Vorwort zur 4. Auflage
1 2 3 Klavier feiert 20. Geburtstag! Wir freuen uns sehr, dass sich unser musikalisches und klavierpädagogisches Konzept – 1995 auch für den Verlag sehr mutig – bewährt hat und dass es sich so großer Beliebtheit erfreut.
Vielfältige Variations- und Improvisationsaufgaben sind neben musikalischer Charakteristik und stilistischer Vielfalt ein besonderes Markenzeichen von 1 2 3 Klavier . Auch im Spielheft II laden die kompositorischen Strukturen aller Stücke dazu ein, „immer wieder neu zu variieren …“ – weit mehr, als es im Spielheft notiert, im Lehrerkommentar beschrieben oder auf CD zu hören ist.
Es freut uns ganz besonders, wie dieser kreative Impuls von Ihnen, liebe Kolleginnen und Kollegen, und von Euch, liebe Schülerinnen und Schüler, aufgegriffen und übertragen wurde. Auch jene Stücke, deren Illustrationen auf dieser Seite versammelt sind, haben wir in Schülerkonzerten schon wunderbar verwandelt gehört.
Immer wieder neue Spielfreude mit 1 2 3 Klavier wünschen
Claudia Ehrenpreis und Ulrike Wohlwender
Heidelberg / Lampertheim, Frühjahr 2015
www.1-2-3-klavier.de
Allegro (schnell)
A-Teil
B-Teil
A-Teil
B’-Teil
1 Auf ein Neues!
C.Ehrenpreis / U.Wohlwender
Spiele im B’-Teil eigene Melodien mit dem vorgegebenen Tonmaterial. Wenn du das Begleitmuster 4x gespielt hast, kommt wieder der A-Teil usw.!
Finde einen Schluss für das Stück!
2 Hoppla hopp
C.Ehrenpreis / U.Wohlwender
Welche Stimmung beschreibt dieses Stück — müde, wütend oder fröhlich?
Welches Tempo und welche Lautstärke sind vorgegeben?
Wo werden die Töne legato (gebunden) gespielt, wo werden sie staccato (abgestoßen) gespielt?
„Hoppla hopp“
Allegro (schnell) mezzoforte staccato und legato
Da du im oberen Notensystem nun auch die Noten für die höheren Töne kennst, notieren wir von jetzt an dort das I immer so, wie es üblich ist. Es gilt dann auch für alle tieferen und höheren Lagen.
C.Ehrenpreis / U.Wohlwender
Leseprobe Sample page
Spiele dieses Stück mit Pedal!
Andante
5 Die Vogelhochzeit
Volkstümlich
1.≈≈Ein Vo-gelwoll -te Hoch-zeitma-chen indemgrü-nen Wal- de.
2. Die Amsel war der Bräutigam, die Drossel war die Braute. Fidiralala …
3. Der Seidenschwanz, der Seidenschwanz, der bringt der Braut den Hochzeitskranz. Fidiralala …
4. Die Lerche, die Lerche, die bringt die Braut zur Kerche. Fidiralala …
5. Der Auerhahn, der Auerhahn, der ist der würdige Kaplan. Fidiralala …
6. Der Wiedehopf, der Wiedehopf, der schenkt der Braut ’nen Blumentopf. Fidiralala …
7. Die Gänse und die Anten, die sind die Musikanten. Fidiralala …
Leseprobe Sample page
8. Der Pfau mit seinem bunten Schwanz macht mit der Braut den ersten Tanz. Fidiralala …
9. Brautmutter ist die Eule, nimmt Abschied mit Geheule. Fidiralala …
10. Frau Kratzefuß, Frau Kratzefuß gibt allen einen Abschiedskuss. Fidiralala …
11. Der Uhuhu, der Uhuhu, der macht die Fensterläden zu. Fidiralala …
12. Der Hahn, der krähet: „Gute Nacht!“ Dann wird die Kammer zugemacht. Fidiralala …
13. Nun ist die Vogelhochzeit aus, und alle ziehn vergnügt nach Haus. Fidiralala …
Die Vogelhochzeit kannst du mit der I. und mit der V. Stufe von C-Dur begleiten: C und G. Die I. Stufe nennt man auch Tonika, die V. Stufe nennt man auch Dominante.
Begleite zunächst nur mit den Grundtönen und höre, welcher Ton besser passt! Trage dann auf der linken Seite die entsprechenden Buchstaben in die dafür vorgesehenen Kästchen ein.
I. Stufe /Tonika C V. Stufe / Dominante G
Begleite danach mit den Dreiklängen in Grundstellung!
I. Stufe /Tonika C V. Stufe / Dominante G
Grundtöne
Dreiklänge in Grundstellung
Wenn du den G-Dur-Dreiklang in der 1. Umkehrung spielst, muss deine Hand nicht mehr springen, sondern kann in derselben Lage bleiben.
Du kannst die Dreiklänge auch in Einzeltöne und Tonpaare zerlegen. Probiere die verschiedenen Möglichkeiten aus:
Akkorde in enger Lage:
1. Akkord in Grundstellung, 2. Akkord in Umkehrung
… zerlegt — zuerst der Basston, dann die beiden anderen Akkordtöne gleichzeitig – in Vierteln
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… zerlegt — in Achteln
Die Begleitmuster können auch innerhalb eines Liedes wechseln. Probiere verschiedene Möglichkeiten aus und schreibe deine Begleitung auf!
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Volkstümlich, aus Frankreich
Bru-derJa-kob,Bru-derJa-kob,
Frè -reJac-ques,Frè -reJac-ques,dor-mezvous,dor-mezvous?
- -
schläfstnoch,schläfstnoch?LäutedochdieGlocken,läudochdieGlocken: du du te
Sonnezlesmati-nes,sonnezles nes: -matiDingdengdong!Dingdengdong!
Dingdengdong!Dingdengdong!…
Dingdengdong!
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Diesen Kanon kannst du mit dem französischen oder mit dem deutschen Text singen.
Spiele die Melodie zunächst nur mit der linken Hand, dann nur mit der rechten Hand und erst danach mit beiden Händen im Kanon!
Ergänze die fehlenden Motive der rechten Hand im oberen Notensystem!
Mit einem Spielpartner kannst du den Kanon auch vierhändig, also vierstimmig spielen.
Dabei beginnt der erste Spieler mit der linken Hand eine Oktave tiefer als notiert, der zweite Spieler beginnt bei * mit der linken Hand eine Oktave höher als notiert!
C.Ehrenpreis / U.Wohlwender
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Gestalte das Näherkommen und das Sich-Entfernen der Karawane mit Crescendo- bzw. Decrescendo-Melodien über Quint-Klängen (siehe Tonmaterial im Kasten)!
Spiele als Übergang vor und nach dem notierten Stück jeweils vier Quint-Klänge!
Da du im unteren Notensystem nun auch die Noten für die tieferen Töne kennst, notieren wir von jetzt an dort das b immer so, wie es üblich ist. Es gilt dann auch für alle tieferen und höheren Lagen.
Moderato (mäßig bewegt)
C.Ehrenpreis / U.Wohlwender
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Achte auf die gegensätzlichen Lautstärken, besonders in der letzten Zeile!
C.Ehrenpreis / U.Wohlwender
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Spiele, wie im unteren Notensystem notiert! Lausche auf die mitschwingende Oberton-Melodie!
Erforsche dein Klavier nach weiteren Obertönen: Drücke mit der rechten Hand jeweils eine oder mehrere Tasten stumm nieder und spiele dann mit der linken Hand einzelne staccato-Töne!
mit der rechten Hand stumm niederdrücken
mit der linken Hand staccato spielen
l. H. sempre legato
1. Heutfrüh umacht hatderLehrerKrachge¥ macht,heutfrüh 5 umacht hatderLehrerKrachge¥ macht,dennich
9 ha -beausVer¥ se -henmei- ne Kat -zemit -ge- bracht.
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2. Heut früh um neun konnt’ der Lehrer sich nicht freu’n, heut früh um neun konnt’ der Lehrer sich nicht freu’n, wenn die Katze gut gelaunt ist, darf man keine Kratzer scheu’n!
3. Heut früh um zehn hat der Lehrer rot geseh’n, heut früh um zehn hat der Lehrer rot geseh’n, weil die weichen Katzentatzen über nasse Tinte geh’n!
4. Heut früh beim Sport lief der Lehrer einfach fort, heut früh beim Sport lief der Lehrer einfach fort, denn der Sportplatz ist für wilde Katzen wohl der falsche Ort!
5. Um zwölf ist Schluss, weil ich dann nach Hause muss, um zwölf ist Schluss, weil ich dann nach Hause muss; ich bin müde, doch die Katze ist noch immer gut in Schuss!
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Hebe die Melodie hervor!
Spiele mit der rechten Hand forte und mit der linken Hand im Gegensatz dazu piano!
Andante
15 Es führt über den Main
Volksliedtext ergänzt und Melodie: Felicitas Kukuck Satz: C.Ehrenpreis / U.Wohlwender
1.≈Es führtü-berden Mainei-ne Brü- ckeaus Stein,werda¥ rü-berwill
2. Kommt ein Fuhrmann daher, hat geladen gar schwer, seine Rösser sind drei, und sie tanzen vorbei.
Fa la …
3. Und ein Bursch ohne Schuh und in Lumpen dazu, als die Brücke er sah, ei wie tanzte er da.
Fa la …
4. Kommt ein Mädchen allein auf die Brücke von Stein, fasst ihr Röckchen geschwind, und sie tanzt wie der Wind. Fa la …
5. Und der König in Person steigt herab von sein’m Thron, kaum betritt er das Brett, tanzt er gleich Menuett. Fa la …
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Leseprobe
Oh when the Saints
Spiritual, aus den USA
1. Ohwhenthe Saintsgomarching I in, ohwhenthe I Saintsgomarch-ing I in, V
Iwantto 5 beinthat I number,ohwhenthe IV Saintsgomarch-ing IV in! I
2. And when the stars begin to shine …
I. Stufe / Tonika IV. Stufe / Subdominante V. Stufe / Dominante
Begleit-Bausteine:
I. Stufe / Tonika IV. Stufe / Subdominante V. Stufe / Dominante
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Grundtöne und Akkorde in Grundstellung … auf „2“ und „3“ — nur in den Takten, in denen Pausen notiert sind
Stelle dir eine Begleitung für dieses Lied zusammen.
Ergänze die fehlenden Melodie-Noten!
I. Stufe / Tonika IV. Stufe / Subdominante V. Stufe / Dominante
Akkorde in enger Lage: 1. Akkord in Grundstellung, 2. und 3. Akkord in Umkehrung
Dieses Lied ist schon über 400 Jahre alt, also etwa so alt wie dein Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-UrUr-Großvater. Ein englischer Edelmann klagt darüber, dass ihn seine Geliebte verlassen hat. Meist trug sein Schatz ein Kleid mit grünen Ärmeln: green sleeves …
26 Greensleeves
Melodie: Volkstümlich aus England, 16. Jhdt. Satz: C.Ehrenpreis / U.Wohlwender
Leseprobe
Singe die Melodie mit der Klangsilbe „na“!
Ergänze die fehlenden Noten in Melodie und Begleitung!
Wechselnoten aufwärts
dal segno al Fine (vom Zeichen bis zum Ende)
Weitere einfache Melodie-Variationen entstehen aus Motiven mit Tonwiederholungen, Wechselnoten und Durchgangsnoten. Die Motive beginnen dann jeweils mit der ersten Note eines Taktes.
Tonwiederholungen
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Wechselnoten abwärts
Durchgangsnoten abwärts
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C.Ehrenpreis / U.Wohlwender
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C.Ehrenpreis / U.Wohlwender Allegro ( ternär)
Dieses Stück erzählt die Geschichte von Freddy, der Maus …!
Die Bausteine zeigen dir verschiedene Möglichkeiten der Artikulation, mit der du die Melodie spielen kannst. Wähle dir das Muster aus, das für dich am besten zu der Geschichte passt! Ergänze in den Noten legato-Bögen, staccato-Punkte oder tenuto-Striche.
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subito (plötzlich laut)
(mit beidenArmen)
Allegro — schnell
Moderato — ................
Andante — gehend
Adagio — langsam
Largo — ................
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ritardando — langsamer werdend
etwa doppelt so schnell wie Adagio, also etwa 120 Schläge pro Minute, d. h. 2 Schläge pro Sekunde: „einundzwanzig“…
kannst du tatsächlich „gehend“ finden
etwa 60 Schläge pro Minute, d. h. 1 Schlag pro Sekunde: „einundzwanzig“…
Ergänze die fehlenden Tempobezeichnungen!
Bei welchen Stücken kommen sie zum ersten Mal vor?
In welchem Tempo stehen deine Lieblingsstücke?
Von der Artikulation
Vom Binden und Trennen der Töne
legato gebunden tenuto gehalten, aber noch getrennt
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non legato − − nicht gebunden, leicht abgesetzt staccato abgestoßen
Hier findest du einige Beispiele für unterschiedliche Artikulation. Zu welchen Stücken gehören diese Noten?
Von Tonleitern
d-Dorisch
Ein Huhn
Halbtonschritt
d-Moll, natürlich
Es führt über den Main
D-Dur
Bruder Jakob, Ein Männlein steht im Walde
Die verschiedenen Tonleitern sind hier immer auf demselben Grundton d aufgebaut, damit du sie besser vergleichen kannst.
Alle diese Tonleitern bestehen aus 5 Ganztonschritten und aus 2 Halbtonschritten. Die Lage der beiden Halbtonschritte bestimmt den Charakter der Tonart: Dorisch, natürlich- Moll oder Dur.
d-Moll, harmonisch
Walzer in d
Im Unterschied zur natürlichen Moll-Tonleiter ist hier der 7. Ton erhöht. Er führt als Leitton zum Grundton.
Wie vergrößert sich dadurch der Abstand vom 6. zum 7. Ton?
Leseprobe Sample page
Spiele mit der rechten Hand Melodien mit den verschiedenen Tonleitern. Begleite dabei mit der Quinte d–a in der linken Hand.
Beachte den Fingersatz der rechten Hand — er ist für alle Tonleitern gleich.
Es gibt in diesem Heft drei Stücke, bei denen die Halb- und Ganztonschritte anders verteilt sind als in den hier dargestellten Tonleitern: Kamel-Karawane, Der Maulwurf und Flamenco. Wie liegen dort jeweils Halb- und Ganztonschritte?
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„1 2 3 Klavier“ besticht aus 1 2 3 (und noch mehr) Gründen:
1. Die Lieder und Spielstücke sind melodisch ansprechend, gut singbar und harmonisch abwechslungsreich gesetzt.
2. Mit zahlreichen Liedern und Stücken sind Aufgaben verbunden, die zum Improvisieren und zum Spielen mit musikalischen Elementen motivieren.
3. Alle Spielanweisungen sind kindgerecht erklärt.
4. Die Hefte sind einfallsreich und farbenfroh illustriert.
5. Zu jedem Stück geben die Autorinnen im Lehrerkommentar-Heft detaillierte methodische Anregungen für den Klavierunterricht in Gruppen von 2 bis 4 Kindern.
Die spielerische, ganzheitliche Vermittlung ermöglicht ein nahtloses Anknüpfen an die musikalische Früherziehung.
Heft 2 richtet sich gezielt an 7- bis 11-jährige Kinder, die im Partnerunterricht an zwei Klavieren oder im Einzelunterricht lernen. Durch vielfältige Variations- und Improvisationsaufgaben wird die musikalische Selbstständigkeit gefördert.
„… wird ganzheitliches Musik-Erleben vermittelt, das von der assoziativen Fantasie, dem visuellen Eindruck (mit lustigen Illustrationen), dem körperbezogenen rhythmischen Erleben und dem kritischen Hören musikalischer Elemente zur instrumentalen Realisation und zur kreativen Ausgestaltung führt. Bei frühem Klavierunterricht dürfte es keinen besseren Weg geben.“
(Schweizer musikpädagogische Blätter)