Die Bremer Heimstiftung im Internet: www.bremer-heimstiftung.de
Bremer Heimstiftung Nr. 1 / 2010 Januar – März
aktuell
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Seite 17-18
Seite 20
Winterdepression: dem Stimmungstief entfliehen
Essen mit Freude in der Bremer Heimstiftung
Stiftungsresidenzen: Hier lesen Schüler
Das Porträt
Endstation Pflegeheim? Nicht in der Bremer Heimstiftung! Irmgard Unger aus dem Stiftungsdorf Osterholz zog zurück in die Selbstständigkeit Seite 8-9 Seite 11 Bremer Heimstiftung: engagiert in Sachen Umweltschutz und Familienfreundlichkeit Mehr dazu im Titelthema Seite 4-7
Aus dem Inhalt
4 -7 Seite 9 Oh, du Fröhliche… Noch bis einschließlich 23. Dezember können Sie ihn besuchen: den Bremer Weihnachtsmarkt, einen der schönsten Deutschlands.
Seite 10-11 Im Takt der Lebenslust Seniorentanz hält körperlich und geistig fit. Seit September dreht es sich auf dem Parkett im Stadtteilhaus Huchting. Und nicht nur dort…
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UNTERHALTUNG Kreuzworträtsel
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Tipps & Termine
Seite 18 Brücke in Gefahr Im Oktober feierte Diedrich Schäfer, Bewohner des Stiftungsdorfes Fichtenhof, seinen 100. Geburtstag. In der Bremer Heimstiftung aktuell erzählt er von einer spannenden Kindheitsbegebenheit im Winter.
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Willkommen zum »Tag der offenen Tür« Sie möchten gerne hinter die Kulissen schauen? Dann freuen wir uns auf Ihren Besuch!
Stiftungsdorf Gröpelingen Stiftungsdorf Rönnebeck Stiftungsdorf Borgfeld Stiftungsresidenz Ichon-Park Stiftungsdorf Rablinghausen Stiftungsdorf Hemelingen
SERVICE Häuser und Einrichtungen der Bremer Heimstiftung
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Stiftungsresidenz St. Ilsabeen
TITELTHEMA Mehr als Ökostrom Umweltschutz und soziale Verantwortung in der Bremer Heimstiftung
jeden letzten Sa. im Monat, 15 – 17 Uhr, außer Nov. & Dez. jeden letzten Di. im Monat, 15 - 17 Uhr, außer Dez. Sa. 9. Januar, dann jeden ersten Sa. im Monat, 14 - 17 Uhr Samstag, 30. Januar, 11 - 17 Uhr Mittwoch, 24. Februar, 15 - 18 Uhr Dienstag, 16. März, 14 - 18 Uhr Mittwoch, 31. März, 14 - 18 Uhr
AUS DEN HÄUSERN Auf den Spuren des Sokrates »Sokratische Gespräche« in den Häusern der Bremer Heimstiftung Mc Donald’s? Aber gern! Erika Trotzke bietet neuen Mietern im Stadtteilhaus Huchting einen besonderen Service RÜCKBLICK Models mal anders Bewohner aus dem Stadtteilhaus St. Remberti zieren einen Fotokalender
Impressum Herausgeber: Bremer Heimstiftung, Marcusallee 39, 28359 Bremen Verantwortlich: Alexander Künzel Produktion: kontext kommunikation info@kontext-kommunikation.com Text + Redaktion: Kerstin Schnaars, Sandra Wagner Gestaltung: www.PfeifferDesign.de Fotos: Bremer Heimstiftung, Arbeitsgemeinschaft Bremer Märkte, M. Rospek, die Freiwilligen-Agentur Bremen, Kapu Fotolia, E. Gevaert - Fotolia, D. Kopestynski - Fotolia, Actomic - Fotolia, Die Sparkasse Bremen, Übersee-Museum Bremen Nächster Erscheinungstermin: 31. 3. 2010
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Editorial
Kommentar Reha vor Pflege?
Freundliche Grüße, Ihr
Drei Paragraphen betonen im Pflegeversicherungsgesetz den Vorrang von Prävention und medizinischer Rehabilitation vor Pflegeleistungen! Doch diesem guten politischen Willen folgte bislang leider keine Tat. Dabei ist es heute in der Fachwissenschaft unbestritten, dass gezielte Prävention und Rehabilitationsmaßnahmen direkten Einfluss auf Umfang und Entwicklung von Pflegebedürftigkeit haben. Diese Erfahrung wird ganz konkret von Teilnehmern an »fit für 100« bestätigt. Über dieses Sportprogramm in unseren Häusern werden teilweise erstaunliche Zuwächse an Rüstigkeit erworben. Wer nun denkt, dass der im Gesetz verankerte Vorrang von Rehabilitationsleistungen im Dschungel des Gesundheitssystems so einfach durchzusetzen wäre, wird zurzeit leider eines Besseren belehrt. Es ist fast unmöglich, geeignete rehabilitative Therapien vor Ort zu erhalten. Deshalb hat die Bremer Heimstiftung unter Leitung unserer Gesundheitsberaterin Monika Mehring ein eigenes »Reha-Team« zusammengestellt. Mit ihm wollen wir möglichst vielen unserer Bewohnerinnen und Bewohner gerade in der Einzugsphase qualifizierte Beratung und Therapien zugängig zu machen. Damit betreten wir Neuland und dürfen neugierig sein, was wir in den nächsten Monaten für Erfahrungen sammeln.
André Vater
Alexander Künzel
Finanzvorstand der Bremer Heimstiftung
Vorstandsvorsitzender der Bremer Heimstiftung
Guten Tag, die Nachrichten über Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise füllen derzeit die Spalten der Zeitungen und führen zu so mancher sorgenvoller Falte auf unserer Stirn. Häufig erreicht mich in letzter Zeit die bange Frage, wie sich die Finanzkrise denn in der Bremer Heimstiftung auswirkt. Im Laufe der Finanzkrise sind bei vielen Unternehmen, aber auch bei Institutionen und Privatpersonen erhebliche und zum Teil existenzbedrohende Wertverluste in Depots und Finanzanlagen zu verzeichnen gewesen. Auch viele Stiftungen, deren Arbeit auf dem Zinsertrag von Kapitalanlagen basiert, sehen derzeit die Basis ihrer Arbeit gefährdet. Als gemeinnützige Stiftung folgen wir dem Primat der zeitnahen Mittelverwendung. Geld wird nicht in windigen ZinsSwaps, Hedge-Fonds oder anderen Finanzprodukten angelegt, sondern direkt für den Stiftungszweck benutzt. Somit ist das Vermögen der Bremer Heimstiftung krisenund inflationsgesichert in Häusern und Grundstücken nur in besten Bremer Lagen, in der ständigen Qualifikation unserer Mitarbeiter und in der Entwicklung innovativer Wohnkonzepte gebunden. Auf dieser soliden ökonomischen Basis
widmen wir uns – unbeeindruckt von der derzeitigen Finanzkrise – der stetigen Verbesserung unserer hochwertigen Wohn- und Pflegeangebote. So werden wir im neuen Jahr über deutlich wahrnehmbare Veränderungen im Bereich der Rehabilitation und der Steigerung des Wohlbefindens durch altersgerechte Fitnessund Gesundheitsangebote berichten können. Damit und mit vielen weiteren Aktivitäten investiert unsere Unternehmensgruppe in die Zukunft. Wie Sie in unserem Titelthema lesen können, haben wir uns dem Umweltschutz verschrieben und übernehmen gleichzeitig mit familienfreundlichen Arbeitsmodellen soziale Verantwortung. Das zahlt sich nicht nur für unsere Bewohner und Mitarbeiter aus, sondern für alle Menschen in Bremen und insbesondere für unsere Kinder. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen schöne und besinnliche Weihnachten und ein gutes neues Jahr.
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Titelthema
Umweltschutz & soziale Verantwortung
Viel mehr als Ökostrom
rinnen und Bewohner möglichst umweltfreundlich wirtschaftet.
»Ja, Umweltschutz gehört bereits lange zu den erklärten Zielen der Bremer Heimstiftung. Eigentlich sollte er das Handeln jedes Unternehmens prägen, das soziale Verantwortung wirklich ernst nimmt«, findet Egon Krieger, Geschäftsführer des Bremer Kontor für Gebäudewirtschaft (BKG).
Müll mit Konzept »Diese Aufgabe zieht sich durch viele Bereiche«, erklärt Egon Krieger. Das Bremer Kontor für Gebäudewirtschaft gehört zur Unternehmensgruppe Bremer Heimstiftung und kümmert sich in deren Auftrag um die Instandhaltung der Stadtteilhäuser, Stiftungsdörfer und Residenzen, um Neubauten der Stiftung sowie um die Bereiche Einkauf, Entsorgung und vieles mehr. Da gibt es zahlreiche Möglichkeiten, im Sinne des Umweltschutzes zu entscheiden. »Bei uns fallen zum Beispiel allein rund 2,5 Millionen Liter Restmüll pro Jahr an«, nennt der Geschäftsführer eine Zahl. Schon im Jahr 1998 erarbeitete die Bremer Heimstiftung gemeinsam mit der Bremer Recycling GmbH ein eigenes Konzept zur umweltschonenden Mülltrennung. Seitdem werden Restmüll, Bioabfälle, Pappe und Papier, Glas sowie Speiseabfälle getrennt gesammelt und weitestgehend wieder verwertet.
Täglich setzen er und seine Mitarbeiter sich deshalb auf verschiedenen Ebenen dafür ein, dass die Unternehmensgruppe Bremer Heimstiftung mit etwa 1.300 Mitarbeitern für ihre rund 3.000 Bewohne-
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Vorteil Unternehmensgruppe So landen zum Beispiel die Bioabfälle aus den Grünanlagen der Häuser der Bremer Heimstiftung sauber gehäkkselt und aufbereitet als Winterfrostschutz wieder auf deren Beeten. »Die Unternehmensgruppe bietet uns einen großen Vorteil«, betont Egon Krieger, vieles greife ineinander. Schon beim Einkauf, der ebenfalls durch das Kontor organisiert
werde, achte man nicht nur auf Dinge wie Ökostrom, sondern auch auf umweltfreundliche Produkte wie neutrale Reinigungsmittel, Energiesparleuchten, Farben oder andere Werkstoffe. Die Handwerker des Kontor, die die Gebäude der Bremer Heimstiftung instand halten, könnten diese Produkte dann direkt einsetzen. Mit viel Energie sparen Aber auch bei neuen Projekten der Unternehmensgruppe genießt der Umweltschutz hohe Priorität. Das 2009 eröffnete Stiftungsdorf Borgfeld beispielsweise wurde nach dem so genannten »KfW-40-Standard« der Kreditanstalt für Wiederaufbau erbaut. Ein eigenes Blockheizkraftwerk sorgt hier für die Stromproduktion. Die dabei entstehende Wärme wird dazu genutzt, die Gebäude des Stiftungsdorfes zu beheizen. Zusätzlich sorgen dreifach verglaste Fenster und Türen sowie eine gute Wärmedämmung dafür, dass Wärme nicht unnötig verloren geht. Gefördert wurde diese modellhafte Bauausstattung durch die Klimaschutzagentur Bremer Energie Konsens GmbH. Gemeinsam achtete man schon vor dem Bau auf eine positive Energiebilanz. »Wir haben uns die Frage gestellt, ob durch die Produktion von umweltfreundlichem Dämmstoff nicht mehr Energie verbraucht wird, als wir durch deren Einsatz überhaupt sparen würden und sich das Problem somit nur verlagert«, erklärt Egon Krieger. Erst als diese Frage zur Zufriedenheit beantwortet war, gab es
Umweltschutz & soziale Verantwortung den Menschen negativ beeinflussen könnten, auszuschließen. »Hier treffen Umweltschutz und gezielter Schutz des Menschen zusammen«, sagt Egon Krieger.
Sorgt in Blockdiek für warmes Wasser: eine moderne Solaranlage auf dem Dach – Reinhold Gersting (l.) und Alfred Kothe, BKG, zeigen das gute Stück
das OK für die Verwendung des Baustoffes. Und es geht weiter: »Die Erfahrungen aus Borgfeld fließen nun in den Neubau unseres Stiftungsdorfes Arbergen ein«, erzählt der Umweltexperte. Auch hier soll künftig ein Blockheizkraftwerk die Strom-
und Wärmeversorgung übernehmen. Doch nicht nur das – in Arbergen möchte man auch etwas einsetzen, das sich im Stiftungsdorf Walle bereits bewährt hat: Ein Spezialist soll alle Werkstoffe vor ihrem Einsatz gründlich prüfen, um Strahlung oder Emissionen, die
Kleiner Einsatz – große Wirkung Nicht immer sind es große Bauvorhaben, die Egon Krieger in Sachen Nachhaltigkeit beschäftigen. »Viele Gebäude der Bremer Heimstiftung sind bereits älter, aber auch hier lässt sich durch Sanierung und durch Mithilfe von Personal und Bewohnern viel bewirken«, erzählt der Geschäftsführer des Kontor. Von 2003 bis 2006 engagierten sich beispielsweise neun Häuser der Bremer Heimstiftung in der Energiesparinitiative »Heim:Vorteil« der Bremer Energie-Konsens GmbH. Im
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Titelthema
Titelthema
Umweltschutz & soziale Verantwortung Rahmen dieses Projektes ging es darum, durch die Umsetzung so genannter »gering investiver Maßnahmen«, den Verbrauch von Wasser und Energie zu senken. Ob Wassersparventile, Regenwassernutzung, eine Optimierung der Heizungsanlage oder Energiesparlampen – hier lernten Mitarbeiter und Bewohner nach eingehender Beratung der Energieexperten von Bremer Energie-Konsens viel darüber, wie sich weniger verbrauchen lässt. So konnte beispielsweise das Stadtteilhaus St. Remberti im Jahr 2006 rund 20 Prozent Heizkosten einsparen und den Stromverbrauch um 9 Prozent senken. Nicht nachlassen, dranbleiben… »Auch in Zukunft werden wir, wo immer möglich, auf den Umweltschutz achten«, gibt Egon Krieger einen Ausblick. Dazu gehören unter anderem der Ausbau von Dachbegrünungen oder auch die Weiterentwicklung moderner Gebäudeleittechnik. Schon heute stellen die Techniker des Kontor per »Ferndiagnose« am Computer fest, wenn in der Stiftungsresidenz Luisental die Heizungsanlage nicht ordnungsgemäß läuft oder gar ausfällt. »Im Idealfall können wir dann über unseren Bereitschaftsdienst nachts tätig werden und umgehend Handwerker mit Reparaturen beauftragen, so dass unsere Bewohner zum morgendlichen Waschen und zum Frühstück bereits wieder warmes Wasser haben«, erklärt der Geschäftsführer des Kontor. "
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Hier haben Familien die Nase vorn… Pflegeberuf und Familie »unter einen Hut« bringen – ein aussichtsloses Unterfangen? Nicht, wenn man in der Bremer Heimstiftung arbeitet. Hier setzt sich Melanie Brauner dafür ein, dass alle Mitarbeiter beides so gut wie möglich miteinander vereinbaren können. Wie das gelingt, verrät die 37-Jährige in der Bremer Heimstiftung aktuell. Frau Brauner, was genau ist Ihr Aufgabenbereich? Im Jahr 2003 fiel der Startschuss für ein Projekt der Bremer Heimstiftung zum Thema »Vereinbarkeit von Beruf und Familie«. Es zielt darauf ab, familienfreundliche Maßnahmen in Bereichen wie Arbeitszeit, Kinderbetreuung oder Service für Familien zu schaffen, die unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern den Spagat zwischen Beruf und Familie erleichtern. Die Ideen dazu wurden im Stiftungsdorf Hollergrund erfolgreich in die Praxis umgesetzt. Noch im gleichen Jahr haben wir die Ein-
richtung dann als ersten Unternehmensteil der Bremer Heimstiftung von der »Beruf und Familie gGmbH«, einer Initiative der gemeinnützigen Hertie-Stiftung, überprüfen und bewerten lassen. 2004 folgten das Stiftungsdorf Rönnebeck und die zentrale Verwaltung der Stiftung. Sie wurden ebenfalls zertifiziert. Zu meinen Aufgaben als Koordinatorin gehört es, die Senioreneinrichtungen dabei zu begleiten, ihre Beschäftigten durch Familienförderung zu entlasten, neue Maßnahmen dafür zu erarbeiten und sich im »Bremer Verbund Beruf und Familie« auszutauschen, um
Umweltschutz & soziale Verantwortung von Erfahrungen anderer zu profitieren. Selbstverständlich bin ich auch für die persönlichen Fragen und Probleme der Mitarbeiter da und berate gern. Mit welchen Anliegen kommen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am häufigsten zu Ihnen? Die meisten Probleme treten in Zusammenhang mit dem Schichtdienst auf. Die wichtigsten Arbeitszeiten in unseren Häusern sind der frühe Morgen mit Grundpflege und Frühstück sowie der Abend mit Abendbrot und der Versorgung zur Nacht. Genau dann sind unsere Mitarbeiter mit Kindern natürlich auch privat gefordert. Nicht allen, aber einigen können da unsere vielfältigen Dienstzeiten, unsere frühzeitig geplanten und weitgehend verlässlichen Wunschdienstpläne sowie Einzelfallabsprachen helfen. In einer Einrichtung sorgt beispielsweise eine
Springerliste an Wochenenden für mehr Planungssicherheit. Wie sieht Familienfreundlichkeit in der Bremer Heimstiftung konkret aus? Seit 2004 gibt es in Kooperation mit der Sparkasse Bremen jedes Jahr einen »Kinderferienspaß« in den Häusern. Das Betreuungsangebot richtet sich an Mitarbeiterkinder und soll es den Eltern erleichtern, rund zwölf Wochen Schulferien – denen sechs Wochen Urlaubsanspruch gegenüberstehen – zu überbrücken. Auch außerhalb der Ferienzeiten dürfen Kinder mit an den Arbeitsplatz gebracht werden, wenn eine andere Betreuung nicht möglich ist – dafür wurden mobile Spielkisten eingerichtet. Angehörige, die von unseren Beschäftigten gepflegt werden, können bei Versorgungsengpässen bei uns mitbetreut werden und bevorzugt unsere Angebote nutzen. Außerdem bieten wir unseren Mitarbei-
tern an, Mittagessen zu einem günstigen Preis mitzunehmen, damit sie zu Hause nicht mehr kochen müssen. Wir wollen, dass es unseren Beschäftigten gut geht, denn davon profitieren letztendlich unsere Bewohner. Deshalb beziehen wir die ganze Familie mit ein: Alle Mitglieder können vergünstigt bei uns ins Schwimmbad oder in die Sauna gehen, an den Fitnessgeräten trainieren oder beim Partyservice bestellen. Was plant Ihre Abteilung für die Zukunft? Wir wollen Mitarbeiter mit zu pflegenden Angehörigen daheim noch gezielter über ihre Möglichkeiten etwa zur Pflegezeit informieren und sie durch kostenlose Beratungsangebote und Kurse unterstützen. Außerdem ist geplant, mit Beschäftigten in Berufspausen, wie Pflege- oder Elternzeit, intensiven Kontakt zu halten. Wie schwierig es oft ist, mit Familie den beruflichen Wiedereinstieg zu schaffen, weiß ich aus Erfahrung: Ich habe zwei Kinder im Alter von sieben und fünf Jahren und versorgte einige Zeit meine pflegebedürftigen Schwiegereltern. Deshalb schätze ich es, einen verständnisvollen Arbeitgeber zu haben, für den »soziale Verantwortung tragen« keine leere Worthülse ist. " Weitere Informationen: Melanie Brauner donnerstags 9 -12 Uhr Tel. 24 34 -153 Melanie.Brauner @bremer-heimstiftung.de
Die Bremer Heimstiftung ist ins Fußballgeschäft eingestiegen! Gefördert wird der Nachwuchs – die zweite F-Jugend des TuS Komet-Arsten. Seit Oktober laufen die kleinen Kicker in neuen Trikots zu Höchstform auf…
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Titelthema
Porträt
Aufbruch ins Leben Endstation Pflegeheim? Der Weg von Hildegard Unger und Dieter Schröder zeigt: Wer sich in die Obhut einer Senioreneinrichtung begibt, muss sein Leben nicht unweigerlich dort beenden. Manchmal ist das Gegenteil der Fall: Im Stiftungsdorf Osterholz der Bremer Heimstiftung fanden die beiden Senioren neuen Lebensmut und zogen im November zurück in die Selbstständigkeit. Zehn Uhr morgens. Julchen wartet auf ihren täglichen Morgenspaziergang. Die Dakkeldame von Pflegedienstleiterin Karin Rehm freut sich, als schließlich ihr täglicher Begleiter um die Ecke kommt: Dieter Schröder, der ganz in der Nähe des Stiftungsdorfes Osterholz wohnt, hat bis vor kurzem selbst in der Einrichtung gelebt und sich dort mit dem Hund angefreundet. Eingezogen war er im Sommer 2006: »Im Krankenhaus hatte man mich als Pflegefall entlassen – mit einer Lebenserwartung von zwei bis vier Wochen«, erzählt der heute 72-Jährige. »Ich habe nichts mitbekommen, meine Kinder kümmerten sich um die Unterbringung in der Pflegeeinrichtung.« Ein Glücksfall, wie sich herausstellte. Dieter Schröder litt nach dem Tod seiner Frau an Gedächtnisstörungen, der Körper gehorchte nicht mehr. »Ich lag bewegungslos im Bett und war für alles auf Hilfe angewiesen.«
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Irmgard Unger (r.) mit Altenpfleger Ralf Kaminski, der immer für sie da war.
Und die erhielt er im Stiftungsdorf Osterholz: »Die Zuwendung durch das Personal, die menschliche Wärme, die ich erfahren durfte, haben dazu beigetragen, dass es wieder aufwärts mit mir ging«, erzählt der pensionierte Techniker. Mit Liebe und Lebendigkeit… Schritt für Schritt kämpfte er sich ins Leben zurück. »Erst schaffte ich es, mich allein auf dem Bett aufzurichten, dann mich anzuziehen. Die seelische Unterstützung der Menschen hier hat den Genesungsprozess in Bewegung gesetzt«, ist sich Dieter Schröder sicher. Einmal habe er aus dem Fenster einen Mann mit Rollator beobachtet und sich gefragt: »Schaffe ich es mal soweit?« Über dieses Ziel ist er längst hinaus: Dieter Schröder fährt wieder Auto und hat sein Haus für den »Wiedereinzug« umgestaltet. »Ich fühlte mich so wohl im Stiftungsdorf, dass ich mir ein Zimmer genauso eingerichtet habe wie mein dortiges Apartment.« Es sei eine Herausforderung, wieder auf eigenen Beinen zu stehen. Der Abschied
von seiner »Familie« im Stiftungsdorf sei ihm schwergefallen. »Ich bin froh, in direkter Nachbarschaft zu wohnen. Deshalb kann ich noch meine Runde mit Julchen gehen«, erzählt er und lächelt dabei. Als der Abschied nahte, kam ein Angebot: »Für Sie ist immer ein Zimmer frei – aber bitte erst in zwanzig Jahren«, gab Karin Rehm ihm von Herzen mit auf den Weg. …wieder auf die Beine gekommen Das gleiche gilt für Irmgard Unger: Die 87-Jährige lebt schon seit Jahren auf dem Gelände des Stiftungsdorfes Osterholz – als selbstständige Mieterin. Im September geschah dann das Unglück: Die alte Dame erlitt einen Schlaganfall. Das war ein großer Schock für sie: »Ich war am Boden zerstört und konnte es nicht akzeptieren, plötzlich ein Pflegefall zu sein.« Kurz nach dem Umzug auf die Pflegestation der Einrichtung kam der Zusammenbruch. »Die Nerven spielten verrückt. Aber ich wurde in den Arm genommen
Bremen aktuell und das gab mir Kraft.« Irmgard Unger fasste einen Entschluss – zu kämpfen, um wieder in ihre Wohnung zurückzukehren. »Ich habe meinem Sohn gesagt, er solle mir die Schlüssel vorbeibringen, weil ich sie noch brauche.« Die Seniorin entwickelte einen eisernen Willen, um wieder auf die Beine zu kommen. Dass dies so schnell klappte, sei ein
Verdienst der Pflegekräfte auf Station. »Alle waren sehr lieb und aufmerksam und nahmen sich Zeit für meine Sorgen und Ängste. Ich habe mich geborgen gefühlt«, so Irmgard Unger. Mit Hilfe des Physiotherapeuten im Haus hat sie an Beweglichkeit und Kraft gewonnen und kann wieder längere Strecken laufen. Die gute Verpflegung in der Wohnküche
trug dazu bei, dass sie endlich auch ihr früheres Gewicht erreichte. »Dank der Lebendigkeit hier im Pflegebereich habe ich neuen Lebensmut gewonnen. Und mit dem bin ich zurück in die eigenen vier Wände gezogen. Mein Sohn hätte nicht gedacht, dass ich es noch einmal schaffe. Doch ich fühle mich heute besser, als vor dem Schlaganfall.« "
Oh, du Fröhliche…
Noch bis einschließlich 23. Dezember lockt der Bremer Weihnachtsmarkt als einer der schönsten Deutschlands in die Innenstadt. Zwischen Rathaus und Stadtmusikanten, Roland und Schütting wartet ein festlich geschmücktes Dorf aus rund 200 Geschäften, Ständen und Karussells auf Besucher, die sich zwischen Tannenduft, Lichterketten, Kulinarischem und vielfältigem Kunstgewerbe auf Weihnachten einstimmen möchten. Folgende Termine sollten Sie nicht verpassen:
✸ Samstags und sonntags, jeweils um 18 Uhr, lassen die Bremer Turmbläser ihre Instrumente vom Rathausbalkon oder von der Bühne des großen Adventskalenders erschallen. ✸ Täglich um 17 Uhr führen die Schauspieler des Ernst-Waldau-Theaters auf dem Hanseatenhof das Märchen der Bremer Stadtmusikanten auf. Der Eintritt ist frei. ✸ Freitags um 17 Uhr erzählen die Pastorinnen und Pastoren der St. Petri Domgemeinde die Weihnachtsgeschichte an der Krippe vor dem Dom. Übrigens: Ein Blick »die Ecke rum« lohnt ebenfalls. An der Schlachte, Bremens beliebter Weserpromenade, ist zur Vorweihnachtszeit ein mittelalterliches Dorf errichtet, dessen Händler vieles feilbieten, das nicht nur die Herzen von Mittelalterfans höher schlagen lässt!
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Bremen aktuell
Im Takt der Lebenslust Seniorentanz in Bremen findet vielerorts und seit September auch im Stadtteilhaus Huchting statt »Früher bin ich abends ausgegangen, um zu tanzen. Heute schwinge ich nachmittags das Tanzbein – aber das macht genauso viel Spaß«, sagt Gertrud Bartling mit strahlenden Augen. Um ihrer Leidenschaft nachzugehen, muss die 84Jährige keine weiten Wege mehr zurücklegen: In ihrer Nachbarschaft im Stadtteilhaus Huchting findet jeden letzten Montag im Monat ein geselliger Tanznachmittag statt. Ausgerichtet wird die Veranstaltung vom Landesverband Seniorentanz e.V. Bremen. »Bevor ich zum Seniorentanz kam, habe ich mich schon gefragt, ob der Sport überhaupt noch das Richtige für mein Alter ist«, erzählt Gertrud Bartling. Doch das Programm von den Tanzlehrerinnen Anneliese Ahrens und Ursula Maruschewski, die seit September
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den Tanztreff in Huchting leiten, belehrte sie eines Besseren: Es ist auf die körperlichen Fähigkeiten von älteren Menschen zugeschnitten. Getanzt werden Folklore- und Gesellschaftstänze aus aller Welt im Kreis, in der Reihe und im Block. »Schnelle Drehungen, Sprünge und Stampfen mit den Beinen haben wir nicht in unseren Choreografien. Am Anfang sind die Schrittfolgen einfach, jeder kann auch ohne Vorkenntnisse mitmachen. Es wird auch paarweise getanzt, so können sich die Partner gegenseitig stützen«, erklärt Ursula Maruschewski. Vor rund 20 Kursteilnehmern gibt sie den Takt an: »Hake, Spitze, Hake, Spitze, drei Schritte vor und wieder zurück«, ruft sie in
den Raum – folgsam bewegt sich die Gruppe im Takt des 50er Jahre Hits »Lollipop, Lollipop«. »Das bringt Freude und ich merke: Es klappt noch«, verkündet Gertrud Bartling. Ähnlich begeistert sind die zahlreichen Zuschauer, die mitklatschen und singen. So auch die 82-jährige Christa Gerken, Bewohnerin im Stadtteilhaus Huchting: »Ich fühle mich an vergangene Zeiten erinnert, und das ist schön.« Hält körperlich und geistig fit Das gesellige Tanz-Café in Huchting ist nur eines von vielen Angeboten des Landesverbandes Seniorentanz in Bremen. In fast allen Stadtteilen gibt es Möglichkeiten für Senioren, regelmäßig zu tanzen
Bremen aktuell – mit Partner oder allein. »Viele Frauen sind weg vom Parkett, weil sie niemanden haben, der mitzieht. Auch für sie bieten wir Tanzgruppen, derzeit haben wir insgesamt 64«, sagt Udo Bernshausen, Vorsitzender des Landesverbands. Gemeinsam mit der Bremer Heimstiftung ist nun geplant, das Angebot mit offenen Tanz-Treffs wie in Huchting weiter auszubauen. »In Kürze wird die Veranstaltung auch in weiteren Häusern von uns starten. Damit möchten wir nicht nur unseren Bewohnern, sondern allen
Senioren im Stadtteil etwas Gutes tun«, so Alexander Künzel, Vorstandsvorsitzender der Bremer Heimstiftung. Warum Tanzen gerade für ältere Menschen eine positive Wirkung hat, erklärt Udo Bernshausen so: »Die rhythmischen Bewegungen zur Musik halten körperlich fit. Sie regen den Kreislauf an, verbessern das Gleichgewicht, stärken die Kondition und Ausdauer. Mehr noch: Tanzen hält auch geistig rege, denn es gilt, verschiedene Tanzschritte und Figurenfolgen zu lernen.« Und nicht zuletzt
gibt es noch die soziale Komponente: »Durch den ständigen Wechsel der Partner bei unseren Tänzen kommen alle in fröhlicher Runde miteinander in Kontakt. In der Gruppe lernt man sich schnell untereinander kennen, es entstehen neue Freundschaften.« "
Sie wollen wissen, wo in Ihrer Nähe getanzt wird? Unter www.seniorentanz.de finden Sie alle Orte und Termine!
Neues zur Anlage in Wertpapieren: das Wertpapierhandelsgesetz
Cathrin Gökemeyer Telefon 0421 179-2566 Manfred Meyer Telefon 0421 179-2567 Die Sparkasse Bremen ist seit jeher darauf bedacht, mit Ihnen als Kunden einen vertrauensvollen Kontakt zu pflegen. Dies gilt insbesondere für das Wertpapiergeschäft, welches von Tag zu Tag schnelllebiger wird und damit ein regelmäßiges Abstimmen über weitere Vorgehensweisen zu einem wichtigen Baustein dieses Vertrauens werden lässt. Der Gesetzgeber geht jetzt noch weiter und verpflichtet uns mit dem Wertpapiershandelsgesetz, Aufklärungs- und Informationsgespräche in beiderseitigem Interesse zu dokumentieren. Sie unterhalten ein Wertpapierdepot und konnten noch nicht mit Ihrem Berater über die neue Gesetzgebung sprechen? Sie haben einen Anlagewunsch? Dann sollten wir in Ruhe miteinander reden. Wir freuen uns auf Ihren Anruf! Unser Anspruch lautet: Wir stehen für Sicherheit und Stabilität. Darauf können Sie sich verlassen – seit 1825!
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Service
BREMER HEIMSTIFTUNG BREMER HEIMSTIFTUNG KundenCentrum Marcusallee 39 28359 Bremen Tel. 0421-24 34 -0 Fax 0421-24 34 -189
e-mail: info@Bremer-Heimstiftung.de www.Bremer-Heimstiftung.de e-mail: info@Bremer-Heimstiftung.eu www.Bremer-Heimstiftung.eu
Häuser – Pflege-Wohngemeinschaften – Treffpunkte
Stadtbereich Mitte Stadtteilhaus St. Remberti Hoppenbank 2/3 28203 Bremen Tel. 0421-36 02-0 Fax 0421-36 02-119 Haus im Viertel mit Pflege-Wohngemeinschaft im Alten Fundamt Auf der Kuhlen 1b 28203 Bremen Tel. 0421-33 49-0 Fax 0421-33 49-119
Stadtbereich Ost Stiftungsresidenz Marcusallee mit Villa am Deliusweg Marcusallee 39 28359 Bremen Tel. 0421-23 85-0 Fax 0421-23 85-619 Stiftungsresidenz Landhaus Horn Schwachhauser Heerstraße 264 28213 Bremen Tel. 0421-24 68-0 Fax 0421-24 68-119 Stiftungsresidenz Riensberg Riekestraße 2 28359 Bremen Tel. 0421-23 86-0 Fax 0421-23 86-119 Lür Oltman Domizil Riekestraße 2 28359 Bremen Tel. 0421-30 16-0
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Stiftungsresidenz Luisental Brucknerstraße 15 28359 Bremen Tel. 0421-23 82-0 Fax 0421-23 82-119 Stiftungsresidenz Ichon-Park Oberneulander Landstraße 70 28355 Bremen Tel. 0421-25 77-0 Fax 0421-25 77-119 Emma Holler Domizil Oberneulander Landstraße 70 28355 Bremen Tel. 0421-30 16-0 Stiftungsdorf Hollergrund Im Hollergrund 61 28357 Bremen Tel. 0421-27 85-0 Fax 0421-27 85-119
Stiftungsdorf Arberger Mühle (in Planung) mit Pflege-Wohngemeinschaft Arberger Mühle Arberger Heerstraße 90 28307 Bremen Tel. 0421-24 34-0 Stadtteilhaus Blockdiek mit Pflege-Wohngemeinschaft Blockdiek und Treffpunkt Blockdiek Mülheimer Straße 1-3 28327 Bremen Tel. 0421-43 79-088 Stadtteilhaus OTe mit Pflege-Wohngemeinschaft OTe und Treffpunkt OTe Ludwigshafener Straße 6 28325 Bremen Tel. 0421-69 61-250
Stiftungsdorf Borgfeld mit Pflege-Wohngemeinschaft Borgfeld Daniel-Jacobs-Allee 1 28357 Bremen Tel. 0421-69 62 46 94 Fax 0421-69 62 46 95
Stadtbereich Süd
Stiftungsdorf Osterholz Ellener Dorfstraße 3 28325 Bremen Tel. 0421-42 88-0 Fax 0421-42 88-119
Haus in der Neustadt - Wohnen an der Zionskirche Hermannstraße 37–41 28201 Bremen Tel. 0421-24 45-0 Fax 0421-24 45-119
Stiftungsdorf Hemelingen Diedrich-Wilkens-Straße 18 28309 Bremen Tel. 0421-41 04-0 Fax 0421-41 04-119
Stiftungsdorf Rablinghausen – Tönjes Vagt Hof – Rablinghauser Landstraße 51 a-e 28197 Bremen Tel. 0421-52 07-0 Fax 0421-52 07-119
Service Stadtteilhaus Kattenesch Alfred-Faust-Straße 115 28277 Bremen Tel. 0421-84 02-0 Fax 0421-84 02-119
Stiftungsdorf Fichtenhof Schönebecker Kirchweg 33 28757 Bremen Tel. 0421-62 69-0 Fax 0421-62 69-119
Fachschule für Physiotherapie Fedelhören 78 28203 Bremen Tel. 0421-24 34-420 Fax 0421-24 34-419
Stadtteilhaus Huchting Tegeler Plate 23 28259 Bremen Tel. 0421-57 22-0 Fax 0421-57 22-119 mit Pflege-Wohngemeinschaft Nimweger Straße Nimweger Straße 13-15 28259 Bremen Tel. 0421-57 20-357 Fax 0421-57 22-119
Stiftungsdorf Rönnebeck Dillener Straße 69-71 28777 Bremen Tel. 0421-60 94-0 Fax 0421-60 94-119
Erwin-Stauss-Institut Fedelhören 78 28203 Bremen Tel. 0421-33 87-923
Treffpunkt Kattenturm Theodor-Billroth-Straße 48 28277 Bremen Tel. 0421-84 02-187
Stadtbereich West Stiftungsdorf Walle mit Pflege-Wohngemeinschaft am Alten Wasserturm Karl-Peters-Straße 74 28217 Bremen Tel. 0421-336 37-0 Fax 0421-336 37-119
Haus Vier Deichgrafen Zum Alten Speicher 6 28759 Bremen Tel. 0421-40 95-0 Fax 0421-40 95-119
weitere Standorte Schule für Altenpflege Fedelhören 78 28203 Bremen Tel. 0421-24 34-410 Fax 0421-24 34-419 Außenstelle Bremen-Nord im Stiftungsdorf Blumenkamp
Diedrichshof Ostendorfer Straße 27 27726 Worpswede Tel. 04792-93 31 37 ambulante PFLEGE Bremer Stiftungs-Service gGmbH Im Hollergrund 3 28357 Bremen Tel. 0421-30 16-100 Kontor für Seniorenumzüge Karl-Peters-Str. 78 28217 Bremen Tel. 0421-69 61-666
Die Bremer Heimstiftung ist Mitglied im Paritätischen Versorgungsnetz
Stiftungsdorf Gröpelingen – Alte Feuerwache – Elbinger Straße 6 28237 Bremen Tel. 0421-38 04-0 Fax 0421-38 04-119
Stadtbereich Nord Stiftungsresidenz St. Ilsabeen Billungstraße 31-33 28759 Bremen Tel. 0421-62 64-0 Fax 0421-62 64-119 Stiftungsdorf Blumenkamp - Anna-Stiegler-Haus Billungstraße 21 28759 Bremen Tel. 0421-62 68-0 Fax 0421-62 68-119
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Tipps & Termine der Bremer Heimstiftung
Unterhaltung
Haustiere
Heldin der Tristansage
häufig
Körper
Lesestoff
Schallreflexion
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Papageienvogel
italienisch: ja
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westsibirischer Strom
5 Ausruf des Erstaunens
Vorname Lindenbergs
Himmelsrichtung
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scheues Waldtier
aufrichtig
mittels, durch
mhd. Bez. für Liebe
ein Gebiet
2 franz. Männername
Lebensbund
kurz für: an dem japanische Meile
KosovoFriedenstruppe (Abk.)
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südamerikanischer Tanz
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eine Staatengruppe (Abk.)
Siamochinese
nur erdacht
4 Gangart des Pferdes
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Christusmonogramm
Aussatz
DEIKE-PRESS-1013-2
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Sonntag, 31. Januar, 11-17 Uhr " Aktivoli Die Bremer Freiwilligenbörse Mehr als 2.000 Besucher nutzten im letzten Jahr die Gelegenheit, sich bei etwa fünfzig Ausstellern im Bremer Rathaus rund um alle Aspekte der Freiwilligenarbeit zu informieren. Diesen Erfolg möchten die Veranstalter in 2010 am gleichen Ort wiederholen. Institutionen, die fachliches Knowhow zur Arbeit mit Freiwilligen benötigen oder Menschen suchen, die sich freiwillig engagieren möchten, sind hier ebenso richtig wie diejenigen, die sich nach einem neuen ehrenamtlichen Wirkungskreis umschauen wollen. Zusätzlich lockt ein vielfältiges Rahmenprogramm. Ausgerichtet wird Aktivoli von der FreiwilligenAgentur Bremen. Weitere Informationen unter www.aktivoli-bremen.de
Rätseln Sie mit… …bei unserem weihnachtlichen Kreuzworträtsel.
Auflösung aus der letzten Ausgabe:
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M O B R A V O U R A N S I O S P M E H L S H E R E S E N T A A B J B I L E L F E I N H U R P E M I L E MO E A G L A T Z E S A E U L E HERBSTLAUB
C O E S C H T E A E I I N I S A E L O R T N K AM A M A N L Z R A L EWE I I
Für Besucher ist die Veranstaltung kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich Montag, 15. Februar, 15 Uhr " Rosenmontags-Tanztee Live-Musik, Kaffee und Kuchen Stiftungsdorf Fichtenhof Die Veranstaltung ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich
Bremer Residenz Club Mittwoch, 24. Februar, 18 Uhr " Von Loggern, Kantjes und Kääkmantjes Vortrag und Film Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht die Entwicklung der Heringsfischerei in Vegesack sowie das Leben und Arbeiten an Bord der Logger, einem Schiffstyp zur Heringsfischerei aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Haus Vier Deichgrafen Kosten: 4,00 Euro pro Person, um Anmeldung wird gebeten: Tel. 40 95 - 0 Sonntag, 28. Februar 10.30 Uhr " Ausstellungseröffnung »Monotypien« Die Künstlerinnen Marion Ahlbrecht, Christiane Nadolny und Christa Schmidt zeigen ihre Werke. Stiftungsresidenz Riensberg Die Veranstaltung ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich
Neues aus dem Residenz Club Liebe Mitglieder, Schuhe tragen uns durchs Leben und haben eine lange, interessante Geschichte. Aufgerollt wird diese derzeit in der neuen Sonderausstellung »Schuhtick. Von kalten Füßen und heißen Sohlen« des Übersee-Museums Bremen. Rund 400 Paar Schuhe aus verschiedenen deutschen und europäischen Sammlungen künden hier von mehr als 40.000 Jahren Schuhgeschichte. Diese Ausstellung möchten wir mit Ihnen besuchen: Zeigt her Eure Füße, zeigt her Eure Schuh… Am Mittwoch, den 10. März 2010 erkundet die Maßschuhmacherin Cäcilie Becker von 14 bis 16 Uhr mit Ihnen gemeinsam die Ausstellung und steht Ihnen Rede und Antwort rund
um das, was Sie schon immer über Schuhe wissen wollten. Anmeldeschluss ist der 24. Februar 2010. Eine Bitte… Wir freuen uns auf Anregungen und Rückmeldungen Ihrerseits zum Programm des ResidenzClubs. Was hat Ihnen gefallen? Was nicht? Was wollten Sie immer schon einmal tun? Lassen Sie es uns wissen. Vielleicht haben Sie auch schon etwas Tolles mit dem ResidenzClub erlebt? Dann schreiben Sie uns ein paar Zeilen, die wir gern hier veröffentlichen. " Anregungen, Anmeldungen und weitere Informationen: Regina Koopmann KundenCentrum Tel. 24 34-182
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Gesundheit
Lichtblicke gegen Winterdepression Der ehemalige Fernsehjournalist und Gesundheitsexperte Klaus Haak verrät, wie Sie ganz ohne Medikamente dem saisonalen Stimmungstief entfliehen können…
Klaus Haak hat schon im Herbst begonnen, Licht zu tanken.
Geht es Ihnen auch so? Wenn die Tage kürzer werden und noch dazu nass und grau sind, bleibt man am liebsten zu Hause auf dem Sofa sitzen. Mehr noch: In der dunklen Jahreszeit fühlen sich viele Menschen müde, schlapp und traurig. Dahinter steckt oft eine Winterdepression. Laut einer Studie der Techniker Krankenkasse ist fast jeder Dritte in Deutschland davon betroffen. Eine Hauptursache für die Entstehung einer Winterdepres-
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sion ist mangelnde Lichtzufuhr. Durch die Dunkelheit in den Wintermonaten produziert unser Körper vermehrt das Hormon Melatonin, das uns schläfrig macht. Zudem wird die Produktion von stimmungsverbessernden Endorphinen gehemmt und weniger Serotonin – bekannt als Glückshormon – ausgeschüttet. »Wir müssen also zusehen, dass unser Körper mehr Serotonin herstellt. Das gelingt durch den täglichen Spaziergang im Freien«, rät Klaus Haak. Um die Stimmung aufzuhellen, reiche die normale Zimmerbeleuchtung nicht aus. »Hier übersteigt die Lichtstärke kaum mehr als 100 Lux. Selbst ein bewölkter Wintertag bringt schon weit über 3.000 Lux«, erklärt Haak. Der 68-Jährige folgt seinen Empfehlungen selbst und kann sich am Wandel der Jahreszeiten erfreuen: »Ein farbenprächtiger Herbstbaum, der erste Schnee – alles das sind Schönheiten der Natur. Wir müssen versuchen, auch die ungemütlichen Monate bewusst wahrzunehmen und dürfen das Wetter nicht als unangenehme Störung empfinden. Denn eine negative Grundeinstellung kann den Verlauf einer Winterdepression begünstigen.« Hilft bereits: sich täglich etwas Gutes gönnen Aber auch älteren oder kranken Menschen, die bettlägerig oder ans Haus gebunden sind, kann geholfen werden: über eine Lichttherapie. Hierbei wird der Patient gezielt medizinischem Licht mit geringer UV-Strahlung ausgesetzt. »Da die Win-
terdepression mittlerweile eine anerkannte Krankheit ist, lohnt es sich, den Arzt auf eine solche Therapie anzusprechen«, weiß Klaus Haak. In den skandinavischen Ländern sei die wissenschaftlich anerkannte Wirkung des Lichtes vielerorts im Einsatz: »Hier gibt es Lichtcafés und -restaurants mit speziellen Tischlampen.« Lichttherapiegeräte für den Hausgebrauch, so führt der Gesundheitsexperte weiter aus, könnten mittlerweile auch von Privatkunden zu erschwinglichen Preisen gekauft werden. Klaus Haak gibt noch einen Tipp, der in seiner Einfachheit nicht zu unterschätzen ist: »Gute Gesellschaft lenkt von trüben Gedanken ab. Gerade die kalten Monate können genutzt werden, um an Veranstaltungsangeboten teilzunehmen und soziale Kontakte zu pflegen.« Ob auch kulinarische Köstlichkeiten das Wohlbefinden im Winter steigern? »Sicher«, sagt der frühere Journalist, »Schokolade zum Beispiel wird nachgesagt, dass sie Glücksgefühle weckt.« Wichtig sei es, sich täglich etwas Gutes zu gönnen: »Das kann Marzipanstollen zum Kaffee sein oder mal ein Gläschen Wein am Abend.« " Weitere Informationen: Gesundheitswerkstatt Klaus Haak Stiftungsresidenz Riensberg Gesundheitsberatung und Kurse für gutes Schlafen, Stressbewältigung & Entspannung Tel. 276 -59 60
Aus den Häusern
»Was darf es bei Ihnen sein?« – Die Hauswirtschafterinnen und Köche der Bremer Dienstleistungs-Service GmbH (BDS), die zur Unternehmensgruppe Bremer Heimstiftung gehört, verköstigen täglich rund 1.600 Bewohnerinnen und Bewohner in der Stiftung. So individuell wie möglich auf die Wünsche und Lebensgewohnheiten der Senioren eingehen, das ist ihr Ziel. Deshalb wird persönlich nachgefragt.
same Schnippeln von Gemüse, der Geruch einer würzigen Suppe – all das wirkt appetitanregend: Unsere Bewohner nehmen eher zu als ab, was uns natürlich freut«, sagt sie mit einem Schmunzeln. Wie wichtig es im Rahmen der Pflege eines älteren Menschen ist, seine Freude am Essen zu wecken, zeigen Zahlen aus einer Piloterhebung an der Universität Witten/Herdecke: Demnach waren von 4.778 Bewohnern aus insgesamt 65 deutschen Altenheimen rund 26 Prozent mangelhaft ernährt. Weitere 26 Prozent wiesen ein Risiko für Mangelernährung auf.
Früher war das kaum möglich, erinnert sich Monika Böttjer, Geschäftsführerin der BDS. »Die Wahl der Speisen wurde einmal in der Woche abgefragt – mit der Konsequenz, dass es dann vielleicht sieben Tage hintereinander zum Abendessen Schwarzbrot mit Emmentaler gab.« Eine solche Monotonie im Speiseplan könne einem älteren Menschen, der sowieso schon wenig Appetit habe, die Mahlzeit gänzlich verleiden. Deshalb gibt es in immer mehr Häusern der Bremer Heimstiftung ein neues Konzept: »Unsere Hauswirtschafterinnen arbeiten in Wohnküchen. Hier leben kleine Seniorengruppen in Hausgemeinschaften zusammen. Die Bewohner bestimmen den Speiseplan mit, werden bei der Zubereitung des Essens einbezogen und nehmen die Mahlzeiten gemeinsam ein«, erklärt Monika Böttjer. »Das gemein-
Vollkorn und mehr Vitamine Diesen bedrohlichen Zahlen begegnen Monika Böttjer und ihr Team auf vielerlei Weise: »Auch Tischrituale und Dekoration können dazu beitragen, dass ein Senior mit gutem Hunger isst«, weiß die Ernährungsexpertin. Die Hauswirtschafterinnen ihres Unternehmens verbringen viel Zeit mit den Bewohnern. In Küchengesprächen erfahren sie von ihren Vorlieben und Gewohnheiten und gehen auf diese ein. Ein Beispiel: Wer um acht Uhr morgens noch keinen Appetit verspürt, kann einfach später zum Frühstück in die Wohnküche kommen. Auch in den Restaurants der Bremer Heimstiftung wird viel Wert auf eine persönliche Atmosphäre gelegt. Die Tische sind liebevoll gedeckt, morgens und abends gibt es eine große Auswahl am Büffet und mittags mindestens drei frisch zubereitete Gerichte.
Essen mit Freude und gutem Appetit
»Obwohl wir hier mehr Senioren als in den Wohnküchen zu verköstigen haben, weiß unser Koch, was für jeden Einzelnen gut ist. Für Bewohner mit Erkrankungen gibt es zum Beispiel individuelle Speisepläne«, betont Monika Böttjer. Eine vitaminreiche, fettreduzierte, mit vielen Ballast- und Nährstoffen angereicherte Kost steht auf der Karte. »Die Wünsche unserer Gäste finden jederzeit Berücksichtigung«, sagt sie. Im kommenden Jahr soll die Verpflegung sogar noch besser werden: »Vollwertiges und ausgewogenes Essen gibt es schon länger bei uns, da wir seit langem mit dem Bremer Institut für Präventionsforschung und Sozialmedizin – kurz BIPS – kooperieren. Auf Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für
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Aus den Häusern Ernährung (DGE) wollen wir aber noch mehr Gemüse, Obst und Vollkornprodukte anbieten.« Ab 2010 werden die Bewohner darüber informiert, warum diese Speisen besonders
wertvoll für ältere Menschen sind. Und noch ein weiteres Ziel haben Monika Böttjer und ihre Mitarbeiter vor Augen: »Wir möchten unsere Arbeit auf den Prüfstand stellen und
im nächsten Jahr unsere Küchen entsprechend der geltenden DGE-Qualitätsstandards für die Verpflegung in stationären Senioreneinrichtungen zertifizieren lassen.« "
Auf den Spuren des Sokrates
laden Interessierte ein, daran teilzunehmen. Was bedeutet Glück für uns? Was heißt Würde? Wann sind wir bereit, Verantwortung zu übernehmen? »Durch gemeinsames Nachdenken und Argumentieren wollen wir eine vertiefte Einsicht in selbst gewählte Themen gewinnen«, beschreibt Ingrid Hundrieser von der Initiative »Philosophieren im Dialog« das Ziel der Gesprächskreise für fünf bis acht Teilnehmer. »Dabei geht es nicht darum, die Gedanken großer Philosophen zu vermitteln, sondern die Menschen dazu anzuregen, selber den Weg des Philosophierens zu gehen«, ergänzt die DiplomPädagogin, »das macht Freude und hält Geist und Seele lebendig.«
Wichtig sei jedoch, nicht mit unerschütterlichen Wahrheiten in das Gespräch zu gehen, sondern sich auf andere Sichtweisen einzulassen, sagt Ingrid Hundrieser. So würde aus intensivem Gedankenaustausch ein Weg des Lernens und der Begegnung werden, an dessen Ende viele selbst erarbeitete Antworten und Erkenntnisse stehen. Für diejenigen, die genauer wissen möchten, was eigenes Philosophieren meint, hält Ingrid Hundrieser einen kostenfreien Einstiegsvortrag: Donnerstag, 28. Januar, 15.30 Uhr
»Ich weiß, dass ich nichts weiß.« Wissen Sie, wer sich hinter diesem Zitat verbirgt? Viele kennen ihn, zumindest dem Namen nach. Es ist der griechische Philosoph Sokrates, der von 469 bis 399 vor Christus in Athen lebte und wirkte. Viele Überlegungen dieses großen Denkers beeinflussen unsere abendländische Kultur bis in die heutige Zeit. Die Mitglieder der Bremer Initiative »Philosophieren im Dialog« möchten die grundlegenden Wege seines Philosophierens in der neueren Form des »Sokratischen Gespräches« in den Häusern der Bremer Heimstiftung lebendig werden lassen. Sie
Wie aus einer Unterhaltung Philosophieren werden kann Stiftungsresidenz Landhaus Horn, Voranmeldung nicht erforderlich "
Aus den Häusern
Mc Donald’s? Aber gern! So viel Aufhebens um ihre Person ist Erika Trotzke eigentlich gar nicht recht, aber in diesem Fall kommt sie nicht drumherum. Denn wenn es darum geht, neuen Mietern des Wohnens mit Service im Stadtteilhaus Huchting zu zeigen, was in ihrem Stadtteil so los ist, dann ist sie unverzichtbar. Als Ehrenamtliche macht sie sich mit den Neulingen im Bus auf den Weg und zeigt ihnen als persönliche »Reiseleiterin«, wo es die besten Brötchen gibt, wo die Kirche steht, wo Arzt und Apotheke zu finden sind oder wo man Blumen kaufen kann – Aussteigen und selber Schauen inklusive. Ausflug mit Pfeffer Weil einige Großeltern wissen wollten, wovon die Rede war, wenn ihre Enkelkinder von Mc Donald’s erzählten, nahm Erika Trotzke auf speziellen Wunsch auch schon einen Besuch der Fastfood-Kette mit ins Programm. Doch da es mit Brille manchmal nicht so einfach ist,
sich in der Selbstbedienungszone und mit den kleinen Verpackungen zurecht zu finden, landete damals bei einigen der älteren Damen und Herren scharfer Pfeffer statt Zucker im Milchkaffee, erinnert sich die 76-Jährige an diesen denkwürdigen Ausflug – und muss lachen. Bis heute erzählen sich die Senioren gerne von dieser Begebenheit. Mc Donald’s spendierte der fröhlichen Runde neuen Kaffee, Burger und Luftballons gab es dazu. Denn bei aller Liebe zum Fortschritt, Pfeffer im Milchkaffee war keine ernst gemeinte neumodische Geschmacksrichtung, wie einige der Leidtragenden zunächst annahmen. Anschluss im Bus »Ich möchte, dass die Menschen sich wieder wohl fühlen«, betont Erika Trotzke, dafür engagiert sie sich gern. Viele der Menschen im Wohnen mit Service kämen nicht aus Bremen oder Huchting, erzählt sie, und: »Im Alter tut man sich schwer, wenn man etwas Neues anfangen muss.« Gemeinsam ginge da vieles leichter. So dient die Bustour
den Neuhuchtingern oft auch dazu, Kontakte zu knüpfen. Wie wichtig das ist, weiß die ehemalige Altenpflegerin aus Erfahrung. Viele Jahre arbeitete Erika Trotzke selbst im Stadtteilhaus Huchting, zuerst in der Küche, dann im Pflegebereich. Mit 45 Jahren machte sie das Schwesternexamen, ging 1993 in den Ruhestand und ist seit-
Lassen sich die gute Laune von Regen nicht verderben: Erika Trotzke (r.) mit ihrer kleinen »Reisegruppe«
dem immer wieder und in wechselnden Funktionen im Haus. Denn die Stadtteilrundfahrt mit dem Bus, die drei bis viermal im Jahr stattfindet, ist nur eine der Aktionen, die Erika Trotzke mit viel Liebe ehrenamtlich organisiert oder unterstützt. "
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Aus den Häusern
Zeitung oder Roman? Diese Wahl treffen die Senioren selbst, wenn sie von den Schülerinnen und Schülern des zehnten Realschuljahrgangs aus dem Schulzentrum Ronzelenstraße Besuch bekommen. Für Ute Scheil, Bewohnerin der Stiftungsresidenz Luisental, ist es der Lokalteil des Weser Kuriers, auf den sie sich besonders freut. Alle 14 Tage ist der 15-jährige Alexander Butz nachmittags im Haus, um ihr aus der Zeitung vorzulesen. Ihre Augen wollen nicht mehr so wie früher, aber: »Durch ihn bekomme ich mit, was in Bremen los ist«, sagt sie. Workshop zur Vorbereitung Helga Heidmann ist Lehrerin, unter anderem für Deutsch und Spanisch, und diejenige, die dieses Projekt gemeinsam mit den Stiftungsresidenzen Luisental und Marcusallee der Bremer Heimstiftung ins Leben gerufen hat. »Es ging mir um den Kontakt zwischen Alt und Jung«, sagt sie und findet es wichtig, dass ihre Schüler lernen, sich außerhalb der Schule zu bewegen und Kontakt zu anderen Menschen aufzubauen. »So etwas hilft ihnen später zum Beispiel bei Bewerbungsgesprächen«, ist die Lehrerin überzeugt. Damit der erste Schritt leichter fiel, trainierten die jungen Vorleserinnen und Vorleser in einem Workshop mit Schauspieler Christian Bergmann das laute Lesen. »Wir machten Stimmübungen oder Lockerungsübungen für
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Burak Celebi (l.) liest Ursula Stender aus einem Roman vor. Die Seniorin aus der Stiftungsresidenz Luisental findet: „Wir haben viel Spaß miteinander.“
die Zunge und lernten, uns nichts anmerken zu lassen, wenn wir mal ins Stocken geraten«, erinnern sich Burak Celebi, Alexander Butz und Stefanie Kern an den Tag mit Christian Bergmann, »da muss man weiter lesen.« Voneinander lernen Dann fanden sich feste Pärchen. Jeder der Schüler, die seit August ehrenamtlich vorlesen, hat einen »Seniorpartner«. Stefanie Kern las der 102-jährigen Luise Spengler vor und ist begeistert. »Sie hat mir viel
über den Zweiten Weltkrieg hier in Deutschland erzählt, und wir haben gemeinsam das Tagebuch der Anne Frank gelesen«, erzählt die 16-Jährige, deren Eltern aus Kasachstan stammen. »So etwas sind wertvolle Erfahrungen für die Jugendlichen, die wir nicht wettmachen können«, betont Helga Heidmann. Sie hofft, dass sich das zunächst bis Weihnachten geplante Projekt in beiden Häusern festigt und sich auch in nachfolgenden Jahrgängen Schüler finden, die mitmachen. "
Bewohner erzählen
Brücke in Gefahr Eine Erinnerung von Diedrich Schäfer, Bewohner des Stiftungsdorfes Fichtenhof Als Kind lebte ich im Bremer Stadtteil Strom. An der Ochtum gab es dort eine kleine Fähre mit Handbetrieb, die später durch eine Holzbrücke ersetzt wurde. In einem besonders strengen Winter fror der Fluss fast bis auf den Grund und die Brücke geriet in Gefahr, denn als Tauwetter eintrat, wurde das Eis brüchig und staute sich dort. Mein Freund und ich hörten in der Gastwirtschaft seines Vaters, dass eine Sprengfirma die Stauung sprengen sollte. Und so geschah es dann auch. Ungewöhnlicher Fischfang »Jungs, durch die Sprengung werden Fische betäubt, die dann mit dem Ebbstrom abtreiben«, erzählte uns der Vater meines Freundes. Er empfahl uns, mit einem »Entenjäger«, einem flachen Boot, dorthin zu fahren, um nach betäubten Fischen zu gucken. Wir machten uns auf den Weg. Die Firma
Diedrich Schäfer feierte im Oktober seinen 100. Geburtstag
traf ihre Vorbereitungen – in dieser Zeit hatten wir das Boot in Stellung gebracht. Zunächst geschah nichts. Die Stauung wurde aufgelöst, aber mit dem ersten Abtrieb der Schollen kamen keine Fische. Wir waren enttäuscht! Doch auf der Stauseite war das Eis über eine ziemliche Länge noch sehr fest. Daher wurden von der Firma nach und nach mehrere Sprengungen angesetzt. So tauchten letztlich doch noch viele betäubte Fische auf und trieben durch den Ebbstrom auf uns zu. Während ich das Boot hielt, holte mein Freund mit einem Kescher die Fische heraus. Brassen, Rotaugen, Barsche und auch ein großer Zander waren dabei, insgesamt 20 bis 25 Pfund Fische. Mit dieser Ausbeute kehrten wir zurück zu den Eltern meines Freundes. Seine Mutter teilte die Fische
in zwei Portionen und bat dann ihren Mann, sich umzudrehen. Sie hob einen der beiden Eimer an und fragte ihn: »Wer schall dissen hebbn?« Spontan antwortete er: »Den wüllt wi sülvst beholn!« Er hatte den Eimer ausgewählt, in dem der große Zander war. Aber die Mutter meines Freundes hatte gerecht verteilt, denn im anderen Eimer lagen mehrere Edelfische. Alle waren zufrieden und unser Auftrag war erfüllt. Am nächsten Tag gab es in beiden Familien ein Fischessen. In Sicherheit Für die weitere Sicherheit der Brücke wurden dann für einige Tage Wachleute am Oberlauf des Flusses aufgestellt. Mit Feuerhaken schoben sie die Eisschollen in die richtige Richtung, in die Mitte der Strömung, dort, wo die Brücke am breitesten war. Nach einigen Tagen war die Gefahr für die Brücke abgewendet – und der Wirt vom Gasthaus nahe der Brücke hatte ein gutes Geschäft gemacht, denn zu ihm kamen die Männer, um sich aufzuwärmen. Da ist so mancher Grog verkauft worden. "
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Rückblick
Stiftungsdorf Rablinghausen
Stadtteilhaus St. Remberti Models mal anders Ein Sonntag im September, morgens um zehn. Schon im Eingangsbereich des Stadtteilhauses merke ich, heute ist ein besonderer Tag. Hier ist was los. Ich nehme die Treppe in den dritten Stock. Stimmengemurmel kommt mir entgegen, und dann sehe ich sie: 14 Seniorenmodels, alle Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses, Hausleiterin Dörte Diekmann, Friseurmeister Stefan Hagens mit seinem Team, Storyschreiberin Bettina Feuss und Fotograf Thomas Schütze. Unser gemeinsames Projekt: ein Fotokalender 2010! Zwölf Monate und ein Deckblatt – ist das an einem Tag zu schaffen? Yes, we can! Dank der professionellen Unterstützung und unserer Topmodels, die
geduldig und mit viel Spaß bei der Sache waren, hatten wir um 17 Uhr sämtliche Fotos im Kasten. Alle waren begeistert. Neugierig? Diesen Kalender erhalten Sie exklusiv gegen eine kleine Spende im Stadtteilhaus St. Remberti, Hoppenbank 2-3, Tel. 36 02- 0. " Antje Sörensen
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Neues Auto ohne Abwrackprämie
Stiftungsresidenz Ichon-Park Darf ich bitten? Dieser Satz erklang jüngst, begleitet von lateinamerikanischer Musik, durch die Räumlichkeiten der alten Villa. Im September hatte die Stiftungsresidenz Ichon-Park zu einer Tango-Matinee geladen. Bewohner, Angehörige, Freunde und Nachbarn aus dem Stadtteil waren zahlreich erschienen, um Zuzusehen oder sogar selbst das Tanzbein zu schwingen. Beides lohnte, denn Gabi und Olof Roter vom Tanzstudio La Milonga präsentierten nicht nur selbst Tango Argentino zu Livemusik des Hannoveraner Tango-Ensembles Tango Sin Palabras, sondern gaben auch Schnupperkurse für Anfänger und Fortgeschrittene. Ideales Spätsommerwetter lud zum Verweilen auf die Terrasse im Park ein und argentinische Tapas sowie Rotwein sorgten für kulinarischen Genuss. »Unsere Gäste schätzten das von Küchenchef Herrn Alberts zubereitete Buffet«, erzählt Hausleiterin Sylvia Hoven, die selbst erst am späten Abend heimkehrte und sich über eine gelungene Veranstaltung freut – Wiederholung nicht ausgeschlossen. "
Erika Grossmann, Mieterin aus dem Wohnen mit Service im Stiftungsdorf Rablinghausen, ist 83 Jahre alt und besitzt kein Auto mehr. Die »Abwrackprämie« konnte sie deshalb nicht in Anspruch nehmen. Das hielt sie aber nicht davon ab, jetzt in einen neuen fahrbaren Untersatz zu investieren: Die Seniorin spendete den Kindern, die auf dem Stiftungsgelände häufig zu Besuch sind, ein buntes Spielauto. Das bisherige Auto hatte entfernt werden müssen. Es war vom häufigen Gebrauch so zerschlissen, dass es ein Sicherheitsrisiko für die Kleinen darstellte. »Von meiner Wohnung aus sah ich immer wieder die suchenden Augen der Kinder, die das Auto sehr vermissten. Da wollte ich ihnen eine Freude bereiten«, so Erika Grossmann, die früher als Jugendgruppenleiterin im Kinder- und Jugendbereich arbeitete. Sie sprach im privaten Kreis einen Tischler an, der das Spielgerät baute. Während der Enthüllung konnten es die Kinder kaum abwarten, das neue Auto direkt vor Hof’s Restaurant begeistert auszuprobieren. Dessen Kennzeichen – HB-EG-2009 – wurde eigens zu Ehren der Spenderin erstellt. Das Stiftungsdorf Rablinghausen und alle Besuchskinder bedanken sich ganz herzlich bei Frau Grossmann! " Sabine Drinnhaus
Rückblick
Stiftungsdorf Fichtenhof Hier töpfern Alt und Jung
Stiftungsresidenz Riensberg
Ambulante Pflege
Singe, wem Gesang gegeben
Pflege für Zuhause
So lautete das Motto zur »Woche des bürgerschaftlichen Engagements 2009« in der Stiftungsresidenz Riensberg. Am 6. Oktober lag hier Musik in der Luft. Bereits mittags versammelten sich 15 freiwillige Helfer des Hauses, um neue Liederbücher für die Bewohnerinnen und Bewohner fertig zu stellen. Für sie wurde eine Auswahl beliebter Volkslieder und Schlager, sortiert nach Jahreszeiten, gebunden und die Liederbücher wurden mit einem »Offenen Singen« eingeweiht. »Bei uns im Haus wird viel und gern gesungen. Mit den Liedersammlungen können wir unser Repertoire noch erweitern. Mein Dank gilt den ehrenamtlichen Kräften, die uns bei der Umsetzung unterstützt haben«, sagt Christa Kempf, Sozialdienstleiterin in der Einrichtung. Der Nachmittag unter der Chorleitung von Stephanie Müller wurde musikalisch von der Chorgemeinschaft Borgfeld und dem Chor »Leichte Brise« aus Arbergen unterstüzt. Beide gaben Kostproben aus ihrem Repertoire. Begleitet wurde die Veranstaltung von Akkordeonspieler Thomas Denker und von Renate Brombach am Klavier. "
»Wenn ein Angehöriger Pflege braucht, ist schnelle Hilfe nötig. Da ist es gut wenn man weiß, an wen man sich wenden kann«, sagt Christina Blank, Pflegedienstleiterin der ambulanten Pflege Bremer Stiftungs-Service GmbH. Deshalb luden die Mitarbeiter des Pflegedienstes der Unternehmensgruppe Bremer Heimstiftung im Oktober zu einem Nachmittag der offenen Tür ein. Blutdruck- und Blutzuckermessungen sowie Fachvorträge gehörten zum kostenfreien Programm. Axel Kelm von der Alzheimer Gesellschaft Bremen e.V. informierte über Formen der Demenz und deren Auswirkungen auf Erkrankte. »Angehörige brauchen ganz viel Informationen, Entlastung und fast genauso viel Unterstützung wie die Betroffenen selber«, sagte der Experte. Wer wollte, konnte sich von den Fachkräften des Pflegedienstes beraten lassen. »Wir haben bemerkt, dass viele gar nicht die Möglichkeiten kennen, die es gibt, um Angehörige zu Hause zu pflegen«, zieht Christina Blank ein Resümee, »doch ein Anruf genügt schon und wir sind da.« "
»Ob ich das hinkriege?« – Diese Frage haben sich womöglich viele der Beteiligten am Projekt »Jung und Alt zusammen« im Stiftungsdorf Fichtenhof gestellt, als ihr erstes Treffen nahte. Bewohnerinnen und Bewohner der Einrichtung kamen am 25. September mit Kindern des benachbarten Kindergartens Firlefanz zusammen, um unter Anleitung angehender Erzieherinnen und Erzieher des Schulzentrums Blumenthal gemeinsam zu Töpfern. Die Schülerinnen und Schüler des ersten Ausbildungsjahres konnten, begleitet von ihrer Lehrerin Simone Schmiessek, ihr theoretisch erworbenes Wissen in die Praxis umsetzen. Das klappte prima – wunderschöne, bunt
lasierte Windlichter entstanden in kreativer Zusammenarbeit der Generationen. Und so blieb es auch nicht bei diesem einen Töpfernachmittag. Weitere folgten und ein Ende des Kunstprojekts ist nicht abzusehen. Demnächst werden Vasen gefertigt und schon jetzt sind sich alle sicher: »Das schaffen wir auch!« "
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