PB 5812 – Strauß, Geschichten aus dem Wienerwald

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PB 5812

Breitkopf & Härtel

Partitur-Bibliothek

Urtext der Johann-StraußGesamtausgabe

Joh. Strauß

– GESCHICHTEN AUS DEM WIENERWALD

Walzer für Orchester

– TALES FROM THE VIENNA WOODS

Waltz for Orchestra op. 325

Partitur Score

JOHANN STRAUSS

1825–1899

GESCHICHTEN AUS DEM WIENERWALD

Walzer für Orchester

TALES FROM THE VIENNA WOODS

Waltz for Orchestra

op. 325

herausgegeben von | edited by Johann-Strauß-Gesellschaft Wien

unter der wissenschaftlichen Leitung von | under the scholarly direction of Fritz Racek

Urtext der Johann-Strauß-Gesamtausgabe

Urtext from the Johann Strauß Complete Edition

Partitur-Bibliothek 5812

Printed in Germany

Vorwort

Johann Strauß Sohn (1825–1899) schrieb die meisten seiner Instrumentalwerke für den unmittelbaren Bedarf der zunächst von ihm selbst und später von seinen Brüdern Josef und Eduard geleiteten StraußKapelle. Das Entstehungsdatum einer Komposition kann daher in der Regel kurz vor deren erster Aufführung angesetzt werden. Meist folgte direkt im Anschluss die – fast immer von einem Verlagsarrangeur besorgte – Druckausgabe für Klavier zu zwei Händen. Neben weiteren Arrangements für Violine und Klavier oder gelegentlich auch für Klavier zu vier Händen, wurden in etwas größerem, produktionsbedingtem Zeitabstand die Orchesterstimmen gedruckt. Da sich nur verhältnismäßig wenige Werke Johann Strauß Sohns in eigenhändiger Niederschrift erhalten haben, stellen diese Erstausgaben die wichtigste Quelle für sein Instrumentalschaffen dar. Sie sind allerdings von recht unterschiedlicher Qualität und Verlässlichkeit.

Um nun das Partiturbild der Gesamtausgabe ebenso klar wie einheitlich zu gestalten und dabei den Revisionsbericht nicht unnötig zu belasten, wurden die verschiedenen zeitgebundenen Schreibeigentümlichkeiten der Vorlagen, sofern sie eindeutig sind, kommentarlos den heute gültigen Stichregeln angeglichen. Dazu gehört auch die Auflösung unmissverständlicher Abkürzungen insbesondere bei Tonwiederholungen sowie die Berichtigung enharmonisch falscher Schreibweisen, wie sie vor allem bei den transponierenden Blechblasinstrumenten vorkommen. Die letzteren erhalten ferner in der Partitur die der jeweiligen Tonart entsprechenden allgemeinen Versetzungszeichen, während sie in den zeitgenössischen Stimmen einheitlich in C-dur mit nötigenfalls entsprechend vielen Akzidentien notiert erscheinen. Die Stimmenvorschrift „Solo“, mit welcher einzelne, meist begleitende Instrumente auf ein kurzfristiges Hervortreten ihres Parts aufmerksam gemacht wurden, verliert in der Partitur ihren Sinn und wird daher in solchen Fällen weggelassen. Schließlich unterbleibt auch die Bezeichnung „Eingang“ für die einleitenden Takte mancher Walzerpartien. Außer den gebräuchlichen Instrumentalabkürzungen, die aus einem Vergleich der ersten mit den folgenden Partiturseiten leicht zu ersehen sind, werden die Abkürzungen op. (Opuszahl), Pl. Nr. (Plattennummer), EA. (erste Aufführung), Publ. (Veröffentlichung), S. (Seite) und T. (Takt) verwendet; die den detaillierten Revisionsbemerkungen vorangestellten Zahlen beziehen sich immer auf die Taktzählung. Mehrere Vorlagen ein und desselben Werkes werden durch Großbuchstaben (A, B, C ...) unterschieden. Zutaten des Herausgebers sind in der Partitur durch runde Klammern hervorgehoben. Nicht gesondert kenntlich gemacht sind jedoch Ergänzungen einzelner dynamischer Vorschriften oder Vortragszeichen, wenn sie, bloß in einzelnen Stimmen der Vorlage fehlend, durch Parallelstimmen desselben Taktes unzweifelhaft gefordert werden. Dasselbe gilt für die Hinzufügung dynamischer Bezeichnungen zu Pizzicato-Stellen der Streicher, die in den Stimmen fast immer fehlen, sowie für die sinngemäße dynamische Ausstattung der verstärkenden Fagottstimme mit Staccatopunkten und schließlich für die Vereinheitlichung in der Anwendung der Crescendo-Gabel beziehungsweise der Vorschrift cresc. Alle sonstigen Abweichungen von der Vorlage werden im Revisionsbericht einzeln kommentiert.

Ein Problem besonderer Art resultiert aus dem Nachwirken der ursprünglich kleineren Besetzung der Strauß-Kapelle. Während bei mehrfacher Besetzung die anderen Blasinstrumente in Einzelstimmen aufgezeichnet erscheinen, sind 1. und 2. Oboe einerseits und 1. und 2. Fagott andererseits in jeweils eine gemeinsame Stimme zusammengefasst. Es findet sich jedoch meist kein Hinweis darauf, wie die insbesondere in der Oboe oft auf weite Strecken einstimmigen Partien ausgeführt werden sollen. Hier konnte nur langwieriges Vergleichen möglichst vieler Werke Klärung schaffen, wobei vor allem die erhaltenen Autographe sowie manche Kopistenabschriften, die den Stimmenausgaben des Verlages Haslinger als Stichvorlagen dienten, lehrreiche Aufschlüsse boten. Mit Sicherheit falsch zu nennen ist demnach die Praxis jener bisherigen Herausgeber von verstreuten Partituren Strauß’scher Werke, die solche einstimmigen Partien durchweg „a due“ blasen ließen, ohne Rücksicht auf Charakter, Dynamik und Zusammenklang zu nehmen. Demgegenüber hofft die Johann-Strauß-Gesamtausgabe, hier auf Grund der vorgenommenen Vergleiche jene Version vorlegen zu können, welche der konzertmäßigen Wiedergabe der Werke angemessen ist. Im Übrigen darf nicht vergessen werden, dass die Unterschiedlichkeit der Aufgaben der Strauß-Kapelle (konzertante Darbietung im geschlossenen Raum oder im Freien, Tanzbegleitung im lärmerfüllten Ballsaal oder auch im intimeren Zirkel) nach einem gewissen Rest improvisatorischer Freizügigkeit geradezu verlangte, für dessen Maß ja auch die zumeist gegebene personelle Einheit von Komponist und Kapellmeister bürgte.

Im besonderen Maße beeinflusste übrigens diese Ortsverschiedenheit die Exekution des Blechbläser-Bassparts; hier wurde, gleichfalls zumeist ohne ersichtliche Differenzierung der Noten, im Bedarfsfalle die Bassposaune oft durch Tuba oder Bombardon verstärkt. In allen diesen Besetzungsfragen enthalten nun Partitur und Revisionsbemerkungen die erforderlichen Hinweise. Schließlich muss noch des Schlagzeugs Erwähnung getan werden, für welches in der StraußKapelle gewöhnlich zwei Musiker eingesetzt waren: Der eine hatte fast nur die kleine Trommel, der andere abwechselnd Pauken, [Gran] Cassa und Triangel zu bedienen. Dieser Zweiteilung entsprach auch die Notierung in zwei getrennten Stimmen. Unter „Cassa“ wurde dabei in der Regel der gleichzeitige Einsatz von großer Trommel und Becken verstanden. Die zeitliche Präzisierung der Kompositionen geht auf ein erhaltenes Ablieferungsbuch des Wiener Originalverlages C. A. Spina zurück (Stadtbibliothek Wien, Signatur Ja 159.610). Im Zeitraum vom 8. Jänner 1858 bis 13. August 1867 verzeichnet es für jedes Verlagswerk den Tag der Ausgabe der gesetzlichen Pflichtexemplare an die zuständigen Wiener Amtsstellen und hält solcherart dessen genaues Erscheinungsdatum fest. Die Johann-Strauß-Gesellschaft Wien dankt allen Bibliotheken, Archiven und privaten Sammlern, die ihre Bestände in entgegenkommender Weise der vorliegenden Gesamtausgabe zugänglich machten.

Preface

Johann Strauß Son (1825–1899) wrote most of his instrumental works to meet the immediate needs of the Strauß Orchestra conducted at first by himself and later by his brothers Josef and Eduard. The date of composition of a given work can therefore be placed as a rule just prior to its first performance. This was followed promptly by the publication of a printed edition for piano – in almost all instances made by an arranger employed by the publisher – and by further arrangements for violin and piano and occasionally for piano four hands. At a somewhat later date – due to the time taken in production – the instrumental parts were issued. Since relatively few works by Johann Strauß Son have been preserved in autograph, these orchestral first editions represent the most important source for his instrumental works. They are, however, of greatly varying quality and reliability.

To give the utmost clarity and uniformity to the physical appearance of the score and to keep the Editor’s Report from becoming weighed down by unnecessary details, the various notational peculiarities of the contemporary sources, insofar as they are unequivocal, have been assimilated without comment into the engravers’ rules valid today. The same considerations governed the resolution of unmistakable abbreviations, particularly at tone repetitions, as well as the correction of enharmonically incorrect notation such as was used, above all, for the transposing brasses. In our score, the latter instruments also acquire general signatures corresponding to the key in question, while in the contemporary parts they were uniformly notated in C major, with accidentals – often a great many – added as required. The word “Solo” in the parts, which indicated that individual instruments (usually those functioning as accompaniment) were to bring out their part for a short passage, loses its meaning in a score and was therefore omitted in such cases. Finally, we have dispensed with the word “Eingang” (“entry” or “intro”) for the introductory bars of many of the waltzes. At the beginning the orchestral forces are listed in full, the transposing instruments retaining their original keys throughout. Except for the customary abbreviations of instrument names, which may be seen by comparing the first page of the score with the following pages, only the abbreviations op. (Opus No.), PI. Nr. (plate number), EA. (erste Aufführung = first performance), Publ. (publication), S. (Seite = page) and T. (Takt = bar) are used. The figures preceding the detailed comments in the Editor’s Report always refer to the bar number. When there are several sources for a given work, capital letters (A, B, C etc.) are used to distinguish between them. Additions made by the editor have been placed in round brackets in the score. The following, however, are not set off by brackets: added single dynamic or articulation markings which are lacking in an individual part of the source but which are present in the same bar in parallel parts and thus obviously called for; the dynamic markings added at pizzicato passages in the strings (these are almost always wanting in the parts); the staccato dots added by analogy to the bassoon part when it reinforces the pizzicato cellos; the standardized application of crescendo signs and the marking cresc. All other divergencies from the sources are mentioned individually in the Editor’s Report.

A problem of a special nature arises in connection with the smaller number of musicians in the old Strauß Orchestra. While the other wind instruments are written in separate parts when more than one is used, oboes I and II and bassoons I and II are comprised in one part each, which usually contains no indication as to how the part (often one-voiced for long stretches, particularly in the oboes) is to be played. Only by a lengthy process of comparison of as many works as possible could light be shed on the matter; particularly instructive in this regard were the extant autograph scores and those prepared by copyists to be used as printer’s copies for the editions in parts issued by the publisher Haslinger. As a result of this research, it may be said with certainty that the editors of the scattered Strauß scores hitherto published are guilty of a false practice when allowing such one-voiced parts to be played “a due” throughout, without regard to character, dynamics or the balance of sound. On the basis of the comparisons made, the Johann Strauß Complete Edition hopes to present that version best suited to concert performance. Moreover, one must not forget that the Strauß Orchestra’s work included such varied duties as concert performances indoors or in the open air and playing for dancing in a noisy ballroom or for a quieter, more intimate circle; thus a certain remnant of improvisatory freedom was actually demanded, the extent of which the composer as conductor was able to determine.

These changes of location and purpose influenced the execution of the brass bass part markedly; when necessary, the bass trombone was reinforced by tuba or bombardon, again without any noticeable indication in the printed part. Our score and editorial comments contain the relevant information on all these questions of instrumental disposition. Finally, mention must be made of the percussion, for which two musicians were normally used in the Strauß Orchestra; one played the side drum almost exclusively, the other alternated between timpani, “Cassa” and triangle. In accordance with this division was the notation in two separate parts. As a rule, the term “Cassa” was understood to mean the simultaneous entry of bass drum and cymbal. Of great use in fixing the dates of composition of the works was the delivery book of the original Viennese publisher, C. A. Spina, preserved in the Vienna Stadtbibliothek (Sign. Ja 159.610). During the period from January 8, 1858 until August 13, 1867 it notes for each published work the day on which the mandatory copies required by law were delivered to the competent authorities of Vienna, thereby recording the exact date on which the work was issued. The Johann-Strauß-Gesellschaft Wien thanks all libraries, archives and private collectors who obligingly placed their objects at the disposal of this Complete Edition.

Besetzung

2 Flöten (2. auch Piccolo)

2 Oboen

2 Klarinetten in C, B und Es Stellen „in C“ und „in Es“ sind in den Orchesterstimmen „in B“ notiert.

2 Fagotte

4 Hörner

3 Trompeten in F

3 Posaunen

Tuba

Pauken

Triangel

Becken

Große Trommel

Kleine Trommel

Harfe

Zither

Streicher

Aufführungsdauer

etwa 13 Minuten

Dazu käuflich lieferbar: Orchesterstimmen OB 5812

Scoring

2 Flutes (2nd also Piccolo)

2 Oboes

2 Clarinets in C, Bj Ej Passages “in C” and “in Ej” are given “in Bj” as well in the orchestral parts.

2 Bassoons

4 Horns

3 Trumpets in F

3 Trombones

Tuba

Timpani

Triangle

Cymbals

Bass Drum

Snare Drum

Harp

Zither

Strings

Performing Time

approx. 13 minutes

Available for sale: Orchestral parts OB 5812

Geschichten aus dem Wienerwald

Walzer

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Johann Strauß op. 325 herausgegeben von Fritz Racek

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