ­Kilometer des Skigebietes Damüls-Mellau in ­seinen Beinen – und ist frisch für das Zimmermannshandwerk. Ihm ­passiert es angeblich nie, „dass ich einmal irgendwo zwei Minuten ansteh’!“ Wieso eigentlich? „Insiderwissen!“, meint er knapp und klappt die Ski zusammen. „Und jetzt zur Arbeit!“ Für Michael heißt es im Skigebiet DamülsMellau: maximale Zeit auf der Abfahrt, minimale Warte­zeit am Lift. Und wie bitte, hält er es mit der Arbeit? Da kommt nur ein viel sagendes Lächeln. Ein typischer „Wälder“ eben, einer, der sich nachhaltig einer Sache ­widmet und sie voller Hingabe er­ledigt – egal, ob es sich um sein ­Handwerk ­handelt oder um die optimale ­Nutzung von Ski­pisten. Etwa jenen im größten zusammenhängenden Skigebiet des Bregenzerwaldes rund um die Orte Mellau und Damüls.


Aus anderer Sicht Eine seltene Augenerkrankung nimmt KarlHeinz Ritter das Augenlicht, doch lässt er sich von seiner Sportbegeisterung nicht abbringen

Tour, die Zweite

Es hat eine einzigartige Geschichte: behagliche Stille auf der einen Seite, auf der anderen Skilifte und das bereits seit den 1950er-Jahren. Eine ziemlich perfekte Verbindung, auch wenn es dafür einen langen Atem brauchte. Denn Pläne, aus den zwei Gebieten ein großes Skiparadies zu gestalten, gab es schon seit 1972. Dass es damit nicht gleich geklappt hat, war im Nachhinein gesehen gut, denn mittlerweile hat sich der Blick auf Skiregionen vollkommen geändert. Stark besuchte Gebiete gelten nicht mehr als chic. Im Massenskizirkus ist der Lack schnell ab. Außerdem wurde der Naturschutz in den Alpen viel zu lange vernachlässigt. Beim Skigebiet Damüls-Mellau hingegen achtete man von Anfang an auf eine naturverträgliche Gestaltung: Statt Berge wegzusprengen, baute man zur Verbindung der Skigebiete von Mellau und Damüls einen Tunnel: 120 Meter lang, innen mit Solarlampen beleuchtet. Michael Kaufmann ist der Tunnel egal, wie wohl den meisten, die hier das Skifahren genießen. Auch wenn es Spaß macht, dem Licht am Ende des Tunnels ­entgegenzugleiten. Die Hauptsache liegt freilich an den beiden Enden der Tunnelröhre: ein traumhaftes Skigebiet mit viel Abwechslung. Zwei Gondel­bahnen und 14 Sessellifte – kein Wunder, dass ­Insider wie Michael ­Kaufmann hierher kommen. Hier kann man einen ­halben Tag skilaufen, ohne einen der Lifte zweimal benutzen zu müssen.

Wie alle Lifte in Vorarlberg, weisen auch die hier den höchsten Sicherheitsstandard auf. In Mellau ­wurden Systeme erfunden, die mittlerweile weltweit zum Einsatz kommen. Einmal auf dem Höhengrat angekommen, blitzen die eisigen Zacken des Bergpanoramas in den Himmel. 109 Pistenkilometer liegen vor einem, egal, ob man auf Skiern oder Snowboard hinunterrauschen will. Von der Hohen Wacht mit ihrem Glaspanorama geht es ins Damülser Skigebiet hinüber. Dort ist es schon früh sonnig, daher empfiehlt Michael, hier mit der Tour durch das Damüls-Mellau-Gebiet zu beginnen. Snowboarder erwartet oben ein mächtiger Snowpark – „top geshaped“, wie es heißt. Eine übergroße Rampe ragt wie die quergestellte ­Tragfläche eines Flugzeugs aus dem Boden. Mutige Boarder in knalligen Outfits stürzen sich von ihr hinab. Unten erwarten „Obstacles“, „Slides“ und „Rails“ die Könner auf der großen Kufe. Danach können sie auf „Zero“ schalten: Am Rande des Parks befindet sich eine Chillout-Area. Man muss kein Snowboarder sein, um hier perfekt „chillen“ zu können. Unten in Mellau, am Fuße der Berge, wartet ein heimelig-ruhiges Dorf­ leben. Nachhaltige Entspannung statt Pistenzirkus. Nur Michael ­Kaufmann wird man vergeblich suchen. Er ist längst wieder bei s­ einem Tagwerk, der Zimmerei. Ein e ­ chter W ­ älder bleibt halt nie müßig. Anne Siegel

Nun wollte ich in dieser Saison wissen, ob ich „nur“ ein „Pistentourer“ bin oder ob vielleicht auch noch etwas mehr drin wäre. Mit meinen Freunden Claudio, Benno und ­Dietmar fuhr ich an einem schönen Sonntagmorgen Richtung Hochtannberg, um von Schröcken aus auf die Ostschulter des Widdersteins zu touren. Frisch gefallener Schnee bot recht gute Bedingungen für dieses Unternehmen, denn ich wollte zum ersten Mal im freien Gelände abfahren. Anfangs gab Benno die Richtung mit fünf bis sechs Umsteigschritten an, wobei ich der ­gelegten Spur recht passabel und wie auf ­Schienen folgen konnte. Da mir das Wenden im steileren Gelände mit Umsteigschritten jedoch immer schwerer fiel, zeigte mir Claudio die Spitzkehre. Mehr schlecht als recht vollführte ich anfangs einen Tanz mit Skiern und Stöcken, der schließlich in einer Rückenlandung endete. Frei nach dem Motto: In der Spur bleiben fällt nicht schwer, die Spitzkehre richtig einleiten ­dagegen sehr! Mit weiterer Unterstützung meiner Be­gleiter gelangen mir schließlich die Kehren so weit, dass wir die Tour fortsetzen konnten. Bei einer Zwischenrast beschrieb mir Benno die umliegenden Berge. Etwas Beklemmung machte sich nach Erreichen des Tourziels ­bemerkbar: Jetzt sollte sich bei der Abfahrt ­zeigen, ob meine skifahrerischen Fähigkeiten für den Tiefschnee ausreichen würden. Aber es half ja nichts, irgendwie musste ich ins Tal zurück. Auf gar ­keinen Fall, so schwor ich mir, würde ich den Ackja oder Hubschrauber kommen lassen – und wenn ich zu Fuß hinunterlaufen müsste! Und siehe da, nach kurzen Start­schwierigkeiten stellte ich fest, dass es sich im Pulverschnee leichter fahren ließ als gedacht. Bei den ­Schwüngen zeigten sich allerdings meine ­mangelnde Erfahrung und ein etwas unsicherer Stand. Trotzdem genossen wir alle die Talfahrt und den herrlichen ­Sonnenschein.

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Und unterwegs die Rehe Schneeschuhwandern und Langlaufen in engstem Kontakt mit der Natur

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„Schlurft einfach mit den Schuhen, als würdet ihr Pantoffeln tragen“, erklärt uns Sylvie, die Schneeschuh-Wanderführerin, auf der Tour über Au-Schoppernau unter der Kanisfluh

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Rehe im Winter? Doch, da drüben untern den Bäumen stehen sie! Die Kiefern am Wegrand schütteln den Schnee von den Zweigen … Schneeschuhwandern in Schoppernau

Der Greifvogel über mir stößt einen spitzen, gellenden Schrei aus. Eben noch konnte man die Kanisfluh sehen, drüben auf der anderen Seite. Müde wirkt er, der alte Berg im weich gezeichneten Winterweiß. Leichte Nebel ziehen im Sonnenlicht an s­ einen Höhen wie in Zeitlupe auf. Eben noch glaubte ich Meisen zu hören, bis ich feststellen musste, dass es die Schneeschuhe der vor mir Gehenden sind. Sie quietschen nicht nur in einer meisenhaft hohen ­Frequenz, sie schmatzen auch noch rhythmisch dabei. „Schlurft einfach mit den Schuhen, als würdet ihr Pantoffeln tragen“, hatte

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uns Sylvie, die Schneeschuh-Wanderführerin, mit auf den Weg gegeben. Die erste Etappe führt steil bergauf durch den Winterwald. Wir Schneeschuh-Jüngerinnen schweigen ge­flissentlich, genießen den Blick auf die moosig-rissigen Baumrinden am Weg. Schneeschuhwandern boomt und das aus gutem Grund: Man entkommt dem alpinen Mainstream auf ­perfekte Weise. Früher trugen die Bauern Schneeschuhe, um im Winter das Heu zu holen. Und natürlich die Jäger, um nach dem Wild zu schauen, wenn alles verschneit war. Heute sind sie, die aussehen wie Tennisschläger unter den Füßen, ­wieder „in“. Mittlerweile gelten flexible Schneeschuhe, die sich durch Schienen verlängern lassen, als Erfolgsmodell. Eine Steighilfe, ein Bügel also, der sich zusätzlich ausklappen lässt, ist beim Aufwärtsgehen hilfreich, ein Dorn daran gibt zusätzlichen Halt im Schnee. Wer vorne geht, „spurt“ für die anderen. Die gemeinsamen Fuß­stapfen

werden zum Gruppenerlebnis. Wie eine kleine Herde ziehen wir eine nach der anderen oberhalb von ­Schnepfau durch die Wälder. Und ­stoßen auf andere, die hier unterwegs sind: Ein wenig verblüfft lugt eine Herde Rehe aus dem Unterholz hervor. Ich schaue verblüfft zurück. Die Kiefern am Wegrand schütteln, vom Wind gebeutelt, schweren Schnee von ihren Zweigen – so, als könnten sie es auch nicht glauben. Das ­Klatschen der Schneefladen hallt ins rhythmische „Schlurp-Schlurp“ ­unserer Schneeschuhe. Zeit für eine Teepause. Sylvie hat immer genug heißen Tee und Schoko­ lade dabei. Seit zehn Jahren bietet sie diese Touren professionell an und kann noch immer nicht genug davon bekommen. Mit ihrer Freundin Bärbel macht sie „ganz nebenbei“ im Laufe der Woche auch noch Touren von bis zu fünf Stunden Länge. S ­ ylvie mit dem Hightech-Schneeschuh und Bärbel mit einem ganz „grauslich billigen Schuh“.


Reise-Tipp: Langlauf-Aktiv-Tage Langlauf-Aktiv heißt Kraft tanken, ­bewegen und erholen in einer wunderbaren W ­ interlandschaft. Abseits von Massen­tourismus und Hektik erwarten Sie ­pro­fessionelle Betreuung und Kurse für ­Einsteiger und Aufsteiger. Leistungen: 4 Übernachtungen mit Halbpension; 1 ­Begrüßungsdrink; Wellnessoase mit Sauna und Dampfbad; 1 Entspannungsbad nach Wunsch; 3 Tage Privat-Langlaufkurs à 1 Stunde inkl. Loipenpass Termine: 17. 1. – 10. 2. 11 Preis pro Person: ab € 385 im Doppelzimmer im ***Landhotel Hirschen, Hittisau Buchung, Info: Tel. +43 (0)5512 2365 http://winter.bregenzerwald.at

„Langlaufen“, sagt der Experte Hubert Bär auf der Loipe Sibratsgfäll-Schönenbach, „ist schließlich nichts anderes als abstoßen und gleiten.“

statt wedeln“ wollen: Für eine Schneeschuhtour eignen sich am besten Skisocken, feste Winterwanderschuhe und ­Gamaschen. Tee, Müsliriegel oder ­Schokolade sollte man auch dabei haben. Sie bringen Energie zurück, denn die verbraucht man reichlich. Und: Am Anfang der Tour sollte man nicht zu schnell gehen.

Bärbel schaffte ihre „grauslichen“ Schneeschuhe einst aus Faulheit an: Ihr Hund tollte beim Gassigehen gerne im Schnee und sie war es leid, immer bis zu den Knien zu versinken. Die Schneeschuhe machten es ­leichter – und dann bekam sie Lust auf die neue Gangart. Am Abend, wenn dann ­Bärbel und Sylvie vom Schneeschuh­ wandern heimkommen, treffen sie manchmal auf Cornelia. Die prescht ziemlich sportlich mit einer Stirnleuchte los. Cornelia ist „Wechslerin“ aus ­Überzeugung – früher war sie National­meisterin im Abfahrtslauf. Heute findet sie die Schneeschuhwanderungen sportlicher, sie will ­wandern, nicht wedeln, und macht sich für eigene Schneeschuh-Wanderwege im Bregenzerwald stark. Ihre Wangen glühen vor Glück, wenn sie vom Schneeschuhwandern, dem Einssein mit der eigenen Seele, erzählt. Die drei Kennerinnen haben ein paar Tipps für alle, die auch „wandern

So sieht sie also aus, die perfekte ­Beziehung im Bregenzerwald: Er sagt zu ihr beim Frühstück: „Schatz, ich hab dir deine Loipe gespurt!“, und sie lächelt glücklich, denn das könnte ihr kein anderer Mann auf der Welt bieten. Connie und Hubert gehören zu einer dieser Skidynastien im Bregenzer­wald. Das sind jene Bewegungs­wunder, die den Bregenzerwald einst zu einer Hochburg von Spitzensportlern machten. Die Bärs gehören zu den Bauernfamilien, die es noch Jahr für Jahr im Frühsommer mit den Kühen hinauf auf die Alp zieht, um dort oben in den ­Sommermonaten Käse ­herzustellen. Wir sitzen bei Holdamoos-Tee auf dem Stammhof dieser begeisterten ­Landwirte und diskutieren das Skaten, den Schlittschuhschritt auf Langlaufskiern. Hubert ist klassischer Skilehrer, Connie ist heute eine der begehrtesten Wälder Langlauflehrerinnen. Sechzig Prozent aller Skilangläufer haben sich auf die recht junge Technik des Skatens kapriziert.

Langlaufen im Wald

Früher waren fast alle Bärs aktive Skirennläufer. Als die Kinder aus dem Gröbsten raus waren, fand Connie es an der Zeit, einmal etwas für sich zu tun und sich einen alten Traum zu erfüllen: Skilanglauf. „Ich bin am Abend immer so ­zufrieden nach Hause gekommen, ich habe mich viel wohler gefühlt. Das wollten die anderen dann auch.“ Und so folgten ihr Hubert und die Kinder (die ­inzwischen erwachsen sind) auf die Loipe. Tochter Monika war die Erste, die mit der Mutter die Natur auf schma­ leren Brettern erleben wollte. Die Geschwister zogen nach. Und ­gewannen Rennen. Connies Mann ­entwickelte sich derweilen zum E ­ xperten im P ­ räparieren der Ski. Langlaufen, sagt er, sei schließlich nichts anderes als „abstoßen und gleiten“. Je nachdem, wie der Schnee beschaffen ist, verwendet Hubert bis zu vierzig ­verschiedene Wachse. ­Welches Wachs ein Ski braucht, hört er am Abriebgeräusch. Wir sitzen am hölzernen Esstisch von Connie und Hubert. Draußen vor dem Fenster wippt hie und da ein Kopf hoch und taucht dann wieder unter: Die Loipe verläuft direkt neben dem Haus. So verwöhnt Hubert, der ­Loipenspurer, seine ­Connie. ­Frühstück machen am ­Morgen ­können viele ­Männer – wer aber legt schon ­seiner Liebsten eine Loipe direkt vor die Füße? Anne Siegel reisemagazin bregenzerwald · 17


Schwingen und schweben „Tanz den Ski“ heißt es bei den Skikursen von Michael Widmer-Willam

Michael Widmer-Willam arbeitet mit Techniken des modernen Tanzes am ­Diedamskopf über Au-Schoppernau

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Reise-Tipp: Ski!Projekt Genießen Sie eine Woche schwingend & schwebend auf Skiern und die Rundumbe­ treuung durch das Ski!Projekt-Team. Egal, ob Sie mehr Sicherheit suchen oder möglichst schnell durch flirrenden Pulverschnee gleiten möchten. Leistungen: 5 Tage Skikurs nach der Ski!Projekt-Methode; täglich 7 Stunden Programm; ­persönliche ­Beratung und Abstimmung des Programms; Videoanalyse Termine: Auf Anfrage, da die Kurswahl vom ­ Fahrkönnen und von den individuellen ­Wünschen abhängig ist Preis pro Person: € 460 (exkl. Unterkunft und Skipass) Unterkunft: Wir schicken Ihnen gerne Angebote für die von Ihnen gewünschte Kategorie zu. Buchung, Info: Tel. +43 (0)5512 2365 info@bregenzerwald.at

Widmer-Willams „Ski!Projekt“ wurde von der europäischen ­Fachkonferenz für umweltfreundliches ­Reisen ausgezeichnet Michael Widmer-Willam,

passionierter Skifahrer, ausgebildeter Bühnentänzer, Performance-Künstler und als Skilehrer ein Tüftler in Sachen Skitechnik und Bewegung, bittet zum Tanz oder auf die Piste, was bei ihm auf dasselbe hinausläuft. Er weiß, ­worauf es ankommt beim Skifahren: „Die Basis beim Skifahren wie auch beim T ­ anzen ist eine dynamische Verbindung mit dem Boden, ein gutes Gleichgewicht und eine fein gestimmte Körperwahrnehmung.“ Denn das Leitbild für das Skifahren ist in seinem quasi ganzheitlichen „Ski!Projekt“ der Tanz – ohne komplizierte Schrittkombinationen, dafür mit umso mehr Dynamik im Spiel mit Gelände und Schnee, mit Schwer- und Fliehkraft. Wichtig ist für Michael WidmerWillam die Kooperation mit der Schneesportschule Au-Schoppernau. Skischule und Ski!Projekt arbeiten eng zusammen, ergänzen einander. Das Ski!Projekt ist weit mehr als ein austauschbares Tourismusangebot unter vielen anderen, es ist eine Philosophie.

„Der Bregenzerwald mit seiner einzigartigen Kulturlandschaft und seiner ausgewogenen Wirtschaftsstruktur aus intakter Landwirtschaft, Tourismus und hochwertigem Holz verarbeitenden Handwerk hat sich als bereichernder Standort erwiesen. Außerdem bevorzugen wir kleine Betriebe und Kursorte mit eigenständiger Bau­kultur und gut ausgebautem öffentlichen Verkehrsnetz. Wir fördern aktiv die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln und planen die Skitouren gemeinsam mit einem Wildökologen.“ Auch Kulturausflüge gehören fix ins Skiurlaubsprogramm. Das Ski!Projekt wurde ob ­seines durchdachten Ansatzes und ­seiner ­konsequenten Umsetzung von der ­europäischen Fachkonferenz für umweltfreundliches Reisen und der internationalen Alpenkonvention ­ausgezeichnet. Noch wichtiger als die Auszeichnung ist für das Ski!ProjektTeam allerdings die Freude der ­Teilnehmerinnen und Teilnehmer – und die eigene! Im Ski!Projekt verbindet sich ­vieles mit vielem. Wenn sich zum Beispiel mühelose, leichte Bewegung und Begeisterung – im spielerischen Bewegungstraining vorbereitet – verbinden, dann steht atemberaubenden Abfahrten durch Pulver und Firn nichts im Weg. Übungen, die sich von zeitgenössischen

Tanztechniken und ganzheitlichen Bewegungslehren ableiten, unterstützen die Könner genauso wie jene, die zum ersten Mal auf Skiern stehen oder endlich elegant und lustvoll ihre ­Carver-Schwünge ziehen wollen. Vom Ausloten der Körpermitte zur Leichtigkeit des Schwingens! Von der ökologisch durchdachten Anreise zum regional inspirierten Speiseplan! Oft ist die anfängliche Skepsis groß, wenn sich selbst geübte Wintersportler am „Idiotenhügel“ oder gar im ­Bewegungsstudio wiederfinden. Aber: Das hier ist kein gewöhnlicher Skikurs, es ist ein Ski-Workshop! Von den ersten Rutschversuchen geht es dann fast mühelos auf die schwarze Piste. Ohne Kraftmeierei und ohne Muskelkater: ­tänzerisch eben. Noch viel größer als die Skepsis ist dann der Jubel, wenn Michael WidmerWillam, der Impresario-ChoreographSkilehrer, nach wenigen Tagen mit seiner Gruppe über die Hänge segelt. Ohne Skistöcke, mit weit ausgebreiteten Armen und weit ausholenden Schwüngen schweben die Schüler mit ihrem Meister dem Tal entgegen. Jubel schließlich nach einer rundum harmonischen Abfahrt, Freudentänze, wenn jeder Schwung sitzt. „Das ist ja ganz leicht“, heißt es jetzt allenthalben. Ja, wenn man’s kann, ist’s nicht schwer! Peter Natter reisemagazin bregenzerwald · 19


Stephan und Stephanie St. Stephan ist Erzmärtyrer, Krippenheiliger und Patron der Pferde

Für den Stephaniritt am 26. Dezember in Andelsbuch müssen die Pferde zum Glänzen gebracht werden

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Stephanie ist eine junge Frau mit Handicap, begeisterte Reiterin und die Stall­managerin eines ganz besonderen Pferdehofes Am 26. Dezember treffen sich (zumindest im Geiste) St. Stephan und ­Stephanie beim Stephaniritt in Andelsbuch. Rund ums Dorf wird auf Ponys, Norikern und Haflingern geritten, einige Pferde laufen auch vor Kutschen gespannt. Die Kinder sind begeistert. All jene, die ohne Pferd hier sind und denen das Christkind trotz eindring­ licher Wunschliste („Ich wünsche mir ein Pony, ein Pony, ein Pony!“) keines unter den Baum gestellt hat, können mit der ­Kutsche eine Runde drehen oder auf einem Pferderücken sitzen und die Welt von oben betrachten. Vielleicht ist es auch dieses Von-obenBetrachten, dieses Hoch-zu-Ross-Sitzen, das kleinen Menschen wie Kindern, aber auch jenen, die mit körperlichen oder ­seelischen Belastungen zu ­kämpfen haben, hilft, sich besser zu fühlen.

Reise-Tipp: Aktion „Kinderschnee“ Bei der Aktion „Kinderschnee“ bekommen ­Kinder von 3 bis 6 Jahren den Skipass ­gratis und können außerdem einen viertägigen ­Skikurs kostenlos besuchen. Leistungen: 7 Übernachtungen in einer Unterkunft nach Wahl; 6-Tages-3-Täler-Skipass für Kinder von 3 bis 6 Jahren (Jahrgänge 2005 / 2006 / 2007); 4 Tage Skikurs für ­Kinder von 3 bis 6 Jahren Termine: 15. – 22. 1. 11 | 19. – 26. 3. 11 | 26.3. – 2. 4. 11 Preis für 2 Erwachsene und 2 Kinder: ab € 896 im ****Hotel mit Halbpension ab € 770 im ***Hotel mit Halbpension ab € 546 in der Frühstückspension ab € 400 in der Ferienwohnung ohne Verpflegung Buchung, Info: Tel. +43 (0)5512 2365 http://winter.bregenzerwald.at

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Stephanie kann das gut nachempfin­ den. Seit zwanzig Jahren ist sie ­begeisterte Reiterin. Ein Pferd zäumen konnte sie, bevor sie einen Satz auszusprechen vermochte. Mittlerweile gibt sie ihr Wissen und ihre Begeisterung gemeinsam mit Reitmeister und Pferde­wirt Manuel an jene weiter, die ein wenig Unterstützung gebrauchen können. Aber natürlich auch an alle, die einfach nur Reiten lernen wollen. Stephanie und Manuel sind ein gut eingespieltes Team. Morgens ­werden die notwendigen Arbeiten für die Pferde verrichtet, wie Ausmisten, ­Füttern und Einstreuen. ­Stephanie macht das ganz allein und Manuel unterstützt sie, wenn es notwendig ist. Hauptsächlich am Nachmittag bevölkern dann ganze Kinderscharen aus der Nachbarschaft den Stall. Unter ihnen auch jene, für die Reiten eine besondere Herausforderung darstellt. Ein entsprechendes Angebot wird für sie erarbeitet: So gibt es Geschwisteroder Familienstunden, auch therapeutische und ärztliche Unterstützung kann angefordert werden.

Falls das Wetter zu schlecht zum ­ Ausreiten ist, gibt es zur Über­brückung der Wartezeit ein P ­ ferdequiz. ­Stephanie und Manuel o ­ rganisieren auch Reiterspiele. Dabei wird balanciert, ­Parcours werden absolviert und Hufeisen ge­worfen – jeder darf dabei so weit gehen, wie er es sich selbst zutraut. ­Wichtig ist vor allem, mit dem Pferd gemeinsam einen A ­ usgleich zu ­finden, sportlich gefordert zu sein, sich ge­tragen zu fühlen – das tut gut! Genauso unkompliziert werden auch die therapeutischen Reitstunden gemanagt. Wer es sich nicht ­leisten kann, bezahlt nur einen Selbstbehalt, das übrige Geld bringt Stephanies ­Mutter durch Spendensammeln auf. Am Stephanitag zäumt ­Stephanie ihren Wallach Tone auf, einen elf­ jährigen Polen (natürlich ihr Pferd!). Der Tone kennt ihre Bewegungen genau, ist mit ihrer Stimme vertraut und nimmt sie so, wie sie ist. Brav absolviert er seinen Rundgang ums Dorf und lässt sich vom Pfarrer segnen. Das gefällt sicher auch dem ­Heiligen Stephan sehr gut. Silke Ritter


F端r Stephanie liegt das Gl端ck der Erde wirklich auf dem R端cken eines Pferdes

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Der Urbauer Emanuel Helbock lebt mit sich und der Welt zufrieden

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„Ich führe die Landwirtschaft so, wie ich es kann.“ Emanuel Helbock arbeitet wie vor hundert Jahren

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„Viele sagen mir, ich sei ein Lebenskünstler. Das finde ich nicht. Ich bin einfach zufrieden.“ Emanuel Helbock

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G’hörig Wälderisch Birgit Rietzler, Dichterin im Bregenzerwald, stellt hier typisches „Wälderisch“, die lokale Mundart, vor

Sein Pferd ist gestorben, seine Landwirtschaft kleiner geworden, doch noch immer besitzt er keine Maschinen Es riecht nach Heu, Kuh,

feuchter Mauer und Schnee. Emanuel ­Helbock steht im Tenn seines Hofes und während er ein, zwei „Buschla“ aus seinem wohl geordneten Holz­ vorratsstapel nimmt und erklärt, dass er die Reisigbündel noch selbst von Hand anfertige, formt sein Atem kleine Wölkchen. Es ist kalt. Emanuel Helbock wirkt trotzdem froh – vielleicht, weil er da ist, wo er hingehört, vielleicht, weil alles so ist, wie es sein sollte, wie es eben immer war – auf seinem Hof. Das alte Bregenzerwälderhaus – mit Viehund Wohntrakt unter einem Dach – steht gleichsam mitten in Großdorf, unweit der Kirche, umgeben von ­weiteren Höfen, die allesamt größer sind, mehrere Renovierungsetappen hinter sich haben und nicht zuletzt mit einem stattlichen Fuhrpark in der Einfahrt sehr modern wirken. Helbocks Hof ist anders. Geradezu spektakulär unscheinbar. Als ob die groben Veränderungen, die die Zeit mit sich zu bringen pflegt, den ­anderen gehörten, als ob sie an Helbocks Hof ohne Berührung vorbeizögen. Emanuel Helbock ist „Ur-Bauer“, er sagt: „Ich führe die Landwirtschaft so, wie ich es kann.“ Er macht es so, wie es vor etwa 100 Jahren üblich war, und das schon ziemlich lange – ­Helbock ist 75. Und sieht aus wie 60. Noch vor 30 Jahren habe es einige mehr gegeben, die einen ähnlich urtümlich-­ursprünglichen Ansatz in der ­Landwirtschaft verfolgt hätten – heute bilde er mit ein, zwei anderen die ­Ausnahme, erzählt er.

Emanuel Helbock hat fünf Kühe, ebenso viele Kälber, keinen Traktor – nicht einmal einen Führerschein. Also auch kein Auto, lediglich ein Moped. „Mit Maschinen kann ich nicht viel anfangen, ich mag es, wenn es still ist.“ Das Vieh wird in einem alten, für heutige Maßstäbe sehr kleinen, dafür aber warmen Stall mit Klapptüren gehalten. Das Heu kommt direkt vom ­oberen Heustock. Das mit dem Heuen sei ja so eine Sache. Und mit dem Ausbringen der Jauche auch, sagt einer, der es gewohnt ist, alles allein, eigenhändig zu machen. Früher habe er die ­schweren Arbeiten mit seinem Pferd erledigt. Nachdem dieses nun vor ­einigen ­Jahren an Altersschwäche gestorben ist, nimmt Helbock die Hilfe des ­Maschinenrings in Anspruch. Nicht so auf dem ­Vorsäß. Dort, auf 1.050 Metern Höhe, gegenüber der Winterstaude, ­werden die un­gedüngten Bergheuwiesen ausschließlich von Hand gemäht. „Das macht so schöne Geräusche.“ Auf dem Vorsäß ist Emanuel ­Helbock am liebsten. Jedes Jahr für mindestens sechs Monate, länger als alle ­anderen. Im Vorsäß wie auf dem Hof gibt es inzwischen Strom – „darauf möchte ich auch nicht mehr v ­ erzichten“, lächelt ­Helbock und seine blauen, wachen Augen tun es auch. „Aber einen Fern­ seher brauche ich nicht – statt­dessen habe ich meine Zither.“ Die spielt er auch an manchen Abenden in g ­ eselliger Runde oder auf ­Veranstaltungen – im Vereinsleben ist Helbock überhaupt ungeheuer aktiv. Was 41 Jahre Mitgliedschaft etwa im Kirchenchor zeigen. Nur beim – wie er sagt – „Aufrüsten auf Großbauer, beim Immer-­größerWerden“ mache er nicht mit. „Viele sagen zu mir, ich sei ein Lebens­künstler. Das finde ich nicht. Ich bin einfach zufrieden mit dem, was ich habe. Mehr brauche ich nicht.“ Carina Jielg

Wie man redet, so isst man ... Eoss sa wioscht eoz! Iss, damit du was wirst, d.h. damit du zu Kräften kommst!

Bis döt ane muscht du no viel Muos eosso. Bis dorthin (bis du das schaffst) musst du noch viel Mus essen.

Wer schmausot Riebl und Kaffee, tuot zaubod tausot Schtriebl meh. Wer Riebel schmaust und Kaffee trinkt, tut am Abend tausend Strampler mehr.

Mit so anam Pämpolar muscht bi meor nix wello. Mit so einem faden Kaffee musst du bei mir nichts wollen, d.h. kommst du bei mir nicht an.

A Weotschaft, wau ma ’s Flosch uf om Tällar mit am Opoguggar ga suocho gau muss, kascht ­vargeosso. Ein Gasthaus, in dem man das Fleisch auf dem ­Teller mit einem Fernglas suchen gehen muss, kannst du vergessen.

Si ischt ufgango wio a Heofküochle. Sie ist aufgegangen wie ein Hefeküchlein, d.h. sie hat schnell viel zugenommen.

Tuo ned, as ob ma deor Rießnägl gio hätt! Tu nicht so, als ob man dir Reißnägel serviert hätte!

Dinos ischt kan Koschtvorächtar. Der ist keiner, der gute Kost verachtet (im Hinblick auf schöne Frauen).

Dinar Trüllar ischt weorkle uf or Brinnsuppo dauhergschwummo! Dieser Langeweiler ist wirklich auf der Brennsuppe dahergeschwommen, d.h. er hat ­absolut keine Ahnung.

Gego Katzokrankat helft a goate Brinnsuppo. Gegen die Katzenkrankheit, d.h. gegen einen Kater, hilft eine gute Brennsuppe.

Am Undrats sioht ma us as wio a kotzate ­Milksuppe. Danach sieht man (so übel) aus wie eine erbrochene Milchsuppe.

Das kunt dofu winn d’ Ougo größor sand as wio do Mago. Das kommt davon, wenn die Augen größer sind als der Magen.

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Herzhaft schallt es aus dem Wald Fünf Instrumentalisten ­nennen sich „Musikerzieher“ und drehen dabei den Spieß um: Sie erziehen die Musik

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Was Papas Horn mit einer Pizza Hawaii zu tun hat? Natürlich gar nichts. Am Anfang waren die armen Leute und ein paar Tomaten auf ­dünnen Teigfladen. Und einige Zeit später ist daraus etwas ganz anderes geworden, mit exotischen Gewürzen und tropischen Früchten drauf. Auch sehr lecker. Das musikalische Äquivalent: fünf junge Wälder Burschen – Stefan Bär, Philipp Lingg, Bartholomäus ­Natter, Johannes Bär, Andreas Broger. Sie haben auch klein angefangen mit

ein paar dünnen Tönen. Dann ist es der „holstuonarmusigbigbandclub“ geworden mit vielen exotischen Noten und coolem Sound. So beschreiben sie sich selbst: als Langzeit-Mozarteum-Finalisten oder in Würde gealterte Akkordeonisten, als Handwerker und Konservatoriums­ studenten, als Trompeter-mangelsAlternativen, Frisörmuffel sowie mit Lobeshymnen, Geld und Plattenver­ trägen überhäufte Saxofonisten. Sie pendeln zwischen Wien, Salzburg, Feldkirch und Schoppernau. Einer


Bregenzerwald. Da kommen sie her, da haben sie ihre Wurzeln, auch wenn man’s den Blüten nicht immer ansieht. Innovativ und kreativ seien die ­Mittel, sagen die fünf, mit denen sie sich von ihrer erfolgreichen Wälder-Musik-­ Sozialisation emanzipieren. Das von den holstuonarn ver­ wendete Instrumentarium erweist sich zwar noch als halbwegs konventionell volksmusikalisch, was die fünf ­Multitaskler allerdings daraus machen, ist allemal grenzüberschreitende Weltmusik. Sie treffen einander in einem stillgelegten Bahnhof, bisweilen auch um sechs Uhr früh. Ein Ort einstiger Betriebsamkeit, gut, um sich zu ­erinnern. Ihre CDs nennen sie „­Querschlager“ oder „free sin“, ­Wälderisch für „frei sein“. Musikalische Berührungsängste kennen sie keine. Vor dem Blues nicht und nicht vor den „Caprifischern“ oder dem „Weißen Mond von ­Maratonga“, weder vor „Einsamen Hirten“ noch „Heißem Sand“. Kein Wunder, wenn immer mehr Menschen ­einstimmen: „Aber euch gibt’s nur einmal für mich!“ – Adiós, amor! Peter Natter

Reise-Tipp: Wellness & Genuss Hier heißt es eintauchen und ­genießen! Wärme und Wohlgefühl finden Sie im ­lichtdurchfluteten Thermenbad. Ein ­besonderes Erlebnis ist das Baden im beheizten G ­ artenpool (32 °C). In der groß­ zügigen Sauna-Wellness-Welt können Sie herrlich ­entspannen. Das Sahnehäubchen ­bietet der k­ ulinarische Genuss. Nur fünf ­Minuten sind es mit dem Shuttlebus zum größten Skigebiet im B ­ regenzerwald.

Das heißeste Eisen des Waldes: der „holstuonarmusigbigbandclub“

nennt sich Musikerzieher. Und alle geben dem Begriff eine Bedeutung, die alten Päda­gogen höchstens Albträume beschert hätte. Die fünf ­Musiker ­drehen den Spieß um: Sie erziehen die Musik. Was sie aus den alten Gassen­ hauern machen, lockt die Fans nicht nur hinter dem Ofen hervor, es holt sie gleich ganz aus der Reserve. „Ihr habt eine echt geniale Partie beieinand’ …“, stöhnt der Eine. „Der Pinzgau freut sich auf euer Konzert“, frohlockt die Nächste und „Habe euch das erste Mal

live erlebt und das gleich in der ­Wiener Hofburg. Eine coole Performance!“, jubelt die Dritte. Die Auftritte am BOKU-Ball (die Universität für Bodenkultur in Wien ist eine Hochschule für die wirklich zentralglobalen Studien) und in der Wiener Sargfabrik lassen den Fans das Wasser im Mund (oder das Schmalz in den Ohren?) zusammenlaufen. Kurz: „Auch der Pinzgau freit sich auf eich!“ Zuhause sind die holstuonar, wie der Name, den sie vom Vorsäß ihrer Ahnen abgekupfert haben, schon sagt, im

Leistungen: 4 oder 5 Übernachtungen mit ­Halbpension; 1 Black-Skin-Verwöhnerlebnis mit Moor & Dampf; 1 Teilmassage; Eintritt in ­Thermenbad, Sauna-Wellness-Welt und ­Fitnessraum Termine: 9. – 28. 1. 11 | 20. 3. – 22. 4. 11 | 1. – 27. 5. 11 buchbar von Sonntag-Donnerstag oder ­Sonntag-Freitag Preis pro Person: 4 Übernachtungen ab € 395 im Doppelzimmer 5 Übernachtungen ab € 482 im Doppelzimmer im ****Hotel Bad Reuthe Buchung, Info: Tel. +43 (0)5512 2365 http://winter.bregenzerwald.at

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Die Freiheit im Wald Armin Thurnher erinnert sich an seine jugendlichen Ausflüge in den Bregenzerwald

Der Wald. Für uns Talbewohner (ich bin geborener Bregenzer) eine in unserem Rücken liegende, erhabene, ja, mythisch erhöhte Gegend. Unser Gesicht wendeten wir dem See zu, dem Offenen, dem Westen, dem ­Zigarettenund Kaffeeschmuggel aus der Schweiz, Bars und Buchhandlungen in Deutschland. Jedenfalls hielten wir es in ­meiner Jugend so. In den Wald fuhren wir auf Sommerfrische, zum Wandern, zum Skifahren. Der Wald war bewohnt von geschäftstüchtigen, ja, listigen Männern, mit denen man nur vorsichtig Geschäfte machen wollte, und forschen Weibern, die sich nahmen, wonach ihnen der Sinn stand. Und beide, Männer wie Frauen, ließen sich nichts dreinreden. Man bewegte sich mit einem gewissen Respekt im Wald, auch wenn man nicht umhinkonnte zu bemerken, dass viele Städter bestrebt waren, ihn zu kolonialisieren: als Pächter von Jagden oder Fischwässern, als Betreiber von Seilbahnen oder Kraftwerken und so weiter. In den Wald reiste man in meiner Jugend vorzugsweise mit dem Wälder­ bähnle, einer nur mehr teilweise ­existierenden Schmalspurbahn, deren gern volkstümlich besungene Existenz dem ganzen Landstrich ebenfalls etwas Eigenartiges verlieh. Wozu b ­ rauchten die Wälder Geleise eigener Spurweite? Das Wälderbähnle diente hauptsächlich dazu, die Besonderheit des ­Waldes weiter hervorzuheben. Gleich nach der Abfahrt aus dem Bregenzer Bahnhof, die seltsam verstohlen vor sich ging von einem halb versteckten Nebengleis, das sich hinter den Bahnzufahrten diverser Fabriken fast verbarg, fuhr das Züglein in einen Tunnel ein und es war zwar noch Bregenz, der Vorort R ­ ieden, in dem es wieder zum Vorschein kam (nächste Haltestelle:

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Bregenz-Landstraße), aber durch das Dunkel der Tunneldurchfahrt hatte man jeden Gedanken an Stadt und See hinter sich gelassen. Vor einem lagen die Tobel der Bregenzerach, durch die sich das Bähnle zu den Freiheiten der höheren Ebenen und weiter innen ­liegenden Talschaften hochschraubte.

Vor einem lagen die Tobel der Bregenzerach. Das Wälder­bähnle schraubte sich zu den Freiheiten der höheren ­Ebenen und weiter innen ­liegenden Talschaften hoch. Der Wald war für uns Halbwüchsige ein Ort der Freiheit, ja, der Gesetz­ losigkeit. Es fing damit an, dass Jugendfreund Toni – im privilegierten Stand des Arztsohnes – immer über ein Auto verfügte, wenn die Eltern irgendwo eingeladen waren. Die nächtlichen Spritztouren, auf denen wir die Möglichkeiten des VW-Käfers ausreizten (den Rover hatten meist die Eltern genommen), fanden auf Schotter­ straßen im Wald statt, wo Toni den Käfer nach Kräften querstellte, immer knapp den Bäumen entlang. Die Wahrscheinlichkeit einer Gendarmerie­ kontrolle ging gegen null, das war nicht nur des Tempos wegen wichtig: Wir hatten noch lange keinen Führerschein. Anarchy in the Bregenzerwald? Zumindest fühlte es sich für uns so an. Nie fragte uns in einem Wirtshaus jemand, wie alt wir seien. In durchräucherten Wirtsstuben voller listiger, unbeugsamer Männer saßen auch wir Halbwüchsigen. Nach kleinen Privatskirennen, bei denen wir selbst die Tore gesteckt hatten (mit Bündeln von Holzstangen auf dem Buckel), ließen wir den letzten

Bus ziehen, tranken Glühwein, bis die Sterne blinkten, dann fuhren wir ab, zur Not auch auf verschneiten Straßen. Bregenzerwald-Freiheit herrschte auch auf den vielen noch unerschlossenen Tiefschneehängen, die wir hinuntertollten, auch wenn auf solchen Abfahrten Stacheldrahtzäune zu überwinden waren und sie nicht auf dem Parkplatz einer Talstation endeten, sondern einen einstündigen Fußmarsch zum Ausgangspunkt erforderten. Nass und müde kamen wir in Respekt gebietenden Wirtshäusern an, deren kunstvoll geschmiedetes Schild in den noch nicht von Werbung überwucherten Orten tatsächlich etwas bedeutete, und schliefen in niedrigen Zimmern in ­eiskalten Betten unter steinschweren, riesigen Tuchenten ein. Ich weiß auch, woher sie rührt, diese rührende Erinnerung an meine pu­erile Bregenzerwald-Freiheit. Unsere ­Schulwandertage führten uns meist in den ­Bregenzerwald und unser Klassen­vorstand, ein sonst auf Strenge und Anstand ­bedachter ­Lateiner und ­Gräzist, ließ uns an ­diesen Tagen freien Lauf. Wir ­rauchten und ­tranken und be­nahmen uns kollektiv ­daneben, unter dem höchsten Schutz seiner Autorität. Kotzte einer von uns das Bähnle voll, was nicht ­selten vorkam, wimmelte der ­Professor Mitreisende, die zaghaft bei ihm protestierten, voller akademischer ­Verachtung mit den Worten ab: „Seien Sie still, sehen Sie denn nicht, wie das Kind ­leidet?“ Fuhr das Bähnle in den ­Riedener Tunnel ein, war es vorbei mit der Anarchie. So galt das Gesetz, dem wir uns gerne fügten. Für uns verknüpfte es den Wald für immer mit dem Geschmack einer ­kurzen, ­wilden ­Freiheit. Armin Thurnher


Eine Zeichnung des im Bregenzerwald geborenen und heute in Wien lebenden K眉nstlers Tone Fink reisemagazin bregenzerwald 路 31


Das Fußwerkzeug

Mit solchen Schuhen glaubt man, das Gehen neu zu lernen

„Hat der Schuh eine end­ gültige Form, gibt es nix mehr zu ­rütteln.“ Anton Devich

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Wink aus Wien

Bei den Jungen erfreuen sie sich derzeit besonderer Beliebtheit: die Holzschuhe von Meister Devich in Bezau Ein Drängen wie auf einem Wochenmarkt herrscht im Verkaufsraum neben der Wohnung des Holzschuhmachers Anton Devich in Bezau. Gefragt sind vor allem Holzschuhe, die den Namen Devich tragen und so nur aus diesem Haus kommen. Im Raum sind auch Sandalen, Clogs und Stiefel auszumachen, doch die Holzschuhe ­füllen die Regale. Kein Paar gleicht dem anderen. „Was das ist, wissen Sie erst, wenn Sie hineingestiegen sind“, ruft der Meister. Hineinsteigen – das trifft. Der Fuß fährt in ein festes Bett aus Holz. Er hat von den Zehen bis zur Ferse Halt und wird von Holz, Leder oder Fell umgeben. Man spürt das rechte Maß für Wärme und Transpiration, bekommt einen ­festen Tritt und mit dem ­ersten Schritt einen leichten Schub: Dank der runden Sohle rollt der Schuh nach vorne ab. Man meint fast, das Gehen nochmals zu lernen. Devichs Schuhe sind wie ein Werkzeug und brauchbar für jeden. Kein ­individuelles Einzelstück, doch natürlich der jeweiligen Größe angepasst. „Hat der Schuh eine endgültige Form, gibt es nix mehr zu rütteln“, sagt Devich. Ein solches Fußwerkzeug ist keine Erfindung, sondern das Ergebnis langer Übung und Verfeinerung. Drei Generationen sind es schon, die Holzschuhe herstellen, wie sie einst in jedem Dorf gefertigt wurden. Devichs Großvater war Schuhmacher, doch neben Lederblieben immer auch Holzschuhe im Sortiment. Mit ihnen wurden Wissen und Erfahrung überliefert für das, was heute Alleinstellungsmerkmal der Werkstatt ist. Devich legt höchsten Wert auf Sorgfalt bei der Materialwahl und Verarbeitung. „Man muss immer prüfen, was man in der Hand hält“, sagt er. Früher schafften erfahrene Holzschuhmacher

zwei Paar pro Tag. Ein Zeugnis für die Blüte handwerklichen Könnens. Devichs Werkstatt ist kein „Eswar-einmal“. In eigenständiger Tüftel­ arbeit entstand hier, aufbauend auf den ­Spezialkenntnissen der Zu­lieferer, Anfang der 1990er-Jahre eine der ersten dreiachsigen CNC-Fräsen des Bregenzer­waldes. Sie fräst heute noch 24 Stunden am Tag die Rohlinge des hölzernen Fußbetts. Ein sechsachsiger Schleifroboter, ebenfalls ein Unikat, und ein Besohlungsautomat ergänzen die Hightech-Apparatur für das Kernstück des Holzschuhs. Bei der ­Weiterverarbeitung mit Lederoder Fellbesatz setzt Devich auf die ­Präzision von Hand und Auge der zehnköpfigen Belegschaft. Ein Hightech-Handwerksbetrieb, selbstbewusst, ohne viel Aufhebens zu machen. Die gesamte Wertschöpfung bleibt bis zum Vertrieb unter einem Dach. Technische Raffinesse für einen „Hölzler“? Gebrauchstüchtig und nachhaltig mögen sie ja sein. „Ein abge­ laufener Schuh sieht genauso aus wie ein neuer!“, bekräftigt der Meister. Aber – ein Holzklotz? Eleganz kommt einem da nicht in den Sinn. Doch ­Vorsicht: Lang ist es her, dass der Holzschuh dem Stall oder der Werkstatt ­vorbehalten war. Das leichte Weidenholz macht ihn heute zum Alltagsschuh auch fürs Büro. Felle oder Leder erlauben eine individuelle ­Gestaltung – es wurden schon Holzschuhe für Hochzeiten bestellt. Bei den Jungen erfreuen sie sich derzeit besonderer Beliebtheit. Sie sind Disco-tauglich und ­stellen ihre Eignung auch für den feineren Umgang bei einem eigens dafür geschaffenen Holzschuhtanz des Trachtenvereins Hittisau unter Beweis. Heute sind die „Hölzler“ ­Kultobjekt. Auch wenn der Meister streng verkündet: „Schmuck machen wir ­keinen dran“, so ist doch jeder Schuh ein ­persönliches Stück. Augenzwinkernd gesteht er zu, auch für Sonderstücke zu arbeiten. Und im Übrigen steht der Nachbearbeitung durch die Kunden nichts im Weg ...“ Florian Aicher

Bernhard Böhler aus Bizau ist Direktor des Dommuseums in Wien. Er spannt den Bogen ­zwischen Hauptstadt und Bregenzerwald

Wink aus Wien In der Gemeinde Bizau, umgeben von einer herrlichen Bergkulisse, wuchs ich auf. Nach der Matura in Egg wagte ich im Jahr 1990 den Sprung in die Bundeshauptstadt Wien, von einer Tausend-Seelen-Gemeinde in eine Millionenstadt, die als ehemaliges Zentrum eines Vielvölkerstaates mit dem Flair einer Welt­ metropole aufwartete. Durch die Migrationsbewegungen der letzten Jahrzehnte verstärkt, besitzt Wien heute wieder das Gesicht einer ausgeprägten multikulturellen Gesellschaft. Eigentlich wollte ich damals an der Kunstakademie Restaurierung und Konservierung studieren, inskribierte dann aber an der Universität Wien Kunstgeschichte und Anglistik. Die erste Zeit war nicht ganz einfach: Plötzlich ganz auf mich allein gestellt in einer anonymen Großstadt, sehnte ich mich doch manchmal nach der intakten Natur des Bregenzerwaldes, der gemütlichen Stube und dem guten Essen im geliebten Elternhaus. Die wenigen studienfreien Tage genoss ich daheim und nahm dafür die mehr als siebenstündige Zugfahrt auf mich. Oft frappierte mich – manches Mal auch heute noch – der Mentalitätsunterschied ­zwischen den Menschen im Bregenzerwald und in Wien. Ich erinnere mich an ­Versprechungen von neuen Bekannten und Studienkollegen wie: „Ich rufe dich dann an!“ – Auf die ­meisten ­dieser angekündigten Anrufe warte ich noch heute. Ich will damit sagen, als ­Vorarlberger und Bregenzerwälder, der ich in meinem ­Herzen geblieben bin und immer sein werde, war ich es gewohnt, dass Zusagen einge­ halten werden, dass ein Ja ein Ja ist und ein Nein ein Nein. In Wien lernte ich, dass ja auch „­vielleicht“ und nein mitunter auch „womög­lich schon“ ­bedeuten kann. Als zielstrebiger, ehrgeiziger, weltoffener Mensch, der in Wien aufgrund des Studiums und der damit zusammenhängenden beruf­ lichen Perspektiven seinen Lebensmittelpunkt begründete, hatte ich mich jedoch nolens volens daran zu gewöhnen bzw. mich anzupassen, wenngleich ich manche „Unsitte“ im Innersten bis heute noch nicht akzeptiere.

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Der alte Mann und die Kuh Er gilt als mythische Figur im Bregenzerwald: der Architekt Leopold Kaufmann

Man sollte mehr von dem gelten lassen, was vor uns einen Wert hatte, meint der gelernte Zimmerer und Architekt Leopold Kaufmann

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Seit zwei Tagen treibt ein ­ tlantisches Tief den ersehnten Schnee a her. Das Weiß bedeckt allen Unrat und vergrößert die großen Holzflächen der Häuser im Dorf. Die Flocken ­schlucken allen Lärm. Jeder, ob Lehrer, Wirt oder Kindergärtnerin, grüßt Leopold ­Kaufmann auf dem Weg durchs Dorf mit Namen. Man kennt dieses Gesicht mit dem kräftigen Kinn, Haar und Bart ergraut, von unscheinbarer Gestalt, ruhelos, wach wie die grau­ grünen Augen. Gern ist er hier und gebaut hat er hier auch. Er hat seinen Teil beige­ tragen zur Blüte der ­Bregenzerwälder Architektur. Die, meint er, hätte


„Die Kuh ist das Tier, das mich heute am meisten fasziniert. Ich schaue sie an und nichts wird mir klar und ich habe eine Freude.“ Leopold Kaufmann

auch woanders stattfinden können. Sie k ­ önnen hier mit Holz umgehen, das schon. Aber sonst hätten sie viel ­Theater gemacht. Heißt das, die Architekten hier hätten dick aufgetragen? Zunehmend schon, sagt Kaufmann. Ständig sei von neuen Entwicklungen die Rede. Doch als Zimmerer, als einer, der Bauen von Grund auf verstehe, sehe er nichts, was die Alten nicht schon gekonnt hätten. Und das sogar oft ­besser. Man sollte mehr von dem gelten lassen, was vor uns einen Wert hatte. Etwa beim Mond: Beweisen könne niemand, dass die Verarbeitung nach dem Mondkalender etwas nütze, aber er wisse aus Erfahrung um die Wirkung.

Der Rückzug vom Architektenzirkus bekommt ihm gut. Weniger Probleme habe er heute; den ewigen Vergleich, wer der Beste ist, sei er los. Statt­dessen widme er sich einigen wenigen Aufgaben hier. Großspurigkeit habe er schon immer gemieden und Wettbewerbserfolge in der Ferne lieber seinen Mitarbeitern überlassen. Das Bauen habe ihn in Anspruch genommen, mitunter total. Nun, da er Zeit habe, sich umzuschauen, entdecke er – die Kuh. „Wie die mich einfältig anschaut und mich einfältig macht, weil ich nicht weiß, was dahintersteckt!“ Als gäbe es keine Zeit, steht sie da, mit offenen Augen, aufmerksam. Schauend erwidert er ihr Schauen und fragt, was sie fühlt, was sie denkt. Wenn eine Beziehung hergestellt ist, lasse sie ihn gar nicht mehr los. Die Freude zeige sich auch an der Kuh. ­Welche Masse! Und doch so feingliedrig, wie logisch gebaut. ­Feines Fell, helle Nüstern, tiefe Augen. Ein Kunstwerk – und wenn man sie ­kitzelt, kommt sie näher oder wendet sich ab. Ist diese Betrachtung einer Kuh auch seinen Bauten anzusehen? Da steht eine Dorfhalle: wuchtig in ihrer Gesamtfigur und doch fein gegliedert in einem Rhythmus von Sparren­ köpfen, Deckleisten, wohl proportionierten Fenstern – und kontrastiert durch das Firsttragwerk. Es gibt die Richtung vor, von ihm geht das feine Gerippe des offenen Daches ab, ihm folgt das Raumgefüge. Groß in der Form, fein im Detail – ein Glück, wenn das gelingt. Da zeigt sich der alte Zimmermann. Er war ja nie mit bloßer Pflichterfüllung zufrieden. Versah die ­Holzverkleidungen zusätzlich mit ­Verzierungen, duldete keinen schiefen Nagel. Dem Auftrag verpflichtet, aber liebenswürdig. Überlegt, ausgefuchst und raffiniert reizte er die Möglich­ keiten von Statik und Ausführung durch neue Ideen aus. Und wieder ist er bei der Kuh: „Was steckt dahinter, dass sie mich so anschaut? Ich kann ihr stundenlang zusehen, gerade beim Wiederkäuen. Viele Dinge haben immer großartig funktioniert und werden weiter funktionieren, wenn wir sie lassen. Die Kuh ist das Tier, das mich heute am ­meisten fasziniert. Am schönsten ist die Braune – wie sie breitbeinig dasteht, bei Regen oben nass und unten trocken, und wohl ist ihr dabei. Ich schaue sie an und nichts wird mir klar und ich habe eine Freude.“ Florian Aicher

Reise-Tipp: Skitouren für Fortgeschrittene Diplomierte Berg- und Skiführer begleiten Sie zu idealen Genuss-Skitouren von ­mittel bis schwer. Mögliche Tourenziele sind ­Kanisfluh (2.044 m), Hochkünzelspitze (2.397 m) oder Juppenspitze (2.412 m). Leistungen: 4 Übernachtungen mit Halbpension; ­Wellnessangebot (Sauna, Dampfbad); 3 geführte Skitouren mit diplomierten ­­ Berg- und Skiführern; Transfer zu den ­Tourenausgangspunkten; Touren-Tee Termine: 9. – 13. 1. 11 | 30. 1. – 3. 2. 11 | 13. – 17. 3. 11 Preis pro Person: ab € 524 im Doppelzimmer ab € 556 im Einzelzimmer im ****Hotel Adler, Au Buchung, Info: Tel. +43 (0)5512 2365 http://winter.bregenzerwald.at Weitere Skitouren-Angebote: - Skitouren von Hütte zu Hütte - Skitouren Wochenende - Ski Safari (Bregenzerwald, Arlberg, Kleinwalsertal) http://www.bregenzerwald.at

reisemagazin bregenzerwald · 35


Kunst am Berg Der britische Bildhauer Antony Gormley präsentiert die größte jemals in Österreich realisierte Freiluft­ installation in Vorarlberg „Horizon Field“ „Horizon Field“ ist ein Feld mit 100 lebensgroßen Eisenabgüssen eines menschlichen Körpers auf 2.039 m Seehöhe. Die Skulpturen sind auf etwa 150 Quadratkilometer des hinteren Bregenzerwaldes sowie des Hochtannberg- und Arlberggebietes verteilt und erstrecken sich von der Kanisfluh bis zum Flexen- und Arlbergpass. Von jedem Punkt aus soll es möglich sein, mindestens eines der Werke zu sehen, deren Abstand zueinander je nach topografischer Lage zwischen sechzig Metern und ­mehreren Kilometern beträgt. An manchen Orten wird man viele Figuren auf einmal sehen können. Ihre gedachte Augenlinie ist exakt auf einer Höhe eingepeilt, sodass alle 100 Figuren eine ideale Horizontlinie innerhalb der Alpenregion bilden. Die Idee dieses Feldes ist die Verbindung von Sehen und Gesehenwerden und spielt mit der zentralen Rolle des Menschen in Beziehung zur Alpenlandschaft. Das Werk wird dem Wechsel der Jahreszeiten, des Lichtes und des Wetters unterworfen sein und somit immer wieder neue Wahrnehmungen und Eindrücke erlauben. Die 100 Figuren von Antony Gormley sind Volleisenabgüsse vom Körper des ­Künstlers. Alle Figuren sind ca. 189 cm hoch, 53 cm breit und 29 cm tief – das Gewicht beträgt 640 kg. „Horizon Field stellt zwischen dem einzelnen Betrachter und der Masse der sich in der Ferne verlierenden 100 Figuren eine unmittelbare Vertrautheit her, welche sich über das alles umfassende Netz senkt, das über das Sichtbare hinaus ein Tal mit dem anderen verbindet. Wichtig ist, dass die Figuren nicht auf den Gipfeln, sondern auf den Berggraten angeordnet sind, in einem Gebiet jenseits alltäglicher Belange. Die Figuren sollen die Berge nicht ­besiedeln, sondern neben ihnen ­bestehen. Dadurch entsteht eine Art ­Beziehung ­zwischen den Tälern, die für das Leben in den Alpen Jahrhunderte hindurch ­bestimmend war.“ Antony Gormley

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„Horizon Field stellt zwischen dem einzelnen Betrachter und der Masse der sich in der Ferne verlierenden 100 Figuren eine unmittelbare Vertrautheit her.“ Antony Gormley


Antony Gormley, Horizon Field, August 2010 – April 2012. Presented by Kunsthaus Bregenz © Antony Gormley und Kunsthaus Bregenz, Fotos: Markus Trettner

An einem Novembertag vor vier Jahren sollte das imposante Kunstprojekt erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Die Postgarage in Lech fungierte als Präsentationsraum, das Kunsthaus Bregenz als Veranstalter und die Spitze der Lecher Gemeindepolitik als Gastgeber. Gekommen war, wer Schnee­ketten zu gebrauchen wusste. Der Winter war eingekehrt. Gut für den Tourismus, schlecht für die Veranstaltung. Man wartete auf den Künstler Antony Gormley, der irgendwo zwischen Flughafen Zürich und Arlberg in einem Taxi feststeckte. Im Gepäck: das Konzept für sein spektakuläres Alpen-Projekt namens „Horizon Field“. Horizon Field besteht aus h ­ undert lebensgroßen Abgüssen eines menschlichen Körpers aus massivem Guss­ eisen, verteilt über ein Gebiet von 150 Quadratkilometern. Es umfasst die Gemeinden Mellau, Schoppernau, Schröcken, Warth, Mittelberg, Lech, Klösterle sowie Dalaas. Das Werk bildet eine horizontale Linie auf 2.039 Metern über dem Meeresspiegel. Für den Künstler geht es bei Horizon Field um die Frage, welche Rolle die Menschheit in der Evolution des Lebens auf diesem Planeten spielt. Der Abstand zwischen den einzelnen Figuren variiert je nach T ­ opografie zwischen sechzig Metern und ­mehreren Kilometern. Die S ­ kulpturen schauen in alle Richtungen, sind weder Darstellungen noch Symbole, s­ ondern repräsentieren einen Ort, wo ein Mensch irgendwann gewesen ist oder sein könnte. Ausgangspunkt für den 1950 in ­London geborenen Turner-Prize-Träger Antony Gormley ist der menschliche Körper. Sein eigener, „der einzige, den ich habe“, dient ihm dabei als Referenzform. Als Vorlage zur Vermessung der Welt. Für mich ist der Körper Ort für Erinnerung und Wandlung.“ Mit Horizon

Field setzt Gormley eine vor zwanzig Jahren begonnene Serie fort: Ähnliche Skulpturen standen im Nordsee-Wattmeer oder im Outback Australiens. Nun kommen sie in die Alpen. Damals im November in Lech kam Antony Gormley schließlich doch noch an. Mit freundlichem Blick stieg er trotz seiner beinahe zwei Meter mit tänzerisch-leichten Bewegungen aus dem Taxi, blickte zum Himmel und lächelte. Als ob ihn jede einzelne Schneeflocke beeindrucken könnte. „Ich habe Installationen in e ­ xtremen Landschaften gemacht“, erklärte er. „Im Meer, in der Skyline einer Stadt und nun in den Bergen. Alle Arbeiten stellen eine Frage: Wohin gehört diese Form, die wir Körper nennen? Vielleicht gehört sie nirgendwohin. Vielleicht gehört sie den Jahreszeiten.“ Die Jahreszeiten zogen ins Land. Im Sommer 2009 machte Gormley mit einem Projekt am Londoner ­Trafalgar Square von sich reden: 2.500 ­Frei­willige konnten für jeweils eine Stunde auf einem Gebäudesockel lebende ­Statue spielen. Gormleys Interpre­ tation von Andy Warhols „Famous for 15 Minutes“-Vision. Leise, elementar und archaisch ­präsentiert sich Gormleys Projekt nun in den Alpen. Seine Skulpturen werden da für zwei Jahre stehen. Im April 2010 sagte er dazu: „Wohin führt unser Weg? Das Skulpturenensemble erkennt die Notwendigkeit einer kollektiven Zukunft, die auf den Modellen überschaubarer nachhaltiger Gemeinschaften wie jener der ­Walser in den Hochalpen (im 13. und 14. Jahr­ hundert, Anm. der Red.) aufbaut. Die Notwendigkeit einer radikalen Neu­ orientierung des kulturellen Ausdrucks, der ein neues Verständnis einer sich selbst regulierenden Biosphäre zu Grunde liegt, bildet den Kern dieses Projekts. Meiner Überzeugung nach ist dies nicht nur für diese Region wichtig, für Österreich, sondern für alle der

Empfindung fähigen Wesen, die diesen Planeten bereisen.“ Unter diesem Gesichtspunkt ist auch der Entstehungsprozess des ­Projekts zu begreifen – musste doch die Zustimmung von 34 Grundbesitzern, darunter 12 Agrargemeinschaften mit zum Teil mehreren Hundert Anteils­ eignern, eingeholt werden. Das Projekt ist also eine gemeinsame Anstrengung „empfindungs­ fähiger Wesen“. Carina Jielg

Reise-Tipp: SKI Bregenzerwald Sonntag bis Donnerstag oder Donnerstag bis Sonntag im Bregenzerwald urlauben: Dazu gibt es den 3-Täler-Skipass für drei abwechslungsreiche Skitage. Der Skipass gilt sowohl für alle Skigebiete im Bregenzerwald als auch für die Skibusse. Leistungen: 4 Übernachtungen von Sonntag bis ­Donnerstag oder 3 Übernachtungen von Donnerstag bis Sonntag in einer Unterkunftskategorie nach Wahl in ausgewählten Partnerbetrieben; 3-Tages-3-Täler-Skipass; SKI-Bonus: Wenn Sie dieses Package von ­Sonntag bis Donnerstag buchen, übernachten Sie viermal und ­zahlen für drei Nächte. Termine: 9. 1. – 28. 4. 11 (ausgenommen 3. – 13. 3. 11) Preis pro Person: ab € 275 im Doppelzimmer im ****Hotel mit Halbpension ab € 263 im Doppelzimmer im ***Hotel mit Halbpension ab € 198 in der Frühstückspension ab € 170 in der Ferienwohnung ohne Verpflegung ab € 593 für 4 Personen in der Ferienwohn­ung auf dem Bauernhof ohne Verpflegung Buchung, Info: Tel. +43 (0)5512 2365 http://winter.bregenzerwald.at

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Ganz wild und geschmort

„Wild“, sagt Markus Pichler. „Geschmortes“, sagt Herbert Hatheier. Das Lieblingsessen der Köche in der „Post“ in Bezau

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Brief aus Olomouc Birgit Feierl aus dem Bregenzerwald lehrt an der Universität Olmütz in Tschechien und erklärt den Autor Franz M. Felder

Zwei Oberösterreicher im Bregenzerwald träumen von bodenständigen Gerichten mit einer Idee Exotik. Und gesund muss es sein In der ebenso weitläufigen

wie heimeligen Lobby der Bezauer „Post“ sitzen mir zwei Herren in Schwarz gegenüber. Die Küchenchefs Herbert Hatheier, seit zwölf Jahren in der „Post“, und Markus Pichler, seit sechs Jahren vor Ort. Wenn die beiden so kochen, wie sie Interviews geben, dann nichts wie ab in die „Post“: ­souverän, ruhig, gelassen, witzig, inspiriert. (Natürlich kochen sie auch so gut wie sie reden.) Zwei gestandene ­Oberösterreicher. Ihrer Heimat sind sie ungefähr so fern wie ihren ursprünglichen Berufs­ wünschen. Die lagen irgendwo zwischen Werkzeugmacher und ­Dach­decker. Dass es die beiden schließlich hinter den Herd und gleich auch noch hinter den Arlberg verschlagen hat, liegt nicht zuletzt an Mutters Küche. Auf einem Bauernhof sei er aufgewachsen, erzählt Herbert Hatheier, da ­wurden die Schweinderln noch selbst geschlachtet, zerlegt und natürlich auch verspeist. Die Frage nach dem Lieblingsessen bringt beide zum Träumen. „Wild“, sagt Markus Pichler. „Geschmortes“, heißt es bei Herbert Hatheier. Kalbsbäckle, Gulasch, Rouladen. Nicht von ungefähr hat man in der „Post“ jüngst die gute alte Sonntagsbraten-Tradition wiederbelebt. Was für ein wundervoller Kontrast zum nächsten Küchen-Trumpf, den die beiden Köche spielen. Angesprochen auf das, was ihnen zur „Nouvelle Cuisine“ in den Sinn kommt, legen sie begeistert los. Von gedämpftem Fisch ist die Rede, von Olivenöl, ­feinen ­Salaten und vegetarischen Lecker­ bissen und Anti-Aging-Food. Iss dich jung – wer möchte da nicht alt werden?

Felders Realismus

Die leichte, regionale, saisonale Küche – diesem Programm hat sich auch die Bezauer „Post“ verschrieben. Wie in der Architektur des jüngst von Oskar Leo Kaufmann, dem Bruder der Besitzerin Susanne Kaufmann, umgebauten Hauses ist damit die grundsätzliche Linie vorgegeben. Von da an aber haben die Küchenchefs freie Hand. So blitzt dann und wann ein mediterranes Element auf oder ein asiatisches. Wenn es auch keine Stallorder aus der Chefetage gibt – der Bregenzerwald mit ­seinen Produkten sorgt so diskret wie reich­haltig für eine spannende und ­inspirierte Speisekarte. Da darf für die hungrigen Mittags­ gäste auch das Bregenzerwälder Nationalgericht, die Käsknöpfle, nicht fehlen. Und abends, wenn sich die Gourmets im À-la-carte-Restaurant ­versammeln, wissen Herbert Hatheier und Markus Pichler, mit wem sie es zu tun haben. Jetzt sind sie wirklich in ihrem Element. Zum Schluss frage ich nach zwei Kochwelten, die scheinbar gegensätzlicher nicht sein können. Stichwort „El Bulli“ (Ferran Adriàs Molekular­ küchenrestaurant in Spanien, seit vier Jahren „Bestes Restaurant der Welt“): „Keine schlechte Idee!“, heißt es bei Markus Pichler und: „Eine sehr schöne ­Richtung, Adrià hat viel getan fürs Kochen!“, ergänzt sein Kollege. Fast traue ich mich die letzte Frage nicht mehr zu stellen: „Und wie halten Sie’s mit der Pizza?“ Ein verschmitztes Lächeln auf den Gesichtern, ein spontanes „Gern!!!“ mit vielen Rufzeichen und „Sie soll ja sogar gesund sein!“, setzt Markus Pichler nach. Pflichtbewusst, schließlich kocht er in einem ­Wellnesshotel ... Peter Natter

Im letzten Beitrag habe ich erwähnt, dass sich in Franz Michael Felders Texten ein realistisches Bild des Bregenzerwälder Lebens im 19. Jahrhundert widerspiegelt. Der poetische Realismus, der damals freilich – um es salopp zu sagen – in Mode war, hatte auch einen bestimmten Zweck: „Die herrschenden Übelstände sollen besungen werden“, so merkt ­Felder selbst in einem Brief an, und: „Ich habe hier auch die Schattenseiten des Bauernlebens darzustellen.“ Felder ist klug genug zu wissen, dass er damit Gefahr läuft, sich „das Zutrauen der Leute leichtsinnig zu verscherzen“. Tatsächlich macht sich, als 1863 „Nümmamüllers und das Schwarzo­kaspale“ erscheint, allgemeine Empörung breit: Die Leute in Felders ­Heimat ­glauben, in dem Text porträtiert worden zu sein und fühlen sich bedroht. Felder hin­gegen sieht die Aufgabe eines Romanschreibers eben darin, „die Menschen zu malen, wie sie sind; das Volk, welches den Hintergrund bildet, sollte ein Dichter, der nützen und nicht bloß ­schmeicheln will, gerade so zeichnen, wie man es alle Werktage sieht und hört.“ Felder ging es nicht darum, die Z­ eitgenossen zu denunzieren – im Gegenteil: Er ist ein ­Dichter, der nützen will. So entwirft er am Ende jeder großen Erzählung das Idealbild einer gelingenden Dorfgemeinschaft, in der es keine ­starren Haltungen und bösen Gesinnungen mehr gibt. Jede Geschichte schließt an der Tafel einer ­harmonischen Hochzeitsgesellschaft – eine Ideal­szenerie. Dass Felder dies nicht höher angerechnet wurde, ist jammerschade. ­Hätten seine Zeitgenossen nämlich die Zusammenhänge besser begriffen, so wäre er nicht in ­diesem hohen Maße missverstanden ­worden. Felder wollte niemandem Schaden zufügen, sondern nützen und durch die realistische ­Schilderung der Umstände eine Verbesserung herbeiführen. Felders Texte sind auch Ausdruck seiner Hoffnung auf eine Gesellschaft, in der echter Zusammenhalt herrscht.

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Juppen und Hafoloab Pssst, ein Geheimtipp: der Gasthof Adler in Andelsbuch

Zwei ältere Damen, Laura und Marianne, ­bewirtschaften ein ganz eigentümliches ­Gasthaus, den „Adler“. Und Laura kümmert sich auch um die traditionelle Tracht

Koch-Tipp: Schweinsbraten mit Hafoloab Nach dem Originalrezept von Laura und Marianne Schweinsbraten Zutaten: Schweinsbraten frischer Knoblauch Salz, Pfeffer 300 g Wurzelgemüse (Karotten, Lauch, ­Sellerie) 1 Zwiebel etwas Wasser zum Aufgießen Schweinsbraten zuputzen und mit ­frischem Knoblauch, Salz und Pfeffer einreiben. Das Wurzelgemüse und die Zwiebel grob ­schneiden. Den Braten auf einer Seite an­braten, das Wurzelgemüse dazugeben und den Braten auf der anderen Seite weiterbraten. Mit etwas Wasser aufgießen und im Rohr bei ca. 160 Grad fertig braten. Den Braten aus dem Saft nehmen, das Wurzelgemüse abseihen und den Saft mit etwas Mehl mit Wasser gemischt binden und nach Belieben abschmecken. Hafoloab Zutaten: 150 g Maisgrieß 150 g Weizengrieß 1 entrindete Semmel, in Würfel geschnitten 100 g Weizenmehl Salz starke Fleischbrühe nach Bedarf Maisgrieß, Weizengrieß, Semmel, Weizen­mehl und etwas Salz vermischen. Mit ­heißer Fleischbrühe aufgießen und auf­quellen lassen, bis ein fester Teig entsteht. Laibförmige Knödel ­formen und für etwa eine Stunde im siedenden Wasser ziehen lassen. Knödel aus dem Wasser nehmen und in Scheiben schneiden. Tipp: Hafoloab schmeckt auch sehr gut, wenn man die Scheiben in Butterschmalz ­goldgelb brät!

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Kaum betrete ich den zwischen Andelsbuch und Bersbuch ­gelegenen Gasthof Adler, rieche ich sofort, dass gekocht wird – und zwar sehr fein gekocht! In der Gaststube treffe ich Laura. Einfach und unkompliziert, ­liebenswürdig und direkt. Nicht nur der gute Geruch lädt ein, man hat hier auch das Gefühl, willkommen zu sein. Laura führt mich in die Küche. Deren Mittelpunkt bildet ein alter Holzofen – das zeigt schon, dass der „Adler“ keine gewöhnliche Gaststätte ist. Er ist Treffpunkt für die ­Einheimischen der Parzelle Bühel, versammelt Bekannte von Laura und ihrer ­Schwester ­Marianne und dient für Familienfeste – ein Geheimtipp eben. Laura bereitet ­Schweinsbraten mit „Hafoloab“ zu. Das ist neben Käsknöpfle, Bratwürsten mit selbst ­eingehobeltem Kraut, Gerstensuppe und Schnitzel ein von den Gästen oft gewünschtes Gericht. Die zwei Frauen kochen heute nur mehr auf Anfrage zu ganz speziellen Anlässen. Laura reibt den Schweinsbraten aus der heimischen Metzge mit Salz, ­Pfeffer und einer Knoblauchzehe ein: „Der Knoblauch gibt dem Schweinsbraten einen besonders guten Geschmack.“ Sie brät ihn auf einer Seite an, gibt Wurzelgemüse und eine Zwiebel dazu und brät noch einen Moment sorgfältig weiter. Draußen, vor dem Fenster, sitzt Annegret, die Katze, und schaut ­herein. Marianne öffnet das Fenster und begrüßt das stolze Tier liebevoll. Laura gießt den Braten mit Wasser auf und schiebt ihn in den Holzofen. Aufgewachsen sind die beiden Frauen in Deutschland. „Unsere Mama hat auf den Hof unseres Vaters in Oberreute geheiratet“, erzählt Laura. Als ihr Großvater mütterlicherseits 1950 starb, kehrte die Familie mit vier Kindern in den Bregenzerwald und in den „Adler“ zurück. „Das Haus war immer eine Bauern­ wirtschaft. Wir hatten aber früher auch Fremdenzimmer, da wurde für die ­Pensionsgäste regelmäßig gekocht. Die Einheimischen kommen bis heute eher zu Spiel und Spaß.“

Für den Hafoloab vermischt Laura Maismehl – „Türkomehl“, wie sie es nennt –, Weizengrieß, eine in Würfel ge­schnittene Semmel („wenn ich keine Farbe im Loab will, entrinde ich das Brot vorher“), ­Weizenmehl und Salz. M ­ arianne erzählt dieweil aus ihrer Kindheit. „Unsere Ausbildung ist eigentlich nur die Volksschule ge­wesen. Danach haben wir zu Hause gearbeitet. Unser Vater hat die Monate von Mai bis Dezember immer in Oberreute verbracht.“ Auch ihr Bruder und zwei der drei Mädchen haben den Sommer über auf dem Hof in Deutschland gearbeitet. Ein Mädchen ist immer in Andelsbuch geblieben, um der Mutter im „Adler“ zu helfen. „Damals hat es noch keine Waschmaschine gegeben. Um fünf Uhr morgens hieß es aufstehen, um Wäsche zu waschen.“ Laura kocht eine sehr starke Fleischbrühe und gießt diese über die ­rest­lichen Zutaten. Sie wartet einen Moment, bis die Zutaten aufquellen und eine feste Masse entsteht. Dann formt sie laibförmige Knödel und lässt sie etwa eine Stunde im siedenden ­Wasser ziehen. „Wir mögen den Hafoloab sehr gerne“, sagt Marianne. „Sehr gut schmeckt er auch ange­braten, wenn etwas übrig bleibt.“ Laura holt den ­Braten aus dem Ofen und ein herr­licher Duft verbreitet sich in der ­ganzen Küche. Zu guter Letzt bindet sie den ­Bratensaft mit einem „Tögle“, das ist Mehl mit etwas Wasser angerührt. Nun sitzen wir in der Gaststube. Auffallend, dass fast immer eine ihrer Handarbeiten auf dem Tisch liegt. „Mit 18 habe ich das Knüpfen für die Juppe gelernt“, erzählt Laura. Bis heute stickt und knüpft sie an Juppen, den bodenlangen Kleidern, und Bleaz, den ­Brusttüchern zur Juppe. Ihr Fachwissen über die traditionelle Bregenzerwälder Tracht ist verblüffend. Geheimnisse der regionalen Küche und Wissenswertes über die kostbare Tracht – Langeweile ist am Stubentisch bei Marianne und Laura im „Adler“ ein Fremdwort. Wie für jeden, der dem „Adler“ und seinen Damen einen Besuch abstattet. Milena Broger


Koch-Tipp: Schweinsbraten Neu interpretiert von Milena Broger als kalt marinierter Schweinsbraten mit ­Tomatenvinaigrette, Wurzelgemüse und Knoblauch-Sauerrahm-Mousse Zutaten für 4 Personen: 300 g fertig gegarter Schweinsbraten, ­abgekühlt Für die Vinaigrette: 3 Kirschtomaten 3 getrocknete Tomaten 1 Schalotte 5 Esslöffel Weinessig 2 Esslöffel Wasser 2 Teelöffel Senf Honig Salz, Pfeffer, Chili nach Geschmack 10 Esslöffel Olivenöl Für das Knoblauch-Sauerrahm-Mousse: 250 ml Sauerrahm Knoblauch nach Geschmack Salz, Pfeffer Saft einer halben Zitrone 2 Blatt Gelatine Für das Wurzelgemüse: Karotten, Sellerie, gelbe Rüben Butter Zucker, Salz, Pfeffer Zubereitung: Den Sauerrahm glatt rühren und mit gepresstem Knoblauch, Zitronensaft, Salz und Pfeffer würzen. Gelatine in kaltem ­Wasser einweichen, anschließend auflösen und zügig unter den Sauerrahm rühren. Die Masse kalt stellen. Schweinsbraten in sehr dünne Scheiben schneiden und rund auf dem Teller auflegen. Das Gemüse in gleich große Streifen ­schneiden, in kochendem Salzwasser ­blanchieren und abschrecken. Die entkernten Kirschtomaten sowie die getrockneten Tomaten und die Schalotte sehr fein hacken. Essig, Wasser, Senf, Salz, Pfeffer und etwas Honig verrühren. Nach und nach Öl unter ­ständigem Rühren hinzugeben. Tomaten und Schalotten unterrühren, fertig abschmecken und das Fleisch damit großzügig marinieren.

„Die Einheimischen kommen bis heute eher zu Spiel und Spaß.“ Laura und Marianne im „Adler“ in Andelsbuch

Etwas Butter und Zucker ganz leicht karamel­ lisieren und das Gemüse darin schwenken. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Gemüse in der Mitte des Tellers anrichten und rundherum das Mousse mit dem Spritzsack aufspritzen.

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Märchenwelt

Direkt am alten Gasthaus Gams lockt ein Neubau Paare in die bezaubernde und ­betörende Welt eines Kuschelhotels

Reise-Tipp: Traumtage – Zeit zu zweit Genießen Sie Traumtage zu zweit in einer Kuschelsuite mit Himmelbett, offenem Kamin und Whirlpool. Bei Anreise am Sonntag ­erhalten Sie zusätzlich eine Übernachtung mit Frühstück und romantischem Genießermenü gratis! Leistungen: 3x kuschelige Übernachtung mit traumhaftem Frühstück; 3x romantisches Genießermenü im Rahmen der Halbpension; bei Anreise am Sonntag 4 genießen und nur 3 bezahlen; 1x Champagner & Chocolat d’Amour; Wellness in der Traumwelt „Da Vinci Spa“ Termine: 9. 1. – 28. 4. 11 (ausgenommen 3. – 13. 3. 11) Preis pro Person: € 498 in der Kuschelsuite im ****Hotel Gams, Bezau Buchung, Info: Tel. +43 (0)5512 2365 http://winter.bregenzerwald.at

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Am Anfang war das Wasser. Ein Satz, der einem unwillkürlich durch den Kopf geht, wenn man vor dem wohl ungewöhnlichsten Hotel des Bregenzerwaldes steht: der „Gams“ in Bezau. Das Setting macht neugierig: zur Rechten die barocke Dorfkirche in majestätischem Alpen-Beige, das ­erhabene Bauwerk des Ortes. Die ­weichen Wege im frisch ­gefallenen Schnee führen zum gegenüber­ liegenden Neubau des Hotels Gams. Schon der Eingang weckt märchen­ hafte Assoziationen. ­Opulente ­marokkanische Leuchten säumen eine Wasserfläche, das Licht dicker Stumpenkerzen flackert im winter­ lichen Schneegestöber hinter kunstvoll

verzierten Lochmustern. Rechts vom Eingang fällt der Blick auf das alte, klassische Gebäude der „Gams“: 1648 erbaut, steht es wie ein ferner Ahne direkt neben dem 2009 eröffneten Neubau. Dessen Interieur überrascht durch die optische Kühnheit einer Märchen­welt. Wer der Neugierde nachgibt, betritt eine Eingangshalle aus Licht und gedeckten Tönen. Kupferfarben polierter Steinboden. In der Mitte ein Glasturm, eine stählerne ­Konstruktion, die ins Restaurant im ­ersten Stock führt. Es ist der begehbare Weinglasturm des Hauses, zugänglich allerdings nur für das Personal. Dahinter entdeckt man eine organisch geschwungene Theke aus


Alphabet des Waldes Ellen Nenning und Andreas Mennel suchten zwischen Bali und Las Vegas nach Vorbildern. Dann ­schufen sie mit der neuen „Gams“ etwas Unvergleichliches

schwarzem Lack vor einer Wand aus fließenden Metallketten. Rechter Hand öffnet sich die Kaminlounge. Durch ihr überdimensionales Fenster fällt der Blick auf den Dorfplatz, über dem ein irisierendes Winterblau liegt. Von der Lounge aus wirkt die Welt da draußen fremd. Man steht unter ­nordafrikanischen Hänge­lampen, vor samtenen Neobarock-Sesseln neben einer lichten Bar, und man hört sich selbst laut ­fragen: Wer hat sich das bloß ausgedacht? Hieße die Gams nicht Gams, könnte man gerade in London oder Los Angeles stehen. Der Vergleich kommt nicht von ungefähr. Bevor Ellen Nenning und ihr Partner Andreas Mennel ihre Vision von einem Hotel nur für Paare

verwirklichten, suchten sie von Bali bis Las Vegas nach einem geeigneten ­Vorbild. Doch sie fanden nirgendwo das, was ihnen vorschwebte. So kaufte das Paar Einrichtungsgegenstände in aller Welt. Dreißig Suiten beherbergt der neue Teil des Hotels. Im „Blütenschloss“, einem zylindrischen Gebäude direkt hinter dem Neubau, gibt es noch einmal 24 Suiten. Außerdem vier Top-Suiten. In ihnen dominieren Pastelltöne, Kamine sorgen für den „Kuschelfaktor“. Wie durch einen Kokon bewegt man sich durch die gedämpfte Beleuchtung des Flures zu den Suiten. Ihre ­Ornament-Schiebefenster verbreiten ein stimmungsvolles Licht – orientalisch-geheimnisvoll. Der Wohn- und Schlafbereich ist „tiefergelegt“. Auf einem Podest steht die Badewanne frei im Raum. Zu jeder Suite gehört ein Außenbalkon mit Kamin. Die Minibar, ein Kubus, schwebt an Stahlseilen. Alles darin ist sichtbar. Und die Top-Suiten geben einen märchenhaften Panoramablick auf den Bregenzerwald frei. Paare, die in die „Gams“ kommen, ­müssen nicht unbedingt Liebespaare sein. Auch Freundinnen oder andere Kombinationen sind willkommen. Die Küche im ersten Stock mit Blick ins Restaurant war einst der Ballsaal der alten „Gams“. Die Decke ist mit ­klassizistischem Stuck verziert. Die Ver­bindungstüren zum ­Restaurant ­öffnen sich traumwandlerisch, ­nämlich mit einem Tritt auf einen Kontaktschalter am Boden. Schließlich hat das Personal die Hände ­voller ­Tabletts. Im Dirndl widmet es sich freundlich den Gästen. Der Weinkeller stammt aus dem Jahr 1648, die Gäste können sich darin während ihres Aufenthalts selbst bedienen. Ein eigener Chocolatier der „Gams“ erfüllt die süßesten Träume. Im Da-Vinci-Spa verführen Sauna, Dampfbäder, Massagen, Pools und eine beheizte Hot-Spot-Grotte mit Unterwassermusik – und in der Nacht blickt man von hier aus direkt in den weiten Sternenhimmel. Anne Siegel

Reinhard Johler ist Bregenzerwälder und lehrt als Professor am Ludwig-Uhland-­Institut für Empirische Kulturwissenschaft der U ­ niversität Tübingen

der/die/das Fremde Fremde bzw. Fremdes bedeutet im Bregenzerwald vielerlei: In der Vergangenheit war damit zuerst Krieg, Gefahr und Bedrohung von außen gemeint, aber ebenso schnell angesprochen war mit dem „Fremden“ die Neugierde auf die Welt „da draußen“. Denn der Bregenzerwald war nie statisch, nie auf sich allein begrenzt. Viele ­seiner Bewohner waren – sei’s als Handwerker, Käsehändler, Wallfahrer oder Soldaten – auf ­dauernder Wanderschaft. Sie brachten daher auch immer unbekannte Güter und Anschau­ ungen von ihren Reisen mit ins Tal. Die Bregenzerwälder Baumeisterzünfte mit ihren Maurern, Gipsern und Steinmetzen sind dafür das beste und bekannteste Beispiel. Sie ­fielen – wie der Schriftsteller Franz Michael Felder beschrieben hat – schon allein durch ihr modernstädtisches „Fründlarhäß“ gegenüber den Einheimischen auf. Felder in seinen Erinnerungen weiter: Die „Fremdler“ seien immer geradezu „Kosmopoliten“, die entgegen der eigenen Enge eine besondere Leichtigkeit des Gehabes und ein gut entwickeltes Einfühlungsvermögen in ­Fremdes an den Tag legen würden. Da sie zudem auch neue, fremde Ideen mit ins Tal brächten, seien sie für den Bregenzerwald wahre „Pioniere des Geistes“. Diese „Pioniere des Geistes“, das waren im 19. Jahrhundert jene, die Fremdes und Eigenes kreativ und produktiv zu verbinden im Stande waren. Doch was damals Sache einer recht begrenzten Handwerkergruppe war, ist heutzutage – im Bregenzerwald und auch sonst wo – Notwendigkeit für alle. Denn nur wer mit Fremden und Fremdem umgehen, wer es sogar zum Eigenen machen kann, der blickt in die Ferne – und somit in die Zukunft. Fremde aber gibt es viele und ganz unterschiedliche. Sie kommen zwar immer aus der Ferne, im Alphabet des Bregenzerwaldes aber sind sie zu Recht benachbart: Gäste. Womöglich sind diese das Thema hier im nächsten Heft.

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Wie die Welt nach Vorarlberg kam Wo scheinbar nichts f眉r Menschen zu holen war, ist heute ein Wintersportparadies

So sieht heute unsere Vorstellung von einem Winterparadies aus: eine verschneite Landschaft bei Warth

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München Lindau

Bodensee Bregenz Zürich Dornbirn Vorarlberg

Geografie ist Schicksal. Die Bedeutung dieses Satzes zeigt sich auch in der Alpenregion Österreichs, Bludenz zu der Vorarlberg und dort wiederum Innsbruck der Bregenzerwald gehören. Hohe Wien Berge wie die Alpen sind meistenteils unbewohnbar. Jahrhundertelang konnten sich Menschen in den Alpentälern nur mühsam am Leben erhalten. Die Berge 20 km selbst mieden sie. Ihr Vieh ­trieben sie höchstens im Sommer auf grüne Alpen am Fuße der felsigen G ­ ipfel. Weiter oben hatten sie nichts zu suchen. Dann änderte sich im z­ wanzigsten Jahrhundert alles. Nicht auf einen Schlag, aber verglichen mit den ­früheren Epochen rasant. Touristen aus städtischen Regionen entdeckten die winterliche Fortbewegungsart der Alpenbewohner mit Schneeschuhen, Fassdauben und Schlitten als Möglichkeit für sportliche Betätigung. Aus den nordischen Ländern brachten die ­Touristen Ski mit.

Österreich Austria

Feldkirch

0 4

München 216 km

Friedrichshafen 62 km Memmingen 103 km

Bodensee

Foto: Vorarlberg Tourismus, Dietmar Walser

D Altenrhein 41 km Zürich 140 km

CH

Bregenzerwald Klein walsertal

BodenseeVorarlberg Großes Walsertal FL

Arlberg

Innsbruck 200 km

Alpenregion Bludenz A

Montafon CH

Einige Pioniere in den Alpen – und gerade auch in Vorarlberg – erkannten die Chance, die der Wintersport den Menschen hier bot. Sie arbeiteten hart, um in bis dato ärmlichen ­Regionen wie dem Montafon, am Arlberg und im ­Bregenzerwald Voraussetzungen zu schaffen, die den Bedürfnissen der an Komfort gewöhnten Touristen ­entsprachen. Sie setzten alles daran, den Winter­sportlern in Vorarlberg beste Bedingungen für ihr Vergnügen zu bieten. So schufen sie in Berggebieten, die zuvor nicht viel mehr als nackter Fels gewesen waren, Freizeitoasen. Dank ihrer Arbeit sieht heute kaum mehr einer die schroffen Berge als unwirtliche Gegend an. Im Gegenteil, hierher kommt man nun, um sich in einzigartiger Landschaft vom Stress der Städte zu erholen und die vielfältigen Formen des Wintersports zu genießen. Geografie ist Schicksal – ja, aber es kommt darauf an, was man ­daraus macht. In Vorarlberg haben die ­Menschen in ihren Berg­regionen ein weltbekanntes Wintersport­ paradies geschaffen. Wer hätte noch vor ­hundert Jahren gedacht, dass man in ­Vorarlberg auch dort, wo scheinbar nichts ist, sportliche Heraus­forderung, hohen Komfort, gutes Essen und andere Annehmlichkeiten finden kann? Die Welt hat hier ein schönes Stück ­Lebensfreude dazugewonnen. Information: Vorarlberg Tourismus Poststraße 11, 6850 Dornbirn Österreich Tel. +43 (0)5572 377033-0 info@vorarlberg.travel www.vorarlberg.travel reisemagazin bregenzerwald · 45


Tipps der Redaktion Shopping Holzhandwerk Anton Bereuter: Ländlerodel

Die Ländlerodel ist ein Qualitätsprodukt aus dem Bregenzerwald, gefertigt aus heimischem Eschenholz und Zubehörteilen aus der Region. Die Variante Freizeitrodel für Kinder, ­Familien und Gemütliche, die Variante Sportrodel für den Rennsport auf Naturrodelbahnen mit ­individueller Abstimmung auf den Kunden. Anton Bereuter Achrain 65a, 6861 Alberschwende Tel. +43 (0)5579 3488 www.laendlerodel.at

Sportfachgeschäft: Sport Gotthard

Was gibt es Schöneres, als Menschen ­Bewegung und Sport zu vermitteln, egal ob für Profi, ­Amateur oder Anfänger? Außergewöhnliche Kompetenz und Beratung wird in diesem Fach­ geschäft geboten, damit Sport auch Spaß macht! Sport Gotthard Platz 366, 6952 Hittisau Tel. +43 (0)5513 2260 www.sport-gotthard.com

Sport Mode Matt

Mode ist keine Pflicht, Mode ist Vergnügen und – Vorsicht: Sie macht Lust, die eigenen ­Hüllen zu verändern! Dazu wird hier genug Platz und genügend Gelegenheit geboten. Sport Mode Matt Mitteldorf 34, 6886 Schoppernau Tel. +43 (0)5515 2409 www.matt.at

Sport und Mode: Natter

Ein Sportfachgeschäft mit Skiverleih, das neben Damen- und Herrenmode – auch in Über­ größen – Kindermode und Spielwaren sowie einen eigenen Souvenir-Shop bietet. Sport Natter Platz 67a, 6881 Mellau Tel. +43 (0)5518 2262 www.sportnatter.com

Mode, Freizeit und Sport: S-Four

Trendige Markenstücke für jüngere, aber auch ältere Semester von Burton, Billabong, Volcom, Zimtstern, Almrausch u.a. sowie dazu ­passende Helme, Brillen, Scullcandy’s und andere ­Accessoires gibt es in diesem kleinen, aber sehr feinen Geschäft. Sylvia Bertsch Gerbe 498, 6863 Egg Tel. +43 (0)664 2437647

Mode – Papier – Spiel: Behmann

Auf zwei Verkaufsflächen – ums Eck – aufgeteilt, gibt es hier aktuelle Mode, eine große ­Auswahl an Papierwaren und kleinen Geschenken sowie eine Spielwarenabteilung, die ein ganzes Geschoß in Anspruch nimmt. Mode im GZ Loco 910, 6863 Egg Tel. +43 (0)5512 2303 Papier/Spiel im Behmann-Haus Loco 536, 6863 Egg Tel. +43 (0)5512 3900 www.behmann.at

Wäsche und Dessous: Wolff Shop

Geboten werden Dessous zum Verlieben und Wäsche, die das Herz begehrt – für Damen und Herren. Neben der eigenen Wolff-Kollektion gibt es namhafte Marken und beste Beratung. Wolff Shop Bahnhof 148, 6870 Bezau Tel. +43 (0)5514 3552 www.wolffshop.at

Modehaus Kaufmann

Wer mitten in Bezau durch die holzverpackte Fassade ins Schaufenster blickt, sieht edle Modetrends für Damen und Herren neben lässiger, junger Mode. Auf der großen Verkaufsfläche ist für jeden etwas dabei. Kaufmann Mode Bahnhof 440, 6870 Bezau Tel. + 43 (0)5514 2276 Mobil: +43 (0)650 6870440

Blumen und Ambiente: Elfenschuh

Wie verzaubert fühlt man sich zwischen ­Blumen, geschmiedeten Dekorationsstücken und allerhand kleinen, handgemachten Schönheiten. Ein Muss für all jene, die ihre Wohnung stilvoll dekorieren möchten. Silvia Mennel Heideggen 63, 6952 Hittisau Tel. +43 (0)5513 30055 blumen@elfenschuh.at

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Spielen – Leben – Schenken: Ortmans

Besondere Geschenkideen, Floristik für jeden Anlass und außergewöhnliche ­Holzspiel­sachen sind in dem wunderschönen alten Haus ­versammelt. Gemütlich kann in der heimeligen Atmosphäre neben dem ­Kachelofen gestöbert werden. Belinda Ortmans Vorderreuthe 69, 6870 Reuthe Tel. +43 (0)5514 2507 www.ortmans.at

Käslädele Schwarzenberg

Wie in alte Zeiten versetzt fühlt man sich im Kellergewölbe, wo der Käse noch nach Bedarf vom Rad geschnitten wird und natürlich auch vorher probiert werden darf. Milch- und ­Käseprodukte aus der Region sowie Lebens­ mittel des täglichen Bedarfs weisen den Weg von der Eingangstür bis zum Verkaufsraum. Hedi Berchtold Hof 18, 6867 Schwarzenberg Tel. +43 (0)5512 2960 hediberchtold@hotmail.com

Käseverkauf: Hilkater

Ein ausgezeichneter Käse, benannt nach einem ganz besonderen Fleck im Bregenzerwald, mit besonderer Sorgfalt von Hand erzeugt. Neben der Vielfalt an Käsesorten finden sich im ­Hofladen hausgemachte Liköre, Schnäpse, Tee, Butter, Butterschmalz, Badesalz, Kräutersalz und vieles mehr. Familie Jakob und Annemarie Meusburger Hilkat 142, 6870 Bizau Tel. +43 (0)5514 2147 Mobil: +43 (0)676 9757966 www.hilkater.at

Integrationsprojekt: Postlädele Langenegg

Im Postlädele im Gemeindehaus ist selbstverständlich eine Post-Servicestelle ­untergebracht, plus Kopierservice, Filmentwicklung und sogar ein kleines Café. Außerdem können dort die wunderschönen Dekorationsstücke und Geschenke der lebens.ART-Produktion ­erworben werden. Postlädele Langenegg Bach 160, 6941 Langenegg Tel. +43 (0)5513 4108 www.lebenshilfe-vorarlberg.at


„Es gibt hier eine besondere Harmonie zwischen Tradition und Moderne, die den ­Besucher unweigerlich in ihren Bann zieht.“

Klaus Buttenhauser, Falstaff-Magazin

Essen und Trinken Berggut im Winter: Gutes aus dem Bregenzerwald

Ein richtig gutes Brot mit Bauernbutter und Bergkäse, ein flaumiger Kaiserschmarren mit Eiern von glücklichen Hühnern, ein saftiges Schnitzel vom Alpschwein: Regionale Köstlichkeiten stellen neuerdings ausgewählte ­Bregenzerwälder Berggasthäuser ins Rampenlicht. Denn Frisches und naturnah Erzeugtes schmecken einfach besser und kurze Lieferwege schonen die Umwelt. Eine eigene Karte informiert, welche Zutaten von Bauernhöfen und Manufakturen aus der Region stammen – oder sogar aus dem ­eigenen Garten. Zum Beispiel Milch, Butter und Bergkäse in verschiedenen Reifegraden und von verschiedenen Alpen. Ziegenfrischkäse, Fleisch vom Alpschwein und von ­kleinen ­Bauernhöfen, Brot und Eier, Obst, Beeren, Salate und Kräuter. Zu regionalen Hochgenüssen laden: Almhotel Hochhäderich Alpenarena Hochhäderich, Hittisau Tel. +43 (0)5513 8254-0 www.alpenarena.com Bergrestaurant Simma Bergbahnen Mellau, Roßstelle Tel. +43 (0)5518 2761 oder 2760 www.restaurant-simma.at Panoramarestaurant Bergbahnen Diedamskopf, Au-Schoppernau Tel. +43 (0)5515 4110-0 www.diedamskopf.at Berggasthof Elsenalpstube Damülser Seilbahnen, Uga-Express Tel. +43 (0)5510 297 www.elsenalpstube.at Hochalphütte Skigebiet Warth-Schröcken, Steffisalpbahn Tel. +43 (0)5583 4250 www.jaegeralpe.at

„Wilde Weiber“: Das „Kennenlernmenü“ aus der Schwanenküche

Das „Wilde Weiber“-Menü der Schwanen-­ Köchinnen Antonia Moosbrugger und ­Franziska Hiller führt in sieben leichten Gängen durch die Küche. Pro Gast werden unterschiedliche Gänge serviert. Zusätzlich werden ­persönliche ­Vorlieben, vegetarische Lebensweise oder ­Allergien berücksichtigt. Hotel Schwanen, Bizau Antonia und Wolfgang Moosbrugger Kirchdorf 77, 6874 Bizau Tel. +43 (0)5514 2133 www.schwanen.at

„Regionalmenü“

Warum das „Schiff“ laut den wichtigsten ­Gourmet-Guides eine der besten Küchen ­Vorarlbergs besitzt, hat wohl mehrere Gründe. Der Hauptgrund dürfte aber die ­Küchenchefin selbst sein, Mutter Metzler. Sich als Autodidaktin in hohe Haubensphären zu kochen sagt einiges über Talent, Motivation und Leidenschaft aus. Wesentlich dürfte jedoch die gelungene Verbindung ­zwischen traditioneller und moderner sowie internationaler und regionaler Küche sein. Zu den ehernen Gesetzen gehört, regionale vor importierten, frische vor konservierten, natürliche vor industriellen Rohstoffen zu verwenden. Hotel Das Schiff Familie Metzler 6952 Hittisau Tel. +43 (0)5513 6220 www.schiff-hittisau.com

„Kulturmenü“: Winter-Kulturtage in der Krone, Hittisau

Ein Menü genießen mit einem ortsansässigen Handwerker und dabei alles über Handwerk und Leben im Bregenzerwald erfahren – aus der Sicht eines Handwerkers, Skitourengehers und Kultur­ interessierten. Gasthof Krone Am Platz 185, 6952 Hittisau Tel. +43 (0)5513 6201 www.krone-hittisau.at

Kultur Angelika-Kauffmann-Museum

Winterausstellung: Das Beste Schwarzenberg zeigt seine Kunstschätze im Angelika-­ Kauffmann-Museum. Für die ­Ausstellung ­werden die bedeutendsten und wertvollsten Objekte der Angelika-Kauffmann-­Kunstsammlung der Gemeinde Schwarzenberg ausgewählt. Angelika-Kauffmann-Museum Brand 34, 6867 Schwarzenberg Tel. +43 (0)5512 26455 www.angelika-kauffmann.com

Frauenmuseum

Das Frauenmuseum in Hittisau, ein gelungenes Beispiel moderner Architektur, ist das einzige Frauenmuseum in Österreich. Seine attraktiv gestalteten Ausstellungen ermöglichen einen Blick in die Welt der Frauen in Vergangenheit und Gegenwart. Frauenmuseum Platz 501, 6952 Hittisau Tel. +43 (0)5513 6209-30 www.frauenmuseum.at

Franz-Michael-Felder-Museum

Das Museum ist dem Schoppernauer Schrift­ steller, Sozialreformer und Politiker Franz Michael Felder (1839 – 1869) gewidmet. Gezeigt wird Felders Leben und Werk mittels Zitaten, ­Bildern und Texten. Hinweise leiten den ­Besucher zu den Ausstellungsobjekten, zu Hör- und Klangstationen sowie zu markanten ­Schauplätzen seines Lebens. In Schaukästen sind Erstausgaben, bedeutende Drucke, Zeitungs­ artikel und persönliche Gegenstände ausgestellt. Franz-Michael-Felder-Museum Unterdorf 2b, 6886 Schoppernau Tel. +43 (0)5515 2495

Schauraum: Werkraum Depot

Das Werkraum Depot ist die gemeinsame ­Ausstellungsplattform für Möbel und Objekte aus dem Bregenzerwald. Auf 300 Quadratmetern zeigen die Mitglieder des Werkraum ­Bregenzerwald Möbel und Gegenstände des ­täglichen Gebrauchs: Tische, Stühle, Schuhe, Schaukeln, Sofas, Truhen, Holzschuhe u.a. Werkraum Depot Hof 633, 6867 Schwarzenberg Tel. +43 (0)5512 26386 www.werkraum.at

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Tipps der Redaktion Handarbeit: Textilwerkstatt

Hinter der Textilwerkstatt stehen vier ­engagierte Frauen, die die alten Handwerks­ techniken Klöppeln, Filzen, Gabeln, ­Stricken, Sticken, Weidenflechten und Weben ­revitalisieren und neu interpretieren. Textilwerkstatt Krumbach Glatz 67, 6942 Krumbach Tel. +43 (0)5513 8142 www.textilwerkstatt.at

Konzertreihe: „Wälderness“ Hirschen’s feiner Musiksalon

Unter dem Motto „Wälderness“ k­ onzertieren jeden Donnerstag im Hotel Hirschen in ­Schwarzenberg erlesene Jazz-, Blues-, Rockund neue Volksmusik-Ensembles mit Geheimtipp-Charakter. Hotel Gasthof Hirschen Hof 14, 6867 Schwarzenberg Tel. +43 (0)5512 2944 www.hirschenschwarzenberg.at

Sonne Lifestyle Resort Mellau

Hier spielt es sich ab! Lokale Veranstaltungen und ein abwechslungsreiches ­Kulturprogramm haben immer Saison und im „Margret Bischofberger Saal“ ein eigenes Zuhause. Sonne Lifestyle Resort 6881 Mellau Tel. +43 (0)5518 20100-0 www.sonnemellau.at

Sporthotel Steffisalp

Jeden Samstag spielen Livebands im Sporthotel Steffisalp in Warth. Sporthotel Steffisalp Bregenzerwaldstraße 36, 6767 Warth Tel. +43 (0)5583 3699 www.steffisalp.at

Kulturverein: bahnhof

Die Kulturinitiative bahnhof im ­ehemaligen Bahnhof Andelsbuch hat sich in den ­letzten J­ahren zu einem weit über die Grenzen Vorarl­bergs hinaus beachteten Kulturzentum entwickelt. Mit seiner spannenden Mischung aus lokaler (Alltags-)­Kultur und internationalen Acts dient der bahnhof als Vermittler zwischen der Kultur des Bregenzer­ waldes und internationalen Positionen in den verschiedenen Kultur­formen wie Musik, ­Literatur, Dichtung, Kunst und ­Performance. Kulturverein bahnhof Hof 347, 6866 Andelsbuch Tel. +43 (0)664 2507789 www.bahnhof.cc

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Galerie 365: Schnepfau

Das Projekt verfolgt die Idee einer 365 Tage im Jahr geöffneten Kunstausstellung ohne ­räumliche Begrenzung mit direktem Bezug zur umgebenden Landschaft. Die ­Konstruktion besteht aus vier Pylonen und einer an zwei Trag­seilen abgehängten Dachscheibe. Zwei ­Seiten sind als geschlossene Wandscheiben ausgebildet und fassen so den offenen Raum. www.juniwind.com

Kultur in Bewegung: HolzKultur Hittisau

Der Holz-Kultur-Weg durch und um das Dorf Hittisau schafft Verbindungen von Altem zu Neuem, von der Tradition zur Moderne und führt zum Holz: in die Natur, durch den Wald, über historische Holzbrücken, zu den Hand­ werkern und Holzbauten. Helga Rädler Ach 271, 6952 Hittisau Tel. +43 (0)5513 2441 Mobil: +43 (0)664 5793566 www.kulturinbewegung.at

Brauchtum: Funkensonntag

Mit Funkensonntag bezeichnet man den ersten Sonntag nach dem Aschermittwoch, also den ersten Fastensonntag. Der „­Funken“ ist ein um eine Funkentanne kunstvoll aufgeschichteter Holzturm, an dessen Spitze eine Hexenpuppe (Funkenhexe) hängt, die mit ­Schießpulver gefüllt ist. Mit der Abend­ dämmerung ­werden die Funken vor den Augen der ­Dorfbe­völkerung angezündet, die auf die Explosion der Funkenhexe wartet. Nach ­alemannischem Brauch soll damit der Winter vertrieben werden.

Weihnachtsmarkt: Schwarzenberger Advent

Der Schwarzenberger Advent besticht durch ein besonders stimmungsvolles Ambiente. Der wunderschöne, denkmalgeschützte ­Ortskern und seine kunsthistorisch beachtenswerte Pfarrkirche bilden die ideale Kulisse für Konzerte und Lesungen in der besinnlichen Advent- und Weihnachtszeit. Über 20 Ver­ anstaltungen stehen auf dem Programm: Mundartlesungen, Backkurse für Kinder, ­Konzerte und Ausstellungen. Beim stilvollen Adventmarkt auf dem Dorfplatz werden an zwei Tagen Kunsthandwerk, weihnachtliche Spezialitäten, antiker Christbaumschmuck und vieles mehr angeboten.

Sport Skifahren: Skifahren lernen mit dem Zauberstab

Die Skischule Schwarzenberg bietet für ­Kinder ein ganz besonderes Programm: In vier ­Stunden lernen Pistenflöhe Skifahren – mit Erfolgs­garantie! Mit einer eigens entwickelten Methode (eben mit dem Zauberstab) garantiert die Skischule, dass alle Kinder ab einem Alter von 3,5 Jahren nach vier Einzel­stunden die Übungshänge selbstständig befahren ­können. Sollte das Kind dieses Ziel nicht ­erreichen, fährt der Skilehrer gratis weiter, bis das Ziel erreicht ist. Information: Skischule Schwarzenberg Tel. +43 (0)664 2214075 www.skischule-schwarzenberg.at

Rodeln: Rodelbahn „Tannerberg“ in ­Alberschwende

In mehreren Kurven schlängelt sich die vier Kilometer lange Rodelbahn vom Brüggelekopf ins Tal, vorbei an malerischen, kleinen ­Häusern. Die Bahn ist teilweise recht flach, somit aber relativ ungefährlich und sicher. Die Familie Oberhauser präpariert sie täglich. Der nicht allzu lange Anstieg – etwa eine Stunde – und die geringe Steigung machen die Rodelbahn zum Familienerlebnis. Natürlich kann man sich auch mit dem Sessellift nach oben bringen ­lassen. Information: Familie Oberhauser Alpengasthof Brüggele, 6861 Alberschwende Tel. +43 (0)5579 4391 Mobil: +43 (0)664 9750855

Hornerrennen

„Horner“ werden die robusten Schlitten genannt, mit denen früher im Winter das Bergheu ins Tal gebracht wurde. Spektakulär ist es, wenn jeweils zwei Männer, ganz ­vereinzelt auch Frauen, mit viel Mut und ­Geschicklichkeit damit auf einer vereisten Piste fahren. ­Tradition sind diese Rennen in Sibratsgfäll, Au und Egg/Schetteregg.


Langlauf: Langlaufen im Naturpark ­Nagelfluhkette

In Sulzberg stehen für Freunde des Langlauf­ sports mehrere Loipen mit einer Gesamtlänge von über 20 Kilometern bereit. Ein Höhepunkt im Sulzberger Loipennetz ist die rund sechs Kilometer lange Panoramaloipe, die durch eine märchenhafte Winterlandschaft mit ­schnee­bedeckten Wäldern und einsamen Hochmooren führt und immer wieder mit neuen Blicken auf die namensgebenden Berge des Naturparks Nagelfluhkette überrascht. Wer es lieber sportlich mag, kann auf der für Wettkämpfe präparierten Clubloipe trainieren. Dienstags und donnerstags ist das am Abend sogar bei Flutlicht möglich – egal ob beim ­Skating oder im klassischen Stil. Information: www.naturpark-nagelfluhkette.eu

Ganz besondere Angebote: Kulinarische Schneeschuh­ wanderung mit ­Käsknöpfle aufs ­Hochälpele: Peter Steyrer Bödele 574, 6850 Dornbirn Tel. +43 (0)650 7811568 www.petersteyrer.at

Kombi-SchneeschuhAirboard-Tour:

Für alle, die Genuss mit etwas Spaß und Action verbinden wollen. Mit einem ­luftgefüllten Board steuert man mittels ­Gewichts­verlagerung die mit Schneeschuhen gemütlich erwanderten Hänge rasant ins Tal hinunter. Silvia und Lutz Schmelzinger Neugut 43, 6882 Schnepfau Tel. +43 (0)5518 20111 Mobil: +43 (0)676 7837820 www.outdoorinput.com

Eislaufen:

In Schoppernau kann man seine Kurven auf Natureis ziehen, in Alberschwende gibt es eine Eislaufarena mit Flutlichtanlage. Natureislaufplatz Schoppernau Unterdorf 2, 6886 Schoppernau Tel. +43 (0)5515 2495 www.au-schoppernau.at Eislaufarena Alberschwende Hinterfeld 865, 6861 Alberschwende Tel. +43 (0)5579 3319 www.alberschwende.at

Gleitschirmfliegen: Niedere – ­Sonderdach – Diedamskopf

Gleitschirmflieger fühlen sich auch im ­Winter im Bregenzerwald wohl. Wer sich den Traum vom Fliegen erfüllen möchte, findet im ­Bregenzerwald eines der besten Fluggebiete Europas, das auch im Winter gerne ­beflogen wird. Beste Voraussetzungen dafür bieten die Niedere in Andelsbuch, das ­Sonderdach in Bezau und der Diedamskopf in Au-­Schoppernau. Flugschule Bregenzerwald Wilbinger 483, 6870 Bezau Tel. +43 (0)5514 3177 www.gleitschirmschule.at

Outdoor-Attraktion: Im „Flying Fox“ von Vorarlberg nach Tirol

Grenzüberschreitend unterwegs mit dem „­Flying Fox“ in Warth – die Alpinschule ­Widderstein macht diesen Spaß möglich. Auf der Flying-Fox-Bahn in Warth-Schröcken ­rauschen Mutige von Vorarlberg nach Tirol. Die Anlage mit der 200 Meter langen Seilrutsche in 50 Metern Höhe zählt zu den spektakulärsten in Europa. Für die entsprechende Sicherheitsaus­ rüstung ist selbstverständlich gesorgt. FlyingFox-Fahrten sind jederzeit auf Anfrage möglich. Alpinschule Widderstein Haus Alpin Nr. 56, 6767 Warth Tel. +43 (0)660 2149207 www.alpinschulewidderstein.com

Flying Fox Park Safari

Sechs Flying-Fox- oder Zip-Line-Bahnen inmitten der Natur: Hoch auf dem Seil 20 bis 90 Meter über dem Boden geht es über wilde Schluchten mit atemberaubendem Ausblick und über den Bäumen dem Tal entgegen. Spaß, Erlebnis und Abenteuer sind garantiert! Abenteuerpark Schröcken Josef Staggl Heimboden 104, 6888 Schröcken Tel. +43 (0)664 7575500 www.alpinschule-schroecken.at

Tennis: Hotel Post Bezau

Die Tennishalle mit zwei Teppichplätzen gilt als schönste Tennishalle in Österreich. Die ­imposante Holzkonstruktion bietet einen überwältigenden Anblick. Unterrichtet wird hier nach der TULOT-Methode aus dem Profitennis. TULOT arbeitet mit unterschiedlichen ­Bewegungstechniken, die jeden Sportler auf individuelle Weise unterstützen.

„Der Bregenzerwald ist etwas für Menschen, die poetisch sind und gerne lachen.“ Felix Mitterer, der Standard

Werkraum Bregenzerwald

Im Bregenzerwald hat sich parallel zur neuen Architektur eine eigenständige, design­ orientierte Handwerkerszene entwickelt, deren Werke im In- und Ausland gefragt sind. Rund hundert der innovativsten ­Handwerker – vom Tischler bis zum Textildesigner – haben sich im Werkraum Bregenzerwald zusammenge­ schlossen. Als gemeinsame Plattform ­organisiert der Werkraum Ausstellungen, ­Wettbewerbe und Vorträge und widmet sich der Forschung und Entwicklung. Information: Werkraum Bregenzerwald Tel. +43 (0)5512 26386 www.werkraum.at

KäseStrasse

Die KäseStrasse ist keine Straße im herkömmlichen Sinn, sondern ein ­Zusammenschluss von Experten unterschiedlichster Disziplinen. Die Mitglieder – u.a. Sennereien, Käsewirte, Bauern­höfe mit Ab-Hof-Verkauf – ­organisieren das ganze Jahr hindurch Veranstaltungen, laden zu Verkostungen und weihen in die Geheimnisse der Käseproduktion ein. ­Stationen an der KäseStrasse sind neben Wirtshäusern und Sennereien zum Beispiel: der moderne Käsekeller in Lingenau, in dem viele Tausend Laibe Bergkäse reifen; das Käsehaus in Andelsbuch, das sieben Tage in der Woche geöffnet hat und die ganze Bandbreite an ­Bregenzerwälder Käse und Köstlichkeiten zum Verkauf anbietet; die Sennschule in Egg, wo man in einem Kurzkurs seinen ganz persönlichen Frischkäse herstellen kann. Eine eigene Broschüre, erhältlich bei ­Bregenzerwald Tourismus, informiert über die Stationen der „Erlebniswelt KäseStrasse“ und über das Veranstaltungsprogramm. Information: Tel. +43 (0)5512 2365 www.kaesestrasse.at

Tennishalle Hotel Post Bezau Brugg 35, 6870 Bezau Tel. +43 (0)5514 22 07 www.hotelpostbezau.com reisemagazin bregenzerwald · 49


Das Bregenzerwald Gewinnspiel 3-Täler-Skipass Der 3-Täler-Skipass gilt für 31 ­Skigebiete im ­Bregenzerwald, im Großen Walsertal, im Lechtal, in ­Balderschwang (Allgäu) sowie für die Skibusse. Zur Wahl stehen ­Skipässe für 2, 5 bis 21 Tage, Wahlabos für 2, 5 und 8 Tage sowie Saisonkarten. Hauptsaison 24. Dezember 2010 bis 8. Jänner 2011 29. Jänner bis 12. März 2011 Nebensaison Saisonstart bis 23. Dezember 2010 9. bis 28. Jänner 2011 13. März bis Saisonende 2011 Daten & Fakten 17 Skigebiete 93 Anlagen – davon: 1 Großkabinenbahn 4 Seilbahnen 31 Sessellifte 57 Schlepplifte und Übungslifte 259 km präparierte Pisten – davon: 96 km blaue 131 km rote 32 km schwarze Pisten

Ihre Chance, den Bregenzerwald persönlich kennen zu lernen! Ganz einfach mit dem Meinungsbarometer auf: http://ihremeinung.bregenzerwald.at Nutzen Sie unser Online-Meinungsbarometer und teilen Sie uns mit, wie wir das reisemagazin ­bregenzerwald für Sie noch besser machen können. Mit einem ­Mausklick können Sie damit folgende Preise gewinnen: 1. Preis: 1 Woche Urlaub für 2 Personen in einem ****Hotel mit Halbpension und 6-Tages-3-Täler-Skipass 2. bis 5. Preis: 3-Tages-3-Täler-Skipass für den Bregenzerwald 6. bis 10. Preis: Krimi von Peter Natter: „Die Axt im Wald. Eine Erzählung aus dem Bregenzerwald“ Teilnahmeschluss ist der 30. April 2011. Die Gewinner werden schriftlich verständigt. Teilnahmebedingungen: Schriftverkehr, Barablöse und Rechtsweg sind ausgeschlossen. Die Teilnehmer stimmen mit der Angabe ihrer Post- und E-Mail-Adresse sowie Telefonnummer jederzeit widerruflich der Verwendung dieser Daten zur ­Information und Werbung über Produkte sowie Angebote des Bregenzerwald Tourismus zu.

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Natürliche Kosmetik mit Wirkstoffen aus Wildsammlungen und eigenem organischen Anbau. Hergestellt in einer kleinen Manufaktur im Bregenzerwald. Frei von künstlichen Konservierungsstoffen, Polyethylenglykol (PEG) Verbindungen, Farbstoffen, Vaseline, Silikon und Paraffinöl.

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Das Wasser zum Essen.

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