Reisemagazin Bregenzerwald - Sommer 2025

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reisemagazin

Katharina Moosbrugger

Die Kräuterexpertin und ihre Kräuterwanderungen

Dafür ist ein Kraut gewachsen

Auf einmal über sieben Gipfel

Leben auf der Grenzlandalpe

Ein Faltenrock erzählt die Welt

Landwirte mit Visionen

Legendäre Aussichten beim Essen sommer

Zwei Michaels in einer Krone

GEMEINSAM MEHR FÜR DIE REGION.

WIR MACHT’S MÖGLICH.

NICHT DER EINZELNE VERBESSERT DIE WELT, SONDERN DIE GEMEINSCHAFT, DIE STÄRKER ALS ALLES ANDERE IST. DIE RAIFFEISENBANKEN IM BREGENZERWALD SIND AKTIVER TEIL DAVON.

Mit dem Magazin erscheint ein „Reisebegleiter Bregenzerwald“. Er bringt detaillierte Informationen für die Gäste der Region. Nach verschiedenen Themen geordnet, sind darin Vorschläge zu Aktivitäten im Bregenzerwald zu finden, etwa Wanderrouten samt kleinen Wanderkarten oder das Angebot an verschiedenen Outdooraktivitäten. Dazu kommen Programme für Familien mit Kindern, Hinweise auf kulturelle und architektonische Besonderheiten sowie die kulinarische Vielfalt der Gastronomie. Den Reisebegleiter erhalten Sie kostenlos bei Bregenzerwald Tourismus sowie im örtlichen Tourismusbüro und bei Ihren Gastgebern.

Die erste Auskunftsstelle

Das Informations- und GästeserviceCenter in Egg berät Sie über alle Belange des Bregenzerwaldes und über Ihren Urlaub. Hier finden Sie u.a. eine Verkaufsstelle für den 3Täler-Skipass, die Saison-Card Bregenzerwald im Sommer, Bregenzerwald Gutscheine, Kulinarisch Wandern, Kulinarisch Radfahren u.v.m.

Bregenzerwald Tourismus Gerbe 1135 | 6863 Egg Vorarlberg | Österreich T +43 (0)5512 2365 info@bregenzerwald.at www.bregenzerwald.at

Öffnungszeiten:

Montag bis Freitag von 9 bis 17 Uhr

Erleben Sie den Bregenzerwald auf unseren Social-Media-Kanälen unter @visitbregenzerwald

Autor*innen

Conrad Amber: Autor in Vorarlberg

Birgit Feierl: Germanistin und Autorin

Toni Innauer: Olympiasieger im Skispringen und Sportexperte

Carina Jielg: Kulturredakteurin beim ORF Vorarlberg

Babette Karner: Autorin in Vorarlberg Irmgard Kramer: Schriftstellerin

Bernhard Madlener: Journalist in Wien

Bartholomäus Natter: Musiker und Autor im Bregenzerwald

Peter Natter: Philosoph und Autor in Vorarlberg

Alois Niederstätter: Historiker in Vorarlberg

Birgit Rietzler: Dichterin im Bregenzerwald

Cornelia Kriegner ist Geschäftsführerin von Bregenzerwald Tourismus Leidenschaft

Als ich die Geschichten dieser Ausgabe des Reisemagazins gelesen habe, ist mir auf Anhieb als roter Faden, der sich durch alle zieht, das Wort „Leidenschaft“ eingefallen. Im Duden wird Leidenschaft wie folgt beschrieben: „große Begeisterung, ausgeprägte [auf Genuss ausgerichtete] Neigung, Passion für etwas, was man sich immer wieder zu verschaffen, was man zu besitzen sucht, für eine bestimmte Tätigkeit, der man sich mit Hingabe widmet“

Mit Hingabe und Präzision arbeitet Michael Baurenhas im Küchenteam vom Hotel und Restaurant Krone in Hittisau. Hier zeigt er ein Talent für das exakte Anrichten und Zubereiten von Vorspeisen. Präzision ist auch im Hotel Hirschen gefragt. Im traditionsreichen Haus haben sich Peter und Pia Fetz ein bauliches Juwel geschaffen, ein kleines Refugium mit allen Möglichkeiten. Oberhalb des Hirschen liegt das Bödele. Dort ist Katharina Moosbrugger, eine Cousine von Pia und Peter, leidenschaftlich gern. Bei ihren Wanderungen profitieren ihre Gäste von ihrem enormen Wissen um Kräuter.

Urlaubsland Österreich –Feedback geben und gewinnen! Hier geht es zur Umfrage: bregenzerwald.tmona.at

Eine ganz andere Leidenschaft bewegt Anita Lehner aus Mellau. Sie zeichnet sich durch ihre Begeisterung für Linien aus. Die Handwerkerin spielt mit ihnen äußerst gekonnt. Zum Handwerk kommt im Bregenzerwald auch das „Beinwerk“. Dazu organisiert Eric Leitner mit seinem Team alljährlich im September die Seven Summits Tour in Schröcken: 4.200 Höhenmeter gilt es unterwegs zu überwinden, gesammelt wird dabei mit Begeisterung für wohltätige Zwecke. Begeisterung zeigen vor allem junge Frauen wieder für eine alte Tradition. Nämlich für die vielleicht älteste Tracht im Alpenraum: die Juppe. Einmal im Jahr stellen passionierte „Jüpplerinnen“ den aufwändigen Juppenstoff in ihrer Riefensberger Werkstatt her. Schön, wenn Tradition und modernes Leben so harmonisch zusammenspielen. Was sie und alle anderen, die zu Wort kommen, eint: ihre Begeisterung, Freude und Hingabe – eben die Leidenschaft an ihrem Tun.

Zür ich Bodensee

Bregenzerwald

Vorarlberg – Österreich

Innsbruck Wien www.vorarlberg.travel

Vo rarlberg
Österreich
Bregenz
Faschina

Bregenzerwälder Baum-Ikonen 4

Alte Obstsorten wie Birnbäume

Mit der Kräuterexpertin unterwegs 6

Die Kräuterexpertin Katharina Moosbrugger erklärt bei Wanderungen, wozu welche Kräuter dienen können

Sieben Gipfel, gute Werke 12

Die Seven Summits Tour organisiert vom Team um Eric Leitner und Markus Greussing ist eine gewaltige Herausforderung, bringt aber nicht nur persönlichen Stolz, sondern auch Geld für einen guten Zweck

Das gute Leben im Hirschen 16 Eines der ältesten Hotels des Bregenzerwaldes, der Hirschen in Schwarzenberg, bringt Neues

I mach bloß Strich … 24 sagt die Handwerkerin Anita Lehner über ihre Linienwerke

Die Alpe über der Grenze 28 Bregenzerwälder betreuen im Sommer auch Alpen jenseits der Grenze in Deutschland: So auch Familie Bechter

Kolumnen: Aus der Luft gegriffen 9 Baummeldungen 19 G’hörig Wälderisch 27 Felder und Wälder 31 Aus dem Werkraum 38

Service: Kulturelle Treffpunkte 48

Gäste-Card Bregenzerwald & Großes Walsertal 50

Inhalt

Sommer 2025

20 Vom Lesen in sich selbst Der Philosoph Peter Natter über Goethes Epos „Faust“

22 Die edlen Wilden von Damüls Der Historiker Alois Niederstätter klärt Missverständnisse über die Walser auf

33 KäseStrasse Bregenzerwald Alp- und Bergkäse aus dem hinteren Bregenzerwald

34 Ein Faltenrock erzählt von der Welt

Die Produktion und Geschichte der Bregenzerwälder Juppe

40 Unabhängig, aber nicht isoliert Tanja und Markus Dorner produzieren auf ihrem Bauernhof auch Energie

42 Zwei Michaels in einer Krone Der Chefkoch und der Meister des Speisenanrichtens

46 Legendäre Aussichten Essen mit Ausblick in die Landschaft

Impressum: Herausgeber und Medieninhaber: Bregenzerwald Tourismus GmbH, Gerbe 1135, 6863 Egg, Österreich

Konzeption/Redaktion: Fuchs & Partner, Wien Konzeption/Gestaltung: Frank Broger Fotografie: Dominic Kummer Druck: Vorarlberger Verlagsanstalt GmbH. Produziert nach den Richtlinien des Österreichischen Umweltzeichens, UW-Nr. 1491

Hochstamm-Obstbäume

Oft sind es alte Sorten, deren Bäume ihren Obstertrag seit Generationen jährlich erbringen. Das Pflücken und Schütteln, das Klettern und Aufheben ist anstrengend, vielfach hilft die ganze Familie mit. Ob daraus ein herzhafter Most, ein edler Brand oder Einweckobst gewonnen wird, hängt von den einzelnen Sorten ab. Lageräpfel und Birnenringe ergeben über den Winter eine vitaminreiche Abwechslung. Streuobstwiesen sind Spitzenreiter bei der Artenvielfalt. Neben vielen Pflanzenarten leben hier Nützlinge und Bestäuber, fleißige Vögel sowie seltene Pilze und Flechten. Diese Flächen zu schützen und neu anzulegen sollte oberste Priorität sein und wird auch finanziell unterstützt.

Auf der Kräuterwanderung geht es auch am Bödelesee vorbei, einem Moorteich

Mit der Kräuterhexe unterwegs

„Unter dem Holunderstrauch hat man einst ehrfürchtig den Hut gezogen“, erklärt die Kräuterpädagogin Katharina Moosbrugger. Holunder galt als heilig, das hatte seinen guten Grund. Auf ihren Kräuterwanderungen macht Katharina klar, was man alles essen kann und wie gut es einem tut. Hier geben wir einen Vorgeschmack auf die Heilkräuter der Bregenzerwälder Berglandschaft

Warmer Dampf steigt aus dem Moor. Man könnte meinen, eine Hexe heize ihren Kessel an. Duftfäden aus Baumharz, Pfefferminze und feuchter Erde ziehen durch den Wald. Die „Kräuterhexe“ heißt Katharina Moosbrugger. Sie fühlt sich geehrt, wenn man sie so nennt. Sie brennt dafür, Mythologie und Volksheilkunde zu vermitteln. Altes Wissen füllt sie mit so viel Begeisterung, dass man während ihrer geführten Kräuterwanderungen sofort ins nächste Wollgras beißen oder von der Brennnessel kosten möchte. Bevor sie ihre Berufung in der heimatlichen Natur fand, musste sie aber erst um die halbe Welt reisen.

Katharina Moosbrugger wuchs im Berghof Fetz am Bödele oberhalb von Schwarzenberg auf. Ihr Kinderzimmer war über dem Felsenkeller, einer legendären Disco, in der Jugendliche ihre Wochenenden lautstark feierten. Im Katharina

Moosbruggers Hände mit Kräutern aus dem Hochmoor

Unterwegs

Winter stand sie jeden Nachmittag auf Skiern, im Sommer gab es für sie nichts Schöneres, als einen Strauß Wiesenblumen zu pflücken. Da ahnte sie noch nicht, dass das ihre große Leidenschaft werden würde.

Früh lernte das Wirtshauskind die hohe Kunst der Kommunikation. Offen und neugierig ging sie auf fremde Menschen zu. Als Jugendliche verließ sie das Bödele, lernte in der Villa Blanka in Innsbruck das Hotelhandwerk und suchte dann das Glück in der Ferne: London, New York, Costa Rica, Vietnam, Sylt, Arlberg und Kapstadt. Wo immer sie hinkam, saugte sie Sprache, Kultur und Brauchtum mit allen Sinnen in sich auf. Mit 32 Jahren besann sie sich auf ihre Wurzeln und kehrte wie Frodo zurück in ihr Auenland, in den Bregenzerwald.

Katharina Moosbrugger erklärt die Besonderheiten der Kräuter aus dem Hochmoor des Fohramoos am Bödele

Heute bildet Katharina Moosbrugger am Berufsförderungsinstitut in Feldkirch künftige Kräuterpädagog*innen aus. Interessierten bietet sie Kräuterworkshops, Schneeschuhwanderungen, Retreats sowie Hochmoor- und Waldwanderungen durch das Naturschutzgebiet „Fohramoos“ an. Gern auch barfuß. Sie führt Sie bei Sonnenaufgang zum Hochälpele oder begleitet Sie am Hochtannbergpass zum Körbersee, der vom Fernsehpublikum zum schönsten Platz Österreichs gewählt wurde. Influencer*innen aus der ganzen Welt finden den Weg zu ihr und lassen sich von der Magie des Waldes und Katharinas Geschichten betören – sie erzählt sie, wenn gewünscht, auch auf Englisch. Wir erfahren unmittelbar, wie man wann welche Kräuter pflückt, um sie zu

Tinkturen, Tees, Salben, Suppen und Gewürzen zu verarbeiten. „Sämtliche Vitamine und Mineralstoffe wachsen vor unserer Haustür.“ Der Löwenzahn drängt sich uns in seinem prächtigen Gelb förmlich auf. Von der Wurzel bis zur Blüte sei alles verwendbar. „Wir kriegen viel zu wenige Bitterstoffe, weswegen viele Menschen Probleme im Magen-Darm-Bereich haben. Löwenzahn ist unglaublich gut für Leber und Galle. Seine Wurzel regt die Bauchspeicheldrüse an, ebenso die Verdauung. Er gibt uns Kraft, wenn wir müde sind.“ Der Tee treibt Harn und Wasser. Das Lymphsystem wird angeregt, wenn man die Stängel der Pusteblume isst. Die Blüte beinhaltet Flavonoide, so erklärt uns Katharina, die wiederum gut für die Gefäße seien. Wir gehen ein paar Schritte weiter und bleiben unter einem Holunder stehen.

„Der Holunderbaum wurde so verehrt, dass man den Hut gezogen hat, wenn man an ihm vorbeigegangen ist“, erzählt Katharina. Im keltisch-germanischen Glauben hatte er eine starke mythologische Bedeutung. Die Göttin Holda hatte ihn sich als Lieblingsbaum auserkoren. Es war unter Strafe verboten, einen Holunder zu fällen. Das hätte dem Übeltäter und seiner Familie, ja dem ganzen Dorf großes Unglück gebracht. „Die Menschen hängten Krankheiten an den Holunderbaum und baten Frau Holda, sie in ihren Kessel zu rühren“, erzählt uns Katharina. Holunderblüten helfen gegen Grippe und Husten, senken das Fieber, lösen Schleim und stärken das Immunsystem. Die Beeren enthalten sehr viele Antioxidantien, die vor Stress und Entzündungen schützen und den Alterungsprozess verlangsamen. „Die Natur“, so Katharina, „schenkt uns zur richtigen Zeit, was wir brauchen: Holunderblüten helfen gegen die Sommergrippe, die Beeren mit viel Vitamin C schützen uns im Herbst vor Erkältungen.“

Die Breitwegerichblätter sind heuer, vom feuchtwarmen Wetter begünstigt, so groß wie noch nie. Der ideale

Aus der Luft gegriffen

Olympiasieger im Skispringen und Sportexperte – Toni Innauer aus dem Bregenzerwald

Kopf hoch!

Für Amphibien mag es kein großer Unterschied sein, ob sich ihr Kopf über oder unter Wasser befindet, sie bekommen immer genug Luft. Stimmt nicht ganz. Nur in den ersten Entwicklungsstadien sind sie in der Lage, auch unter Wasser „Luft zu schnappen“. Als Kaulquappe atmen die Tiere durch Kiemen, im Lauf ihrer Metamorphose werden sie dann zu Fröschen. Die Kiemen bilden sich zurück und die Atmung wird durch die Lunge und Haut übernommen. Also entweder oder.

Wir Menschen warten vergeblich auf derartig spektakuläre biologische Anpassung und das Wachstum von Kiemen. Trotzdem können wir uns durch Kulturtechniken unter Wasser, auf dem Wasser und als Zugabe sogar in der Luft bewegen. Pelikane, Eisvögel oder Kormorane können das übrigens ohne technologische Hilfsmittel.

Im Bregenzerwald dürfte der Prozentsatz an Schwimmenden in den letzten Jahrzehnten durch den Bau von schönen Orts-Schwimmbädern und das Angebot von Schwimmkursen deutlich gestiegen sein. Meiner Generation fehlten die schwimmenden Vorbilder im Elternhaus. Ähnlich wie beim Thema Aufklärung bewegte man sich in einer emotionalen Gemengelage aus Scham, Angst, gespieltem Selbstvertrauen, Bluff und zu hoher Risikobereitschaft. Das führte in meinem speziellen Fall zu einem seltsam gewundenen Weg zum „zertifizierten Rettungsschwimmer“.

Kaum jemand merkte, dass ich bis zum elften Lebensjahr nicht schwimmen, sondern nur sehr gut tauchen konnte. Bei meinem bademeisternden Firm-Göte Adolf hatte ich mir zwar den eineinhalbfachen Salto vom Dreimeterbrett abgekupfert. Um ihn um Rat bezüglich Schwimmen zu fragen, reichte der Mut aber nicht. Es ist mir entfallen, wie ich schwimmen lernte. Ganz genau erinnere ich mich aber an eine Schreckenserfahrung als Sprungtaucher. An einem der letzten Badetage des Jahres hatte ich mich vom Dreimeterbrett geschraubt. Wie immer tauchte ich an den Beckenrand, konnte aber den Handlauf nicht erreichen! Das Wasser war einen halben Meter abgelassen worden. Es hätte mein letzter Tauchgang gewesen sein können, wenn ich nach panischem Zickzacktauchen nicht zufällig in die rettende Leiter geprallt wäre.

Warum es Mönchen verboten war,

Brennnesselsamen zu essen, erfährt man von Katharina auch

Erste-Hilfe-Kasten einer Outdoor-Apotheke. Katharina zieht die Fäden aus einem Blatt und knüllt sie zusammen. In ein entzündetes Ohr gesteckt, ziehen sie mit einem natürlichen Antibiotikum die Entzündung heraus: „Anfangs fühlt sich das unangenehm an und der Knäuel wird schwarz.“

Die braunen Samen des Breitwegerichs blieben einst an Schuhsohlen hängen und fanden so den Weg nach Amerika, wo der Breitwegerich von Indigenen den klingenden Namen „Schuhabdruck des weißen Mannes“ erhielt. Die Samen beinhalten Schleimstoffe, quellen auf und legen sich im Inneren des Körpers wie ein schützender Film über Darmzotten oder Bronchien. Katharina trocknet sie, füllt sie in Gläser und streut sie ins Müsli oder über den Salat. Geröstet sind sie supercrunchy! „Statt zu verwenden, was am Wegrand wächst, wird uns eingeredet, Chiasamen aus Mittelamerika zu kaufen. Bevor uns das Gesundheitssystem die Eigenverantwortung abnahm, bekamen Kinder

Essigsocken, wenn sie Fieber hatten, und einen Tee aus Hagebutten, der achtmal so viel Vitamin C enthält wie eine Zitrone. Doch durch Corona ist etwas passiert: Immer mehr Menschen wollen wissen, was sie selbst tun können. Die Kräuterpädagogik boomt.“

Mönchen war es verboten, die Samen der Brennnesseln zu essen, weil sie die Potenz stärken. „Kleine Powernüsschen. Ob Nudel- oder Knödelwasser, alles würze ich mit meinen Kräutersalzen. So kann der Körper jeden Tag andere Vitalstoffe in kleinen Mengen aufnehmen. Brennnesseln sind der Eisenlieferant schlechthin. Die Kieselsäure hilft Haaren, Haut und Nägeln. Und eine Brennnesselsuppe im Frühjahr? Die gibt richtig Kraft.“ Wer sich von Katharina Moosbrugger mitreißen lässt, kann es kaum erwarten, verstaubte Teebeutel aus Küchenkästen zu räumen und sie mit heimischen Kräutern zu füllen, deren Namen, z. B. Quendel, Dost oder Augentrost, so betörend sind wie ihre Wirkung. Irmgard Kramer

Kulinarisch Wandern Bregenzerwald

Schritt für Schritt von Gang zu Gang

Der rundum genussvolle Wandertag mit Bergfrühstück, Mittagessen und süßem Ausklang, serviert in verschiedenen Berggasthäusern und Restaurants. Zur Auswahl stehen kulinarische Wanderrouten im Sommer und im Winter.

Preis pro Person: ab € 57

Kulinarisch Radfahren Bregenzerwald

Tritt für Tritt von Gang zu Gang

Das Tagesarrangement führt (E-)Mountainbiker*innen durch die eindrucksvolle Kulturlandschaft des Bregenzerwaldes. Inkludiert sind ein regionales Frühstück, Mittagessen und Dessert in verschiedenen Berggasthäusern und Restaurants.

Preis pro Person: ab € 56

Gutscheine erhältlich bei: Bregenzerwald Tourismus und ausgewählten Tourismusbüros www.bregenzerwald.at

Vom Bödele aus geht der Blick bis zum Bodensee

Sieben Gipfel, gute Werke

Was vor Jahren als Idee zu einer Nepal­ Reise begann, hat sich zum Fix­ Event ambitionierter Bergwander*innen entwickelt. Im September kommen sie in großer Zahl zusammen, um eine der anspruchsvollsten Wanderstrecken Österreichs zu absolvieren: die Seven Summits Tour Schröcken

„Wir planten damals eine Bergwanderung in Nepal“, erinnert sich Eric Leitner mehr als 15 Jahre zurück. Sein Begleiter Jürgen Strolz schlug vor, „nicht nur zu wandern, sondern dabei auch Geld für ROKPA-Projekte zu sammeln“. Der Einsatz für die internationale Hilfsorganisation ROKPA wurde so auch zum Herzstück der daraus entstehenden Seven Summits Tour Schröcken, die 2024 zum 16. Mal stattgefunden hat. Die Tour führt über eine Distanz von 47 Kilometern und 4.200 Höhenmetern, wobei die sieben Grenzberge von Schröcken in einem Rundweg bewandert werden. „Man startet an der Höferspitze und wandert dann entlang des Grats mit spektakulären Ausblicken auf die Lechtaler Alpen und den Widderstein“, erklärt Leitner. „Danach geht es weiter zur Juppenspitze, zur Mohnenfluh, zur

Braunarlspitze, dem höchsten Berg des Bregenzerwaldes, zum Hochberg, zum Rothorn. Das ist der vielleicht anstrengendste Berg der Tour. Und schließlich die Hochkünzelspitze.“

Dabei starten die Teilnehmenden zwischen zwei und sechs Uhr morgens in vier Gruppen, erklärt Angela Schwarzmann, Geschäftsführerin von Warth-Schröcken Tourismus: „Die meisten sind zwischen 14 und 16 Stunden

unterwegs. Die Schnellsten schaffen es in zehn Stunden, die Langsamsten brauchen vielleicht 18 oder 19 Stunden.“ So kommen auch die letzten Läufer*innen um etwa 20 Uhr im Ziel an.

Trotz der sportlichen Herausforderung steht der Wettbewerbsgedanke nicht im Vordergrund. „Wir wollen kein Mega-Event daraus machen“, sagt Leitner. „Es geht darum, Bewusstsein zu schaffen und anderen zu helfen,

Willen sehr viel erreichen kann.“

Sonnenaufgang auf der Mohnenfluh –unterwegs bei der Seven Summits Tour während man die Berge genießt.“ Jedes Jahr wird für ein spezifisches ROKPAProjekt gesammelt. 2024 waren es 777 Bildungsmonate für bedürftige Kinder in Nepal.

Für viele Teilnehmende ist die Tour eine echte Herausforderung. Herbert Schwarzmann, 64 Jahre alt und ehemaliger Bürgermeister von Schröcken, erzählt: „Die Summits haben mir gezeigt, dass man mit positivem Denken und

Besonders in Erinnerung blieb ihm seine erste Teilnahme 2011: „Ich konnte ab der Höferspitze das rechte Knie nicht mehr durchbiegen und musste rückwärtsgehend absteigen. Dabei hat mich ein anderer Teilnehmer gestützt.“

Auch die Ärztin Ulrike Lenz-Muigg, 47, machte einzigartige Erfahrungen.

„Die Bergwelt, der Sonnenaufgang, die

schönen Begegnungen – und schlussendlich, dass ich es geschafft habe.“ All das summierte sich zu einem unvergesslichen Erlebnis. Die Verbindung von sportlicher Herausforderung und wohltätigem Zweck motiviert viele Teilnehmende zusätzlich. „Das ist durchaus ein wichtiger Aspekt, wenn man auch noch was Gutes tun kann. Gerade wenn es die Ärmsten und Kinder betrifft, die gar nichts haben“, fügt Lenz-Muigg hinzu.

Unterhalb der Braunarlspitze mit 2.649 Metern liegt der Butzensee

Die Auszeichnung „Schröckner Gams“ wird regelmäßig an Personen verliehen, die sich rund um die Tour, die Region oder auch mit ihrem sozialen Engagement verdient gemacht haben. Einer der Preisträger ist Jodok Felder, der kurz vor der diesjährigen Auflage seinen vierzigsten Geburtstag feierte. Er erinnert sich: „Als ich am Rothorn ein kaputtes Gipfelkreuz sah, fragte ich bei der Gemeinde Schröcken nach, ob ich auf diesem Berg ein neues Gipfelkreuz errichten darf.“ Nach Genehmigung durch drei Gemeinden und einer Juryentscheidung wurde Felders eigener Entwurf ausgewählt und in einer gemeinschaftlichen Aktion errichtet.

Die Seven Summits Schröcken haben sich nicht nur als sportliches Event etabliert, sondern auch als Tourismusmagnet für die Region. Schwarzmann bestätigt: „Wir hatten Teilnehmende aus ganz Deutschland, der Schweiz, Liechtenstein, und sogar aus Finnland und Kanada. Viele verbinden das Event mit einem mehrtägigen Sommerurlaub in der Region.“ Dabei sei es auch erfolgreich gelungen, die Region als Reiseziel für Trailrunning-Begeisterte zu etablieren.

Im Zielbereich der Seven Summits Tour Schröcken herrscht eine Atmosphäre zwischen Erschöpfung und Euphorie. Hier treffen sich diejenigen,

Beim Abstieg von der Mohnenfluh. Danach wartet der höchste Gipfel, die Braunarlspitze

die bald nach Mitternacht gestartet sind, mit jenen, die erst zum Morgengrauen aufbrachen, und noch vielen Menschen mehr, die geduldig auf ihre Mütter, Väter, Geschwister, Kinder oder Freund*innen gewartet haben. Umarmungen werden ausgetauscht, Geschichten geteilt – und bereits Pläne für das nächste Jahr geschmiedet.

Das Engagement der Teilnehmenden und des Organisationsteams führt dazu, dass jährlich zwischen 40.000 und 50.000 Euro für wohltätige Zwecke gesammelt werden. „Es ist wichtig, das Bewusstsein dafür zu schärfen, anderen zu helfen, und das mit dem Bergsport zu verbinden“, betont Leitner. Die Gelder fließen in ROKPA-Projekte wie etwa Bildungsprogramme in Nepal, Kinderheime in Simbabwe, aber auch in Ernährungsprogramme oder die Frauenförderung durch Textilwerkstätten. Die Seven Summits Tour führt, so gesehen, weit über den Bregenzerwald hinaus. Bernhard Madlener

Das Ende in Schröcken: der Zieleinlauf der Seven Summits Tour
Von links: Marion Leitner, Angela Schwarzmann, Markus Greussing, Annette Stangl, Eric Leitner, Josef Böhler und Dorothea Staggl

Der neue Pool im Außenbereich des Hirschen wird ökologisch beheizt und ist das ganze Jahr über nutzbar

Foto: Florence Stoiber

Das gute Leben im „Hirschen“

Er gilt als der Platzhirsch unter den Wirtshäusern in Schwarzenberg, hat eine Geschichte mit Königen als Gästen und eine Zukunft voll des guten Lebens. Der „Hirschen“, den Pia und Peter Fetz von ihrem Vater übernommen und um einige bemerkenswerte Bereiche erweitert haben, geht in seine nächste Epoche

Einer der schönsten Dorfplätze weitum ist jener, der sich um den Brunnen in Schwarzenberg im Bregenzerwald gruppiert. Da findet sich alles, was man von so einem Platz erwartet: Kirche mit Kirchhof, Gasthäuser, alte und neue Wälderhäuser. Da ist nichts, was das Auge stört, aber vieles, was man erfreut sieht. Neben anderem den Gasthof „Hirschen“, ein altehrwürdiges Gebäude, Restaurant und Hotel, das auf eine lange Geschichte verweisen kann. Wir stehen im historischen Tanzhaus am Platz und schauen zum „Hirschen“. Meine Frau meint: „Das wunderbare,

alte Gasthaus hier, mit den markanten Treppenaufgängen, den drei Stockwerken und der aufgesetzten Gaupe ist wohl schon sehr alt?“ So ist es: Den „Hirschen“ gibt es seit 1755, hier haben auch schon bedeutende Persönlichkeiten gewohnt, etwa der deutsche Dichter Eduard Mörike. „Und heute, was zeichnet den ‚Hirschen‘ heute aus, außer dass er seit Jahrhunderten das Dorfgasthaus ist?“ Da machen wir es uns einfach, sage ich, und fragen bei den Chef*innen des Hauses, Pia und Peter Fetz, nach. Denn im „Hirschen“ ist vieles neu.

Wir gehen die schöne Steinstiege hinauf und betreten das einladende Haus. „Herzlich willkommen“, sagt Peter Fetz, der mit seiner Schwester den „Hirschen“ vor einiger Zeit von seinem Vater Franz übernommen und inzwischen Neuerungen durchgeführt hat, ohne das beschauliche, gemütliche Alte zu stören.

„Was wollt ihr zuerst sehen? Sicher das Badehaus.“ Der Weg führt hinter das Hotel in eine ländliche Idylle. Alte Bregenzerwälderhäuser gruppieren sich um einen intimen Platz, neben dem ein Pool von offensichtlich fröhlichen Gästen benutzt wird. Direkt dahinter das neue Badehaus. Wie selbstverständlich steht der kantige Holzbau von NONA Architektinnen zwischen den alten, geschindelten Häusern. Ein wunderbares Beispiel, dass sich Neues mit Altem gut verträgt, wenn denn die Qualität stimmt. Die verschiebbaren Holzlamellen im ersten Stock geben dem Bau in geschlossenem Zustand klare Fronten; wenn sie vertikal stehen, verleihen sie eine völlig andere, offene Struktur.

Wir gehen hinein. Alles helles Holz, mit großen Fenstern und wunderbaren Ausblicken auf die landwirtschaftliche Umgebung. „Schau mal, diese handwerkliche Präzision, im Ganzen und im Detail“, sagt meine Frau. „Natürlich Bregenzerwälder Handwerk“, antwortet Peter Fetz. Es ist ein bauliches Juwel, ein eigenes, kleines Refugium mit allen Möglichkeiten, das sich Peter und Pia Fetz hier verwirklicht haben. „Ja, es ist ein Traum, der hier wahr geworden ist“, meint er, „aber das Badehaus ist nicht der einzige Traum.“

Wir treten einige Schritte ins Freie, gehen vorbei am Pool in ein altes, großes Wälderhaus. Früher wurden hier Seminare abgehalten, heute finden sich da Ruheräume und eine „Bademantelbar“, denn in der eigentlichen Hotelbar ist man im Bademantel nicht so gern gesehen. Der Wein erweist sich aber hier wie dort als außergewöhnlich. Es gibt luxuriöse Wohnungen, bestens für Familien. „Da könnten wir auch einmal Urlaub machen“, meint meine Frau, „schau aus dem Fenster: nur schöne alte Häuser, ein Holzlager, Ausblicke in die Natur.“

Der Platzhirsch in Schwarzenberg, das Traditionshotel Hirschen
Sie realisieren Neues für ihre Gäste im Hirschen: Pia und Peter Fetz
Alles Holz: der Ruheraum im neuen Badehaus
Fotos: Mirco Taliercio, Julius Hirtzberger

Unter den alten Gasträumen des Hotels befindet sich besonders Interessantes: Drei Lagerräume, in denen riesige Schinken hängen, „von einem ausgesuchten Bauern, mehr als drei Jahre bleiben sie in diesem gleichbleibenden Klima“, sagt Peter Fetz. Dazu in vielen großen Gläsern Früchte und feines Gemüse, alles in Vorbereitung für den Winter. Fermentieren nennt man das, was hier geschieht, und meint damit, dass alles über biologische Prozesse frisch gehalten wird. In zwei hinteren Kellern lagern Weine, die großen französischen und die besonderen österreichischen. „Da könnte man mich eine Zeit lang einsperren“, sage ich –

„aber nicht ohne mich“, ergänzt meine Frau. Der Herr über diese Köstlichkeiten lächelt nur. „Einfacher könnt ihr das alles in unserem Restaurant genießen. In gemütlichen Räumen mit bestem Service.“ Wir wechseln in den danebenliegenden, vom holländischen Star-Gärtner Piet Oudolf inspirierten Garten –„mein Lieblingsplatz“, erklärt Peter Fetz – und lassen uns auf einer lauschigen Bank nieder.

„Warum dieser Aufwand für all diese schönen Dinge?“, frage ich Peter Fetz. Seine Antwort ist einfach – und dennoch unglaublich: „Wir streben nach dem guten Leben. Diese Möglichkeit bieten wir auch unseren Gästen.“ Walter Fink

Hier dinierten schon Könige und andere Berühmtheiten: der Speisesaal

Baummeldungen

Die „Stimme der Bäume“ Conrad Amber schreibt über die Bedeutung von Bäumen und seine Begeisterung für Wälder

Der neue alte Wald

Die Orte Langenegg und Lingenau teilen sich einen bewaldeten Bergrücken, den Rotenbergwald. Im Zuge der „Would 2050 Strategie“ wurde in den 1990er Jahren ein ehemaliger Fichtenwald behutsam und mit viel Wissen über die Naturzusammenhänge zu einem artenreichen Bergmischwald „umgestaltet“, dessen Besuch sich lohnt. Durch sorgsame Entnahme von vorwiegend alten Fichten entstand ein gestufter Mischwald aus klimafitten Baumarten wie Weißtanne, Bergahorn, Rotbuchen, Eichen und vitalen Fichten sowie wertvollen Straucharten, die mancherorts einen natürlichen Waldsaum bilden. Der Waldboden ist bedeckt von Kraut- und weiten Moosflächen, wie ein Märchenwald, in dem unzählige Jungbäume aufkommen, die den Wald der nächsten Generation bilden.

Von der Langenegger Seite über den Lindenweg kommt man zur über 200-jährigen Linde auf etwa 900 Meter Seehöhe am Bergrücken mit weitläufigem Talblick. Vor Jahrzehnten wurde sie durch einen Blitz beinahe gespalten. Die offene Stammwunde bis hinauf in die Krone ist inzwischen weitgehend überwallt und geschlossen. Im unteren Stammbereich klafft noch eine große Höhle.

Weiter über Felder und entlang von Streuobstwiesen bis an den Rand des Rotenbergwaldes. Dort führt ein ausgewiesener Wurzelpfad über eine kurze Hangstrecke zur Forststraße. Entlang dieser wurden zahlreiche Tafeln aufgestellt. Ihnen entnimmt man verständliche Informationen über den Plenterwald, die hier lebenden Baumarten und die Bewirtschaftung durchs Plentern.

Mich begleiten Studierende der Universität für Bodenkultur in Wien. Ihr theoretisches Wissen ist groß, doch ihre Überraschung auch. Denn so manche Theorie wird durch die hier erfolgreich ausgeübte Forstpraxis widerlegt.

Das muss man dem Bregenzerwald lassen: Bei aller Wertschätzung von Tradition hat er beim Waldbau die Nase vorn. Das zeigt der Erfolg seiner vitalen Mischwälder. Zu wünschen ist, dass mehr davon in Österreich entstehen und damit eine neue alte Form zukunftssicherer Waldflächen.

Mit Dr. Faust im Achtal

Der Philosoph Peter Natter nimmt sich ein Buch vor und liest es mit Blick auf seine unmittelbare Umgebung im Bregenzerwald

Alles fließt? Nicht alles fließt. Oder anders: Nicht alles, was fließt und sich entwickelt, geht in eine gute Richtung. Manchmal ist es einfach zu viel. Auch in der Natur. Damit bin ich, ob man es glauben will oder nicht, genau beim Thema: beim Dichterfürsten Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832) und seiner zweiteiligen Großdichtung „Faust“, die zwischen 1780 und 1832 publiziert wurde. „Vöglein schweigen im Walde“, heißt es in einem von Goethes wirkmächtigsten Gedichten, „Wanderers Nachtlied“. Es könnte ungewollt auch hierzulande auf diese Totenstille hinauslaufen, je lauter es in der Natur durch uns Menschen wird. Wir schätzen sie, aber eben nicht immer: Ruhe, Stille, Einkehr, all jene Grundbedingungen der Selbstfindung, des Wohlfühlens und der Einswerdung von Ich und (kleiner oder großer) Welt: „Der Einsamkeiten tiefste schauend unter meinem Fuß, / Betret’ ich wohlbedächtig dieser Gipfel Saum …“

So spricht Goethes Dr. Faust im vierten Akt des zweiten Teils der Tragödie. Da hat er schon viel Weltliches hinter sich gelassen. Er befindet sich also gewissermaßen in der Verfasstheit eines Touristen, der nicht nur nach Abwechslung, sondern nach echter Inspiration sucht, also nach dem, was der Bregenzerwald gern verspricht. Der nicht am wenigsten stichhaltige Trumpf des

Bregenzerwaldes ist seine Überschaubarkeit, wenn man auf den Gipfeln steht oder durch die Täler wandert. Die Überschaubarkeit resultiert aus seiner (relativen) Kleinheit.

Wie verhängnisvoll es ist, wenn einem seine Welt zu klein ist, bzw. wenn einer in die Kleinheit seiner Welt sich einzufügen nicht gewillt ist, das zeigt Goethe an seinem Dr. Faust. Er, der Unwillige, Unfähige geht unter, stirbt in Verblendung und Ruin. Der Markt, auch der touristische, verzeiht solche Hybris nicht. Kleine sind groß nur darin, im Kleinen zu wirken; wenn sie Großes tun wollen, stolpern sie in die Grube, die gegraben wird, während sie Fortschritt am Werk sehen.

Exakt dies sind die Lehren aus Goethes „Faust“. Die Geschichte vom armen verführten Gretchen gibt es ebenfalls, aber das sind höchstens epochenbedingte Propädeutika und nicht die zentralen Inhalte der Dichtung des bedeutenden Verwaltungsspezialisten und scharfen Zeitdiagnostikers Goethe. Auf der Wanderung im Achtal frage ich mich, worum es geht: um Denkweisen, die sich irgendwann durchsetzen gegen andere. Nicht etwa, weil sie besser sind fürs Leben oder fürs Miteinander, ja nicht einmal fürs Geschäft, sofern es denn darauf ankäme – nein, sie kommen auf, werden groß und mächtig, sie setzen sich durch, weil irgendwelche

unhinterfragten technischen oder politischen Gegebenheiten dazu verführen. Um Vernunft oder Wohlsein geht es dann schon lange nicht mehr: „So sind am härtsten wir gequält, / Im Reichtum fühlend, was uns fehlt“, jammert demgemäß hilf- und haltlos der zum kapitalistischen Unternehmer mutierte Wahrheitssucher Dr. Faust. Goethe, Dr. Faust und am eindringlichsten der teuflische Mephistopheles warnen mich vor schnellen, allzu gutmeinenden Erklärungen. Sie halten mich dazu an, das Phänomen Fort-

schritt an der Wurzel zu packen. Technik, ursprünglich unabdingbar für ein menschenwürdiges Dasein, ist zur Zauberei entartet; Zauberei, die die Welt entzaubert. Was Hilfe war, wird Hemmschuh: „Könnt’ ich Magie von meinem Pfad entfernen, Die Zaubersprüche ganz und gar verlernen, Stünd’ ich, Natur, vor dir ein Mann allein, Da wär’s der Mühe wert, ein Mensch zu sein.“

Das sind Dr. Fausts Worte, als es zu spät ist und nur noch die Gnade der Himmelskönigin ihn retten kann und wahrscheinlich auch wird. Faust im Achtal ist auch ein Blick in Abgründe mensch-

licher Unvernunft. Wer nachvollziehen will, was ich meine, findet den Text dazu im fünften Akt des zweiten Teils von Faust. Die Mühe, ein Mensch zu sein:

„Ja! sie sind’s, die dunkeln Linden, Dort, in ihres Alters Kraft. Und ich soll sie wiederfinden, Nach so langer Wanderschaft!“

So spricht Goethes Wandrer im Finale des „Faust“, und das sehr alte Mütterchen antwortet ihm mahnend: „Lieber Kömmling! Leise! Leise! Ruhe! Lass den Gatten ruhn!“

Es ist kein Glück und bereitet keine Freude, sich von Mephistopheles’ Logik bestätigt zu sehen:

„Man hat Gewalt, so hat man Recht.“

Dass diejenigen Recht haben, die am meisten Lärm verursachen, ist ein altes Lied; kein schönes und kein stimmiges, von aller Harmonie gar weit entfernt. Allerdings: Während kein Mensch mehr im „Faust“ auch nur blättert, ist alle Welt lautstark am Werk. Ich vermag darin keine Humanität zu erkennen, denke jedoch, dass es genau auf diese ankommt. Peter Natter

Sie kamen angeblich aus dem Wallis und ließen sich als Walser auch in Damüls nieder, um als Wehrkolonisten zwar freier als andere Bauern, aber im Kriegsfall zur Stelle zu sein. Später ergab die Stellung, dass sie für den Krieg weitgehend untauglich waren, die „kurzhalsigen“ oder „an den Beinen beschädigten“ Walser auf ihren Höfen

Wenn sich ein regionales Bezugssystem räumlich ausdehnt, spricht das für die Attraktivität der mit ihm verbundenen „Marke“. Das gilt ohne Zweifel auch für den Bregenzerwald. Er hat seinen alten historisch-politischen Rahmen längst gesprengt: „Vorderwald“ (Lingenau, Hittisau und Sibratsgfäll) sowie „Hinterwald“ von Egg und Schwarzenberg taleinwärts bis einschließlich Schoppernau samt der Exklave Krumbach/Unterlangenegg. Alberschwende sowie Sulzberg (mit Doren, Oberlangenegg und Riefensberg) wurden beinahe widerspruchslos vereinnahmt. Durch den Beitritt der Gemeinden Buch und Langen bei Bregenz zur

Regionalplanungsgemeinschaft Bregenzerwald expandierte die Talschaft sogar bis an den Rand des Rheintals. Ebenfalls nicht zum ursprünglichen Bestand zählte das Bergdorf Damüls, wo man noch heute eine spezielle Form des „Eigenseins“ pflegt. Romantisch beseelte Historiker und Reiseschriftsteller hatten auf der Suche nach unverfälschten „edlen Wilden“ nämlich entdeckt, dass mancherorts in Vorarlbergs Bergen ein besonderes, einst zugewandertes Völklein haust. Das literarische Garn war bald gesponnen: Vor Zeiten habe ein Teil der Bewohnerschaft des oberen Wallis aus Not die Heimat in alle Himmelsrichtungen verlassen. Von Feudalherren

Blick auf Damüls und Uga, historische Aufnahme um 1900

zur Besiedlung unwirtlicher Hochlagen angeworben, seien einige über Zwischenstationen bis nach Vorarlberg gelangt. Ihrer Herkunft gemäß nenne man sie „Walliser“ oder kurz „Walser“. Ob es sich um Alemannen, Burgunder oder Rätoromanen gehandelt habe, war, bis sich die erste Variante durchsetzte, heiß umstritten.

Auch im Hochtal des Argenbaches feierte das im Lauf der Zeit in Vergessenheit geratene „Walsertum“ nun seine Wiederauferstehung. Es lässt sich auf zwei Urkunden der Grafen von Montfort-Feldkirch aus den Jahren 1313 und 1326 zurückführen. Sie berichten von der Vergabe der Alpen Uga und Damüls an eine kleine Gruppe

Die edlen Wilden von Damüls

von „Wallisern“. Die ihnen gewährten Bedingungen waren günstig. Sie blieben „Freie“, schuldeten daher keine persönlichen Abgaben, leisteten keine Frondienste und durften sich nach Belieben verheiraten. Die zugewiesenen Güter, für die sie einen pauschalierten Jahreszins entrichteten, konnten unter dem Vorbehalt des herrschaftlichen Obereigentums vererbt werden. Einen Haken hatte die Sache aber: die Verpflichtung, den Grafen „mit Schild und Speer“ Kriegsdienst zu leisten. Der landeskundlichen Forschung galten die „Walser“ daher als „Wehrkolonisten“ oder gar als „Wanderkrieger“.

Heute wissen wir, dass die Ankömmlinge keine unberührte Bergwildnis vorfanden. Uga und Damüls – beide Namen werden als romanisch gedeutet – waren den Übergabeurkunden zufolge regelmäßig als Sommerweiden genutzte „Alpen“. Weitere Dokumente und ein an der Stelle der heutigen Kirche archäologisch erschlossenes älteres Gotteshaus weisen auf die Existenz einer „vorwalserischen“ Bevölkerung hin.

Nachdem mit der Ansiedlung der „Walser“ die Passlandschaft zwischen Rheintal, Walgau und hinterem Bregenzerwald hinreichend gesichert war, ließ die anfangs noch montfortische, bald aber habsburgisch-österreichische Obrigkeit das dortige Bergvolk weitgehend unbehelligt. Nur wenn sich beim besten Willen kein Einvernehmen erzielen ließ oder es eine schwere Missetat zu sühnen galt, führte der Weg zum Vogt nach Feldkirch.

Um die einstige Wehrtüchtigkeit war es nicht mehr gut bestellt. Als Kaiserin

Maria Theresia den Vorarlbergern befahl, Soldaten für das stehende Heer zu stellen, konnte sich Damüls entziehen, weil „wegen der bergigen Lage und mehr als anderswo beschwerlichen Feldarbeit entweder die Leute durchaus zu klein oder kurzhalsig oder beschädigt an den Beinen“ und daher für militärische Zwecke durchwegs untauglich seien.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts ging es mit der althergebrachten Verfassung und der jahrhundertelangen Autonomie als „Gericht“ und sogar als auf den Landtagen vertretener „Stand“ zu Ende. Damüls wurde zur Gemeinde herabgestuft und zunächst dem Gerichtssprengel von Bludenz zugewiesen, 1870 aber jenem des Bregenzerwaldes; wohl aus praktischen Gründen, denn der Weg nach Bezau war etwas kürzer als der in den Walgau.

Gänzlich einverleibt hat sich der „Wald“ das Bergdorf aber bis heute nicht. So zeigt denn auch das Damülser Gemeindewappen zwar die Bregenzerwälder Tanne, über ihr aber drei Sterne – die des Schweizer Kantons Wallis. Alois Niederstätter

Die offizielle Beschreibung des Damülser Gemeindewappens lautet im umständlichen Jargon der Heraldik: „Ein von Rot und Silber gespaltener Schild. Auf der Spaltlinie, aus dem Schildfuß sich erhebend, eine natürliche Bregenzerwäldertanne, begleitet von einem fünfzackigen silbernen Stern im roten und einem roten Stern im silbernen Feld. Über der Spitze der Tanne ein gleichartiger Stern in gewechselten Farben.“

(Vorarlberger Landesarchiv)

Ein Werk der Handwerkerin Anita Lehner

I mach bloß Strich …

… sagt Anita Lehner. Als Illustratorin „gschtrub“ sorgt sie für mehr Vielfalt in der Formenkultur des Bregenzerwalds. Sie ist auch für den Werkraum Bregenzerwald tätig und engagiert sich dort für ein umfassenderes, zeitgemäßes Verständnis von Handwerk, das eine Vielzahl an Tätigkeiten umfasst, die „handwerklich“ ausgeführt werden

Das Haus der Illustratorin Anita Lehner in Mellau. Ein offener Raum. Mein Blick schweift über die chromstählerne Arbeitsplatte hinaus in den Garten. Dort schießt ein Brennnesselbusch in die Höhe. Da beginnt Anitas Tag mit Kaffee und einer Zigarette. Jetzt macht sie sich an einer Kolbenmaschine zu schaffen, während ich nicht weiß, wohin ich zuerst schauen soll. Hier zeigt jemand mit viel Stil und Geschmack unbändige Lust, sich auszuleben, Altes und Neues wild zu mixen.

Chesterfield Sofas nebeneinander an der Wand. Am langen Esstisch gleicht kein Stuhl dem anderen. Ein schwarz lackierter, mit Leder überzogener Bauernstuhl; ein Freischwinger aus den 1960er-Jahren; alte Klassiker, neue unkonventionelle Stühle neben Flohmarktfunden. In der Ecke steht ein Eternitblock mit einer Porzellanlampe neben einem Raumteiler aus Filz, den Anita entworfen hat.

Ihr Arbeitsplatz liegt im Keller und öffnet sich ins Freie, aber hier, am viereinhalb Meter langen Küchentisch, arbeitet sie am liebsten. Der Espresso schmeckt wie in Wiens bester Kaffeeboutique. Ich betrachte die tätowierten Linien auf ihren schlanken Armen. Sie

spielt mit Linien. Diese winden sich über Papier bis hinein in eine Tiefgarage, in eine Bäckerei, über die Fassade eines Gartenhauses, in einem Sportgeschäft und auf riesigen Betonflächen.

Wer sie für die Gestaltung großer Wände engagiert, vertraut ihrem Können, verlangt nicht einmal Skizzen. „Wir besprechen vorher nur, ob ich Flächen, Farben oder Worte einschreiben soll.“ Dafür lässt sie sich, wenn’s nötig wird, mit einem Steiger in schwindelerregende Höhen hieven.

Gern bringt sie ihre Gedanken und Gefühle in Worten auf den Punkt, die sie auf Bildern, Karten, Vorhängen, Möbeln, Keramik und auf Fahrrädern illustriert. Hungrig nach neuen Projekten, hält sie die Augen stets offen. Sie probiert, setzt sich keine Grenzen in Bezug auf Materialien und Objekte. Ihre Freude an Neuem hat ihr die besten Zusammenarbeiten eingetragen.

Begonnen hat Anita Lehner in Innsbruck an der HTL für Werbegrafik und

Kommunikationsdesign. Es folgten ein paar Jahre als Grafikdesignerin in diversen Agenturen, 2008 machte sie sich selbstständig. Die rasante Digitalisierung war einer von mehreren Gründen, warum sie „nur“ noch als Illustratorin arbeitet – ihr geht es ums Handwerk. Ihr Firmenname war von Anfang da, schließlich sei sie selbst ein wenig „gschtrub“ – chaotisch, unangepasst, wild. Öfters bekommt sie gesagt, dass sie mit ihrer unkonventionellen Art in eine Großstadt gehöre. Aber nein: „In meinem Kopf ist zu viel los. Der Wirbel wäre mir zu viel.“ Sie nimmt ihre Umgebung intensiv und sensibel wahr. Das inspiriert sie, aber sie braucht auch Zeit für sich allein, um ihre Eindrücke einzuordnen. Die Gartenarbeit erdet sie ebenso wie ein Blick auf die Kanisfluh. Wie gern sie im Bregenzerwald lebt, zeigt sie auf hochwertigen T-Shirts und Taschen, die sie bedrucken lässt und in Aluformen verpackt, als wäre es aufzubackender Leberkäse.

Anita Lehner vor einem ihrer großen Linienwerke

Bei der Arbeit an einer Wand der Mittelschule in Doren

Als Künstlerin will Anita nicht bezeichnet werden. „Ich denke, dass alles, was aus uns Menschen herauskommt, etwas mit Kunst zu tun hat. Ich sehe mich als Handwerkerin.“ Sie engagiert sich im Vorstand des Werkraum Bregenzerwald. Anita möchte mehr Frauen und junge Menschen in den Verein holen, das Blickfeld erweitern, darüber diskutieren, was Handwerk bedeutet. „Warum wird ein Tischler, der eine CNC-Fräse programmiert, als Handwerker wahrgenommen und ich, die ich mit der Hand arbeite, als Künstlerin? Ich glaube, es gibt viele Randgruppen, die mehr mit Handwerk zu tun haben, als ihnen bewusst ist.“

Unsere Tassen sind leer. Anita verschwindet in ihr Chaoszimmer, um

etwas zu holen. „Hat nicht jeder ein Chaoszimmer?“, ruft sie, während ich in der Garderobe Anitas gschtrube Linien auf Hockern und Radschuhen entdecke und erneut die gelungene Inneneinrichtung kommentiere. Kürzlich wurde Anita von einem Journalisten des Radiosenders Ö1 gefragt, ob man im Bregenzerwald einen höheren Designanspruch hätte. „Wir geben sehr viel Geld für einen hohen Anspruch ans Wohnen aus. Die Wände müssen aus Weißtanne sein, die Böden aus Eiche, die Möbel vom Tischler. Aber schließlich schauen alle unsere Häuser gleich aus, obwohl es unendlich viele Materialien und Formen gäbe. Sehr schade.“ Sie schenkt mir eine gschtrub-Tasche. „Mit der kannst du in Wien einkaufen.“ Irmgard Kramer

G’hörig Wälderisch

Birgit Rietzler, Dichterin im Bregenzerwald, stellt typisches „Wälderisch“ vor

För din Profilbild

Für dein Profilbild

Uf’m Profilbild im Handy sötoscht eaz gliecha. Auf dem Profilbild am Handy solltest du gut aussehen.

Züh kan Lätsch und luag ned so schräg us’r Wösch!

Zieh keine Grimasse, schau nicht so schräg aus der Wäsche!

Schtand pfiefograd ane, tua sa tschäck-lässig wi mögle!

Stehe kerzengerade, gib dich so lässig wie möglich!

Bruscht ussar sa wiet as gaut, do Buh no wietr ije as wia sus.

Brust heraus, so weit es geht, Bauch noch weiter rein als sonst.

An Buggl macha gliechat dinn gär nix; ischt dinas klar?

Einen Buckel machen macht einen schlechten Eindruck, klar?

Füaß ned usläätsch, ned inlääscht, joo ned dödele-mäßig!

Fußstellung nicht auswärts, nicht einwärts, keinesfalls doof!

Ouga uf, abr ka Bollouga macha, ned schiela und ned blinzla!

Augen auf, aber nicht zu weit; nicht schielen und nicht blinzeln!

D Nasa ned gär z’hoh, sus reangat as dear i d’ Nasalöchr.

Die Nase nicht gar zu hoch, sonst regnet es dir in die Nasenlöcher.

Wia macht ma das schöanscht Gsicht: Ma dinkt a Schöas.

Wie macht man das schönste Gesicht: Man denkt an Schönes.

Anepfüotesgottundvatr, lauscht du di schleht fotografiera!

Ach du lieber Gott, lässt du dich schlecht fotografieren!

Woscht, ma söt hüt oafach i alla Schtucka ghörig eaz vorschtella.

Weißt du, man sollte sich heute auf jegliche Art gut präsentieren.

Abr du muscht di ned varkrampfa! Bea oafach du sealb!

Aber du musst dich nicht verkrampfen! Sei einfach du selbst!

Der Weg zur Grenzlandalpe unter dem Gebirgszug der Nagelfluhkette

Die Alpe über der Grenze

Christof und Magdalena Bechter aus Hittisau bewirtschaften mit ihren Kindern Johannes, Laura und Klara und deren Großeltern Tone und Rosi die Alpe Lache am Fuß der Nagelfluhkette im deutschen Allgäu. Grenzlandalpen im Allgäu haben im vorderen Bregenzerwald Tradition. Und die Bechters lieben es, jeden Sommer über die Grenze auf ihre Alpe zu ziehen

Im nordöstlichen Vorderwald verläuft die Grenze zum benachbarten deutschen Allgäu schon seit Jahrhunderten grün und weitgehend unbemerkt: Durch Wiesen und Wälder wandernd, hat man hier immer schon Staatsgrenzen überwunden, unbehelligt. Auch die Alpe Lache am Fuß der Nagelfluhkette zwischen zwei steil ansteigenden, grasigen Bergrücken liegt auf deutschem Staatsgebiet. Sie ist eine „Grenzlandalpe“, nur vom Lecknertal im Bregenzerwald aus gut erreichbar, und schon seit Jahrhunderten von dessen Bäuerinnen und Bauern bewirtschaftet.

In dieser Tradition ziehen jeden Sommer Christof und Magdalena

Bechter aus Hittisau mit ihren drei Kindern Johannes, Laura und Klara, Christofs Eltern Tone und Rosi und knapp 15 Kühen auf die Alpe Lache. Bis zum EU-Beitritt Österreichs 1995 gab es hier noch Zöllner. Sie kontrollierten die Alpleute ebenso wie die Kühe, erinnert sich Christof Bechter: „Jedes Tier, das mit auf die Alpe zog, musste verzollt werden.“ Mittlerweile ist alles etwas unkomplizierter geworden. Doch noch immer braucht jede Vorarlberger Kuh für ihren Sommer im deutschen Alpgebiet einen Pass, der den Grenzübertritt dokumentiert.

Die Bechters lieben das Leben auf der Alpe. „Man spürt hier oben eine tiefe Verbundenheit mit der Natur und den

Tieren: Das kann einen sehr glücklich und zufrieden machen.“ 1957 kam die Alpe in den Familienbesitz. Damals verbrachte Christofs Vater Tone als Vierjähriger seinen ersten Sommer in der urigen Alphütte. Später zog er mit Ehefrau Rosi und den Kindern Christof, Florian und Helene jeden Sommer hinauf. „Am Anfang gab es keinen Weg zur Alpe“, erzählt Christof. „Mein Vater und mein Großvater mussten alles mit Pferden über die steilen Wiesen hinaufschleppen. Den ersten, kleinen Pfad haben sie in mühsamer Handarbeit selbst angelegt.“ Erst 1998 wurde die kleine Straße gebaut. Sie erleichtert den Zugang zur Alpe Lache wesentlich. Strom und fließendes Wasser gibt es

Auch die Bechter-Kinder, wie hier Laura, helfen bei der Arbeit auf der Alpe mit

hier bis heute nicht. „So ein Leben auf 1.200 Meter Höhe ist hart“, lacht Christof. „Aber frei“, sagt Magdalena. „Eine Regendusche, Handyempfang und Licht auf Knopfdruck lernt man erst zu schätzen, wenn man darauf verzichtet“, schmunzelt Christof. Und Magdalena ergänzt: „Andere fahren in den Wellnessurlaub. Das brauche ich nicht: Mein erstes heißes Bad im Herbst ist Wellness in den eigenen vier Wänden!“

Das Alpleben, als seelischer Luxus, täte heute vielen Menschen gut, erklärt das junge Ehepaar. „Hier oben ist der Tag vom Rhythmus der Tiere und der Natur bestimmt. Die Arbeit ist hart,

aber gleichzeitig losgelöst von der Hektik im Tal.“

2016 haben die beiden geheiratet, seit 2017 verbringen sie jeden Sommer Zeit auf der Alpe Lache. Auch Magdalena, die aus Egg stammt, hat als Kind ihre Sommer auf einer Alpe verbracht: „Ich habe mir immer gewünscht, jemanden zu finden, mit dem ich diese Tradition mit meiner eigenen Familie weiterführen kann.“

Die drei Bechter-Kinder, der achtjährige Johannes, die fünfjährige Laura und die dreijährige Klara, kennen den Sommer bisher nur in der Abgeschiedenheit hoch oben in den

Allgäuer Bergen. „Unsere Laura war drei Wochen alt, als wir 2019 zum ersten Mal für den ganzen Sommer heraufgezogen sind.“ Keine Computerspiele, kein Fernsehen, kein Urlaub, kein Schwimmbad: eine Kindheit wie in alten Bilderbüchern. Samt der Freiheit, die Gegend rund um die Hütte von morgens bis abends auf eigene Faust zu erkunden.

„So etwas ist für viele Eltern und Kinder heute undenkbar“, sagt Magdalena. „Unser Nachwuchs lernt dabei, selbstständig und eigenverantwortlich zu handeln. Das ist Christof und mir sehr wichtig. Und ich bin immer in der Nähe, wenn sie mich brauchen.“ Zur „Nähe“ der Eltern wird auch moderne Technik genutzt: „Hier oben gibt es

Johannes und Laura helfen auf der Alpe … … ihren Eltern Christof und Magdalena beim Sennen

Sie machen ihren Hüter*innen eine Menge Arbeit: die Kühe auf der Alpe Lache

keinen Handyempfang. Deshalb geben wir Johannes, dem Ältesten, ein Walkie-Talkie mit.“

Arbeit und Freizeit sind auf der Alpe für die Erwachsenen wie für die Kinder eng miteinander verbunden. Johannes, Laura und Klara werden in die tägliche Alparbeit eingebunden. Sie helfen bei der Versorgung der Tiere und tragen das Wasser vom Brunnen in die Küche. Auch das Verhältnis der jungen Familie zu Christofs Eltern ist sehr eng: „Für meine Schwiegereltern wäre es ein komisches Gefühl, im Frühjahr nicht mehr auf die Alp zu ziehen“, sagt Magdalena. „Großvater Tone unterstützt uns nicht nur mit seinem Wissen und seiner Erfahrung bei der

Käseherstellung, er passt auch gemeinsam mit Rosi auf die Kinder auf, wenn wir mit Alparbeiten beschäftigt sind.“

Das Sennen, also die Herstellung von Käse auf der Alpe, hat Christof Bechter als Kind von seinem Vater gelernt: „Als ich zwölf war, musste mein Vater einen Sommer lang hin und wieder im Tal arbeiten. Damals habe ich das erste Mal ganz allein gesennt. War etwas unklar, habe ich ihn am Nachmittag gefragt, wenn er zurückkam. Dass ich schon so früh Verantwortung übernehmen durfte, hat mir als Kind sehr viel Motivation und Selbstvertrauen gegeben.“

Die Bechters verkaufen ihren Käse vor allem an Stammkund*innen aus dem Allgäu: „Viele kommen

Felder und Wälder

Birgit Feierl schreibt über den berühmtesten Autor des Bregenzerwaldes, Franz Michael Felder

Kinder haften für ihre Eltern Wie in vielen dörflichen und der Tradition verpflichteten Regionen, spielt auch im Bregenzerwald des 19. Jahrhunderts der soziale und ökonomische Status eine überragende Rolle: nicht nur im echten Leben, sondern auch in Franz Michael Felders literarischen Texten. Seine Hauptfiguren sind Söhne oder Töchter aus Bauernfamilien, aber er thematisiert auch das bittere Schicksal der Ausgestoßenen und Heimatund Mittellosen. Die Herkunftsfamilie und das Haus, in das hinein eine Figur geboren wurde (falls es überhaupt eines gab), prägt das Ansehen der Nachkommen nachhaltig. Da lesen wir etwa vom Kaspale in „Nümmamüllers“ (der Name ließe sich frei mit „keine Müller-Familie mehr“ übersetzen), wie er, der verwaiste Sohn eines mittellosen, aus Graubünden eingewanderten Bettlers, sich mit Taggeschäften über Wasser hält. „Still und ganz allein“ lebt er in seiner winzigen Behausung „so ödelig wie in einem Grab“.

Auch Jos, Hauptfigur im Roman „Reich und Arm“, muss als Sohn der „unbeliebten“ Schnepfauerin schmerzlich erfahren, wie die „Sünden der Eltern noch an den Kindern gestraft“ werden. Seine Mutter aus armem Haus muss sich schon früh als Magd verdingen; dabei verliebt sie sich in einen Fuhrknecht, „mit dem ernsthaft vom Heiraten geredet wird“ (literarisch umschrieben die wohl zufällige Zeugung des Sohnes). Tragischerweise wird der Geliebte in den Krieg eingezogen und fällt, das Mädchen wird als „leichtsinniges Geschöpf“ aus dem Dorf gejagt. Ohne Freunde und Verwandte lebt sie mit ihrem Kind in einer armseligen Hütte im Nachbardorf. Ihr einziger Ansprechpartner ist der tote Geliebte, dessen „freundlichen Blick sie in trüben und frohen Stunden vor sich zu sehen glaubte. Er war der einzige, mit dem sie sich besprach über die Zukunft ihres Josef.“

Doch sowohl für das Kaspale als auch für den Jos (und damit auch für seine Mutter) gibt es ein Happy End: Beide heiraten in ehrwürdige Familien ein und gewinnen so die „Liebe und das Vertrauen aller im Dorf“, denn, wie der Erzähler zugeben muss, ist die „Hauptursache“ für die Akzeptanz, dass man „eine Bauerschaft hatte und verheiratet war“.

regelmäßig mit dem Mountainbike oder zu Fuß zu uns herauf, um Käse zu kaufen.“ Für die traditionelle Käseherstellung, die den Bechters am Herzen liegt, ist es ein großer Vorteil, dass die Alpe Lache auf bayerischem Gebiet liegt. Im Freistaat gelten etwas andere Hygienevorschriften als in Vorarlberg, daher konnten sie viele alte Traditionen bewahren – wie auch im Bregenzerwald manche Sennen. Die Milch, die über Nacht in Holzbottichen, sogenannten Gebsen, gelagert wird, wird morgens direkt in der Alphütte in einem holzbefeuerten Kupferkessel zu Käse verarbeitet. Danach säubert Christof das Senngeschirr wie früher nur mit Molke – und nicht mit Reinigungsmitteln. Der fertige Käse reift

in einem Erdkeller unter der Hütte, in dem die Temperatur auch im Hochsommer nie mehr als 13 Grad Celsius beträgt.

Aber nicht nur die Verarbeitung bestimmt, wie der Alpkäse schmeckt, sagt Christof: „Im Frühling, wenn die Futterkräuter besonders reichlich wachsen, schmeckt man das auch im Käse. Wenn die Kühe Anfang September nichts mehr finden, ist es für uns Zeit zu gehen.“

Während des Winters leben die Bechters auf ihrem kleinen Hof in Hittisau, wo sie ihre Kühe halten und versorgen. Zusätzlich arbeitet Christof, Absolvent einer landwirtschaftlichen Fachschule und gelernter Zimmermann, im örtlichen Biomasse-Heizwerk: „Im Winter

gibt es dort viel zu tun, im Sommer etwas weniger: für mich eine ideale Kombination.“ Für Magdalena, die im Bregenzerwald in vielen sozialen Projekten sehr aktiv ist, käme es nie in Frage, außer Haus zu arbeiten, solange die Kinder klein sind: „Ich möchte so lange ganz bei ihnen sein, wie sie mich brauchen. Denn diese wichtige erste Zeit kann uns niemand mehr geben oder nehmen.“ Babette Karner

Grenzlandalpen

Insgesamt werden 25 Alpen im Balderschwanger und Oberstaufener Alpgebiet von Vorarlberger*innen bewirtschaftet. Alle diese Alpen werden für die Viehhaltung genutzt. Bei manchen davon werden auch vorbeikommende Wandernde bewirtet.

Die Bechters vor ihrer Grenzalphütte: Klara, Christof, Johannes, Magdalena und Laura

Sag „Käse“, das bringt ein Lächeln

Die bekannteste regionale Spezialität des Bregenzerwaldes ist der Käse. Im Verein KäseStrasse Bregenzerwald arbeiten über 180 Mitglieder daran, die Qualität dieses traditionellen Produkts zu bewahren

Alp- und Bergkäse tragen seit langem zur kulinarischen Tradition des Bregenzerwaldes bei. Der Verein KäseStrasse mit seinen Sennalpen und Sennereien macht es sich zur Aufgabe, diese Tradition hochzuhalten. Sie achten auch darauf, die Qualität der Bregenzerwälder Käseproduktion zu fördern. Kennenlernen und genießen kann man sie unter anderem in der „Genusswelt“ des Bregenzerwälder Käsekellers. Aber auch in den Hofläden der Produzent*innen, in den Dorfsennereien sowie in der Gastronomie und Hotellerie des Bregenzerwaldes. Hier werden einige Alpen und Sennereien des hinteren Bregenzerwaldes vorgestellt, in denen der Käse entsteht.

Bergkäserei Schoppernau schoppernau

Das sagen die Senner: „Unsere Tradition der Handwerkskunst und Qualität spiegelt sich in jedem Schritt unserer Produktion wider: angefangen bei der sorgfältigen Auswahl der Rohstoffe bis hin zur liebevollen Verarbeitung in unserer Bergkäserei. Jeden Tag liefern 22 Milchbauern aus Schoppernau frische Heumilch direkt in die Bergkäserei. Nur naturbelassene Milch wird für den Schoppernauer Bergkäse verwendet. Nach einer Reifezeit in unserem Keller von drei, sechs oder sogar zehn Monaten gelangen die verschiedenen Käsesorten in den Verkauf. Unsere Geschichte sowie Informationen zu Produktionsschritten und Käsesorten erleben und erhalten Sie bei Sennerei-Führungen.“ www.bergkaeserei.at

Vorsäß Boden au

Als Vorsäß bezeichnet man Hütten und Weideflächen für Kühe zwischen Tal und Hochalpe. Fünf Landwirte und der Senner Wolfgang Simma bewirtschaften das Vorsäß Boden am Fuß des Zitterklapfen von Mai bis Juni und im September. Während dieser Zeit sennt Simma im Vorsäß, es werden Alpbutter und Alpkäse hergestellt. Auf 1.200 Meter Seehöhe gelegen, gehört das Vorsäß Boden mit seiner Kapelle zu den größten Sennvorsäßen im Bregenzerwald. Hier weiden rund fünfzig Kühe, angeboten werden die genannten Alpprodukte. Wolfgang Simma, Rehmen 52, 6883 Au T +43 (0)664 2712572

Alpe Hinterüntschen schoppernau

Von einem Vorsäß aus geht es ab Juni auf die Hochalpe, dort grast das Vieh bis Mitte September. Auf der Alpe Hinterüntschen arbeiten in dieser Zeit Jenny und Michael Feuerstein mit ihren Töchtern Ida und Anna sowie einem „Pfister“, einem jungen Helfer. Sie versorgen rund sechzig Kühe, darunter auch Kälber, dreißig Schafe,

zehn Schweine und fünf Hühner. Ihr Angebot auf der Alpe umfasst Alpbutter, Alpkäse, Sennsuppe und Weichkäse, außerdem eine Älplerjause. Ihre Produkte findet man auch in einem SB-Kühlschrank bei ihnen im Tal. Michael Feuerstein, Schrecken 382, 6883 Au T +43 (0)664 4956434

Alpe Mitteldiedams schoppernau

Der Diedamskopf ist sommers wie winters ein beliebtes Ausflugsziel, auch dank seiner Bergbahn zum Gipfel. Unterhalb der Mittelstation liegt die Alpe Mitteldiedams auf 1.545 Meter Seehöhe. Sie wird von Elke und Helmut Feuerstein mit ihren Kindern bewirtschaftet. Sie kümmern sich um rund 30 Kühe, 20 Schweine, Hühner, Hasen und Kitze. Pro Sennsommer entstehen hier rund 200 Laibe Alpkäse, dazu kommen Alpbutter, Sig, Ziegenkäse und Joghurt. Auf der Terrasse finden rund 60 Gäste Platz. Aufgetischt werden eine Älplerjause, außerdem Raclettebrot, Kuchen und Pudding aus Alpmilch. Elke und Helmut Feuerstein, Schrecken 501, 6883 Au, T +43 (0)664 7994809

So sieht eine Juppe aus. Sie wird auch heute noch in mühsamer Handarbeit erzeugt

Ein Faltenrock erzählt von der Welt

Sie ist die vielleicht älteste Tracht des Alpenraums und wird heute noch von vielen Bregenzerwälderinnen getragen: die Juppe. Das Wissen um ihre Herstellung, seit Generationen mündlich weitergegeben, wird seit zwanzig Jahren in der Juppenwerkstatt in Riefensberg bewahrt und praktiziert. Ein Faltenrock, der im Bregenzerwald von Schönheit und der weiten Welt erzählt

Darf eine Juppe nass werden, fragt eine Frau bei der Führung durch die Juppenwerkstatt Riefensberg. Mit ihr wartet eine Gruppe von Seniorinnen aus Sachsen, einer ehemaligen Textilhochburg in Deutschland, auf eine Antwort. Die Frauen haben ihr Arbeitsleben mit Stoff, Nadel und Faden verbracht. Aber was sie hier hören, ist neu und ungewohnt. „Nässe macht die Falten kaputt. Sie werden deshalb keine Bregenzerwälderin in Juppe bei starkem Regen sehen“, lautet die Antwort.

Eine Juppe besticht durch ihren tiefschwarzen Glanz, ungewöhnliche Steifigkeit und feingliedrige Fältelung. Einmal pro Jahr geht die Werkstatt zur Herstellung neuer Juppenstoffe für wenige Tage in Betrieb. In der übrigen Zeit finden hier Führungen statt. Im Bregenzerwald gilt die Tracht als wertvoller Schatz, der bei richtiger Pflege, Aufbewahrung und Achtsamkeit beim Tragen über Generationen weitervererbt werden kann. Auch das Wissen um die Erzeugung des Stoffes wird weitervererbt. Es braucht dafür

kein Patent. Die Herstellung ist weder kopierbar noch digitalisierbar. Stattdessen braucht es das Wissen der Hände, das Gedächtnis von Augen und Ohren der Frauen, die durch Immer-wieder-Tun die richtige Arbeitstemperatur und Feuchtigkeit des Stoffes fühlen, Schwarznuancen sehen, die notwendige Steifigkeit des Stoffes hören. „Wenn der Leinenstoff, das Grundmaterial der Juppe, genügend Leder-Knochenleim aufgenommen und die Trocknungsphasen auf dem Rasen an der Sonne abgeschlossen sind, dann klingt der Stoff, wenn man ihn schüttelt, hell. Fast ein bisschen wie Pergament“, erzählt Maria Rose Steurer-Lang. Die Gruppe erhält einen kurzen Überblick über die aufwändigen Arbeitsschritte zur Herstellung einer Juppe. Eine Juppe kann man

nicht fertig kaufen – man kann den Stoff der Regionaltracht in der Manufaktur in Riefensberg bestellen und im Herbst abholen. Näherinnen, Stickerinnen, Knüpferinnen, Hut-, Kappen- oder Schappelemacherinnen (das Schappele ist ein Krönchen zur Tracht) und Goldschmiedinnen investieren in der Folge unzählige Arbeitsstunden in die Fertigung von Trachten.

Davor jedoch gilt es den Stoff des Rockes zu bearbeiten, zu dem zu veredeln, was die Juppe ausmacht. „Das tiefschwarz gefärbte Leinen wird in mehreren Schritten mit Leder-Knochenleim appretiert, um das Gewebe steif und elastisch zugleich zu machen. Dann ,übernimmt‘ eine 115 Jahre alte Maschine: Der Stoff wird mittels Druck, Reibung und Wärme bearbeitet, bis er glänzt. Ein sehr heikler Vorgang,

Der Juppenstoff wird mit einem speziell hergestellten Leim veredelt

An der Fältelmaschine wird der Stoff kunstvoll in Falten gelegt

An der Glästmaschine bekommt der Juppenstoff seinen Glanz

Das Besticken des Bleatz, des Miederschmucks der Juppe, mit Goldfäden

Sie engagieren sich in unterschiedlicher Weise für den Erhalt einer Kulturtradition: einige Mitglieder des Teams der Juppenwerkstatt Riefensberg

denn ist er zu feucht, verliert er seine Leuchtkraft; ist er zu trocken, wird seine Oberfläche rau.“ Jetzt folgt der Fältelvorgang. Die Maschine, mit der gearbeitet wird, ist rund 150 Jahre alt. Sieben Millimeter tiefe Falten werden durch Druck, mit Feuchtigkeit und Wärme in den Stoff „gelegt“. Zuletzt wird der Stoff siebenmal abgebunden und ein halbes Jahr lang hängend gelagert. In der Werkstatt sind einige dieser Stoffrollen zu sehen: das Rohmaterial für die Juppe. Weit mehr als ein Kleidungsstück – ein Kulturgut, in dem Identität, Geschichte und Haltung des Bregenzerwaldes eingeschrieben sind. Maria Rose Steurer-Lang ist stellvertretende Leiterin der Juppenwerkstatt. Die Juppe ist für sie ein „unwahrscheinlich ästhetisches Produkt“. Dabei gehört die gebürtige Eggerin nicht zu den klassischen Juppenträgerinnen. „In meiner Generation war das Tragen der Tracht verpönt, das galt als

rückständig, heimattümelnd. Gleichzeitig wurde mir das Tragen der Juppe familiär vorgelebt: Meine Großmutter, eine stolze Frau, trug die Juppe täglich, meine Mutter hat darin geheiratet und zog sie zu festlichen kirchlichen Anlässen an. Die heutigen jungen Frauen haben wieder einen völlig anderen Zugang zur Wäldertracht, als wir es hatten – Erbstücke werden wertgeschätzt, mit Freude getragen, neue Juppen bestellt.“ Was die Tracht bedeute, habe sie erst während des Studiums der Kunstgeschichte begriffen. „Die Juppe hat sich in ihrer Grundform über viele Jahrhunderte erhalten, sie gilt als eine der ältesten Trachten des Alpenraums. Jetzt könnte man vorschnell meinen, das sei, weil man im Bregenzerwald verbissen an Traditionen festhielt und von den Entwicklungen der Mode außerhalb des Tals nicht viel mitbekam. Es war gänzlich anders: Die Wälderinnen wussten ganz genau

um die Strömungen der Mode draußen in der Welt Bescheid, nicht zuletzt auch durch ihre Männer, die als Stuckateure und Baumeister zu Zeiten des Barocks und später in den Städten tätig waren und das Neueste an Moden ins Tal mitbrachten. Die Grundform der Juppe blieb über Jahrhunderte nahezu unverändert. Man hielt an einem Träger- oder Kurzmiedergewand fest, ohne aber auf eine Anpassung an das mitteleuropäische Modeempfinden verzichten zu müssen. Das Geheimnis liegt in einer speziellen Schlingstichtechnik, die eine figurnahe Silhouette des Gewandes bei gleichzeitiger Dehnbarkeit des Oberteils ermöglicht.

Die Frauen konnten sich in der Juppe bewegen, ohne einengende Mieder, die das Modediktat über Jahrhunderte zu einem Must-have erkor. Die Wälderinnen hatten Luft zum Atmen. Und zum Denken.“ Carina Jielg

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Wald und Welt bregenze rw ald

Eine akustische Reise durch den Bregenzerwald. Wir gewähren einen Einblick hinter die Kulissen, blicken über den Tellerrand hinaus und tiefer in den Bregenzerwald hinein.

Zu hören auf bregenzerwald.at/podcast und überall, wo es Podcasts gibt.

Schaufenster für regionales Handwerk

Bregenzerwälder Handwerk präsentieren und vermitteln ist die Aufgabe des Werkraum Bregenzerwald

Werkraum Bregenzerwald

Werkraum Haus

In Andelsbuch steht das vom Schweizer Architekten Peter Zumthor entworfene und von Mitgliedsbetrieben errichtete Ausstellungs- und Veranstaltungsgebäude. Im Werkraum Shop sind regional hergestellte Handwerksprodukte und einschlägige Fachliteratur erhältlich. Das Café bietet Getränke und Kuchen aus der Region und lädt zum Verweilen ein.

Handwerk begreifen

Als Impulsgeber und Plattform wird das regionale Handwerk im Werkraum Bregenzerwald erlebbar. Neben Ausstellungen werden Workshops und Vorträge zu verschiedenen handwerklichen Themenschwerpunkten angeboten.

Rahmenprogramm Öffentliche Führungen finden jeweils am Mittwoch, 11 Uhr und Donnerstag, 16 Uhr statt. Auf Anfrage werden individuelle Führungen für Gruppen angeboten. Im Rahmen des Kinderprogramms können Kinder die Ausstellung entdecken und Handwerk begreifen.

Öffnungszeiten:

DI – FR, 10 – 18 Uhr; SA, 10 – 16 Uhr SO, MO und Feiertage geschlossen

Weitere Informationen auf www.werkraum.at

Tisch 1 x 3 Bretter

1 x 3 Bretter bricht bewusst mit konventionellen Vorstellungen davon, wie ein Fuß mit einer Tischplatte abzuschließen hat. Das lokale bäuerliche Verbindungsprinzip der keilförmigen Gratleisten wird mit moderner abstrakter Gestaltung verbunden und schafft mit erstaunlicher Einfachheit einen skulpturalen Wert. Weißtanne massiv, 180 x 45 x 45 cm und 80 x 80 x 35 cm

Einreichung: Gerhard Berchtold Zimmerei GmbH, Manfred Berchtold, Schwarzenberg Entwurf: Klemens Grund, St. Gallen

Mitbeteiligte: Gerhard Berchtold Zimmerei GmbH, Manfred Berchtold, Schwarzenberg

Tisch und Bank SPANNWERK

Ein Möbelsystem aus Bank und Tisch, das Holz konsequent in seiner Form einsetzt. Die klug gemachte Flatpak-Konstruktion besticht durch ihre durchdachte, solide Handwerksarbeit. Die sinnvolle Kombination mit dem traditionellen Prinzip der „Spannung“ macht daraus ein Objekt, das jeder auf den ersten Blick versteht und das so in jeden Haushalt passt.

Fichte massiv, Esche massiv, Hanfseil, Leinöl, 180 x 80 x 75 cm

Einreichung: Tischlerei Herbert Feuerstein, Lukas Feuerstein, Bizau

Entwurf: Christian Keuschnig, Graz; Larissa Kaltenbrunner, Graz

Tagesbett Sofa-Daybed

Das Tagesbett ist eine subtile Reise in die Vergangenheit zur Entdeckung von exzellentem Handwerk, dessen Ausgereiftheit man erst erkennt, wenn man es verwendet, repariert oder in Teilen ersetzen will. Es erfüllt alle Anforderungen an ein modernes Produkt. Eine dezente Schönheit mit Potenzial für „zeitlose Gelassenheit“.

Fichte massiv, Ahorn massiv, Spiralfedern, Rosshaar, Baumwolle, Reinleinen

70 x 188 cm

Einreichung: Mohr Polster, Johannes Mohr, Andelsbuch

Entwurf: Anna-Sophie Studer, Thüringerberg

Mitbeteiligte: holzraich, Langen bei Bregenz

Anzüge Anzügle + Anzug

Ein 3-teiliger Kinder-/Herrenanzug komplett in allen Details von Hand nach klassischen Verarbeitungs- und Nähtechniken aus feinster Schurwolle, Seide und Rosshaar gefertigt. Bei manchen Dingen braucht es keine Innovation – sie sind bereits perfekt. Ein pures handwerkliches Meisterstück, das Freude bereitet.

Schurwolle, Seide, Rosshaar

170 x 50 cm und 90 x 30 cm

Einreichung: Rainer – Mode mit Tradition, René Schedler, Andelsbuch

Entwurf: Rainer Schedler, Andelsbuch; Claudia Feuerstein, Andelsbuch

Leuchte Ein Licht für die Wand

Ein Leuchtkörper, mit dem ein Raum perfekt bespielt werden kann. Ein äußerst innovatives Produkt, technisch sehr überzeugend umgesetzt. Mit seiner geringen Größe und seiner Unscheinbarkeit steht es in starkem Kontrast zur optischen Wirkung, die es erzeugt. Die Qualität der gefertigten Kleinteile ist einzigartig. Dieses nahezu unsichtbare Produkt mit seiner technischen Perfektion hebt das Handwerk auf ein ganz neues Niveau.

Aluminium, 317 x 230 x 206 cm

Einreichung: Bechter Licht GmbH, Georg Bechter, Hittisau

Entwurf: Georg Bechter, Hittisau

Mitbeteiligte: Gerola Metalltechnik GmbH, Manfred Kloser, Langenegg; Fetz Malerei GmbH, Michael Fetz, Alberschwende

Holzvorhangschiene Johanna

Eine Vorhangschiene aus Holz, die mehr ist als ein Produkt – es ist eine Lösung für vielfältige Aufgaben im Innenraum. Unglaublich einfach, simpel wie ein Nagel, minimal in der Erscheinung und maximal effektiv im Verbund mit anderen Gewerken.

Rüster massiv, Leinen, Baumwolle 178 x 100 x 215 cm

Einreichung: Tischlerei Rüscher GmbH, Christian Rüscher, Schnepfau

Entwurf: Simon Moosbrugger, Andelsbuch; Tobias Zwing, Lochau

Mitbeteiligte: Gebrüder Zwing GmbH, Tobias Zwing, Lochau; stipo Fußböden, Stefan Künzler, Bezau

Unabhängig, aber nicht isoliert

Tanja und Markus Dorner führen den alten Bauernhof der Familie in Sibratsgfäll weiter. Dabei setzen sie auf neue Geschäftsbereiche wie Energieproduktion, Slow Food, Saatgutentwicklung und Vielfalt im Anbau. Sie gehen damit nicht nur in die Zukunft, sondern knüpfen auch an bäuerliche Traditionen im Bregenzerwald vor der Viehwirtschaft an

Markus Dorner hat den Dornerhof in Sibratsgfäll vor rund 15 Jahren von seinem Vater übernommen. Heute gehören dazu neben Mastrindern auch Hühner, ein Gewächshaus, Obstbäume und Urlaub am Bauernhof. Selbst Energie wird dort produziert. „Wir wollen unseren Betrieb stetig weiterentwickeln“, sagt Markus Dorner. „In die Breite wie in die Tiefe. Nachhaltig eben. Die nächste Generation soll erkennen, dass sinnvoll ist, was wir tun.“

Mehrere Standbeine für den Hof wünschen sich Markus Dorner und seine Frau Tanja. „Unabhängig sein, sich aber nicht abkapseln“, erklären sie. Daher war auch die eigene Energiegewinnung früh ein Thema. Kurz nach der Übernahme des Betriebes begann Markus sich mit Biomasse-Nahwärme zu beschäftigen. „Auch Nachbarn und die Gemeinde zeigten Interesse“, erinnert er sich. Mittlerweile zählen neben kommunalen Bauten das Hotel

Hirschen, die Sennerei, vier Einfamilienhäuser und eine Wohnanlage zu seinen Kunden. 2020 wurde eine Photovoltaikanlage installiert, ein Ausbau ist geplant.

Tanja Dorner bei der Ernte

Der Bauernhof von Familie Dorner in Sibratsgfäll

Unabhängigkeit, Nachhaltigkeit und Vielfalt kennzeichnen auch den Gemüseanbau der Familie Dorner. Markus und Tanja wollten ganzjährig frisches Gemüse. „Mit einem Gewächshaus wurde das möglich.“ Auf rund 300 Quadratmetern umfasst es auch die hofeigene Anzuchtstation. Am Dornerhof werden nämlich keine Pflanzen zugekauft, sondern in der Anzuchtstation gezogen und dann ausgepflanzt. Sogar Obstbäume. Markus ist sichtlich stolz auf diesen Teil seines Betriebs: „Wir entnehmen auch Saatgut und züchten selbst weiter. So versuchen wir Sorten zu erhalten, die sonst womöglich verschwinden.“ Auch ein Kräutergarten gehört zum Hof.

Urlaub am Bauernhof bieten die Dorners seit dem Beginn der CovidPandemie an. „Der Start war natürlich etwas holprig“, schmunzelt Markus Dorner heute. „Aber es hat sich dann doch gut entwickelt.“ Vor allem Familien genießen ihre Zeit am Hof.

Ein Herzensprojekt der Dorners ist der „Markt der Erde“. Dieser Slow-FoodMarkt findet von Mai bis Oktober an jedem ersten Samstag im Monat auf ihrem Hof statt. Markus arbeitet als Obmann des Vereins. „Wir wollen für Lebensmittelbetriebe, die gut, sauber und fair arbeiten, Strukturen schaffen. Solche Betriebe sollen in Kontakt gebracht werden.“ Der Slow-FoodBewegung ist unter anderem wichtig, altes Saatgut zu schützen. Am Markt müssen alle Produzent*innen anwesend sein, denn die Kund*innen sollen sehen, wer hinter den Produkten steht. Markus und Tanja Dorner haben noch viel vor: „Wir wollen die Vielfältigkeit weiter voranbringen und den Selbstversorgungsgrad der Menschen erhöhen.“ Als Nächstes soll der Pilzanbau im Freien an den Hof kommen. Ein Schritt mehr auf ihrem Weg zur Unabhängigkeit, ohne sich abzukapseln.

Bartholomäus Natter Slow-Food „Markt der Erde“ in Sibratsgfäll

Markus Dorners Kühe haben noch Hörner

Zwei Michaels in einer Krone

Sie heißen beide Michael, wollten schon als Kinder Koch werden und arbeiten nun gemeinsam in der Küche des Traditionshotels Krone in Hittisau: Der Chefkoch Michael GarciaLopez, ein Schnepfauer mit spanischen Wurzeln, und Michael Baurenhas, der sich als Gardemanger um die ansprechende Präsentation der Vorspeisen kümmert. Die schlichte Raffinesse einer mediterran inspirierten Küche trifft auf die penible Exaktheit beim Anrichten

„Schon als kleiner Bub im Sandkasten habe ich am liebsten Suppen angerührt“, sagt Michael Baurenhas an diesem Morgen in der Küche der Krone in Hittisau. Noch ist es früh, doch zahlreiche Wohlgerüche lassen bereits das heutige Abendessen im Kopf entstehen. Baurenhas arbeitet im Küchenteam des Hotels und Restaurants Krone, als Gardemanger verantwortlich für das Anrichten und die Zubereitung der Vorspeisen. Diese Aufgabe erfüllt er mit großer Hingabe und Präzision. Er weiß stets genau, wie ein Gericht den Gästen präsentiert werden muss, und behält immer den Überblick. Außerdem hat er einen außergewöhnlich

feinen Geschmackssinn, der ihm hilft, Speisen perfekt abzuschmecken. Der „kleine Michael“, wie er liebevoll genannt wird, und der „große Michael“, Küchenchef Michael GarciaLopez, ergeben ein perfekt eingespieltes Team.

„Vor zehn Jahren war bei uns die Stelle eines Gardemangers, also eines Kochs für die Zubereitung kalter Speisen, ausgeschrieben. Michael Baurenhas hat sich beworben“, erzählt Dietmar Nußbaumer. Gemeinsam mit seiner Frau Helene Nußbaumer-Natter führt er das traditionsreiche Haus am Hittisauer Dorfplatz bereits in dritter Generation. „Schon beim Vorstellungsgespräch zeigte sich, dass Michael

nicht nur eine besondere Persönlichkeit ist, sondern auch viel Leidenschaft für gutes Essen, eine große Liebe zum Kochen und ein außergewöhnliches Talent für die Präsentation von Speisen mitbringt. Nach einer dreimonatigen Probezeit war klar: Michael passt perfekt zu uns!“

Michael Baurenhas wurde mit einer genetischen Besonderheit geboren und benötigt in einigen Bereichen spezielle Unterstützung. Durch die Förderung seiner Eltern, aber auch durch die Herausforderungen im Zusammenleben mit seinen beiden Geschwistern wuchs er in einem Umfeld auf, in dem er seine Stärken entfalten konnte. Sein präzises Gedächtnis für kleinste

Details zeichnet Michael besonders aus. Penibel achtet er darauf, jedes Gericht wieder und wieder genau so anzurichten, wie es einmal festgelegt wurde. „Michael braucht klare Strukturen, die ihm Sicherheit und Vertrauen in seine Arbeit geben: Die geben wir ihm gern. Die Zusammenarbeit zwischen den beiden Michaels war vom ersten Tag an hervorragend“, resümiert Dietmar Nußbaumer. Respekt und Vertrauen prägen die Zusammenarbeit des Krone-Küchenteams ebenso wie das gemeinsame Ziel, Gerichte zu kreieren, die Gäste glücklich machen. Die kulinarische Handschrift von Helene Nußbaumer-Natter und Küchenchef Michael

Garcia-Lopez zeichnet sich durch die Verbindung von Qualität und Einfachheit aus. Kreativ, aber ohne übertriebene Spielereien: „Für ein interessantes Gericht braucht man vor allem exzellente Zutaten: Aromen, die perfekt zur Geltung kommen.“ Für die Speisekarte setzt man auf hochwertige, regionale Produkte und eine transparente sowie nachhaltige Beschaffung. Die schlichte Raffinesse von Michael Garcia-Lopez’ Küche spiegelt die harmonische Balance zwischen Tradition und Moderne wider, wie man sie in der ganzen Krone findet. In der mediterran inspirierten Küche – leicht, frisch und mit viel Respekt für die Zutaten – des

Umgang Bregenzerwald

Der Umgang der Menschen im Bregenzerwald mit ihrer Umgebung ist Thema von eigens ausgezeichneten Wegen durch Dörfer der Region. Wer auf ihnen geht, erfährt an ausgewählten Objekten, wie die Menschen hier ihr Leben gestaltet haben und heute noch gestalten.

Umgangsformen, also unsere Art, miteinander und mit der Welt umzugehen, brauchen ständiges Training. Dem dient der „Umgang Bregenzerwald“ als Trainingsstrecke für Aufmerksamkeit und Weltverstehen.

„Umgang Bregenzerwald“ umfasst 12 leicht zu begehende Wege unterschiedlicher Dauer zwischen 1 ½ und 4 Stunden. Sie führen durch die Dörfer von Au, Schoppernau, Mellau, Bizau, Bezau-Reuthe, Andelsbuch, Schwarzenberg, Egg, Lingenau, Langenegg, Hittisau und Krumbach. Bauchhohe Säulen weisen auf die besonderen Objekte hin. Die QR-Codes auf den Säulen führen zu weiteren Informationen zu Bauart, Architektur und Gestaltungsform. Details zu den Objekten sind auch in einem begleitenden Folder beschrieben, welcher in den örtlichen Tourismusbüros und bei Bregenzerwald Tourismus erhältlich ist.

Geführte Rundgänge zur Dorf­ und Baukultur Was zeichnet die Gestaltung des Lebensraumes aus? Bei den geführten Rundgängen erfahren die Teilnehmenden mehr über Facetten der Dorfentwicklung, der Architektur und des regionalen Handwerks.

Mai – Oktober: dienstags und freitags um 9.30 Uhr in verschiedenen Orten.

Anmeldung bis 17 Uhr am Vortag im jeweiligen Tourismusbüro. Die Führung dauert rund 2 Stunden. Die Teilnahme ist kostenlos.

Die Umgang­Wege auf www.bregenzerwald.at

Michael Garcia-Lopez und Michael Baurenhas

Schnepfauers manifestiert sich wie in seiner Beziehung zum Essen der kulturelle Hintergrund seines spanischen Vaters: „In Spanien sind gemeinsame Mahlzeiten eine Form der Geselligkeit: Essen bringt die Menschen zusammen und bereitet ihnen Freude.“

Die unterschiedlichen Stärken des 30-jährigen Michael Baurenhas und des 38-jährigen Michael Garcia-Lopez ergänzen sich: Die methodische Liebe zum Detail des einen trifft auf die Kreativität und das Organisationstalent des anderen. In vielem sind sich die beiden Männer sehr ähnlich: Vielleicht haben sie gerade deshalb ein tiefes Verständnis füreinander entwickelt. Beide wollten schon als Kinder Koch werden, und beide lieben die Tage, an denen sehr viel los ist. Denn es bedeute, dass besonders viele Gäste das Essen genießen, erklärt Garcia-Lopez: „Die Arbeit in der Gastronomie ist anstrengend und die unregelmäßigen Arbeitszeiten sind nicht immer einfach. Aber im Gegensatz zu vielen anderen Berufen bekommt man oft positives Feedback: Das entschädigt für vieles. Wenn jemand nach dem Essen zufrieden strahlt oder sich herzlich bedankt, ist das die schönste Belohnung für einen anstrengenden Tag.“

„Vor allem gefällt mir in der Krone das ‚Mitanand schaffa‘, das gemeinsame Arbeiten im Team“, ergänzt Michael Baurenhas. Dietmar Nußbaumer nickt: „Wir essen jeden Tag gemeinsam in der Stube an einem großen Tisch zu Mittag. Die ‚KroneFamilie‘ ist nicht nur eine Worthülse: Sie ist gelebte Kultur. Jeder kann auf den anderen zählen, jeder bringt seine Stärken ein, und zusammen machen wir die Krone zu einem Ort, an dem sich Gäste und Mitarbeitende wohlfühlen.“ Babette Karner Schätzt „Mitanad schaffa“, also die Zusammenarbeit, in der Krone: Michael Baurenhas

Rezept

Forelle Müllerin

Zutaten für 4 Personen

2 ganze Forellen ausgenommen Salz, frische Petersilie

3 El Sonnenblumenöl

3 El Butter

1 El Mehl

50 g Mandeln gestiftelt

1 Zitrone

8 mittelgroße speckige Kartoffeln, diverse Blattsalate

Zubereitung

• Die Kartoffeln schälen, in Spalten schneiden und in Salzwasser weich kochen.

• Die Forellen mit Salz würzen und in jede 1 Stängel frische Petersilie geben.

• Das Sonnenblumenöl in einer Pfanne erhitzen.

• Die Forellen leicht mehlieren und in die Pfanne geben.

• Mit einer zweiten Pfanne leicht beschweren, damit es den Fisch nicht aufstellt bzw. zerreißt.

• Wenn die erste Seite goldbraun gebraten ist,

1 El Butter dazugeben und die Forelle wenden.

• Wenn die Forelle auf beiden Seiten gebraten ist, kontrollieren, ob das Rückgrat noch blutig ist, indem man die Forelle leicht aufklappt. Wenn dieses nicht mehr blutig ist, ist die Forelle fertig und man kann anrichten.

• Restliche Butter schön bräunen, Mandeln dazu und leicht bräunen und über die Forelle geben.

• Als Vitaminbeilage eignet sich an heißen Sommertagen hervorragend ein einfacher Blattsalat.

Legendäre Aussichten

Die Aussichten sind beim Essen im Bregenzerwald meist sehr gut bis beeindruckend. Das gilt vor allem für das kulinarische Angebot in den Gasthäusern sowie in der Hotellerie. Dazu kommen besondere Ausblicke beim Essen, nämlich in die unmittelbare Umgebung. Hier einige Vorschläge aus einer großen Auswahl an Lokalen mit schönem Ausblick.

1 Wälderhof lingenau

Die Sonnenterrasse des Wälderhof bietet einen Weitblick auf die Wiesen und Berge des Bregenzerwaldes. Hier isst man Bewährtes, Beliebtes und Saisonales einer naturnahen Küche mit ausgesuchten Zutaten aus der Region. „Wir kochen immer frisch und ohne Fertigprodukte. Dabei verarbeiten wir regionale Lebensmittel und unterstützen so heimische Landwirt*innen und Produzent*innen. Wir kombinieren diese Zutaten mit speziellen Feinheiten aus nah und fern und mit den Kräutern aus unseren Hochbeeten“, sagt die Gastgeberin Barbara Wild. www.waelderhof.com

2Berghaus Kanisfluh schnepfau

Einer der beliebtesten Aussichtspunkte beim Essen im Bregenzerwald liegt oberhalb von Schnepfau auf der Schnepfegg. Schließlich hat man hier die Bergikone der Region, die Kanisfluh, in ihrer ganzen Pracht direkt vor Augen. Ja, auch auf die Bergwelt des hinteren Bregenzerwaldes schaut man, aber vor allem macht der imposante Rücken der „Kanis“ die Atmosphäre hier aus. Die Geschwister Josef Moosmann und Karin Berchtold sind für ihre sommerlichen Eiskreationen bekannt. Falls es an der Sonne fehlt, sitzt man in gemütlichen Stuben. www.kanisfluh.net

Berghotel

Körbersee schröcken

Mitten im Pflanzenschutzgebiet der Ortschaft Schröcken liegt das Berghotel der Familie Schlierenzauer mit Barry dem Sechsten, einem Bernhardinerhund, auf 1.675 Meter Seehöhe. Hier erlebt man alte Zirbenwälder, Gebirgsbäche, Flachmoore und den Körbersee, schon einmal zum schönsten Platz Österreich gewählt. Alle Pflanzen sind geschützt, was auf ihre Seltenheit verweist. Familie Schlierenzauer bietet eine gutbürgerliche Küche mit regionalen Produkten und Speisen. „Wir wissen, von welcher Ziege die Milch für den Käse stammt und welcher Bauer den Speck geräuchert hat.“ Auf der Website findet man ihr spezielles Rezept für „Walser Käsfladen nach Berghotel Körbersee-Art“. www.koerbersee.at

4 Bergrast Wildries sibratsgfäll

Ein legendäres Gebiet. 1999 erschütterte ein Erdrutsch am Rindberg ganz Sibratsgfäll und ließ großen Schaden zurück. Auch die Alpe Wildries war betroffen. 2007 wurde ihre Alphütte auf 1.250 Meter Seehöhe am Rundwanderweg Sibratsgfäll – Wildries – Rindberg – Sibratsgfäll wiedererrichtet und 2008 eröffnet. Von der besonderen Geologie und dem Unglück erfährt man auf einem eigenen Themenweg, der Georunde Rindberg mit ihren schiefen Installationen. Von der Hütte aus eröffnet sich einem der Blick auf die Gottesackerwände und den Hohen Ifen. Beliebt bei Gästen sind Lumpen- und Wurstsalat sowie hausgemachte Kuchen. Die Hütte ist von Mai bis Oktober geöffnet und bietet Übernachtungsmöglichkeiten. www.wildries.at

Gasthof Alpenblick sulzberg

Wenn Aussicht, dann Sulzberg. Hier liegt das Restaurant der Familie Giselbrecht auf 1.015 Meter Seehöhe an einem der schönsten Aussichtspunkte Vorarlbergs. Während des Essens oder danach blickt man weit in den Bregenzerwald, in die Allgäuer Alpen und auf die Schweizer Berge. Drei Länder auf einmal. Da schmeckt die österreichische Küche mit Spezialitäten wie Zwiebelrostbraten, Tafelspitz, Backhendl, Wiener Schnitzel, Käsknöpfle und Kaiserschmarren gleich doppelt so gut. Zu Selbstgebackenem wie Brot, Kuchen und Strudelspezialitäten kann man aus dem hauseigenen Saftladen Frisches wie Karotte-Apfel und Orange bestellen. www.alpenblick.co.at

6

Berggasthof Elsenalpstube damüls

Direkt neben der Bergstation der UgaSesselbahn liegt die Elsenalpstube auf 1.850 Meter Seehöhe. Eine große, windgeschützte Sonnenterrasse ermöglicht den Rundblick auf die Vorarlberger und Schweizer Berge. Direkt vor dem Haus finden Kinder einen Wasserspielplatz zum Experimentieren, außerdem Schaukeln und eine Hüpfburg. Von Ende Juni bis Ende September wird jeden Sonntag ein Bergfrühstück geboten, Anfang Juli bis Anfang September auch ein Frühschoppen. Im Gewölbekeller mit der Weinkollektion kann man an Weinverkostungen teilnehmen.

www.elsenalpstube.at

8

7 Hotel Restaurant Marvia Bödele­Schwarzenberg Panoramarestaurant Baumgarten bezau

Als Berghof Fetz legendär, führt nun die Familie Silvia und Markus Metzler das Haus als Hotel Marvia. Von der Sonnenterrasse aus blickt man in den Bregenzerwald und auf berühmte Berge wie die Winterstaude. Der Küchenchef Alfred Masal verwöhnt die Gäste durchgehend mit warmen und frisch zubereiteten Gerichten. Dabei legt er großen Wert auf die Verwendung regionaler Produkte sowie einen sanften Umgang mit hochwertigen Zutaten. Man erhält hier Speisen mit und ohne Fleisch. Für Kinder gibt es spezielle Menüs und einen Spielplatz. www.marvia.at

Bei Schönwetter genießt man auf der Plattform am Dach des Restaurants die Aussicht in alle Himmelsrichtungen bis zum Bodensee, nach Deutschland und in die Schweiz. Beim Essen auf der Aussichtsterrasse oder im lichtdurchfluteten Panoramarestaurant mit 150 Sitzplätzen verschmelzen Kulinarik und Bergpanorama zu einem besonderen Erlebnis. Es ist fast das ganze Jahr hindurch geöffnet, bietet einen Seminarraum und ist wie die Bahn barrierefrei und behindertengerecht zugänglich und verfügt über einen Kinderspielplatz. Ideal für Gruppen, Feiern, Hochzeiten, Seminare, Konzerte oder Abendveranstaltungen. Im Sommer locken besondere Termine mit Sonnenuntergangsfahrten der Seilbahn Bezau. www.seilbahn-bezau.at

Vor der Kanisfluh, der Bergikone des Bregenzerwaldes schlechthin

Kulturelle Treffpunkte

Die lebendig und lebensnah gestalteten Museen im Bregenzerwald geben Einblicke in die Region und die Lebenskultur ihrer Bewohner*innen in geschichtlicher und gegenwärtiger Hinsicht. Beleuchtet werden dabei auch außergewöhnliche Persönlichkeiten, die die Talschaft maßgeblich geprägt haben und von ihr geprägt wurden.

Sommerfestivals & Konzerte

Schubertiade Schwarzenberg 21. – 29. Juni und 23. – 31. August 2025 www.schubertiade.at

Bregenzer Festspiele

„Der Freischütz“ von Carl Maria von Weber 17. Juli – 17. August 2025 www.bregenzerfestspiele.com

:alpenarte – Schwarzenberg 9. bis 12. Oktober 2025 www.alpenarte.at

FAQ Bregenzerwald 4. – 7. September 2025 www.faq-bregenzerwald.com

Bezau Beatz 7. – 10. August 2025 www.bezaubeatz.at

Walser im Wald: „Klassik bis Rock“ im Bergdorf Damüls www.damuels.at

Festspiele Bregenzerwald 15. August – 17. September 2025 www.festspiele-bregenzerwald.at

Museen & kulturelle Treffpunkte

Mesmers Stall, Alberschwende www.alberschwende.at

kulturverein bahnhof Andelsbuch www.bahnhof.cc

Hans Bach Kino im Jöslar, Andelsbuch www.joeslar.at

Werkraum Haus, Andelsbuch www.werkraum.at

Barockbaumeister Museum, Au www.barockbaumeister.at

Museum Bezau www.museum-bezau.at

Vorarlberger FIS Skimuseum, Damüls www.damuels.at

Unser KleinWien, Doren www.unserkleinwien.wordpress.com

Egg Museum www.egg-museum.at

Dorfkultur, Egg www.dorfkultur.at

KUNO Kinderkultur, Egg www.kunokinderkultur.at

Frauenmuseum Hittisau www.frauenmuseum.at

Lesesalon in der Krone, Hittisau www.krone-hittisau.at

Lebensbilder Hittisau www.hittisau.at

BUS:STOP Krumbach www.krumbach.at

Juppenwerkstatt Riefensberg www.juppenwerkstatt.at

Franz Michael Felder Museum & KulturTour App, Schoppernau www.au-schoppernau.at

Heris Säge, Schoppernau www.au-schoppernau.at

Alpmuseum „uf m Tannberg“, Schröcken www.alpmuseum.at

Angelika Kauffmann Museum

Schwarzenberg www.angelika-kauffmann.com

Felbers schiefes Haus, Sibratsgfäll www.sibra-bregenzerwald.com

ThalsaalKultur, Sulzberg­Thal www.thalsaalkultur.at

Kulturraum & STUBA Lädele, Warth www.warth-schroecken.at

Lokalgeschichte

Lingenau erzählt

Auf vier Routen finden sich Tonaufnahmen von Lingenauer*innen, die ihre Geschichte zu dem Ort erzählen, an dem man gerade ist. www.lingenau-erzaehlt.at

Das „Wälderbähnle“

Die sorgsam gepflegte Nostalgiebahn fährt mit historischen Diesel- oder Dampflokomotiven zwischen den Bahnhöfen Bezau und Schwarzenberg. Die Remise in Bezau ist ein beliebter Veranstaltungsort. www.waelderbaehnle.at

Weitere Informationen über die Kulturangebote www.bregenzerwald.at/kultur

Foto: Nadine Lerho –
Bregenzerwald Tourismus

Gäste ­ Card Bregenzerwald & Großes Walsertal

Die „Eintrittskarte“ zu bewegten und genussvollen Erlebnissen ist die GästeCard Bregenzerwald & Großes Walsertal. Sie gilt für Bergbahnfahrten in aussichts reiche Höhen, umweltfreundliche Fahrten mit öffentlichen Bussen und erfrischendentspannende Freibad- Besuche. Die Gäste-Card erhalten alle kostenfrei, die zwischen 1. Mai und 31. Oktober 2025 drei oder mehr Nächte in einer der 28 Partnergemeinden verbringen. Sie gilt vom Anreise- bis zum Abreisetag.

Die Freibäder

a Freibad Hittisau

Familienbad, grander Wasser, Breitrutsche, 55-m-Erlebnisrutsche, großer Sandspielplatz, Beachvolleyball platz

b Freibad Egg

Sprungturm mit 1 und 3 Metern, 50-mRutsche, 33-m-Schwimmbecken, separates beheiztes Kinderschwimmbecken mit BabyRutsche, direkt am Radweg

c Freibad Schwarzenberg

Oberhalb von Schwarzenberg in ruhiger, sonniger Lage, Kinderangebote, Beach volleyballplatz

d Freibad Bezau

Lindau

Langen b. Bregenz

Bregenz

Oberstaufen

Sulzberg

Langenegg

Alberschwende

Barrierefreies, beheiztes Freibad, Kinderbereich, Doppel-Kinderrutsche, Beachvolleyballplatz, direkt am Radweg

e Freibad Mellau

Beheiztes Familienbad, 3-m-Springturm, Breitwellenrutsche, schattig gelegenes Kinderbecken

f Freibad Au

Solarbeheiztes Freibad, Breitrutsche, Klein kinderbereich, neuer, attraktiver Spielplatz in unmittelbarer Nähe, direkt am Radweg

g Waldbad Schoppernau

Hohenems

Dornbirn Feldkirch

Schwarzenberg

Doren Egg

Bezau

Riefensberg

Hittisau Krumbach

Reuthe

Lingenau Mellau

Schnepfau

Fontanella Sonntag

Blons St. Gerold Thüringerberg

Raggal

Bludenz

Barrierefrei und ideal für Familien. Mit Kinderplanschbecken und Kinderbecken mit kleiner Rutsche und großem Kinderspielplatz in der Nähe

Die Schwimmbäder sind je nach Witterung von Ende Mai bis Anfang September geöffnet.

Schoppernau www.diedamskopf.at

d Uga Express, Damüls www.damuels-mellau.at

e Steffisalp­Express, Warth www.warth-schroecken.at

Balderschwang

Sibratsgfäll

Schoppernau

Die Busse

Kleinwalsertal

Schröcken

Freie Fahrt auf den Buslinien des Bregenzerwald bis Bregenz und Dornbirn (ausgenommen Stadtbusse), bis Lech (ausge nommen blaue Wanderbusse – Spullersee/ Formarinsee), mit der Linie 46 von nach Balderschwang, mit der Linie 821 bis Scheidegg bzw. Weiler im Allgäu, mit der Linie 890 bis Oberstaufen und mit dem Großes Walsertal bis Thüringen.

Zahlreiche Ermäßigungen bei Partnerbetrieben.

f Großwalsertaler Seilbahnen, Sonntag www.sonntagstein.at

g Bergbahnen Faschina, Fontanella www.seilbahnen-faschina.at

Im Frühjahr und im Herbst haben die Bergbahnen teilweise eingeschränkte Öffnungszeiten oder nur Wochenendbetrieb. Ab Mitte bzw. Ende Juni bis Anfang Oktober sind sie täglich geöffnet.

Weitere Informationen über die Gäste­Card Bregenzerwald & Großes Walsertal www.bregenzerwald.at/ gaeste­ card

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Über 1.500 Kilometer beschilderte Wanderwege führen durch die Talschaft und auf ihre Berge. Fünfzig ausgesuchte Wanderrouten sind in einem Wanderführer zur Wanderkarte versammelt.

Preis: € 14,90

Wanderkarte Bregenzerwald

Erhältlich bei: Bregenzerwald Tourismus, in den örtlichen Tourismusbüros und den Sportshops im Bregenzerwald

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