EB 9367 – Huber, ambig

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Nicolaus A. Huber

für Hände/Finger und Füße for Hands/Fingers and Feet Edition Breitkopf 9367

Nicolaus A. Huber

ambigfür Hände/Finger und Füße

(1 bis x Spieler, sitzend, synchron oder choreografiert, 1 Tisch, 1 Crotal cis3 ad lib.)

for Hands/Fingers and Feet

(1 to x players, sitting, synchronous or choreographed, 1 table, 1 crotale c#3 ad lib.)

Edition Breitkopf 9367

Printed in Germany

Notation

Rechte Hand

Linke Hand

= Daumen

Finger Finger Hand Holztisch Hand Hand Klatschen mit Hand Finger- Fingerschnipsen ruckartig nach nach auf fleisch nagel nach vorne vorne oben Oberschenkel- 1 = Daumen strecken reiben reiben seite 2/3 = (= Hand

R.H.  R Fingersatz ausstrecken) L.H.  L schlagen

auf mit Hand mit Nagel des 3. Fingers

Holz auf Holz Nagel des Daumens von innen nach außen knipsen

= 3 mal spielen (!)

Modell wiederholen

Rhythmus Modulation

Ausgangs-Modell in angegebener Zeit nach und nach in das Ziel-Modell verwandeln

Füße

Fuß Fußspitze Fußhacke hochgehobene Füße Schenkelseiten hochheben gegeneinander schlagen (siehe oben) der Fuß bleibt jeweils auf dem Boden (aus dem Fußgelenk)

Nicolaus A. Huber rappig (1. September 2020)

Ich hab kein Krebs aber Gehalt es geht mir gut – mir gut ihr rechten Scheisser setzt euch mal hin tauscht die Gewehre und schießt mit Tönen mit Gedanken, das braucht Kultur Struktur und Können studiert und seid bedächtig Haha lest Marx, putzt eure Sinne viel Platz zum Säubern, nicht offen für Cage? und pianissimo? und Silence? und Webern? no quantumtheories? My God –mir wird schlecht!! –

Performanzipation!!! –

Nicowanzeeee HipHop!!!! – !!!!!

Aufführungsdauer | Duration: etwa 25 Sekunden | approx. 25 seconds

Uraufführung | World Premiere: Rapper Ari Frankfurt / Mousonturm / 13/09/2020

ambig für Hände/Finger und Füße

Nicolaus A. Huber, 2019 Edition Breitkopf 9367
2019 by Breitkopf & Härtel, Wiesbaden

Leseprobe Sample page

Nicolaus A. Huber ambig (2019)

Aufführungsdauer | Performing Time etwa 6 Minuten | approx. 6 minutes

Uraufführung | World Premiere

Michael Murphy (Schl | perc)

Odessa | 24/06/2019

Das Wort „ambig“ habe ich aus Thomas Bauer: Die Vereindeutigung der Welt (Stuttgart: Reclam 2018). In diesem Büchlein spricht sich der Autor gegen eine beschränkende, vielleicht sogar beschränkte Eindeutigkeit aus und setzt Fundamentalismus gegen Kulturen der Ambiguität.

Aus der Zweiheit des menschlichen Körpers geboren, arbeite ich in diesem Stück mit zwei Händen, zwei Fingern, zwei Füßen und daraus entwickelten Klang- und Anschlagskombinationen.

Nur am Ende kommt ein neuer (zweifacher oder einfacher) Klang hinzu. Das entspricht so gar nicht einer geschlossenen Materialkonzeption, wie auch das Benutzen unserer Körpergliedmaßen umgekehrt bewusst subjekteng daherkommt, selbst wenn mehrere Spieler synchron oder choreographiert spielen.

Bei Schnebel war das noch Material, das jeder zur Verfügung hat. Bei mir ist es eher als Anti zur VR (virtual reality) gedacht.

Ich finde es gut, wenn ich meinen Kühlschrank noch mit eigener Hand öffnen und kein Hacker dazwischenfunken kann.

In Clash Music wird ein Gegenschlag-Beckenpaar, die Proletarier vieler Musik, zum ausdrucks- und strukturfähigen Instrument erhoben.

Clash Music und ambig sollten zusammen als ein Stück gespielt werden – eher RV als VR!

Als drittes Stück kann rappig (25 Sekunden, siehe Seite IV) hinzukommen. Alle möglichen Kombinationen der Reihenfolgen von drei oder zwei Stücken können gewählt werden. (Nicolaus A. Huber, 2019)

I got the word “ambig[uous]” from Thomas Bauer: Die Vereindeutigung der Welt (Stuttgart: Reclam 2018). In this booklet, the author speaks out against a restrictive, perhaps even limited unambiguity and sets fundamentaism against cultures of ambiguity.

Born out of the duality of the human body, I work in this piece with two hands, two fingers, two feet and the combinations of sound and touch developed from them.

Only at the end, a new (double or single) sound is added. This does not at all correspond to a cohesive concept of material, just as the use of our body limbs in reverse is deliberately very close to the subject, even when several performers play synchronously or choreographed.

In Schnebel‘s case, this was still material available to everyone. I think of it more as a counter to VR (virtual reality). I do like to still be able to open my refrigerator with my own hand, and not have a hacker interfering.

In Clash Music, a pair of cymbals, the proletarians of many kinds of music, is elevated to an instrument capable of expression and structure.

Clash Music and ambig ought to be played together as one piece – rather RV than VR!

Added as a third piece can be rappig (25 seconds, see page IV). Any possible combination of two or three pieces can be selected.

(Nicolaus A. Huber, 2019)

www.breitkopf.com

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