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Bremer Heimstiftung
aktuell
Nr. III / 2012 Juli – September
Einsatz für mehr Gesundheit
Das Porträt Nimmt Senioren in die Beinpresse: Personal Trainerin Iris Rehbein
Bremer Heimstiftung macht mobil – mit Reha, Sport und Ziel… Tor! Tor! Tor! Fußball in der Frühsportgruppe
Aus dem Inhalt
Vielversprühende Zusammenarbeit Bastian Morbe greift zur Dose und verschönert mit Alt und Jung Osterholz-Tenever. Seite 10 +11
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9 Einsamkeit? Nein, danke! Tipps und Tricks: Kontakte knüpfen und pflegen. Seite 14
Titelthema Im Alter am Ende der Fahnenstange? Über das Recht auf gesundheitliche Rehabilitation »Wir haben alle das gleiche Ziel!« Mit kleinen Schritten wieder fit für zu Hause Bremen Schnapszahl in Sicht! Kulturkreis Bremer Senioren e.V. feiert 55-jähriges Bestehen
Unterhaltung 13 Tipps & Termine, Rätselauflösung Aus der Stiftung 17 Fünf Generationen… …mit Verbindung Bremer Heimstiftung
Bremens Bester… …ist ein Altenpflegeschüler der Bremer Heimstiftung. Auch im Bundesvergleich war Simon Schulze ganz vorn mit dabei. Seite 15
18 »Ich brauche das einfach…« Reisefreudiger Mieter aus dem Stiftungsdorf Hollergrund packt aus Bewohner erzählen 19 Mit Demut im Gepäck zurück nach Bremen: Für Gisela Walther war ein Italienaufenthalt Kulturschock 22 Service
Willkommen zum »Tag der offenen Tür« Sie möchten gerne hinter die Kulissen schauen? Dann freuen wir uns auf Ihren Besuch!
Impressum
Stiftungsdorf Rönnebeck
Jeden ersten Samstag im Monat, 14.00 bis 17.00 Uhr
Stiftungsresidenz St. Ilsabeen
Jeden letzten Samstag im Monat, 14.00 bis 17.00 Uhr
Stiftungsdorf Gröpelingen
Jeden letzten Dienstag im Monat, 15.00 bis 17.00 Uhr
Stadtteilhaus St. Remberti
Samstag, 7. Juli, 14.00 bis 17.00 Uhr mit Ausstellungseröffnung Samstag, 15. Sept.,15.00 bis 17.00 Uhr
Text + Redaktion Kerstin Schnaars, Sandra Wagner
Mittwoch, 8. August, 14.00 bis 18.00 Uhr Mittwoch, 22. August, 14.00 bis 18.00 Uhr Mittwoch, 19. Sept., 15.00 bis 18.00 Uhr
Fotos M. Rospek, M. Bahlo, Rainer Geue, Stephanie Hofschlaeger/pixelio.de, Verlagsgruppe Randomhouse
Stiftungsdorf Arberger Mühle
Herausgeber Bremer Heimstiftung, Marcusallee 39, 28359 Bremen, verantwortlich: Alexander Künzel Produktion kontext kommunikation info@kontext-kommunikation.com
Gestaltung PfeifferDesign, info@PfeifferDesign.de
Nächster Erscheinungstermin 28. September 2012
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Editorial
Kurz notiert
Keine ausreichende Pflege?
Guten Tag, Gesundheit, Prävention und Rehabilitation im Alter? Da geht doch sowieso nichts mehr! Gegen dieses hartnäckige und objektiv falsche Vorurteil kämpft die Bremer Heimstiftung mit ihren vielen Initiativen an – und weiß sich dabei in bester Nachbarschaft mit den Experten der modernen Altersforschung und Altersmedizin. Kein anderes Arbeitsfeld der Medizin und Gesundheitsforschung wird zurzeit so häufig durch neue Erkenntnisse revolutioniert. Frau Prof. Ursula Staudinger von der Jacobs University etwa betont immer wieder die »Potenziale des Alters«, die wir in einer Gesellschaft des längeren Lebens – das meint etwas prinzipiell anderes als eine alternde Gesellschaft – nur zu heben brauchen. Doch noch sieht der Alltag anders aus. Viele Krankenkassen verweigern systematisch Rehabilitationsangebote für Ältere, und auch mancher Mediziner sieht mehr auf die Defizite als auf die Potenziale des Alters. Gerade deswegen soll diese neue Ausgabe der Bremer Heimstiftung aktuell Ihnen Mut machen, sich intensiver mit den Fragen der Gesundheit im Alter auseinanderzusetzen. Sie dürfen sicher sein, dass wir Ihnen dabei als Bremer Heimstiftung gerne zur Seite stehen. ●
Die Zahlen im Pflegereport 2011 des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung zeigen: Im Vergleich zu 2007 wird in Senioreneinrichtungen und zu Hause nun zwar angemessener, aber lange noch nicht ausreichend gepflegt. Vor allem eine Erkenntnis des Pflegereports ist erschreckend. Bei knapp der Hälfte der Pflegeheim-Bewohner besteht die Gefahr des Wundliegens. Ebenfalls als gravierend stufen die Prüfer weiterhin auch die Situation der Freiheitsentziehung in Heimen ein. Sie wird meist zum Schutz der Pflegebedürftigen angeordnet, um beispielsweise Stürze zu verhindern. Und bei der Bremer Heimstiftung? Hier gibt es aus 2011 andere, erfreuliche Ergebnisse zu vermelden: Allein zwölf von 15 Häusern mit dem Angebot der Langzeitpflege haben eine Pflegenote besser als 1,5 erhalten – zwei von ihnen, das Stiftungsdorf Blumenkamp und die Stiftungsresidenz St. Ilsabeen, bestanden die Prüfung mit einer glatten 1, ein »sehr gut« ohne Abstriche. Noch ein Erfolg: Jede unserer Einrichtungen kann eine 1 vor dem Komma vorweisen! Den im Pflegebericht erwähnten Schwachstellen wird in den Häusern mit Engagement begegnet. So werden im Rahmen des Projektes MIA (Mobilität im Alter) Bewohner von Mitarbeitern über verschiedene Maßnahmen und mit viel Zuspruch gekräftigt und stabilisiert, ihre Beweglichkeit wird erhalten oder ausgebaut. Damit wird den Folgen von Immobilität – dem Dekubitus – entgegengewirkt. Was uns tagtäglich anspornt: Dank MIA stürzen unsere Bewohner weniger und erleiden seltener Kontrakturen. Daran werden wir weiter arbeiten! ●
Mit besten Grüßen Ihr Alexander Künzel
Gabriele Becker-Rieß
Vorstandsvorsitzender Bremer Heimstiftung
Leiterin der Stabstelle Qualität Bremer Heimstiftung
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Titelthema
Im Alter am Ende der Fahnenstange? Nicht, wenn es nach Günter Ralle-Sander geht: »Wir gehen davon aus, dass jeder Mensch ein Recht auf gesundheitliche Rehabilitation hat – und auch die persönlichen Möglichkeiten dazu«, meint der Leiter der Abteilung Gesundheit in der Bremer Heimstiftung. Rehabilitation lohne immer, das Alter spiele dabei keine Rolle. Mit dieser Einstellung sind Günter Ralle-Sander und seine Kollegin Monika Mehring nicht allein. Verschiedene wissenschaftliche Studien belegen, dass der Einsatz für die Gesundheit auch in hohem Alter Wirkung zeigt und
welche die Mitarbeiter der Abteilung Gesundheit auf verschiedene Art und Weise in den Alltag der Bewohner integrieren. So unterstützen sie zum Beispiel die Häuser der Bremer Heimstiftung bei der Ausstattung mit Outdoor-Sportgeräten und bieten dort Bewegungsprogramme wie »fit für 100« oder »fit im Alter« an. »Wir arbeiten daran, dass jeder, der selbst etwas für sich tun möchte, das bei uns auch kann«, erklärt Monika Mehring. Was genau jeweils hilft, Gesundheit sowie Mobilität zu erhalten, das erfahren Bewohner unter anderem im Rahmen einer Gesundheitsberatung zum Einzug in die Bremer Heimstiftung.
Unterstützung im Ernstfall
Outdoor-Sportgeräte in der Stiftungsresidenz Riensberg
die Verbesserung etwa von Kraft und Koordination fast immer möglich ist. Hierzu gehören die Arbeiten von Dr. Michael Schwenk und Dr. Klaus Hauer. Die Heidelberger Forscher konnten nachweisen, dass spezielles körperliches Training zur Steigerung der motorischen und geistigen Fähigkeiten von Menschen mit einer beginnenden oder mittelschweren Demenz führt. Sie entwickelten ein Trainingsprogramm, das unter anderem Kraft und Balance fördert, um Alltagsfertigkeiten zu erhalten – und damit auch Selbstständigkeit und Lebensqualität. Erkenntnisse,
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Doch das Team der Abteilung Gesundheit bleibt auch dann an der Seite der Senioren, wenn gesundheitliche Einschränkungen ihre Schatten voraus werfen oder auftreten. Man arbeite eng mit den Pflegekräften aus den Häusern zusammen und habe ein Auge darauf, dass diejenigen, die medizinische Rehabilitation brauchen – zum Beispiel nach einem Sturz oder einem Schlaganfall – diese auch in Anspruch nehmen, sagt Monika Mehring. In einem solchen Fall berät und begleitet ihr Team die Senioren und die Pflegefachkräfte bei der Erledigung notwendiger Formalitäten mit Krankenkasse sowie Krankenhaus, so dass eine stationäre Rehabilitation oder die Stabilisierung in der Tagesklinik schnell starten können. Sind die Betroffenen zurück im Haus, werden sie dort weiter betreut, »damit das, was in der Reha an Fähigkeiten
Titelthema
erarbeitet wurde, weiter wirkt und erhalten bleibt«, so Monika Mehring. Doch nicht alle Menschen könnten eine Rehabilitation stationär oder in einer Tagesklinik wahrnehmen, weiß Günter Ralle-Sander. Das gelte etwa für Sehbehinderte oder für Menschen mit einer Demenz, für die ein Ortswechsel mit besonderen Schwierigkeiten verbunden sei. Um insbesondere sie zu unterstützen, gründete die Bremer Heimstiftung gemeinsam mit dem Klinikverbund Bremen-Nord im Mai 2011 die Mobile Reha Bremen GmbH. Die Idee: Ein Team von Fachleuten besucht Betroffene in den eigenen vier Wänden. »So kann ich dort wieder auf die Beine kommen und trainieren, wo ich lebe und wohne, quasi unter realen Bedingungen«, erklärt Monika Mehring. Die gewohnte Umgebung, Angehörige und Mitarbeiter von Pflegediensten werden vor Ort ins Geschehen einbezogen, nennt sie die Vorteile.
Offen für Neues Das Problem: Bisher sind die Verhandlungen
mit den Krankenkassen über die Zulassung der Mobile Reha Bremen GmbH nicht abgeschlossen. Erfahrungen aus anderen Bundesländern, in denen es Vergleichbares bereits gebe, zeigten, dass sich diese über Jahre hinziehen können, sagt Günter Ralle-Sander. Auch in Bremen zeige sich die Tendenz. »Das ist sehr bedauerlich, weil es einen großen Handlungsbedarf gibt. ‚Reha vor Pflege’ verlangt die konsequente Ausschöpfung von Präventiven und rehabilitativen Möglichkeiten, um den Eintritt oder die Zunahme von Pflegebedürftigkeit zu verhindern oder zu bremsen«, betont er. Während die Krankenund Pflegekassen hier seines Erachtens nach mehr Engagement zeigen sollten, entwickelt die Heimstiftung bereits weitere Ideen zur Gesundheitsförderung: Gemeinsam mit dem Blinden- und Sehbehindertenverein Bremen e.V. ist geplant, die Umgebung in und um die Häuser der Stiftung so zu gestalten, dass Menschen mit Sehbehinderungen sich hier leichter zurechtfinden können. ●
Feiern & Kultur erleben im Künstlerdorf Worpswede DIEDRICHSHOF tagen & wohlfühlen
Was ist mit der Anzeige los?
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er Diedrichshof in Worpswede, die traditionsreichste Liegenschaft der Bremer Heimstiftung, bietet einen Ort zum Feiern, Übernachten und Entspannen in privater Atmosphäre. Die ruhige Lage im historischen Garten von Bernhard Hoetger lassen die Alltagshektik vergessen. Auf Grund des besonderen Rahmens ist die Villa für Familienfeste oder Feiern jeglicher Art hervorragend geeignet, mit exzellenter Küche, in der auf die Jahreszeit abgestimmte klassische Gerichte zeitgemäß interpretiert werden. Der Saal in der Villa bietet Platz für 45 Personen. 29 Gäste können übernachten. Was jedoch den Aufenthalt unvergesslich macht, ist die einzigartige Möglichkeit von hier aus einen kulturträchtigen Platz zu erkunden.
Ein individuelles Angebot für Ihre Familienfeier, Klassentreffen, Kultururlaub etc. erstellen wir gerne. Rufen Sie uns an: 04792 93310 Diedrichshof Ostendorferstr. 27 27726 Worpswede www.diedrichshof.de
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Titelthema
Mit 92 Jahren eine Personal Trainerin? Für Ursula Stock ist das kein Widerspruch. Mit Unterstützung der selbstständigen Physiotherapeutin und Personal Trainerin Iris Rehbein hält sich die Bewohnerin der Stiftungsresidenz Landhaus Horn fit. Ihr Credo: »Was man aus sich herausholen kann, sollte man auch herausholen. Es geht nicht, dass man immer um Hilfe ruft!« Zweimal pro Woche ist Ursula Stock im Fitnessraum des Landhauses Horn zu Gast und trainiert hier intensiv unter Anleitung von Iris Rehbein. Station eins ist der Seilzug. Routiniert führt sie die Griffe zum Körper und wieder zurück, setzt das Gewicht von drei Kilogramm dabei nicht ab, zählt die Armzüge und atmet ganz konzentriert. »Lautes Zählen bedeutet ausatmen. So verhindert man eine Pressatmung, die den Blutdruck nach oben treiben kann«, erklärt die Fachfrau, die das Alter ihrer Schützlinge und damit Probleme wie hohen Blutdruck oder Herzinsuffizienz stets im Blick hat.
Drei mal zehn Früher, vor ihrem Schlaganfall, da habe sie Wassergymnastik gemacht, berichtet Ursula Stock. Doch mit Gehstock oder Rollator in die Schwimmhalle, das sei ihr zu unsicher gewesen, da sie seither das linke Bein nachziehe. Dann habe sie den Fitnessraum und das Angebot von Iris Rehbein entdeckt. Das Haus übernahm die Kosten für die ersten fünf Probestunden. »Da habe ich gleich zugegriffen«, sagt sie und wechselt flugs in die Beinpresse oder genauer, in die »Funktionsstemme«. Drei Übungssätze à zehn Wiederholungen mit 25 Kilogramm stehen hier auf dem Programm. »So kräftigt man viele der Muskelgruppen, die zum Laufen gebraucht werden«, erläutert Iris Rehbein und muss schmunzeln. »Frau Rehbein, ich bin über 90 Jahre alt, was soll ich in diesem Gerät«, sei häufig die erste Reaktion der Senioren auf die Beinpresse, sagt sie,
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Ob Kurs »fit für 100« oder Einzeltraining: Iris Rehbein (l.) erstellt für jeden das richtige Programm…
»aber wenig später kommen sie zum Training und wollen gleich loslegen.«
Balance halten Oberstes Ziel des Trainings ist für viele Senioren der Erhalt von Mobilität und damit von Selbstständigkeit. »Balance und Kraft sind dabei die Hauptthemen unserer Bewohnerinnen und Bewohner«, erklärt Iris Rehbein. So auch im Fall von Ursula Stock. Kaum sind die Übungen an der Beinpresse abgeschlossen,
Titelthema
stellt sie sich ohne Schuhe an die Sprossenwand auf ein Kissen in blauer Farbe, das so genannte »Balancepad«. Abwechselnd setzt sie einen Fuß auf die unterste Stufe der Sprossenwand oder verlagert ihr Gewicht von vorne nach hinten und übt sich damit im Gleichgewicht halten. »So wird die Reaktionsfähigkeit der Muskeln erhöht, und es fällt
man besprechen könne, was in Sachen Bewegung noch nicht so gut liefe, sagt sie. Und schon sind die 30 Minuten Training vorbei. Draußen wartet bereits die nächste Nutzerin des Fitnessraumes. »Langsam haben wir hier schon Terminschwierigkeiten«, berichtet Iris Rehbein, denn seit der Raum im Jahr 2010 eröffnet wurde, erfreue er sich bei Bewohne-
…mit kleinen Hanteln für das Handgelenk oder Gewichten am Seilzug
Holt heraus, was geht und fühlt sich dabei richtig gut: Ursula Stock in Aktion
den Bewohnern leichter, sich selbst abzufangen, um einen Sturz zu verhindern«, erklärt die Physiotherapeutin.
rinnen und Bewohnern mit oder ohne Krankengymnastikrezept – aber auch bei Nachbarn aus dem Stadtteil – wachsender Beliebtheit. Wer auf den Rat der Physiotherapeutin zurückgreifen möchte, kann das jedoch nicht nur hier. Neben dem Training im Fitnessraum des Hauses bietet sie nämlich auch Kurse an, darunter Sitztanz und Sitzgymnastik oder »fit für 100«, ein spezielles Trainingsprogramm für Menschen über 80 Jahre. ●
Fitnessraum und Kurse Auf Wunsch von Ursula Stock fanden diese Übungen Eingang ins Trainingsprogramm, das sich ihr zufolge »bemerkbar macht«. Sie sei froh, in Iris Rehbein jemanden gefunden zu haben, der ein offenes Ohr habe und mit dem
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Titelthema
»Wir haben alle das gleiche Ziel!« Nämlich, dass es den Bewohnern gut gehe, sagt Karin Müller, Pflegedienstleiterin im Stiftungsdorf Hollergrund. Dafür arbeiten interne und externe Fachkräfte Hand in Hand. Im Fall von Reinhard Uhde klappte das so gut, dass er bald wieder zu Hause lebt. Es war ein Sturz in der eigenen Wohnung und ein darauf folgender Krankenhausaufenthalt, die dem 82-Jährigen das Leben schwer machten. Prellungen bereiteten ihm große Schmerzen, sich selbst bewegen oder aus dem Bett aufstehen sei kaum mehr möglich gewesen, berichtet seine Frau Ursula Uhde. Heute, sieben Wochen nach seiner Ankunft im Stiftungsdorf Hollergrund, steigt Reinhard Uhde wieder Treppen, zwar noch mit ein wenig Unterstützung, aber nicht ohne Stolz. Auch das Gehen klappt, für kurze Zeit sogar schon ohne Rollator. Ein Erfolg, über den sich alle Beteiligten freuen – und das waren nicht eben wenige. »Monika Mehring als Gesundheitsberaterin der Bremer Heimstiftung war hier, machte uns gezielte Therapievorschläge und gab Anregungen dazu, welche Hilfsmittel wir einsetzen könnten«, erklärt Karin Müller. Mit dem Einsatz der Pflegefachkräfte vor Ort verschwand der Dekubitus, den Reinhard Uhde aus dem Krankenhaus mitgebracht hatte und Stück für Stück sorgten sie gemeinsam mit dem Hausarzt und der Ergotherapeutin der Uhdes sowie einer externen Physiotherapeutin dafür, dass Reinhard Uhde sich erholte. »Wir wollten ihn wieder mobil machen«, sagt Karin Müller. »Und das ist ihnen auch gelungen«,
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ergänzt Reinhard Uhde. Seine Frau Ursula war wichtigste Stütze und täglich dabei. »Wir haben schon im Bett versucht, zu mobilisieren«, erklärt Karin Müller die »aktivierende Pflege«. Zunächst probieren der oder die Betroffene, was sie können, etwa, ob es mit dem Trinken schon selbst klappt. Nur wenn das nicht der Fall sei, greife man ein. So arbeitete sich Reinhard Uhde mit viel Ermutigung vom Hilfsbecher über das Glas mit Trinkhalm bis zur Kaffeetasse vor, aus dem Bett in den Rollstuhl, von dort an das Geländer im Hausflur und schließlich an den Rollator. Fünf Minuten Ergometer-Training sind ebenfalls schon drin. »Ich habe immer den Willen, voranzukommen«, sagt der Bremer, »aber es muss auch einen Anlass geben.«
Wissen teilen Neben Ehefrau Ursula waren es die Besuche der Töchter, Nachbarn und Freunde, die Auftrieb gaben. Ob beim Singen oder Gedächtnistraining, mit der Alltagsbegleiterin zum Spaziergang im Garten – in den letzten Tagen habe sie Reinhard Uhde eigentlich überall im Haus angetroffen, so Karin Müller. Abschied nehmen beide Seiten mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Zu Hause ist alles vorbereitet: Ein neuer Griff unterstützt im Bad, ein zweiter Rollator ist da und Ursula Uhde nimmt einiges an Wissen um Unterstützungsmöglichkeiten aus den Therapiestunden und der Begleitung ihres Mannes im Stiftungsdorf mit. Ob Karin Müller ihr noch zeigen könne, wie man den Rollator zusammenklappt und damit in die Straßenbahn einsteigt? »Na klar«, lautet die Antwort. ●
Bremen
Schnapszahl in Sicht! Ehrenamtlich und mit Hilfe von Spenden unterstützen seine Mitglieder kulturelle Veranstaltungen in den Häusern der Bremer Heimstiftung: Im September feiert der Kulturkreis Bremer Senioren e.V. 55-jähriges Bestehen. Ziel sei es, kulturelles Leben in der Bremer Heimstiftung zu fördern, erklärt die Vereinsvorsitzende Ulrike Schnieder-Eskandarian. Egal, ob Theater, Film, Vorträge, Konzerte oder anderes – Mitarbeiter der Bremer Heimstiftung, die eine Veranstaltung planen, erhalten
Der Vorstand des Kulturkreises: v.l. Sabine Schöbel, Regina Koopmann, Ulrike Schnieder-Eskandarian und Peter Schröter. Es fehlt Christa Kempf, stellvertretende Vorsitzende
seitens des Kulturkreises Anregungen und Künstlerempfehlungen. Doch auch finanzielle Unterstützung ist möglich. »So übernimmt der Verein zum Beispiel Künstlergagen«, beschreibt die Vorsitzende. Seit 55 Jahren ist
Hermann Gutmann
Heini Holtenbeen, Mudder Cordes & Co. ISBN 978-3-8278-1106-3 9.90 €
der Kulturkreis Bremer Senioren e.V. bereits aktiv und zählt derzeit rund 40 Mitglieder. In 2011 konnten mehr als 60 Veranstaltungen mit seiner Hilfe organisiert werden. Diese erfolgreiche Arbeit wolle man ausbauen und freue sich daher über Mitstreiter, die den Verein durch ehrenamtliche Mitarbeit oder auch durch Spenden unterstützen, erläutert Peter Schröter, Kassenführer des Vereins. Im September ist ein Fest zum 55-jährigen Bestehen in der Stiftungsresidenz Ichon-Park geplant. »Es ist ein Dank an all diejenigen, die unsere Arbeit bisher unterstützt haben«, sagt Ulrike Schnieder-Eskandarian, »und eine herzliche Einladung an alle, die den Verein kennenlernen möchten.« ● Veranstaltungstipp: 55 Jahre Kulturkreis Bremer Senioren e.V. Frühschoppen, Musik und mehr… Sonntag, 9. September 2012, 11-13 Uhr Stiftungsresidenz Ichon-Park Weitere Informationen: U. Schnieder-Eskandarian, Tel. 2577-140
Der Meister der Bremer Geschichten ist zurück – mit seinem 50. Band! Edition Temmen Hohenlohestraße 21 – 28209 Bremen Telefon (0421) 34843-0 – Telefax (0421) 348094 info@edition-temmen.de – www.edition-temmen.de
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Bremen
Vielversprühende Zusammenarbeit Graffiti – nur Wandschmiererei der Jugend? Weit gefehlt! In einem gemeinsamen Projekt verschönern Alt und Jung mit dieser Technik gemeinsam den Stadtteil Osterholz-Tenever – und setzen gleichzeitig Loriot ein Denkmal. »Wo geht’s denn nun zum Wasser?« Als »Gran Paradiso«, ein in Tenever gedrehter LoriotSketch über den Bildschirm flimmert, ist die Stimmung ausgelassen. Sieben Seniorinnen und ein Senior schauen sich mit dem Künstler Bastian Morbe das lustige Stück an. Im Mittelpunkt steht eine Touristenfamilie, die in den Wirren von Hochhäuserschluchten nach dem Meer sucht – ganz verzückt von Begegnungen mit den »Ureinwohnern« ihres unverwechselbaren »Urlaubsidylls«. Was wie ein gemütlicher Fernsehnachmittag anmutet, ist intensive Gruppenarbeit. Der Loriot-Klassiker dient als Grundlage und Ideengeber für ein neues Projekt im Stadtteil Osterholz-Tenever. Der Titel: Vielversprühend! Ältere Menschen
Welche Strichstärke darf es sein? Auf den richtigen Dosenaufsatz kommt es an, auf den Sprühabstand zur Wand ebenfalls…
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aus dem Stadtteilhaus OTe der Bremer Heimstiftung und der Egestorff-Stiftung greifen dabei gemeinsam mit Jugendlichen aus dem Quartier zur Spraydose und bringen Bilder oder Sprüche aus dem Kurzfilm auf drei großflächige Wände. »Loriot zu Ehren, und um das Stadtbild noch bunter und fröhlicher zu machen«, erklärt Bastian Morbe das Anliegen dahinter. Er leitet die Senioren aus dem Stadtteilhaus OTe an – gleich beim ersten Arbeitstreffen bekommt die kleine Gruppe Zuwachs. Ein junger Mann steht vor der Tür. Der Jugendliche, 15 Jahre alt, will mitmachen und wird mit großem Hallo empfangen. Eigentlich sei die Zusammenarbeit von Alt und Jung erst in einer späteren Stunde
Nach der Theorie folgen die Praxis und die Erkenntnis: Für Graffiti muss der Wind gut stehen – Lieblingskleider sollten dabei lieber im Schrank bleiben
Bremen
nach der Übungs- und Einführungsphase geplant, sagt Bastian Morbe, »du kannst aber natürlich bleiben!«
Alt und Jung gestalten modernes Denkmal »Wie funktioniert das denn nun mit dem Graffiti«, will die 73-jährige Hannelore Cirit indes wissen. Auf einer vorbereiteten Leinwand zeigt der Graffiti-Künstler: Mit den in über 280 Farbnuancen erhältlichen Sprühdosen lassen sich große Flächen ausfüllen, aber auch filigrane Muster erstellen. »Die Strichstärke ist sowohl vom Aufsatz abhängig als auch von der Nähe zur Wand und dem Winkel, in dem ich die Dose ansetze«, führt er aus. Seine Zuhörer lassen es sich nicht nehmen, dies gleich auszuprobieren. Erst wird noch zögerlich auf die Sprühköpfe der Dosen gedrückt, »dann aber mit voller Kraft«, so Brigitte Perlwitz. Die ersten Ergebnisse können sich bereits sehen lassen. »Die Bremer Stadtmusikanten würde ich bei
Farbe aus der Dose ist stark deckend und innerhalb kürzester Zeit trocken
uns sogar aufhängen«, meint Marina Aydt, Leiterin im Stadtteilhaus OTe. Das Werk ist über eine mitgebrachte Schablone entstanden – ein Hilfsmittel, welches im Projekt häufiger zum Einsatz kommen soll, wie Bastian Morbe verrät – »etwa beim Sprayen von Spruchbändern.« Für Hannelore Cirit als begeisterte Teneverin ist schon jetzt klar. Neben der Loriot-Frage »Wo geht’s denn nun zum Wasser?«, darf ein weiterer Satz aus dem Sketch auf gar keinen Fall fehlen: »Hier ist es überall schön!« ● Sie möchten mitmachen? Anmeldung unter: Tel. 69 61-250
Einhelliges Fazit der Teilnehmer: »Sprayen macht Spaß, auch uns Alten!«
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Unterhaltung
Romantipp! Veronika Peters: Das Meer in Gold und Grau Goldmann Verlag, 2011 In flagranti wird Katia mit ihrem Chef von dessen Frau erwischt, was zur fristlosen Kündigung von Job und Wohnung führt. Nun weiß sie nicht so recht, was sie mit ihrem Leben anfangen soll und erinnert sich an eine alte Tante, die an der Ostsee ein Hotel betreibt. Der passende Ort für eine Neuorientierung, denkt Katia und macht sich auf den Weg. Klein und mit bröckelndem Charme wartet das Hotel auf bessere Zeiten. Katia ist jedoch hin und weg, fühlt sich sofort wohl und schließt die ruppige Tante, die teils
kauzigen Bewohner und Angestellten in ihr Herz. Sie macht Erfahrungen von menschlicher Wärme und Einfühlungsvermögen inmitten einer fantastischen Naturund Vogelwelt, die als Inspiration und "Wiedergeburt" für ihre fotografische Begabung fungiert. So werden aus Tagen Wochen und Monate, doch noch bevor sie sich zufrieden zurücklehnen kann, wird die Tante krank und stellt die junge Frau vor neue Aufgaben. Veronika Peters ist ein wunderbarer Roman gelungen: Feinfühlig und humorvoll. • Zu entleihen in der Zentralbibliothek und den Zweigstellen Osterholz, Vahr sowie Vegesack der Stadtbibliothek Bremen, als Buch bei den Romanen Mitglieder im Stiftungshaus Bremen e. V.
In Kooperation mit:
Eine Vision ist Wirklichkeit: Stiftungshaus Bremen e. V. Gehen Sie mit uns stiften:
WIR SIND FÜR SIE DA:
Das Dienstleistungsangebot unseres Netzwerkes ist vielseitig. Wir beantworten Ihre offenen Fragen und finden Lösungen für Ihre individuellen Wünsche oder Problemstellungen.
Der Stiftungshaus Bremen e. V. ist als gemeinnützig durch das Finanzamt Bremen-Mitte anerkannt und berechtigt, Zuwendungsbestätigungen auszustellen.
• Möchten Sie eine Stiftung errichten? • Welche Zielsetzung soll mit der Stiftung verbunden werden?
Vorstand: Gerhard Harder, Präsident, Gerhard von der Heide, Britta Hickstein
• Suchen Sie die Möglichkeit einer Zustiftung?
Kontakt:
• Suchen Sie nach effektiven Anlageformen des Stiftungskapitals? • Benötigen Sie Unterstützung bei der Administration und Buchhaltung sowie der Öffentlichkeitsarbeit? • Beabsichtigen Sie die Errichtung eines gemeinnützigen Vereins? • Suchen Sie Kontakt zu Stiftungsgründern? Bedarf es in diesem Zusammenhang einer fachlichen Rechtsberatung, des Einschaltens eines Wirtschaftsprüfers oder der Beratung in Steuer-, Finanz-, Personal- oder allgemeinen unternehmenspolitischen Fragen?
Ingrid Bischoff, Geschäftsführerin Mo und Mi 09:00 bis 16:00 Uhr Christine Breckner Di und Do 09.00 bis 12.00 Uhr Telefon: 0421-165 35 50 Telefax; 0421-165 31 96 e-Mail: info@stiftungshaus.de www.stiftungshaus.de
ambulante versorgungslücken e. V. arco Bremen-Osterholz e. V. Bernd-Artin-Wessels-Krebsstiftung Bremer Heimstiftung Bremer Landesbank Stiftung Bremer schuloffensive gemeinnützige Stiftung Bremische Volksbank e.G.-Stiftung Bremische Kinder- und Jugend-Stiftung Bürgerstiftung Bremen Conrad Naber IUB-Stiftung Conrad Naber Stiftung Dietmar Schönherr u. Luise Scherf Stiftung für Pan Y Arte Dr. Petra Tessin Stiftung DSST Deutsche Stiftung Sail Training Focke Windkanal e. V. Förderverein der kath. Schulen Bremen e. V. Förderverein Eduard-Nebelthau-Gymnasium Förderverein Glukosetransporter (GLUT 1)-Defekt e.V. Freunde des Overbeck Museums e. V. Frits u. Dorothea Witte Stiftung zur Förderung begabter junger Menschen Gerda-Weßler-Stiftung Gerhard-Marcks-Stiftung Günter und Christel Walter Stiftung H. H. Meier Stiftung für Stipendienzwecke Medienarchiv Günter Grass Stiftung Hanse Stiftung Jörg Wontorra Heinz A. Bockmeyer Stiftung Hermann Gerken Stiftung Impuls e.V. Jacobs University Bremen gGmbH Kinderkrebsstiftung Bremen e. V. Lebenshilfe Bremen Stiftung Mädchenhaus Bremen e. V. Martinsclub Bremen e. V. Muttergottesberg-Stiftung Franz Jentschke Weserburg | Museum für moderne Kunst Nolting-Hauff-Stiftung PHÄNOMENTA Bremerhaven e.V. Rudolf-Alexander-Schröder-Stiftung Stadtteil-Stiftung Hemlingen Stiftung „Musik auf Langeoog“ Stiftung Deutsches Rotes Kreuz für das Land Bremen Stiftung Fröschkönig Stiftung Heidrun und Manfred Zimmermann Stiftung Kirchengemeinde Arsten-Habenhausen Stiftung Krankenhaus Lilienthal Stiftung Regenbogenfisch Stiftung Senioren-Kontakt Dr. Erich Neukirch Stiftung Wohnliche Stadt STUDIUM-Stiftung für Ost-West-Integration TABEA Diakonische Stiftung der Evangelischen Kirchengemeinde Oberneuland THERA-Stiftung Tönjes-Vagt-Stiftung Trauerland - Zentrum für trauernde Kinder u. Jugendliche e.V. Übersee-Museum Bremen Unifreunde Bremen e. V. Verwaiste Eltern und Geschwister e.V. Verein von Freunden des Focke Museums e.V. Wilhelm Wagenfeld Stiftung Yehudi Menuhin Stiftung Deutschland
Tipps und Termine
Dienstag, 3. Juli, 17.30 Uhr
Haus & Grund Bremen
Pflege WG: die positive Antwort auf Demenzerkrankung Vortrag von Prof. Dr. Dr. Dörner aus der Reihe »Der 1. Dienstag… Dialog, der Wissen schafft«
Eigentümerschutz-Gemeinschaft mit über 110 jähriger Erfahrung
Bildungszentrum der Bremer Heimstiftung – Alte Rembertischule Eintritt frei
Dienstag, 11. September, 10 –18 Uhr Mittwoch, 12. September, 10 –18 Uhr Seniora Bremen 2012 Fachmesse für ältere Menschen Sie genießen Ihren Ruhestand – wir arbeiten für Sie: · Immobilienvermittlung · Wertermittlung · Hausverwaltung · Wohnungseigentumsverwaltung Haus & Grund Bremen GmbH Am Dobben 3 Telefon 0421 – 3 68 04-0 28203 Bremen Fax 0421 – 3 68 04-88
Die Bremer Heimstiftung finden Sie in Halle 7, Stand Nr. 7 J 22. Eintritt: Tagesticket 8 Euro, für Senioren ab 60 Jahre 6 Euro
Mittwoch, 26. September, 15 –17 Uhr Info-Veranstaltung im Rahmen der Woche des bürgerschaftlichen Engagements Die Bremer Heimstiftung stellt Möglichkeiten der Freiwilligenarbeit in ihren Häusern vor. Eintritt frei
www.haus-und-grund-bremen.de
RÄTSELAUFLÖSUNG AUS HEFT II /2012
Sudoku – Logikspaß für kluge Köpfe. Mehr davon kostenlos unter www.sudoku.zeit.de
Veranstaltungsorte unter www.bremer-heimstiftung.de
Donnerstag, 27. September, 15 –17 Uhr
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4 3 7 5 9 8 1 2 6
9 5 6 4 2 1 3 8 7
6 2 8 3 4 9 7 5 1
3 7 9 8 1 5 4 6 2
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7 6 3 9 5 4 2 1 8
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Demenztanzcafé mit Live-Musik von den Harmon Oldies Stadtteilhaus Kattenesch Eintritt frei, Kaffee-Gedeck 4 Euro Anmeldungen bis 21. September unter Tel. 8402-111
Dienstag, 2. Oktober, 15.30 Uhr Mein Leben auf dem gefühlten Prüfstand des Alltags Veranstaltung aus der Vortragsreihe Gesundheit der Bremer Heimstiftung mit Prof. Dr. Annelie Keil Stiftungsresidenz Marcusallee Eintritt frei
Gesundheit
Einsamkeit? Nein Danke! Wissenschaftliche Studien beweisen: Für Menschen mit wenigen Kontakten steigt das Risiko für Herzinfarkt, Krebs und durch Immunschwäche hervorgerufene Krankheiten. Wissenschaftler der Universität von Ohio/ USA haben den positiven Nachweis erbracht: Wer auf ein Netzwerk stabiler Freundschaften zurückgreifen kann, ist körperlich fitter und bleibt dies häufig bis ins hohe Alter! Fünf Tipps und Tricks die helfen, Kontakte zu knüpfen und zu pflegen: 1. Schritt: Legen Sie Ihre Einsamkeit ab! Menschen, die mit ihrer zurückgezogenen Lebensweise unzufrieden sind und Freunde gewinnen wollen, wirken häufig bedrückt und verschlossen – ein Teufelskreis, denn dadurch werden potenzielle Bekanntschaften abgeschreckt. Versuchen Sie, Ihre Einsamkeit abzulegen, indem Sie sich unter Menschen begeben, öffentliche Plätze und Gebäude besuchen. Machen Sie eine Liste der Dinge, die Sie gern allein tun – laut singen, einkaufen gehen oder eine Ausstellung besuchen. Sie werden sehen: Wer das Geschenk der Zeit zu schätzen lernt, kommt mit anderen Menschen viel schneller ins Gespräch. 2. Schritt: Besinnen Sie sich auf Ihre Stärken! Je besser Sie sich fühlen, desto leichter werden Sie mit anderen in Kontakt kommen. Doch wie gelangt man dort hin? Schreiben Sie alle positiven Eigenschaften, die Sie in eine Freundschaft einbringen können, auf kleine Zettel und kleben diese rund um Ihren Spiegel. Zum Beispiel, dass Sie gern lachen, ein guter Zuhörer und immer hilfsbereit sind. Jedes Mal, wenn Sie nun das Badezimmer betreten, werden Sie daran erinnert, dass Sie kein allzu verkehrter Zeitgenosse sind – im Gegenteil!
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3. Schritt: Werden Sie ein Helfer! Ein Weg aus der Einsamkeit ist, andere zu unterstützen. Aktiv werden können Sie auf vielfache Art und Weise – etwa, indem Sie sich im Mieterbeirat, im benachbarten Kindergarten oder in der Kirche engagieren, ein Ehrenamt annehmen oder einem Verein beitreten. Probieren Sie es aus – eine neue Aufgabe kann Flügel verleihen. 4. Schritt: Ergreifen Sie die Initiative! Wenn Sie einem Menschen begegnen, der Ihnen sympathisch ist, scheuen Sie sich nicht, auf ihn zuzugehen. Laden Sie ihn auf einen gemeinsamen Spaziergang oder eine unverbindliche Tasse Kaffee ein. Kommt eine Absage, nehmen Sie diese nicht persönlich. Denken Sie vielmehr an die Zettel in Ihrem Badezimmer und stellen sich vor, dass der andere erst einmal Ihre guten Eigenschaften kennenlernen muss. Diese Gelegenheit können Sie schaffen, indem Sie ein zweites Mal fragen, ohne aufdringlich zu wirken. 5. Schritt: Entdecken Sie alte Freunde! Erinnern Sie sich an Menschen, mit denen Sie sich schon einmal gut verstanden haben? Viele von ihnen würden sich sicher freuen, wenn Sie sich melden. Den Kontakt müssen Sie nicht mit einer Entschuldigung beginnen, sondern können direkt sagen, wie es ist: »Ich möchte nicht, dass wieder so viel Zeit vergeht, bis wir uns sprechen…«
Aus der Stiftung
Bremens Bester… …ist der 30-jährige Simon Schulze und zwar Bremens bester Altenpflegeschüler! Im Mai vertrat er die Schule für Altenpflege der Bremer Heimstiftung beim 2. Bundeswettbewerb »Bester Schüler in der Alten- und Krankenpflege 2012« und verpasste nur knapp den Sprung aufs Siegertreppchen. Schülerinnen und Schüler aus 72 Pflegeschulen in ganz Deutschland beteiligten sich am Wettbewerb. Für sie alle stand zunächst eine Klausur auf dem Programm. Im Rahmen eines Multiple Choice Testes galt es, 100 Fragen zu beantworten, erzählt Simon Schulze. Mehr als 12.000 Nachwuchs-Pflegekräfte stellten sich dieser Aufgabe. Die 19 besten von ihnen – die drei größten Bundesländer entsandten jeweils zwei Teilnehmer – reisten dann zum Bundesentscheid nach Wittenberg.
Verband und Blutzucker »Das war ganz schön aufregend«, erinnert sich Simon Schulze. Anderthalb Tage Prüfung erwarteten ihn dort. Die Erstellung einer Pflegeplanung, eine praktische und eine mündliche Prüfung in Form eines Kolloquiums wollten bewältigt werden. Der Praxisteil sei ihm am besten gelungen, erzählt er. Eine der Prüferinnen stellte sich als Model für eine Blutdruckmessung bereit, einer Puppe legte er einen sterilen Verband für den Zugang einer Magensonde an und Aufgabe Nummer drei war die Messung des Blutzuckerspiegels inklusive der darauf folgenden Gabe von Insulin per Spritze. Nicht ganz so gut verlief aus Sicht Simon Schulzes dann das Kolloquium. Zu fünft wurde an Tag zwei des Wettbewerbs in die mündliche Befragung gerufen. Fünf Prüfer stellten pro Prüfling 20 Minuten
lang Fachfragen aus unterschiedlichen Themengebieten. »Das habe ich selbst als den schwersten Teil empfunden«, meint der Pflegeschüler, »mir fällt es nicht leicht, frei zu reden.« Was erschwerend hinzukam: Einige der Fragen bezogen sich auf Unterrichtsstoff, der Simon Schulze erst im dritten Lehrjahr begegnen wird.
Zukunft in der Altenpflege Doch auch Platz vier unter insgesamt 19 Teilnehmern erfülle ihn mit Stolz, so der Bremer, auch wenn er einräumt, dass er doch gerne nach New York geflogen wäre. Die Reise war der Preis für den Sieger und ging an Maria Grune aus Brandenburg. »Ich überlege, ob ich einfach nächstes Jahr noch einmal teilnehme, wenn mir das Examen nicht in die Quere kommt«, erklärt Simon Schulze und plant davon unabhängig, der Altenpflege treu zu bleiben – am liebsten in der Bremer Heimstiftung. Es sei ein schöner Beruf; den Umgang mit Menschen würde er bei einem reinen Bürojob vermissen, sagt er und betont: »Es reizt mich auch, denn hier warten künftig große Aufgaben.« ●
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Aus der Stiftung
Tor! Tor! Tor! Frühsport mit Werner Buchinger hat viele Fans – Gymnastik und Sitzfußball sei Dank. »Frau Bielefeld, Sie schießen heute ja beidfüßig!« Kaum war Werner Buchingers Lob ausgesprochen, da musste er auch schon hinter sich greifen. Dana Rosenthal hatte seine Unkonzentriertheit eiskalt genutzt, um ihn nach schnellem Passspiel von Margarete Thoden zu tunneln und ein Tor zu schießen. Das laute Lachen ihrer Mitspielerinnen klingt nach bester Stimmung auf dem Sportplatz. Und doch: Wir befinden uns nicht im Stadion, sondern im Saal des Stiftungsdorfes Blumenkamp. Hier wird Fußball nur im Sitzen und zu
abschließender Entspannung gespielt – von einer Mannschaft, deren Teamälteste 98 Jahre alt ist! Was dahinter steckt? Die Erfolgsgeschichte einer Frühsportgruppe, die im März 2009 ihren Anfang nahm. Mieterinnen und Mieter des »Wohnen mit Service« im Stiftungsdorf Blumenkamp waren damals einer Meinung: Sie vermissten ein Angebot im Haus, das sie zusammenführte und die Gemeinschaft stärkte. Dies zu ändern, nahm Werner Buchinger in die Hand. Der heute 80jährige Senior lud spontan montags zur Sitz-
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gymnastik ein. Anfangs kamen sechs Frauen, heute sind es fünfzehn Teilnehmerinnen ab 68 Jahren. Jede von ihnen kommt gerne zu diesem Termin und hält ihn sich vehement frei – auch Margarete Thoden. Diese hat mit ihren fast 100 Jahren noch keine der mittlerweile 150 Gymnastikstunden verpasst. »Es tut mir gut, in Bewegung zu bleiben. Außerdem erfahre ich hier, was im Stiftungsdorf so los ist.« Der Austausch, das gesellige Moment seien mindestens genauso wichtig wie der Sport, den man betreibe, erzählt Werner Buchinger. Er hat die Gruppe nicht nur ins Leben gerufen, sondern leitet sie auch mit Herzblut. Selbst in der Krankenpflege tätig gewesen, sind ihm Übungen zur Mobilisierung und Aktivierung vertraut. Mit Bällen, Therabändern, Seidentüchern und selbst genähten Getreidekissen geht es ihm darum, über Anspannung und Entspannung Kräfte und Muskulatur zu stärken, das Gleichgewicht zu verbessern und damit die körperliche Fitness zu steigern. Dabei nimmt Werner Buchinger Rücksicht auf Beeinträchtigungen »seiner« Damen. »Wir achten aufeinander und haben jede Menge Spaß zusammen.« Im Wurfspiel oder Fußballmatch kennt Rücksichtnahme allerdings durchaus Grenzen: Einige Teilnehmerinnen – weit über 80 Jahre – sind richtig flott unterwegs und sprinten einem verloren gegangenen Ball mit sportlichem Ehrgeiz hinterher, um als Erste »dran« zu sein. Werner Buchinger: »Über diesen sportlichen Wettbewerb erfahren wir nicht nur viel Freude, sondern auch Anerkennung und das gute Gefühl: Es lohnt sich, aktiv zu bleiben und Gemeinschaft zu genießen.« ●
Aus der Stiftung
Fünf Generationen… …mit der Bremer Heimstiftung als Verbindung? Das funktioniert, wenn man Rebecca Kothes Blickwinkel wählt. Wie ein roter Faden zieht sich das Blau der Stiftung durch ihre Familiengeschichte und erlaubt persönliche Einblicke. Die 16-jährige Rebecca Kothe absolviert derzeit eine Ausbildung zur Hauswirtschaftskraft in der Stiftungsresidenz Luisental. Mutter Elke Kothe ist Altenpflegehelferin im Stiftungsdorf Hemelingen. Oma Renate Schreiber arbeitete zuletzt als Pflegedienstleiterin im Stiftungsdorf Osterholz und Oma Inge Kothe ist ehrenamtlich engagiert. Sie organisiert und begleitet Reisen oder Ausflüge für Stiftungsbewohner. Wer genau mitgedacht hat, kommt damit schon auf drei Generationen. Doch hier ist mehr als dreimal Bremer Recht!
Vögel statt Sammelbad »Meine Oma lebte bis 1962 im Landhaus Horn«, erinnert sich Inge Kothe an die Ur-UrOma von Rebecca, »und ihre Uroma wohnte in der Stiftungsresidenz Marcusallee.« Auch Rebeccas Vater treffe man in der Heimstiftung an. Bei so viel Verbundenheit ist eines keine Überraschung: »Die Stiftung ist bei uns
immer Thema«, sagt Renate Schreiber. Viel habe sich verändert. Krankenhausatmosphäre und Badetage in Sammelbädern seien passé, erklärt etwa Elke Kothe. »Meine Tante hält Vögel«, fügt Renate Schreiber hinzu – und zwar ebenfalls in der Stiftung. Die Bewohner
V.l.: Renate Schreiber, Elke Kothe, Tochter Rebecca und Oma Inge Kothe
seien heute anspruchsvoller und auch die Pflege habe sich gewandelt. Für Elke Kothe heißt das heute mehr Aufwand für die Dokumentation ihrer Arbeit und weniger Austausch mit Kollegen. »Doch man bekommt auch viel zurück«, betont sie im Hinblick auf die Bewohner. Rebecca indes ist vor allem in der Küche der Stiftungsresidenz Luisental unterwegs. Ihr Resümee: »Die Arbeit macht Spaß. Die Kollegen sind nett.« ●
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Aus der Stiftung
»Ich brauche das einfach…« …sagt Karl-Ludwig Fuchs. Zu Hause sitzen? Das ist nichts für den reisefreudigen Mieter aus dem Stiftungsdorf Hollergrund. Da kann es schon mal sein, dass er sich mitten in der Nacht mit seinem Enkel auf den Weg nach Sylt macht. Die Uhr zeigte 4.45 Uhr, als für diesen Ausflug der Wecker klingelte. Der Enkelsohn hatte bereits bei seinem Opa im Stiftungsdorf übernachtet. Um sechs Uhr holte ein Taxi die beiden ab und brachte sie zum Bremer Hauptbahnhof. Von dort ging es per Zug via Hamburg auf die Insel. Der Grund: Tochter und Schwiegersohn ließen sich zum 15. Hochzeitstag ein zweites Mal kirchlich trauen. Um 11.00 Uhr sollte es soweit sein. Genau fünf Minuten vorher trafen Opa und Enkel als Überraschungsgäste ein. »Nass und durchgepustet von Regen und Windstärke 9, aber gerade noch rechtzeitig«, erinnert sich KarlLudwig Fuchs. Abends ging es wieder nach Hause – ein Zwischenstopp bei McDonald’s am Hamburger Hauptbahnhof inklusive. Im August 2010 zogen er und seine Frau Carmen ins Stiftungsdorf. Carmen Fuchs hatte die
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Diagnose Alzheimer erhalten. Die Wohnung gefiel beiden auf Anhieb, »auch, weil hier die Möbel fast so stehen konnten, wie zu Hause«, erklärt Karl-Ludwig Fuchs. Für seine Frau war das eine große Orientierungshilfe. Im August letzten Jahres, zwölf Tage nach ihrem 70. Geburtstag, der mit »Klavier und Geige« sowie mehr als 20 Gästen im Hotel Horner Eiche begangen wurde, starb sie. Karl-Ludwig Fuchs ist dankbar für das Fest, das seine Frau fröhlich erlebte und schöpft aus Erinnerungen an Momente wie diesen Kraft für seine Aktivitäten. Ob ein Besuch bei Freunden in Bielefeld, ein Ausflug nach Groningen oder nach Puttgarden, um mit der Fähre nach Dänemark zu fahren – an Ideen mangelt es Karl-Ludwig Fuchs nicht. Ist er zu Hause in seinem »Fuchsbau« – so verrät es sein Türschild – heißt das jedoch nicht, dass der Wochenplan weniger voll wäre. Karl-Ludwig Fuchs engagiert sich als Bewohnerfürsprecher, backt Kuchen für das Dorfcafé, spielt Theater, besucht plattdeutsche Abende oder organisiert Herrenstammtische. Die nächsten Reiseziele? Stehen fest: Aurich und Weinheim. Für ihn bedeute all das Lebensqualität, betont der 74-Jährige. ●
Bewohner erzählen
Mit Demut im Gepäck zurück nach Bremen »Eine Reise in den Süden ist für andre schick und fein…« – so heißt es im 60er JahreHit von Conny Froboess. Gisela Walther, Bewohnerin der Stiftungsresidenz Landhaus Horn, lernte in Italien eine andere Seite Europas kennen. Was sie mitnehme, wurde die 76-Jährige vor ihrer Abreise aus Palermo gefragt: »Demut und Dankbarkeit für mein Leben, welches ich daheim führe«, hat sie geantwortet. Im Februar reiste Gisela Walther nicht etwa für einen Urlaub in den Süden, sondern um zu helfen. Mit drei weiteren Bremern hat sie in der Hauptstadt Siziliens ehrenamtlich in einer Behinderteneinrichtung gearbeitet. Organisiert wurde ihr Einsatz von Mitarbeitern des EU-Projektes Grundtvig, einem Programm für lebenslanges Lernen. »Unser Alltag dort war ein Kulturschock für mich. Bei uns gehören Behinderte zur Gesellschaft. Davon ist man in Süditalien weit entfernt«, erzählt sie. Die Gehsteige seien nirgends abgesenkt für Rollstuhlfahrer. Diese kämen auch nicht in die Kirche, geschweige denn in den Bus. Auch die Zustände in der Einrichtung hätten sie erschüttert. »Trotz niedriger Temperaturen waren die Räume nicht beheizt. Es fehlte an allem«, so die Seniorin. Mit ihren Mitreisenden hatte sie aber vorgesorgt und Material für Kunstcollagen dabei, die gemeinsam mit den behinderten Menschen erstellt wurden.
Zudem plauderte Gisela Walther mit ihnen auf Englisch. »Das hat mich näher an die Menschen gebracht – zumal mein Italienisch noch nicht so gut ist«, erzählt sie. Die Verständigung habe trotzdem geklappt – insbesondere mit den Mitarbeitern vor Ort, die ihre Gruppe liebevoll aufgenommen hätten. Begegnet war Gisela Walther ihnen schon im vergangenen Jahr, als sich die Sozialarbeiter aus Palermo über das GrundtvigProjekt Behinderteneinrichtungen in Bremen anschauten. Im Sommer kommen sie erneut, dann, wie Gisela Walter hofft, in Begleitung eines Behinderten. »Einen guten Rollstuhl habe ich schon organisiert. Der soll dann seinerseits die Reise in den Süden antreten…« ●
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Rückblick
Stiftungsdorf Blumenkamp
Stiftungsdorf Rablinghausen
Geprüfte Pflege bei MS
Bewegte Reise in die Vergangenheit
Menschen mit Multipler Sklerose brauchen spezielle Pflege. Um ihren Bedürfnissen noch besser als bisher Rechnung tragen zu können, absolvierten Thomas Vahlsing und Theodor Dammer, zwei Mitarbeiter aus der Pflege-Wohngemeinschaft für MSErkrankte im Stiftungsdorf Blumenkamp, eigens eine 50-stündige Zusatzausbildung. Die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG), Bundesverband e.V. würdigte dieses Engagement im März mit der Auszeichnung »DMSG-geprüfter Pflegedienst«. ●
Für eine Mieterin des Stiftungsdorfes Rablinghausen wurde die Einweihung einer Mehrgenerationenecke auf dem Spielplatz Kamphofer Damm zu einer Reise in die Vergangenheit. Vor über 30 Jahren hatte Irmtraud Lutz eben diesen Ort für Kinder mit drei Akteuren aus dem Stadtteil durch
Stiftungsresidenz Riensberg Sicherer Hafen zum Kräftetanken Wer die große Wohnküche mit gemütlicher Sitzecke und offenem Gemeinschaftsraum betritt, trifft auf maritimes Flair: »An der Weser« heißt die neu gestaltete, auf 20 Plätze ausgebaute Kurzzeitpflege in der Stiftungsresidenz Riensberg. Es ist eine Atmosphäre zum Wohlfühlen entstanden. »Sie soll dazu beitragen, dass unsere Gäste schneller gesunden und zu Kräften kommen. Schließlich wollen wir sie wieder fit für das Wohnen zu Hause oder für ein selbstbestimmtes Leben in einer Einrichtung machen«, betonte Hausleiterin Barbara Tebruck auf der Einweihungsfeier am 2. Mai. Dafür stehen auch Fitnessgeräte bereit, die die Gäste unter Anleitung nutzen können. Das Training hier oder auch in der Physiotherapiepraxis im Souterrain unterstütze bei der Erholung und mache zudem richtig viel Spaß, erzählte Barbara Tebruck weiter: »Ich habe das Angebot selbst ausprobiert.« ●
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ehrenamtliche Arbeit geschaffen. Ende April kam die heute 72-Jährige nach vielen Jahren, in denen sie sich weiter unentgeltlich betätigte, hierher zurück und begutachte, was sich jüngst entwickelt hat. Neu aufgestellt waren Fitnessgeräte für Jung und Alt, die Irmtraud Lutz spontan mit weiteren Mietern, Mitarbeitern und Freiwilligen des Stiftungsdorfes ausprobierte. Ihr Fazit: »Die generationsübergreifende Idee gefällt mir sehr. Ob Senioren wirklich regelmäßig zum Training kommen, muss sich zeigen.« ●
Rückblick
Stadtteilhaus Kattenesch Käse für die Wühlmäuse
Aktiv mit Demenz »Meins ist das Schönste, oder?« Eigentlich – das gab Uwe Schumacher unumwunden zu – habe er mit Malen überhaupt nichts am Hut. Und so wollte er zu Beginn des im April stattfindenden Atelierkurses »Die Kunst zu leben« erst gar nicht zu Pinsel und Farbe greifen, war dann allerdings mit Feuereifer bei der Sache. Regelmäßig besucht er die Veranstaltungen der Initiative »Aktiv mit Demenz« zusammen mit seiner Frau. Dazu gehört ebenfalls eine Führung durch die Kunstsammlungen Böttcherstraße , die jeweils eine Woche vor dem Atelierkurs stattfindet. »Dabei kann man sich Anregungen für die eigene kreative Arbeit holen und erfährt Wissenswertes über Künstler«, erzählt Ingeborg Schumacher. Gesprächsstoff für zu Hause gab es aber auch nach dem Atelierkurs: Ehegatte Uwe zeigte sich erstaunt, was er nach einer Stunde aufs Papier gebracht hatte. »Ganz ehrlich – mein Bild ist doch das Schönste, oder?«, verabschiedete er sich augenzwinkernd aus dem Kurs. Die nächste Führung startet am 15. August um 16.30 Uhr im Paula Modersohn-Becker Museum, am 29. August wird ab 15.30 Uhr im Bamberger-Haus künstlerisch gearbeitet. ● Anmeldung im Paula Modersohn-Becker Museum, Tel.: 33 88-222
Seit Anfang Mai fällt die Altersstruktur im Stadtteilhaus Kattenesch ausgewogener aus: »Unser jüngster Gast ist ein Jahr alt, der älteste Bewohner 100«, freut sich Hausleiter Stefan Hubig. Das Familienbündnis e. V. – gegründet von der Sparkasse Bremen und der Bremer Heimstiftung – eröffnete in seiner Einrichtung eine Krippe namens »Wühlmäuse« für Kinder bis drei Jahre. Mit einem großen Fest wurden die Kleinen begrüßt, die ihrem Namen alle Ehre machten: Sie wuselten durch die Zimmer
und ließen sich den Käse aus der Küche schmecken – sehr zur Freude etlicher Senioren, die mit Geschenken vorbeigekommen waren. Der Kontakt zwischen Alt und Jung ist Konzept und wird bereits gelebt. Stefan Hubig, dessen Tochter übrigens die jüngste Wühlmaus ist: »Für viele Bewohner ist ein Krippenbesuch auf dem Weg zum Essen Ritual geworden. Einige bringen sich auch schon als Vorlese-Oma oder -Opa ein.« ●
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Service
Die Bremer Heimstiftung Stadtbereich Mitte
Stadtbereich Ost
Stadtteilhaus St. Remberti Hoppenbank 2/3 28203 Bremen
Lür Oltmann Domizil Riekestraße 2 28359 Bremen
Tel. 0421-36 02-0 Fax 0421-36 02-119
Tel. 0421-30 16-0
Haus im Viertel Auf der Kuhlen 1b 28203 Bremen Tel. 0421-33 49-0 Fax 0421-33 49-119
Stadtbereich Ost Stiftungsresidenz Marcusallee mit Villa am Deliusweg Marcusallee 39 28359 Bremen Tel. 0421-23 85-0 Fax 0421-23 85-619 Stiftungsresidenz Landhaus Horn Schwachhauser Heerstraße 264 28213 Bremen Tel. 0421-24 68-0 Fax 0421-24 68-119 Stiftungsresidenz Riensberg Riekestraße 2 28359 Bremen Tel. 0421-23 86-0 Fax 0421-23 86-119
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Stiftungsresidenz Luisental Brucknerstraße 15 28359 Bremen Tel. 0421-23 82-0 Fax 0421-23 82-119 Stiftungsresidenz Ichon-Park Oberneulander Landstraße 70 28355 Bremen Tel. 0421-25 77-0 Fax 0421-25 77-119 Emma Holler Domizil Oberneulander Landstraße 70 28355 Bremen Tel. 0421-30 16-0 Stiftungsdorf Hollergrund Im Hollergrund 61 28357 Bremen Tel. 0421-27 85-0 Fax 0421-27 85-119 Stiftungsdorf Borgfeld Daniel-Jacobs-Allee 1 28357 Bremen Tel. 0421-69 62 46 94 Fax 0421-69 62 46 95
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Wohnen – Pflege – Begegnen
Stadtbereich Ost
Stadtbereich West
Stiftungsdorf Osterholz Ellener Dorfstraße 3 28325 Bremen
Stiftungsdorf Walle Karl-Peters-Straße 74 28217 Bremen
Tel. 0421-42 88-0 Fax 0421-42 88-119
Tel. 0421-336 37-0 Fax 0421-336 37-119
Stiftungsdorf Hemelingen mit Pflege-Wohngemeinschaft Hillel und Bibliothekspunkt Diedrich-Wilkens-Straße 18 28309 Bremen
Stiftungsdorf Gröpelingen Elbinger Straße 6 28237 Bremen Tel. 0421-38 04-0 Fax 0421-38 04-119
Tel. 0421-41 04-0 Fax 0421-41 04-119
Nord
Stadtbereich Ost
A 270
Stiftungsdorf Arberger Mühle (Bezug ab Sommer 2012) Tel. 0421-69 69 59 99 mit Pflege-Wohngemeinschaft Arberger Heerstraße 90 a 28307 Bremen
A 27
Mitte West
Tel. 0421-32 55 50
Mitte
Süd Stadtteilhaus Blockdiek Mülheimer Straße 1-3 28327 Bremen
B 75
A1
Tel. 0421-43 79-088 Stadtteilhaus OTe Ludwigshafener Straße 6 28325 Bremen Tel. 0421-69 61-250
Ost
B6
Stiftungsresidenzen Stadtteilhäuser Stiftungsdörfer
le lädt ein zum rf Arberger Müh Das Stiftungsdo
Tür Tag der offenen 0 - 18.00 Uhr .0
+ 22. August,14 .0 Mittwoch, den 9.
WOHNEN MIT ZUKUNFT IN HISTORISCHER NACHBARSCHAFT Das Stiftungsdorf Arberger Mühle… …liegt mitten im historischen Ortskern Arbergens und verbindet ländlichen Charme mit zentraler Lage sowie modernem Wohnambiente. Selbstständig und sicher Der Name ist hier Programm, denn direkt zu Füßen des eindrucksvollen Baudenkmals Arberger Mühle stehen hier ab Sommer des Jahres 39 neue, großzügige Wohnungen für ältere Menschen zur Verfügung. Mit benutzerfreundlicher Technik ausgestattet, bieten sie ihren Bewohnern die Möglichkeit, selbstständig zu leben und zugleich ein beruhigendes Maß an Sicherheit. Im Mittelpunkt des Geschehens Spaziergänge und Radtouren sind rund um das Stiftungsdorf der Bremer Heimstiftung übrigens genauso möglich wie ein Besuch im Café, die schnelle Fahrt ins Stadtzentrum Bremens oder das Erleben kultureller Veranstaltungen. Zahlreiche Kooperationen tragen dazu bei, das Stiftungsdorf zu einem lebendigen Zentrum für alle Generationen zu machen, in dem Bewohner, Angehörige, Freunde und Nachbarn aus Arbergen ihren Alltag gemeinsam gestalten.
Bezugsfertig Sommer 2012!
Stiftungsdorf Arberger Mühle t Arberger Heerstraße 90 a t 28307 Bremen Kontakt: Sabine Bonjer t Telefon: 0421 – 69 69 59 99 t E-Mail: sabine.bonjer@bremer-heimstiftung.de