Bremer Heimstiftung aktuell 03/11

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www.bremer-heimstiftung.de · Das Blog der Bremer Heimstiftung: www.lebens-weisen.de

Bremer Heimstiftung

aktuell

Nr. III / 2011 Juli – September

Gewonnene Zeit neu gestalten

Das Porträt Izabela Terek-Jopkiewicz Kunststipendiatin im Landhaus Horn

Couch war gestern: Heute bewegen »junge« Alte ganz andere Wünsche und Lebenspläne…


Aus dem Inhalt

Schlemmen unter freiem Himmel Besonders bei gutem Wetter ein empfehlenswertes Ausflugsziel: das Bloom Café & Restaurant im Rhododendronpark! Seite 10

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Titelthema Sex, Drugs and Rock n’ Roll? Individuelle Lebensentwürfe in der Bremer Heimstiftung Perspektivwechsel Altenhilfe Interview mit Antje Sörensen, KundenCentrum Bremer Heimstiftung

Unterhaltung 11 Lesetipp & Rätsel 36 Grad und heißer Wissenswertes und Tipps, die Ihnen helfen, warmes Wetter zu genießen.

Service 12 Häuser und Einrichtungen der Bremer Heimstiftung auf einen Blick

Seite 16 Bremer Heimstiftung 14 Hei Hoi, Näkemiin – Hallo und Auf Wiedersehen: Nachwuchs herzlich willkommen! Kunstwerk Wohnküche Ein buntes Farbenmeer statt trister Staubschutzwände – die Stiftungsresidenz Luisental baut um. Seite 19

Gesundheit 17 Hilfe, die nach Hause kommt Bremer Heimstiftung und GeNo gründen Mobile Reha Bremen GmbH Aus den Häusern 20 In der Ruhe liegt die Kraft Pilates-Kurs für Senioren in der Stiftungsresidenz Riensberg

Impressum

Willkommen zum »Tag der offenen Tür« Sie möchten gerne hinter die Kulissen schauen? Dann freuen wir uns auf Ihren Besuch!

Herausgeber Bremer Heimstiftung, Marcusallee 39, 28359 Bremen, verantwortlich: Alexander Künzel

Stiftungsdorf Rönnebeck Stiftungsresidenz St. Ilsabeen Stiftungsdorf Gröpelingen Stadtteilhaus OTe Haus Vier Deichgrafen Stadtteilhaus St. Remberti Stadtteilhaus Huchting Stiftungsresidenz Marcusallee Stadtteilhaus Kattenturm

Produktion kontext kommunikation info@kontext-kommunikation.com

jeden ersten Sa. im Monat, 14-17 Uhr jeden letzten Sa. im Monat, 15-17 Uhr jeden letzten Di. im Monat, 15-17 Uhr jeden ersten Do. im Monat, 14.30-16 Uhr Freitag, 26. August, 12-19 Uhr Samstag, 10. September, 15-17 Uhr Samstag, 17. September, 14-18 Uhr Sonntag, 25. September, 11-17 Uhr Samstag, 8. Oktober, 11-16 Uhr

Text + Redaktion Kerstin Schnaars, Sandra Wagner Gestaltung PfeifferDesign, info@PfeifferDesign.de Fotos Bremer Heimstiftung, Martin Rospek, Sandra Wagner, privat, Jörg Machirus, berwis pixelio.de, rike - pixelio.de, matchka - pixelio.de, Dalmatin.o - Fotolia.com Nächster Erscheinungstermin 30. September 2011

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Editorial

Kurz notiert

Guten Tag!

Neues zum Familienpflegegesetz

»Da bleibt eigentlich nur das Pflegeheim« – so lautet oft resignativ die Einschätzung, wenn der medizinische Dienst eine Pflegestufe attestiert. Doch nicht mit der Bremer Heimstiftung! In den letzten Jahren ist hier die Welt sehr viel bunter geworden. Für ältere Menschen, die Unterstützung brauchen, bieten wir zahlreiche Alternativen: Vom Wohnen mit Service mitten im Stadtteil bis hin zum Leben in einer unserer individuellen Haus- oder Pflege-Wohngemeinschaften für diejenigen, die intensiver Hilfe bedürfen. Das und Mehr macht die Vielfalt in unseren Häusern aus, an deren Ausbau wir stetig arbeiten. Denn so unterschiedlich die Menschen sind, die uns vertrauen, so verschieden sind ihre Vorstellungen von einem erfüllten Leben. Daher setzen wir auch in Sachen Freizeit und Gesundheit auf Auswahl. Wir fördern die Teilhabe unserer Bewohner am gesellschaftlichen Leben. Wer sich engagieren und dabei sein möchte, ist herzlich willkommen. Ob am Empfang eines unserer Häuser, an der Ausleihe unseres Minigolfplatzes, beim Beatkonzert oder, oder, oder - entdecken Sie mehr auf den nächsten Seiten…

Wer einen Angehörigen pflegt, soll künftig seine Arbeitszeit für die Dauer von zwei Jahren reduzieren können. So sieht es ein Gesetzentwurf zur Familienpflegezeit vor, der im März vom Bundeskabinett verabschiedet wurde. Pflegende Angehörige können demnach ihre Arbeitszeit für bis zu 24 Monate halbieren, beziehen aber weiterhin 75 Prozent ihres Gehaltes. Im Gegenzug arbeiten sie im Anschluss daran wieder Vollzeit und erhalten dann ebenfalls 75 Prozent ihres Gehaltes, bis die Fehlzeit aufgearbeitet ist. Zum 1. Januar 2012 soll dieses Gesetz in Kraft treten. In die Kritik geriet der Entwurf indes, da die Familienpflegezeit nicht verbindlich deutschlandweit eingeführt werden soll, sondern die Unternehmen sie freiwillig anbieten können, beispielsweise in Form einer Betriebsvereinbarung. Ulrike Mascher, Präsidentin des Sozialverbandes VdK Deutschland etwa beanstandete: »Ohne einen verbindlichen Rechtsanspruch auf Familienpflegezeit werden viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer die bezahlte Auszeit zur Pflege eines Angehörigen nicht nehmen können. Sich nur auf den guten Willen der Unternehmen zu verlassen, ist der falsche Weg.« ●

Mit besten Grüßen Ihr Alexander Künzel Vorstandsvorsitzender Bremer Heimstiftung

Weitere Informationen: www.arbeitgeberverband.com www.bmfsfj.de/servicetelefon/kontakt

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Titelthema

Sex, Drugs and Rock n’ Roll? Ganz so wörtlich wie die Textzeile des gleichnamigen Songs von Ian Dury und Chaz Jenkel aus dem Jahr 1977 muss man es vielleicht nicht nehmen – fest steht aber: Menschen im Alter von 50 bis 70 Jahren haben heute ganz andere Vorstellungen von ihrem Leben nach der Erwerbstätigkeit als bisherige Generationen.

Seniorenalltag mal anders: Ein Bewohner des Stadtteilhauses St. Remberti stand mit Schülern der Fachschule für Physiotherapie in der Disko Modell. Das Bild ziert den aktuellen Kalender der Bremer Heimstiftung mit weiteren »Hinguckern« von Jörg Machirus.

Glaubt man der empirischen Forschung, steht uns ein tiefgreifender Wandel bevor, in dem die 68er sich anschicken, eine zweite Revolution einzuläuten. »Wer heute Anfang 70 ist, ist einfach nicht ‚alt’, fühlt sich nicht ‚alt’ und verhält sich nicht ‚alt’ – in der überwiegenden Mehrheit«, sagt der Osnabrücker Soziologe und Autor Professor Dieter Otten. Die jungen Alten in unserer Gesellschaft seien gesund, fit, partnerschaftlich orientiert, sexuell aktiv, finanziell abgesichert und politisch engagiert, so der Wissenschaftler. Im Rahmen der Studie 50+ befragte er mit einem Kollegenteam Angehörige der sogenannten 68er-Generation aus Deutschland via Internet. Ein weiteres interessantes

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Ergebnis Ihrer Arbeit: Die Couch war gestern.

Alles, nur kein Stillstand »Die Menschen über 50 wollen nicht das Nichtstun, keinen Müßiggang. Sie wollen auch nach dem Ende ihrer Berufsarbeit mehrheitlich etwas Sinnvolles tun: etwas Freieres und anderes als bisher. Aber vor allem möchten sie die gewonnene Zeit als Tätigkeit wieder ausgeben«, so die Erkenntnis der Forscher. Ganz oben auf der Wunschliste steht ein selbstbestimmtes Leben. Es geht um Dinge wie »die Lust an Partys, Kino und Reisen«, an Unterhaltung mit Haltung im TV, Freizeit mit dem Partner, die »Leidenschaft Haus und Garten«, aber eben auch um »Betätigung, die den


Titelthema

Betroffenen vornehmlich zur Selbstverwirklichung dienen soll und sowohl mit Bildung, Reisen, Kultur, aber durchaus auch mit Arbeit zu tun haben kann.«

Perspektivwechsel Altenhilfe Wie reagiert die 1953 gegründete Bremer Heimstiftung als Bremens größter Altenhilfeträger auf diese Herausforderungen? Unsere Redakteurin Kerstin Schnaars im Gespräch mit Antje Sörensen, Leiterin des KundenCentrums der Bremer Heimstiftung: KS: Frau Sörensen, da kommt eine ganz andere Generation auf Sie zu, mit neuen Wünschen und Lebensplänen. Was können Sie diesen Menschen bieten, wenn sie Unterstützung brauchen sollten? »Unterstützung ist genau das richtige Stichwort. Aus unserer Sicht braucht es einen Wechsel der Perspektive in der Altenhilfe, weg vom Blickwinkel der Pflege und dem Augenmerk darauf, was ein Mensch im Alter vielleicht nicht mehr kann, hin dazu, was alles möglich ist. Für uns geht es darum, die Menschen, die zu uns kommen, darin zu unterstützen, ihr Leben möglichst so zu gestalten, wie sie es möchten.« KS: Das klingt nicht eben einfach bei der Vielzahl unterschiedlicher Charaktere, denen sie im KundenCentrum täglich begegnen werden. »Stimmt, aber darin liegt die Herausforderung. Einer der Wahlsprüche der Bremer Heimstiftung lautet deshalb auch ‚aus Tradition modern’. Dem folgend haben wir bereits in den vergangenen Jahren eine Vielzahl neuer Angebote geschaffen und erprobt. Mit Sportprogrammen für Hochaltrige, mit dem Einsatz qualifizierter Gesundheitsberater oder innovativen Ideen wie unserer jüdischen Pflege-Wohngemeinschaft ‚Hillel’ gelingt es uns, individueller als manch’ anderer Altenhilfe-

träger auf neue Bedürfnisse und Vorstellungen zu reagieren.« KS: Zum Beispiel? »Nehmen Sie allein unsere Häuser. Wir arbeiten mit Nachdruck daran, dass unsere 26 Standorte durch vielfältige Kooperationen zu lebendigen Stadtteilzentren werden, in denen Bewohner, Angehörige, Freunde, Ehrenamtliche und Nachbarn gemeinsam Alltag gestalten. Klinikatmosphäre werden Sie dort vergeblich suchen und es gibt viel Platz für eigenes Engagement. Hinzu kommen zahlreiche Möglichkeiten der ambulanten Pflege – auf Wunsch sogar bis zu 24 Stunden im eigenen Zuhause – das Wohnen mit Service, die Tagespflege für Menschen, deren pflegende Angehörige tagsüber ihrem Beruf nachgehen oder auch neue Konzepte wie Haus- und Pflege-Wohngemeinschaften.« KS: Wohngemeinschaften für ältere Menschen? »Ja, genau. Natürlich mit Rückzugsmöglich-

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Titelthema

nach Bedarf ins Haus. Das ist natürlich eher etwas für Menschen, die mehr als 70 Jahre zählen, aber auch dieses Alter werden viele der heute ‚jungen Alten’ ja sicher erreichen, wenn man den Prognosen zur Lebenserwartung Glauben schenkt.« KS: Jetzt haben wir einen Ausflug in die Wohnformen unternommen, die die Bremer Heimstiftung bietet. Wie sieht es denn mit Freizeitgestaltung und der Möglichkeit, sich zu engagieren, aus?

keiten im eigenen Zimmer mit Bad, aber eben auch mit gemeinsamer Wohnküche, Wohnzimmer und Haushaltskasse. Hier wird täglich frisch für und mit den Bewohnerinnen und Bewohnern gekocht und jeder kann sich entsprechend seiner Fähigkeiten in die Gemeinschaft einbringen. Ein Pflegedienst kommt

Haus & Grund Bremen Eigentümerschutz-Gemeinschaft mit über 110 jähriger Erfahrung

»Auch da kann ich nur sagen: Eigene Ideen, Anregungen und Engagement sind gern gesehen und werden immer wieder aufgenommen. Etwa 400 Ehrenamtliche sind unter unseren Dächern tätig, darunter auch viele Bewohnerinnen und Bewohner. Sie setzen sich als zusätzliche Unterstützung von Lehrern im Schulunterricht ein, helfen am Empfang unserer Häuser, sind als Kulturbegleiter für ältere Bewohnerinnen und Bewohner unterwegs oder, oder, oder… In Sachen Freizeit hätten wir zum Beispiel English Breakfast anzubieten, Museumsführungen für Menschen mit Demenz, zahlreiche Sportmöglichkeiten von Rehabilitation bis Pilates und Vieles mehr. Um es auf den Punkt zu bringen: Wer Tanztee möchte, kann bei uns gerne daran teilnehmen, aber im Juli findet auch ein Open-Air Konzert der Beatband ‚The Mushroams’ bei uns statt – wir sind bereit und freuen uns auf den Wandel!« KS: Vielen Dank für das Gespräch!

Sie genießen Ihren Ruhestand – wir arbeiten für Sie: · Immobilienvermittlung · Wertermittlung · Hausverwaltung · Wohnungseigentumsverwaltung Haus & Grund Bremen GmbH Am Dobben 3 Telefon 0421 – 3 68 04-0 28203 Bremen Fax 0421 – 3 68 04-88 www.haus-und-grund-bremen.de

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Weitere Informationen: Sie möchten mehr erfahren? Dann vereinbaren Sie unter Tel. 24 34-0 gerne ein kostenfreies und unverbindliches Beratungsgespräch im KundenCentrum. Sollten Sie aus gesundheitlichen Gründen nicht mobil sein, ist auch ein Hausbesuch möglich.


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Die Hände in den Schoß legen? Das ist nichts für mich. Wie schon in meiner Berufzeit, als ich ehrenamtlich bei der Bahnhofsmission tätig war, möchte ich für andere Menschen dasein. Ich habe für mich erkannt: Wer gibt, bekommt noch mehr zurück. Dreimal in der Woche arbeite ich im Empfangsbereich der Stiftungsresidenz Riensberg – übernehme auch Urlaubsoder Krankheitsvertretungen und das gerne, weil mich die Tätigkeit so erfüllt. Ich bin für die Bewohner da, habe ein offenes Ohr für ihre Sorgen und Nöte. Es freut mich, wenn sie meine Hilfe annehmen. Anderen Sicherheit zu geben und Aufmerksamkeit zu schenken, ist für mich die beste Medizin gegen das Alleinsein.«

Victoria-Elisabeth Osmers, ehrenamtliche Helferin in der Stiftungsresidenz Riensberg

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Ich habe in der Zeitung gelesen, dass die Initiative Aktiv mit Demenz in Kooperation mit der Volkshochschule Bremen Kulturbegleiter sucht. Die Aufgabe, betroffene Menschen zu Veranstaltungen aus dem Kunst- und Kulturbereich der Stadt zu begleiten, hat mich sofort angesprochen. Mein erster Einsatz umfasste dann gleich den Besuch eines mehrwöchigen Kurses zum Thema Ayurveda, einer indischen Heilkunst mit ganzheitlichem Ansatz. Ich habe ‚meine Dame’ in der Stiftungsresidenz Riensberg abgeholt, bin zu Fuß mit ihr zum Veranstaltungsort, dem Landhaus Horn, gegangen und habe sie auch wieder zurückgebracht. Im Kurs wurden mit Düften, meditativer Musik und Bewegungsübungen sämtliche Sinne angeregt; das hat uns beiden gut gefallen. Für mich war es ein spannender Ausflug in die Welt des Hinduismus und für Frau Rauwald – was viel wichtiger war – bedeutete das gemeinsame Erleben Abwechslung vom Alltag. Mit uns zusammen hat es prima geklappt und wir sind uns nahe gekommen. So muss ich nicht überlegen: Ich mache weiter als Kulturbegleiterin.« Dietlinde Eder-Lehfeldt, ehrenamtliche Kulturbegleiterin, mit der 83-jährigen Waltraud Rauwald aus der Stiftungsresidenz Riensberg

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Ich kann mich noch an den Tag erinnern als Frau Aydt, die damalige Sozialdienstleiterin, uns vor über einem Jahr vom untätigen ‚Rentnerdasein’ befreite. Sie meinte, ein noch so schöner Empfang nütze nichts, wenn dort nicht jemand säße und Auskunft erteile. Sie fragte in die Runde, ob jemand Lust hätte, diese Aufgabe zu übernehmen. Mit zehn weiteren Bewohnern sagte ich spontan zu und habe es nie bereut: Jeder von uns ist zwei Stunden pro Woche im Dienst. Wir erklären den Besuchern von außerhalb den Weg zu ihren Angehörigen und Freunden, zu unseren Kooperationspartnern im Haus oder zu den Sportangeboten. Mir gibt die Arbeit das Gefühl, noch gebraucht zu werden und ich bleibe geistig fit.«

Adelheid Bogdanski, 74 Jahre, Stadtteilhaus Huchting

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Titelthema

Bei der Bremer Heimstiftung kann man aktiv sein bis ins hohe Alter – wenn es die Gesundheit zulässt. Leider ist das noch nicht bei allen angekommen. Ich versuche, andere mitzureißen und für mehr Engagement zu begeistern. Im Landhaus Horn haben wir eine Politikgruppe gegründet und suchen regelmäßig Autoren für unsere neu gestaltete Hauszeitung. Darüber hinaus wird angedacht, Fahrten für die Bewohner, die nicht mehr so gut alleine unterwegs sein können, in die Stadt oder auch in den Bürgerpark zu organisieren.«

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Mit über 70 Jahren abgeschrieben? Keinesfalls! Wenn man in ein Seniorenheim zieht, dann ist das Leben doch noch nicht zu Ende.

Gisela Walther, 75 Jahre. Die Mieterin in der Stiftungsresidenz Landhaus Horn ist Redaktionsmitglied der Internetplattform www.seniorenlotse.bremen.de

Sportlicher Treffpunkt der Generationen Die Bremer Heimstiftung eröffnete ihren ersten Minigolfplatz auf dem Gelände des Stiftungsdorfes Blumenkamp – Alt und Jung sind gleichermaßen begeistert. Wenn die Leihenkel mit der Oma eine Runde Minigolf spielen, gibt’s viel zu Lachen – das kann Dana Rosenthal nur bestätigen. Sie gehörte mit den Enkelkindern ihrer Bekannten zu den ersten, die die zwölf Bahnen mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden ausprobierten. Ausgestattet mit Schlägern, Bällen und Punktblöcken ging es los – Johannes und Nina machten das Rennen. »Es ist ja auch schon Jahre her, dass ich Minigolf gespielt habe«, so Dana Rosenthal, Mieterin im Stiftungsdorf Blumenkamp. Das soll sich ändern: Mit den Kindern und Freunden will sie der Anlage regelmäßig einen Besuch abstatten. »Den Sport kann ich im Alter doch noch gut ausüben«, sagt die 90-Jährige. Der Platz hat täglich von 15 bis 18 Uhr geöffnet – und zwar nicht nur für die Bewohner des Stiftungsdorfes, sondern auch für Besucher sowie Nachbarn aus dem Stadtteil. »Wir wünschen uns einen Treffpunkt der Generationen«, erklärt Hausleiterin Jutta Dunker. Für

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den Betrieb der Anlage arbeitet die Bremer Heimstiftung eng mit dem Forum Ältere Menschen Bremen e. V., dem TSV St. Magnus e. V. und dem Miniatur-Golf-Club BremenNord e. V. zusammen. Spielzubehör gibt es kostenlos gegen Pfand im Café Vincent’s, in dem das Spielgeschehen zu beobachten ist. Zuständig für die Ausgabe sind Mitglieder des Forum Ältere Menschen, Freiwillige Helfer des Stiftungsdorfes Blumenkamp, aber auch Bewohner. »Das klappt ganz hervorragend«, berichtet Jutta Dunker, die sich über das große Engagement der Beteiligten freut. Gemeinsam laden sie neuerdings zu einem offenen Minigolf-Training ein, das zukünftig mittwochs stattfindet. »Vielleicht sollte ich mal vorbeischauen«, überlegt Dana Rosenthal schmunzelnd, »um mir einen Vorsprung bei kommenden Minigolfpartien zu sichern!« ● Weitere Informationen: Jutta Dunker, Tel. 62 68-110


Porträt

Mit großem Kofferaufgebot in Bremen »Ich kann nicht lange an einem Fleck sein und reise gern. Dabei hole ich mir Inspirationen für meine Arbeiten und lerne jeden Tag dazu…« …sagt die Künstlerin Izabela Terek-Jopkiewicz. Anfang April packte die Danzigerin ihren Koffer für Bremen. Die Polin hatte ein Stipendium erhalten, das Bürgerschaft und Bremer Heimstiftung gemeinsam vergeben. Nun lebt die junge Frau für drei Monate im Landhaus Horn der Heimstiftung, das Kunstschaffenden aus Partnerstädten Bremens für die Zeit des Stipendiums Kost und Logis gewährt – Kontakte inklusive! Ein wenig komisch hätte sie es schon gefunden, ein Atelier in einer Senioreneinrichtung zu beziehen, verrät die 43-Jährige. »Ich konnte mir nicht vorstellen, was mich erwartet. Und jetzt fühle ich mich ehrlich gesagt wie im Urlaub in einem schönen Hotel.« Gleich ist Zeit für das Mittagessen, das sie mit »ihren Damen« einnimmt. »Ich habe einen festen Platz und dadurch schon enge Kontakte geknüpft.« Die Unterhaltung am Tisch ist immer rege – über das Leben, das Wetter, die Kunst und vieles mehr. »Dabei komme ich immer wieder auf neue Ideen für mein Projekt – eine Ausstellung mit Bildern aus dem Haus.« Dafür begleitete Izabela Terek-Jopkiewicz auch die 100-jährige Ilse Heins zum Frisör im Erdgeschoss: »Ich finde es großartig, dass die Menschen hier so alt werden und noch auf ihr Äußeres achten.«

Anregungen für die eigene Arbeit Wichtig ist ihr auch, die Senioren mit ihrer Begeisterung für Bremen anzustecken. »Schön wäre ein gemeinsamer Ausflug etwa in den Rhododendronpark, da arbeite ich noch dran«, erklärt sie mit einem Schmunzeln. Der Schein der Urlaubsidylle trügt

jedoch: Wenn Izabela Terek-Jopkiewicz ihre Zeit nicht mit den Bewohnern verbringt, arbeitet sie, unterstützt von ihrer Kuratorin Dr. Katerina Vatsella, intensiv an verschiede-

nen Projekten. Im Souterrain des Landhauses Horn entstand bereits ein riesiger Koffer, detailreich verziert mit Griff und Beschlägen aus Pappmaché, der seit dem 14. Juni eine 2,20 Meter hohe Wand in der Bremer Bürgerschaft ziert. »Darauf sind Fotos von ähnlichen Orten aus Bremen und Danzig zu sehen – zum Beispiel der Bahnhof und eine Bushaltestelle – die zeigen: Beide Städte sind eine Reise wert.« Der Koffer ist zugleich Markenzeichen der Künstlerin Terek-Jopkiewicz, ist er doch ihr ständiger Begleiter. Bald wird er in Bremen wieder gepackt, denn die aktive Polin ist auch Schauspielerin und geht auf Theatertournee. ●

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Tipps und Termine

Bremen

Dienstag, 5. Juli, 17.30 Uhr Lebenslang heißt nicht lebenslänglich, mit System zum gelungenen Lernen Prof. Dr. Christian Stamov-Roßnagel Vortrag aus der Reihe »Der 1. Dienstag… Dialog der Wissen schafft« Bildungszentrum der Bremer Heimstiftung – Alte Rembertischule Eintritt frei

Sonntag, 17. Juli, 15.30 Uhr Rock Around the Residenz

The Mushroams live und open air! Stiftungsresidenz Landhaus Horn Eintritt frei, Fassbier, Brezeln und Bratwurst zum Selbstkostenpreis. Voranmeldung erforderlich unter Tel. 24 34-0

Dienstag, 6. September, 17.30 Uhr Pflege am Scheideweg, was bringt die Akademisierung der Pflege? Prof. Dr. Ingrid Darmann-Finck Vortrag aus der Reihe »Der 1. Dienstag… Dialog der Wissen schafft« Bildungszentrum der Bremer Heimstiftung – Alte Rembertischule

Schlemmen unter freiem Himmel Erst am 19. April eröffnete das Bloom Café & Restaurant direkt neben der Botanika – und schon jetzt ist es besonders bei gutem Wetter ein beliebtes Ausflugsziel. Das Café wirbt zu Recht mit Bremens schönster Außenterrasse. Diese gibt den Blick frei auf weites Grün und blühende Heide. Ein Stückchen weiter sind zwei Kinderspielplätze gelegen, auf denen immer etwas los ist. Was das Lokal besonders macht: Hier gibt es nach einem Spaziergang im angrenzenden Rhododendronpark gepflegten Five O‘ Clock Tea, natürlich aber auch Kaffeespezialitäten und selbstgemachten Kuchen. Wer es gern herzhaft mag, kommt ebenfalls auf seine Kosten: Die Speisekarte bietet neben Geschnetzeltem von der Currywurst und Flammkuchen viele Kräuterköstlichkeiten. Ob Kresse, Koriander oder Ruccola – gewürzt wird mit schmackhaftem Grün, das von Biobauern aus der Region kommt. Auch Frühstücken lässt es sich im Bloom mit drei verschiedenen Variationen von Montag bis Samstag zwischen 10 und 12 Uhr. Der Preis von 21,50 Euro für das reichhaltige Brunchbuffet mit warmen Speisen beinhaltet den Eintritt in das Pflanzenmuseum Botanika. Hineinschauen lohnt sich!

Eintritt frei

Bloom Café & Restaurant Deliusweg 40, 28359 Bremen

Dienstag, 4. Oktober, 17.30 Uhr

Öffnungszeiten Mo.-So. & an Feiertagen 10.00 – 24.00 Uhr

Neue Sichtweisen auf Demenz – Leben im Quartier Prof. Dr. Dr. Klaus Dörner Vortrag aus der Reihe »Der 1. Dienstag… Dialog der Wissen schafft« Bildungszentrum der Bremer Heimstiftung – Alte Rembertischule Eintritt frei

Anfahrt mit der Straßenbahn: Mit der Linie 4 oder 5 bis Haltestelle Bürgermeister-Spitta-Allee oder Horner Kirche, von dort ca. 15 Minuten Fußweg mit dem Bus: Linie 20, Haltestelle Rhododendronpark


Unterhaltung

Lesenswert! »Dächer in der Sonne« – von Raffaello Sernesi – © DEIKE PRESS

In Zusammenarbeit mit der Stadtbibliothek Bremen stellen wir Ihnen spannende, informative oder unterhaltsame Lektüre vor, die Sie dort jeweils selbst entleihen können. Entspanntes Schmökern wünscht Ihnen Ihre Redaktion

Hertha, Wilhelm und Maria: Geschichten aus der Pflege, von Inken Steen Darf man über die seltsamen Eingebungen alter Menschen schmunzeln – gar lachen? Ja, ganz unbedingt, meint die Journalistin und Bremer Autorin Inken Steen, und bricht damit ein Tabu. Sie erzählt Amüsantes, Anekdotisches und auch Nachdenkliches aus dem Alltag der ambulanten Pflege. Ihre Helden sind mal leichter, mal schwerer an Demenz erkrankte ältere Menschen und ihre Pflegekräfte. Zentralbibliothek , Stichwort »Medizin«

Finden Sie die Fehler! Das obere Bild unterscheidet sich durch sieben Veränderungen von dem unteren, wo? Auflösung in der nächsten Ausgabe der Bremer Heimstiftung aktuell.

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Service

BREMER HEIMSTIFTUNG BREMER HEIMSTIFTUNG KundenCentrum Marcusallee 39 28359 Bremen Tel. 0421-24 34 -0 Fax 0421-24 34 -189

e-mail: info@Bremer-Heimstiftung.de www.Bremer-Heimstiftung.de Das Blog der Bremer Heimstiftung: www.lebens-weisen.de

Häuser – Pflege-Wohngemeinschaften – Treffpunkte

Stadtbereich Mitte Stadtteilhaus St. Remberti Hoppenbank 2/3 28203 Bremen Tel. 0421-36 02-0 Fax 0421-36 02-119 Haus im Viertel mit Pflege-Wohngemeinschaft im Alten Fundamt Auf der Kuhlen 1b 28203 Bremen Tel. 0421-33 49-0 Fax 0421-33 49-119

Stadtbereich Ost Stiftungsresidenz Marcusallee mit Villa am Deliusweg Marcusallee 39 28359 Bremen Tel. 0421-23 85-0 Fax 0421-23 85-619

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Stiftungsresidenz Luisental Brucknerstraße 15 28359 Bremen Tel. 0421-23 82-0 Fax 0421-23 82-119 Stiftungsresidenz Ichon-Park Oberneulander Landstraße 70 28355 Bremen Tel. 0421-25 77-0 Fax 0421-25 77-119 Emma Holler Domizil Oberneulander Landstraße 70 28355 Bremen Tel. 0421-30 16-0 Stiftungsdorf Hollergrund Im Hollergrund 61 28357 Bremen Tel. 0421-27 85-0 Fax 0421-27 85-119

Stiftungsresidenz Landhaus Horn Schwachhauser Heerstraße 264 28213 Bremen Tel. 0421-24 68-0 Fax 0421-24 68-119

Stiftungsdorf Borgfeld mit Pflege-Wohngemeinschaft Daniel-Jacobs-Allee 1 28357 Bremen Tel. 0421-69 62 46 94 Fax 0421-69 62 46 95

Stiftungsresidenz Riensberg Riekestraße 2 28359 Bremen Tel. 0421-23 86-0 Fax 0421-23 86-119

Stiftungsdorf Osterholz Ellener Dorfstraße 3 28325 Bremen Tel. 0421-42 88-0 Fax 0421-42 88-119

Lür Oltmann Domizil Riekestraße 2 28359 Bremen Tel. 0421-30 16-0

Stiftungsdorf Hemelingen mit Pflege-Wohngemeinschaft Hillel Diedrich-Wilkens-Straße 18 28309 Bremen Tel. 0421-41 04-0 Fax 0421-41 04-119

Stiftungsdorf Arberger Mühle (Bezug Mai 2012) Tel. 0160- 96 74 94 80 mit Pflege-Wohngemeinschaft Arberger Mühle Arberger Heerstraße 90 28307 Bremen Tel. 0421-48 44-212 Stadtteilhaus Blockdiek mit Pflege-Wohngemeinschaft und Treffpunkt Blockdiek Mülheimer Straße 1-3 28327 Bremen Tel. 0421-43 79-088 Stadtteilhaus OTe mit Pflege-Wohngemeinschaft und Treffpunkt OTe Ludwigshafener Straße 6 28325 Bremen Tel. 0421-69 61-250

Stadtbereich Süd Stiftungsdorf Rablinghausen – Tönjes Vagt Hof – Rablinghauser Landstraße 51 a-e 28197 Bremen Tel. 0421-52 07-0 Fax 0421-52 07-119 Haus in der Neustadt - Wohnen an der Zionskirche Hermannstraße 37–41 28201 Bremen Tel. 0421-24 45-0 Fax 0421-24 45-119


Service

Stadtteilhaus Kattenesch Alfred-Faust-Straße 115 28277 Bremen Tel. 0421-84 02-0 Fax 0421-84 02-119

Stiftungsdorf Fichtenhof Schönebecker Kirchweg 33 28757 Bremen Tel. 0421-62 69-0 Fax 0421-62 69-119

Fachschule für Physiotherapie Fedelhören 78 28203 Bremen Tel. 0421-24 34-420 Fax 0421-24 34-419

Stadtteilhaus Kattenturm Tel. 0421-69 66 14 33 Fax 0421-69 66 14 35 mit Treffpunkt Kattenturm Theodor-Billroth-Straße 46-48 28277 Bremen Tel. 0421- 69 66 35 77

Stiftungsdorf Rönnebeck Dillener Straße 69-71 28777 Bremen Tel. 0421-60 94-0 Fax 0421-60 94-119

Erwin-Stauss-Institut Fedelhören 78 28203 Bremen Tel. 0421-33 87-923

Stadtteilhaus Huchting Tegeler Plate 23 28259 Bremen Tel. 0421-57 22-0 Fax 0421-57 22-119 mit Pflege-Wohngemeinschaft Nimweger Straße Nimweger Straße 13-15 28259 Bremen Tel. 0421-57 20-357 Fax 0421-57 22-119

Stadtbereich West Stiftungsdorf Walle mit Pflege-Wohngemeinschaft am Alten Wasserturm Karl-Peters-Straße 74 28217 Bremen Tel. 0421-336 37-0 Fax 0421-336 37-119

Haus Vier Deichgrafen Zum Alten Speicher 6 28759 Bremen Tel. 0421-40 95-0 Fax 0421-40 95-119

weitere Standorte Schule für Altenpflege Fedelhören 78 28203 Bremen Tel. 0421-24 34 -410 Fax 0421-24 34-419 Außenstelle Bremen-Nord im Stiftungsdorf Blumenkamp Tel. 0421-62 68-506

Diedrichshof Ostendorfer Straße 27 27726 Worpswede Tel. 04792-93 31 37 ambulante PFLEGE Bremer Stiftungs-Service gGmbH Im Hollergrund 3 28357 Bremen Tel. 0421-30 16-100 Kontor für Seniorenumzüge Karl-Peters-Straße 78 28217 Bremen Tel. 0421-69 61-666

Die Bremer Heimstiftung ist Mitglied im Paritätischen Versorgungsnetz

Stiftungsdorf Gröpelingen mit Pflege-Wohngemeinschaft – Alte Feuerwache – Elbinger Straße 6 28237 Bremen Tel. 0421-38 04-0 Fax 0421-38 04-119

Stadtbereich Nord Stiftungsresidenz St. Ilsabeen Billungstraße 31-33 28759 Bremen Tel. 0421-62 64-0 Fax 0421-62 64-119 Stiftungsdorf Blumenkamp - Anna-Stiegler-Haus Billungstraße 21 28759 Bremen Tel. 0421-62 68-0 Fax 0421-62 68-119

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Bremer Heimstiftung

Hei Hoi, Näkemiin – Hallo und Auf Wiedersehen Die einen suchen einen Beruf in der Altenpflege, Hauswirtschaft und Physiotherapie, für andere geht es darum, praktische Erfahrungen zu sammeln. In beiden Fällen gilt die Bremer Heimstiftung als gute Adresse. Im Mai stellte sich die Bremer Heimstiftung als Ausbildungsbetrieb auf der job4u-Messe in Bremen vor. Marcus Eckhardt, stellvertretender Schulleiter, und andere Lehrer der Schule für Altenpflege am Bildungszentrum

Nahmen sich viel Zeit für die Bewohner: Salla-Kaisa Vouristo (l.) und Elina Heikura

der Heimstiftung sowie Auszubildende der Hauswirtschaft informierten interessierte Schulabgänger über Lehrinhalte, Ausbildungsplätze und -wege. Das kam gut an – zum Beispiel bei Merle Weitendorf, 16 Jahre: »Ich hatte schon von der Bremer Heimstiftung gehört, wusste aber nicht, dass sie selbst Altenpflegerinnen ausbildet. Interessant findet ich, dass hier bei 26 eigenen Häusern die Chancen gut stehen, später übernommen zu werden.« Die Schülerin, die vor ihrem Realschulabschluss steht, will bewusst einen Beruf wählen, bei dem sie mit älteren Menschen zu tun hat: »Ich kenne die Pflegesituation von zu Hause. Mein Opa ist nach einem Schlaganfall auf Hilfe angewiesen.«

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Nachwuchs herzlich willkommen! Wer bereits Azubi der Bremer Heimstiftung ist, sammelt viele praktische Erfahrungen – so auch der Besuch aus Nachbarländern: Vor kurzem verbrachten zwei finnische Pflegeschülerinnen drei Wochen im Stiftungsdorf Borgfeld. Salla-Kaisa Vouristo und Elina Heikura waren begeistert: »Hier haben wir Zeit, auf die Bewohner einzugehen, uns mit ihnen zu unterhalten oder mit ihnen zu spielen. In Finnland gibt es klare Zeitvorgaben, was wann und wie lange zu erledigen ist«, erzählten die 20-Jährigen und: »Bei uns sind die Pflegeheime mehr wie Krankenhäuser und nicht so individuell eingerichtet.« Sowohl für die beiden als auch für die Pflege-Wohngemeinschaft, in der sie zum Einsatz kamen, war die Zeit ein Gewinn. »Unsere Bewohner haben ihre Anwesenheit genossen, einige blühten richtig auf und setzten alte Englischkenntnisse ein«, so Karen Reiter, Mitarbeiterin der Heimstiftung-Tochter ambulante PFLEGE Bremer Stiftungs-Service GmbH, die die Praktikantinnen als Teamleiterin der PflegeWohngemeinschaft betreute. ● Merle Weitendorf im Gespräch mit Marcus Eckhardt.


Bremen

Ein offenes Ohr für politische Ziele… …hat im Bremer Nordosten der Seniorenbeauftragte des Ortsbeirates Horn-Lehe, Dietmar Stadler. Hier initiierte der engagierte Bürger ein Entwicklungsprojekt für den öffentlichen Verkehrsraum, an dem sich auch die Bewohnerbeiräte und Leitungen der Stiftungsresidenz Luisental der Bremer Heimstiftung sowie der Seniorenresidenz Sonnenbogen beteiligen. Auf verschiedenen Ebenen arbeiten die Beteiligten gemeinsam daran, Horn-Lehe mit rund 7.000 Einwohnern über 70 Jahre zu einem senioren- und behindertengerechteren Stadtteil zu machen. Niedrige Kantsteine an den Kreuzungen neuer Straßen, ein Fünfjahresplan zur Absenkung von vorhandenen Kantsteinen an Wegen, die für Bewohnerinnen und Bewohner im Hinblick auf Versorgung und Freizeit wichtig sind, sowie die Verwand-

lung der Brucknerstraße in eine Tempo-30Zone gehören zu den Ideen, die bereits entwickelt und dem Verkehrsausschuss des Ortsbeirates Horn-Lehe vorgetragen wurden. Ob und in welcher Form diese Vorschläge einmal umgesetzt werden können, steht derzeit noch nicht fest. Für Dietmar Stadler indes ist klar, politisches Engagement ist ihm wichtig. Dazu bietet der Seniorenbeauftragte eigens Sprechstunden in den Senioreneinrichtungen Horn-Lehes an. Im Austausch mit Bewohnerinnen und Bewohnern findet er Anregungen und Themen. Wer weiß, vielleicht haben Sie Lust, sich politisch zu engagieren und sind demnächst auch einmal dabei? ● Weitere Informationen: Dietmar Stadler, Tel. 25 18 88

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Gesundheit

36°C und es wird immer heißer? Trinken Sie ruhig einen über den Durst! Aber bitte alkoholfrei. Hier finden Sie Wissenswertes und Tipps, die Ihnen helfen, warmes Wetter in vollen Zügen zu genießen. Große Hitze wie im Sommer 2010 wird auch für dieses Jahr wieder vorhergesagt. Das kann für den menschlichen Organismus sehr belastend sein. Besonders ältere Menschen leiden unter dem Wetter. Warum das so ist, erklärt der Kardiologe Professor Dr. med. Helmut Golter von der Deutschen Herzstiftung: »Herz und Kreislauf werden extrem belastet. Der Organismus versucht, den Körper durch Schwitzen zu kühlen. Der Schweiß verdunstet auf der Haut und entzieht uns hierbei Wärme. Beim Schwitzen wird aber nicht nur Wasser ausgeschieden, sondern auch viele Salze – so genannte Elektrolyte – die der Körper benötigt. Es ist deshalb wichtig, nicht nur genug Wasser zu trinken, sondern auch etwas für den Salzhaushalt zu tun.« Hierfür eignet sich eine Mischung aus Fruchtsaft und Wasser im Verhältnis 1: 3 oder auch Elektrolytpulver aus der Apotheke, das in Wasser aufgelöst getrunken wird. Stark wasserhaltige Nahrungsmittel wie Gurken und Wassermelonen unterstützen den Organismus eben-

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falls im Sommer. Wenn der Flüssigkeitsmangel und der Salzverlust zu hoch sind, kann es zu Kreislaufproblemen, Schwindel oder Verwirrtheitszuständen bis hin zum Kollaps kommen. Um das Trinken nicht zu vergessen, raten Mediziner älteren Menschen, sich bereits morgens Trinkrationen für den Tag bereitzustellen und diese an verschiedene Stellen der Wohnung zu platzieren. Auch Trinkfahrpläne, in denen die tägliche Trinkmenge notiert wird, haben sich bewährt. Ansonsten gilt folgende Regel: »Trinken Sie über den Durst!« – alkoholfrei, versteht sich! Bitte beachten Sie auch: ● leichtes Essen belastet den Körper weniger ● dünne Kleidung vermeidet einen Hitzestau ● Bewegung ist gut, aber bitte in den kühleren Morgen- oder Abendstunden ● Medikamente können ihre Wirkung bei Hitze verändern, sprechen Sie Ihren Arzt an ● Vorsicht vor zu kalten Getränken – sie bringen ins Schwitzen


Gesundheit

Hilfe, die nach Hause kommt Der Klinikverbund Gesundheit Nord (GeNo) und die Bremer Heimstiftung haben ein Unternehmen gegründet – die Mobile Reha Bremen GmbH. Ihr Ziel: Menschen zu Rehabilitation verhelfen, für die ambulante oder stationäre Maßnahmen nicht zumutbar oder förderlich sind. Ein Beispiel: Margarete Schnakenberg ist 77 Jahre alt und leidet an Alzheimer. Sie wird von ihrem Mann daheim betreut. Im Winter brach sich die Seniorin bei Glatteis den Oberschenkelhals. Nach der Operation sollten die Muskeln wieder aufgebaut, Beweglichkeit und Belastbarkeit trainiert werden. Doch die ständigen Ortswechsel durch Fahrten in die Physiotherapiepraxis oder zum Arzt überforderten Margarete Schnakenberg, so dass sich kein Erfolg der Maßnahmen einstellte. »Es gibt Menschen mit Erkrankungen und Besonderheiten im Lebensumfeld, die nur unter enormen Belastungen das Haus verlassen können. Die ihnen zustehende Reha ist für sie aus diesen Gründen gar nicht erreichbar. Andere Betroffene schaffen zwar den Weg in die Reha-Einrichtung, können aber das dort Gelernte zu Hause nicht einsetzen. Genau hier setzt die Mobile Reha Bremen GmbH an«, erklärt Günter Ralle-Sander, Leiter der Abteilung Gesundheit bei der Bremer Heimstiftung, der gemeinsam mit Dr. Rudolf Siegert, Chefarzt am Klinikum Bremen-Ost, die Geschäfte des neuen Unternehmens führt. Konkret heißt das: Fachkräfte aus Physiotherapie, Pflege und Ernährungsberatung der Bremer Heimstiftung sowie Fachkräfte aus Ergo- und Logopädie sowie Neuropsychologie der GeNo bilden gemeinsam ein mobiles medizinisches Reha-Team für rehabilitationsbedürftige Kunden – bislang ein Novum in der Hansestadt. »Unsere aufsuchende Hilfe schließt eine Lücke im Gesundheitswesen und setzt gezielt dort an, wo Menschen mit

Ziehen zukünftig an einem Strang: V.l. Alexander Künzel, Vorstandsvorsitzender der Bremer Heimstiftung, Dr. Diethelm Hansen, Geschäftsführer der GeNo, die beiden Geschäftsführer der Mobile Reha Bremen GmbH Günter Ralle-Sander und Dr. Rudolf Siegert

Gebrechen oder einer Demenz zurechtkommen müssen: in ihrem häuslichen Umfeld«, sagt Dr. Rudolf Siegert. So werden die Räume, in denen die Patienten leben, und deren Gegebenheiten in die Reha-Maßnahmen einbezogen. »Unser Team berät zum Beispiel, wo vielleicht ein Haltegriff notwendig ist und zeigt Angehörigen oder auch Pflegekräften, welche Übungen sich vor Ort in den Alltag integrieren lassen«, ergänzt Ralle-Sander. Mobile Reha findet in der eigenen Wohnung, im Pflegeheim oder auch in der Kurzzeitpflege statt. ● Weitere Informationen: Mobile Reha Bremen GmbH, Tel. 69667-444

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Aus den Häusern

Gemeinsam mehr erreichen… …wollen künftig die Schüler der Schulen für Altenpflege und Physiotherapie des Bildungszentrums der Bremer Heimstiftung. In Teams behandelten sie jüngst ältere Menschen, die Unterstützung brauchten. Ihr Fazit: Das interdisziplinäre Projekt half Lernen und brachte wichtige Einblicke in die Arbeit der anderen. Angelika Träger, angehende Altenpflegerin und Markus Hahn, angehender Physiotherapeut waren mit dabei. Ihre Aufgabe: Eine Kontrakturenanamnese, also eine Überprüfung der Beweglichkeit von Sehnen und Gelenken eines Menschen, um drohenden Versteifungen auf die Spur zu kommen und ihnen vorzubeugen. Beide besuchten eine an Demenz erkrankte ältere Dame. Keine leichte

Markus Hahn (l.) übt mit Angelika Träger (liegend).

Aufgabe für Markus, der erstmals eine richtige Patientin behandelte. »Sie hatte schnell vergessen, was ich gefragt habe oder welche Bewegungsübungen wir durchführen wollten. Ich habe viel wiederholt«, erzählt er. Eine

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Situation, die der Schüler gut meisterte, auch Dank Angelika Träger, die den Umgang mit dementen Menschen bereits trainierte und die Seniorin kennt. Begleitet wurden die rund 50 Projektteilnehmer aus dem ersten Ausbildungsjahr zudem von ihren Lehrern. »Wir möchten mit dieser Art von Unterricht den Erfahrungsaustausch und gegenseitiges Verständnis – eben einen besseren Bezug zur anderen Berufsgruppe fördern«, erklärt Marcus Eckhardt, der das Projekt seitens der Schule für Altenpflege koordinierte. Das komme allen Beteiligten, aber in erster Linie natürlich den Patienten zugute. Ein Konzept, das aufgeht: »Ich selbst habe viel dazu mitgenommen, was man im Hinblick auf Bewegung alles machen kann«, erzählt Angelika Träger, »bestimmte Übungen lassen sich einfach in den Tagesablauf integrieren, etwa in die Grundpflege am Morgen.« Auch Markus Hahn profitierte: »Ich werde mich nun in jedem Fall vorher gut über den Menschen informieren, den ich behandle und Kollegen aus der Altenpflege dazu befragen, wie es ihm geht und was vielleicht vorher am Tag passiert ist«, sagt er. ●


Aus den Häusern

Kunstwerk Wohnküche Die Stiftungsresidenz Luisental baut um! Gelegenheit für einige kleine Künstler aus dem Kindergarten der Evangelischen Gemeinde Horn, gemeinsam mit Bewohnerinnen und Bewohnern triste Staubschutzwände in ein buntes Farbenmeer zu verwandeln. So macht Rigips Lust auf das neue »Dahinter«: Im Betreuungsbereich der Residenz lädt schon bald eine offene Wohnküche samt Stube zum Verweilen ein. »Damit sind wir künftig noch näher dran an unseren Bewohnerinnen und Bewohnern«, erklärt Inge Breden, Sozialdienstleiterin aus der Stiftungsresidenz Luisental. Ob Frühstück und Buffet am Abend oder das beliebte Waffelbacken – mit den Möglichkeiten von Küche und Stube wird nun noch mehr Leben und Alltag in den Betreuungsbereich einziehen. »Für die Teilnehmer unseres Salattreffs ist das zum Beispiel toll«, meint Inge Breden. Sie kommen bereits jetzt jede Woche zusammen. Da werden Rezepte getauscht, neue Dinge ausprobiert, gemeinsam Gemüse und Obst geschnippelt und abends zum Buffet Ergebnisse verkostet. »Sie haben in und mit der neuen Küche natürlich viel mehr Komfort und kürzere Wege«, sagt Inge Breden.

Alltag gibt Geborgenheit Ziel des Umbaus ist der möglichst normale Alltag, so, wie man ihn auch von Zuhause kennt. Frischer Kaffee- oder Plätzchenduft weckt die Sinne, und wer möchte hat es nicht weit, um sich in das muntere Treiben in der Küche einzureihen. »Durch das gelebte Miteinander, Geräusche, Gerüche und natürlich die Beteiligung – sei es vielleicht durch das Tischdecken oder das Brot belegen – wird Selbstständigkeit gefördert und bleibt länger erhalten«, erklärt die Sozialdienstleiterin.

gelischen Kindergartens der Gemeinde Horn sowie Bewohnerinnen und Bewohner im Mai kurzerhand zu Pinsel und Farben. Gemeinsam verschönerten sie die Staubschutzwände der Baustelle mit Blumen, Sonnen, Bäumen und Engeln in allerlei bunten Varianten. Die fröhlichen Farbkleckse fanden allerorten so viel Zuspruch, dass eine der Rigipsplatten als Erinnerung an das gemeinsame Schaffen erhalten bleiben soll. »Sie wird einen prominenten Platz in unserer neuen Wohnküche bekommen«, kündigt Inge Breden an. ●

Farbtupfer als Erinnerung Um die Wartezeit auf die neuen Räumlichkeiten zu verkürzen, griffen die Kinder des Evan-

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Aus den Häusern

In der Ruhe liegt die Kraft Pilates – neumodischer Kram für die Jugend? Mitnichten. Schon bald startet ein Kurs für Senioren in der Stiftungsresidenz Riensberg, der die Muskeln munter macht. Entspannt liege ich auf meiner weichen roten Matte, lasse den Atem in die Mitte des Körpers fließen. Ich habe es geschafft und fühle mich richtig gut! Eine Stunde Pilates im Vital-Treff der Stiftungsresidenz Riensberg liegt hinter mir, ich spüre jeden Muskel.

Hanna Tospann-Sprondel, Bewohnerin in der Stiftungsresidenz Riensberg, probierte ebenfalls PilatesÜbungen aus. Sie möchte sich für den nächsten Kurs anmelden.

Untrainiert wie ich bin, habe ich mich als Redakteurin der Bremer Heimstiftung aktuell für Sie, liebe Leserinnen und Leser, kräftig ins Zeug legen müssen, um zu testen: Sind die Übungen dieses Trainings überhaupt etwas für ältere Menschen? Meine Antwort lautet ganz klar ja. Vielleicht haben Sie selbst Lust auf eine Probe? Pilates erhält die Kraft, Beweglichkeit, Koordination und demzufolge wichtige Mobilität. Abwechselnd werden Körperteile wie Arme, Beine und Schultern beim Ausatmen angespannt und beim Einatmen entspannt. »Nur eine aktive Muskulatur kann ihre schützende

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und haltende Funktion für die Wirbelsäule und Gelenke wahrnehmen. Arthrosen lassen sich durch Pilates zwar nicht beheben, aber ihre Begleiterscheinungen wie Steifheit und schmerzhafte Verspannungen reduzieren«, so die ausgebildete Pilatestrainerin Annika Krüger-Tiefenbach. In ihrer neuen Gruppe für Senioren geht sie besonders auf deren gesundheitlichen Probleme ein. So sei Pilates zum Beispiel eine der besten vorbeugenden Maßnahmen gegen Inkontinenz und Stürze. »Es wird gezielt die Tiefenmuskulatur von Bauch, Beckenboden und Rücken trainiert, die für Körperkontrolle und Gleichgewicht sorgt.« Das gelänge über einfache, gelenkschonende Übungen, die sich langsam steigern: Die Teilnehmerzahl der Gruppe wird bewusst klein gehalten, um das Training individuell zu gestalten. »Ich gehe viel herum und korrigiere.« Das bekam auch ich auf angenehme Art und Weise zu spüren. Mal wurde die Hüfte gerade gerückt, dann das Bewusstsein auf die richtige Atmung gelenkt. Nach dem Training fühlte ich mich großartig. Aber der Tag danach? »Muskelkater bekommt man eigentlich keinen«, verriet die Kursteilnehmerin auf der Matte neben mir, »man merkt nur, dass man etwas für den Körper getan hat und das ist ein gutes Gefühl.« Stimmt. Sie hat tatsächlich recht behalten… ● Seniorenkurs Pilates – Sommer 2011 Weitere Informationen und Anmeldung: Vital-Treff in der Stiftungsresidenz Riensberg Doris Kadiri, Tel. 22 33 774


Aus den Häusern

Klein, aber fein und für Literaturfans Seit Mitte März zählt das Stiftungsdorf Hemelingen beachtliche 600 Bewohner mehr! Sie haben Ecken und Kanten oder zeigen sich gern mal von verschiedenen Seiten, doch sie tragen auch klangvolle Titel und laden zum Schmökern ein. Gemeint sind die Romane, Sach- und Kinderbücher des neuen Bibliothekspunktes im Haus, einem Gemeinschaftsprojekt der Stadtbibliothek und der Bremer Heimstiftung. Mit ihm haben Hemelinger Literaturfans jetzt wieder einen festen Anlaufpunkt im Stadtteil. Zwar ist dessen Präsenzbestand kleiner als an bisherigen Standorten der Bibliothek, aber Besucher können auch von hier aus auf alle Dienstleistungen der Stadtbibliothek sowie deren mehr als 500.000 Medien zurückgreifen. Werke entleihen oder zurückgeben, Zeitung lesen, im Online-Katalog der Stadtbibliothek oder kostenlos im Internet recherchieren, Titel bestellen und liefern lassen – alles das ist möglich. »In ganz wunderbarer Zusammenarbeit mit der Bremer Heimstiftung konnten wir das Projekt in nur sechs Monaten umsetzen und sind nun noch dichter an unseren Kunden in Hemelingen«, erklärt Erwin Miedtke, stellvertretender Direktor der Stadtbibliothek Bremen. Dazu gehört inzwischen auch Ulrike Scheer, Hausleiterin des Stiftungsdorfes. Sie ließ sich umgehend einen neuen Bibliotheksausweis

ausstellen. »Viele unserer Bewohner nutzen wie ich die Gelegenheit, mal schnell vorbeizuschauen zu können«, erzählt sie. Nachbarn oder Kinder umliegender Schulen und Kindergärten seien ebenfalls herzlich willkommen. »Damit sind wir einen Schritt weiter auf dem Weg, unser Stiftungsdorf zu einem lebendigen Stadtteilzentrum für alle Generationen werden zu lassen«, freut sich Ulrike Scheer. ●

Erwin Miedtke bei der Eröffnung des Bibliothekspunkts.

Öffnungszeiten Bibliothekspunkt: dienstags 10 -12 Uhr donnerstags 16 -18 Uhr

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Rückblick

Stadtteilhaus Kattenturm Sport im Nachbarschaftstreff Montags um 9.30 Uhr und donnerstags um 15.30 Uhr steht im Nachbarschaftstreff des Stadtteilhauses Kattenturm ab sofort Sitzgymnastik auf dem Plan. »Mieterinnen und Mieter, aber natürlich auch unsere Nachbarn aus dem Stadtteil sind dazu herzlich willkommen«, lädt Hausleiterin Birgit Riekens-Avci ein. Das neue Angebot, das am 18. Mai eröffnet wurde, richtet sich an ältere Menschen mit oder ohne motorische und körperliche Einschränkungen. Nach ärztlicher Verordnung können die Kosten

Bremens Bürgermeister Jens Böhrnsen (2.v.r.) besichtigte das entstehende Stiftungsdorf Arberger Mühle.

Stiftungsdorf Arberger Mühle Da tut sich was…

Birgit Riekens-Avci (4.v.l.) freut sich mit ihren Eröffnungsgästen auf Sportbegeisterte.

von den Krankenkassen übernommen werden. Möglich gemacht hat das neue Rehabilitations- und Sportprogramm eine Kooperation des Stadtteilhauses mit dem Verein Gesundheit bis ins hohe Alter. ● Weitere Informationen und Kontakt: Birgit Riekens-Avci, Tel. 69 66-1433

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…unter den noch nicht angebrachten Flügeln der Arberger Mühle! Das Stiftungsdorf Arberger Mühle wächst. Davon künden jetzt bereits erste Baumaschinen und der Beginn der Erdarbeiten für das Fundament des neuen Gebäudes auf dem Gelände. Im Mai schaute Bremens Bürgermeister Jens Böhrnsen persönlich vorbei, um sich rund um das Bauvorhaben der Bremer Heimstiftung zu informieren. Hier entstehen 39 Wohnungen, die im Sinne des Ambient Assisted Living (AAL) technisch speziell auf die Bedürfnisse älterer Menschen ausgerichtet sind. Dazu gehören unter anderem Internetanschlüsse, Rauch- und Wärmemelder, Türöffner mit Videoüberwachung oder ein Nachtleitlicht, um Bewohnerinnen und Bewohner in ihrer Selbstständigkeit und Sicherheit zu unterstützen. ● Weitere Informationen und Kontakt: Sabine Bonjer, Tel. 0160 -96 74 94 80


Rückblick

Stiftungsdorf Rönnebeck Entspannte Lage dank Decken und Kissen Noch benötigen sie ein paar Minuten länger und vier statt zwei Hände, doch die Pflegekräfte im Stiftungsdorf Rönnebeck sind sich einig: LiN – Lagerung in Neutralstellung ist sowohl aus pflegerischer als auch therapeutischer Sicht ein echter Gewinn für immobile Bewohnerinnen und Bewohner. Durch die gleichmäßige Druckverteilung wird die Entstehung von Dekubitus – Wundliegen im Bett – verhindert. Gleichzeitig entspannt die Muskulatur, was der Bildung von Kontrakturen, also der Funktions- und Bewegungseinschränkung von Gelenken, entgegenwirkt. So kann auch das Wohlbefinden der Betroffenen verbessert werden. Anfang Mai führte Inga Schelhorn aus der Abteilung Gesundheit und Rehabilitation der Bremer Heimstiftung die letzte Schulung im Haus durch – nun werden die fünf Lagerungspositionen tagtäglich den individuellen Bedürfnissen der Betroffenen angepasst. Mit großen Decken, einer Vielzahl an Daunenkissen sowie einer besonderen Kippstellung des Bettes entsteht zum Beispiel ein komfortabler Sitz im Bett. »So können sich immobile Menschen wieder auf Augenhöhe mit ihren Angehörigen unterhalten und das Essen aufrecht einnehmen. Das bringt den Kreislauf in Schwung und tut der Psyche gut«, so Inga Schelhorn. Erste Erfahrungen hat Marzena Kaczorowski, Altenpflegerin in Rönnebeck, bereits gesammelt: »In dieser Position ist zum Beispiel unsere Frau Römer sichtlich entspannt. Andere LiN-Lagerungen ermöglichen es den Bewohnerinnen und Bewohner, nachts besser durchzuschlafen.« ●

Stiftungsresidenz St. Ilsabeen Fliegenpilz öffnet seine Türen Große Freude unter den Senioren: Lauter kleine Steppkes sind in die Stiftungsresidenz St. Ilsabeen eingezogen und mit ihnen ausgelassene Stimmung. Der Verein Familienbündnis, getragen von der Bremer Heimstiftung und der Sparkasse Bremen, eröffnete hier am 21. März offiziell seinen ersten eigenen Kindergarten. Im Fliegenpilz finden fortan 15 Kinder im Alter von ein bis sechs Jahren einen Platz – bevorzugt der Nachwuchs von Beschäftigten beider Unternehmen. Jung und alt verstehen sich bereits prächtig – gegenseitige Besuche gehören zum Tagesprogramm. ● Weitere Informationen und Kontakt: Melanie Brauner, Tel. 24 34 -148

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