WOLFGANG AMADEUS MOZART
(1756–1791)
Konzert
für Klavier und Orchester
G-dur Concerto for Piano and Orchestra in G major
KV 453
herausgegeben von/edited by Stephan Hörner
BREITKOPF & HÄRTEL
G. Henle Verlag
Studienpartitur PB 15112
OrchesterbesetzungOrchestral Scoring
FlöteFlute
2 Oboen2 Oboes
2 Fagotte2 Bassoons
2 Hörner2 Horns
StreicherStrings
AufführungsdauerPerforming Time
etwa 30 Minutenapprox. 30 minutes
Partitur/Score: Breitkopf & Härtel PB 15108 Orchesterstimmen/Orchestral parts: Breitkopf & Härtel OB 15108
Ausgabe für zwei Klaviere mit Fingersatz von András Schiff Edition for two pianos, fingering by András Schiff Breitkopf & Härtel EB 10765 oder/or G. Henle Verlag HN 765
Eine Gemeinschaftsproduktion von Breitkopf & Härtel, Wiesbaden und G. Henle Verlag, München
A Coproduction of Breitkopf & Härtel, Wiesbaden and G. Henle Verlag, Munich
Printed in Germany
Der Kritische Bericht, auf den in den Fußnoten Bezug genommen wird, befindet sich in der Dirigierpartitur PB 15108. Er steht auch als Download unter www.breitkopf.de zur Verfügung.
The “Kritischer Bericht”(Critical Report), which is referred to in the footnotes, is found in the full score PB 15108. It can also be downloaded under www.breitkopf.com.
Vorwort
Das Jahr 1784 markiert einen entscheidenden Einschnitt in der Entwicklung des Klavierkonzertes bei Mozart. Nicht nur war dieses mit sechs entstandenen Werken sein produktivstes Jahr; er hob die Gattung – sieht man von der singulären Erscheinung des frühen Konzerts Es-dur KV 271 ab – auf eine neue kompositionstechnische und ästhetische Stufe. Mozart datierte das Klavierkonzert G-dur KV 453 in seinem eigenhändigen Werkverzeichnis auf den 12. April – nur gut drei Wochen, nachdem er das Vorgängerwerk in D-dur KV 451 beendet hatte. Von diesem unterscheidet es sich im innigeren Tonfall. Gleichzeitig verfeinerte Mozart den Satz in der Verwebung von Solostimme und Orchester, erreichte überraschende formale Ungebundenheit zumal im zweiten Satz sowie dem Variationsfinale, das von einem veritablen Opera buffa-Schluss gekrönt wird. Im Gegensatz zu den meisten seiner Klavierkonzerte – der öffentlichkeitswirksamsten Instrumental-Gattung für Mozart – schrieb er es nicht zur eigenen Verwendung, sondern für seine Schülerin Barbar a (Babette) von Ployer, für die bereits das Konzert Es-dur KV 449 entstanden war. Am 13. Juni des Jahres 1784 hob sie es bei einer von ihrem Vater in Döbling veranstalteten Akademie aus der Taufe. Als eines von wenigen Klavierkonzerten erschien das Werk bereits zu Lebzeiten Mozarts im Druck. 1787 veröffentlichte es Bossler in Speyer als Opus 9 in einer Stimmenausgabe. Allerdings war das Konzert bereits früher für die Öffentlichkeit verfügbar. 1785 wurde es in Wien von der Kopistenwerkstatt Lausch käuflich angeboten, war also bereits bald im Umlauf – anders als die von Mozart zum eigenen Gebrauch geschriebenen Werke, die er meist zunächst zurückhielt, um sie schließlich möglichst profitabel anderweitig vermarkten zu können. Ob Mozart an der sehr fehlerhaften Bosslerschen Ausgabe mitwirkte, ist mangels Stichvorlagen und Korrekturfahnen sowie einschlägiger Korrespondenz nicht bekannt, kann jedoch mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden. Mozart hat Bossler wohl erst im Herbst 1791 kennengelernt, als dieser zusammen mit Marianne Kirchgeßner in Wien konzertierte. Im Jahre 1793 erschien bei André in Offenbach als Opus 15 ein (wenngleich nicht völlig identischer) Nachdruck des Werkes. André hatte für seinen Stimmendruck jedoch nicht das Autograph Mozarts zur Verfügung, das er mit anderen Handschriften erst 1799 von Constanze Mozart erwarb (ersichtlich auch am fehlenden Zusatz „Ausgabe nach der OriginalHandschrift“, der allen von André nach Autographen Mozarts verlegten Werken auf dem Titelblatt beigegeben ist). Beiden Ausgaben ist dementsprechend kein Quellenwert beizumessen, ebensowenig den zeitgenössischen Stimmen-Abschriften aus Kloster Melk und Kremsier. Die erste zuverlässige Ausgabe des Werkes war der nach dem Autograph besorgte Partiturerstdruck durch André im Jahr 1852.
Seit der Edition des Werks in der Neuen Mozart Ausgabe (NMA) hat sich die editorische Situation durch die Wiederauffindung des Autographs, das sich heute in der Biblioteka Jagiello , nska, Krako , w befindet, grundsätzlich geändert. Die Herausgeber der NMA griffen in Ermangelung des seit dem Kriegsende verschollenen Autographs als Hauptquelle ihrer Edition auf die im Verlag Eulenburg erschienene Taschenpartitur zurück, die Friedrich Blume noch vor dem Zweiten Weltkrieg auf der Basis des Autographs vorbereitet hatte. Sein Revisionsbericht beschränkte sich jedoch auf wenige Bemerkungen im Vorwort, die obendrein an Hand des Autographs nicht immer zu bestätigen sind.
Der Herausgeber dankt den Bibliotheken, insbesondere der Biblioteka Jagiello , nska, Krako , w für die großzügige Bereitstellung des Quellenmaterials sowie für verschiedene Auskünfte.
München, Herbst 2008Stephan Hörner
Preface
The year 1784 marks a decisive break in the evolution of Mozart’s piano concertos. Not only was it his most productive year, with six new compositions, but he also raised the genre to new technical and artistic heights previously reached only by his wholly unique early Concerto in E flat major, K. 271. Mozart, in his autograph thematic catalogue, assigned the Piano Concerto in G major, K. 453, to the 12th of April. It thus came a mere three weeks after he had completed its predecessor in D major, K.451, from which it stands out with its more intimate inflection. Mozart also added refinements to the compositional fabric, the interweaving of soloist and orchestra, and achieved a surprising degree of formal license, especially in the second movement and in the final set of variations, which is crowned by an ending worthy of an opera buffa finale. Unlike most of his piano concertos – his most effective instrumental-genre in public performance – he did not write K. 453 for his own use but for his pupil Barbara (Babette) von Ployer, who had already been the recipient of the E-flat major Concerto K.449. It was Mlle. Ployer who gave the work its première on 13 June of that same year 1784, at a concert organized by her father in Döbling.
K. 453 was one of Mozart’s few piano concertos to appear in print during his lifetime. In 1787 it was published in a set of parts by Bossler of Speyer as Opus 9. Yet it had already been accessible to the public before then. In 1785 it was offered for sale by the copying house of Lausch in Vienna, and was thus already in circulation. In this respect it differs from the concertos Mozart wrote for his own use, which he usually held back in order to market them elsewhere at a maximum profit. Given the absence of engraver’s copies, proofsheets, and relevant correspondence, it cannot be claimed for certain that Mozart had any part in the Bossler print, which abounds in mistakes, but it is fairly safe to assume that he did not. He probably did not meet Bossler until the autumn of 1791, when the publisher gave a concert in Vienna with Marianne Kirchgessner. In 1793 André in Offenbach issued a reprint of the work, albeit not absolutely identical, as Opus 15. However, André did not edit this set of parts from the autograph score, which he only acquired from Constanze Mozart, along with other manuscripts, in 1799. (This is evident from the absence of the words “Ausgabe nach der Original-Handschrift” [edition based on the original manuscript] that André added to the title pages of every work he prepared from Mozart’s autographs.) Thus neither of these editions is of any value as a source. The same can also be said of the contemporary sets of handwritten parts from the abbeys of Melk and Kromˇeˇríž. The first reliable edition of K. 453 was the full score prepared from the autograph by André in 1852.
Since the publication of this work in the Neue Mozart-Ausgabe (NMA) , the source situation has been fundamentally changed by the rediscovery of the autograph score, preserved today in the Biblioteka Jagiello , nska, Krako , w. This score had been missing since the end of the Second World War, and the NMA editors were forced to make do with the Eulenberg pocket score, a print prepared from the autograph by Friedrich Blume before the war, as their principal source. However, Blume’s editorial notes were limited to a few comments in his preface, not all of which are verifiable when compared to the autograph. The editor wishes to thank those libraries, especially the Biblioteka Jagiello , nska, Krako , wthat kindly placed source material at his disposal and provided useful information.
Munich, Fall 2008Stephan Hörner
für Klavier und Orchester Konzert
Wolfgang Amadeus Mozart KV 453 herausgegeben von Stephan Hörner
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* Siehe Kritischer Bericht. / See “Kritischer Bericht.”
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