Vorwort
Christian Gottlieb Müller wurde am 6. Februar 1800 als Sohn eines Leinwebers in Niederoderwitz bei Zittau geboren. Er ist in die Musikgeschichte hauptsächlich als Lehrer Richard Wagners in Harmonielehre und Kontrapunkt eingegangen. Die Familie Müller lebte in ärmlichen Verhältnissen, und es ist ausschließlich der Musikalität des Vaters zu verdanken, dass das Talent des Knaben früh erkannt und gefördert wurde.
Bereits im Alter von sechs Jahren erhielt der junge Christian Gottlieb seine erste musikalische Ausbildung beim Zittauer Stadtmusikus Karl Friedrich August Zimmermann (1776–1837) in Form einer gründlichen Unterweisung im Violin- und Klarinettenspiel. Die meisten anderen Orchesterinstrumente erlernte Müller zur selben Zeit autodidaktisch. Er studierte die Partituren in der umfangreichen Bibliothek seines Lehrers und schrieb sich die Noten jener Werke ab, die ihm am besten gefielen. Auf diese Weise lernte er ihren formalen Aufbau und die harmonischen Strukturen kennen und analysierte insbesondere die Werke Ludwig van Beethovens bis ins Detail.
Schon bald begann er mit eigenen Kompositionen, vorwiegend für abendliche Tanzvergnügen, bei denen der Vater aufspielte, um den Lebensunterhalt der Familie aufzubessern – eine Tätigkeit, die Müller zeitlebens zutiefst verabscheuen sollte.1 So führte das intensive Studium der Werke Beethovens denn auch zügig zu den ersten kammermusikalischen Versuchen, von denen heute jedoch nichts mehr überliefert ist. Die Bewunderung für Beethovens Musik klingt im Übrigen auch in Müllers ersten sinfonischen Werken immer wieder an. Nach einer überschaubaren Lehrzeit beim Stadtmusikdirektor in Wurzen (bei Leipzig) folgte Müller dem Ruf des Göttinger Stadtmusikdirektors, der ihn alsbald mit Louis Spohr in Kassel bekannt machte. Spohr wiederum empfahl ihn weiter an Carl Maria von Weber, der das Talent des jungen Komponisten erkannte und ihn zwei Jahre in Dresden unterrichtete.
In dieser Zeit entstanden die ersten Werke, mit denen sich Müller in der musikalischen Fachpresse allgemeine Beachtung verschaffte. Dazu gehörten die drei Streichquartette op. 3 sowie etliche Werke für Männerchor.
Nachdem 1821 ein erster Versuch, in Leipzig Fuß zu fassen, fehlgeschlagen war, kehrte Müller 1823 wieder hierher zurück. 1826 fand er eine Anstellung als Geiger im Gewandhausorchester, dessen pensionsberechtigtes Mitglied er wurde. Von 1831 bis 1838 übernahm er als Musikdirektor die Leitung der Leipziger „Euterpe“, eines Orchestervereins, der sich aus (vor allem jungen) Musikern des Theaters und ambitionierten „Dilettanten“ zusammensetzte und Subskriptionskonzerte veranstaltete. So machte Müller sich als Dirigent rasch einen Namen: Nachdem er im Dezember 1832 bereits die erste öffentliche Aufführung von Richard Wagners früher Sinfonie C-dur mit der „Euterpe“ geleitet hatte, dirigierte er am 23. November 1835 – im Rahmen eines regulären Abonnement-
1 „Das Zusammenleben mit rohen ungebildeten Genossen war ihm entsetzlich und noch mehr die Tanzmusik.“ (Vgl. Allgemeine Deutsche Biographie, ADB 22 [1885], S. 520f.)
konzertes im Gewandhaus – die Leipziger Erstaufführung der Ouvertüre Die schöne Melusine von Felix Mendelssohn Bartholdy. Während seiner Amtszeit verhalf er der „Euterpe“ zu allgemeiner Anerkennung und etablierte das Orchester zu einer festen Größe im Leipziger Musikleben. Regelmäßige Konzerte (so genannte Winterkonzerte), gedruckte Spielpläne und namhafte Solisten (u. a. Ferdinand David, Julius Weißenborn, Carl Traugott Queisser) zeugen von der enormen Entwicklung, die das Orchester unter der Leitung Müllers erlebte. Die lange Zusammenarbeit war fruchtbar für beide Seiten: Der Umstand, dass er viele seiner eigenen Werke hier erstmals proben und später zur Aufführung bringen konnte, festigte nicht unwesentlich Müllers Ruf als Komponist. Als ihm 1838 die neugeschaffene Position des Stadtmusikdirektors von Altenburg angetragen wurde, griff Müller ohne Zögern zu. Als danach sowohl der erhoffte Durchbruch als Komponist ausblieb als auch die Hoffnung auf „musikalische Alleinherrschaft“ in Altenburg von der Realität eingeholt wurde, hielt er fortan jede neue Komposition unter Verschluss. Alsbald geriet er unter dem Namen „Sinfonie-Müller“2 in Altenburg in Vergessenheit.
Das hier vorgelegte Concertino in Es-dur op. 5 wurde für den Leipziger Posaunenvirtuosen Carl Traugott Queisser (1800–1846) komponiert, der auch Widmungsträger des Werkes ist. Queisser trat dem Gewandhausorchester 1817 zwar als Geiger bei, brachte es jedoch fertig, zwischen 1821 und 1843 mit dem Orchester 26 mal als Solist an der Posaune aufzutreten. Mindestens vier bedeutende Werke sind eigens für ihn komponiert worden, das berühmte Concertino op. 4 von Ferdinand David eingeschlossen. Queisser führte dieses Werk im Dezember 1837 zum ersten Mal auf.3 Er half auch mehrfach als Konzertmeister in der „Euterpe“ aus, woraus sich eine jahrelange und enge Freundschaft mit Müller entwickelte. Müller komponierte noch zwei weitere Werke für Queisser (darunter eine Fantasie für Posaune, Orgel, Chor und Orchester über den Choral „Wachet auf, ruft uns die Stimme“).
Ein Hinweis auf das Es-dur-Concertino findet sich erstmals in einer Rezension des Kritikers Gottfried Wilhelm Fink (1783–1846) in der Leipziger Allgemeinen Musikalischen Zeitung (AMZ).4 Der Rezensent bespricht das Werk ausführlich und stellt es als einen Meilenstein der Posaunenliteratur dar, „zu dessen öffentlichem Vortrage sich daher nur wahrhafte Meister entschließen sollten.
Die Übrigen aber mögen es benutzen, im Stillen, das heißt unbelauscht von erwartungsvollen Hörern, ihre Kräfte daran zu versuchen und zu erstärken.“
Die Principalstimme zu diesem Werk ist in Robert Müllers5 Solobuch für Posaune (Bd. 2, Nr. 44)6 abgedruckt. Authentische hand-
2 Müllers Grabrede findet sich im Stadtarchiv Altenburg. Sie trägt die Bleistiftein-tragung „Leichenrede für C. G. Müller (Sinfonie-Müller)“.
3 Vgl. IPV-Journal Das Schallstück (1992, Nr. 6).
4 Nr. 38, September 1832.
5 Albert Robert Müller (1849–1909) war ein deutscher Posaunist. 1876 wurde er Mitglied des Gewandhaus- und Theaterorchesters sowie Lehrer am Königlichen Konservatorium der Musik.
6 Schule für Zugposaune. Leipzig: Zimmermann 1902.
schriftliche Quellen sind – zumindest in öffentlich zugänglichen Sammlungen – nicht überliefert. Es fand sich lediglich ein handschriftlicher Klavierauszug,7 entstanden in den 1950er Jahren in Annaberg-Buchholz, der jedoch, wie man inzwischen weiß, von zahlreichen Veränderungen entstellt ist, sodass er mit dem Original nicht mehr viel zu tun hat. Das Werk galt also mithin als verschollen, und so war es eine große Überraschung, als 2004 ein vollständiger Orchesterstimmensatz der Erstausgabe inklusive der Principalstimme auftauchte. Mit diesem Material, das dankenswerterweise von dem Leipziger Posaunisten Sebastian Krause zur Verfügung gestellt wurde, war es erstmals wieder
7 Vgl. „Editorische Anmerkungen“.
möglich, die ursprüngliche Gestalt des Werkes zu rekonstruieren. Die Uraufführung des Concertinos op. 5 kann in das Jahr 1828 datiert werden. Solist war Queisser selbst, die musikalische Leitung hatte der Komponist. Queisser führte das Concertino bis 1843 noch mehrfach auf. 1832 veröffentlichte der Leipziger Verlag Breitkopf & Härtel das Werk unter der Katalognummer 5227. Erst etwa in den 1940er Jahren verliert sich die Spur des Werkes, Aufführungen sind nicht mehr nachweisbar. Neben dem etwas später entstandenen Concertino op. 4 von Ferdinand David (1838) gehörte Müllers Beitrag zu dieser Gattung bis dato zu den anspruchsvollsten und meistgespielten Stücken der Posaunenliteratur.
Editorische Anmerkungen
Die vorliegende Ausgabe des Concertinos op. 5 für Bassposaune und Orchester ist nach der Originalausgabe von 1832 die erste moderne Edition dieses Werkes. Im Gegensatz zu den meisten anderen Kompositionen Müllers sind zu op. 5 bedauerlicherweise keinerlei handschriftliche Quellen überliefert; für die vorliegende Urtextausgabe mussten daher die noch greifbaren gedruckten Quellen kompiliert werden:
A Erstausgabe der Orchesterstimmen, erschienen 1832 im Verlag von Breitkopf & Härtel, Leipzig. Plattennummer 5227
S Erstausgabe der Solostimme, ebenda S1 Neustich der Solostimme, abgedruckt in: Robert Müller, Schule für Zugposaune, Leipzig 1902 K Handschriftlicher Klavierauszug mit separat notierter Principalstimme, datiert Februar 1938, Weimar. Erstellt von G. Ludwig. (Der im Vorwort erwähnte Klavierauszug aus den 1950er Jahren ist für diese Edition ohne Bedeutung.)
Die Orchesterstimmen von op. 5 enthüllen bereits bei einfacher Durchsicht die für die Zeit des Druckes üblichen Fehler. Besonders auffallend ist die inkonsequente Setzung von Artikulations-, Phrasierungs- und Dynamikvorgaben, durchaus auch bei paarweise
Partitur PB 33001 käuflich lieferbar Orchesterstimmen mietweise
geführten Instrumenten. Auch unterschlagene Achtel- bzw. Sechzehntelfähnchen, versetzte oder vergessene Akzidenzien, fehlende Schlüssel und offensichtliche Notenfehler sind zahlreich auszumachen. In den meisten Fällen konnte bei Unklarheiten in Phrasierung und Dynamik, unter Zuhilfenahme der umfangreichen Stichnoten in der Solostimme und durch Konsultation des Klavierauszuges als Referenzquelle, eine zufriedenstellende Lösung gefunden werden. Die Lesarten der Solostimme entstammen, soweit nicht als Herausgeberzusätze durch eckige Klammern [ ] kenntlich gemacht, der Erstausgabe S. Andere Lesarten sind der Quelle S1 entnommen. In einigen Fällen wurden, obwohl es sich bei S1 um eine revidierte und ergänzend bezeichnete Solostimme handelt, dortige Vorzeichen nicht übernommen. (Vgl. insbesondere T. 18 und T. 111. Speziell die Sechzehntelkette in T. 111 endet in den Quellen S, S1 und K auf g1, obwohl sämtliche Orchesterstimmen, in denen es der Akkord vorschreibt, ein ges1 lesen.) Wie an allen anderen Stellen auch hat der Herausgeber sämtliche Änderungen und Emendationen eindeutig als solche gekennzeichnet. Verwendet wurden eckige Klammern bei Vortragsbezeichnungen und Dynamik sowie Strichelung bei Bögen und Crescendo-/Decrescendo-Gabeln. Offensichtliche Notenfehler oder fehlende Akzidenzien wurden stillschweigend berichtigt bzw. ergänzt, ebenso fehlende Schlüsselung. Ältere Schreibweisen (z. B. cres. statt cresc., for. statt f ) wurden an die heute üblichen, modernen Formen angepasst.
Juni 2012
Nick Pfefferkorn
Preface
Christian Gottlieb Müller was born on 6 February 1800, the son of a linen weaver in Niederoderwitz near Zittau. He has entered music history chiefly as Richard Wagner’s teacher in harmony and counterpoint. The Müller family lived in poor circumstances, and it is entirely owing to his father’s musicality that the boy’s talent was recognized early and encouraged.
At the age of six the young Christian Gottlieb received his first musical education from the Zittau town musician Karl Friedrich August Zimmermann (1776–1837), in the form of a thorough training in playing violin and clarinet. At the same time, Müller acquired most of the other instruments autodidactically. He studied the scores in his teacher’s extensive library and copied the music for each of his favorite works. In this way he became acquainted with their formal design and the harmonic structures and analyzed them – especially Ludwig van Beethoven’s works –to the last detail.
Very soon he began his own compositions, mainly for evening dances, for which his father played in order to eke out the family’s livelihood. This is one activity that Müller was deeply to detest for the rest of his life.1 Thus, the intensive study of Beethoven’s works quickly led then also to the first chambermusic attempts, of which, however, there is no longer anything extant today. Incidentally, his admiration of Beethoven’s music can also be heard repeatedly in Müller’s first symphonic works. After a straightforward apprenticeship with the town music director in Wurzen (near Leipzig), Müller responded to the call of the Göttingen city music director, who at once made him acquainted with Louis Spohr in Kassel. Spohr in turn recommended him further to Carl Maria von Weber, who recognized the young composer’s talent and gave him lessons in Dresden for two years. Originating at this time were the first works, with which Müller gained general attention in the musical trade press. Among these are the three string quartets op. 3, as well as a few works for male chorus. After 1821, a first attempt to get a foot in the door in Leipzig failed, though Müller returned here again in 1823. In 1826 he found employment as violinist in the Gewandhaus orchestra, whose pension-carrying member he became. From 1831 to 1838 as music director he took over the direction of the Leipzig “Euterpe,” an orchestral union that was assembled from (especially young) theatre musicians and ambitious “amateurs” and that organized subscription concerts. Thus, Müller quickly made his name as conductor: after he had already conducted the first public performance of Richard Wagner’s early C major symphony with the “Euterpe”, he conducted – within a regular subscription concert in the Gewandhaus on 23 November 1835 – the first Leipzig performance of the overture Die schöne Melusine by Felix Mendelssohn Bartholdy. During his term he helped the “Euterpe” become generally known and the orchestra entrenched in a solid greatness in
1 “The living together with raging, illiterate comrades was appalling to him and even more the dance music.” (Cf. Allgemeine Deutsche Biographie, ADB 22 [1885], pp. 520–521.)
Leipzig music life. Regular concerts (so-called winter concerts), printed programs, and notable soloists (such as Ferdinand David, Julius Weißenborn, Carl Traugott Queisser) witnessed the enormous development that the orchestra experienced under Müller’s direction. The long collaboration was fruitful for both sides: The fact that he first rehearsed many of his own works here and could later bring them to performance, crucially strengthened Müller’s reputation as composer. When in 1838 the newly-created posi-tion as municipal music director in Altenburg was referred to him, Müller seized the opportunity without hesitation. When thereafter the anticipated break-through as composer failed to materialize and the hope of a “musical autocracy” in Altenburg was also tempered by reality, he put any new composition under lock and key. At once he fell into oblivion in Altenburg under the name “symphony Müller”.2
The Concertino in Es-dur op. 5 presented here was composed for the Leipzig trombone virtuoso Carl Traugott Queisser (1800–1846), who is also the work’s dedicatee. Queisser in fact joined the Gewandhaus orchestra in 1817, as violinist. However, he appeared in it as soloist on the trombone 26 times with the orchestra between 1821 and 1843. At least four important works were composed specifically for him, including the famous Concertino op. 4 by Ferdinand David. Queisser performed this work for the first time in December 1837.3 He repeatedly helped out in the “Euterpe” as concertmaster, from which a longstanding and close friendship with Müller developed. He still composed two other works for Queisser (one of them a Fantasie für Posaune, Orgel, Chor und Orchester über den Choral “Wachet auf, ruft uns die Stimme.”)
The first reference to the E-flat major Concertino is to be found in a review by the critic Gottfried Wilhelm Fink (1783–1846) in the Leipziger Allgemeine Musikalische Zeitung (AMZ).4 The reviewer discusses the work in detail and represents it as a milestone of the trombone literature, “... to whose public performance only true masters ought to be determined. But the rest may use it, in silence, that is, not overheard by listeners full of expectation, to try their powers at it and to grow stronger...”
The principal part for this work is reprinted in Robert Müller’s5 “Solo Book for Trombone” (vol. 2, no. 44).6 Authentic manuscript sources are not extant – at least not in publicly accessible collections. There is merely a manuscript piano arrangement from the 1950s,7 originating in Annaberg-Buchholz, which, however, as is meantime known, marred by numerous alterations, so that it no longer
2 Müller’s eulogy is found in the Stadtarchiv Altenburg. It bears the pencil entry “Funeral oration for C. G. Müller (Sinfonie-Müller).”
3 Cf. IPV-Journal Das Schallstück (1992, no. 6).
4 No. 38, September 1832.
5 Albert Robert Müller (1849–1909) was a German trombonist. In 1876 he was a member of the Gewandhaus and theater orchestras, as well as teacher at the Royal Conservatory of Music.
6 Schule für Zugposaune. Leipzig: Zimmermann, 1902.
7 Cf. “Editorial Comments”.
has much to do with the original. The work is thus considered lost and so it was a great surprise when in 2004 a complete set of orchestra parts of the first edition, including the principal part, showed up. With this material, commendably made available by the Leipzig trombonist Sebastian Krause, it was first possible to reconstruct the original shape of the work. The premiere of the Concertino op. 5 can be dated to 1828. The soloist was Queisser himself, the composer conducting. Queisser
still repeatedly performed the Concertino up to 1843. In 1832 the Leipzig publisher Breitkopf & Härtel published the work under the catalog number 5227. Only in about the 1940s was all trace of the Concertino lost sight of, performances no longer being verifiable. Besides the somewhat later composed Concertino op. 4 by Ferdinand David (1838), Müller’s contribution to this genre was considered among the most demanding and often-played pieces in the trombone literature.
Editorial Note
The present edition of the Concertino op. 5 für Bassposaune und Orchester is, after the original edition of 1832, the first modern edition of this work. Unlike most others of Müller’s compositions, extant are regrettably no longer any manuscript sources for op. 5; therefore, for the present Urtext edition the still accessible printed sources have been compiled:
A First edition of the orchestra parts, appearing in 1832 in the Breitkopf & Härtel publishing house, Leipzig. Plate number 5227
S First edition of the solo part, ibid.
S1 New engraving of the solo part, reprinted in Robert Müller Schule für Zugposaune, Leipzig, 1902
K Manuscript piano arrangement with separately notated principal part, dated February 1938, Weimar. Produced by G. Ludwig. (The piano arrangement mentioned in the preface is of no significance for this edition.)
The orchestra parts of op. 5 already reveal upon simple review the usual errors of its time of print. Especially striking is the inconsistent placement of articulation, phrasing, and dynamic markings, also for instruments playing in pairs. Suppresed 8th- and/or 16th-note flags, displaced or forgotten accidentals, missing clefs
Score PB 33001 available for sale Orchestra parts on hire
and apparent pitch errors can also frequently be identified. In most cases of ambiguities in phrasing and dynamics, a satisfactory solution could be found with the aid of extensive cue notes in the solo part and by consulting the piano arrangement as reference source. Insofar as they are not made known as editorial additions by square brackets [ ], the solo part readings come from the first edition S. Other readings are taken from source S1. In several cases, there were present accidentals not adopted, although they concern S1 as a revised and emended solo part. (Cf. especially measures 18 and 111. Specifically, the 16th-note chain in m. 111 ends on g1 in the sources S, S1 and K, although all the orchestra parts in which the chord is stipulated, read gJ1.) As in all other places the editor has clearly identified as such all addenda and corrigenda. Square brackets were used for performance markings and dynamics, as well as broken lines for slurs and crescendo/ decrescendo hairpins.
Obvious pitch errors or missing accidentals were tacitly corrected and/or added, likewise missing clefs. Earlier notations (for example, cres. instead of cresc., for. instead f ) were adapted to today’s usual modern forms.
June, 2012
Nick Pfefferkorn translated by Margit L. McCorkle
Titelblatt der Erstausgabe | Title-page of the First Edition
Erstausgabe der Solostimme | First Edition of the solo-part
Trombone Basso principale
Edition Breitkopf 33001
Dédié à son Ami Carl Traugott Queisser