SAP-Niederlassung, St. Ingbert Verwaltungs- und Produktionsgebäude, Umkirch ECE Rhein-Galerie, Ludwigshafen Kindertagesstätte, Leipzig Kronthal-Schule, Kronberg im Taunus Kurhaus Grand Hotel Moderne, Ahrenshoop Medizinische Praxis pioh, Frechen
Brillux | Postfach 16 40 | 48005 Münster Tel. +49 (0)251 7188-8799 | Fax +49 (0)251 7188-439 | kontakt@brillux.de | www.brillux.de
2622/041/25/0611 8826.9651.0003
Max-Planck-Gymnasium, Lahr
Architektur Arch „20 Jahre Deutscher Fassadenpreis“ – für Brillux ein ganz großes und wichtiges Ereignis. Wir sind sehr stolz, über zwei Jahrzehnte den Anspruch des Preises von damals bis heute konsequent verfolgen zu können: Nämlich mit den guten und beispielhaft farbig gestalteten Projekten dazu beizutragen, die Qualität unserer gebauten Umwelt zu verbessern. Professor Jürgen Braun, Juryvorsitzender des Deutschen Fassadenpreises, blickt im Interview auf Seite 4 auf die Anfänge zurück, erläutert Veränderungen und unterstreicht den Anspruch, dass es ein harmonisches Zusammenspiel zwischen Architektur und Farbkonzept geben muss. Es sind immer wieder die einfachen Gebäude mit gedeckter Farbigkeit, die beim Deutschen Fassadenpreis ausgezeichnet wurden. Das ist die Farbigkeit in kleinen Dosen mit großer Wirkung. „Farbe in der Architektur darf nicht einem modischen Trend unterliegen“, dafür plädiert Alfred Schelenz, Projektpartner bei GATERMANN + SCHOSSIG Architekten, Köln in einem Interview auf Seite 64. Es geht bei der Planung immer um ein Gesamtkonzept, bei dem das Farbkonzept dann Teil des Gesamten ist und sich in gewisser Weise unterordnet. Dabei geht es primär nicht um das Farbgestalten, sondern um erlebbare Räume durch das Zusammenspiel von Material, Oberfläche, Temperatur, Gerüchen, Ausblicken und Lichteinfall. Farbe ist ein Aspekt, der die Dinge in gewünschter Richtung verstärken oder abschwächen kann. Auch in diesem Anspruch zeigen wir mit beispielhaft ausgewählten Projekten dieser 3. Ausgabe von colore, wie man mit „Farbe in der Architektur“ umgehen kann, zurückhaltend, kraftvoll, symbolhaft oder auch farbakzentuiert.
Brillux colore
1
Architektur Arch „20 Jahre Deutscher Fassadenpreis“ – für Brillux ein ganz großes und wichtiges Ereignis. Wir sind sehr stolz, über zwei Jahrzehnte den Anspruch des Preises von damals bis heute konsequent verfolgen zu können: Nämlich mit den guten und beispielhaft farbig gestalteten Projekten dazu beizutragen, die Qualität unserer gebauten Umwelt zu verbessern. Professor Jürgen Braun, Juryvorsitzender des Deutschen Fassadenpreises, blickt im Interview auf Seite 4 auf die Anfänge zurück, erläutert Veränderungen und unterstreicht den Anspruch, dass es ein harmonisches Zusammenspiel zwischen Architektur und Farbkonzept geben muss. Es sind immer wieder die einfachen Gebäude mit gedeckter Farbigkeit, die beim Deutschen Fassadenpreis ausgezeichnet wurden. Das ist die Farbigkeit in kleinen Dosen mit großer Wirkung. „Farbe in der Architektur darf nicht einem modischen Trend unterliegen“, dafür plädiert Alfred Schelenz, Projektpartner bei GATERMANN + SCHOSSIG Architekten, Köln in einem Interview auf Seite 64. Es geht bei der Planung immer um ein Gesamtkonzept, bei dem das Farbkonzept dann Teil des Gesamten ist und sich in gewisser Weise unterordnet. Dabei geht es primär nicht um das Farbgestalten, sondern um erlebbare Räume durch das Zusammenspiel von Material, Oberfläche, Temperatur, Gerüchen, Ausblicken und Lichteinfall. Farbe ist ein Aspekt, der die Dinge in gewünschter Richtung verstärken oder abschwächen kann. Auch in diesem Anspruch zeigen wir mit beispielhaft ausgewählten Projekten dieser 3. Ausgabe von colore, wie man mit „Farbe in der Architektur“ umgehen kann, zurückhaltend, kraftvoll, symbolhaft oder auch farbakzentuiert.
Brillux colore
1
Inhaltsverzeichnis
4-11 12-19 Farbe in der Architektur
Inhalt
52-57
26-31
58-63
2
Brillux colore
46-51
64-67
32-37
38-45
4
20 Jahre Deutscher Fassadenpreis Interview mit Prof. Jürgen Braun
12
SAP-Niederlassung, St. Ingbert
20
Verwaltungs- und Produktionsgebäude, Umkirch
26
ECE Rhein-Galerie, Ludwigshafen
32
Kindertagesstätte, Leipzig
38
Kronthal-Schule, Kronberg im Taunus
46
Kurhaus Grand Hotel Moderne, Ahrenshoop
52
Medizinische Praxis pioh, Frechen
58
Max-Planck-Gymnasium, Lahr
64
Interview mit Alfred Schelenz, GATERMANN + SCHOSSIG Architekten, Köln
68
Impressum Kontakt
20-25
Brillux colore
3
Inhaltsverzeichnis
4-11 12-19 Farbe in der Architektur
Inhalt
52-57
26-31
58-63
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Brillux colore
46-51
64-67
32-37
38-45
4
20 Jahre Deutscher Fassadenpreis Interview mit Prof. Jürgen Braun
12
SAP-Niederlassung, St. Ingbert
20
Verwaltungs- und Produktionsgebäude, Umkirch
26
ECE Rhein-Galerie, Ludwigshafen
32
Kindertagesstätte, Leipzig
38
Kronthal-Schule, Kronberg im Taunus
46
Kurhaus Grand Hotel Moderne, Ahrenshoop
52
Medizinische Praxis pioh, Frechen
58
Max-Planck-Gymnasium, Lahr
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Interview mit Alfred Schelenz, GATERMANN + SCHOSSIG Architekten, Köln
68
Impressum Kontakt
20-25
Brillux colore
3
20 Jahre Deutscher Fassadenpreis
20 Jahre Deutscher Fassadenpreis
Farbig dosiert statt bunt bebildert Auf zwanzig Jahre Fassadengeschichte kann der Deutsche Fassadenpreis von Brillux zurückblicken. Was sich in dieser Zeit getan hat, an der Fassade und beim Deutschen Fassadenpreis, verrät der Juryvorsitzende Prof. Jürgen Braun, Architekt und Professor für Baukonstruktion an der FH Mainz.
Prof. Jürgen Braun (im Vordergrund) bei der Jury-Beurteilung der eingereichten Arbeiten zum Deutschen Fassadenpreis
Was war damals, 1991, eigentlich das Anliegen
jedes Jahr mehr Einreichungen. 2010 waren es
Immer wieder ist die Fassade Kern architekto-
von Moden zu sein. Auch der Postmoderne
für den ersten Deutschen Fassadenpreis?
über 300 Projekte.
nischer Debatten, damals bei der ersten Aus-
begegnete man damals eher kritisch, diese kri-
lobung des Preises war es die Debatte um die
tische Distanz der Jury sorgte manches Mal für unbequeme Entscheidungen.
Das gleiche Anliegen, das ihm heute noch zugrunde liegt: Die Verbesserung der farbig gestal-
Woran liegt das?
Postmoderne. Wie versteht die Jury ihre Ent-
teten Umwelt. Der Preis sollte und soll mit dazu
Ich denke, die Bedeutung der Fassade und ihrer
scheidungen für die Preisträger, ist sie unab-
beitragen, die Qualität der gebauten Umwelt zu
Gestalt ist gewachsen, für die Architekten und für
hängig von architektonischen Positionen?
Zum Beispiel?
verbessern.
den Nutzer. Das Erscheinungsbild ist wichtiger ge-
Der Fassadenpreis wird durch die Jury entschie-
Wir haben immer wieder einfache Gebäude mit ge-
worden. Dazu standen mehr Fassadensanierungen
den, und das sind ja Architekten und Fachleute,
deckter Farbigkeit ausgezeichnet. Es ging um das
Und, war das Anliegen erfolgreich?
an, auch wegen neuer Anforderungen zur Energie-
welche die eingereichten Arbeiten beurteilen.
Zusammenspiel von Architektur und Farbkonzept,
Ja, sehr. Der Deutsche Fassadenpreis hat seitdem
einsparung, für viele eine gute Möglichkeit, einmal
Natürlich sind wir nicht frei von äußeren Einflüssen, die Farbigkeit in kleiner Dosis mit großer Wirkung.
eine steigende Reputation, er wird immer attrak-
über die Gestaltung der Fassade nachzudenken.
aber ich denke, das kann man schon sagen. Man
Bei einem Fassadenpreis, der sich mit Farbe be-
versucht seit der ersten Auslobung, unabhängig
schäftigt, stieß das manchmal auf Unverständnis.
tiver, bekannter und größer, und wir bekommen
4
Brillux colore
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20 Jahre Deutscher Fassadenpreis
20 Jahre Deutscher Fassadenpreis
Farbig dosiert statt bunt bebildert Auf zwanzig Jahre Fassadengeschichte kann der Deutsche Fassadenpreis von Brillux zurückblicken. Was sich in dieser Zeit getan hat, an der Fassade und beim Deutschen Fassadenpreis, verrät der Juryvorsitzende Prof. Jürgen Braun, Architekt und Professor für Baukonstruktion an der FH Mainz.
Prof. Jürgen Braun (im Vordergrund) bei der Jury-Beurteilung der eingereichten Arbeiten zum Deutschen Fassadenpreis
Was war damals, 1991, eigentlich das Anliegen
jedes Jahr mehr Einreichungen. 2010 waren es
Immer wieder ist die Fassade Kern architekto-
von Moden zu sein. Auch der Postmoderne
für den ersten Deutschen Fassadenpreis?
über 300 Projekte.
nischer Debatten, damals bei der ersten Aus-
begegnete man damals eher kritisch, diese kri-
lobung des Preises war es die Debatte um die
tische Distanz der Jury sorgte manches Mal für unbequeme Entscheidungen.
Das gleiche Anliegen, das ihm heute noch zugrunde liegt: Die Verbesserung der farbig gestal-
Woran liegt das?
Postmoderne. Wie versteht die Jury ihre Ent-
teten Umwelt. Der Preis sollte und soll mit dazu
Ich denke, die Bedeutung der Fassade und ihrer
scheidungen für die Preisträger, ist sie unab-
beitragen, die Qualität der gebauten Umwelt zu
Gestalt ist gewachsen, für die Architekten und für
hängig von architektonischen Positionen?
Zum Beispiel?
verbessern.
den Nutzer. Das Erscheinungsbild ist wichtiger ge-
Der Fassadenpreis wird durch die Jury entschie-
Wir haben immer wieder einfache Gebäude mit ge-
worden. Dazu standen mehr Fassadensanierungen
den, und das sind ja Architekten und Fachleute,
deckter Farbigkeit ausgezeichnet. Es ging um das
Und, war das Anliegen erfolgreich?
an, auch wegen neuer Anforderungen zur Energie-
welche die eingereichten Arbeiten beurteilen.
Zusammenspiel von Architektur und Farbkonzept,
Ja, sehr. Der Deutsche Fassadenpreis hat seitdem
einsparung, für viele eine gute Möglichkeit, einmal
Natürlich sind wir nicht frei von äußeren Einflüssen, die Farbigkeit in kleiner Dosis mit großer Wirkung.
eine steigende Reputation, er wird immer attrak-
über die Gestaltung der Fassade nachzudenken.
aber ich denke, das kann man schon sagen. Man
Bei einem Fassadenpreis, der sich mit Farbe be-
versucht seit der ersten Auslobung, unabhängig
schäftigt, stieß das manchmal auf Unverständnis.
tiver, bekannter und größer, und wir bekommen
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Brillux colore
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5
20 Jahre Deutscher Fassadenpreis
Fotos (17): Brillux
Auch das Parkhaus Engelenschanze in Münster wurde beim Deutschen Fassadenpreis prämiert
Das Einfamilienhaus in Lemgo überzeugte 2010 in der Kategorie „Energieeffiziente Fassadendämmung“ und bekam den 3. Preis
Wir mussten immer wieder neu herausfinden
„Die Bedeutung und Qualität von energetischen Fassaden nimmt zu …“
und erklären, wo der Unterschied zwischen bunt und farbig ist. Dabei ist es so, dass das Farb-
Fassadendämmung“ oder „Historische Gebäude
konzept nur mit einer guten Architektur zusammen-
und Stilfassaden“.
stehen kann und strukturell die architektonische Idee unterstützen muss. Selbst bei der Bewertung
Welche Tendenzen sehen Sie allgemein für die
spielt die Architektur daher eine große Rolle. Dieser
Fassade?
Preis soll keine bunten Bilder wiedergeben, sondern
Die Bedeutung und Qualität von energetischen
exemplarisch Architekturbeispiele zeigen, die mit
Fassaden nimmt zu, das zeigen die Projekteinrei-
ihrem Konzept und ihrer Fassade Schule machen.
chungen für diese Kategorie. Aber auch bei anderen realisierten Projekten kann man beobachten,
Aber Architektur und Fassade – ihre Aufgaben
dass die Fassadengestaltung sorgfältiger geplant
und Bilder werden immer mannigfaltiger. Wie
wird. Hier sehe ich immer mehr Qualität.
reagiert der Deutsche Fassadenpreis auf die zunehmende Komplexität?
Der Deutsche Fassadenpreis in weiteren zwanzig
Früher, als es noch weniger Einreichungen gab,
Jahren: Was wünschen Sie ihm?
beurteilte die Jury alle Projekte im Vergleich. Das
Na, in erster Linie hoffe ich, dass es ihn dann noch
würde den Projekten heute nicht gerecht werden,
gibt, und dass er darüber hinaus seine Bedeutung
wie soll man auch eine energetische Sanierung mit
noch ausbauen kann. Er ist auf einem guten Weg.
einem Neubau vergleichen? Deshalb sortieren wir
6
Brillux colore
seit einigen Jahren die Einreichungen in soge-
Herr Prof. Braun, herzlichen Dank für das
nannte Kategorien, zum Beispiel „Energieeffiziente
Gespräch.
Brillux colore
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20 Jahre Deutscher Fassadenpreis
Fotos (17): Brillux
Auch das Parkhaus Engelenschanze in Münster wurde beim Deutschen Fassadenpreis prämiert
Das Einfamilienhaus in Lemgo überzeugte 2010 in der Kategorie „Energieeffiziente Fassadendämmung“ und bekam den 3. Preis
Wir mussten immer wieder neu herausfinden
„Die Bedeutung und Qualität von energetischen Fassaden nimmt zu …“
und erklären, wo der Unterschied zwischen bunt und farbig ist. Dabei ist es so, dass das Farb-
Fassadendämmung“ oder „Historische Gebäude
konzept nur mit einer guten Architektur zusammen-
und Stilfassaden“.
stehen kann und strukturell die architektonische Idee unterstützen muss. Selbst bei der Bewertung
Welche Tendenzen sehen Sie allgemein für die
spielt die Architektur daher eine große Rolle. Dieser
Fassade?
Preis soll keine bunten Bilder wiedergeben, sondern
Die Bedeutung und Qualität von energetischen
exemplarisch Architekturbeispiele zeigen, die mit
Fassaden nimmt zu, das zeigen die Projekteinrei-
ihrem Konzept und ihrer Fassade Schule machen.
chungen für diese Kategorie. Aber auch bei anderen realisierten Projekten kann man beobachten,
Aber Architektur und Fassade – ihre Aufgaben
dass die Fassadengestaltung sorgfältiger geplant
und Bilder werden immer mannigfaltiger. Wie
wird. Hier sehe ich immer mehr Qualität.
reagiert der Deutsche Fassadenpreis auf die zunehmende Komplexität?
Der Deutsche Fassadenpreis in weiteren zwanzig
Früher, als es noch weniger Einreichungen gab,
Jahren: Was wünschen Sie ihm?
beurteilte die Jury alle Projekte im Vergleich. Das
Na, in erster Linie hoffe ich, dass es ihn dann noch
würde den Projekten heute nicht gerecht werden,
gibt, und dass er darüber hinaus seine Bedeutung
wie soll man auch eine energetische Sanierung mit
noch ausbauen kann. Er ist auf einem guten Weg.
einem Neubau vergleichen? Deshalb sortieren wir
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seit einigen Jahren die Einreichungen in soge-
Herr Prof. Braun, herzlichen Dank für das
nannte Kategorien, zum Beispiel „Energieeffiziente
Gespräch.
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20 Jahre Deutscher Fassadenpreis
Gesicht der Geschichte
8
Brillux colore
Das waren Zeiten des Umbruchs – damals, 1991.
jekten ein, und eine Jury aus fünf Fachleuten
Sowohl politisch – die Sowjetunion löst sich
beurteilte die Architektur und die Fassadenge-
endgültig auf – als auch architektonisch. Während
staltung, deren angemessene Farbigkeit, ihre
Frankfurt am Main mit seinem Museum für Moder-
bautypologische Zuordnung, ihre Einbindung in
ne Kunst von Hans Hollein noch die Postmoderne
Nachbarschaft, Umfeld und Landschaft sowie
feierte, begann man andernorts mit dekonstruk-
das Zusammenwirken der Bauteile, Werkstoffe
tivistischen Bauten, wie zum Beispiel Gehrys
und Farben. Seit dieser ersten Auslobung wurde
Guggenheim-Museum in Bilbao. Die Demontage
der Deutsche Fassadenpreis jedes Jahr beliebter,
der alten Weltordnung war gleichzeitig die Demon-
daher durften seit 1999 bundesweit auch – neben
tage alter Architekturvorstellungen und der Beginn
Handwerksbetrieben – Architekten und Planer ihre
einer neuen Architekturvielfalt.
Projekte einreichen. Im Laufe der Neunzigerjahre
Für Brillux war das genau die richtige Zeit für
versechsfachte sich die Zahl der eingereichten
die Auslobung des ersten Deutschen Fassaden-
Arbeiten. Weitere Fachleute – Architekten, Hoch-
preises. Brillux Kunden und Bauherren schickten
schullehrer und Vertreter der Fachmedien –
damals Dokumentationen zu 54 gebauten Pro-
ergänzten die Jury, um der steigenden Reputation
Brillux colore
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20 Jahre Deutscher Fassadenpreis
Gesicht der Geschichte
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Das waren Zeiten des Umbruchs – damals, 1991.
jekten ein, und eine Jury aus fünf Fachleuten
Sowohl politisch – die Sowjetunion löst sich
beurteilte die Architektur und die Fassadenge-
endgültig auf – als auch architektonisch. Während
staltung, deren angemessene Farbigkeit, ihre
Frankfurt am Main mit seinem Museum für Moder-
bautypologische Zuordnung, ihre Einbindung in
ne Kunst von Hans Hollein noch die Postmoderne
Nachbarschaft, Umfeld und Landschaft sowie
feierte, begann man andernorts mit dekonstruk-
das Zusammenwirken der Bauteile, Werkstoffe
tivistischen Bauten, wie zum Beispiel Gehrys
und Farben. Seit dieser ersten Auslobung wurde
Guggenheim-Museum in Bilbao. Die Demontage
der Deutsche Fassadenpreis jedes Jahr beliebter,
der alten Weltordnung war gleichzeitig die Demon-
daher durften seit 1999 bundesweit auch – neben
tage alter Architekturvorstellungen und der Beginn
Handwerksbetrieben – Architekten und Planer ihre
einer neuen Architekturvielfalt.
Projekte einreichen. Im Laufe der Neunzigerjahre
Für Brillux war das genau die richtige Zeit für
versechsfachte sich die Zahl der eingereichten
die Auslobung des ersten Deutschen Fassaden-
Arbeiten. Weitere Fachleute – Architekten, Hoch-
preises. Brillux Kunden und Bauherren schickten
schullehrer und Vertreter der Fachmedien –
damals Dokumentationen zu 54 gebauten Pro-
ergänzten die Jury, um der steigenden Reputation
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20 Jahre Deutscher Fassadenpreis
2008 gab es zum ersten Mal unterschiedliche Wettbewerbskategorien. In der Kategorie „Wohn- und Geschäftshäuser“ bekam das Berliner Stadthaus den 1. Preis
Die Kategorie „Industrie- und Gewerbebauten“ kam erstmalig 2009 hinzu. In diesem Jahr erhielt ein Firmengebäude aus Wuppertal den 1. Preis
Die EnEV veränderte vor allem die Alltagsarchitektur und damit die Fassaden in unseren Städten. des Wettbewerbs gerecht zu werden. Das zweite
Werten, mal nach zukünftig-nachhaltiger Wertig-
Weil hochwertige Architek-
Jahrzehnt des Deutschen Fassadenpreises war
keit. Den Pluralismus bekam auch die Jury des
tur immer mehr auch zum
wieder eines voller Umbrüche: Der 11. September
Deutschen Fassadenpreises zu spüren, denn der
Firmenimage wurde, kam 2009 noch die Kategorie
es 1991 nur drei Preisträger, sind es im letzten
2001 traumatisierte die Menschen und veränderte
Vergleich der Projekte fiel zunehmend schwerer.
„Industrie- und Gewerbebauten“ hinzu. Nicht nur
Jahr vierzehn gewesen. Insgesamt würdigte der
ihren Blick auf die Welt. Wie eng und gleichzeitig
So richtete Brillux 2008 zum ersten Mal unter-
die Suche nach Nachhaltigkeit, auch neue, gesetz-
Deutsche Fassadenpreis 238 Siegerobjekte mit
komplex die Kulturen global zusammenhängen,
schiedliche Wettbewerbskategorien ein, in denen
liche Auflagen zum Gebäudeenergieverbrauch,
insgesamt 284 150 € Preisgeld. Zum zwanzigsten
das wurde nicht nur in der politischen und wirt-
sich die Projekte messen ließen. „Wohn- und
die EnEV 2002 und ihre jeweils strengeren Neu-
Geburtstag des Deutschen Fassadenpreises
schaftlichen Weltkrise deutlich. Auch architekto-
Geschäftshäuser“ war eine Kategorie, eine
auflagen 2007 und 2009, veränderten vor allem
erhöhte Brillux noch einmal das Preisgeld auf
nisch gab es kaum mehr eindeutige Antworten,
weitere war „Öffentliche Gebäude“. Um den
die Alltagsarchitektur, und damit die Fassaden in
20 000 € und vergibt zusätzlich einen Förderpreis
stattdessen viele individuelle Lösungen, denen
vorbildlichen Umgang mit zahlreichen Denkmälern
unseren Städten. Daher lobte die Jury 2010 eine
für künstlerische und designbetonte Arbeiten.
meist die Suche nach einer neuen Ernsthaftigkeit,
in Deutschland ebenfalls zu würdigen, gab es die
Sonderkategorie aus: „Energieeffiziente Fassaden-
Erneut ist die Welt im Umbruch – spannend ist,
Beständigkeit und Zeitlosigkeit gleich war. So
Kategorie „Historische Gebäude und Stilfassa-
dämmung“.
ob und wie die Fassade im dritten Jahrzehnt des
präsentieren sich Architektur und Fassade
den“. Ein Sonderpreis rückte Rauminstallationen
Damit gibt es nun, zwanzig Jahre nach der ersten
Deutschen Fassadenpreises diese gesellschaft-
in Deutschland mal minimalistisch, mal rational-
und architektonische Skulpturen ins Blickfeld.
Auslobung, vier Wettbewerbskategorien, eine
lichen Veränderungen abbilden wird.
Sonderkategorie und einen Sonderpreis. Gab
Rosa Grewe, Darmstadt
funktionalistisch, mal auf der Suche nach alten
10
Brillux colore
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20 Jahre Deutscher Fassadenpreis
2008 gab es zum ersten Mal unterschiedliche Wettbewerbskategorien. In der Kategorie „Wohn- und Geschäftshäuser“ bekam das Berliner Stadthaus den 1. Preis
Die Kategorie „Industrie- und Gewerbebauten“ kam erstmalig 2009 hinzu. In diesem Jahr erhielt ein Firmengebäude aus Wuppertal den 1. Preis
Die EnEV veränderte vor allem die Alltagsarchitektur und damit die Fassaden in unseren Städten. des Wettbewerbs gerecht zu werden. Das zweite
Werten, mal nach zukünftig-nachhaltiger Wertig-
Weil hochwertige Architek-
Jahrzehnt des Deutschen Fassadenpreises war
keit. Den Pluralismus bekam auch die Jury des
tur immer mehr auch zum
wieder eines voller Umbrüche: Der 11. September
Deutschen Fassadenpreises zu spüren, denn der
Firmenimage wurde, kam 2009 noch die Kategorie
es 1991 nur drei Preisträger, sind es im letzten
2001 traumatisierte die Menschen und veränderte
Vergleich der Projekte fiel zunehmend schwerer.
„Industrie- und Gewerbebauten“ hinzu. Nicht nur
Jahr vierzehn gewesen. Insgesamt würdigte der
ihren Blick auf die Welt. Wie eng und gleichzeitig
So richtete Brillux 2008 zum ersten Mal unter-
die Suche nach Nachhaltigkeit, auch neue, gesetz-
Deutsche Fassadenpreis 238 Siegerobjekte mit
komplex die Kulturen global zusammenhängen,
schiedliche Wettbewerbskategorien ein, in denen
liche Auflagen zum Gebäudeenergieverbrauch,
insgesamt 284 150 € Preisgeld. Zum zwanzigsten
das wurde nicht nur in der politischen und wirt-
sich die Projekte messen ließen. „Wohn- und
die EnEV 2002 und ihre jeweils strengeren Neu-
Geburtstag des Deutschen Fassadenpreises
schaftlichen Weltkrise deutlich. Auch architekto-
Geschäftshäuser“ war eine Kategorie, eine
auflagen 2007 und 2009, veränderten vor allem
erhöhte Brillux noch einmal das Preisgeld auf
nisch gab es kaum mehr eindeutige Antworten,
weitere war „Öffentliche Gebäude“. Um den
die Alltagsarchitektur, und damit die Fassaden in
20 000 € und vergibt zusätzlich einen Förderpreis
stattdessen viele individuelle Lösungen, denen
vorbildlichen Umgang mit zahlreichen Denkmälern
unseren Städten. Daher lobte die Jury 2010 eine
für künstlerische und designbetonte Arbeiten.
meist die Suche nach einer neuen Ernsthaftigkeit,
in Deutschland ebenfalls zu würdigen, gab es die
Sonderkategorie aus: „Energieeffiziente Fassaden-
Erneut ist die Welt im Umbruch – spannend ist,
Beständigkeit und Zeitlosigkeit gleich war. So
Kategorie „Historische Gebäude und Stilfassa-
dämmung“.
ob und wie die Fassade im dritten Jahrzehnt des
präsentieren sich Architektur und Fassade
den“. Ein Sonderpreis rückte Rauminstallationen
Damit gibt es nun, zwanzig Jahre nach der ersten
Deutschen Fassadenpreises diese gesellschaft-
in Deutschland mal minimalistisch, mal rational-
und architektonische Skulpturen ins Blickfeld.
Auslobung, vier Wettbewerbskategorien, eine
lichen Veränderungen abbilden wird.
Sonderkategorie und einen Sonderpreis. Gab
Rosa Grewe, Darmstadt
funktionalistisch, mal auf der Suche nach alten
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SAP-Niederlassung, St. Ingbert
SAP-Niederlassung, St. Ingbert
Keine Konkurrenz Im saarländischen St. Ingbert hat der Software-Konzern SAP seine dortige campusartige Niederlassung erweitert. Maßgabe war dabei der Erhalt des einheitlichen, parkartigen Charakters des Areals, weswegen Homogenität eine zentrale Anforderung an die
Foto: Manuela Lilienthal
Oberflächen des Neubaus darstellte.
12
Brillux colore
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SAP-Niederlassung, St. Ingbert
SAP-Niederlassung, St. Ingbert
Keine Konkurrenz Im saarländischen St. Ingbert hat der Software-Konzern SAP seine dortige campusartige Niederlassung erweitert. Maßgabe war dabei der Erhalt des einheitlichen, parkartigen Charakters des Areals, weswegen Homogenität eine zentrale Anforderung an die
Foto: Manuela Lilienthal
Oberflächen des Neubaus darstellte.
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Brillux colore
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SAP-Niederlassung, St. Ingbert
Ein Verwaltungsneubau als Landschaftsrampe Der Nukleus des parkartigen Geländes ist eine
den vorhandenen Höhenversprung ausgenutzt und
alte herrschaftliche Villa aus der Gründerzeit. Um
den Verwaltungsneubau als Landschaftsrampe
diesen dreigeschossigen Bau herum entstanden,
inszeniert. Tatsächlich nimmt man – von Süd-
einhergehend mit dem enormen Wachstum des
westen kommend – zunächst nur das begrünte
Konzerns, immer weitere Dependancen. Trotz
Flachdach des Neubaus wahr. Es erhebt sich hier
einer großen stilistischen Vielfalt wuchsen die
tischartig vielleicht 90 cm über das Gelände – eine
Objekte zu einem respektablen Campusgelände
etwas über 100 m lange Rampe führt daneben
zusammen, das vor allem durch einen enormen
hinab. Obwohl diese Wegachse über den Neu-
Höhenversprung und einen alten Baumbestand
bau hinweg läuft, teilt sie die Erweiterung in zwei
gekennzeichnet ist. Das Areal blieb immer offen
Bereiche: Auf der linken, nordwestlichen Seite liegt
zugänglich und weist bis heute eine wichtige Ach-
der y-förmige, zweigeschossige Verwaltungsneu-
se zum Bahnhof auf, dessen Gleise auch das Areal
bau und rechts davon schließt sich der Kantinen-
nach Norden begrenzen. Der Stuttgarter Architekt
und Tagungsbereich an.
6 5
1 2 3 4 5 6
Doppelbüro Büro Open Space Luftraum Besprechung Servicepunkt Damenumkleide WC Damen
2
1 1
7 8 9 10 11 12
WC Herren Lager/ Küche Kühlraum Kühlraum Getränke Büro Spülküche
13 14 15 16 17 18
Küche Lager Tablettrückgabe Free-Flow-Bereich WC-Anlagen Bistro
7 8
8
9 9 9
1
Wolfgang Kergaßner hat
10 11 12
3 13
2
14
17 18
15
4
16
1
14
Alexander zur Brügge über eine schnelle Auffassungsgabe „Das besondere an Brillux ist deren qualifizierter, architektenbezogener Außendienst. Einerseits ist eine große Kompetenz für das Verständnis der Wünsche der Architekten vorhanden, auf der anderen Seite trifft man auf ein großes Engagement, diese planerischen Ziele hinsichtlich der Farbgebung auch umzusetzen. Für uns Architekten fällt so schon die erste Hürde weg, jemandem erklären Grundriss Ebene +3,74, M 1:1000 zu müssen, was wir mit einer Architektur überhaupt erreichen wollen. Zudem gesellt sich zu dieser
1 Doppelbüro 2 Büro Open Space schnellen Auffassungsgabe eine schnelle Umsetzung der vereinbarten Ziele. In St. Ingbert war es 3 Luftraum Besprechung unser Anliegen, den Bau mit einem Farbsystem zu realisieren. Sprich: einen einheitlichen Tonwert 4 Service Punkt 5 Damenumkleide und eine einheitliche Oberflächenanmutung zu erreichen, und das, obwohl unterschiedliche Farb6 WC Damen gründe vorhanden waren. Jetzt haben wir überall eine identische Farbe: Sowohl auf allen Beton7 WC Herren 8 Lager/ Küche oberflächen, ob diese nun innen oder außen sind, auf den inneren Gipskartondecken oder auf einer 9 Kühlraum Architekturbüro Professor Wofgang 10 Kühlraum Getränke Außenwand, die zusätzlich mit einem Wärmedämm-Verbundsystem versehen wurde.“ Kergaßner 11 Büro 12 Spülküche Brillux colore 13 Küche 14 Lager 15 Tablettrückgabe
Fotos: Roland Halbe, Stuttgart
Foto: Architekturbüro Professor Wolfgang Kergaßner, Ostfildern
Grundriss Ebene +3,74, M 1:1000
Grün und Weiß sind die dominanten Farben in dem Gebäude – in der Kantine sorgen sie für ein fröhliches Ambiente
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SAP-Niederlassung, St. Ingbert
Ein Verwaltungsneubau als Landschaftsrampe Der Nukleus des parkartigen Geländes ist eine
den vorhandenen Höhenversprung ausgenutzt und
alte herrschaftliche Villa aus der Gründerzeit. Um
den Verwaltungsneubau als Landschaftsrampe
diesen dreigeschossigen Bau herum entstanden,
inszeniert. Tatsächlich nimmt man – von Süd-
einhergehend mit dem enormen Wachstum des
westen kommend – zunächst nur das begrünte
Konzerns, immer weitere Dependancen. Trotz
Flachdach des Neubaus wahr. Es erhebt sich hier
einer großen stilistischen Vielfalt wuchsen die
tischartig vielleicht 90 cm über das Gelände – eine
Objekte zu einem respektablen Campusgelände
etwas über 100 m lange Rampe führt daneben
zusammen, das vor allem durch einen enormen
hinab. Obwohl diese Wegachse über den Neu-
Höhenversprung und einen alten Baumbestand
bau hinweg läuft, teilt sie die Erweiterung in zwei
gekennzeichnet ist. Das Areal blieb immer offen
Bereiche: Auf der linken, nordwestlichen Seite liegt
zugänglich und weist bis heute eine wichtige Ach-
der y-förmige, zweigeschossige Verwaltungsneu-
se zum Bahnhof auf, dessen Gleise auch das Areal
bau und rechts davon schließt sich der Kantinen-
nach Norden begrenzen. Der Stuttgarter Architekt
und Tagungsbereich an.
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Doppelbüro Büro Open Space Luftraum Besprechung Servicepunkt Damenumkleide WC Damen
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Grundriss Ebene +3,74, M 1:1000
Alexander zur Brügge über eine schnelle Auffassungsgabe „Das besondere an Brillux ist deren qualifizierter, architektenbezogener Außendienst. Einerseits ist eine große Kompetenz für das Verständnis der Wünsche der Architekten vorhanden, auf der anderen Seite trifft man auf ein großes Engagement, diese planerischen Ziele hinsichtlich der Farbgebung auch umzusetzen. Für uns Architekten fällt so schon die erste Hürde weg, jemandem erklären Grundriss Ebene +3,74, M 1:1000 zu müssen, was wir mit einer Architektur überhaupt erreichen wollen. Zudem gesellt sich zu dieser
1 Doppelbüro 2 Büro Open Space schnellen Auffassungsgabe eine schnelle Umsetzung der vereinbarten Ziele. In St. Ingbert war es 3 Luftraum Besprechung unser Anliegen, den Bau mit einem Farbsystem zu realisieren. Sprich: einen einheitlichen Tonwert 4 Service Punkt 5 Damenumkleide und eine einheitliche Oberflächenanmutung zu erreichen, und das, obwohl unterschiedliche Farb6 WC Damen gründe vorhanden waren. Jetzt haben wir überall eine identische Farbe: Sowohl auf allen Beton7 WC Herren 8 Lager/ Küche oberflächen, ob diese nun innen oder außen sind, auf den inneren Gipskartondecken oder auf einer 9 Kühlraum Architekturbüro Professor Wofgang 10 Kühlraum Getränke Außenwand, die zusätzlich mit einem Wärmedämm-Verbundsystem versehen wurde.“ Kergaßner 11 Büro 12 Spülküche Brillux colore 13 Küche 14 Lager 15 Tablettrückgabe
Fotos: Roland Halbe, Stuttgart
Foto: Architekturbüro Professor Wolfgang Kergaßner, Ostfildern
1
Grün und Weiß sind die dominanten Farben in dem Gebäude – in der Kantine sorgen sie für ein fröhliches Ambiente
Brillux colore
15
SAP-Niederlassung, St. Ingbert
Dieser geht in ein Bestandsgebäude über, dem ein
Ergänzend hierzu beschloss man, bei der Innen-
zweigeschossiger Quader mit einer Schrägfassade
raumgestaltung auf formales Dekor weitgehend
vorgelagert ist. In seinem Erdgeschoss ist dies der
zu verzichten, um nicht in Konkurrenz zur Natur zu
zentrale Speisesaal. Links neben der Kantine liegt
treten, weswegen man die Wände bewusst weiß
nun der neue Haupteingang. Er verbindet auf
ließ. Notwendige Zutaten, wie etwa Sitzecken oder
direktem Wege die freistehende, historische Villa
Geländer, wurden in Grün gehalten, womit sich
mit dem Neubau. Die unterschiedliche Nutzung der diese stimmig der parkartigen Aussicht unterGebäudeflügel ist auch an der Fassadengestaltung
ordnen. Die gestalterische Zurückhaltung in den
ablesbar: Während die Essensausgabe von außen
Bürobereichen fördert zudem die Individualität am
mit unbehandelter Tiroler Tanne blockhausartig
Arbeitsplatz. Es ist ausdrücklich erwünscht, dass
beplankt wurde, kennzeichnet den Bürotrakt eine
die Mitarbeiter ihren persönlichen Bereich
geschosshohe Glasfassade, unterbrochen von
mit Postern, Kalendern und Fotos dekorieren.
einem durchlaufenden Balkon.
Das Planungsbüro strebte an, das Weiß aller
Das architektonische Konzept zielte darauf, den
Flächen „gleich“ erscheinen zu lassen. Wichtig war
parkartigen Charakter inklusive des reichhal-
ihnen insbesondere eine Homogenität zwischen
tigen Baumbestandes zu erhalten und damit das
den inneren Decken und den außerhalb gelegenen
Gefühl, sich in der Natur zu befinden, auch in den
Untersichten der weiten Dachüberstände, welche
Innenräumen erfahrbar zu machen. Entsprechend
im Sommer eine passive Sonnenschutzfunktion
wurde eine maximale Verglasung der Büroflächen
haben.
angestrebt und ein y-förmiger Grundriss gewählt.
Ebenfalls war es den Architekten wichtig, dass
Die Geometrie ermöglicht eine Erschließung des
alle weißen Flächen, insbesondere alle Innenwän-
Gebäudes über einen zentralen Kern und schafft
de, eine identische Haptik aufweisen. Ihre Wahl
drei Gebäudeflügel, die sich relativ intensiv mit
fiel auf das stumpfmatte Super Latex ELF 3000.
der umgebenden Landschaft verzahnen lassen.
4 12
13
1 Eingang 2 Büro Open Space 3 Kopierraum 4 Schwachstrom 5 Besprechung 6 IT-Büro 7 IT-Leitung
8 IT-Sekretariat 9 Servicepunkt 10 Pausenfläche 11 WC-Anlagen 12 Providerraum 13 Batterieraum 14 USV-Raum 15 Serverraum 16 Technikraum
14 15
6
7 8 16
5
2
4
2
3
1
2
9 10
11
2
Die Bürobereiche bestechen durch gestalterische Zurückhaltung. Grüne Akzente ziehen sich durch das gesamte Gebäude
Grundriss Ebene +0.00, M 1:750
Grundriss Ebene +0.00, M 1:500
16
Brillux colore
1 2 3 4 5
Eingang Büro Open Space Kopierraum Schwachstrom Besprechung
Brillux colore
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SAP-Niederlassung, St. Ingbert
Dieser geht in ein Bestandsgebäude über, dem ein
Ergänzend hierzu beschloss man, bei der Innen-
zweigeschossiger Quader mit einer Schrägfassade
raumgestaltung auf formales Dekor weitgehend
vorgelagert ist. In seinem Erdgeschoss ist dies der
zu verzichten, um nicht in Konkurrenz zur Natur zu
zentrale Speisesaal. Links neben der Kantine liegt
treten, weswegen man die Wände bewusst weiß
nun der neue Haupteingang. Er verbindet auf
ließ. Notwendige Zutaten, wie etwa Sitzecken oder
direktem Wege die freistehende, historische Villa
Geländer, wurden in Grün gehalten, womit sich
mit dem Neubau. Die unterschiedliche Nutzung der diese stimmig der parkartigen Aussicht unterGebäudeflügel ist auch an der Fassadengestaltung
ordnen. Die gestalterische Zurückhaltung in den
ablesbar: Während die Essensausgabe von außen
Bürobereichen fördert zudem die Individualität am
mit unbehandelter Tiroler Tanne blockhausartig
Arbeitsplatz. Es ist ausdrücklich erwünscht, dass
beplankt wurde, kennzeichnet den Bürotrakt eine
die Mitarbeiter ihren persönlichen Bereich
geschosshohe Glasfassade, unterbrochen von
mit Postern, Kalendern und Fotos dekorieren.
einem durchlaufenden Balkon.
Das Planungsbüro strebte an, das Weiß aller
Das architektonische Konzept zielte darauf, den
Flächen „gleich“ erscheinen zu lassen. Wichtig war
parkartigen Charakter inklusive des reichhal-
ihnen insbesondere eine Homogenität zwischen
tigen Baumbestandes zu erhalten und damit das
den inneren Decken und den außerhalb gelegenen
Gefühl, sich in der Natur zu befinden, auch in den
Untersichten der weiten Dachüberstände, welche
Innenräumen erfahrbar zu machen. Entsprechend
im Sommer eine passive Sonnenschutzfunktion
wurde eine maximale Verglasung der Büroflächen
haben.
angestrebt und ein y-förmiger Grundriss gewählt.
Ebenfalls war es den Architekten wichtig, dass
Die Geometrie ermöglicht eine Erschließung des
alle weißen Flächen, insbesondere alle Innenwän-
Gebäudes über einen zentralen Kern und schafft
de, eine identische Haptik aufweisen. Ihre Wahl
drei Gebäudeflügel, die sich relativ intensiv mit
fiel auf das stumpfmatte Super Latex ELF 3000.
der umgebenden Landschaft verzahnen lassen.
4 12
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1 Eingang 2 Büro Open Space 3 Kopierraum 4 Schwachstrom 5 Besprechung 6 IT-Büro 7 IT-Leitung
8 IT-Sekretariat 9 Servicepunkt 10 Pausenfläche 11 WC-Anlagen 12 Providerraum 13 Batterieraum 14 USV-Raum 15 Serverraum 16 Technikraum
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7 8 16
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9 10
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Die Bürobereiche bestechen durch gestalterische Zurückhaltung. Grüne Akzente ziehen sich durch das gesamte Gebäude
Grundriss Ebene +0.00, M 1:750
Grundriss Ebene +0.00, M 1:500
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Brillux colore
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Eingang Büro Open Space Kopierraum Schwachstrom Besprechung
Brillux colore
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SAP-Niederlassung, St. Ingbert
Überall ein optimaler Farbverlauf Diese besonders abriebfeste weiße Wandfarbe war jedoch auf verschiedenen Untergründen zu applizieren: Da waren die aussteifenden Wände des Gebäudekerns aus Beton sowie die schlanken Betonsäulen. Es gab aber auch die eingestellten, nicht tragenden Wände aus Gipskarton und das abgehängte Deckensystem aus gelochtem Gipskarton. Grundsätzlich wurde die weiße Farbe nicht gerollt, sondern nur gespritzt. Nur so war überall ein optimaler Farbverlauf zu erreichen. Zudem wurde auf den Gipskartonflächen und auch auf dem hölzernen Korpus des mit Acryllack grün lackierten Luftraumgeländers zuvor ein Glasfaservlies zur Rissvermeidung aufgebracht. Während im Außenbereich auf die Betonflächen der Dachuntersichten das Betonfinish 839 appliziert wurde, erhielten die wenigen Wandflächen ein hochwirksames Wärmedämm-Verbundsystem. Hier kam das WDV-System Qju zum Einsatz. Insbesondere durch das Farbplanungssystem Scala war es möglich, auf allen Farbflächen einen einheitlichen Farbton zu erzielen. Bedingt durch die fast abstrakte Homogenität wirkt der Kontrast zur Natur der umgebenden Parklandschaft noch eindrucksvoller, insbesondere wenn man in dem Neubau steht. Robert Mehl, Aachen
Durch großzügige Verglasungen hat man in den meisten Bereichen des Gebäudes einen direkten Bezug zur Parkanlage
Projektdaten Brillux Produkte Sensocryl ELF 268, Aqualoma ELF 202, Super Latex ELF 3000, Latexfarbe ELF 992, Rapidvlies 1525, CreaGlas Gewebe Profession 2319, CreaGlas Gewebe VG, Spritzspachtel SR 1880, Fugen- und Wandspachtel 1875, 2K-PUR-Acryl Seidenglanzlack 5741, WDV-System Qju, Acryl-Fassadenfarbe 100 in Protect-Qualität
18
Brillux colore
Objekt SAP – Haus im Park
Ausführende Malerbetriebe
Standort St. Ingbert
Innen: Malerwerkstätten M. Dörr GmbH, St. Ingbert;
Bauherr SAP Deutschland AG & Co. KG, Walldorf
Malerbetrieb Michael Hall, St. Ingbert
Architekt Architekturbüro Professor Wolfgang Kergaßner,
Außen (WDVS): Hans Jung GmbH Malerbetrieb Bauten-
Ostfildern
schutz, St. Ingbert
Projektleitung Alexander zur Brügge, Mike Herud
Technische Berater Brillux Sabine Reith, NL Stuttgart,
Mitarbeit Alexander Lang, Bettina Schuster, Tanja Thomae,
Martin Bennewitz, NL Saarbrücken
Philipp Schönen, Mike Müller, Sandra Neubauer
Nutzfläche 2 519 m²
Bauleitung Peter Gross GmbH & Co. KG, St. Ingbert
Brutto-Geschossfläche BGF 4 189 m²
Tragwerksplanung Pfefferkorn Ingenieure, Stuttgart
Brutto-Rauminhalt BRI 16 723 m³
Der parkartige Charakter wurde auch auf das architektonische Konzept übertragen
Brillux colore
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SAP-Niederlassung, St. Ingbert
Überall ein optimaler Farbverlauf Diese besonders abriebfeste weiße Wandfarbe war jedoch auf verschiedenen Untergründen zu applizieren: Da waren die aussteifenden Wände des Gebäudekerns aus Beton sowie die schlanken Betonsäulen. Es gab aber auch die eingestellten, nicht tragenden Wände aus Gipskarton und das abgehängte Deckensystem aus gelochtem Gipskarton. Grundsätzlich wurde die weiße Farbe nicht gerollt, sondern nur gespritzt. Nur so war überall ein optimaler Farbverlauf zu erreichen. Zudem wurde auf den Gipskartonflächen und auch auf dem hölzernen Korpus des mit Acryllack grün lackierten Luftraumgeländers zuvor ein Glasfaservlies zur Rissvermeidung aufgebracht. Während im Außenbereich auf die Betonflächen der Dachuntersichten das Betonfinish 839 appliziert wurde, erhielten die wenigen Wandflächen ein hochwirksames Wärmedämm-Verbundsystem. Hier kam das WDV-System Qju zum Einsatz. Insbesondere durch das Farbplanungssystem Scala war es möglich, auf allen Farbflächen einen einheitlichen Farbton zu erzielen. Bedingt durch die fast abstrakte Homogenität wirkt der Kontrast zur Natur der umgebenden Parklandschaft noch eindrucksvoller, insbesondere wenn man in dem Neubau steht. Robert Mehl, Aachen
Durch großzügige Verglasungen hat man in den meisten Bereichen des Gebäudes einen direkten Bezug zur Parkanlage
Projektdaten Brillux Produkte Sensocryl ELF 268, Aqualoma ELF 202, Super Latex ELF 3000, Latexfarbe ELF 992, Rapidvlies 1525, CreaGlas Gewebe Profession 2319, CreaGlas Gewebe VG, Spritzspachtel SR 1880, Fugen- und Wandspachtel 1875, 2K-PUR-Acryl Seidenglanzlack 5741, WDV-System Qju, Acryl-Fassadenfarbe 100 in Protect-Qualität
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Brillux colore
Objekt SAP – Haus im Park
Ausführende Malerbetriebe
Standort St. Ingbert
Innen: Malerwerkstätten M. Dörr GmbH, St. Ingbert;
Bauherr SAP Deutschland AG & Co. KG, Walldorf
Malerbetrieb Michael Hall, St. Ingbert
Architekt Architekturbüro Professor Wolfgang Kergaßner,
Außen (WDVS): Hans Jung GmbH Malerbetrieb Bauten-
Ostfildern
schutz, St. Ingbert
Projektleitung Alexander zur Brügge, Mike Herud
Technische Berater Brillux Sabine Reith, NL Stuttgart,
Mitarbeit Alexander Lang, Bettina Schuster, Tanja Thomae,
Martin Bennewitz, NL Saarbrücken
Philipp Schönen, Mike Müller, Sandra Neubauer
Nutzfläche 2 519 m²
Bauleitung Peter Gross GmbH & Co. KG, St. Ingbert
Brutto-Geschossfläche BGF 4 189 m²
Tragwerksplanung Pfefferkorn Ingenieure, Stuttgart
Brutto-Rauminhalt BRI 16 723 m³
Der parkartige Charakter wurde auch auf das architektonische Konzept übertragen
Brillux colore
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Verwaltungs- und Produktionsgebäude, Umkirch
Verwaltungs- und Produktionsgebäude, Umkirch
Scharf gezeichnet Gute Architektur ist gutes Marketing. Der Satz gilt auch im Kleinen. Mit seiner markanten Architektur ist der neue Unternehmenssitz der Kramer GmbH Aushängeschild und schafft Identität für die
Foto: Boris Ott
Mitarbeiter.
20
Brillux colore
Brillux colore
21
Verwaltungs- und Produktionsgebäude, Umkirch
Verwaltungs- und Produktionsgebäude, Umkirch
Scharf gezeichnet Gute Architektur ist gutes Marketing. Der Satz gilt auch im Kleinen. Mit seiner markanten Architektur ist der neue Unternehmenssitz der Kramer GmbH Aushängeschild und schafft Identität für die
Foto: Boris Ott
Mitarbeiter.
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Brillux colore
Brillux colore
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Verwaltungs- und Produktionsgebäude, Umkirch
2 3
2
Plattenlager
3
2
Arbeitsplatten
5 1
6
4
4 Tel
1 Foyer 2 Büroräume 3 Besprechung 4 Zugang Halle 5 Sekretariat 6 Luftraum
2 3
3
Werkzeugraum
Grundriss EG, M 1:750
Grundriss OG, M 1:750
Grundriss EG, M 1:750
Grundriss OG, M 1:750
1 Foyer 2 Büroräume 3 Besprechung 4 Zugang Halle 5 Sekretariat Beispiele für die imagefördernde Wirkung guter 6 Luftraum
gestalten, entstand ein individuelles Ensemble, das
Architektur gibt es im Großen wie im Kleinen viele.
Kunden repräsentativ empfängt und im Inneren
Gerade in mittelständischen Betrieben kann sie
von hoher Wertschätzung der Mitarbeiter zeugt.
zudem für Identifikation sorgen und so die Kultur
Die Neubauten sind mitten auf freier Fläche am
eines Unternehmens positiv prägen. Mit diesem
Ortsrand des Freiburger Vororts Umkirch angesie-
Gedanken der Geschäftsführung im Hintergrund
delt. Dem Wunsch des Bauherrn entsprechend,
entwickelte sich bei Entwurf und Planung des neu-
sollten sich die beiden Bauteile klar voneinander
en Firmensitzes der Kramer GmbH ein fruchtbares
abgrenzen und stehen nun in ihrer Form in deut-
Miteinander mit a plus architekten aus Kirchzarten.
lichem Gegensatz zueinander. Die flächenmäßig
Aus der eher banalen Aufgabe, eine Produktions-
größere Produktionshalle hält sich mit schlichter
halle mit angegliedertem Verwaltungsbau zu
Form und einer unauffälligen Fassade aus Aluminium-Sandwichelementen
Imagefördernde Wirkung guter Architektur
dezent im Hintergrund. Vor dieser Kulisse tritt der leuchtend weiß verputzte
Frank Rosenkranz über klare Konturen „Die von außen klar ablesbare Abgrenzung zwischen Produktion und Verwaltung war dem Bauherrn besonders wichtig. Deshalb ist die Produktionshalle als schlichter kubischer Bau mit dezenter Aluminiumfassade gestaltet, Foto: a plus architekten, Kirchzarten
die sich unauffällig in die Landschaft einfügt. Davon hebt sich die dynamische Form des weißen Verwaltungsbaus leuchtend ab. Fotos: Fotodesign Nielsen, Freiburg
Die Farbe Weiß spielt für die angestrebte Wirkung eine entscheidende Rolle. Unser Ziel war es, einen kristallinen Körper herauszuschleifen. Daraus resultieren auch die schrägen Kanten. Für die gewünschte Wirkung experimentierten wir im Vorfeld mit unterschiedlichen Farben – beispielsweise mit Rot, aber da verwischten die Konturen. Nur mit einem reinen unverfälschten Weiß gelang es, die Scharfkantigkeit und das Skulpturale des Baukörpers so definiert herauszuarbeiten. Damit das Gebäude in jedem Licht wie aus einem Guss wirkt, ließen wir zusätzlich die a plus architekten
22
Brillux colore
Schauseite nach Westen komplett an einem Tag verputzen.“
Der Besprechungsraum im Obergeschoss öffnet sich großzügig mit einer Glasfassade über die gesamte Breite
Brillux colore
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Verwaltungs- und Produktionsgebäude, Umkirch
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Plattenlager
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Arbeitsplatten
5
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Tel
1 Foyer 2 Büroräume 3 Besprechung 4 Zugang Halle 5 Sekretariat 6 Luftraum
2 3
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Werkzeugraum
Grundriss EG, M 1:750
Grundriss OG, M 1:750
Grundriss EG, M 1:750
Grundriss OG, M 1:750
1 Foyer 2 Büroräume 3 Besprechung 4 Zugang Halle 5 Sekretariat Beispiele für die imagefördernde Wirkung guter 6 Luftraum
gestalten, entstand ein individuelles Ensemble, das
Architektur gibt es im Großen wie im Kleinen viele.
Kunden repräsentativ empfängt und im Inneren
Gerade in mittelständischen Betrieben kann sie
von hoher Wertschätzung der Mitarbeiter zeugt.
zudem für Identifikation sorgen und so die Kultur
Die Neubauten sind mitten auf freier Fläche am
eines Unternehmens positiv prägen. Mit diesem
Ortsrand des Freiburger Vororts Umkirch angesie-
Gedanken der Geschäftsführung im Hintergrund
delt. Dem Wunsch des Bauherrn entsprechend,
entwickelte sich bei Entwurf und Planung des neu-
sollten sich die beiden Bauteile klar voneinander
en Firmensitzes der Kramer GmbH ein fruchtbares
abgrenzen und stehen nun in ihrer Form in deut-
Miteinander mit a plus architekten aus Kirchzarten.
lichem Gegensatz zueinander. Die flächenmäßig
Aus der eher banalen Aufgabe, eine Produktions-
größere Produktionshalle hält sich mit schlichter
halle mit angegliedertem Verwaltungsbau zu
Form und einer unauffälligen Fassade aus Aluminium-Sandwichelementen
Imagefördernde Wirkung guter Architektur
dezent im Hintergrund. Vor dieser Kulisse tritt der leuchtend weiß verputzte
Frank Rosenkranz über klare Konturen „Die von außen klar ablesbare Abgrenzung zwischen Produktion und Verwaltung war dem Bauherrn besonders wichtig. Deshalb ist die Produktionshalle als schlichter kubischer Bau mit dezenter Aluminiumfassade gestaltet, Foto: a plus architekten, Kirchzarten
die sich unauffällig in die Landschaft einfügt. Davon hebt sich die dynamische Form des weißen Verwaltungsbaus leuchtend ab. Fotos: Fotodesign Nielsen, Freiburg
Die Farbe Weiß spielt für die angestrebte Wirkung eine entscheidende Rolle. Unser Ziel war es, einen kristallinen Körper herauszuschleifen. Daraus resultieren auch die schrägen Kanten. Für die gewünschte Wirkung experimentierten wir im Vorfeld mit unterschiedlichen Farben – beispielsweise mit Rot, aber da verwischten die Konturen. Nur mit einem reinen unverfälschten Weiß gelang es, die Scharfkantigkeit und das Skulpturale des Baukörpers so definiert herauszuarbeiten. Damit das Gebäude in jedem Licht wie aus einem Guss wirkt, ließen wir zusätzlich die a plus architekten
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Brillux colore
Schauseite nach Westen komplett an einem Tag verputzen.“
Der Besprechungsraum im Obergeschoss öffnet sich großzügig mit einer Glasfassade über die gesamte Breite
Brillux colore
23
Verwaltungs- und Produktionsgebäude, Umkirch
Verwaltungsbau strahlend hervor. Das zweige-
Nahezu hierarchielos hohe Qualität aller Arbeitsplätze
schossige Gebäude erstreckt sich leicht schräg
wurden. Auch das Innere wird durch klare Linien
gestellt an der Westseite der Halle. Zwei Knicke
und die Hochwertigkeit der eingesetzten Materialien
im Grundriss teilen es in drei Abschnitte, die den
bestimmt. Glas, Sichtbetondecken und Putzflä-
drei Geschäftsbereichen des Bauherrn zugeordnet
chen sind in bewusstem Kontrast zu Holzböden,
werden. Dadurch entsteht im Norden ein größerer
Teppich und Fliesen gegenübergestellt. In der Flä-
Innenhof zwischen beiden Bauten, während sie im
che ist deren Farbigkeit dezent gehalten. Bewusst
Süden verbunden sind. Der Schauseite im Westen,
gesetzte Akzente wie einzelne Möbeloberflächen
von der aus man das Gebäude betritt, verleihen
aus rötlichem Holz wirken umso mehr. Großzügige
die beiden Knicke deutliche Dynamik. Verstärkt
Verglasung sorgt für eine lichte Atmosphäre und ist
wird sie noch durch die abgeschrägten Wände im
Bestandteil des nachhaltigen Energiekonzeptes.
Süden und Norden und den tiefen Rücksprung im
Der hohe Stellenwert der Mitarbeiter zeigt sich in
südlichen Bereich des Erdgeschosses: Das hier
der nahezu hierarchielos hohen Qualität aller Ar-
auskragende Obergeschoss – von nur einer Stütze
beitsplätze in Sachen Ergonomie und Ausstattung.
getragen – scheint zu schweben. Bewusst wählten
Die Schokoladenseite im Süden ist repräsentativen
die Architekten als Fassadenoberfläche einen wei-
Zwecken vorbehalten. Im Erdgeschoss befinden
ßen Putz – er betont die Scharfkantigkeit des Bau-
sich die Ausstellungsräume. Ein Stockwerk höher
körpers. Licht und Schatten stehen in deutlichem
gewährt die Glasfassade im Besprechungsraum ei-
Kontrast zueinander. Die homogene Oberfläche
nen eindrucksvollen Ausblick in den Schwarzwald.
verleiht dem Bau die Wirkung eines kristallinen
Ulrike Sengmüller, München
Monoliths, in den Öffnungen eingeschnitten Der Firmenname befindet sich dezent auf einer Art Betonskulptur am Zugang zum Haupteingang
Projektdaten Objekt Neubau Verwaltungs- und Produktionsgebäude
Konstruktionsart Halle: Stahlbetonstützen und Holzbinder,
KRAMER GmbH
Verwaltung: Stahlbetonwände, -stützen und -decken
Standort Umkirch
Ausführender Malerbetrieb Malermeister Föhrenbach, Denzlingen;
Brillux Produkte WDV-System I, Silcosil KR K2 3674 in Protect-Qualität, WDV-System III,
Bauherr KRAMER GmbH Kühlraumbau und Ladenbau
WDVS: Heinrich Schmid GmbH & Co. KG, Eschbach
Mineral-Leichtputz KR K2 3664, Silikat-Finish 1811 in Protect-Qualität
Architekt/Innenarchitekt a plus architekten, Kirchzarten
Technischer Berater Brillux Marc Behrendt, NL Freiburg
Bauleitung Frank Rosenkranz, a plus architekten, Kirchzarten
Nutzfläche 4 400 m²
Tragwerksplanung Ingenieurgruppe Bauen, Freiburg
Brutto-Geschossfläche BGF 5 283 m² Brutto-Rauminhalt BRI 33 435 m³
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Brillux colore
Der Verwaltungsbau bildet in seiner Form einen kristallinen Körper
Brillux colore
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Verwaltungs- und Produktionsgebäude, Umkirch
Verwaltungsbau strahlend hervor. Das zweige-
Nahezu hierarchielos hohe Qualität aller Arbeitsplätze
schossige Gebäude erstreckt sich leicht schräg
wurden. Auch das Innere wird durch klare Linien
gestellt an der Westseite der Halle. Zwei Knicke
und die Hochwertigkeit der eingesetzten Materialien
im Grundriss teilen es in drei Abschnitte, die den
bestimmt. Glas, Sichtbetondecken und Putzflä-
drei Geschäftsbereichen des Bauherrn zugeordnet
chen sind in bewusstem Kontrast zu Holzböden,
werden. Dadurch entsteht im Norden ein größerer
Teppich und Fliesen gegenübergestellt. In der Flä-
Innenhof zwischen beiden Bauten, während sie im
che ist deren Farbigkeit dezent gehalten. Bewusst
Süden verbunden sind. Der Schauseite im Westen,
gesetzte Akzente wie einzelne Möbeloberflächen
von der aus man das Gebäude betritt, verleihen
aus rötlichem Holz wirken umso mehr. Großzügige
die beiden Knicke deutliche Dynamik. Verstärkt
Verglasung sorgt für eine lichte Atmosphäre und ist
wird sie noch durch die abgeschrägten Wände im
Bestandteil des nachhaltigen Energiekonzeptes.
Süden und Norden und den tiefen Rücksprung im
Der hohe Stellenwert der Mitarbeiter zeigt sich in
südlichen Bereich des Erdgeschosses: Das hier
der nahezu hierarchielos hohen Qualität aller Ar-
auskragende Obergeschoss – von nur einer Stütze
beitsplätze in Sachen Ergonomie und Ausstattung.
getragen – scheint zu schweben. Bewusst wählten
Die Schokoladenseite im Süden ist repräsentativen
die Architekten als Fassadenoberfläche einen wei-
Zwecken vorbehalten. Im Erdgeschoss befinden
ßen Putz – er betont die Scharfkantigkeit des Bau-
sich die Ausstellungsräume. Ein Stockwerk höher
körpers. Licht und Schatten stehen in deutlichem
gewährt die Glasfassade im Besprechungsraum ei-
Kontrast zueinander. Die homogene Oberfläche
nen eindrucksvollen Ausblick in den Schwarzwald.
verleiht dem Bau die Wirkung eines kristallinen
Ulrike Sengmüller, München
Monoliths, in den Öffnungen eingeschnitten Der Firmenname befindet sich dezent auf einer Art Betonskulptur am Zugang zum Haupteingang
Projektdaten Objekt Neubau Verwaltungs- und Produktionsgebäude
Konstruktionsart Halle: Stahlbetonstützen und Holzbinder,
KRAMER GmbH
Verwaltung: Stahlbetonwände, -stützen und -decken
Standort Umkirch
Ausführender Malerbetrieb Malermeister Föhrenbach, Denzlingen;
Brillux Produkte WDV-System I, Silcosil KR K2 3674 in Protect-Qualität, WDV-System III,
Bauherr KRAMER GmbH Kühlraumbau und Ladenbau
WDVS: Heinrich Schmid GmbH & Co. KG, Eschbach
Mineral-Leichtputz KR K2 3664, Silikat-Finish 1811 in Protect-Qualität
Architekt/Innenarchitekt a plus architekten, Kirchzarten
Technischer Berater Brillux Marc Behrendt, NL Freiburg
Bauleitung Frank Rosenkranz, a plus architekten, Kirchzarten
Nutzfläche 4 400 m²
Tragwerksplanung Ingenieurgruppe Bauen, Freiburg
Brutto-Geschossfläche BGF 5 283 m² Brutto-Rauminhalt BRI 33 435 m³
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Brillux colore
Der Verwaltungsbau bildet in seiner Form einen kristallinen Körper
Brillux colore
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ECE Rhein-Galerie, Ludwigshafen
ECE Rhein-Galerie, Ludwigshafen
Architektur mit Symbolkraft Urbane Standorte und eine nachhaltige Bauweise liegen bei Shoppingcentern im Trend. Das mit dem DGNB Zertifikat in Gold ausgezeichnete ECE-Einkaufszentrum in Ludwigshafen
Foto: Martin Abegglen
besticht durch ein st채dtebauliches Gesamtkonzept und akzentreiche Raumgestaltung.
26
Brillux colore
Brillux colore
27
ECE Rhein-Galerie, Ludwigshafen
ECE Rhein-Galerie, Ludwigshafen
Architektur mit Symbolkraft Urbane Standorte und eine nachhaltige Bauweise liegen bei Shoppingcentern im Trend. Das mit dem DGNB Zertifikat in Gold ausgezeichnete ECE-Einkaufszentrum in Ludwigshafen
Foto: Martin Abegglen
besticht durch ein st채dtebauliches Gesamtkonzept und akzentreiche Raumgestaltung.
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Brillux colore
Brillux colore
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ECE Rhein-Galerie, Ludwigshafen
Gigantisches weißes Membrandach
neuen Rheinpromenaden und den großzügig gestalteten Rheinufertreppen ein attraktiver Stadtplatz geschaffen, der bei
schönem Wetter zum Verweilen und Flanieren Am eindrucksvollsten zeigt sich die Rhein-Galerie
am Wasser einlädt. Auf 300 m Länge, 10 m Breite
von den beiden Brücken, welche die Stadt
und zwei Ebenen verbindet die Mall 130 Shops
Mannheim mit dem Ludwigshafener Rheinufer
mit insgesamt 30 000 m² Verkaufsfläche. Elliptisch
verbinden: Denn das mehr als 400 m lange Ein-
geformte und gegeneinander leicht verdrehte
kaufszentrum wird von einem gigantischen weißen
Glasdach-Rotunden ermöglichen in unterschied-
Membrandach überspannt, das seit der Eröffnung
lichen Höhen den Blickbezug zu Dach und Himmel
des Einkaufscenters im September 2010 schon zu
und bringen viel natürliches Licht in die Einkaufs-
einem Symbol für die Ludwigshafener Innenstadt
welt. Ellipsoide Lichthöfe, zum Teil ineinander-
geworden ist. Die monumentale Großform wird
greifend, weiten die Mall zu zentralen Plätzen und
von den wellenförmigen Bögen des auf einer
schaffen ein mehrgeschossiges Raumerlebnis.
Stahlkonstruktion ruhenden Dachsegels rhyth-
Schiffbauchähnliche, kunstvoll mit venezianischer
misch gegliedert und lenkt die Gedanken des
Spachteltechnik geglättete Brückenelemente ver-
Betrachters sofort auf die Themen Wasser, Fluss
binden die Galerien im Obergeschoss miteinander.
und Schifffahrt.
Vier Fahrtreppen dienen der Vertikalerschließung
Mit ihrem Eingangsbereich orientiert sich die
und leiten die Kunden des Shoppingcenters zu
Rhein-Galerie zur Ludwigshafener City. Ihre zwei
den beiden Parkgeschossen unter dem Membran-
gläsernen Kopfbauten verbinden das Stadtzentrum dach. Das Obergeschoss hat zahlreiche Ausgänge erstmals mit dem bisher durch die Zollhafenanla-
Richtung Flussufer und zu den gastronomisch
gen versperrten Rheinufer. Davor wurde mit den
genutzten Aussichtsplattformen mit Rheinblick.
Andreas Fuchs über fließende Bewegungen „Identitätsstiftende Architektur, stadträumliche Vernetzung und eine individuelle Innenarchitektur – mit dieser Konzeption ging der Entwurf der ECE für die Ludwigshafener Rhein-Galerie aus dem Wettbewerb als Sieger hervor. Für die Architektur wurde das Flussthema als übergreifende Gestaltungsidee gewählt. Fließende dynamische
Fotos: ECE, Rhein-Galerie Ludwigshafen
Bewegungen assoziieren den Fluss im Innenraum. Mit weichen organischen Formen, Intarsien und Asymmetrien wird Wasser überall in der Mall thematisiert. Stilisierte Fische an der Decke erzeugen vielseitige Licht- und Farbstimmungen, Eyecatcher wie die eingehängten Brücken überraschen mit ihren glatten Oberflächen. Mit der Material- und Farbwahl gelang es uns, in der Mall eine attraktive Atmosphäre mit hoher Aufenthaltsqualität Foto: ECE
zu erzeugen. Getragen wird das Farbkonzept von den Farben des Wasser Blaugrün und Türkis, die jedoch durch wechselnde Lichtszenarien bis zu warmen Gelb- und Rottönen bespielt werden. Weiche harmonische Formen ECE Projektmanagement G.m.b.H. & Co. KG
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Brillux colore
und natürliche Materialien wie zum Beispiel das Holz für den Handlauf oder der Natursteinboden in einem warmen Cremeton unterstützen den Gestaltungsanspruch.“
Elliptisch geformte und gegeneinander leicht verdrehte Glasdach-Rotunden lassen Tageslicht ins Innere der Mall
Brillux colore
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ECE Rhein-Galerie, Ludwigshafen
Gigantisches weißes Membrandach
neuen Rheinpromenaden und den großzügig gestalteten Rheinufertreppen ein attraktiver Stadtplatz geschaffen, der bei
schönem Wetter zum Verweilen und Flanieren Am eindrucksvollsten zeigt sich die Rhein-Galerie
am Wasser einlädt. Auf 300 m Länge, 10 m Breite
von den beiden Brücken, welche die Stadt
und zwei Ebenen verbindet die Mall 130 Shops
Mannheim mit dem Ludwigshafener Rheinufer
mit insgesamt 30 000 m² Verkaufsfläche. Elliptisch
verbinden: Denn das mehr als 400 m lange Ein-
geformte und gegeneinander leicht verdrehte
kaufszentrum wird von einem gigantischen weißen
Glasdach-Rotunden ermöglichen in unterschied-
Membrandach überspannt, das seit der Eröffnung
lichen Höhen den Blickbezug zu Dach und Himmel
des Einkaufscenters im September 2010 schon zu
und bringen viel natürliches Licht in die Einkaufs-
einem Symbol für die Ludwigshafener Innenstadt
welt. Ellipsoide Lichthöfe, zum Teil ineinander-
geworden ist. Die monumentale Großform wird
greifend, weiten die Mall zu zentralen Plätzen und
von den wellenförmigen Bögen des auf einer
schaffen ein mehrgeschossiges Raumerlebnis.
Stahlkonstruktion ruhenden Dachsegels rhyth-
Schiffbauchähnliche, kunstvoll mit venezianischer
misch gegliedert und lenkt die Gedanken des
Spachteltechnik geglättete Brückenelemente ver-
Betrachters sofort auf die Themen Wasser, Fluss
binden die Galerien im Obergeschoss miteinander.
und Schifffahrt.
Vier Fahrtreppen dienen der Vertikalerschließung
Mit ihrem Eingangsbereich orientiert sich die
und leiten die Kunden des Shoppingcenters zu
Rhein-Galerie zur Ludwigshafener City. Ihre zwei
den beiden Parkgeschossen unter dem Membran-
gläsernen Kopfbauten verbinden das Stadtzentrum dach. Das Obergeschoss hat zahlreiche Ausgänge erstmals mit dem bisher durch die Zollhafenanla-
Richtung Flussufer und zu den gastronomisch
gen versperrten Rheinufer. Davor wurde mit den
genutzten Aussichtsplattformen mit Rheinblick.
Andreas Fuchs über fließende Bewegungen „Identitätsstiftende Architektur, stadträumliche Vernetzung und eine individuelle Innenarchitektur – mit dieser Konzeption ging der Entwurf der ECE für die Ludwigshafener Rhein-Galerie aus dem Wettbewerb als Sieger hervor. Für die Architektur wurde das Flussthema als übergreifende Gestaltungsidee gewählt. Fließende dynamische
Fotos: ECE, Rhein-Galerie Ludwigshafen
Bewegungen assoziieren den Fluss im Innenraum. Mit weichen organischen Formen, Intarsien und Asymmetrien wird Wasser überall in der Mall thematisiert. Stilisierte Fische an der Decke erzeugen vielseitige Licht- und Farbstimmungen, Eyecatcher wie die eingehängten Brücken überraschen mit ihren glatten Oberflächen. Mit der Material- und Farbwahl gelang es uns, in der Mall eine attraktive Atmosphäre mit hoher Aufenthaltsqualität Foto: ECE
zu erzeugen. Getragen wird das Farbkonzept von den Farben des Wasser Blaugrün und Türkis, die jedoch durch wechselnde Lichtszenarien bis zu warmen Gelb- und Rottönen bespielt werden. Weiche harmonische Formen ECE Projektmanagement G.m.b.H. & Co. KG
28
Brillux colore
und natürliche Materialien wie zum Beispiel das Holz für den Handlauf oder der Natursteinboden in einem warmen Cremeton unterstützen den Gestaltungsanspruch.“
Elliptisch geformte und gegeneinander leicht verdrehte Glasdach-Rotunden lassen Tageslicht ins Innere der Mall
Brillux colore
29
ECE Rhein-Galerie, Ludwigshafen
Ein Wal und ein Fischschwarm Fluss und Wasser sind auch auf den zwei Ebenen
seinen Spielelementen auf. Und nicht zuletzt bezieht sich die Wandge-
staltung in lindgrünen Melissefarbtönen und hellem
der Ladenstraße die vorherrschenden Gestaltungs- Pazifikblau für die Kundengänge auf das Flussmotive. In den Mall-Fußboden aus bayrischem Ju-
motiv.
ramarmor ist ein wellenförmiges Band aus grünem
Ein besonderes Augenmerk verdient die Lichtkon-
Naturstein eingearbeitet, das, von Edelstahllisenen
zeption des Einkaufszentrums. Highlight ist dabei
eingefasst, den Bezug zum Rhein herstellt. Auf der
der Wal, eine 16 m lange und 4 m breite Leuchten-
zentralen Plaza bildet ein großes Wasserspiel mit
konstruktion, deren transluzente Spannfolie von
einer 7 m hohen Fontäne den Höhepunkt der mö-
blauroten LEDs hinterleuchtet wird. Kleinere Ak-
blierten Ruheoasen. Zweigeschossige Wandreliefs
zentleuchten derselben Leuchtenfamilie tummeln
zeigen Luftblasen im Wasser. Die Bubbles wurden
sich als Fischschwarm um die Fahrtreppen und in
aus weißem, bauchigem Gipskarton sanft model-
den Oberlichtern der Plaza. Variantenreich unter-
liert und mit pazifikblauer Wandfarbe betont. Auch
streichen die verschiedenfarbigen Lichtszenarien
die Seitenwände und Deckenanschlüsse der fisch-
den Erlebnischarakter des Shoppingcenters, das
förmigen Oberlichter sind aufwendig mit gerun-
auch nachts auf sich aufmerksam macht, wenn
detem und zum Teil dreidimensional gekrümmtem
sein imposantes Dach in den unterschiedlichsten
Gipskarton eingefasst. Der Kinderspielplatz im
Farbmischungen angestrahlt wird.
hinteren Mall-Bereich nimmt das Wasserthema in
Inga Schaefer, Bielefeld
Dieter Albrecht über eine wechselnde Baustelle Foto: Albrecht Malerbetrieb GmbH, Mannheim
„Die Mitarbeit an einem so großen Projekt bedeutet für uns gleichzeitig Besonderheit und auch Herausforderung: Zu dem Umfang der Arbeiten und der Tatsache, auf einer permanent wechselnden Baustelle tätig zu sein, kam ein straffer Zeitplan. Dieser wäre ohne die hervorragende Logistik-Leistung von Brillux nur schwer einzuhalten gewesen. Teilweise haben wir auf Abruf gearbeitet, wenn beispielsweise die Lagerräume oberste Priorität hatten, weil für das Einkaufszentrum bereits Ware angeliefert werden sollte. Bei solchen Vorgaben ist es entscheidend, dass alle benötigten Materialien „just in time“ zur Verfügung gestellt werden. Neben dem Lager- und Zulieferungsareal haben wir im Technikbereich, an den Fassaden und am AnAlbrecht Malerbetrieb GmbH, Jürgen Albrecht und Dieter Albrecht (von links)
strich der Brüstungen und Verwaltungsbüros gearbeitet. Dabei wurden wir bei den Lackierungen von Türen und Brüstungen in die Farbgestaltung eingebunden und haben zu verschiedenen Vorschlägen unsere Empfehlungen abgegeben. Insgesamt konnte das Projekt dank der guten Kommunikation mit allen Beteiligten sehr gut umgesetzt werden.“
Fluss und Wasser, in Form und Farbe, sind die vorherrschenden Gestaltungsmotive der Mall
Projektdaten Brillux Produkte Super Latex ELF 3000, Dolomit ELF 900, CreaGlas Gewebe VG K, Rapidvlies 1525, Impredur Seidenmattlack 880, Betonacryl OS 859, Acryl-Fassadenfarbe 100
Objekt Rhein-Galerie
Ausführender Malerbetrieb Albrecht Malerbetrieb GmbH, Mannheim
Standort Ludwigshafen
Technische Beraterin Brillux Sabine Reith, NL Stuttgart
Bauherr ECE Projektmanagement G.m.b.H. & Co. KG, Hamburg
Verkaufsberater Brillux Udo ten Brink, NL Mannheim
Architekt Architekten der ECE Projektmanagement G.m.b.H. & Co. KG,
Verkaufsfläche ca. 30 000 m²
Hamburg
Parkplätze ca. 1 400
Planung/Bauleitung Ed. Züblin AG, Direktion Stuttgart/Komplettbau,
Investitionsvolumen ca. 220 Mio. €
Stuttgart
30
Brillux colore
Imposant zeigt sich das Einkaufszentrum am Rheinufer Brillux colore
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ECE Rhein-Galerie, Ludwigshafen
Ein Wal und ein Fischschwarm Fluss und Wasser sind auch auf den zwei Ebenen
seinen Spielelementen auf. Und nicht zuletzt bezieht sich die Wandge-
staltung in lindgrünen Melissefarbtönen und hellem
der Ladenstraße die vorherrschenden Gestaltungs- Pazifikblau für die Kundengänge auf das Flussmotive. In den Mall-Fußboden aus bayrischem Ju-
motiv.
ramarmor ist ein wellenförmiges Band aus grünem
Ein besonderes Augenmerk verdient die Lichtkon-
Naturstein eingearbeitet, das, von Edelstahllisenen
zeption des Einkaufszentrums. Highlight ist dabei
eingefasst, den Bezug zum Rhein herstellt. Auf der
der Wal, eine 16 m lange und 4 m breite Leuchten-
zentralen Plaza bildet ein großes Wasserspiel mit
konstruktion, deren transluzente Spannfolie von
einer 7 m hohen Fontäne den Höhepunkt der mö-
blauroten LEDs hinterleuchtet wird. Kleinere Ak-
blierten Ruheoasen. Zweigeschossige Wandreliefs
zentleuchten derselben Leuchtenfamilie tummeln
zeigen Luftblasen im Wasser. Die Bubbles wurden
sich als Fischschwarm um die Fahrtreppen und in
aus weißem, bauchigem Gipskarton sanft model-
den Oberlichtern der Plaza. Variantenreich unter-
liert und mit pazifikblauer Wandfarbe betont. Auch
streichen die verschiedenfarbigen Lichtszenarien
die Seitenwände und Deckenanschlüsse der fisch-
den Erlebnischarakter des Shoppingcenters, das
förmigen Oberlichter sind aufwendig mit gerun-
auch nachts auf sich aufmerksam macht, wenn
detem und zum Teil dreidimensional gekrümmtem
sein imposantes Dach in den unterschiedlichsten
Gipskarton eingefasst. Der Kinderspielplatz im
Farbmischungen angestrahlt wird.
hinteren Mall-Bereich nimmt das Wasserthema in
Inga Schaefer, Bielefeld
Dieter Albrecht über eine wechselnde Baustelle Foto: Albrecht Malerbetrieb GmbH, Mannheim
„Die Mitarbeit an einem so großen Projekt bedeutet für uns gleichzeitig Besonderheit und auch Herausforderung: Zu dem Umfang der Arbeiten und der Tatsache, auf einer permanent wechselnden Baustelle tätig zu sein, kam ein straffer Zeitplan. Dieser wäre ohne die hervorragende Logistik-Leistung von Brillux nur schwer einzuhalten gewesen. Teilweise haben wir auf Abruf gearbeitet, wenn beispielsweise die Lagerräume oberste Priorität hatten, weil für das Einkaufszentrum bereits Ware angeliefert werden sollte. Bei solchen Vorgaben ist es entscheidend, dass alle benötigten Materialien „just in time“ zur Verfügung gestellt werden. Neben dem Lager- und Zulieferungsareal haben wir im Technikbereich, an den Fassaden und am AnAlbrecht Malerbetrieb GmbH, Jürgen Albrecht und Dieter Albrecht (von links)
strich der Brüstungen und Verwaltungsbüros gearbeitet. Dabei wurden wir bei den Lackierungen von Türen und Brüstungen in die Farbgestaltung eingebunden und haben zu verschiedenen Vorschlägen unsere Empfehlungen abgegeben. Insgesamt konnte das Projekt dank der guten Kommunikation mit allen Beteiligten sehr gut umgesetzt werden.“
Fluss und Wasser, in Form und Farbe, sind die vorherrschenden Gestaltungsmotive der Mall
Projektdaten Brillux Produkte Super Latex ELF 3000, Dolomit ELF 900, CreaGlas Gewebe VG K, Rapidvlies 1525, Impredur Seidenmattlack 880, Betonacryl OS 859, Acryl-Fassadenfarbe 100
Objekt Rhein-Galerie
Ausführender Malerbetrieb Albrecht Malerbetrieb GmbH, Mannheim
Standort Ludwigshafen
Technische Beraterin Brillux Sabine Reith, NL Stuttgart
Bauherr ECE Projektmanagement G.m.b.H. & Co. KG, Hamburg
Verkaufsberater Brillux Udo ten Brink, NL Mannheim
Architekt Architekten der ECE Projektmanagement G.m.b.H. & Co. KG,
Verkaufsfläche ca. 30 000 m²
Hamburg
Parkplätze ca. 1 400
Planung/Bauleitung Ed. Züblin AG, Direktion Stuttgart/Komplettbau,
Investitionsvolumen ca. 220 Mio. €
Stuttgart
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Brillux colore
Imposant zeigt sich das Einkaufszentrum am Rheinufer Brillux colore
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Kindertagesstätte, Leipzig
Kindertagesstätte, Leipzig
Ein Pfarrhaus für Kinder Den stetig steigenden Bedarf an Plätzen in Kindertagesstätten sollen vielfach Neubauten decken. In Leipzig-Plagwitz entschieden sich Graalfs Architekten, die bestehende Kindertages-
Foto: Michael A. Döring
stätte durch die Umnutzung eines historischen Pfarrhauses zu erweitern.
32
Brillux colore
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33
Kindertagesstätte, Leipzig
Kindertagesstätte, Leipzig
Ein Pfarrhaus für Kinder Den stetig steigenden Bedarf an Plätzen in Kindertagesstätten sollen vielfach Neubauten decken. In Leipzig-Plagwitz entschieden sich Graalfs Architekten, die bestehende Kindertages-
Foto: Michael A. Döring
stätte durch die Umnutzung eines historischen Pfarrhauses zu erweitern.
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Brillux colore
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Kindertagesstätte, Leipzig
Kreativer Umgang mit sich und der Umwelt
flexiblen Raumgestaltung. Gruppenräume können zu größeren Einheiten verbunden werden; aus abgeschlossenen Räumen werden Raumzonen, deren Nutzung nicht festgeschrieben ist und den
Im Gebäudeensemble der Heilandskirche ist das
Kindern das Erleben nicht vorgibt. Innenfenster in
umgenutzte Pfarrhaus Bindeglied zwischen Back-
Augenhöhe der Kinder erlauben ihnen Durchblicke
steinkirche und bestehender Kindertagesstätte.
aus verschiedenen Perspektiven. Die massiven
Die Architekten machten aus dem Gebäude der
Wände der Erschließungsachse werden geöffnet,
Gründerzeit ein offenes und einladendes Haus, das was wesentlich zu dem transparenten Charakter des Hauses beiträgt.
wusst nach außen trägt. Dabei blieb die denkmal-
In dem offenen Raumkonzept bekommen Rück-
geschützte Fassade des ehemaligen Pfarrhauses
zugsmöglichkeiten für die Kinder eine besondere
im Wesentlichen unverändert.
Bedeutung. Die Galerie ist mit ihrer geschlossenen
Am Anfang der Planung stand das Konzept der
Brüstung und ihrer niedrigen Stehhöhe Erlebnis-
Reggio-Pädagogik, das bereits in den 60er-Jahren
und Rückzugsbereich; eine ehemalige Erdge-
entwickelt wurde. Ziel der Reggio-Pädagogik ist
schoss-Loggia wurde das von innen erschlossene,
die Förderung eines kreativen Umgangs der Kinder
wettergeschützte Außenzimmer der Kinder.
mit sich selbst und mit ihrer Umwelt. Die Kinder-
Dem sensiblen Umgang mit der Bausubstanz
tagesstätte ist geprägt von einer offenen und
und der sorgfältigen Gestaltung des Innenraums
A
die neue Funktion als Kindertagesstätte selbstbe-
1
3
2
4
5
6
7
1 Piazza 2 WC 3 Atelier 4 Gruppenraum I 5 Flur 6 Gruppenraum II 7 Loggia 8 Terrasse
A
8
Grundriss, M 1:250
Foto: Graalfs Architekten, Leipzig
1 2 3 4 5 6 7 8
Piazza WC Atelier Gruppenraum I Flur Gruppenraum II Loggia Terrasse
Uwe Graalfs über den Umgang mit geschützter Bausubstanz „Konzeptionell spielte bei der baulich-räumlichen Umsetzung der Kindertagesstätte die Reggio-Pädagogik eine zentrale Rolle. Bei der Umnutzung des historischen Gebäudes hatten die Planer auch auf die Fragestellungen aus denkmalpflegerischer Sicht Antworten zu geben. Das alte Pfarrhaus war im Laufe der Jahre stark verbaut und kleinteilig organisiert worden. Für die Realisierung offener und heller Räume war der Bestand ungeeignet und wurde deshalb weitestgehend zurückgebaut. Das fertiggestellte Gebäude zeigt, wie ein intensiver Planungsprozess, der sensible Umgang mit geschützter Bausubstanz und der gezielte
Fotos: Werner Huthmacher, Berlin
Grundriss, M 1:25
Einsatz von Materialien und Farben zu einem guten Ergebnis führen können. Auch mit begrenztem Budget ließ sich ein zeitgemäßes pädagogisches Konzept in einem Gebäude aus dem Jahre 1897 realisieren, dabei konnte der für die Gründerzeit typische Raumcharakter beibehalten werden. Nicht zuletzt muss herausgestellt werden, dass die beispielhafte Zusammenarbeit von Bauherr und Architekt die Verwirklichung der Graalfs Architekten
ambitionierten Zielstellung ermöglichte.“ Das offene Raumkonzept zieht sich durch alle Bereiche - Innenfenster ermöglichen zusätzliche Einblicke
34
Brillux colore
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Kindertagesstätte, Leipzig
Kreativer Umgang mit sich und der Umwelt
flexiblen Raumgestaltung. Gruppenräume können zu größeren Einheiten verbunden werden; aus abgeschlossenen Räumen werden Raumzonen, deren Nutzung nicht festgeschrieben ist und den
Im Gebäudeensemble der Heilandskirche ist das
Kindern das Erleben nicht vorgibt. Innenfenster in
umgenutzte Pfarrhaus Bindeglied zwischen Back-
Augenhöhe der Kinder erlauben ihnen Durchblicke
steinkirche und bestehender Kindertagesstätte.
aus verschiedenen Perspektiven. Die massiven
Die Architekten machten aus dem Gebäude der
Wände der Erschließungsachse werden geöffnet,
Gründerzeit ein offenes und einladendes Haus, das was wesentlich zu dem transparenten Charakter des Hauses beiträgt.
wusst nach außen trägt. Dabei blieb die denkmal-
In dem offenen Raumkonzept bekommen Rück-
geschützte Fassade des ehemaligen Pfarrhauses
zugsmöglichkeiten für die Kinder eine besondere
im Wesentlichen unverändert.
Bedeutung. Die Galerie ist mit ihrer geschlossenen
Am Anfang der Planung stand das Konzept der
Brüstung und ihrer niedrigen Stehhöhe Erlebnis-
Reggio-Pädagogik, das bereits in den 60er-Jahren
und Rückzugsbereich; eine ehemalige Erdge-
entwickelt wurde. Ziel der Reggio-Pädagogik ist
schoss-Loggia wurde das von innen erschlossene,
die Förderung eines kreativen Umgangs der Kinder
wettergeschützte Außenzimmer der Kinder.
mit sich selbst und mit ihrer Umwelt. Die Kinder-
Dem sensiblen Umgang mit der Bausubstanz
tagesstätte ist geprägt von einer offenen und
und der sorgfältigen Gestaltung des Innenraums
A
die neue Funktion als Kindertagesstätte selbstbe-
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1 Piazza 2 WC 3 Atelier 4 Gruppenraum I 5 Flur 6 Gruppenraum II 7 Loggia 8 Terrasse
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Grundriss, M 1:250
Foto: Graalfs Architekten, Leipzig
1 2 3 4 5 6 7 8
Piazza WC Atelier Gruppenraum I Flur Gruppenraum II Loggia Terrasse
Uwe Graalfs über den Umgang mit geschützter Bausubstanz „Konzeptionell spielte bei der baulich-räumlichen Umsetzung der Kindertagesstätte die Reggio-Pädagogik eine zentrale Rolle. Bei der Umnutzung des historischen Gebäudes hatten die Planer auch auf die Fragestellungen aus denkmalpflegerischer Sicht Antworten zu geben. Das alte Pfarrhaus war im Laufe der Jahre stark verbaut und kleinteilig organisiert worden. Für die Realisierung offener und heller Räume war der Bestand ungeeignet und wurde deshalb weitestgehend zurückgebaut. Das fertiggestellte Gebäude zeigt, wie ein intensiver Planungsprozess, der sensible Umgang mit geschützter Bausubstanz und der gezielte
Fotos: Werner Huthmacher, Berlin
Grundriss, M 1:25
Einsatz von Materialien und Farben zu einem guten Ergebnis führen können. Auch mit begrenztem Budget ließ sich ein zeitgemäßes pädagogisches Konzept in einem Gebäude aus dem Jahre 1897 realisieren, dabei konnte der für die Gründerzeit typische Raumcharakter beibehalten werden. Nicht zuletzt muss herausgestellt werden, dass die beispielhafte Zusammenarbeit von Bauherr und Architekt die Verwirklichung der Graalfs Architekten
ambitionierten Zielstellung ermöglichte.“ Das offene Raumkonzept zieht sich durch alle Bereiche - Innenfenster ermöglichen zusätzliche Einblicke
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Brillux colore
Brillux colore
35
Kindertagesstätte, Leipzig
entsprechend, legten die Architekten großen
Zurückhaltende Farbakzente in Erd- und Rottönen
Wert auf ein durchdachtes Farbkonzept. Helligkeit und Transparenz bestim-
Warmer, beigegrauer Linoleumbelag auf dem
men die Atmosphäre der Kindertagesstätte. Alle
barrierefreien Boden fügt sich harmonisch in das
Räume wurden mit einem hellen Wandfarbton
Gesamtbild ein und verbindet optisch alle Räume,
versehen; in leicht abgesetzten Altweißtönen be-
die dadurch als Einheit wahrgenommen werden.
tonen Wände, Decken und Türen die Offenheit der
Der Holzwerkstoff MDF findet in seiner ursprüng-
Raumgestaltung und unterstreichen die Stimmung
lichen Farbe an mehreren Stellen Verwendung.
von Klarheit und Übersichtlichkeit. Die Gruppen-
Auffälligstes Element ist die optisch schwebende
bereiche sind gleichsam die „leere Bühne“ der
Spielgalerie. Auch die eigens angefertigten Regale
Kinder, in die sie ihre eigenen Farben einbringen.
im Eingangsbereich und die Rahmen der Innen-
Das pädagogische Konzept beeinflusste die
fenster sind aus MDF gefertigt.
Entscheidung für eine ruhige Ausstrahlung der
Auf dem Grundton Altweiß kontrastieren der
Innenbereiche. Zurückhaltende Farbakzente
erdfarbene Ton des MDF und leicht variierte
wurden durch Einbauten und Möbel gesetzt.
Rottöne für einzelne Wollfilzelemente in den Rega-
Für die Farben wählten die Architekten Töne aus
len, die Korkpinnwand und die Schichtstoffoberflä-
dem lebendigen Farbenspektrum der Klinkerober-
che der Küche.
fläche.
Jochen Roemer, Berlin
Andreas Heil über eine große Herausforderung „Arbeit ist Arbeit – aber nicht jeder Auftrag ist gleich. Es gibt immer Projekte wie beispielsweise Kindertagesstätten, bei denen wir neben unserem Job auch das Gefühl haben, etwas Gutes zu tun. In der Erweiterung der Kita „An der Heilandskirche“ spielen und lernen jetzt Kinder, wo zuvor ein Pfarrhaus ungenutzt leer stand. Wir haben für das komplette Erdgeschoss des Gebäudes das Farbkonzept umgesetzt – die Farbe Weiß steht hier deutlich im Vordergrund. Zusätzlich gab es einige wenige Anstriche in freundlichen hellen Farbtönen. Wie so oft bei Projektarbeiten, stellten der Zeitplan und die Koordination aller Beteiligten eine große Herausforderung dar. Da war uns bei der Umsetzung besonders die gute Zusammenarbeit mit Brillux eine echte Hilfe.“
Die speziell angefertigten Regale im Eingangsbereich sind aus MDF gefertigt und mit roten Wollfilzelementen verfeinert
Projektdaten Brillux Produkte Super Latex ELF 3000, Lacryl-PU Seidenmattlack 270
36
Brillux colore
Objekt Kindertagesstätte „An der Heilandskirche“
Ausführender Malerbetrieb Firma A. Heil, Maler – Fliesenleger – Maurer,
Standort Leipzig
Markkleeberg
Bauherr Ev.-Luth. Kirchengemeinde Leipzig-Lindenau-Plagwitz
Technischer Berater Brillux Gunnar Reißig, NL Leipzig
Architekt Graalfs Architekten, Leipzig
Brutto-Geschossfläche BGF 294 m²
Mitarbeit Uwe Edo Graalfs, Sven Packbauer, Philipp Hesse
Brutto-Rauminhalt BRI 1 296 m3
Tragwerksplanung Ingenieurbüro Henneker, Leipzig
Baukosten 436 000 €
Die denkmalgeschützte Fassade blieb im Wesentlichen unverändert
Brillux colore
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Kindertagesstätte, Leipzig
entsprechend, legten die Architekten großen
Zurückhaltende Farbakzente in Erd- und Rottönen
Wert auf ein durchdachtes Farbkonzept. Helligkeit und Transparenz bestim-
Warmer, beigegrauer Linoleumbelag auf dem
men die Atmosphäre der Kindertagesstätte. Alle
barrierefreien Boden fügt sich harmonisch in das
Räume wurden mit einem hellen Wandfarbton
Gesamtbild ein und verbindet optisch alle Räume,
versehen; in leicht abgesetzten Altweißtönen be-
die dadurch als Einheit wahrgenommen werden.
tonen Wände, Decken und Türen die Offenheit der
Der Holzwerkstoff MDF findet in seiner ursprüng-
Raumgestaltung und unterstreichen die Stimmung
lichen Farbe an mehreren Stellen Verwendung.
von Klarheit und Übersichtlichkeit. Die Gruppen-
Auffälligstes Element ist die optisch schwebende
bereiche sind gleichsam die „leere Bühne“ der
Spielgalerie. Auch die eigens angefertigten Regale
Kinder, in die sie ihre eigenen Farben einbringen.
im Eingangsbereich und die Rahmen der Innen-
Das pädagogische Konzept beeinflusste die
fenster sind aus MDF gefertigt.
Entscheidung für eine ruhige Ausstrahlung der
Auf dem Grundton Altweiß kontrastieren der
Innenbereiche. Zurückhaltende Farbakzente
erdfarbene Ton des MDF und leicht variierte
wurden durch Einbauten und Möbel gesetzt.
Rottöne für einzelne Wollfilzelemente in den Rega-
Für die Farben wählten die Architekten Töne aus
len, die Korkpinnwand und die Schichtstoffoberflä-
dem lebendigen Farbenspektrum der Klinkerober-
che der Küche.
fläche.
Jochen Roemer, Berlin
Andreas Heil über eine große Herausforderung „Arbeit ist Arbeit – aber nicht jeder Auftrag ist gleich. Es gibt immer Projekte wie beispielsweise Kindertagesstätten, bei denen wir neben unserem Job auch das Gefühl haben, etwas Gutes zu tun. In der Erweiterung der Kita „An der Heilandskirche“ spielen und lernen jetzt Kinder, wo zuvor ein Pfarrhaus ungenutzt leer stand. Wir haben für das komplette Erdgeschoss des Gebäudes das Farbkonzept umgesetzt – die Farbe Weiß steht hier deutlich im Vordergrund. Zusätzlich gab es einige wenige Anstriche in freundlichen hellen Farbtönen. Wie so oft bei Projektarbeiten, stellten der Zeitplan und die Koordination aller Beteiligten eine große Herausforderung dar. Da war uns bei der Umsetzung besonders die gute Zusammenarbeit mit Brillux eine echte Hilfe.“
Die speziell angefertigten Regale im Eingangsbereich sind aus MDF gefertigt und mit roten Wollfilzelementen verfeinert
Projektdaten Brillux Produkte Super Latex ELF 3000, Lacryl-PU Seidenmattlack 270
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Objekt Kindertagesstätte „An der Heilandskirche“
Ausführender Malerbetrieb Firma A. Heil, Maler – Fliesenleger – Maurer,
Standort Leipzig
Markkleeberg
Bauherr Ev.-Luth. Kirchengemeinde Leipzig-Lindenau-Plagwitz
Technischer Berater Brillux Gunnar Reißig, NL Leipzig
Architekt Graalfs Architekten, Leipzig
Brutto-Geschossfläche BGF 294 m²
Mitarbeit Uwe Edo Graalfs, Sven Packbauer, Philipp Hesse
Brutto-Rauminhalt BRI 1 296 m3
Tragwerksplanung Ingenieurbüro Henneker, Leipzig
Baukosten 436 000 €
Die denkmalgeschützte Fassade blieb im Wesentlichen unverändert
Brillux colore
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Kronthal-Schule, Kronberg im Taunus
Kronthal-Schule, Kronberg im Taunus
Eine Schule bekennt Farbe Als „Schulstraße“ mit farbigen Eingängen zu den Klassen haben Dörr Ludolf Wimmer Architekten diese Grundschule in Kronberg gestaltet. Grün- und Rottöne an Flurwänden, Türen und Schließfächern setzen kraftvolle Farb-
Foto: chrisweran
akzente und vermitteln Orientierung.
38
Brillux colore
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Kronthal-Schule, Kronberg im Taunus
Kronthal-Schule, Kronberg im Taunus
Eine Schule bekennt Farbe Als „Schulstraße“ mit farbigen Eingängen zu den Klassen haben Dörr Ludolf Wimmer Architekten diese Grundschule in Kronberg gestaltet. Grün- und Rottöne an Flurwänden, Türen und Schließfächern setzen kraftvolle Farb-
Foto: chrisweran
akzente und vermitteln Orientierung.
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Brillux colore
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Kronthal-Schule, Kronberg im Taunus
Die Kronthal-Schule liegt nur ein paar Gehminuten
winkelförmiger Trakt beherbergt die Klassen für
entfernt von der Altstadt des Luftkurorts Kronberg
220 Schüler und Räume mit rund 80 Plätzen für die
am Fuße des Taunus. Auf einem abfallenden
Nachmittagsbetreuung. Von den Klassenzimmern
Grundstück entstand ein zweigeteilter Baukör-
aus blickt man in einen ruhigen, intimen Gartenhof.
per, der sich mit einem kleinen Vorplatz und einer
Die „Infrastruktur“ mit Verwaltung, Schulleitung,
verglasten Halle zum Ort öffnet. Natursteinmauern
Mensa und Fachklassen bündelt ein kompakter
leiten die Besucher zum Haupteingang. Während
Quader. Eine dreigeschossige Halle verbindet
der Innenraum der Schule durch kraftvolle Farb-
beide Bauten und führt als „Schulstraße“ vom
akzente geprägt wird, dominiert an der Eingangs-
Haupteingang über eine kaskadenförmige Treppe
fassade die natürliche Farbigkeit der verwendeten
zum tiefer liegenden Pausenhof.
Materialien.
Großer Wert wurde auf geringe Energiekosten und
Die Fassade besteht aus beigen Betonfertig-
ökologische Aspekte gelegt: Ein gasbetriebenes
teilplatten, deren Körnung mit einem Säurebad
Blockheizkraftwerk liefert Strom und Wärme aus
freigelegt wurde. Dazu wurden die Betonplatten
Kraft-Wärme-Kopplung. Das Gründach der Schule
nach dem Ausschalen und Durchhärten in eine
puffert Niederschläge und verbessert das Mikro-
Säurelösung getaucht, sodass sich die oberste
klima. Regenwasser wird in einer Zisterne gesammelt und zur Toilettenspülung eingesetzt.
64 Solarkollektoren im Idealwinkel von 35 Grad
Die Halle überspannt ein gläsernes Sheddach. Auf dem Rücken der nach Süden ausgerichteten Oberlichter sind 64 Solarkollektoren im Idealwinkel von
Zementschicht löste und die Farben der Zuschlag-
35 Grad montiert. Der Halle als zentralem Raum
stoffe zum Vorschein kamen. Die Mauern, die den
widmeten die Architekten viel Aufmerksamkeit.
Vorplatz einfassen, sind – ebenso wie die Stütz-
Den Boden kleidet schwarzer, geschliffener
mauern zu den Nachbargrundstücken und ein Teil
Gussasphalt, der ungeschliffen auch auf dem
des Gebäudesockels – mit ortsüblichem, grünlich
Vorplatz verwendet wurde. Die Brüstungen zum
schimmerndem Taunusschiefer verkleidet.
Luftraum der Halle sind mit schallabsorbierenden
Die Grundschule gliedert sich in zwei Teile: Ein
Lochplatten aus Gipskarton versehen, die ein
3
2
2
1
4
Schnitt AA, M 1:500 Schnitt AA, M 1:500
1 2 3 4 5 6 40
Windfang Halle Klassenräume Sanitärräume Tiefgarage Lagerräume
Brillux colore
Fotos: Werner Huthmacher, Berlin
6
5
1 Windfang 2 Halle 3 Klassenräume 4 Sanitärräume 5 Tiefgarage 6 Lagerräume Die Mensa kann neben den Mahlzeiten auch für Seminare, Feiern und Fortbildungen genutzt werden. Hier besteht das Farbkonzept aus mehreren Grün- und Blautönen Brillux colore
41
Kronthal-Schule, Kronberg im Taunus
Die Kronthal-Schule liegt nur ein paar Gehminuten
winkelförmiger Trakt beherbergt die Klassen für
entfernt von der Altstadt des Luftkurorts Kronberg
220 Schüler und Räume mit rund 80 Plätzen für die
am Fuße des Taunus. Auf einem abfallenden
Nachmittagsbetreuung. Von den Klassenzimmern
Grundstück entstand ein zweigeteilter Baukör-
aus blickt man in einen ruhigen, intimen Gartenhof.
per, der sich mit einem kleinen Vorplatz und einer
Die „Infrastruktur“ mit Verwaltung, Schulleitung,
verglasten Halle zum Ort öffnet. Natursteinmauern
Mensa und Fachklassen bündelt ein kompakter
leiten die Besucher zum Haupteingang. Während
Quader. Eine dreigeschossige Halle verbindet
der Innenraum der Schule durch kraftvolle Farb-
beide Bauten und führt als „Schulstraße“ vom
akzente geprägt wird, dominiert an der Eingangs-
Haupteingang über eine kaskadenförmige Treppe
fassade die natürliche Farbigkeit der verwendeten
zum tiefer liegenden Pausenhof.
Materialien.
Großer Wert wurde auf geringe Energiekosten und
Die Fassade besteht aus beigen Betonfertig-
ökologische Aspekte gelegt: Ein gasbetriebenes
teilplatten, deren Körnung mit einem Säurebad
Blockheizkraftwerk liefert Strom und Wärme aus
freigelegt wurde. Dazu wurden die Betonplatten
Kraft-Wärme-Kopplung. Das Gründach der Schule
nach dem Ausschalen und Durchhärten in eine
puffert Niederschläge und verbessert das Mikro-
Säurelösung getaucht, sodass sich die oberste
klima. Regenwasser wird in einer Zisterne gesammelt und zur Toilettenspülung eingesetzt.
64 Solarkollektoren im Idealwinkel von 35 Grad
Die Halle überspannt ein gläsernes Sheddach. Auf dem Rücken der nach Süden ausgerichteten Oberlichter sind 64 Solarkollektoren im Idealwinkel von
Zementschicht löste und die Farben der Zuschlag-
35 Grad montiert. Der Halle als zentralem Raum
stoffe zum Vorschein kamen. Die Mauern, die den
widmeten die Architekten viel Aufmerksamkeit.
Vorplatz einfassen, sind – ebenso wie die Stütz-
Den Boden kleidet schwarzer, geschliffener
mauern zu den Nachbargrundstücken und ein Teil
Gussasphalt, der ungeschliffen auch auf dem
des Gebäudesockels – mit ortsüblichem, grünlich
Vorplatz verwendet wurde. Die Brüstungen zum
schimmerndem Taunusschiefer verkleidet.
Luftraum der Halle sind mit schallabsorbierenden
Die Grundschule gliedert sich in zwei Teile: Ein
Lochplatten aus Gipskarton versehen, die ein
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Schnitt AA, M 1:500 Schnitt AA, M 1:500
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Windfang Halle Klassenräume Sanitärräume Tiefgarage Lagerräume
Brillux colore
Fotos: Werner Huthmacher, Berlin
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1 Windfang 2 Halle 3 Klassenräume 4 Sanitärräume 5 Tiefgarage 6 Lagerräume Die Mensa kann neben den Mahlzeiten auch für Seminare, Feiern und Fortbildungen genutzt werden. Hier besteht das Farbkonzept aus mehreren Grün- und Blautönen Brillux colore
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Kronthal-Schule, Kronberg im Taunus
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A
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1
A
1 Windfang 2 Halle 3 Klassenräume
Grundriss Ebene 0, M 1:500
Grundriss Ebene 0, M 1:500
1 Windfang 2eleganter Halle Holzhandlauf abschließt. Quadratische 3 Klassenräume
Sheddachs. Für den „Glamoureffekt“ sorgt eine
Sichtfenster erlauben den Schülern Blicke in die
Eisenglimmerfarbe aus dem Bahnbau.
Halle oder auf den Pausenhof.
Der Farbkanon der Halle setzt sich in der Mensa
Die Klassen vergleichen die Architekten mit Häu-
fort, die neben den Mahlzeiten auch für Semi-
sern entlang der „Schulstraße“: Die Türen wurden
nare, Feiern und Fortbildungen genutzt wird.
wie Hauseingänge in kräftigem Ziegelrot hervorge-
Der schwarze Gussasphaltboden und das quadra-
hoben. In den Wandnischen finden Schließfächer
tische Raster der Stahlträger an der Decke
und Sitzbänke Platz, die ebenfalls in Ziegelrot
verleihen dem Raum optische Ruhe. Zwischen
gehalten sind. Das Rot taucht in abgeschwächter
den Deckenfeldern schlucken weiße Spannsegel
Version bei Einbauschränken und Stühlen in den
aus Kunststoff den Schall und verbergen die
Klassen wieder auf. Vor den Betreuungsräumen im
Leuchtstoffröhren unter der Decke. Eierschalen-
Untergeschoss leuchten die Flurwände dagegen in
gelb, mint- und laubgrün lackierte Schiebetüren
Mintgrün, Türen, Fächer und Bänke sind laubgrün.
verbinden Mensa und Küche. In schmalen Nischen
So können sich die Kinder anhand der Farben
hinter den Schiebetüren lagern Stühle, Stellwände
leicht orientieren. Die restlichen Hallenwände und
und Technik. Bei größeren Veranstaltungen dient
die Treppenwangen wurden in dezentem Hellgrau
der Zwischenraum als Backstagebereich und
gestrichen. Zum Grauton der Wände passt das
Garderobe.
grünlich durchschimmernde Stahltragwerk des
Josef Wimmer über Schulstraßen und Hauseingänge Foto: Dörr Ludolf Wimmer Architekten, Berlin
„Die Kronthal-Schule ist ein öffentlicher Bau, der sich zum Ort öffnet: mit einem Vorplatz, dem verglasten
Die dreigeschossige Eingangshalle verbindet Verwaltung, Schulleitung, Mensa und Fachklassen miteinander. In den Fluren der oberen Geschosse werden mit Rot Farbakzente gesetzt
42
Brillux colore
Haupteingang und den Mauern aus ortsüblichem Taunusschiefer, die zum Gebäude leiten. Das Herz der Schule ist ihre dreigeschossige Halle: Sie führt als „Schulstraße“ vom Haupteingang über eine kaskadenförmige Treppe bis zum Pausenhof. Die Klassen haben wir als Häuser entlang der Straße verstanden, deren Türen wie „Hauseingänge“ farblich hervorgehoben sind: Grün für die Betreuungsräume, Rot für die Klassenzimmer. Die Farben tauchen auch in den Klassen und an der Außenfassade wieder auf und erleichtern den Schülern die Orientierung. Jedoch haben wir uns beim Farbkonzept insgesamt Zurückhaltung auferlegt. Der gegenüberliegende Quader mit der Verwaltung und Infrastruktur ist in Weiß und dezentem Grau gehalten. Dörr Ludolf Wimmer Architekten, Joachim Dörr, Axel Ludolf, Josef Wimmer (von links)
Einzig in den Innenräumen haben wir Farbakzente gesetzt: etwa bei den Schiebetüren in der Mensa. So entsteht eine heitere Atmosphäre, die nicht übertrieben bunt wirkt.“
Brillux colore
43
Kronthal-Schule, Kronberg im Taunus
3
3
A
2
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A
1 Windfang 2 Halle 3 Klassenräume
Grundriss Ebene 0, M 1:500
Grundriss Ebene 0, M 1:500
1 Windfang 2eleganter Halle Holzhandlauf abschließt. Quadratische 3 Klassenräume
Sheddachs. Für den „Glamoureffekt“ sorgt eine
Sichtfenster erlauben den Schülern Blicke in die
Eisenglimmerfarbe aus dem Bahnbau.
Halle oder auf den Pausenhof.
Der Farbkanon der Halle setzt sich in der Mensa
Die Klassen vergleichen die Architekten mit Häu-
fort, die neben den Mahlzeiten auch für Semi-
sern entlang der „Schulstraße“: Die Türen wurden
nare, Feiern und Fortbildungen genutzt wird.
wie Hauseingänge in kräftigem Ziegelrot hervorge-
Der schwarze Gussasphaltboden und das quadra-
hoben. In den Wandnischen finden Schließfächer
tische Raster der Stahlträger an der Decke
und Sitzbänke Platz, die ebenfalls in Ziegelrot
verleihen dem Raum optische Ruhe. Zwischen
gehalten sind. Das Rot taucht in abgeschwächter
den Deckenfeldern schlucken weiße Spannsegel
Version bei Einbauschränken und Stühlen in den
aus Kunststoff den Schall und verbergen die
Klassen wieder auf. Vor den Betreuungsräumen im
Leuchtstoffröhren unter der Decke. Eierschalen-
Untergeschoss leuchten die Flurwände dagegen in
gelb, mint- und laubgrün lackierte Schiebetüren
Mintgrün, Türen, Fächer und Bänke sind laubgrün.
verbinden Mensa und Küche. In schmalen Nischen
So können sich die Kinder anhand der Farben
hinter den Schiebetüren lagern Stühle, Stellwände
leicht orientieren. Die restlichen Hallenwände und
und Technik. Bei größeren Veranstaltungen dient
die Treppenwangen wurden in dezentem Hellgrau
der Zwischenraum als Backstagebereich und
gestrichen. Zum Grauton der Wände passt das
Garderobe.
grünlich durchschimmernde Stahltragwerk des
Josef Wimmer über Schulstraßen und Hauseingänge Foto: Dörr Ludolf Wimmer Architekten, Berlin
„Die Kronthal-Schule ist ein öffentlicher Bau, der sich zum Ort öffnet: mit einem Vorplatz, dem verglasten
Die dreigeschossige Eingangshalle verbindet Verwaltung, Schulleitung, Mensa und Fachklassen miteinander. In den Fluren der oberen Geschosse werden mit Rot Farbakzente gesetzt
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Brillux colore
Haupteingang und den Mauern aus ortsüblichem Taunusschiefer, die zum Gebäude leiten. Das Herz der Schule ist ihre dreigeschossige Halle: Sie führt als „Schulstraße“ vom Haupteingang über eine kaskadenförmige Treppe bis zum Pausenhof. Die Klassen haben wir als Häuser entlang der Straße verstanden, deren Türen wie „Hauseingänge“ farblich hervorgehoben sind: Grün für die Betreuungsräume, Rot für die Klassenzimmer. Die Farben tauchen auch in den Klassen und an der Außenfassade wieder auf und erleichtern den Schülern die Orientierung. Jedoch haben wir uns beim Farbkonzept insgesamt Zurückhaltung auferlegt. Der gegenüberliegende Quader mit der Verwaltung und Infrastruktur ist in Weiß und dezentem Grau gehalten. Dörr Ludolf Wimmer Architekten, Joachim Dörr, Axel Ludolf, Josef Wimmer (von links)
Einzig in den Innenräumen haben wir Farbakzente gesetzt: etwa bei den Schiebetüren in der Mensa. So entsteht eine heitere Atmosphäre, die nicht übertrieben bunt wirkt.“
Brillux colore
43
Kronthal-Schule, Kronberg im Taunus
Auch die Außenfassaden werden durch Farben rhythmisiert und aufgelockert. Die je nach Geschoss roten oder grünen Glaspaneele der Fensterbänder geben zugleich einen dezenten Hinweis auf das Farbkonzept im Inneren. Zum Gartenhof wurden die Klassenräume vollständig verglast und in den Obergeschossen mit Laubengängen nach außen erweitert. Zwischen den grauen Betonfertigteilen des Laubengangs und den farbig leuchtenden Gläsern entstehen schöne Farb- und Materialkontraste. Insgesamt überzeugt der Neubau durch ein Farbkonzept, welches das richtige Maß zwischen dezentem Hintergrund und kraftvollen Farbakzenten findet. Michael Brüggemann, Mainz Die Farbe Rot findet sich auch in den Klassenzimmern und Gruppenräumen wieder
Projektdaten
Die Schule öffnet sich einladend zum Ort
44
Brillux colore
Objekt Kronthal-Schule
Bauleitung schneider+schumacher Bau- und Projektmanagement,
Standort Kronberg
Frankfurt
Bauherr Hochtaunuskreis Bad Homburg
Tragwerksplanung ift Vaziri-Elahi, Berlin
Nutzer Grundschule Kronberg
Ausführender Malerbetrieb Baudekoration Glück GmbH, Friedrichsdorf
Architekt/Innenarchitekt Dörr Ludolf Wimmer, Gesell-
Technischer Berater Brillux Rainer Kochan, NL Berlin/Charlottenburg
schaft von Architekten mbH, Berlin
Nutzfläche 5 800 m²
Projektleitung Nicole Knake
Brutto-Geschossfläche BGF 7 200 m²
Brillux Produkte Super Latex ELF 3000, Latexfarbe ELF 992
Brutto-Rauminhalt BRI 25 000 m³
Brillux colore
45
Kronthal-Schule, Kronberg im Taunus
Auch die Außenfassaden werden durch Farben rhythmisiert und aufgelockert. Die je nach Geschoss roten oder grünen Glaspaneele der Fensterbänder geben zugleich einen dezenten Hinweis auf das Farbkonzept im Inneren. Zum Gartenhof wurden die Klassenräume vollständig verglast und in den Obergeschossen mit Laubengängen nach außen erweitert. Zwischen den grauen Betonfertigteilen des Laubengangs und den farbig leuchtenden Gläsern entstehen schöne Farb- und Materialkontraste. Insgesamt überzeugt der Neubau durch ein Farbkonzept, welches das richtige Maß zwischen dezentem Hintergrund und kraftvollen Farbakzenten findet. Michael Brüggemann, Mainz Die Farbe Rot findet sich auch in den Klassenzimmern und Gruppenräumen wieder
Projektdaten
Die Schule öffnet sich einladend zum Ort
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Brillux colore
Objekt Kronthal-Schule
Bauleitung schneider+schumacher Bau- und Projektmanagement,
Standort Kronberg
Frankfurt
Bauherr Hochtaunuskreis Bad Homburg
Tragwerksplanung ift Vaziri-Elahi, Berlin
Nutzer Grundschule Kronberg
Ausführender Malerbetrieb Baudekoration Glück GmbH, Friedrichsdorf
Architekt/Innenarchitekt Dörr Ludolf Wimmer, Gesell-
Technischer Berater Brillux Rainer Kochan, NL Berlin/Charlottenburg
schaft von Architekten mbH, Berlin
Nutzfläche 5 800 m²
Projektleitung Nicole Knake
Brutto-Geschossfläche BGF 7 200 m²
Brillux Produkte Super Latex ELF 3000, Latexfarbe ELF 992
Brutto-Rauminhalt BRI 25 000 m³
Brillux colore
45
Kurhaus Grand Hotel Moderne, Ahrenshoop
Kurhaus Grand Hotel Moderne, Ahrenshoop
Aufschwung, Ruhm, Verfall und Wiederaufbau Die turbulente Geschichte des traditionsreichen Kurhauses Ahrenshoop passt zu den Kontrasten des Ortes: Auf der einen Seite die aufgewühlte See am Ostseestrand, auf der anderen die stille
Foto: © Paul Wander – Fotolia.com
Küste des Saaler Bodden.
46
Brillux colore
Brillux colore
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Kurhaus Grand Hotel Moderne, Ahrenshoop
Kurhaus Grand Hotel Moderne, Ahrenshoop
Aufschwung, Ruhm, Verfall und Wiederaufbau Die turbulente Geschichte des traditionsreichen Kurhauses Ahrenshoop passt zu den Kontrasten des Ortes: Auf der einen Seite die aufgewühlte See am Ostseestrand, auf der anderen die stille
Foto: © Paul Wander – Fotolia.com
Küste des Saaler Bodden.
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Brillux colore
Brillux colore
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Kurhaus Grand Hotel Moderne, Ahrenshoop
7
7
6
6
5
1
4
2
8 4
3
1 Lobby / Empfang 2 Haupteingang 3 Tiefgarage 4 Wellness- und Saunabereich 5 Veranstaltungs- und Konferenzraum 6 Hotelzimmer 7 Penthouse-Suiten 8 Restaurant mit Außenterrasse
Schnitt, M 1:750
Schnitt, M 1:750
Lobby / Empfang Haupteingang Dank der idyllischen Lage Tiefgarage Wellness- und Saunabereich entwickelte sich AhrensVeranstaltungs- und Konferenzraum Hotelzimmer hoop auf der Halbinsel Penthouse-Suiten Fischland-Darß-Zingst Restaurant mit Aussenterrasse
Die Geschichte des Kurhauses begann 1891
Ende des 19. Jahrhunderts zu einem beliebten
Ahrenshoop von einem neuen Hotelkonzept
Ostseebad. Die Geschichte des Kurhauses
überzeugen, das die Architekten des PROWIS-
Ahrenshoop begann im Jahr 1891. Gegründet als
Projektbüros aus Wismar für den Standort ent-
Hotel „Bogislav“, benannt nach dem gleichnamigen
wickelt hatten.
Pommernherzog, war es eine vornehme Adresse
Die Kubatur des Hotelneubaus passt sich der
für die feine Gesellschaft und Künstler. Zu DDR-
Hangsituation auf dem Schifferberg an. Ein im
Zeiten folgten Verstaatlichung, vorübergehende
Erdgeschoss endender mittlerer Verbindungsbau
Schließung und Abriss. Ab 1970 nahm ein strenger
erhält durch großzügige Glasfronten weitestge-
kubischer Neubau die exponierte Lage ein. Das
hend die Durchsicht für die hintere Bebauung.
neue Hotel verfügte über einen großen Speisesaal
Über sein Untergeschoss werden die beiden seit-
mit Blick auf die Ostsee, eine beliebte Küche und
lich angegliederten, sechsgeschossigen Betten-
21 Zimmer. Nach der Wende wurde das Kurhaus-
trakte erschlossen, die sich fächerartig zum Meer
Hotel geschlossen und unwiderruflich dem Verfall
öffnen. Auf diese Weise verfügt jedes Hotelzimmer
preisgegeben. Erst 2008 ließ sich die Gemeinde
über Meerblick. Die Staffelung der oberen Ge-
Fotos: Stahl+Brößkamp Immobilienkommunikation
Foto: PROWIS-Projektbüro GmbH, Wismar
Heidrun von Gusnar über Farbe im Kurhaus „Das Grand Hotel ist eine Kombination aus Tradition und Moderne. Die exponierte Lage hat Tradition und unsere Architektur ist modern. Auch unsere Farbwahl beruht auf diesem Prinzip. Das Hotellogo basiert auf den traditionellen Hotelfarben Rot und Blau. Die Farben sind in den Teppichen der Flure enthalten und dienen gleichzeitig als Wegweiser für die Gäste in die jeweiligen Bettentrakte. Dazu wollten wir helle und warme Farben in den Hotelzimmern. Der Wellnessbereich ist mit hellen Sandtönen versehen. Hier haben wir eng mit den Mitarbeitern des Spa zusammengearbeitet und ihre Erfahrungen um die positive Wirkung von Farbe gern in das Konzept aufgenommen.“
PROWIS-Projektbüro GmbH, Judith v. Gusnar und Heidrun v. Gusnar (von links) 48
Brillux colore
Die Bettentrakte werden durch klare Formen und weiße Flächen geprägt und passen sich so neutral in die Umgebung ein
Brillux colore
49
GmbH & Co.KG, Hamburg
1 2 3 4 5 6 7 8
Kurhaus Grand Hotel Moderne, Ahrenshoop
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1 Lobby / Empfang 2 Haupteingang 3 Tiefgarage 4 Wellness- und Saunabereich 5 Veranstaltungs- und Konferenzraum 6 Hotelzimmer 7 Penthouse-Suiten 8 Restaurant mit Außenterrasse
Schnitt, M 1:750
Schnitt, M 1:750
Lobby / Empfang Haupteingang Dank der idyllischen Lage Tiefgarage Wellness- und Saunabereich entwickelte sich AhrensVeranstaltungs- und Konferenzraum Hotelzimmer hoop auf der Halbinsel Penthouse-Suiten Fischland-Darß-Zingst Restaurant mit Aussenterrasse
Die Geschichte des Kurhauses begann 1891
Ende des 19. Jahrhunderts zu einem beliebten
Ahrenshoop von einem neuen Hotelkonzept
Ostseebad. Die Geschichte des Kurhauses
überzeugen, das die Architekten des PROWIS-
Ahrenshoop begann im Jahr 1891. Gegründet als
Projektbüros aus Wismar für den Standort ent-
Hotel „Bogislav“, benannt nach dem gleichnamigen
wickelt hatten.
Pommernherzog, war es eine vornehme Adresse
Die Kubatur des Hotelneubaus passt sich der
für die feine Gesellschaft und Künstler. Zu DDR-
Hangsituation auf dem Schifferberg an. Ein im
Zeiten folgten Verstaatlichung, vorübergehende
Erdgeschoss endender mittlerer Verbindungsbau
Schließung und Abriss. Ab 1970 nahm ein strenger
erhält durch großzügige Glasfronten weitestge-
kubischer Neubau die exponierte Lage ein. Das
hend die Durchsicht für die hintere Bebauung.
neue Hotel verfügte über einen großen Speisesaal
Über sein Untergeschoss werden die beiden seit-
mit Blick auf die Ostsee, eine beliebte Küche und
lich angegliederten, sechsgeschossigen Betten-
21 Zimmer. Nach der Wende wurde das Kurhaus-
trakte erschlossen, die sich fächerartig zum Meer
Hotel geschlossen und unwiderruflich dem Verfall
öffnen. Auf diese Weise verfügt jedes Hotelzimmer
preisgegeben. Erst 2008 ließ sich die Gemeinde
über Meerblick. Die Staffelung der oberen Ge-
Fotos: Stahl+Brößkamp Immobilienkommunikation
Foto: PROWIS-Projektbüro GmbH, Wismar
Heidrun von Gusnar über Farbe im Kurhaus „Das Grand Hotel ist eine Kombination aus Tradition und Moderne. Die exponierte Lage hat Tradition und unsere Architektur ist modern. Auch unsere Farbwahl beruht auf diesem Prinzip. Das Hotellogo basiert auf den traditionellen Hotelfarben Rot und Blau. Die Farben sind in den Teppichen der Flure enthalten und dienen gleichzeitig als Wegweiser für die Gäste in die jeweiligen Bettentrakte. Dazu wollten wir helle und warme Farben in den Hotelzimmern. Der Wellnessbereich ist mit hellen Sandtönen versehen. Hier haben wir eng mit den Mitarbeitern des Spa zusammengearbeitet und ihre Erfahrungen um die positive Wirkung von Farbe gern in das Konzept aufgenommen.“
PROWIS-Projektbüro GmbH, Judith v. Gusnar und Heidrun v. Gusnar (von links) 48
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Die Bettentrakte werden durch klare Formen und weiße Flächen geprägt und passen sich so neutral in die Umgebung ein
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GmbH & Co.KG, Hamburg
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Kurhaus Grand Hotel Moderne, Ahrenshoop
Im Spa-Bereich wurde sowohl mit sanften als auch mit kontrastreichen Farben gearbeitet
schosse und die abgerundeten, durchlaufenden
wurden als Kontrast in einem kräftigen Rotorange
Balkone mildern die Kompaktheit der Ansicht.
gestrichen. In den beiden Restaurants mit rund
Die Fassade der beiden äußeren Gebäudebereiche
110 Sitzplätzen und den 80 großzügig geschnit-
besteht überwiegend aus Glasflächen, die dem
tenen Hotelzimmern setzten die Architekten auf die Wirkung von hellen und zugleich warmen
Helle und zugleich warme Sandtöne
Sandtönen an den Wänden, die durch passende Teppiche und Vorhänge ergänzt wurden. Die rund 3 000 m² große Wellness- und Saunalandschaft wurde ebenfalls in hellen und warmen Sandtönen gestrichen. Im separaten Spa-Bereich, mit eigener
Gebäude Transparenz und Leichtigkeit verleihen –
Lounge und privaten Spa-Suiten, entschied man
als Kontrast dazu stehen weiße Fassadenflächen.
sich für Kontrastfarben wie ein kräftiges Mintgrün
Im Inneren des zentralen Verbindungsbaus
und Aubergine, die sich positiv auf die Wirkung
erzeugen Transparenz und das Weiß der Wände
von Behandlungen und Anwendungen auswirken
Durchblick und Weite. Die Stützen in der Lobby, im
sollen.
Empfangsbereich und im Panorama-Café
Annika Frey, Cuxhaven
Im Panorama-Café mit Blick auf die Ostsee, wurden die Stützen farblich hervorgehoben
Projektdaten
50
Objekt Kurhaus Grand Hotel Moderne
Bauleitung Ingenieurbüro Hüllenhagen, Rerik
Standort Ostseebad Ahrenshoop
Tragwerksplanung Michael Krüger Ingenieur, Hohen Viecheln
Bauherr Kurhaus Ahrenshoop Verwaltung & Projekt GmbH,
Technischer Berater Brillux Mathias Hahn, NL Rostock
Brillux WDV-System Qju, Rausan KR Feinputz 3530, Acryl-Fassadenfarbe 100
Ahrenshoop
Nutzfläche 14 525 m ²
in Protect-Qualität
Architekt PROWIS-Projektbüro, Wismar
Grundfläche GRF 5 228 m ²
Innenarchitekt Innenarchitektur & Design Evelyn Scheumann,
Brutto-Rauminhalt BRI 70 694 m ³
Bad Doberan
Baukosten 25 Mio. €
Brillux colore
Der Altbau wurde abgerissen und durch das neue Hotel an gleicher Stelle ersetzt
Brillux colore
51
Kurhaus Grand Hotel Moderne, Ahrenshoop
Im Spa-Bereich wurde sowohl mit sanften als auch mit kontrastreichen Farben gearbeitet
schosse und die abgerundeten, durchlaufenden
wurden als Kontrast in einem kräftigen Rotorange
Balkone mildern die Kompaktheit der Ansicht.
gestrichen. In den beiden Restaurants mit rund
Die Fassade der beiden äußeren Gebäudebereiche
110 Sitzplätzen und den 80 großzügig geschnit-
besteht überwiegend aus Glasflächen, die dem
tenen Hotelzimmern setzten die Architekten auf die Wirkung von hellen und zugleich warmen
Helle und zugleich warme Sandtöne
Sandtönen an den Wänden, die durch passende Teppiche und Vorhänge ergänzt wurden. Die rund 3 000 m² große Wellness- und Saunalandschaft wurde ebenfalls in hellen und warmen Sandtönen gestrichen. Im separaten Spa-Bereich, mit eigener
Gebäude Transparenz und Leichtigkeit verleihen –
Lounge und privaten Spa-Suiten, entschied man
als Kontrast dazu stehen weiße Fassadenflächen.
sich für Kontrastfarben wie ein kräftiges Mintgrün
Im Inneren des zentralen Verbindungsbaus
und Aubergine, die sich positiv auf die Wirkung
erzeugen Transparenz und das Weiß der Wände
von Behandlungen und Anwendungen auswirken
Durchblick und Weite. Die Stützen in der Lobby, im
sollen.
Empfangsbereich und im Panorama-Café
Annika Frey, Cuxhaven
Im Panorama-Café mit Blick auf die Ostsee, wurden die Stützen farblich hervorgehoben
Projektdaten
50
Objekt Kurhaus Grand Hotel Moderne
Bauleitung Ingenieurbüro Hüllenhagen, Rerik
Standort Ostseebad Ahrenshoop
Tragwerksplanung Michael Krüger Ingenieur, Hohen Viecheln
Bauherr Kurhaus Ahrenshoop Verwaltung & Projekt GmbH,
Technischer Berater Brillux Mathias Hahn, NL Rostock
Brillux WDV-System Qju, Rausan KR Feinputz 3530, Acryl-Fassadenfarbe 100
Ahrenshoop
Nutzfläche 14 525 m ²
in Protect-Qualität
Architekt PROWIS-Projektbüro, Wismar
Grundfläche GRF 5 228 m ²
Innenarchitekt Innenarchitektur & Design Evelyn Scheumann,
Brutto-Rauminhalt BRI 70 694 m ³
Bad Doberan
Baukosten 25 Mio. €
Brillux colore
Der Altbau wurde abgerissen und durch das neue Hotel an gleicher Stelle ersetzt
Brillux colore
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Medizinische Praxis pioh, Frechen
Medizinische Praxis pioh, Frechen
Therapie im Wohnzimmer Rund um den Schornstein einer ehemaligen Ziegelei baute Architekt Ben Borchmann einen Bürobau zur Arztpraxis um. Gezielte Farbakzente, fließende Formen und Materialwechsel verleihen den Räumen
Foto: Martin Jäger
ein offenes, wohnliches Ambiente – fernab steriler Klinikatmosphäre.
52
Brillux colore
Brillux colore
53
Medizinische Praxis pioh, Frechen
Medizinische Praxis pioh, Frechen
Therapie im Wohnzimmer Rund um den Schornstein einer ehemaligen Ziegelei baute Architekt Ben Borchmann einen Bürobau zur Arztpraxis um. Gezielte Farbakzente, fließende Formen und Materialwechsel verleihen den Räumen
Foto: Martin Jäger
ein offenes, wohnliches Ambiente – fernab steriler Klinikatmosphäre.
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Brillux colore
Brillux colore
53
Medizinische Praxis pioh, Frechen
8 9
7
10
6 5
11
1 Eingang 2 Anmeldung 3 Nebenräume 4 Mikroskopie 5 Labor 6 Punktionsraum 7 Arztzimmer 8 Bibliothek, Maltherapie 9 Studienbüro 10 Personal WC 11 Personalaufenthalt 12 Wartebereich 13 Patienten WC
3
12
4
13 2 1
Grundriss EG, M 1:200
Grundriss EG, M 1:200
1
Eingang
Ein 2 ehemaliger Anmeldung Ziegeleischornstein bildet
3 Nebenräume das Herz dieser Arztpraxis in Frechen bei Köln.
4 Mikroskopie In zweigeschossigen, ca. 600 m² großen 5 dem Labor 6 Punktionsraum Rundbau aus den 90er-Jahren waren zuvor Büros 7 Arztzimmer untergebracht. Heute werden rund um den back8 Bibliothek, Maltherapie 9 Studienbüro steinernen Schornsteinstumpf Krebspatienten 10 Personal WC 11 Personalaufenthalt therapiert. Warme Farben, fließende Formen und 12 Wartebereich hinterleuchtete 13 Patienten WCFlächen sorgen für ein wohnlich-
Von außen ist der Altbau mit seinen rot, gelb und ockerfarbenen Backsteinwänden und dem Ziegelschornstein unberührt. Die Innenwände wurden dagegen, bis auf einige Backsteinausfachungen, ausgetauscht. Man betritt die Praxis über ein zweigeschossiges Foyer. Gegenüber der Empfangstheke führt eine weiß lackierte Wendeltreppe ins Obergeschoss.
privates Ambiente – weit entfernt von der kühlen
Die bestehenden Unterzüge, Rundstützen und
Atmosphäre vieler Praxen und Krankenhäuser.
Betondecken bekamen einen weißen Anstrich und bilden einen schönen Kontrast zu den rauen, breit
Weit entfernt von kühler Atmosphäre
verfugten Ziegeln. Rund um den Schornstein, der einen Fahrstuhl aufnimmt, teilen sich die Räume auf wie Tortenstücke: Das Erdgeschoss umfasst Wartezone, Labor, Lager, Büro, Personalbereich, ein Arztzim-
Ben Borchmann über Farben, die positive Emotionen vermitteln „Der Schornstein war das zentrale Element für den Entwurf, aus dem sich neben dem Grundriss auch das FarbFoto: Architekturbüro Borchmann, Iserlohn
konzept ableitet. Die Farben mussten zum Ziegelton des Schornsteins passen – das war gar nicht einfach. Rot fiel Fotos: Markus Nilling FotoDesign, Dortmund
von vornherein weg, weil die Patienten damit Blut assoziieren könnten. Blau hätte zu kühl gewirkt. Wir haben uns in den Patientenbereichen für ein heiteres Frühlingsgrün entschieden. In den Arztzimmern ist die Wand hinter dem Besprechungstisch in hellem Orange gestaltet, das Ambiente wirkt freundlich und warm. Der Teppichboden bekam, passend zu den Schornsteinziegeln, ein dunkles Orange. Unterzüge, Stützen und Decken haben wir ganz in Weiß gehalten. Weiß bringt optisch Ruhe in die Räume. Das ist wichtig, denn die Patienten sind in einer schwierigen persönlichen Situation. Die Atmosphäre soll auf sie beruhigend wirken, Wärme vermitteln und ihnen das Gefühl geben, gut aufgehoben zu sein.“ Architekturbüro Borchmann
54
Brillux colore
Der Wartebereich wirkt fast wie eine Cafeteria – die hellen und freundlichen Farben dominieren nicht nur hier, sondern auch in den Arztzimmern
Brillux colore
55
Medizinische Praxis pioh, Frechen
8 9
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1 Eingang 2 Anmeldung 3 Nebenräume 4 Mikroskopie 5 Labor 6 Punktionsraum 7 Arztzimmer 8 Bibliothek, Maltherapie 9 Studienbüro 10 Personal WC 11 Personalaufenthalt 12 Wartebereich 13 Patienten WC
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Grundriss EG, M 1:200
Grundriss EG, M 1:200
1
Eingang
Ein 2 ehemaliger Anmeldung Ziegeleischornstein bildet
3 Nebenräume das Herz dieser Arztpraxis in Frechen bei Köln.
4 Mikroskopie In zweigeschossigen, ca. 600 m² großen 5 dem Labor 6 Punktionsraum Rundbau aus den 90er-Jahren waren zuvor Büros 7 Arztzimmer untergebracht. Heute werden rund um den back8 Bibliothek, Maltherapie 9 Studienbüro steinernen Schornsteinstumpf Krebspatienten 10 Personal WC 11 Personalaufenthalt therapiert. Warme Farben, fließende Formen und 12 Wartebereich hinterleuchtete 13 Patienten WCFlächen sorgen für ein wohnlich-
Von außen ist der Altbau mit seinen rot, gelb und ockerfarbenen Backsteinwänden und dem Ziegelschornstein unberührt. Die Innenwände wurden dagegen, bis auf einige Backsteinausfachungen, ausgetauscht. Man betritt die Praxis über ein zweigeschossiges Foyer. Gegenüber der Empfangstheke führt eine weiß lackierte Wendeltreppe ins Obergeschoss.
privates Ambiente – weit entfernt von der kühlen
Die bestehenden Unterzüge, Rundstützen und
Atmosphäre vieler Praxen und Krankenhäuser.
Betondecken bekamen einen weißen Anstrich und bilden einen schönen Kontrast zu den rauen, breit
Weit entfernt von kühler Atmosphäre
verfugten Ziegeln. Rund um den Schornstein, der einen Fahrstuhl aufnimmt, teilen sich die Räume auf wie Tortenstücke: Das Erdgeschoss umfasst Wartezone, Labor, Lager, Büro, Personalbereich, ein Arztzim-
Ben Borchmann über Farben, die positive Emotionen vermitteln „Der Schornstein war das zentrale Element für den Entwurf, aus dem sich neben dem Grundriss auch das FarbFoto: Architekturbüro Borchmann, Iserlohn
konzept ableitet. Die Farben mussten zum Ziegelton des Schornsteins passen – das war gar nicht einfach. Rot fiel Fotos: Markus Nilling FotoDesign, Dortmund
von vornherein weg, weil die Patienten damit Blut assoziieren könnten. Blau hätte zu kühl gewirkt. Wir haben uns in den Patientenbereichen für ein heiteres Frühlingsgrün entschieden. In den Arztzimmern ist die Wand hinter dem Besprechungstisch in hellem Orange gestaltet, das Ambiente wirkt freundlich und warm. Der Teppichboden bekam, passend zu den Schornsteinziegeln, ein dunkles Orange. Unterzüge, Stützen und Decken haben wir ganz in Weiß gehalten. Weiß bringt optisch Ruhe in die Räume. Das ist wichtig, denn die Patienten sind in einer schwierigen persönlichen Situation. Die Atmosphäre soll auf sie beruhigend wirken, Wärme vermitteln und ihnen das Gefühl geben, gut aufgehoben zu sein.“ Architekturbüro Borchmann
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Der Wartebereich wirkt fast wie eine Cafeteria – die hellen und freundlichen Farben dominieren nicht nur hier, sondern auch in den Arztzimmern
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Medizinische Praxis pioh, Frechen
mer und einen Sitzungsraum für Maltherapien
barer Lamellen verschwindet auch der Untersu-
und Schulungen; das Obergeschoss enthält zwei
chungsbereich aus dem Sichtfeld des Patienten.
weitere Arztzimmer und die Therapieräume.
Erstgespräche finden an einem separaten Tisch
Raumhohe, hellgraue Schriftzüge auf Wänden
neben dem Eingang statt: Eine Pendelleuchte und
und Stützen markieren einzelne Funktionen wie
die in hellem Orange gestrichene Wand vermitteln
Anmelden, Warten oder EKG. Auch die Türzargen
ein freundlich-wohnliches Ambiente, ein Gefühl
sind in dezentem Hellgrau abgesetzt. In den Pa-
von Vertrauen und Nähe.
tientenbereichen leuchten die Wände dagegen in
Ein Oberlichtkranz rund um den Schornstein
heiterem Frühlingsgrün. Die Wartezone schmückt
taucht das Obergeschoss in helles Licht. An den
ein abstrahiertes Blättermotiv. Kreisrunde Tische,
Spannringen des Schornsteins hängen selbstge-
Kugelleuchten und weiße Eames-Sitzschalen ver-
malte Bilder der Patienten. Während der Chemo-
breiten Kaffeehausatmosphäre.
therapie verbringen sie sechs bis acht Stunden
Kommunikation auf Augenhöhe
am Tag in der Praxis. Die beiden Therapiezonen wurden daher wie „ein zweites Zuhause“ gestaltet. Statt auf klinischen Liegen sitzen die Patienten in ledernen Wohnzimmersesseln. Dunkle Bodenbeläge und hinterleuchtete Dekortapeten fassen
Viel Wert wurde auf eine offene, angenehme
Einzel- und Doppelplätze zu kleinen Therapieinseln
Atmosphäre gelegt. Beispiel Arztzimmer: Der
zusammen. Die Ärzte sitzen beim Gespräch mit
Schreibtisch, auf dem sonst häufig Bürogeräte und
den Patienten auf schmalen Rollhockern. Eines
-materialien die Sicht zwischen Arzt und Patient
von zahlreichen Details, die das Leitbild der Praxis
versperren, ist frei von Blickbarrieren. Ordner und
widerspiegeln: Kommunikation auf Augenhöhe.
Fachbücher lagern in einem hüfthohen Sideboard,
Michael Brüggemann, Mainz
das entlang der Außenwand verläuft. Dank verstell-
Manfred Schraa über straffe Zeitpläne Foto: Malermeister Manfred Schraa, Waldbröl
„Aus einem Fabrikgebäude sollte eine Praxis werden – an so einem Auftrag wirken mein Team und ich nicht alle Tage mit. Wir haben im Innenbereich Tapezier-, Maler- und auch Lackierarbeiten durchgeführt. Im Anschluss brachten wir mittels Schablonen Beschriftungen für die verschiedenen Bereiche der Praxis an, zum Beispiel um den Warteraum oder die Anmeldezone zu kennzeichnen. Nicht die Art der Arbeiten machte dieses Projekt so herausfordernd, sondern die Kürze der Ausführungszeit. Daher war es für uns enorm wichtig, alle Materialien zuverlässig geliefert zu bekommen. Der Kundendienst ist eine große Stärke von Brillux: schneller Tönservice, schnelle Materialverfügbarkeit, bedarfsgerechte Anlieferung. Der sehr straffe Zeitplan des Projekts brachte es außerdem mit sich, dass die Koordination der verschiedenen Malermeister Manfred Schraa
Handwerker genau auf den Projektfortschritt angepasst werden musste. Schließlich gestaltet es sich schwierig, in einem Raum beispielsweise gleichzeitig Böden zu verlegen und die Decke zu streichen. Dank klarer Absprachen haben wir diese Hürde erfolgreich gemeistert.“
Der ehemalige Ziegeleischornstein wurde zu einem Fahrstuhl umgebaut – von hier aus gelangt man auch in die angrenzenden Therapieräume
Projektdaten Brillux Produkte Glemalux ELF 1000, Impredur Seidenmattlack 880
Objekt pioh „Praxis Internistischer und Onkologischer Hämatologie“
Ausführender Malerbetrieb Malermeister Manfred Schraa, Waldbröl
Standort Frechen
Verkaufsberater Brillux Hartmut Stolte, NL Gummersbach
Bauherr/Nutzer pioh „Praxis Internistischer und Onkologischer
Nutzfläche ca. 630 m²
Hämatologie“
Brutto-Rauminhalt BRI 2 150 m³
Architekt/Innenarchitekt Architekturbüro Borchmann, Köln/Iserlohn TGA-Fachplanung Architekturbüro Borchmann, Köln/Iserlohn Von außen ist die alte Ziegelei noch deutlich zu erkennen
56
Brillux colore
Brillux colore
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Medizinische Praxis pioh, Frechen
mer und einen Sitzungsraum für Maltherapien
barer Lamellen verschwindet auch der Untersu-
und Schulungen; das Obergeschoss enthält zwei
chungsbereich aus dem Sichtfeld des Patienten.
weitere Arztzimmer und die Therapieräume.
Erstgespräche finden an einem separaten Tisch
Raumhohe, hellgraue Schriftzüge auf Wänden
neben dem Eingang statt: Eine Pendelleuchte und
und Stützen markieren einzelne Funktionen wie
die in hellem Orange gestrichene Wand vermitteln
Anmelden, Warten oder EKG. Auch die Türzargen
ein freundlich-wohnliches Ambiente, ein Gefühl
sind in dezentem Hellgrau abgesetzt. In den Pa-
von Vertrauen und Nähe.
tientenbereichen leuchten die Wände dagegen in
Ein Oberlichtkranz rund um den Schornstein
heiterem Frühlingsgrün. Die Wartezone schmückt
taucht das Obergeschoss in helles Licht. An den
ein abstrahiertes Blättermotiv. Kreisrunde Tische,
Spannringen des Schornsteins hängen selbstge-
Kugelleuchten und weiße Eames-Sitzschalen ver-
malte Bilder der Patienten. Während der Chemo-
breiten Kaffeehausatmosphäre.
therapie verbringen sie sechs bis acht Stunden
Kommunikation auf Augenhöhe
am Tag in der Praxis. Die beiden Therapiezonen wurden daher wie „ein zweites Zuhause“ gestaltet. Statt auf klinischen Liegen sitzen die Patienten in ledernen Wohnzimmersesseln. Dunkle Bodenbeläge und hinterleuchtete Dekortapeten fassen
Viel Wert wurde auf eine offene, angenehme
Einzel- und Doppelplätze zu kleinen Therapieinseln
Atmosphäre gelegt. Beispiel Arztzimmer: Der
zusammen. Die Ärzte sitzen beim Gespräch mit
Schreibtisch, auf dem sonst häufig Bürogeräte und
den Patienten auf schmalen Rollhockern. Eines
-materialien die Sicht zwischen Arzt und Patient
von zahlreichen Details, die das Leitbild der Praxis
versperren, ist frei von Blickbarrieren. Ordner und
widerspiegeln: Kommunikation auf Augenhöhe.
Fachbücher lagern in einem hüfthohen Sideboard,
Michael Brüggemann, Mainz
das entlang der Außenwand verläuft. Dank verstell-
Manfred Schraa über straffe Zeitpläne Foto: Malermeister Manfred Schraa, Waldbröl
„Aus einem Fabrikgebäude sollte eine Praxis werden – an so einem Auftrag wirken mein Team und ich nicht alle Tage mit. Wir haben im Innenbereich Tapezier-, Maler- und auch Lackierarbeiten durchgeführt. Im Anschluss brachten wir mittels Schablonen Beschriftungen für die verschiedenen Bereiche der Praxis an, zum Beispiel um den Warteraum oder die Anmeldezone zu kennzeichnen. Nicht die Art der Arbeiten machte dieses Projekt so herausfordernd, sondern die Kürze der Ausführungszeit. Daher war es für uns enorm wichtig, alle Materialien zuverlässig geliefert zu bekommen. Der Kundendienst ist eine große Stärke von Brillux: schneller Tönservice, schnelle Materialverfügbarkeit, bedarfsgerechte Anlieferung. Der sehr straffe Zeitplan des Projekts brachte es außerdem mit sich, dass die Koordination der verschiedenen Malermeister Manfred Schraa
Handwerker genau auf den Projektfortschritt angepasst werden musste. Schließlich gestaltet es sich schwierig, in einem Raum beispielsweise gleichzeitig Böden zu verlegen und die Decke zu streichen. Dank klarer Absprachen haben wir diese Hürde erfolgreich gemeistert.“
Der ehemalige Ziegeleischornstein wurde zu einem Fahrstuhl umgebaut – von hier aus gelangt man auch in die angrenzenden Therapieräume
Projektdaten Brillux Produkte Glemalux ELF 1000, Impredur Seidenmattlack 880
Objekt pioh „Praxis Internistischer und Onkologischer Hämatologie“
Ausführender Malerbetrieb Malermeister Manfred Schraa, Waldbröl
Standort Frechen
Verkaufsberater Brillux Hartmut Stolte, NL Gummersbach
Bauherr/Nutzer pioh „Praxis Internistischer und Onkologischer
Nutzfläche ca. 630 m²
Hämatologie“
Brutto-Rauminhalt BRI 2 150 m³
Architekt/Innenarchitekt Architekturbüro Borchmann, Köln/Iserlohn TGA-Fachplanung Architekturbüro Borchmann, Köln/Iserlohn Von außen ist die alte Ziegelei noch deutlich zu erkennen
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Brillux colore
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Max-Planck-Gymnasium, Lahr
Max-Planck-Gymnasium, Lahr
Farbe macht Schule Wie Schulreform die Architektur verändert, zeigt eindrucksvoll das Max-Planck-Gymnasium in Lahr. Eine transparente Folien-Ăœberdachung des bisherigen Freiluft-Innenhofes beschert der Schule einen qualifizierten Ganztagsbereich mit Mensa, erhebliche Energieeinsparung
Foto: fotosearch
und ein fantasievolles Farbkonzept.
58
Brillux colore
Brillux colore
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Max-Planck-Gymnasium, Lahr
Max-Planck-Gymnasium, Lahr
Farbe macht Schule Wie Schulreform die Architektur verändert, zeigt eindrucksvoll das Max-Planck-Gymnasium in Lahr. Eine transparente Folien-Ăœberdachung des bisherigen Freiluft-Innenhofes beschert der Schule einen qualifizierten Ganztagsbereich mit Mensa, erhebliche Energieeinsparung
Foto: fotosearch
und ein fantasievolles Farbkonzept.
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Brillux colore
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Max-Planck-Gymnasium, Lahr
Eine hohe atmosphärische Aufenthaltsqualität Das Mitte der 60er-Jahre erbaute Hauptgebäude
Das Schulkonzept als offene Ganztagesschule
des Max-Planck-Gymnasiums in Lahr ist in seiner
verlangte neue Flächen, die über die vordergrün-
architektonischen Grundstruktur und klaren
dige Funktionalität hinaus eine hohe atmosphä-
Nutzungsgliederung nach wie vor erhalten: Aula
rische Aufenthaltsqualität für Schüler und Lehrer
auf der Westseite des Gebäudes, Sporthalle auf
vermitteln. Im ehemaligen Innenhof bot sich für
der Ostseite, Klassenzimmer auf der Südseite,
die Architekten vom städtischen Hochbauamt die
Verwaltung und naturwissenschaftliche Räume auf
Möglichkeit, dem „Max“ die erforderlichen Räume
der Nordseite. Der Innenhof ist mit der Umwand-
als Ganztagsschule zu geben. Der Hof wurde mit
lung zur offenen Ganztagsschule zum Mittelpunkt
einer lichtdurchlässigen Folienkissenkonstruktion
des Schullebens mit Mensa, Kiosk, Mediathek und
überdacht. Auf gut 1 200 m² findet die neue Schul-
verschiedenen Aufenthaltsbereichen geworden.
welt in drei zweistöckigen Kuben mit Räumen wie
Mit über 850 Schülern ist das „Max“ eine der
Lernwerkstätten, Bibliothek, Medienraum, Kiosk
größten Schulen in der Trägerschaft der Stadt Lahr. und Mensa statt. Mit der Verteilung des vorgege-
1
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21 Grundriss, M 1:750
Grundriss, M 1:750
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11
12 13 14 15 16 17 18 19 20 21
1 Lager Multi-Media-Raum 2 Aufenthaltsraum Sportgeräte 3 WC Turnhalle Duschräume 4 Umkleide Installationsraum 5 Technik Windfang 6 Kiosk
7 8 9 10 11 12
Musikraum Lehrerzimmer Musikraum 2 Lernmittelraum Schülerbibliothek Multi-Media-Raum
13 14 15 16 17 18
Sportgeräte Turnhalle Duschräume Installationsraum Windfang Klassenraum
Lager Aufenthaltsraum WC Umkleide Technik Kiosk Klassenraum Musikraum 1 Schülerbücherei Lehrerzimmer Lateinzimmer Musikraum 2 Räume für die Oberstufe Lernmittelraum SchülerbibliothekAndreas Kollefrath zur Aufgabe, den Schulalltag bunter zu gestalten
19 20 21
Schülerbücherei Lateinzimmer Räume für die Oberstufe
„In Form und Ausgestaltung ist ein Ort mit hoher architektonischer als auch atmosphärischer Fotos (2): Abteilung Hochbau der Stadt Lahr
Aufenthaltsqualität entstanden. Der ehemalige zentrale Innenhof wurde zu einem offenen, kommunikativen und attraktiven Campus. Massive Baukörper, segmentiert durch umlaufende Foto: Fotostudio PEP, Lahr
Lichtschlitze, schaffen ein Spannungsfeld zwischen dieser Offenheit und der Intimität in den Innenräumen. Die einzelnen Farbtöne wurden unter farbpsychologischen Aspekten für den kreativen Ort Schule ausgewählt. Im Zusammenspiel mit dem Bestandsgebäude beschreiben die Farben das Farbspektrum der Fantasie“. Abteilung Hochbau der Stadt Lahr, Silke Kabisch, Andreas Kollefrath
60
Brillux colore
Farbe kann den Schulalltag und die Schulbildung von Jugendlichen verbessern
Brillux colore
61
Max-Planck-Gymnasium, Lahr
benen Raumprogramms auf drei Gebäude, anstelle Schule ausgewählt und beschreiben das Farbeines großen Gebäudes, ist der Innenhof weiter of-
spektrum der „Fantasie“. Mit ihrer lebhaften Far-
fen und transparent geblieben. Er kann großzügig
bigkeit kommunizieren die drei massiven Baukör-
in verschiedenen Bereichen und unterschiedlichen
per, deren homogene Fassaden von umlaufenden
Atmosphären als ganzjähriger Aufenthaltsraum
Lichtbändern in Teilsegmente geschnitten werden,
wie auch für Veranstaltungen genutzt werden. Und
eine offene, freundliche und stimmungsvolle
mit dem Herausbrechen der ehemaligen unge-
Atmosphäre, die zum Wohlfühlen der Schüler bei-
dämmten Galeriefassaden wurde die neue Mitte
tragen und ihnen die Identifikation mit ihrer Schule
der Schule zu einem offenen, kommunikativen und
erleichtern soll. Die Fassaden sind mit Rausan KR
attraktiven Campus.
Feinputz 3550 ausgeführt und zeichnen sich durch
Durch die zentrale Anordnung des Ganztags-
eine hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber Abrieb
bereiches hat das gesamte Gebäude in seiner
und Verschmutzungen aus. Neben den architek-
Funktionalität gewonnen. Auch Barrierefreiheit ist
tonischen Gesichtspunkten waren Nachhaltigkeit,
durch den Umbau auf allen Ebenen gegeben.
Energieeffizienz und thermische Behaglichkeit
Die drei neuen Gebäude heben sich in Form- und
zentrale Entwurfsparameter. Zum einen zeigt sich
Farbsprache deutlich von der umgebenden Bau-
dies in der besseren Energiebilanz durch die Op-
struktur ab und betonen dadurch ihren außerge-
timierung der Gebäudehülle, zum anderen in der
wöhnlichen Stellenwert für Schule und Schulalltag.
Wahl der Baustoffe:
Die Strategie des Bauteams, dem auch Schüler
Die Foliendachkonstruktion ist beispielsweise
und Pädagogen des „Max“ angehörten, war, dem
vollständig recycelbar. Obwohl die drei neuen ku-
Bestandsbau bewusst farbige Kontrastpunkte
bischen Gebäude im Innenhof mitgeheizt werden,
entgegenzusetzen: magisches Violett, leuchtendes
führt das Foliendach laut Berechnungen zu einer
Gelb, tiefes Rot, kreatives Blau und lebendiges
Einsparung von rund 17 % Heizenergie.
Grün. Die einzelnen Farbtöne wurden unter farb-
Brigitte Wagner-Rolle, Frankenthal
psychologischen Aspekten für den kreativen Ort
Klaus Schwarzwälder und Wolfgang Müller „Als uns das Farbkonzept des Architekten für das Max-Planck-Gymnasium vorgestellt wurde, waren wir überrascht Fotos (2): Abteilung Hochbau der Stadt Lahr, Einklinker oben: Oliver Kern, Freiburg
von so viel Mut zur Farbe. Aber nicht nur wir finden, dass das Endergebnis dem Architekten Recht gibt. Als es an die Umsetzung ging, kam eine weitere Besonderheit hinzu, denn auf die Kuben sollten ein doppelter Putzaufbau mit Zwischenspachtelung und ein vierfacher Anstrich angebracht werden. Der Normalfall ist ein Oberputz und zwei, vielleicht drei Anstriche. Außerdem waren die Grundierung des Grundputzes sowie die beiden darauf aufgetragenen Putzschichten bereits in dem Farbton eingestellt, den der Kubusteil letztendlich aufweisen sollte. Darauf folgten ein VorGipsergeschäft Klaus Schwarzwälder
Malerbetrieb Wolfgang Müller
und Zwischenanstrich mit normaler Dispersionsfarbe sowie zwei weitere Anstriche mit einem 1:1-Gemisch aus Dispersion und einem Finish auf Acrylbasis. Dieser Abschluss gibt der Putzoberfläche nicht nur eine brillante Farbe, sondern zeichnet sich durch seine Strapazierfähigkeit und Elastizität aus und ist somit bestens für den Schulalltag geeignet.“ Aus dem früheren Innenhof des Max-Planck-Gymnasiums ist der Ganztagsbereich der Schule geworden
Projektdaten Brillux Produkte Super Latex ELF 3000, Rapidvlies 1525, Sensocryl ELF 266, Rausan KR Feinputz 3530
Objekt Max-Planck-Gymnasium
Gipsergeschäft Klaus Schwarzwälder, Lahr; Malerbetrieb
Standort Lahr
Wagenmann, Lahr
Bauherr Stadt Lahr
Technischer Berater Brillux Hugo Schächtele,
Architekt Abteilung Hochbau, Stadt Lahr
NL Offenburg
Bauleitung Abteilung Hochbau, Stadt Lahr
Überdachter Raum 1 225 m²
Tragwerksplanung Mohnke Höss Bauingenieure, Denzlingen
Baukosten 2,58 Mio. €
Ausführende Malerbetriebe Malerbetrieb Wolfgang Müller, Lahr;
62
Brillux colore
Unter einem Foliendach markante Farben und futuristische Leuchten
Brillux colore
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Max-Planck-Gymnasium, Lahr
Eine hohe atmosphärische Aufenthaltsqualität Das Mitte der 60er-Jahre erbaute Hauptgebäude
Das Schulkonzept als offene Ganztagesschule
des Max-Planck-Gymnasiums in Lahr ist in seiner
verlangte neue Flächen, die über die vordergrün-
architektonischen Grundstruktur und klaren
dige Funktionalität hinaus eine hohe atmosphä-
Nutzungsgliederung nach wie vor erhalten: Aula
rische Aufenthaltsqualität für Schüler und Lehrer
auf der Westseite des Gebäudes, Sporthalle auf
vermitteln. Im ehemaligen Innenhof bot sich für
der Ostseite, Klassenzimmer auf der Südseite,
die Architekten vom städtischen Hochbauamt die
Verwaltung und naturwissenschaftliche Räume auf
Möglichkeit, dem „Max“ die erforderlichen Räume
der Nordseite. Der Innenhof ist mit der Umwand-
als Ganztagsschule zu geben. Der Hof wurde mit
lung zur offenen Ganztagsschule zum Mittelpunkt
einer lichtdurchlässigen Folienkissenkonstruktion
des Schullebens mit Mensa, Kiosk, Mediathek und
überdacht. Auf gut 1 200 m² findet die neue Schul-
verschiedenen Aufenthaltsbereichen geworden.
welt in drei zweistöckigen Kuben mit Räumen wie
Mit über 850 Schülern ist das „Max“ eine der
Lernwerkstätten, Bibliothek, Medienraum, Kiosk
größten Schulen in der Trägerschaft der Stadt Lahr. und Mensa statt. Mit der Verteilung des vorgege-
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Grundriss, M 1:750
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1 Lager Multi-Media-Raum 2 Aufenthaltsraum Sportgeräte 3 WC Turnhalle Duschräume 4 Umkleide Installationsraum 5 Technik Windfang 6 Kiosk
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Musikraum Lehrerzimmer Musikraum 2 Lernmittelraum Schülerbibliothek Multi-Media-Raum
13 14 15 16 17 18
Sportgeräte Turnhalle Duschräume Installationsraum Windfang Klassenraum
Lager Aufenthaltsraum WC Umkleide Technik Kiosk Klassenraum Musikraum 1 Schülerbücherei Lehrerzimmer Lateinzimmer Musikraum 2 Räume für die Oberstufe Lernmittelraum SchülerbibliothekAndreas Kollefrath zur Aufgabe, den Schulalltag bunter zu gestalten
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Schülerbücherei Lateinzimmer Räume für die Oberstufe
„In Form und Ausgestaltung ist ein Ort mit hoher architektonischer als auch atmosphärischer Fotos (2): Abteilung Hochbau der Stadt Lahr
Aufenthaltsqualität entstanden. Der ehemalige zentrale Innenhof wurde zu einem offenen, kommunikativen und attraktiven Campus. Massive Baukörper, segmentiert durch umlaufende Foto: Fotostudio PEP, Lahr
Lichtschlitze, schaffen ein Spannungsfeld zwischen dieser Offenheit und der Intimität in den Innenräumen. Die einzelnen Farbtöne wurden unter farbpsychologischen Aspekten für den kreativen Ort Schule ausgewählt. Im Zusammenspiel mit dem Bestandsgebäude beschreiben die Farben das Farbspektrum der Fantasie“. Abteilung Hochbau der Stadt Lahr, Silke Kabisch, Andreas Kollefrath
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Brillux colore
Farbe kann den Schulalltag und die Schulbildung von Jugendlichen verbessern
Brillux colore
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Max-Planck-Gymnasium, Lahr
benen Raumprogramms auf drei Gebäude, anstelle Schule ausgewählt und beschreiben das Farbeines großen Gebäudes, ist der Innenhof weiter of-
spektrum der „Fantasie“. Mit ihrer lebhaften Far-
fen und transparent geblieben. Er kann großzügig
bigkeit kommunizieren die drei massiven Baukör-
in verschiedenen Bereichen und unterschiedlichen
per, deren homogene Fassaden von umlaufenden
Atmosphären als ganzjähriger Aufenthaltsraum
Lichtbändern in Teilsegmente geschnitten werden,
wie auch für Veranstaltungen genutzt werden. Und
eine offene, freundliche und stimmungsvolle
mit dem Herausbrechen der ehemaligen unge-
Atmosphäre, die zum Wohlfühlen der Schüler bei-
dämmten Galeriefassaden wurde die neue Mitte
tragen und ihnen die Identifikation mit ihrer Schule
der Schule zu einem offenen, kommunikativen und
erleichtern soll. Die Fassaden sind mit Rausan KR
attraktiven Campus.
Feinputz 3550 ausgeführt und zeichnen sich durch
Durch die zentrale Anordnung des Ganztags-
eine hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber Abrieb
bereiches hat das gesamte Gebäude in seiner
und Verschmutzungen aus. Neben den architek-
Funktionalität gewonnen. Auch Barrierefreiheit ist
tonischen Gesichtspunkten waren Nachhaltigkeit,
durch den Umbau auf allen Ebenen gegeben.
Energieeffizienz und thermische Behaglichkeit
Die drei neuen Gebäude heben sich in Form- und
zentrale Entwurfsparameter. Zum einen zeigt sich
Farbsprache deutlich von der umgebenden Bau-
dies in der besseren Energiebilanz durch die Op-
struktur ab und betonen dadurch ihren außerge-
timierung der Gebäudehülle, zum anderen in der
wöhnlichen Stellenwert für Schule und Schulalltag.
Wahl der Baustoffe:
Die Strategie des Bauteams, dem auch Schüler
Die Foliendachkonstruktion ist beispielsweise
und Pädagogen des „Max“ angehörten, war, dem
vollständig recycelbar. Obwohl die drei neuen ku-
Bestandsbau bewusst farbige Kontrastpunkte
bischen Gebäude im Innenhof mitgeheizt werden,
entgegenzusetzen: magisches Violett, leuchtendes
führt das Foliendach laut Berechnungen zu einer
Gelb, tiefes Rot, kreatives Blau und lebendiges
Einsparung von rund 17 % Heizenergie.
Grün. Die einzelnen Farbtöne wurden unter farb-
Brigitte Wagner-Rolle, Frankenthal
psychologischen Aspekten für den kreativen Ort
Klaus Schwarzwälder und Wolfgang Müller „Als uns das Farbkonzept des Architekten für das Max-Planck-Gymnasium vorgestellt wurde, waren wir überrascht Fotos (2): Abteilung Hochbau der Stadt Lahr, Einklinker oben: Oliver Kern, Freiburg
von so viel Mut zur Farbe. Aber nicht nur wir finden, dass das Endergebnis dem Architekten Recht gibt. Als es an die Umsetzung ging, kam eine weitere Besonderheit hinzu, denn auf die Kuben sollten ein doppelter Putzaufbau mit Zwischenspachtelung und ein vierfacher Anstrich angebracht werden. Der Normalfall ist ein Oberputz und zwei, vielleicht drei Anstriche. Außerdem waren die Grundierung des Grundputzes sowie die beiden darauf aufgetragenen Putzschichten bereits in dem Farbton eingestellt, den der Kubusteil letztendlich aufweisen sollte. Darauf folgten ein VorGipsergeschäft Klaus Schwarzwälder
Malerbetrieb Wolfgang Müller
und Zwischenanstrich mit normaler Dispersionsfarbe sowie zwei weitere Anstriche mit einem 1:1-Gemisch aus Dispersion und einem Finish auf Acrylbasis. Dieser Abschluss gibt der Putzoberfläche nicht nur eine brillante Farbe, sondern zeichnet sich durch seine Strapazierfähigkeit und Elastizität aus und ist somit bestens für den Schulalltag geeignet.“ Aus dem früheren Innenhof des Max-Planck-Gymnasiums ist der Ganztagsbereich der Schule geworden
Projektdaten Brillux Produkte Super Latex ELF 3000, Rapidvlies 1525, Sensocryl ELF 266, Rausan KR Feinputz 3530
Objekt Max-Planck-Gymnasium
Gipsergeschäft Klaus Schwarzwälder, Lahr; Malerbetrieb
Standort Lahr
Wagenmann, Lahr
Bauherr Stadt Lahr
Technischer Berater Brillux Hugo Schächtele,
Architekt Abteilung Hochbau, Stadt Lahr
NL Offenburg
Bauleitung Abteilung Hochbau, Stadt Lahr
Überdachter Raum 1 225 m²
Tragwerksplanung Mohnke Höss Bauingenieure, Denzlingen
Baukosten 2,58 Mio. €
Ausführende Malerbetriebe Malerbetrieb Wolfgang Müller, Lahr;
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Brillux colore
Unter einem Foliendach markante Farben und futuristische Leuchten
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GATERMANN + SCHOSSIG Architekten, Köln
Interview mit Alfred Schelenz, GATERMANN + SCHOSSIG Architekten
Foto: GATERMANN + SCHOSSIG Architekten, Köln
„Farbe in der Architektur darf nicht einem modischen Trend unterliegen.“ Das Besondere des Architekturbüros GATERMANN + SCHOSSIG ist der Anspruch und das Ziel, dass jedes Projekt für Bauherren und Nutzer es erlaubt, kreative Architekturlösungen zu erarbeiten und umzusetzen, die gleichzeitig wirtschaftlich, nachhaltig und damit zukunftsfähig sind. Dabei sind der Stadtraum, die Kommunikation und Sichtbezüge innerhalb der Gebäude sowie der Bezug zum Außenraum ebenso wichtig wie Materialien, Licht und Farbe bis hin zum Detail. Es ist die Überzeugung des Büros, dass Nachhaltigkeit, Wirtschaftlichkeit, Effizienz, Innovation und Qualität einander nicht ausschließen, sondern sich ganzheitlich verbinden lassen. Das Verständnis von Nachhaltigkeit geht damit weit über ökologische Gesichtspunkte hinaus: Es umfasst Wirtschaftlichkeit, Qualität und Effizienz in Bezug auf Funktionalität und Materialien wie auch die räumliche Qualität der Gebäude und deren Bezug auf ihre Umgebung.
Foto: DBZ Deutsche Bauzeitschrift
als die beste Lösung geplant und realisiert wird. Dabei wird der ganzheitliche Planungsansatz vom frühen Entwurfsstadium an verfolgt, der
Capricornhaus, Medienhafen Düsseldorf
Herr Schelenz, wir wollen heute neben den archi-
Zum anderen war das Capricornhaus das erste
mit Farbe. Material und Farbe haben ja etwas
tektonischen Besonderheiten der Projekte des
Gebäude am südlichen Abschluss des Medien-
miteinander zu tun. In erster Linie versuchen wir
Büros GATERMANN + SCHOSSIG speziell über
hafens mit einer grau in grauen Industriebrachen-
natürlich Gebäude, Gebäudefigurationen und
Farbe in der Architektur reden. Dabei geht es
fläche, sodass dieser Akzent vor der Bahntrasse
-geometrien über den Eigencharakter von Ober-
mir um den Umgang des Büros mit Farbe in der
ein wichtiges Signal war, eine Präsenz im städ-
flächen und Materialien zu schaffen, und das
Architektur. Werden Farbkonzepte speziell
tischen Raum entstehen zu lassen.
im Wechselspiel verschiedener transparenter,
entwickelt – und wer macht das? Und nicht
geschlossener Flächen, massiver und leichter Kon-
zuletzt Ihre Einstellung zum Thema „Farbe in der
Dann ist der Einsatz von Farbe im städtischen
struktionselemente, sodass die Farbe nicht immer
Architektur“. Wir sitzen hier in Düsseldorf unweit
Raum als unterstützende Maßnahme für die Wir-
für den Architekturausdruck allein entscheidend
des Capricornhauses, ein farbiges wenn man
kung und Bedeutung von Architektur?
ist. Farbe ist natürlich ein stark emotionaler Faktor.
so will, zumindest rotes Objekt, das auch aus
Ja, als unterstützende Maßnahme und auch, um
Wir kennen das aus der Farbpsychologie – Farbe
der Distanz eine farbige Signalwirkung hat. Was
die Gewichtung von Architektur in einem Kontext
kann beruhigen, anregen und Farbe sollte dort
war die Entscheidung für diese Farbigkeit beim
zu definieren. Es ist sicher atypisch, mit Farbe in
eingesetzt werden, wo eine Raumwahrnehmung
Capricorn?
unserem Büro so umzugehen, aber ich glaube, ein
unterstützt werden soll, die eine spezifische Stim-
Materialkonzept hat ja auch mit Corporate Identity
Wir haben in den ersten Skizzen, also schon im
weiterer Aspekt ist einfach, dass dieses Rot die
mung erzeugt und die Interaktion mit dem Nutzer
zu tun, d. h., im Grunde hat jede Bauaufgabe eine
Vorentwurf, das Gebäude rot dargestellt. Das war
Dynamik der Gebäudeform auch unterstützt, die
verstärkt. Oder wenn man bestimmte Gefühle, be-
vorbestimmte gestalterische Lösung. Man macht
erstmal so, man kann sagen, ein unbewusster
Struktur des Gebäudes wird dadurch gesteigert.
stimmte Stimmungen oder Informationen im Raum
sich gemeinsam mit dem Bauherrn auf die Suche,
bewusst aus der Nutzung herleiten möchte.
die richtige Sprache zu finden, und da spielt eben
Vorgang und als wir später darüber nachgedacht
64
„Die richtige architektonische Lösung entsteht immer nur dann, wenn man ganzheitlich alles gestalten kann.“
haben, wurden zwei Punkte deutlich, warum das
Wenn es eher atypisch ist, wie beim Capricorn-
so entstanden ist. Einmal ist es die städtebauliche
haus mit Farbe umgegangen wurde, drängt sich
Erfolgt das, was Sie für die Projekte als Farb-
wesentliche Rolle.
Situation, als Kopfpunkt der Speditionsstraße, als
die Frage auf, was ist denn typisch für das Büro
und Materialkonzept entwickeln, in direkter
Corporate Identity war auch für das Capricornhaus
Blickpunkt in der Straßenachse, dadurch braucht
im Umgang mit Farbe?
Abstimmung mit dem Bauherrn oder Investor?
ein Aspekt, dieses als Wahrzeichen, als Signal an
es hier ein gewisses Gewicht, einen Schwerpunkt.
Typisch ist ein bewusst sehr subtiles Umgehen
Das ist ein wesentlicher Aspekt. Dieses Farb- und
dieser Stelle zu setzen. Das Rot ist eine Hausfarbe
Brillux colore
Material in Verbindung mit der Farbgebung eine
Brillux colore
65
GATERMANN + SCHOSSIG Architekten, Köln
Interview mit Alfred Schelenz, GATERMANN + SCHOSSIG Architekten
Foto: GATERMANN + SCHOSSIG Architekten, Köln
„Farbe in der Architektur darf nicht einem modischen Trend unterliegen.“ Das Besondere des Architekturbüros GATERMANN + SCHOSSIG ist der Anspruch und das Ziel, dass jedes Projekt für Bauherren und Nutzer es erlaubt, kreative Architekturlösungen zu erarbeiten und umzusetzen, die gleichzeitig wirtschaftlich, nachhaltig und damit zukunftsfähig sind. Dabei sind der Stadtraum, die Kommunikation und Sichtbezüge innerhalb der Gebäude sowie der Bezug zum Außenraum ebenso wichtig wie Materialien, Licht und Farbe bis hin zum Detail. Es ist die Überzeugung des Büros, dass Nachhaltigkeit, Wirtschaftlichkeit, Effizienz, Innovation und Qualität einander nicht ausschließen, sondern sich ganzheitlich verbinden lassen. Das Verständnis von Nachhaltigkeit geht damit weit über ökologische Gesichtspunkte hinaus: Es umfasst Wirtschaftlichkeit, Qualität und Effizienz in Bezug auf Funktionalität und Materialien wie auch die räumliche Qualität der Gebäude und deren Bezug auf ihre Umgebung.
Foto: DBZ Deutsche Bauzeitschrift
als die beste Lösung geplant und realisiert wird. Dabei wird der ganzheitliche Planungsansatz vom frühen Entwurfsstadium an verfolgt, der
Capricornhaus, Medienhafen Düsseldorf
Herr Schelenz, wir wollen heute neben den archi-
Zum anderen war das Capricornhaus das erste
mit Farbe. Material und Farbe haben ja etwas
tektonischen Besonderheiten der Projekte des
Gebäude am südlichen Abschluss des Medien-
miteinander zu tun. In erster Linie versuchen wir
Büros GATERMANN + SCHOSSIG speziell über
hafens mit einer grau in grauen Industriebrachen-
natürlich Gebäude, Gebäudefigurationen und
Farbe in der Architektur reden. Dabei geht es
fläche, sodass dieser Akzent vor der Bahntrasse
-geometrien über den Eigencharakter von Ober-
mir um den Umgang des Büros mit Farbe in der
ein wichtiges Signal war, eine Präsenz im städ-
flächen und Materialien zu schaffen, und das
Architektur. Werden Farbkonzepte speziell
tischen Raum entstehen zu lassen.
im Wechselspiel verschiedener transparenter,
entwickelt – und wer macht das? Und nicht
geschlossener Flächen, massiver und leichter Kon-
zuletzt Ihre Einstellung zum Thema „Farbe in der
Dann ist der Einsatz von Farbe im städtischen
struktionselemente, sodass die Farbe nicht immer
Architektur“. Wir sitzen hier in Düsseldorf unweit
Raum als unterstützende Maßnahme für die Wir-
für den Architekturausdruck allein entscheidend
des Capricornhauses, ein farbiges wenn man
kung und Bedeutung von Architektur?
ist. Farbe ist natürlich ein stark emotionaler Faktor.
so will, zumindest rotes Objekt, das auch aus
Ja, als unterstützende Maßnahme und auch, um
Wir kennen das aus der Farbpsychologie – Farbe
der Distanz eine farbige Signalwirkung hat. Was
die Gewichtung von Architektur in einem Kontext
kann beruhigen, anregen und Farbe sollte dort
war die Entscheidung für diese Farbigkeit beim
zu definieren. Es ist sicher atypisch, mit Farbe in
eingesetzt werden, wo eine Raumwahrnehmung
Capricorn?
unserem Büro so umzugehen, aber ich glaube, ein
unterstützt werden soll, die eine spezifische Stim-
Materialkonzept hat ja auch mit Corporate Identity
Wir haben in den ersten Skizzen, also schon im
weiterer Aspekt ist einfach, dass dieses Rot die
mung erzeugt und die Interaktion mit dem Nutzer
zu tun, d. h., im Grunde hat jede Bauaufgabe eine
Vorentwurf, das Gebäude rot dargestellt. Das war
Dynamik der Gebäudeform auch unterstützt, die
verstärkt. Oder wenn man bestimmte Gefühle, be-
vorbestimmte gestalterische Lösung. Man macht
erstmal so, man kann sagen, ein unbewusster
Struktur des Gebäudes wird dadurch gesteigert.
stimmte Stimmungen oder Informationen im Raum
sich gemeinsam mit dem Bauherrn auf die Suche,
bewusst aus der Nutzung herleiten möchte.
die richtige Sprache zu finden, und da spielt eben
Vorgang und als wir später darüber nachgedacht
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„Die richtige architektonische Lösung entsteht immer nur dann, wenn man ganzheitlich alles gestalten kann.“
haben, wurden zwei Punkte deutlich, warum das
Wenn es eher atypisch ist, wie beim Capricorn-
so entstanden ist. Einmal ist es die städtebauliche
haus mit Farbe umgegangen wurde, drängt sich
Erfolgt das, was Sie für die Projekte als Farb-
wesentliche Rolle.
Situation, als Kopfpunkt der Speditionsstraße, als
die Frage auf, was ist denn typisch für das Büro
und Materialkonzept entwickeln, in direkter
Corporate Identity war auch für das Capricornhaus
Blickpunkt in der Straßenachse, dadurch braucht
im Umgang mit Farbe?
Abstimmung mit dem Bauherrn oder Investor?
ein Aspekt, dieses als Wahrzeichen, als Signal an
es hier ein gewisses Gewicht, einen Schwerpunkt.
Typisch ist ein bewusst sehr subtiles Umgehen
Das ist ein wesentlicher Aspekt. Dieses Farb- und
dieser Stelle zu setzen. Das Rot ist eine Hausfarbe
Brillux colore
Material in Verbindung mit der Farbgebung eine
Brillux colore
65
Fotos (2): GATERMANN + SCHOSSIG Architekten, Köln
GATERMANN + SCHOSSIG Architekten, Köln
eine starke Sprache sprechen, eine Gestaltqualität
Als Mehrwert nur unter dem Schlagwort Nach-
vermitteln und die Unterstützung durch Farbe da
haltigkeit kann man nicht punkten, man muss
durchaus nicht mehr gewünscht oder erforderlich
die Inhalte benennen und wir haben uns mit den
ist. Glatte Flächen sind besser dafür geeignet,
Inhalten, die jetzt im Rahmen der Zertifizierungs-
Akzente zu setzen, bestimmte Nutzungsschwer-
systeme genannt werden, schon lange davor
punkte im Gebäude zu definieren, zu verstärken
befasst und in unsere Arbeit integriert. Man kann
oder auch das an spezifischen Stellen erforderliche
nur über Inhalte überzeugen und das ist aktuell die
sinnliche Umfeld zu schaffen. Glatte Oberflächen
Betrachtung von Lebenszykluskosten, die wir aber
oder auch Glas setzen wir gerne ein, weil sie
auch schon vor 10 Jahren angesetzt haben und
noch eine zweite Dimension haben, die zusammen
die heute bei großen Bauvorhaben etabliert ist.
mit einer Farbbeschichtung eine gewisse Tiefe
Das geht gar nicht mehr ohne, d. h., diese Nach-
erzeugen. Ich habe also noch eine zweite Tiefen-
haltigkeitsdiskussion hat schon beim Bauherrn
ebene – nicht nur die der Farbe, sondern zusätzlich
eine andere Wahrnehmung hervorgerufen. Nicht
die der Spiegelungen. Durch diese Tiefenwirkung
jeder Bauherr möchte zertifizieren, aber die Inhalte,
wird das Material so spannend. Darüber hinaus hat
die Bestandteil dieser Nachhaltigkeitsdebatte
es eine edle Wirkung.
sind, hält er schon für wesentlich und wichtig. Diese Nachhaltigkeitsdebatte ist mittlerweile stark
Kontor 19, Rheinauhafen Köln
Sie haben vorhin die psychologische Wirkung
überfrachtet und man muss sich auf die Inhalte
von Farbe angesprochen. Gleichwohl unterliegt
konzentrieren, insofern sind die Zertifizierungs-
Farbe einem gewissen Trend. Wie beobachten
instrumente ein Hilfsmittel, um ein im Lebens-
Sie das? Gibt es plötzlich Vorlieben für be-
zyklus beständiges Gebäude zu erschaffen.
RömerMuseum, Archäologischer Park Xanten
des Bauherrn. Es gibt da vielseitige Verknüpfungen, stimmte Farben? die sich gegenseitig ergänzen und verstärken.
Wir erleben, dass einzelne Objekte an bestimmten
Anfangs habe ich gefragt, welche farbigen
Ich denke, es geht in erster Linie darum, die
Stellen als Landmark so ausformuliert werden. Wir
Vorlieben das Büro hat. Das ist nicht eindeutig
richtige sinnfällige Mischung zwischen Oberflä-
befassen uns damit nicht näher, weil es für uns
auszumachen, da das Farb- und Materialkonzept
che, Materialität und Farbakzenten, da wo sie
nicht infrage kommt, uns Trends oder modischen
oft abhängig von der Corporate Identity ist und
gebraucht werden, zu finden. Die Sinneswahrneh-
Erscheinungen zu unterwerfen. Architektur kann
jede Bauaufgabe eine vorbestimmte, gestalte-
mung innerräumlicher Strukturen basiert auf den
nicht Mode sein, wenn wir über Nachhaltigkeit
rische Lösung hat. Was ist denn ihre Lieblings-
gleichen Prinzipien. Ich schaffe ein Gegenüber,
in energetischer Hinsicht nachdenken, oder man
farbe, außer Schwarz?
also eine Farbfläche, eine Materialoberfläche, die
kann nicht ein Gebäude einem modischen Trend
Schon Rot irgendwie, weil es aktiv ist, weil es
mich als Betrachter im physikalischen Raum in der
unterwerfen, weil der Trend den Lebenszyklus des
wahrgenommen wird, aber es kommt auf die
Interaktion definiert, d. h., ich nehme mich selber
Gebäudes nicht überdauern wird.
persönliche Stimmung an. Wenn man sich zu-
wahr, indem ich die Farbfläche im Gebäude oder
Ich denke, jeder Standort, jede Architekturaufgabe
rückziehen möchte, bevorzugt man eher andere,
im Innenraum empfinde und erlebe.
hat ihre spezifische Lösung, die auch eine spezi-
gedecktere Farben. Aber im Arbeitsumfeld gefällt
fische Farbe oder Materialwahl erfordert. Nur das
mir Rot einfach gut.
Welche Erfahrungen haben Sie beim Einsatz
kann im Vordergrund stehen.
von Farbe auf Materialien? Unterscheiden Sie
66
Brillux colore
„Nur Nachhaltigkeit als Mehrwert zu benennen reicht nicht aus, man muss mit Inhalten punkten.“
Herr Schelenz, ich danke für das Gespräch.
zwischen glatten und strukturierten Oberflächen
Das Büro GATERMANN + SCHOSSIG steht auch
Alfred Schelenz, Architekt und Geschäftsführer bei
in der Farbgebung?
für die Themen Baukultur und Nachhaltigkeit.
GATERMANN + SCHOSSIG Architekten, sprach mit Burkhard
Glatte und harte Oberflächen sind eher geeignet,
Nehmen Investoren und Bauherren diese Quali-
Fröhlich, Chefredakteur DBZ Deutsche Bauzeitschrift
mit Farben bespielt zu werden, weil Materialien mit
tätsmerkmale wahr? Wird dieser Anspruch auch
starker Oberflächenstruktur von sich aus schon
als deutlicher Mehrwert wahrgenommen?
Brillux colore
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Fotos (2): GATERMANN + SCHOSSIG Architekten, Köln
GATERMANN + SCHOSSIG Architekten, Köln
eine starke Sprache sprechen, eine Gestaltqualität
Als Mehrwert nur unter dem Schlagwort Nach-
vermitteln und die Unterstützung durch Farbe da
haltigkeit kann man nicht punkten, man muss
durchaus nicht mehr gewünscht oder erforderlich
die Inhalte benennen und wir haben uns mit den
ist. Glatte Flächen sind besser dafür geeignet,
Inhalten, die jetzt im Rahmen der Zertifizierungs-
Akzente zu setzen, bestimmte Nutzungsschwer-
systeme genannt werden, schon lange davor
punkte im Gebäude zu definieren, zu verstärken
befasst und in unsere Arbeit integriert. Man kann
oder auch das an spezifischen Stellen erforderliche
nur über Inhalte überzeugen und das ist aktuell die
sinnliche Umfeld zu schaffen. Glatte Oberflächen
Betrachtung von Lebenszykluskosten, die wir aber
oder auch Glas setzen wir gerne ein, weil sie
auch schon vor 10 Jahren angesetzt haben und
noch eine zweite Dimension haben, die zusammen
die heute bei großen Bauvorhaben etabliert ist.
mit einer Farbbeschichtung eine gewisse Tiefe
Das geht gar nicht mehr ohne, d. h., diese Nach-
erzeugen. Ich habe also noch eine zweite Tiefen-
haltigkeitsdiskussion hat schon beim Bauherrn
ebene – nicht nur die der Farbe, sondern zusätzlich
eine andere Wahrnehmung hervorgerufen. Nicht
die der Spiegelungen. Durch diese Tiefenwirkung
jeder Bauherr möchte zertifizieren, aber die Inhalte,
wird das Material so spannend. Darüber hinaus hat
die Bestandteil dieser Nachhaltigkeitsdebatte
es eine edle Wirkung.
sind, hält er schon für wesentlich und wichtig. Diese Nachhaltigkeitsdebatte ist mittlerweile stark
Kontor 19, Rheinauhafen Köln
Sie haben vorhin die psychologische Wirkung
überfrachtet und man muss sich auf die Inhalte
von Farbe angesprochen. Gleichwohl unterliegt
konzentrieren, insofern sind die Zertifizierungs-
Farbe einem gewissen Trend. Wie beobachten
instrumente ein Hilfsmittel, um ein im Lebens-
Sie das? Gibt es plötzlich Vorlieben für be-
zyklus beständiges Gebäude zu erschaffen.
RömerMuseum, Archäologischer Park Xanten
des Bauherrn. Es gibt da vielseitige Verknüpfungen, stimmte Farben? die sich gegenseitig ergänzen und verstärken.
Wir erleben, dass einzelne Objekte an bestimmten
Anfangs habe ich gefragt, welche farbigen
Ich denke, es geht in erster Linie darum, die
Stellen als Landmark so ausformuliert werden. Wir
Vorlieben das Büro hat. Das ist nicht eindeutig
richtige sinnfällige Mischung zwischen Oberflä-
befassen uns damit nicht näher, weil es für uns
auszumachen, da das Farb- und Materialkonzept
che, Materialität und Farbakzenten, da wo sie
nicht infrage kommt, uns Trends oder modischen
oft abhängig von der Corporate Identity ist und
gebraucht werden, zu finden. Die Sinneswahrneh-
Erscheinungen zu unterwerfen. Architektur kann
jede Bauaufgabe eine vorbestimmte, gestalte-
mung innerräumlicher Strukturen basiert auf den
nicht Mode sein, wenn wir über Nachhaltigkeit
rische Lösung hat. Was ist denn ihre Lieblings-
gleichen Prinzipien. Ich schaffe ein Gegenüber,
in energetischer Hinsicht nachdenken, oder man
farbe, außer Schwarz?
also eine Farbfläche, eine Materialoberfläche, die
kann nicht ein Gebäude einem modischen Trend
Schon Rot irgendwie, weil es aktiv ist, weil es
mich als Betrachter im physikalischen Raum in der
unterwerfen, weil der Trend den Lebenszyklus des
wahrgenommen wird, aber es kommt auf die
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Brillux colore
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Produktsortiment Greifen Sie jederzeit auf technische Informationen, Bilder und PDF-Datenblätter von über 12.000 Artikeln zu.
Farbtonmuster Speichern Sie Farbtöne im Notizbuch und bestellen Sie direkt die farbverbindlichen Scala Farbtonmuster.
Niederlassungen Öffnungszeiten, Telefonnummern und Routenfunktion zu allen Brillux Niederlassungen – wo immer Sie gerade sind. Farbfächer Blättern Sie in den Farbfächern von Brillux Scala und RAL classic und lassen Sie sich den Farbton fotorealistisch im Innenraum oder an der Fassade anzeigen. Überprüfen Sie die Machbarkeit für verschiedene Produkte. Aktuelles Stets informiert über Produktneuheiten, Aktionen, Veranstaltungen und vieles mehr.
Kontakt Weitere Informationen erhalten Sie unter www.brillux.de oder senden Sie eine E-Mail an kontakt@brillux.de
Farbtonscanner Nehmen Sie Farben von Wänden oder Gegenständen mit dem Handy auf und finden Sie die nächstgelegenen Farbtöne in den Farbfächern.
Ansprechpartner Greifen Sie auf die Kontaktdaten Ihres Brillux Verkaufsberaters zu.
..Service wo immer Sie sind.
Impressum Herausgeber Brillux GmbH & Co. KG, Münster Redaktion + Konzept Bauverlag BV GmbH, Gütersloh Grafisches Konzept + Layout formba – grafikdesign + konzeption, Hamburg colore Ausgabe Nr. 3, Juni 2011
Codescanner Scannen Sie EAN-Codes von Brillux Produkten und QR-Codes aus Broschüren ein und rufen Sie z. B. das passende Praxismerkblatt ab.
Die App für iPhone, iPad und Android. Ob im Büro, auf der Baustelle oder beim Kunden – mit der kostenlosen Brillux App für iPhone, iPad und auch für Android Smartphones haben Sie jetzt immer alles griffbereit: alle Produkte, alle Farbtöne, alle Niederlassungen und noch vieles mehr. Verschiedene Such- und Scanfunktionen ermöglichen Ihnen den sekundenschnellen Zugriff auf alle Informationen. Sie sehen, von Brillux können Sie eben in jeder Hinsicht immer etwas mehr erwarten. www.brillux.de/app
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Max-Planck-Gymnasium, Lahr