BV 396 Doerne – Musik bildet

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Umfassende Bildung durch Musik – diese Idee steht hinter dem von Daniel Barenboim 2005 initiierten Musikkindergarten Berlin. Dort erleben Kinder eine musikalische Umwelt, die in dieser Form selbst musikalische Elternhäuser nicht bieten können: Musiker eines Spitzenorchesters – der Staatskapelle Berlin – gehen im Musikkindergarten ein und aus. Gemeinsam mit den Erzieherinnen und Erziehern kreieren sie vielfältige Anregungen für die Kinder, sich auch während des normalen Tagesablaufs immer wieder aktiv mit Musik und ihren zahllosen Querverbindungen zu anderen Bildungsbereichen zu beschäftigen. Dabei geht es weder um ein frühes Instrumentallernen noch um ein Nützlichkeitsdenken, das umstrittene Transfereffekte des Musiklernens auf die Entwicklung kognitiver Kompetenzen ins Zentrum stellt. Vielmehr versucht der Musikkindergarten Berlin das, was frühkindliche Bildungsprozesse im Kern auszeichnet, über die Musik und das Musizieren zu erlangen: Offenheit, Neugier, Freude, Spiel, Bewegung, Wahrnehmung von Zeit, Bildung der Sinne, Forschen, Entdecken, Experimentieren, kurz: Möglichkeiten, sich selbst ein facettenreiches Bild von der Welt, den Menschen und dem eigenen Ich zu machen. Andreas Doerne hat den Musikkindergarten Berlin von 2006 bis 2009 wissenschaftlich begleitet. Er umreißt das faszinierende Modell aus musikpädagogischer Sicht, eröffnet so Erzieherinnen und Musikern Perspektiven, das eigene pädagogische Handeln für die musikalische Bildung zu erweitern, und er gibt Anstöße, mit und durch Musik die unterschiedlichen frühkindlichen Bildungsbereiche zu erschließen. Es bleibt zu hoffen, dass sich der Wunsch Barenboims erfüllt, „dass sich viele von der Idee anstecken lassen. Alle Kinder brauchen Musik.“ Andreas Doerne studierte Instrumentalpädagogik mit den Fächern Klavier und Gitarre in Bremen sowie von 2002 bis 2006 an der Universität der Künste Berlin und der Humboldt-Universität zu Berlin. Seine Dissertation Umfassend musizieren. Grundlagen einer Integralen Instrumentalpädagogik (Wiesbaden: Breitkopf & Härtel 2010) thematisiert die Frage, wie ein wissenschaftlich fundiertes Konzept von Ganzheitlichkeit im Zusammenhang mit dem Spielen und Unterrichten von Musik aussieht und welche Auswirkungen eine solche Konzeption für die musikpädagogische Praxis hat. Doerne lehrt seit dem Wintersemester 2009/10 als Professor für Musikpädagogik an der Musikhochschule Freiburg. Zuvor hatte er neben einer Vertretungsprofessur für allgemeine Instrumental- und Vokalpädagogik an der Hochschule der Künste in Bremen einen Lehrauftrag für „Neue Medien in der Musikvermittlung“ an der Universität der Künste Berlin. 9 783765 103964

www.breitkopf.com

ISBN 978-3-7651-0396-4

www.musikkindergarten-berlin.de

9 783765 103964 C 21

BV 396

Andreas Doerne

Musik bildet.

Der Musikkindergarten Berlin Ein Modell


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