6 Wie entstehen Disziplinprobleme und wie k ann man sie vermeiden?
7 Mögliche Unterrichtsformen nach dem 1 Jahr
I I I. Die Themenbilder
1 Hereinspaziert!
5 Nebel- Klänge
6 Eulen- Spiegelei
7 Die Super- Riesen- Schlingel- Schlange
8 Das Geheimnis wird gelüftet
9 Der Frosch
Gute Nacht
1. Klavierspielen zu Hause
2. Elternabende, Elterngespräche
V. Anhang: Kopiervorlagen für Unterrichtsmaterialien
zu 2 Hokus pokus
zu 4 Der Straßenmusik ant
zu 6 Eulen- Spiegelei
zu 9 Der Frosch
zu 15 Tanz der wilden Pferde
zu 25 Joggl, Beppo und der dumme August
zu 29 Die wunderliche Klang- Maschine
Vorwort
1 2 3 Klavier war 1995 in vieler Hinsicht ein Novum Die g anz eigene Auswahl von Spielmaterial und Stücken (für jede Unterrichtsform, natürlich auch für den Einzelunterricht), die konkreten, teils vielleicht ungewohnten Erarbeitungswege (von der Charakteristik und den musik alischen Strukturen ausgehend), die enge Verbindung von Spielheften und Lehrerkommentaren und die ausführliche Beschreibung der Methodik des Gruppen- und Partnerunterrichts in den Kommentarheften – all dies erwies sich als wegweisend und wir freuen uns sehr über die weite Verbreitung und die positive Resonanz so vieler Kolleginnen und Kollegen
1 2 3 Klavier verbindet Inhalte und Lehrziele des Klavierunterrichts mit didaktischen und methodischen Prinzipien der Elementaren Musikpädagogik. Die Klavierschule ist für Kinder im Grundschulalter (6–10 Jahre) gedacht und setzt sich aus zwei Spielheften, zwei Lehrerkommentaren und einer C D zus ammen.
Die Spielhefte führen mit einer großen stilistischen Breite in die Welt des Klavierspiels ein Ob Dur, Moll, Kirchentonarten, Ganztonleiter, Blues-Tonleiter – mit 1 2 3 Klavier ist Klavierspielen von Beginn an ein klangliches Erlebnis Schon in den ersten Themen wird mit zwei Händen und mit Melodie und (Bordun-)Begleitung gespielt Die Melodie bewegt sich dabei immer in einer Lage, die dem natürlichen Umfang der Kinderstimme entspricht Sämtliche Stücke bestehen aus leicht erfassbaren musik alischen Strukturen Zahlreiche Variations- und Improvis ations aufg aben wecken das kreative Potential der jungen Spielerinnen und Spieler
Die C D erg änzt die Klavierschule und ihr inhaltliches Konzept Sie bringt alle 79 Stücke aus Spielheft 1 und 2 zum Klingen und ermöglicht es, den natürlichsten Weg des musik alischen Lernens – den Weg über das Hören – auch zu Hause zu nutzen. Da die C D erst im Jahr 2000 erschienen ist, findet sie in den Themenbildern des Lehrerkommentars noch keine Erwähnung.
Der vorliegende Lehrerkommentar führt mit den Leitgedanken der Konzeption in das Lehrwerk ein. Anschließend wird die Unterrichtsform Gruppenunterricht aus pädagogischer, org anis atorischer und methodischer Sicht beleuchtet Als Hauptteil folgen Themenbilder, die detaillierte methodische Anregungen zu allen Stücken geben Sie sind für den Gruppenunterricht formuliert und ohne weiteres auf den Einzelunterricht übertragbar Gedanken über das Klavierspielen zu Hause schließen den Lehrerkommentar ab
Das Erscheinen der 3 Auflage gibt uns Gelegenheit, wesentliche Punkte unserer Konzeption nochmals hervorzuheben: Für einen erfolgreichen Unterricht mit 1 2 3 Klavier ist es unabdingbar, die Lehrerkommentare zu kennen und nach Kenntnis von inhaltlichen Schwerpunkten und vorgeschlagenen Lernschritten für das Erarbeiten eines Stückes jeweils einen sinnvollen Weg zu wählen – unseren oder einen eigenen Die detaillierte Darstellung der Themenbilder sollte dabei nicht davon abhalten, stets ein hohes Erarbeitungstempo, d. h. eine zügige Abfolge der Lernschritte anzustreben. Unterrichtsphasen, die ausführlich dargestellt sind, dauern also nicht unbedingt lange! Die in den Themenbildern beschriebenen Erarbeitungswege wandeln sich von „Hören/ Schauen –Nach- Spielen – Lesen – Abspielen“ am Beginn von Spielheft I allmählich zu dem Weg „Lesen – Voraus- Hören –Abspielen“ am Ende von Heft I I. Ein wesentliches Ziel und zugleich die Voraussetzung für ein Musizieren im Spielfluß ist dabei stets das Erfassen der musik alischen Strukturen. Gefestigt werden die erworbenen Fertigkeiten und Fähigkeiten durch häufiges Wiederholen und Variieren der Stücke Dies sichert zugleich den Aufbau eines stets spielbereiten Repertoires Zus ätzlich hat sich bei Liedern in Dur und Moll auch das Transponieren auf allen weißen Tasten bewährt
Wir wünschen Ihnen mit Ihren Schülerinnen und Schülern weiterhin viel Freude und Erfolg mit 1 2 3 Klavier!
Lampertheim / Heidelberg, Sommer 2010 Claudia Ehrenpreis Ulrike Wohlwender
www.1-2-3-klavier.de
I. Die Konzeption der Klavierschule
Im folgenden soll nun der didaktische rote Faden, der in 1 2 3 Klavier eingewoben ist, sichtbar werden Die Systematik des didaktischen Aufbaus wird in einzelnen Aspekten ausführlich dargestellt
I.1. Tonmaterial
Das Tonmaterial wird zunächst von den klavierspezifischen Gegebenheiten der Tastenanordnung her bestimmt:
– g anzer Tonraum: schwarze und weiße Tasten (Hereinspaziert!, Hokus pokus rechte Seite)
– Tongruppen: · schwarze Zwillingstasten (Hokus pokus linke Seite)
– Pentatonik: schwarze Zwillings- und Drillingstasten (Der Straßenmusikant rechte Seite)
– Ganztonleiter: schwarze und weiße Drillingstasten (c, d, e, fis, gis, ais) (Nebel-Klänge)
Die Einführung der traditionellen Notation baut auf dem Prinzip der Spiegelbildlichkeit des Notensystems auf Vorübergehend wird daher der Spielraum auf die weißen Tasten im Neuntonraum um c ' eingeschränkt (EulenSpiegelei, Die Super-Riesen-Schlingel-Schlange, Das Geheimnis wird gelüftet, Der Frosch, Gute Nacht).
Danach spielen jeweils beide Hände in den Fünftonräumen verschiedener Sk alen auf weißen Tasten (Dur, Moll, Kirchentonarten):
– C-dur (Ist ein Ball in Brunn’ gefallen, Doppelt gehoppelt, Jingle Bells)
– d-moll (Tanz der wilden Pferde, Indianertanz)
– e-phrygisch (Der Schlangenbeschw örer, Joggl, Beppo und der dumme August)
– f-lydisch (Um Mitternacht)
– G-dur (Die Bären-Band, Die Spieluhr)
Mit der Einführung der Versetzungszeichen kommen wieder die schwarzen Tasten und damit weitere Tonarten hinzu:
– Chromatik (Der Pausenkasper, Der Ameisenhaufen)
– D-dur (Kommt und laßt uns tanzen, springen!, Spatzensalat, Taler, Taler, ...)
Blues-Tonleiter auf c (Die swingenden Elefanten)
Darüberhinaus liegen einigen Stücken verschiedene zwei-, drei-, vier- oder mehrstimmige Zus ammenklänge zugrunde:
– kleine Sekunden (Der Pausenkasper)
Dur-/ Moll- Dreiklänge (Wellenmusik)
– vierstimmige Akkorde (Kakao)
– Cluster (Um Mitternacht, Hupkonzert)
In zwei Stücken ist das Tonmaterial auf die Spielbewegung zugeschnitten:
Zweitonbindung (Kasimir, die Marionette)
– Dreitonbindung (Die Affenschaukel)
Mit dem Klangstück Die wunderliche Klangmaschine möchten wir daran erinnern, daß das Klavier 88 Tasten hat
I.2. Rhythmus und Takt
Die ersten Rhythmen werden in Verbindung mit Sprechversen eingeführt In Hokus pokus werden zunächst nur und kombiniert. In Der Straßenmusikant setzen sich die Rhythmen dann schon aus , und zus ammen. Darüberhinaus werden sie zum Grundschlag ( ) in Beziehung gesetzt. Die Koordination von Rhythmus und Grundschlag wird also von Anfang an entwickelt und ist auch später nochmals Schwerpunkt (Tanz der wilden Pferde, Die wunderliche Klangmaschine)
Da die Sprache eine wichtige Stütze des rhythmischen Ablaufs ist, verwenden wir vor allem Lieder, d. h. die Melodien sind mit einem Text unterlegt, der zum Spielen gesungen wird
Daneben tragen Rhythmussprache und Klanggesten von Anfang an g anz wesentlich zur Entwicklung von Rhythmusgefühl und rhythmischer Sicherheit bei.
Unter Klanggesten versteht man das Klatschen, Patschen, Stampfen, Schnipsen, Schnalzen mit den sogenannten Körperinstrumenten (Hände, Füße, Finger, Zunge, ...). In unseren Themenbildern spielt vor allem das Patschen (ein Fachterminus aus der Elementaren Musikerziehung: mit wechselnden Händen auf die Oberschenkel schlagen) eine wichtige Rolle Damit lassen sich s ämtliche rhythmische Aufg aben vorweg erarbeiten, insbesondere auch die Koordination von rechter und linker Hand ...
Die Rhythmussprache (nach Zoltán Kodály) ordnet den einzelnen Notenwerten bzw Tondauern bestimmte Silben zu:
ta tate ta-ja ta-ja-ja ta-ja-ja-ja
Dadurch wird die rhythmische Struktur von Sprechtexten und Liedern verdeutlicht, z B (Der Straßenmusikant)
In Der Pausenkasper führen wir als weitere Stufe der zeitlichen Gliederung die Zählzeiten ein Besondere Aufmerks amkeit schenken wir dabei auch den Pausen.
Wir schlagen vor, für die Notenwerte Formulierungen zu verwenden, die das Notenbild und die Tondauer im Verhältnis zum Grundschlag beschreiben: „Noten mit dunklem Notenkopf und Hals ( ) dauern einen Schlag“, „Noten mit hellem Notenkopf und Hals ( ) dauern 2 Schläge“, „2 Noten mit dunklen Notenköpfen, deren Hälse mit einem Balken verbunden sind ( ), dauern zus ammen 1 Schlag, d. h. der Grundschlag wird unterteilt“ Die üblichen Bezeichnungen „Viertel-/Achtelnote, “ sollten dann später anhand der 4/4-Takt- Übersicht eingeführt werden (s Von Notenwerten und Taktarten, Spielheft S 58), da sie sich aus dieser Taktart ableiten
Die ersten Sprechverse, Lieder und Spielstücke stehen im 4/4-Takt. Später folgen einige Stücke in anderen Taktarten. 4/4-, 3/4- und 6/8-Takt können im Spielheft S. 58/59 direkt miteinander verglichen werden.
I.3. Notation
Notation dient zunächst einmal als Gedächtnisstütze, um Strukturen wiederzuerkennen, die vorher beim Zuhören und Nachspielen entdeckt und bewußt gemacht wurden Die erste Beschäftigung mit dem Notentext findet dabei immer abseits vom Klavier, in einem Sitzkreis (s LK = Lehrerkommentar S 12 ff ), statt Später wird der Notentext auch in zunehmendem Maße zur Erarbeitungsgrundlage. Hierbei bleibt es wesentlich, daß neben dem Lesen von absoluten Tonhöhen und -dauern gleichberechtigt das bewußte Erfassen von relativen Strukturen und musik alischen Zus ammenhängen weiterentwickelt wird Auf diese Weise k ann fließendes KlavierSpielen erreicht und das stockende Aneinanderreihen von Einzeltönen verhindert werden
Kleine Portionen sind beim Notenlesen eine wesentliche Hilfe. 1- bis 2-taktige rhythmische, melodische und harmonische Bausteine (R B, M B, s Anhang) und 2- bis 4-taktige Abschnitte in Kinderliedern und Spielstücken begrenzen die Aufg aben und ermöglichen damit Konzentration und schnellen Lernerfolg
In den ersten Themen wechseln sich traditionelle und graphische Notation ab.
Durch traditionelle Notation ist anfangs nur ein Parameter einer musik alischen Gestaltung festgelegt, entweder der Rhythmus (Hokus pokus, Der Straßenmusikant) oder die Tonhöhe (Eulen-Spiegelei, Die Super-Riesen-SchlingelSchlange). Dadurch ist es möglich, den notiert vorgegebenen Parameter konzentriert und differenziert zu erarbeiten und die Grundlagen für das Erfassen des komplexen Notentextes mit Rhythmus- und Tonhöhen- Notation (ab Der Frosch) zu schaffen
Durch graphische Notation ist neben dem Tonhöhenverlauf vor allem auch der zeitliche Verlauf festgelegt. Dabei werden in beiden Parametern relative Strukturen gelesen. (Potzblitz und Donnerwetter, Nebel-Klänge).
Mit der Einführung des Notensystems beginnt die Orientierung am c ' , dem ersten absolut festgelegten Ton (Eulen-Spiegelei, Die Super-Riesen-Schlingel-Schlange) Die leicht überschaubaren Strukturen innerhalb des Neuntonraums um c ' werden vom c ' aus relativ gelesen: aufwärts/abwärts, parallel/in Gegenbewegung, in Ton- Schritten/in Ton- Sprüngen Dabei werden alle Noten über dem „Spiegel-c“ (vorerst) der rechten Hand, die Noten unter dem „Spiegel-c“ der linken Hand zugeordnet Mit den Notenschlüsseln werden die Schlüsselnoten f und g ' und die f- und g ' - Linie als weitere wichtige Orientierungshilfen eingeführt (Die Super-Riesen-Schlingel-Schlange) Danach werden auch alle anderen Noten, die im Schlangenlied vorkommen, absolut festgelegt, d. h. vom „Spiegel-c“ aus auf- bzw abwärts bis zu den Schlüsselnoten benannt (Das Geheimnis wird gelüftet) , , , ,
In dem Moment, in dem die linke Hand in die c-Lage rückt und damit beide Hände im gleichen Fünftonraum spielen, erweitert sich der Tonraum im unteren Notensystem bis zum c (Ist ein Ball in Brunn’ gefallen).
Mit der parallelen Verschiebung der beiden Hände erweitert sich nun auch der Tonraum im oberen Notensystem, so daß auch hier bald das c'' erreicht wird (Um Mitternacht). Die „c-Zwischenräume“ im „2. Zwischenraum von außen“ sind leicht zu merken und von nun an wichtige Ausgangspunkte für relatives und absolutes Lesen von Tonhöhen.
Ziel muß immer eine Verflechtung von relativem und absolutem Lesen sein. Dem relativen Erfassen von Strukturen muß stets die Orientierung an absoluten Tonhöhen vorausgehen. (s. Übersicht im Spielheft S. 60 Von Tonhöhen und Tonnamen).
Dynamik wird erstmals in Der Frosch bewußt eingesetzt und in diesem Thema von den Kindern eigenständig festgelegt. Tempobezeichnungen werden im Spatzensalat eingeführt und aus dem Vergleich zweier Tempi entwickelt. Nach ihrer Einführung sind sowohl Dynamik- als auch Tempobezeichnungen immer vorgegeben. Die Vortragsbezeichnungen sind im Spielheft auf S. 61 (Von der Lautstärke) und S. 62 (Vom Tempo) zusammengefasst. Fingersätze sind sparsam eingetragen, um sicherzugehen, daß Noten(-strukturen) und nicht etwa Zahlen gelesen werden. Sie geben zu Beginn der Stücke die Lage der Hände an und stehen ansonsten nur bei einer Veränderung der Handposition.
Da Notenschreiben zu einem bewußteren Notenlesen beiträgt, sind in einigen Stücken Noten und Versetzungszeichen weggelassen worden, die von den Kindern ergänzt werden sollen (Die Super-Riesen-SchlingelSchlange, Das Geheimnis wird gelüftet, Doppelt gehoppelt,Jingle Bells, Das Geheimnis der schwarzen Tasten, Der Ameisenhaufen, Kommt und laßt uns tanzen, springen!, Wellenmusik). Darüberhinaus können die Lieder ... aus Großvaters Liederbuch I und II aufgeschrieben werden.
I.4. Spielbewegungen
In 1 2 3 Klavier wird von Anfang an mit beiden Händen gleichzeitig gespielt. Die dafür erforderliche Koordination der linken und rechten Hand (meist Grundschlag und Rhythmus) wird zunächst mit Patschen (s. LK S. 6) vorbereitet und dann auf die schwarzen Zwillings- und Drillingstasten, also auf grifftechnisch einfache Klängeübertragen (Hokus pokus, Der Straßenmusikant).
Der Anschlag mit einzelnen Fingern wird eingeführt, indem diese Zusammenklänge zu Klangfolgen aufgelöst werden. Zunächst spielen die mittleren Finger (Hokus pokus, Der Straßenmusikant, Nebel-Klänge), danach werden auch die Daumen und die 5. Finger mit einbezogen. Die Finger beider Hände spielen dabei (fast immer) gleichzeitig, entweder spiegelbildlich (Hokus pokus, Die Super-Riesen-Schlingel-Schlange, Gute Nacht T 7/8, Ist ein Ball in Brunn’ gefallen) oder parallel (Hokus pokus, Ist ein Ball in Brunn’ gefallen).
Vorstellungshilfen für die Arbeit an der Finger- und Handhaltung sind im Themenbild Gute Nacht beschrieben.
Die bewußte Differenzierung im Anschlag erfolgt mit der Festlegung der Dynamik (ab Der Frosch) und mit der Erarbeitung der beiden grundlegenden Anschlagsarten legato (Gute Nacht) und staccato (Der Schlangenbeschwörer). In Der Schlangenbeschwörer wird der staccato-Anschlag aus dem Unterarm dann auch sogleich dem legatoFingerspiel gegenübergestellt.
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Ein erster Schritt zur Unabhängigkeit von rechter und linker Hand ist die gegensätzliche Artikulation. Zunächst spielt eine Hand staccato und die andere Hand hält lange Töne aus (Um Mitternacht). Danach spielt die r.H. legato, während die l.H. staccato anschlägt (Indianertanz).
Nachdem die Finger durch das Spielen in den verschiedenen Fünftonräumen an Tastsicherheit gewonnen haben, kommen neue Fingeraktivitäten hinzu. Abspreizen des Daumens (Die Spieluhr), Daumenuntersatz (Der Ameisenhaufen), Übergreifen eines Fingers (Spatzensalat, Die swingenden Elefanten) und Tonwiederholung mit Fingerwechsel (Taler, Taler, ...) erweitern den Tonraum um jeweils einen Ton.
Das Fallen und Heben des Handgelenks wird anhand der Zweitonbindungen in Kasimir, die Marionette eingeführt. Da wir diese elementare pianistische Spielbewegung für besonders wichtig halten, beschreiben wir im LK S. 70 f ausführlich einen möglichen Erarbeitungsweg. Daran anschließend wird die Spielbewegung auf die Dreitonbindung übertragen (Die Affenschaukel).
Dreistimmige Akkorde werden erstmals bei der Begleitung der Lieder … aus Großvaters Liederbuch II (S. 65) gegriffen. Dafür wird der bekannten Bordun-Begleitung mit Quinte und Sexte ein Ton hinzugefügt.
Lagenwechsel innerhalb eines Stückes (Die Affenschaukel, Hupkonzert, Wir segeln übers weite Meer) erweitern den Tonraum und fördern die Griffsicherheit. Ein Sonderfall ist hierbei die Wellenmusik , in der durch das Übergreifen der Hände ein weiter Klangraum erschlossen wird. Das bewußte Formen von klavierspezifischen Spielbewegungen bzw. Finger- und Handhaltung sollte sehr behutsam vor sich gehen. Eine zu frühe Differenzierung löst u. U. Spannungen aus und hemmt den Spielfluß. In manchen Themenbildern werden Spielbewegungen zunächst bewußt isoliert von Spielstücken und Liedern entwickelt (Gute Nacht, Kasimir, die Marionette). Als Geschicklichkeitsspiele verpackt, mit Hilfe von Materialien und in Verbindung mit bildhaften Assoziationen hat das Finden der spieltechnischen Möglichkeiten sowohl im Sitzkreis als auch am Klavier seinen eigenen Reiz. Oftmals werden Spielbewegungen auch vorab auf einem festen, stabilen Untergrund erarbeitet, bevor sie auf die flexible Basis „Tasten“ übertragen werden, da sie auf diese Weise leichter kontrollierbar und korrigierbar sind: – auf dem Knie (Unterarm und Handgelenk liegen auf dem Oberschenkel auf, Fingerkuppen auf dem Knie) – auf dem Klavierdeckel (Handgelenk liegt auf, Fingerkuppen berühren die Messingkante des Scharniers)
– auf der Leiste vor den Tasten
Die Entwicklung einer ökonomischen und sinnvollen Spieltechnik braucht ständige Wiederholung und kontinuierliche Kontrolle. Wesentlich ist dabei das (gegenseitige) Beobachten und Zuhören, das den Zusammenhang zwischen Anschlag und Klangergebnis bewußt macht.
Literatur
– Lili Kroeber-Asche/Guido Waldmann, Neue Wege am Klavier, Wolfenbüttel 1979, daraus: S. 8/9 und Anhang S. 124–129
– Sigrid Lehmstedt, Vor-ABC der Pianistik, Altenburg 1998
– Klaus Runze, 2 Hände – 12 Tasten, Mainz 1971
– Klaus Wolters, OrientierungsmodellKlavier – Unterstufe, Regensburg 1975, daraus: Orientierungsmodell 2: Spiel mit Tasten (besonders B6.), Orientierungsmodell 5: Klaviertechnische Methodik im Bereich der Unterstufe; Fingerübungen
I.5. Improvisation
In 1 2 3 Klavier sind über die Hälfte aller Stücke mit Spiel-Aufgaben verbunden, die einen mehr oder weniger begrenzten Freiraum lassen. Der Spielraum, der den Kindern zur Verfügung steht, reicht von Verklanglichen (freiem Spielen) über Rhythmus- undMelodie-Improvisation (selbständiges Kombinieren von Rhythmen bzw. Tönen, ...) bis zum Spielen mit musikalischen Bausteinen (Koordinieren, Kombinieren, Variieren, ...).
Meistens sind diese Aufgaben als feste Bestandteile in der Gesamtgestaltung eingeplant und für die Kinder aus den Spielanweisungen und aus den Tastenbildern bzw. aus dem Notentext ersichtlich.
Beim Verklanglichen eines vorgegebenen Themas spielen die Kinder frei und spontan ohne Festlegung von Tonmaterial, Rhythmus, Tonhöhenverlauf, Lautstärke, Form, ... (Hereinspaziert!, Hokus pokus rechte Seite, Potzblitz und Donnerwetter-Weiterführung, Nebel-Klänge S. 15 rechts, Joggl, Beppo und der dumme August T 7/8). Nach dieser kreativen Phase (aus der Klangvorstellung heraus spielen, Ideen sammeln, ...) werden in den meisten Fällen die eigenen Ideen gemeinsam überarbeitet und differenziert.
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Beim Verklanglichen einer graphischen Vorlage sind mit der relativen Festlegung von zeitlichem Verlauf, Tonhöhenverlauf, Dynamik und Form die meisten Parameter ziemlich genau vorgegeben. In Nebel-Klänge ist auch das Tonmaterial festgelegt – in Potzblitz und Donnerwetter und Die wunderliche Klangmaschine ist es frei
Für Melodie-Improvisationen ist das Tonmaterial so stark eingegrenzt, daß alle verbleibenden Möglichkeiten gut klingen ... (Hokus pokus linke Seite, Der Straßenmusikant linke Seite, ZwoFünfEins).
Im Spielen mit musikalischen Bausteinen werden festgelegte rhythmische oder rhythmisch-melodische Bausteine, Melodien, Bordun-Begleitungen, ... miteinander kombiniert. Da diese Kombinationen und Variationen nicht notiert werden, sind hier das musikalische Vorstellungsvermögen und die Unabhängigkeit der beiden Hände ganz besonders gefordert(Der Straßenmusikant, Tanz der wilden Pferde, Der Schlangenbeschwörer, Die BärenBand, Der Pausenkasper, Kommt und laßt uns tanzen, springen!)
Die Themenbilder zeigen, wie das freie Spiel darüberhinaus bei der Erarbeitung eines Stückes eingesetzt werden kann:
II. ... für 2 – 8 Hände
II.1. Überlegungen zum Klavierunterricht in Gruppen
Die Gruppe ist eine Lern- und Spielsituation, in der sich die Kinder natürlich verhalten: munter, neugierig, offen, lernbereit, ideenreich, gesprächig, aktiv ... Die Mitspieler sorgen dabei nicht nur für eine entspannte Gruppenatmosphäre (es ist verblüffend, wie anders sich ein Kind verhält, wenn es ausnahmsweise einmal alleine Unterricht hat ...) – sie sind auch ein nicht zu unterschätzender zusätzlicher Ansporn für jedes einzelne Kind. In der Gruppe –trauen sich die Kinder zu singen und sich zu Musik zu bewegen – sie tun es sogar gerne und erleben dadurch die Lieder und Stücke in ihrem ganzheitlichen Zusammenhang. Singen und Bewegung erhalten so einen Stellenwert, der weit über das rein Methodische hinausgeht ... – regen sich die Kinder gegenseitig an, vor allem auch bei kreativen Aufgaben, z. B. Verklanglichen, Rhythmusund Melodie-Improvisation ... , indem sie ihre Ideen vergleichen, erweitern, differenzieren ... – sind (Zu-)Hören, Zeigen, Erklären, Kritisieren, ... eigenständige Lerninhalte. Dadurch werden genau die Fähigkeiten entwickelt, die die Kinder für ein sinnvolles und zielgerichtetes Klavierspielen zu Hause (s. LK S. 83) brauchen.
– gehört Vorspielen von Anfang an auf natürliche Weise zum Musikmachen. Gruppenunterricht bedeutet für uns, daß gleichzeitig mehrere Schüler zusammen am selben Thema arbeiten. Dabei bleibt offen, wie sie sich mit diesem Lerninhalt beschäftigen, ob sie Klavier spielen, mit Klanggesten im Grundschlag oder im Rhythmus begleiten, die Melodie singen, die Noten mitlesen oder mitzeigen, zuhören, konstruktiv kritisieren oder sich zur Musik bewegen ... Entscheidend ist vielmehr, daß jedes Kind in jeder Spielphase mit einer ernstgemeinten und sinnvollen Aufgabenstellung am Gruppengeschehen beteiligt ist und durch Kontrolle oder Bestätigung Rückmeldung erfährt.
Unterricht, in dem die Schüler hintereinander einzeln ihre Stücke spielen, während die anderen Kinder mit davon unabhängigen Aufgaben (Noten schreiben, ...) beschäftigt sind, ist kein Gruppenunterricht, sondern Einzelunterricht bei gleichzeitiger Anwesenheit mehrerer Schüler im Unterrichtsraum!
Instrumentalunterricht in Gruppen mit 3–4 Kindern gewährleistet einen harmonischen Übergang von der größeren Gruppe der Elementaren Musikpädagogik (Musikalische Früherziehung/Grundausbildung, ...) zum daran anschließenden Unterricht in 2er-Gruppen und zum Einzelunterricht (s. LK S. 17 Mögliche Unterrichtsformen nach dem 1. Jahr). Darüberhinaus werden die Schüler zum 4-händigen Klavierspiel und zum EnsembleMusizieren (Kammermusik, Bands ...) geführt.
Wir erleben den Gruppenunterricht immer wieder als die lebendige und natürliche Unterrichtsform für Anfänger am Klavier, in der das Lernen und das Lehren mit viel Spaß verbunden ist.
II.2. Voraussetzungen für Klavierunterricht in Gruppen
Für sinnvollen und erfolgreichen Gruppenunterricht mit 2, 3 oder 4 Klavierschülern müssen bestimmte Voraussetzungen gegeben sein:
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– sinnvolle Gruppenzusammenstellungen in Absprache mit den Grundstufenlehrerinnen/-lehrern (nach Alter, Schulklassenstufe, musikalischen Grundlagen, Lerntempo/Auffassungsgabe, evtl. Freundschaft, Bekanntschaft, Wohnort,...)
– gleichzeitiger Beginn mehrerer Gruppen gleichen Alters bei einer Lehrerin/einem Lehrer (um die Möglichkeit zu Gruppenumstellungen zu haben)
– 60'-Stunde für Gruppen ab 3 Kindern
– Unterrichtsraum mit 2 Klavieren (s. auch LK S. 12 f Aktionsräume) und 2, 3 oder 4 Klavierstühlen, etwas Bewegungsspielraum und Platz für einen Sitzkreis am Boden:
Die Klaviere sollten an der Seite, an der sie sich begegnen, etwas von der Wand weggerückt sein. Mit dieser Andeutung eines Halbkreises erhält die Sitzordnung eine leichte Zentrierung. Abgesehen davon nehmen sich die Kinder nicht gegenseitig die Sicht.
– intensive Unterrichtsvorbereitung
II.3. Aktionsräume
und Spielformen im Gruppenunterricht an 2 Klavieren
Ein ganz wesentliches Merkmal der Gruppenunterrichtssituation ist es, daß sich verschiedene Spielformen und Aktionsräume anbieten. Sie geben dem Unterrichtsverlauf eine spielerische Ordnung und schaffen darüberhinaus günstige Lernbedingungen für die einzelnen Lernschritte.
Ein Unterrichtsraum sollte mit 2 Klavieren ausgestattet sein, da an einem Klavier wesentliche Spielformen, die dazu beitragen, daß immer alle Kinder sinnvoll am Spielgeschehen beteiligt sind, nicht möglich sind. Kapitel II.4. zeigt auf, wie sich das Repertoire an Spielformen verändert, falls nur 1 Klavier zur Verfügung steht.
AKTIONSRÄUME im Klavierunterricht in Gruppen
Aktionsräume nennen wir die verschiedenen (Spiel-)Orte im Raum, die unterschiedliche Rahmenbedingungen für die jeweiligen Lernschritte bzw. Spielformen bieten und auch rein äußerlich Abwechslung bringen. In den Themenbildern sind sie durch Symbole am linken Textrand gekennzeichnet.
l im Sitzkreis
Für den Sitzkreis sollte ein fester Platz im Raum reserviert sein. Am wenigsten aufwendig ist ein Sitzkreis auf dem Boden oder auf einem Extra-Teppich – alternativ ist auch ein Stuhlkreis denkbar, der allerdings mehr Platz im Raum einnimmt und nicht so schnell aufzulösen ist.
Dieser Treffpunkt abseits vom Klavier bietet die Möglichkeit, die Gruppe immer wieder zu sammeln und zu zentrieren und eignet sich für alle Lernschritte, für die die Klaviere noch nicht gebraucht werden.
Für die Kinder ist es oftmals leichter, wenn der „Kreis“ offen bleibt und sie der Lehrerin/dem Lehrer eher gegenübersitzen. Sie können dann nach- und mitmachen, was der Lehrer seitenverkehrt vormacht.
Mögliche Spielformen: gemeinsam, solo reihum, tutti, tutti-solo (s. u.)
n n an zwei Klavieren
Da jedes Kind einen eigenen „Spiel-Platz“ hat, finden hier fast alle Lernphasen mit Klavier statt.
Bei einer 4er-Gruppe stehen vor jedem Klavier 2 Klavierstühle. Die Kinder spielen die Lieder und Stücke an den 4 Spielplätzen oktavversetzt: 2 Kinder eine Oktave höher als notiert, 2 Kinder eine Oktave tiefer als notiert, also keine ganz extremen Lagen.
Bei einer 3er-Gruppe teilen sich 2 Kinder das eine Klavier und 1 Kind spielt an dem anderen Klavier in der Originallage.
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Die Sitzpositionen, und damit auch die Klaviere, die Partner und die Lagen, werden bei 3er- und 4er-Gruppen von Stunde zu Stunde getauscht. Da die Kinder die ganze Woche über zu Hause an ihrem eigenen Instrument in der Originallage spielen können, ist die Verschiebung im Unterricht zu vertreten – vorausgesetzt, daß das Auffinden der tatsächlichen Tonhöhen immer wieder ins Bewußtsein gerückt und geübt wird.
Bei einer 2er-Gruppe hat jedes Kind ein Klavier und damit den ganzen Tonraum zur Verfügung.
Anfangs steht die Lehrerin/der Lehrer meist in der Mitte hinter den Klavieren, mit Blick zu den Kindern. Später sitzt sie/er in der Mitte zwischen den Kindern.
Hier werden alle Lieder, Stücke und Improvisationen erarbeitet, für die ein Tonraum von 2 Oktaven ausreicht, meistens innerhalb der Spielformen solo reihum und tutti-solo.
Mögliche Spielformen: tutti, tutti-solo, ganz besonders solo reihum und, eher selten gemeinsam
n · n · an zwei Klavieren mit fliegendem Wechsel
Vor jedem Klavier steht jeweils nur ein Klavierstuhl, so daß jeder Spieler die ganze Tastatur zur Verfügung hat. Es wird abwechselnd an den beiden Klavieren gespielt.
Bei einer 4er-Gruppe wechseln sich jeweils 2 Kinder an jedem Klavier ab, bei einer 3er-Gruppe muß nur an einem Klavier gewechselt werden.
Der fliegende Wechsel ist nur in der 3er- oder 4er-Gruppe nötig, und dort auch nur dann, wenn jeder Spieler solo reihum die ganze Tastatur oder das rechte Pedal braucht.
Mögliche Spielform: solo reihum
n an einem Klavier
Alle Kinder und die Lehrerin/der Lehrer sammeln sich an einem Klavier. Es steht jetzt lediglich ein Klavierstuhl davor, auf dem die Lehrerin/der Lehrer oder ein Kind sitzt.
Im Gegensatz zu den anderen Spielorten ist hier kein Spielfluss möglich und auch gar nicht beabsichtigt. Vielmehr geht es darum, bestimmte Lernschritte exemplarisch herauszugreifen und gezielt zu beobachten, wofür an 2 Instrumenten die Entfernung zu groß und die Konzentration zu gering ist. Ist ein Lernschritt an einem Klavier geklärt, so kann die gleiche Aufgabe solo reihum an zwei Klavieren mit Spielplätzen für alle Kinder fortgesetzt werden.
Das Spielen an einem Klavier wird auch mit Bewegung im Raum verbunden (s. u.).
Mögliche Spielformen: gemeinsam, solo reihum (ohne Spielfluß)
in Bewegung
Auf den restlichen Quadratmetern freier Fläche (ohne Stühle, Tische ...) können die Kinder und die Lehrerin/der Lehrer in Bewegung sein. Hier ist die Möglichkeit gegeben, Musik mit Bewegung zu verbinden und Musik in Bewegung zu erleben.
Bewegung wird oftmals mit Klavierspiel von der Lehrerin/dem Lehrer oder einem Kind an einem Klavier kombiniert. Die Kinder setzen diese Musik dann in Bewegung um oder steuern das Klavierspiel über die Bewegung.
Mögliche Spielformen: tutti, gemeinsam, selten tutti-solo oder solo reihum
SPIELFORMEN im Klavierunterricht in Gruppen
Spielformen regeln den genauen Ablauf der einzelnen Lernschritte und machen den Unterricht abwechslungsreich. Sie ermöglichen eine Aufgabenverteilung, die alle Kinder gleichzeitig am Spielgeschehen beteiligt.
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Die Spielformen gemeinsam, solo reihum, tutti und tutti-solo eignen sich für den Klavierunterricht in 4er-/3er- und 2er-Gruppen. Übernimmt die Lehrerin/der Lehrer die Rolle des Spielpartners, so können sie auch auf den Einzelunterricht übertragen werden.
Die folgende Übersicht zeigt, wie die einzelnen Spielformen in den Themenbildern (S. 21 ff) eingesetzt werden und welche Unterrichtsinhalte innerhalb der jeweiligen Spielformen vermittelt werden können. In den Themenbildern sind die Spielformen durch Kursivdruck hervorgehoben.
gemeinsam: miteinander, voneinander angeregt, im (Gedanken-)Austausch, ... l im Sitzkreis
Die Themenbilder beschreiben die einzelnen Themen des Spielheftes didaktisch und methodisch. Jedem Thema sind die inhaltlichen Schwerpunkte und die notwendigen Materialien vorangestellt. Daran anschließend zeigen wir auf, in welchen Lernschritten die Lieder, Spielstücke und Improvisationen spielerisch und zugleich zielgerichtet eingeführt, erarbeitet, differenziert und gestaltet werden können.
Die einzelnen Themen werden innerhalb eines Rahmens entwickelt, der von Themenbild zu Themenbild leicht variiert (s. u.). Zum methodischen Prinzip gehört, daß das Spielen mit musikalischen und spieltechnischen Elementen (Rhythmen klatschen, mit dem Tonmaterial improvisieren, Koordinationsmuster mit Klanggesten vorbereiten, Spielarten legato/staccato entwickeln, ...) und das Spielen ohne Noten (Liedmelodie, Begleitintervalle/-akkorde, 2-taktige Abschnitte, ...) über einen langen Zeitraum hinweg dem Lesen des Notentextes (Rhythmus, Tonhöhenverlauf, ... in traditioneller Notenschrift oder in graphischer Notation) und dem Spielen von Noten vorausgehen.
Die Lieder und Stücke sind mit leicht durchschaubaren, merkbaren und spielbaren musikalischen Strukturen auf diesen Erarbeitungsweg zugeschnitten. Das grobe Raster wird in den fettgedruckten Überschriften deutlich. Es erscheint uns notwendig, daß Sie diesen Weg übernehmen. Wird in der Erarbeitung eines Themas mit dem Spielen aus dem komplexen Notentext begonnen, so sind die meisten Lieder und Stücke für die Kinder so schwierig, daß Spielfluß – und damit auch Spielfreude – verlorengehen.
Innerhalb des Rasters beschreiben wir bewußt kleinste Lernschritte. Jeder Lernschritt ist dabei so vorbereitet, daß eine neue Aufgabe sofort gelingt bzw. nur wenige Wiederholungen braucht und die einzelnen Lernschritte zügig aufeinanderfolgen können. Diese detaillierte Beschreibung verstehen wir als Anregung – unsere Vorschläge können Sie so übernehmen, wie sie sind, oder aber auswählen, ergänzen, austauschen, ...
Allgemeine Unterrichtsprinzipien, die in dieser Einleitung dargestellt sind bzw. in vorausgehenden Themenbildern genau beschrieben wurden (Lieder mitsingen, Rhythmussprache dazusprechen, Notennamen nennen, Lieder mit Notennamen aus den Noten absingen, ..., sich gegenseitig Einsätze geben, ..., gegebenenfalls einzelne Lernschritte wiederholen, ..., Spielanweisungen (vor-)lesen und besprechen, ...), erwähnen wir nicht in jedem Themenbild extra.
Das Erarbeiten eines Themas erstreckt sich normalerweise über mehrere Stunden. Üblicherweise werden die Stücke in der ersten Stunde so weit erarbeitet, daß jedes Kind jeden Abschnitt spielen kann. Zu Hause sind die Kinder dann in der Lage, die Abschnitte zusammenzusetzen und das ganze neue Stück zu spielen. In der zweiten, dritten, ... Stunde mit einem Thema folgen (gegenseitige) Korrekturen, Differenzierungen und die nächsten Lernschritte. Vorschläge für sinnvolle Unterbrechungen innerhalb eines Themenbildes zeigen die gestrichelten Linien (s. Legende S. 20).
Zum Abschluß eines Themas gehört natürlich auch, daß die einzelnen Kinder das ganze Stück alleine vorspielen, allerdings immer erst dann, wenn Aussicht auf Erfolg besteht (s. auch LK II, S. 18 ff Die Folge-Stunden –methodische und didaktische Binnendifferenzierung im Gruppen- und Partnerunterricht). Da dies selbstverständlich ist, beschreiben wir in den Themenbildern lediglich erweiterte Gestaltungen, die die Lieder und Stücke in einen ganzheitlichen Zusammenhang stellen … und nicht nur für Klassenstunden und Schüler-Vorspiele mit Eltern gedacht sind.
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Außerdem sollte natürlich jede Gelegenheit genutzt werden, bereits erarbeitete Stücke zu wiederholen und die Kinder zu einer steten Pflege und Erweiterung ihres Repertoires anzuregen.
Die Themenbilder beschreiben den Unterricht mit einer Gruppe von vier Kindern im Alter von 6–8 Jahren. Mit vereinfachten Spielformen und weniger komplexen Gestaltungen zum Abschluß eines Themas kann der methodische Aufbau auch direkt für kleinere Gruppen, Einzelschüler und ältere Kinder (bis 10 Jahre ...) übernommen werden. Bei älteren Kindern kommt hinzu, daß sie durch ihr größeres Abstraktions- und Konzentrationsvermögen manche Lernschritte schneller begreifen, so daß viele Phasen kürzer werden.
Die Gliederung eines Themenbildes:
Einstimmung auf das Thema
– mit einer Geschichte: emotionalen Zugang ermöglichen, Assoziationen wecken, Bezug zur eigenen Erlebniswelt herstellen ...
– in Bewegung: ganzkörperliche Vorbereitung (Reaktionsspiele, Bewegungserfahrung mit Grundschlag und Rhythmus, szenische Darstellung von Charakteren, ...)
– mit Materialien: Bilder, Objekte zum Fühlen bzw. als Bewegungsmotivation
Vorbereitung des Liedes/Spielstückes ohne Noten – Kennenlernen des Liedes mit Singen, Klanggestenbegleitung im Grundschlag, Fingerspiel auf dem Knie, ...
– Spiel mit Bausteinen – RB/MB nach Gehör nachspielen, aneinanderreihen, ...
– Rhythmussprache – Rhythmen patschen (r.H., l.H., Koordination von r.H. und l.H.)
– Improvisation mit Festlegung in einem Parameter, z. B. Rhythmus, Tonmaterial oder Form, ...
– „Knackpunkte“/„Schlüsselstellen“
Erarbeiten in Abschnitten ohne Noten
– einzelne (2-taktige) Abschnitte nachspielen – in welcher Reihenfolge die Abschnitte erarbeitet werden, ergibt sich aus der Struktur des Liedes oder des Stückes ...
Notation nachlesen / Noten (weiter-)schreiben
– den gespielten RB/MB/Abschnitten das entsprechende Notenbild zuordnen – die Struktur der Notation erfassen: Tonhöhe (Tonwiederholung, Schritte, Sprünge), Rhythmus, Form, ...
– fehlende Noten ergänzen
– Noten benennen
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Bewegungsphase (nicht immer ... und nicht immer an dieser Stelle) – als ganz- oder teilkörperliches Erleben von Musik, z. B. im Grundschlag gehen, Melodieverlauf mit einer Hand in die Luft zeichnen, Charaktere darstellen, ... – als ganzkörperliche Aktionsphase, die das Thema vertieft, Abwechslung und Entspannung bringt und damit für neue Konzentration sorgt
Spielen des ganzen Liedes/Stückes mit Noten – mit verteilten Abschnitten: solo reihum spielt jedes Kind 2–4 Takte – in Rondoform: tutti = Refrain, bereits erarbeitete Liedzeile, bekannter RB/MB, ... solo = neuer Abschnitt, neuer RB/MB, Improvisation ... – solo reihum: jedes Kind spielt das ganze Stück – die anderen Kinder singen bzw. sprechen mit, lesen mit und achten auf bestimmte Parameter (Dynamik, Rhythmus, Anschlagsart, Spielbewegung, ...) bzw. haben eine gezielte Gestaltungsaufgabe ...
erweiterte Gestaltung des Liedes/Stückes mit veränderter Begleitung, mit Improvisationsteilen, mit Klanggesten-/Schlagwerk-Begleitung, transponiert, mit Bewegungsimprovisation/-gestaltung, mit einem Tanz, ...
Legende
zu den Symbolen, die eine schnelle Orientierung ermöglichen sollen:
[5']Die Minutenangaben (5, 10, 15, ...) stecken den ungefähren zeitlichen Rahmen ab – sie sind bewußt knapp bemessen und möchten Sie zu einem zügigen Unterrichtstempo animieren. Hier kann die Erarbeitung sinnvoll unterbrochen werden.
Hier wird mit Spielheft bzw. mit RB/MB, d. h. mit Noten gespielt. Wo diese Markierung fehlt, wird immer ohne Noten gespielt.
l im Sitzkreis
n n an zwei Klavieren
n n an zwei Klavieren mit fliegendem Wechsel
n an einem Klavier Bewegung im Raum
– Abgesehen von den üblichen Kürzeln verwenden wir der Einfachheit halber „L“ für die Lehrerin bzw. den Lehrer und „Ki“ für ein Kind bzw. die Kinder.
– Seitenangaben beziehen sich grundsätzlich auf das Spielheft, es sei denn, es geht ein „LK“ voraus.
– Die Punkte ... sollen zum Weiterdenken, Phantasieren, Improvisieren anregen.
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Tonart: d-moll
15 Tanz der wilden Pferde
Inhaltliche Schwerpunkte:
– rhythmisch-melodische Bausteine (MB)
–Ostinato-Begleitung in der l.H. mit verschiedenen Notenwerten (,, )
– rhythmische Koordination beider Hände / Unabhängigkeit der l.H.
– neue Note: a'
Material: Kärtchen mit MB (s. Anhang S. VIII), 1 Handtrommel, 2 Kokosnußhälften oder Joghurtbecher, Schellenband, evtl. Schellenbänder für die Füße (s. LK S. 26)
Entwicklung des Themas:
[5'] 1. Notenwerte der verschiedenen Ostinato-Begleitbausteine in der Bewegung erfahren
L spielt mit beiden Händen jeweils eine der 3 Ostinato-Begleitungen; Ki bewegen sich dazu tutti im Raum und finden verschiedene Schritt-Tempi für die unterschiedlichen Notenwerte (z. B. – „gehen“ /– „schreiten“ /– „Zeitlupen-Schritt“).
L wiederholt die 3 Begleitformen in der l.H., spielt nun aber mit der r.H. einzelne Melodie-Bausteine aus dem Lied dazu; Ki hören auf beide Stimmen und passen ihre Schritte aber weiterhin nur der Begleitung an.
[5'] 2. Lied kennenlernen
l L singt T 1/2 vor und klatscht den Sprachrhythmus mit; Ki imitieren tutti.
L singt das ganze Lied vor und patscht dazu mit beiden Händen in ; Ki patschen tutti mit und merken sich dabei, wie oft sich der erste Abschnitt (T 1/2) wiederholt.
Ki singen tutti das ganze Lied und patschen dazu in .
[5'] 3. Lied mit Bordun-Quinte am Klavier begleiten
n n L zeigt den Bordun-Griff in der d-Lage; Ki singen und begleiten sich tutti mit beiden Händen in .
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[10'] 4. Lied abschnittsweise erarbeiten
n n L erarbeitet mit den Ki nacheinander die verschiedenen MB am Klavier (mit beiden Händen gleichzeitig, dazu singen):
– T 1/2:L spielt T 2 vor; Ki spielen solo reihum nach.
L spielt T 1 voraus; Ki ergänzen tutti T 2.
L spielt T 1 vor und singt T 2; Ki spielen und singen solo reihum nach.
Solo reihum spielt jeweils ein Ki T 1 voraus; Ki ergänzen tutti T 2.
Ki spielen solo reihum(tutti) T 1/2.
– T 5/6:L spielt T 5 vor; Ki spielen solo reihum nach.
L spielt T 5/6; Ki spielen solo reihum nach.
[10'] 5. Zuordnung des Notenbildes
l L legt die MB-Kärtchen in den Kreis; Ki finden gemeinsam heraus, welcher Liedabschnitt auf den Kärtchen aufgeschrieben ist ... – L gibt Hilfestellung, indem er einzelne Kärtchen mit der Rhythmussprache singt ... (s. LK S. 6), fragt, worin sich die Bausteine unterscheiden ..., fragt, wohin sich die Melodie jeweils bewegt, ...
Ki singen tutti/solo reihum die verschiedenen MB mit Tonnamen.
Ki setzen gemeinsam aus den MB das ganze Lied zusammen, singen tutti das Lied und zeigen den Melodieverlauf mit.
Ki lesen gemeinsam das ganze Lied im Spielheft S. 30 nach und ergänzen die neue Note a' auf S. 20.
[10'] 6. „Das störrische Pferd“ – als Bewegungsspiel ...
Ki gehen tutti als „Pferde“ in einem gemeinsamen Tempo – solo reihum wird jeweils ein „Pferd“ „störrisch“, indem es sich schneller, langsamer oder rhythmisch frei bewegt – die anderen „Pferde“ lassen sich nicht stören ( ... oder doch?) und versuchen, den gemeinsamen Grundschlag zu halten.
n n Ki spielen tutti mit beiden Händen den Bordun-Griff d–a in einem gemeinsamen Tempo – solo reihum „tanzt“ jeweils ein Ki „aus der Reihe“, indem es in einem anderen Tempo oder rhythmisch frei spielt – die anderen Ki lassen sich nicht aus dem Takt bringen (...!?).
[5'] 7. Lied aus den Noten abspielen
n n Ki spielen das ganze Lied mit beiden Händen – solo reihum spielt jedes Ki 2 Takte.
Solo reihum spielt jeweils ein Ki das ganze Lied; die anderen Ki singen tutti mit und patschen dazu in .
[5'] 8. Begleitbausteine nachlesen und patschen
l Ki lesen gemeinsam die Begleit-Ostinati auf S. 31 nach; L fragt nach den Notenwerten/Tondauern und den entsprechenden Rhythmussprache-Silben ...
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L singt das Lied und patscht mit der l.H. nacheinander die verschiedenen Begleitformen; Ki zeigen gemeinsam, welche Begleitung L patscht.
L singt das Lied, patscht den Bordun inund betont jeweils die Wortsilben, auf die der Ostinato trifft ...; Ki singen und patschen tutti mit.
L kennzeichnet die Stellen, an denen der -Ostinato mit der Melodie zusammentrifft, in den Spielheften mit einem Strich oder unterstreicht die entsprechenden Wortsilben.
[10'] 9. Lied mit neuen Ostinati begleiten
n n Ki spielen das Lied mit verteilten Abschnitten mit dem -Ostinato, also solo reihum
Ki probieren solo reihum an T 2 die Koordination mit dem -Ostinato – wer will, knobelt weiter.
[5'] 10. Abschluß-Gestaltung mit Instrumenten des Kleinen Schlagwerks
n 1 Ki spielt das ganze Lied mit einem der Ostinati am Klavier; die anderen Ki haben verschiedene Begleitaufgaben: 1 Ki spielt den gleichen Ostinato auf der Handtrommel, 1 Ki schlägt in T 5 zwei Kokosnußhälften gegeneinander („stampfen“), 1 Ki spielt in T 6 mit einem Schellenband („Schellen“).
n n 2 Ki spielen an 2 Klavieren mit ihrem Ostinato; die anderen Ki begleiten ...
[5'] 11. Tanz der wilden Pferde
Ki und L singen und tanzen im Kreis den „Tanz der wilden Pferde“, z. B.:
T 1/2
T 3/4
Seitgalopp nach rechts
Seitgalopp nach links,
T 5 stehen und stampfen:
T 6 stehen und klatschen:
T 7/8
Seitgalopp nach rechts
16 Der Schlangenbeschwörer
Tonart: e-phrygisch
Inhaltliche Schwerpunkte:
– Intervall-Griffe / Tonabstände: Quinte, Quarte, Terz, Sekunde – Melodie-Improvisation im Fünftonraum – (Unterarm-)staccato / legato – und -Pause – Wiederholungszeichen – da capo al Fine: A B B' A – neue Note: h'
Material: Schnüre oder (Gardinen)-Bleischnüre ...
Entwicklung des Themas:
[10'] 1. Schlangenmelodien/-linien spielen ...
n n L erinnert an das Super-Riesen-Schlingel-Schlangen-Lied (s. LK S. 32 f); Ki spielen tutti mit der r.H. in der c-Lage das Schlangen-Lied.
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Ki spielen solo reihum nochmals das Schlangen-Lied und begleiten sich dabei mit der l.H. mit der ausgehaltenen Bordun-Quinte c–g.
Ki rücken mit beiden Händen jeweils einen Ton-Schritt höher und spielen das Schlangen-Lied mit Begleitung tutti in der neuen Lage: d-Lage/e-Lage.
L fordert Ki auf, die Schlangenmelodie einmal umzudrehen und in der r.H. mit dem höchsten Ton anzufangen ...; Ki spielen solo reihum die veränderte Schlangenmelodie in der e-Lage.
L erzählt von einem Schlangenbeschwörer ...; Ki sind Schlangenbeschwörer, spielen in der e-Lage solo reihum frei erfundene Schlangen-Melodien und begleiten in der l.H. mit der ausgehaltenen Bordun-Quinte e–h.
[5'] 2. Rhythmus Zeile 1 mit Sprachsilben und Klanggesten erarbeiten
l L und Ki imitieren gemeinsam die Sprache der Schlangen, die im Korb zischen ...
L spricht taktweise den Rhythmus T 1–4 : ... ; Ki zischen jeweils tutti nach.
tststssch
L spricht und patscht taktweise den Rhythmus auf r.H. und l.H. verteilt; Ki sprechen und patschen jeweils tutti mit: bzw. und
[5'] 3. Rhythmus auf Intervall-Griff-Folge übertragen
n n L spielt T 1–4 (taktweise/2-taktig/ganz), r.H. nur Oberstimme (fallende Töne ab h') und in der l.H. das notierte e; Ki spielen jeweils solo reihum nach.
L spielt T 1–4 original, indem er den Grundton e' in der r.H. ergänzt; Ki spielen solo reihum nach.
L fragt nach der Spielart und gibt für die Ausführung des „staccato“ Vorstellungshilfen: Trampolin, Sprungbrett, „Dops-Ball“ (= Gummiball) ...; Ki spielen T 1–4 solo reihum staccato.
L fragt nach der passenden Lautstärke (wie leise zischt eine Schlange ... ?); Ki spielen tutti T 1–4 piano ...
[10'] 4. Notenbild zuordnen und abspielen
l Ki lesen gemeinsam Rhythmus- und Intervallbewegung auf S. 32 nach.
L fragt, wie man Zeile 1 in der Rhythmussprache (s. LK S. 6) singen kann; Ki singen tutti: „tate ta ta - ja ...“.
n n Ki spielen Zeile 1 solo reihum bzw. tutti von den Noten ab.
n L benennt die verschiedenen Tonabstände zwischen Oberstimme und Grundton in der r.H. (5-Ton-Abstand/4-Ton-Abstand, wobei der Ausgangston mitgezählt wird, bzw. Quinte/Quarte).
Solo reihum zeigt jeweils 1 Ki auf ein Intervall oder spielt ein Intervall; die anderen Ki benennen gemeinsam den Tonabstand.
[5'] 5. Melodien im Fünftonraum improvisieren
l L teilt Bleischnüre („Schlangen“) aus und ist zunächst selbst der „Schlangenbeschwörer“, indem er mit der l.H. eine ausgehaltene Bordun-Quinte spielt und darüber legato-Melodien improvisiert (e-Lage, im Fünftonraum, mit deutlichem Anfang und Ende / mit leicht nachvollziehbarem Tonhöhenverlauf, d. h. mehrere Ton-Schritte auf-/abwärts, mehrere Töne auf gleicher Tonhöhe ...); Ki reagieren tutti auf die Melodiebewegung, indem sie ihre „Schlangen“ aus einer Hand herausziehen und sie wieder darin verschwinden lassen ...
n l Solo reihum ist jeweils ein Ki der Schlangenbeschwörer, improvisiert legato eine „BeschwörungsMelodie“ mit Bordunbegleitung; die anderen Ki lassen tutti ihre Schlangen dazu tanzen ...
[10'] 6. Erarbeiten der 2. Zeile
l Ki lesen gemeinsam in der 2. Zeile die „Flöten-Schalmei-Melodie“ nach und beschreiben die Struktur (Wo sind mehrere Schritte/Sprünge auf-/abwärts? Wo beginnt/endet die Melodie? Was spielt die l.H.? Wie verändern sich die Tondauern? ...).
L unterscheidet Legato- und Haltebögen ...; Ki zeigen sie gemeinsam im Notenbild.
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L und Ki singen tutti die Melodie der 2. Zeile mit Tonnamen / mit der Rhythmussprache.
Ki ergänzen die neue Note h' im Spielheft S. 20.
n n Ki spielen solo reihum mit beiden Händen Zeile 2 aus dem Notentext ab.
[5'] 7. Melodie in der l.H. und Begleitung in der r.H. spielen
n n Ki spielen solo reihum die Melodie der 2. Zeile mit beiden Händen unisono ...
Ki spielen solo reihum mit vertauschten Händen: Melodie mit der l.H., Bordun-Griff mit der r.H.
[10'] 8. Form des Stückes besprechen und ganzes Stück spielen l Ki beschreiben gemeinsam den Formverlauf ...; L weist auf die Wiederholungszeichen hin und erklärt die Begriffe „da capo al Fine“ und „Fine“.
n n Ki spielen das ganze Stück, z. B. A-Teil: tutti
B-Teil: solo reihum jeweils ein Ki
B'-Teil(B-Teil mit vertauschten Händen): solo reihum jeweils ein anderes Ki
17 Um Mitternacht
Tonart: f-lydisch
Inhaltliche Schwerpunkte: – Cluster – gegensätzliche Artikulation / Spielbewegung in 2 Händen: r.H. staccato während l.H. Cluster aushält (bzw. umgekehrt) – Fermate – neue Note: c''
[5'] 1. Spontane Verklanglichung einer Geistergeschichte mit Stimme und Kleinem Schlagwerk
l L verteilt Instrumente und erzählt eine Geistergeschichte ...; Ki verklanglichen gemeinsam spontan die einzelnen Szenen mit den Instrumenten und mit ihren Stimmen, z. B.: Triangel (mitternächtliche Schläge der Uhr), Klanghölzer, Holzblocktrommel (knackendes Holz ...), Stimmen (Geister-Spuk ...), Handtrommel (Erschrecken, Pochen ...), Becken (Windsäuseln ...).
[5'] 2. Verklanglichung einer Geisterstunde am Klavier
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n n L wiederholt die Geistergeschichte und läßt dabei sinnvolle Erzählpausen, in denen die Ki gemeinsam Töne und Klänge für die einzelnen Szenen auf dem Klavier finden, z. B.: – 12 mitternächtliche Schläge der Turmuhr (hoher Einzelton) – knackendes Holz, einzelne Wassertropfen (Einzeltöne, piano, staccato) –Windsäuseln im Schloß (piano-Motive, legato und/oder mit Pedal) – Horchen (Pausen) – Erschrecken (Cluster = „ha“)
[5'] 3. Erarbeiten der Cluster-Klänge
n n L spricht das dreimalige gespenstische „ha“ (s. T 7/8) und spielt dazu zunächst nur die Einzeltöne a (3. Finger beider Hände); Ki sprechen und spielen tutti nach.
L vergrößert das „ha“ zum Dreitoncluster (g–a–h) bzw. zum Fünftoncluster (f–c) und erinnert an die Fingerhaltung beim „Tunnel“ ... (s. LK S. 39); Ki sprechen und spielen tutti nach.
L reiht Einzelton, Drei- und Fünftoncluster (T 7/8) aneinander; Ki sprechen und spielen tutti nach.
L führt den Begriff „Tontraube“ bzw. „Cluster“ ein ...
[5'] 4. Geisterstunde ...
Ki sind als Geister irgendwo im Raum versteckt ...; L singt das Lied staccato bis zur Fermate ...; Ki zeigen sich und kichern, heulen tutti ...; für das dreimalige „ha“ finden die Ki rhythmische Bewegungen (z. B. 3x tutti springen ...).
[5'] 5. Aufbau des Liedes aus dem Notenbild kennenlernen
l L und Ki zählen tutti die 12 Triangelschläge und singen das Lied (staccato); ein Ki verfolgt den Melodieverlauf in den Noten mit und zeigt den Haltepunkt ; L erklärt die Bedeutung der Fermate (Haltepunkt, hier: Zeit für Geistergekicher ...).
Ki zeigen gemeinsam die Staccato-Punkte und erklären deren Bedeutung ...
Ki zeigen gemeinsam im Notentext, wo Tontrauben mit 5 (bzw. 3) Tönen vorkommen, von welcher Hand sie gespielt werden und wie lange sie dauern (Haltebögen) ...
Ki ergänzen die neue Note c'' im Spielheft S. 20.
[15'] 6. Lied aus den Noten abspielen
n n Ki singen Zeile 1 bzw. Zeile 2, spielen mit der l.H. bzw. der r.H. die Tontrauben tutti aus den Noten ab und achten dabei genau auf die Dauer der Cluster-Klänge.
Ki spielen solo reihum T 1/2 mit der r.H. von den Noten ab; L erinnert an die Staccato-Spielart.
Ki spielen solo reihum T 1/2 mit beiden Händen – l.H. spielt gehaltene Cluster, r.H. staccato (evtl. auf dem geschlossenen Klavierdeckel vorbereiten).
Ki spielen tutti T 1/2; solo reihum spielt jeweils 1 Ki T 3/4.
Solo reihum spielt jeweils 1 Ki T 5/6 – Ki improvisieren bei tutti mit ihren Stimmen das Kichern und Heulen der Geister ... – Ki spielen tutti T 7/8.
Solo reihum spielt jeweils 1 Ki T 1–6; Ki kichern, geistern tutti ... und spielen tutti T 7/8.
[5'] 7. Liedgestaltung mit Kleinem Schlagwerk
n Solo reihum spielt jeweils ein Ki Klavier; die anderen Ki spielen Schlaginstrumente, z. B.: 1 Ki Triangel (Vorspiel), 1 Ki Holzblocktrommel in T 5/6 unisono mit Klavier, 1 Ki Becken unisono mit den Clustern.
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Tonart: G-dur
Inhaltliche Schwerpunkte:
–zerlegte Dreiklänge
18 Die Bären-Band
–3/4-Takt (-Schwingung) –kanonischer Stimmeneinsatz – neue Note: d'' –verschiedene Begleitbausteine mit Dreiklangstönen
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Tonart: D-dur
Kommt und laßt uns tanzen, springen!
Inhaltliche Schwerpunkte:
– Kanon (polyphones Spiel)
– 3/4-Takt ( -Schwingung)
– D-dur (im Vergleich zu d-moll)
– Versetzungszeichen am Anfang eines Stückes
Material: für jedes Ki zwei Kreppapier-Bänder (jeweils ca. 1 m lang)
Entwicklung des Themas:
[5'] 1. Einschwingen in den neuen 3er-Takt-Rhythmus und auf das Lied
L tanzt eine „lang-kurz“-„schwer-leicht“-Schrittfolge vor, z. B. Seitwärts- und Anstellschritt (s.u.); Ki schauen sich die Schritte ab und tanzen tutti mit:
„rechts tip, links tip ...“ (re Fuß, li Fuß,li Fuß, re Fuß...)
L tanzt und singt mit den Silben der Rhythmussprache („ta-ja ta“) die Liedmelodie dazu; Ki tanzen und singen tutti mit.
L singt das Lied dazu; Ki singen und tanzen tutti mit.
[5'] 2. Liedmelodie genauer kennenlernen
l L patscht und klatscht die Grundschwingung bzw. den Rhythmus des Liedes: ; Ki machen tutti mit.
L singt das Lied und zeigt den relativen Tonhöhenverlauf mit einer Hand mit; Ki singen und zeigen tutti mit und beschreiben gemeinsam die Melodiebewegung.
[10'] 3. Erarbeiten der Liedmelodie
n n L singt die ersten 5 Töne und zeigt den Tonhöhenverlauf mit einer Hand mit; Ki spielen die Tonfolge in der d-Lage mit der r.H. solo reihum nach.
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L macht auf den mittleren Ton (fis) aufmerksam und vergleicht das Tonmaterial von Kommt und laßt uns ... (dur) und Tanz der wilden Pferde (moll); Ki singen tutti „wilden, wilden Pferde“ und „Kommt und laßt uns tan-“ und achten dabei auf den tieferen bzw. höheren dritten Ton.
L singt die 1. Zeile / die 2. Zeile / das ganze Lied; Ki spielen jeweils solo reihum(tutti) nach.
l Ki lesen gemeinsam den Tonhöhenverlauf und den Rhythmus der r.H. im Spielheft S. 41 nach und singen tutti die Melodie (r.H.) aus den Noten ab.
n n Ki spielen solo reihum die ganze Melodie aus dem Spielheft ab.
[15'] 4. Singen und Spielen im Kanon
n Ki spielen solo reihum die Melodie mit beiden Händen unisono.
Ki singen tutti die Liedmelodie; L spielt die 2. Stimme am Klavier dazu, indem er mit der l.H. einen Takt später einsetzt.
L fragt nach dem Unterschied zum Unisono-Spiel beider Hände; Ki beschreiben gemeinsam das Prinzip des Kanons (evtl. Vergleich mit Bären-Band, 1. Zeile) und singen tutti einen anderen Kanon, den sie kennen (z. B. Bruder Jakob).
L spielt die Melodie mit der r.H.; Ki singen tutti die Melodie im Kanon dazu, indem sie einen Takt später einsetzen (L gibt Einsatz, singt mit ...).
n n Ki spielen das Lied tutti mit der r.H.; L spielt die l.H. ... (und umgekehrt).
2 Ki spielen die r.H., 2 Ki spielen die l.H. im Kanon dazu (und umgekehrt).
Ki spielen solo reihum mit beiden Händen im Kanon, zunächst die 1. Zeile, später taktweise „anbauen“ – (mit der Vorstellung, daß die Melodie in jeder Hand zwischen dem 1. und 5. Finger hin- und herpendelt).
[5'] 5. Kanon-Struktur im Notenbild erkennen und Versetzungszeichen ergänzen
n L spielt das Lied; jeweils 2 Ki zeigen tutti die Ober- bzw. die Unterstimme in den Noten mit.
l Ki vergleichen gemeinsam die Noten mit den gespielten Tönen ..., überprüfen, ob das f auch in den Noten erhöht ist; jedes Ki schreibt mit Bleistift Kreuze vor die f’s in seinem Spielheft.
[5'] 6. Versetzungszeichen am Anfang des Stückes notieren
l L macht auf die markierten Flächen neben den Notenschlüsseln aufmerksam und erklärt, daß Versetzungszeichen, die im ganzen Stück gelten sollen, am Anfang eines Stückes vorgezeichnet werden; Ki zeigen gemeinsam, für welche Noten ein Kreuz vorgezeichnet werden soll.
Jedes Ki radiert in seinem Spielheft die Kreuze, die es zuvor direkt vor die f’s geschrieben hat, wieder weg und schreibt dafür je ein Kreuz für das untere und das obere Notensystem in die markierten Flächen am Anfang des Stückes (für das f' im oberen Notensystem eine Oktave tiefer als üblich, also in der Lage, in der der Ton im Stück vorkommt).
[5'] 7. Liedgestaltung
n n Solo reihum spielt jeweils ein Ki das ganze Stück von den Noten ab – die anderen Ki tanzen tutti (s.o.) oder schwingen tutti Bänder im Rhythmus des Liedes ab- und aufwärts (= Abwärtsbewegung) und singen dabei die obere Stimme mit.
[5'] 8. Stimmen vertauschen
n n Ki beginnen den Kanon mit der anderen Hand.
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Taler, Taler, du mußt wandern
Tonart: D-dur
Inhaltliche Schwerpunkte:
– polyphones Spiel – Tonwiederholung mit Fingerwechsel – Versetzungszeichen am Anfang eines Stückes
[5'] 1. Lied singen und einen Taler wandern lassen ...
l L singt das Lied vor; Ki singen tutti mit.
L und Ki sitzen in einer Reihe und halten die Hände hinter ihrem Rücken, reichen heimlich einen Taler hin und her und singen das Lied; 1 Ki sitzt ihnen gegenüber, muß herausbekommen, wo sich der Taler gerade befindet ... und tauscht dann seinen Platz mit dem Ki, bei dem es den Taler entdeckt hat (wenn es den Taler nicht findet, wird es trotzdem bald abgelöst).
[10'] 2. Melodie erarbeiten
n n L spielt die Melodie in 2-taktigen Abschnitten vor (T 1/2 – T 3/4); Ki spielen die Melodie-Bausteine jeweils solo reihum nach und singen dabei tutti mit.
L spielt T 5 vor; Ki beschreiben gemeinsam die Besonderheit des Fingersatzes (Fingerwechsel bei Tonwiederholung) und spielen solo reihum nach.
L spielt T 5/6 und T 7/8; Ki spielen solo reihum nach.
[10'] 3. Melodie lesen und von den Noten abspielen
l Ki suchen gemeinsam im Notenbild die Stellen mit dem Fingerwechsel.
Ki singen tutti das ganze Lied und zeigen in den Noten mit.
L fragt, für welche Noten das vorgezeichnete Kreuz gilt; Ki zeigen gemeinsam, wo der Ton fis in der Melodie vorkommt.
n n Ki spielen tutti die Melodie zeilenweise von den Noten ab.
[10'] 4. Melodie mit Begleitstimme spielen (T 1–4 / ohne Noten!)
n n Ki spielen die Melodie T 1–4 solo reihum mit beiden Händen unisono.
Ki spielen tutti T 1–2; L ergänzt T 3–4 wie notiert.
Ki beschreiben/vergleichen gemeinsam T 1–2 und T 3–4 (paralleles Spiel in beiden Händen / die l.H. wiederholt die Anfangstakte).
Ki spielen tutti T 1/2; solo reihum spielt jeweils ein Ki T 3/4.
Ki spielen T 1–4 solo reihum mit beiden Händen.
[5'] 5. Melodie und Begleitung im Spielheft nachlesen
l Ki lesen gemeinsam T 1–4 nach und beschreiben den Verlauf der beiden Stimmen in den Noten.
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Ki betrachten gemeinsam die l.H. in der 2. Zeile und benennen die Töne.
[5'] 6. Melodie mit Begleitstimme spielen (T 5–8 / mit Noten)
n n Ki spielen solo reihum T 5, dann T 5/6 und T 7/8 mit beiden Händen.
[10'] 7. Ganzes Lied spielen und gestalten
n n Ki spielen mehrmals das ganze Lied in 2-taktigen Abschnitten, also solo reihum, und tauschen dabei jedesmal ihre Abschnitte ...
2 Ki spielen am Klavier (1. Ki – 1. Zeile, 2. Ki – 2. Zeile); 2 Ki legen ihren Taler tutti im -Grundschlag von einer Hand in die andere Hand).
27 ... aus Großvaters Liederbuch II
Tonart: C-dur
Inhaltliche Schwerpunkte:
– traditionelle Kinderlieder nach Gehör spielen und begleiten: „Der Kuckuck und der Esel“, „Die Vogelhochzeit“, „Hopp, hopp, hopp“ – I–V7 – Begleitung mit Akkorden –Fingersätze selbst ausprobieren und festlegen – auftaktig / volltaktig, Taktschwerpunkt im 2/4-Takt – transponieren
Entwicklung des Themas:
[5'] 1. Bild betrachten und Lieder singen l Ki benennen gemeinsam die Lieder, die in dem Bild dargestellt sind und singen sie tutti
[5'] 2. Bewußtmachen der Taktschwerpunkte und des auftaktigen bzw. volltaktigen Beginns
l L und Ki patschen tutti inund singen dazu „Hopp, hopp, hopp“.
L und Ki singen tutti „Der Kuckuck und der Esel“ (oder „Die Vogelhochzeit“); Ki versuchen, auf den Taktschwerpunkten tutti dazu zu patschen und nennen dann gemeinsam die betonten Silben.
L klärt die Begriffe „auftaktig“ und „volltaktig“ ... (1. Ton leicht, 2. Ton schwer ... bzw. 1. Ton schwer ...).
[5'] 3. Lied aussuchen, Melodie und Text bewußt machen
l Ki wählen gemeinsam eines der Lieder aus und erzählen, worum es in dem Lied geht ...
L singt das Lied und zeigt den Tonhöhenverlauf mit; Ki singen und zeigen tutti mit.
Ki beschreiben gemeinsam die Form des Liedes und überlegen, ob das Lied auftaktig oder volltaktig ist.
[10'] 4. Liedmelodie abschnittsweise erarbeiten
n n Möglichkeiten:
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– L gibt den Anfangston vor; Ki singen tutti einen Abschnitt und spielen ihn solange solo reihum nach Gehör, bis jedes Ki die richtigen Töne/Tasten gefunden hat.
– „Rucksack packen“: ... (s. LK S. 43).
– L spielt die Melodie abschnittsweise vor; Ki spielen solo reihum nach.
Jedes Ki schlägt für jeden Abschnitt einen Fingersatz vor ...; Ki überlegen gemeinsam, welcher Fingersatz am besten geeignet ist und probieren diesen solo reihum aus, z. B.
– Kuckuck und Esel: c-Lage, T 10 ohne Wechselnote (Sexte) oder für T 9–12 die r.H. in die d-Lage verschieben und für das c' (1. und letzter Ton) jeweils mit dem 2. Finger übergreifen,
– Vogelhochzeit: c-Lage, Schluß: d'–h–c' mit 212,
– Hopp, hopp: A-Teil: c-Lage; B-Teil: in g- und c-Lage 5531 mit taktweisem Lagenwechsel.
[5'] 5. Ganzes Lied mit verteilten Abschnitten spielen
n n Ki spielen das Lied mit verteilten Abschnitten, also solo reihum
[5'] 6. Lied begleiten mit Quinte/Sexte ...
n n Ki begleiten einzelne Abschnitte des Liedes / das ganze Lied tutti mit den Tonpaaren, die sie bereits kennen ...
[5'] 7. Begleit-Akkorde im Spielheft kennenlernen
l Ki beschreiben gemeinsam, worin sich die notierten Akkorde von den bekannten Tonpaaren unterscheiden (3 Töne, zusätzlicher mittlerer Ton) und benennen die einzelnen Akkordtöne.
[10'] 8. Lied mit Akkorden begleiten
n n Ki probieren solo reihum die neuen Akkorde aus.
Ki begleiten tutti das Lied mit den Akkorden.
9. Transponieren ...
10. Evtl. Lieder aufschreiben ...
28 Spatzensalat
Tonart: D-dur
Inhaltliche Schwerpunkte:
– Takt, Auftakt, Taktstrich, Taktschwerpunkte
– Taktwechsel vom 3/4- zum 2/4-Takt – Übergreifen des 3. Fingers – -Pause – Tempi: Andante – Allegro
Material: Papier, Wachsmalstifte
Entwicklung des Themas:
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[5'] 1. Text des Liedes kennenlernen
l L „erzählt“ im Sprachrhythmus den Inhalt des 1. Teils ...; Ki geben mit ihren Worten wieder, was in dem Lied passiert und überlegen gemeinsam, wie es wohl weitergeht ...
L spricht die Schlußzeile taktweise (2-taktig) vor und unterstützt die Worte mit Gesten (rupfen, wringen, wegscheuchen ...); Ki sprechen tutti nach und imitieren dabei die Gesten.
L und Ki sprechen den Text der Schlußzeile mehrmals tutti und solo reihum (Zungenbrecher!).
[5'] 2. Schlußzeile singen und im Rhythmus der Begleitung dazu klatschen
l L singt die Schlußzeile und klatscht im Rhythmus der Begleitung dazu; Ki singen und klatschen tutti (solo reihum) mit.
IV. und zu Hause ...
IV.1. Klavierspielen zu Hause
Der Prozeß Klavier-Spielen-Lernen entsteht im Wechselspiel zwischen der wöchentlichen Klavierstunde einerseits und dem (nahezu) täglichen Klavierspielen zu Hause andererseits.
Voraussetzung für ein sinnvolles und effektives Klavierspielen zu Hause ist daher, daß
– die Kinder die Lieder und Stücke im Unterricht nicht nur am Klavier sondern auch in Verbindung mit einer Geschichte, im Singen, in der Bewegung, ... erleben und dadurch verinnerlichen.
– die Lieder und Stücke im Unterricht jeweils so gründlich erarbeitet werden, daß die Kinder zu Hause „nur noch“ nachbereiten, einüben, ... müssen, was sie in der Klavierstunde schon gespielt haben.
– die Stücke bzw. Abschnitte eines Stückes, die im Unterricht ohne Noten erarbeitet wurden, noch im Unterricht in den Noten nachgelesen und von den Noten abgespielt werden.
– die Kinder im Unterricht lernen, zuzuhören, zu beobachten, zu kritisieren, Aufgaben zu stellen ... Da die Kinder zu Hause ihr eigener Lehrer sind, ist es wichtig, daß sie auch im Unterricht immer wieder in die LehrerRolle schlüpfen.
– die Kinder im Unterricht mit der CD vertraut gemacht werden.
– im Unterricht Regeln für das Klavierspielen zu Hause (s.u.) besprochen werden bzw. einzelne Abschnitte exemplarisch eingeübt werden.
Die Brücke zwischen Klavierstunde und Zuhause bilden im Wesentlichen 4 Faktoren:
– die Erinnerung des Kindes an das, was es in der Klavierstunde erlebt und gemacht hat, also die Spur, die das Erlebnis „Klavierstunde“ im Kind hinterlassen hat, – das Spielheft mit notierten Spielstücken, Liedern, Improvisations-Bausteinen, Spielanweisungen, lebendigen, farbenfrohen Illustrationen, Bleistift-/Buntstift-Eintragungen aus dem Unterricht (Zeichen/Symbole), – die CD, die auditives Lernen auch zu Hause ermöglicht und zum Differenzieren des eigenen Klavierspiels motiviert, – das Merkheft, mit konkreten Aufgabenstellungen: Nummern (Stücke), Takt-/Abschnitts-/Zeilenangaben, verschiedene Symbole/Zeichen für verschiedene Aufgaben, mit Regeln für das Klavierspielen zu Hause (s. u.). Regeln für das Klavierspielen zu Hause: – sich eine Atmosphäre schaffen, in der Konzentration möglich ist (Wo steht das Klavier? Wann darf gespielt werden? Was steht auf dem Klavier herum?, lenkt ab? ...), – einen zeitlichen Rhythmus für das Üben finden, so daß das Klavierspielen im Tagesablauf natürlich integriert ist (vor/nach den Hausaufgaben, vor/nach der Schule, ...), – sich Aufgaben stellen (z. B. 2 bestimmte Abschnitte solange üben, bis sie 3x gelingen), anstatt eine Zeitvorgabe zu machen, – sich nur Aufgaben stellen, die mit wenig Mühe lösbar sind, daher schnell zu einem Erfolgserlebnis führen und damit sowohl den Übeweg als auch den Schüler selbst bestätigen: kleine Abschnitte üben (2–4-taktige Abschnitte, die in der Klavierstunde auf die einzelnen Kinder der Gruppe verteilt waren ...),
– sich (selbst-)kritisch zuhören, bewerten, korrigieren ...
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– aus einer Aufgabe, die gelöst wurde bzw. aus einer Aufgabe, die Schwierigkeiten bereitet, eine neue Aufgabenstellung ableiten: Abschnitte Stück für Stück zusammensetzen ... bzw. kleinerer Abschnitt, r.H./l.H. alleine, langsameres Tempo, ... – den Übeweg mit Spielregeln abstecken und damit kontrollierbar und evtl. auch abzählbar machen, z. B. jeder Abschnitt muß 3x klappen/3x hintereinander klappen, bevor eine neue Aufgabe gestellt wird (das Abzählen kann auch sichtbar gemacht werden: Kugeln einer Rechenmaschine (Abakus) / 3 Murmeln/Bleistifte ... von rechts nach links legen / Strichliste).
Der Lehrer sollte am Ende der Klavierstunde immer wieder daran erinnern, daß zu Hause in der notierten Lage in der Mitte der Tastatur gespielt werden soll.
IV.2. Elternabende, Elterngespräche
Wie erfolgreich und mit wieviel Freude ein Kind Klavierspielen lernt, das hängt in hohem Maße auch davon ab, wie Eltern den Instrumentalunterricht ihres Kindes begleiten, mit welchen Erwartungen sie das Kind konfrontieren, welches Interesse sie seinem Klavierspielen entgegenbringen, wie sie es motivieren ... Daher ist es wesentlich, Elternabende und Elterngespräche anzubieten, in denen insbesondere die Rolle der Eltern besprochen und bewußt gemacht werden sollte.
Ein Elternabend zu Beginn des Unterrichts bietet Ihnen die Möglichkeit, die Eltern kennenzulernen, eine Vertrauensbasis zu schaffen und grundsätzliche Fragen anzusprechen und dient darüberhinaus der Information:
– Welche Erwartungen haben die Eltern an ihr Kind? Welche eigenen Erfahrungen mit Instrumentalunterricht bringen die Eltern mit?
– Welche Lehrziele, Lerninhalte und didaktischen Schwerpunkte (s. LK S. 5 ff Konzeption der Klavierschule) stehen im Vordergrund? Welche lang-, mittel- und kurzfristigen Lernziele werden angestrebt?
– Welche methodischen Überlegungen liegen dem Unterricht zugrunde? Welche Chancen bietet der Gruppenunterricht? (s. LK S. 11 ff Überlegungen zum Klavierunterricht in Gruppen)
– Welche Rolle spielen die Eltern im Instrumentalunterricht? Wie können sie die Kinder zu Hause motivierend erinnern und unterstützen (zuhören, sich etwas wünschen, ...)? Welche Hilfen können sie beim Üben geben? (s. LK S. 83 Klavierspielen zu Hause)
Darüberhinaus sind Einzelgespräche mit Eltern eine wichtige Quelle der gegenseitigen Information. Ein Austausch über die Entwicklung des Kindes (nicht nur über die musikalische ...) ist notwendig, damit das Kind in seiner Gesamtpersönlichkeit verstanden und entsprechend gefördert werden kann.
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V. Anhang
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