ChB 32107 – Wallach, Aschkenaz

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Alon Wallach Aschkenas

6 vierstimmige Sätze nach jiddischen Volksliedern für gemischten Chor mit optionaler Percussionsbegleitung

Ashkenaz

6 Settings Based on Yiddish Folk Songs for Mixed Choir with Optional Percussion Accompaniment

ChB 32107

Alon Wallach

Aschkenas

6 vierstimmige Sätze nach jiddischen Volksliedern für gemischten Chor mit optionaler Percussionsbegleitung

Ashkenaz

6 settings based on yiddish folk songs for Mixed Choir with Optional Percussion Accompaniment

Chor-Bibliothek 32107 Printed in Germany

Hinweis: Trotz aller Sorgfalt und Bemühungen ist es uns nicht in jedem Falle gelungen, die Rechtslage von Text und Musik der einzelnen Stücke zweifelsfrei zu klären. Für entsprechende Hinweise sind wir dankbar. / Notice: Despite of all efforts, we have failed to clarify the legal rights of lyrics and music in every single case without any doubt. We are grateful for appropriate notice.

Die Übersetzungen der Texte sowie die Originalmelodien finden sich im Anhang. / The translations of the lyrics as well as the melodies in their original form can be found in the appendix.

Der Verlag bedankt sich herzlich bei der Künstlerin Hadassa Berry aus Jerusalem, die eines ihrer wunderbaren Gemälde für die Einbandgestaltung dieser Ausgabe zur Verfügung gestellt hat. / The publisher would like to extend his gratitude to Mrs. Hadassa Berry, an artist from Jerusalem, who offered one of her beautiful paintings for the cover of this edition.

© 2015 by Pfefferkorn Musikverlag, Leipzig

© 2017 assigned to Breitkopf & Härtel, Wiesbaden

Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved / Printed in Germany

Vervielfältigungen jedweder Art sind gesetzlich verboten. Any unauthorized reproduction is prohibited by law.

Coverabbildung / Cover painting: Hadassa Berry, Jerusalem

2. Auflage / 2nd printing 2020

ISMN 979-0-004-41354-8 | ChB 32107

Inhalt
Vorwort ........................................................................... IV Preface IV Schreibweise und Aussprache / Spelling and Pronunciation ................................ V Ikh zits un shpil mir oyf der gitare ..................................................... 2 Harbstlid 11 Ale vaserlekh flisn avek . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 Una matika 27 Kinder-yorn ........................................................................ 34 Der opsheyd 42 Anhang / Appendix Textübertragungen und Originalmelodien / Translations and original melodies .............. VI
/ Contents

Vorwort

Die Musik der Aschkenasim

Der Zyklus „Aschkenas“ entstand ein Jahr nach der Uraufführung seines Vorgängers „Sepharad“. Benannt sind beide Werke jeweils nach dem Repertoire, auf dem ihre einzelnen Sätze basieren. Mein erstes Werk beinhaltet demnach Volksweisen der spanischen Juden (Sephardim). „Aschkenas“ hingegen beruht auf Melodien der aschkenasischen Juden, welche sich im 8. Jahrhundert in der Rheingegend niedergelassen und über die Jahrhunderte in Richtung Osten verbreitet haben. Heute sind vor allem die Sprachen „Juden-Spanisch“ (auch Ladino genannt) und Jiddisch Zeugen der jeweiligen Herkunft.

Der hier vorliegende Zyklus besteht aus insgesamt sechs Sätzen. Während die Mehrheit auf aschkenasischen Melodien in jiddischer Sprache basiert, beruht ein Satz („Una matika“) auf einer Volksweise aus dem Repertoire der Sepharden, in Juden-Spanisch. Die Tradition der Kulturvermischungen in der jüdischen Geschichte fortführend, beinhalten die vorliegenden Stücke außer den traditionellen Melodien auch Einflüsse diverser Stilrichtungen - überwiegend aus klassischer Komposition und Jazz. So entstanden filigrane Arrangements in denen nicht Komplexität sondern die Leichtigkeit der Melodien im Vordergrund stehen soll.

Bevor ich mit der Arbeit an „Aschkenas“ begann, habe ich mich zehn Jahre lang intensiv mit sephardischer Musik beschäftigt. Da ich selbst Aschkenasi bin war es für mich besonders spannend, damit auch eine Reise in meine eigene „musikalische Heimat“ zu unternehmen und dabei die gesprochene und musikalische Sprache meines Volkes neu kennenzulernen. Als ich 2002 aus Israel nach Deutschland, in die Heimat meiner Vorfahren zog und mein Studium an der Musikhochschule in Stuttgart begann, ahnte ich nicht, dass dieser Lebensweg mich genau auf dieses Werk vorbereiten würde. Da Jiddisch zum großen Teil aus etwas abgewandelten deutschen sowie hebräischen Wörtern besteht, erwiesen sich auch meine neu erworbenen Deutschkenntnisse von Vorteil. Das Repertoire und die Sprache der Aschkenasim liegen mir seitdem sehr am Herzen. Daher bin ich über die Möglichkeit, die Sprache meiner Ahnen aus einer neuen Perspektive zu erfahren, überaus dankbar und hoffe, dass alle Sänger und Chorleiter, die diese Sätze singen, meine Begeisterung teilen!

Danksagungen

Bedanken möchte ich mich bei Bezirkskantorin Beate Stinski-Bergmann und ihrem Rhein-pfälzischen Kammerchor für die wunderbare Uraufführung in Kaiserslautern. Zudem danke ich Prof. Astrid Starck-Adler für ihre große Hilfe hinsichtlich Aussprache und Schreibweise der aschkenasischen Texte. Ihre hohe Professionalität verleiht dieser Sammlung eine Qualität, die ohne sie nicht möglich gewesen wäre. Ich bedanke mich auch bei Hadassa Berry, einer Künstlerin aus Jerusalem und langjährigen Freundin meiner Familie, für ihre Kunst, die diesen Band ziert. Ich bedanke mich bei Linguistin und Musikologin Susanne Stoll für die Überarbeitung der Texte und natürlich gilt mein Dank Nick Pfefferkorn, meinem fantastischen Verleger, der über die Jahre auch zu einem guten Freund geworden ist.

Alon Wallach, März 2015

Schreibweise und Aussprache

Jiddisch ist eine Sprache, die sehr eng mit Deutsch verwand ist. Die Grammatik und ein Großteil des Wortschatzes sind der deutschen Sprache gleich. Deswegen ist die Aussprache für einen deutschsprachigen relativ einfach. Obwohl Jiddisch mit hebräischen Buchstaben geschrieben wird, wurden alle Texte in lateinische Buchstaben transliteriert. Heutzutage ist dieser Vorgang üblich und für unsere musikalische Zwecke absolut notwendig.

Die Ausspracheregeln sind genauso wie im Deutschen, mit folgenden wenigen Ausnahmen:

kh = ch wie in „machen“

sh = sch wie in „zwischen“

s = stimmloses „s“ wie in „Gasse“

v = w wie in „Wolle“

z = stimmhaftes „s“ wie in „Silbe“

Der Satz „Una matika“ ist auf Juden-spanisch (Ladino). Auch in dieser Transliteration gelten die meisten deutschen Ausspracheregeln. Ausnahmen sind:

c = stimmloses „s“ wie in „Gasse“

ch = tsch wie in „Tschechien“

j = j wie in „Jalousie“

IV

The Music of the Ashkenazi Jews

“Ashkenaz” was written almost exactly one year after the premiere of its predecessor “Sepharad”. Both pieces are named after the musical repertoire upon which they are based. “Sepharad” makes use of JewishSpanish melodies whereas “Ashkenaz” takes its material from the songs of the central and east European Jews. One main difference between both musical traditions is their language: Sephardic songs are mostly in Ladino (a Jewish dialect of Spanish); Ashkenazi music, on the other hand, is sung in Yiddish (a separate language which is strongly related to German).

“Ashkenaz” consists of six movements, five of which are based on traditional Yiddish melodies and one on a Sephardic song. The traditional repertoire found in this piece is arranged and developed into musically complex structures through the use of European compositional technique as well as harmonic ideas taken from Jazz. As personal interpretations of those melodies and texts, these arrangements are intended to be in accordance with the long Jewish tradition of intercultural encounters. Nevertheless, while performing this piece, the original melodies should still always be our highest concern!

When I moved from Israel to Germany in 2002 in order to study classical music, I had been unaware this would prepare me for the challenge of composing “Ashkenaz”. Since Yiddish is (generally speaking) a mixture of German and Hebrew, my knowledge of both languages helped me understand the texts without much difficulty. Thus, my studies of the German language ironically ended up bringing me close to “home” and enabled me to rediscover my own Ashkenazi heritage. I sincerely hope that all singers and conductors who decide to perform this piece will enjoy doing so as much as I did composing it!

Acknowledgments

I would like to thank Mrs. Beate Stinski Bergmann and her Rhein-Pfälzischer chamber choir for the wonderful première of “Ashkenaz” in Kaiserslautern. I would also like to give thanks to Prof. Astrid Starck – Adler for contributing her expertise. Her deep knowledge of the Yiddish language and culture, has given this collection a high level of quality which could not have been reached without her. Additionally, I thank artist Hadassa Berry, a family friend of many years, for donating her beautiful work that decorates this edition. I would also like to thank linguist and musicologist Susanne Stoll for editing all texts and translations found here. Last but not least, I would like to thank my fantastic publisher Nick Pfefferkorn who has not only become a close colleague over the years, but a friend as well.

Spelling and Pronunciation

The Yiddish language is closely related to the German language. Grammer and vocabulary are almost the same as in German although it is traditionally written using Hebrew letters. In this edition we have decided to transliterate all texts into Latin letters. The transliteration of Yiddish has become common, in order to make reading possible for those are not versed in the Hebrew language.

The Yiddish pronunciation rules are identical to those in English with some minor exceptions. There are no silent letters. All vowels and consonants are audible, regardless of their position in the word.

a = a as in “apple“ or “hat“

e = e as in “gel“

i = ee as in “keep“

o = o as in “morning“

u = u as in “super“

kh = ch as in “Bach“

The movement “Una matika“ is in Ladino. As in the Yiddish transliterations, most pronunciation rules ar similar to the English ones and vowels are to be read as in Yiddish.

c = c as in “cellar“

j = j as in the French “Jacques“

V Preface

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Alon Wallach wurde 1980 in Jerusalem geboren. Seine musikalische Ausbildung begann mit Geigenunterricht, später wechselte er zur Gitarre. Ab 2002 folgte sein Studium an der staatlichen Hochschule für Musik in Stuttgart. Bereits seit Beginn des Studiums ist Wallach der Gitarrist der Asamblea Mediterranea, einem Ensemble, das sich auf die Musik der Sepharden spezialisiert hat. Wallach schreibt die Arrangements für das Ensemble und ist heute dessen musikalischer Leiter.

Der Zyklus „Aschkenas“ beruht auf Melodien der aschkenasischen Juden, welche sich im 8. Jahrhundert in der Rheingegend niedergelassen und über die Folgejahre in Richtung Osten verbreitet haben. Heute ist vor allem das Jiddisch Zeuge dieser jeweiligen Herkunft. Der Zyklus besteht aus insgesamt 6 Sätzen, die mehrheitlich auf aschkenasischen Texten in jiddischer Sprache basieren.

Alon Wallach was born in 1980 in Jerusalem, Israel. His musical education began with the violin, and later he developed as a guitarist, completing his degree at the music academy in Stuttgart, Germany. Early in his studies, Wallach joined Asamblea Mediterranea, an ensemble specialized in the music of the Sephardic Jews. Beginning as lead guitarist, Wallach is now also the arranger and musical director of the ensemble.

The cycle „Ashkenaz“ is based on melodies of the Ashkenazi Jews who have settled in the 8th century in the Rhine area and, over the following years, spread eastward. Today Yiddish is mainly the witness of these origins. The cycle consists of 6 settings, which are in the majority based on Ashkenazi texts in Yiddish.

9790004413548

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