Vorbemerkung zur Neuausgabe
Bei der vorliegenden Ausgabe handelt es sich nicht um eine kompositorische †berarbeitung meines Werks, sondern um die Neugestaltung der Notation. Sie berŸcksichtigt die seit der ersten Veršffentlichung vor vierzig Jahren gewonnenen spiel- und lesepraktischen Erkenntnisse. Deren Umsetzung verdankt sich weithin der Zusammenarbeit mit dem Cellisten Lucas Fels, dessen hilfreiche Hinweise und RatschlŠge Entscheidendes zur Verbesserung und PrŠzisierung des Partiturbildes beigetragen haben. 2010 habe ich selbst die Partitur noch einmal entworfen; die hier vorgelegte Endfassung geht darauf zurŸck.
Trarego, 10. August 2011
Helmut Lachenmann
Preface to the New Edition
The present edition is not a compositional revision of my work, but rather a new design of the notation, one which takes into consideration the knowledge and experience gained in regards to the performance of the work and reading of the score since its first publication, over 40 years ago. For the realization of the new score, many thanks are due to cellist Lucas Fels, whose helpful suggestions and advice led to decisive improvements and increased precision of the score design. In 2010, I incorporated these into a new manuscript which I prepared, and it is on this manuscript that the new edition is based.
Trarego, 10 August 2011
Helmut Lachenmann
Helmut Lachenmann, 1969/2010
Bogenhaar •••• (Bogen unbewegt) c . c g P P c a π.∏P c a ªP P P c a π.∏
c c ŒÕ (linke Fingerkuppen auf dem RŸcken der Bogenstange) Bogenstange
3 Daumennagel auf Bogenhaar c ªP P P c a ∫ª. p p c d Sê arco (sub.) { e } g
Ø (Kinn)
kurzen Anfangsquietscher durchlassen p pπ.∏∏ ∫ . P c a a .. cp P 3 p espressivo
II *) gc f ! Bogen sub. stop!
linke Fingerspitzen an Šu§erer Kante des Bogenhaars
*) 1/2 .. III
Bogenhaare mit beiden HŠnden abgeteilt, z. B. 1/2 HaarlŠnge, Bogen vertikal verlagernd in Richtung Schnecke bzw. Steg
Ø (Kinn)
Ø (Kinn)
1/1 é1/2 é1/8 Ø (Kinn) p p P P∫ª. p p P Pπ p p P P ∏ 3 3 IIIII 1/4 Bogenhaar 1/8 1/4 .. p Pª∫. p P. p P ∫ f IIIIIIII c 1/2 1/4 p p p d ª .. p d . e π.. ª.. P Ä Ä. .. P ª ì am Saitenhalter gepresst IV ì
auf allen vier Saiten mit aufgestellten FingernŠgeln poss. •••• • • • • I II III IV & Saite mit mehreren Fingern hochziehen (klingend) ã f Ò . p ª p p p a ª .. p . p pª ∫π . P P P œ + Äì
Ä pizz. keinerlei Nachhall, quasi erstarrt Ó. –––––––––––––––––––––––––––
ì poco pesante
immer nahe am Saitenhalter! ì
πP P œ + ∫ Ä
Bogen nicht absetzen! Ó. P œ + Ä
Largo feroce
ì am Saitenhalter gepresst, minimale Bogenverlagerungen auf den Saiten
Ø (Kinn) Ø (linke Hand) ∫∫∏∏πp p ∫
quasi legato
Bogenwechsel ad lib., immer im Bereich der unteren BogenhŠlfte (Frosch j Bogenmitte) gepresst
[ mindestens 60 Sekunden ]
d e P x
Schlag mit flacher Hand aufs Griffbrett, gefolgt von É Ä ––
Leseprobe
Sample page
Bogen auf StegflŠche unter den Saiten
Bogen auf StegflŠche unter den Saiten
StegflŠche œ π p c p d e
P P x Schlag mit Bogenstange durchs Bogenhaar auf Stegfu§ molto espressivo S p
É wischenden Ab- und Aufbewegungen von der Anschlagstelle weg auf allen vier Saiten
É wischenden Ab- und Aufbewegungen von der Anschlagstelle weg auf allen vier Saiten
StegflŠche œ πp c p d e P P x Schlag mit Bogenstange durchs Bogenhaar auf Stegfu§ molto espressivo S p S Schlag mit flacher Hand auf Corpus { , } .. c d ã f Ò
S Schlag mit flacher Hand auf Corpus { , } . . c d ã f Ò
on page 11 )
(heller)
(dunkler)
Bogenspitze (heller) Bogenmitte (dunkler) StegflŠche œ
Corpus oberhalb Stegwand œ (heller) (dunkler)
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Helmut Lachenmann
Pression (1969/70)
für einen Cellisten | for one Cellist
Uraufführung | World Premiere
Italo Gomez (vc)
Como | 30/09/1970
Das Stück ist entstanden im Zusammenhang mit Vorstellungen von einer „instrumentalen Musique concrète“. Gemeint ist damit eine Musik, in welcher die Schallereignisse so gewählt und organisiert sind, daß man die Art ihrer Entstehung mindestens so wichtig nimmt wie die resultierenden akustischen Eigenschaften selbst. Diese Eigenschaften wie Klangfarbe, Lautstärke usw. klingen also nicht um ihrer selbst willen, sondern sie beschreiben beziehungsweise signalisieren die konkrete Situation: man hört ihnen an, unter welchen Bedingungen, mit welchen Materialien, mit welchen Energien und gegen welche Widerstände eine Klang- oder Geräusch-Aktion ausgeführt wird.
(Helmut Lachenmann)
This piece originated as an introduction to „instrumental musique-concrète“. In this sort of piece it is common for sound phenomena to be so refined and organised that they are not so much the results of musical experiences as of their own acoustic attributes. Timbres, dynamics and so on arise not of their own volition but as components of a concrete situation characterised by texture, consistency, energy, resistance. This does not come from within but from a liberated compositional technique. At the same time it implies that our customary sharply-honed auditory habit is thwarted. The result is aesthetic provocation: beauty denying habit,
(Helmut Lachenmann)
9790004184318
ISMN979-0-004-18431-8
9790004184318
EB9221 B 18