colore – Nummer 3

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SAP-Niederlassung, St. Ingbert Verwaltungs- und Produktionsgebäude, Umkirch ECE Rhein-Galerie, Ludwigshafen Kindertagesstätte, Leipzig Kronthal-Schule, Kronberg im Taunus Kurhaus Grand Hotel Moderne, Ahrenshoop Medizinische Praxis pioh, Frechen

Brillux | Postfach 16 40 | 48005 Münster Tel. +49 (0)251 7188-8799 | Fax +49 (0)251 7188-439 | kontakt@brillux.de | www.brillux.de

2622/041/25/0611 8826.9651.0003

Max-Planck-Gymnasium, Lahr


Architektur Arch „20 Jahre Deutscher Fassadenpreis“ – für Brillux ein ganz großes und wichtiges Ereignis. Wir sind sehr stolz, über zwei Jahrzehnte den Anspruch des Preises von damals bis heute konsequent verfolgen zu können: Nämlich mit den guten und beispielhaft farbig gestalteten Projekten dazu beizutragen, die Qualität unserer gebauten Umwelt zu verbessern. Professor Jürgen Braun, Juryvorsitzender des Deutschen Fassadenpreises, blickt im Interview auf Seite 4 auf die Anfänge zurück, erläutert Veränderungen und unterstreicht den Anspruch, dass es ein harmonisches Zusammenspiel zwischen Architektur und Farbkonzept geben muss. Es sind immer wieder die einfachen Gebäude mit gedeckter Farbigkeit, die beim Deutschen Fassadenpreis ausgezeichnet wurden. Das ist die Farbigkeit in kleinen Dosen mit großer Wirkung. „Farbe in der Architektur darf nicht einem modischen Trend unterliegen“, dafür plädiert Alfred Schelenz, Projektpartner bei GATERMANN + SCHOSSIG Architekten, Köln in einem Interview auf Seite 64. Es geht bei der Planung immer um ein Gesamtkonzept, bei dem das Farbkonzept dann Teil des Gesamten ist und sich in gewisser Weise unterordnet. Dabei geht es primär nicht um das Farbgestalten, sondern um erlebbare Räume durch das Zusammenspiel von Material, Oberfläche, Temperatur, Gerüchen, Ausblicken und Lichteinfall. Farbe ist ein Aspekt, der die Dinge in gewünschter Richtung verstärken oder abschwächen kann. Auch in diesem Anspruch zeigen wir mit beispielhaft ausgewählten Projekten dieser 3. Ausgabe von colore, wie man mit „Farbe in der Architektur“ umgehen kann, zurückhaltend, kraftvoll, symbolhaft oder auch farbakzentuiert.

Brillux colore

1


Architektur Arch „20 Jahre Deutscher Fassadenpreis“ – für Brillux ein ganz großes und wichtiges Ereignis. Wir sind sehr stolz, über zwei Jahrzehnte den Anspruch des Preises von damals bis heute konsequent verfolgen zu können: Nämlich mit den guten und beispielhaft farbig gestalteten Projekten dazu beizutragen, die Qualität unserer gebauten Umwelt zu verbessern. Professor Jürgen Braun, Juryvorsitzender des Deutschen Fassadenpreises, blickt im Interview auf Seite 4 auf die Anfänge zurück, erläutert Veränderungen und unterstreicht den Anspruch, dass es ein harmonisches Zusammenspiel zwischen Architektur und Farbkonzept geben muss. Es sind immer wieder die einfachen Gebäude mit gedeckter Farbigkeit, die beim Deutschen Fassadenpreis ausgezeichnet wurden. Das ist die Farbigkeit in kleinen Dosen mit großer Wirkung. „Farbe in der Architektur darf nicht einem modischen Trend unterliegen“, dafür plädiert Alfred Schelenz, Projektpartner bei GATERMANN + SCHOSSIG Architekten, Köln in einem Interview auf Seite 64. Es geht bei der Planung immer um ein Gesamtkonzept, bei dem das Farbkonzept dann Teil des Gesamten ist und sich in gewisser Weise unterordnet. Dabei geht es primär nicht um das Farbgestalten, sondern um erlebbare Räume durch das Zusammenspiel von Material, Oberfläche, Temperatur, Gerüchen, Ausblicken und Lichteinfall. Farbe ist ein Aspekt, der die Dinge in gewünschter Richtung verstärken oder abschwächen kann. Auch in diesem Anspruch zeigen wir mit beispielhaft ausgewählten Projekten dieser 3. Ausgabe von colore, wie man mit „Farbe in der Architektur“ umgehen kann, zurückhaltend, kraftvoll, symbolhaft oder auch farbakzentuiert.

Brillux colore

1


Inhaltsverzeichnis

4-11 12-19 Farbe in der Architektur

Inhalt

52-57

26-31

58-63

2

Brillux colore

46-51

64-67

32-37

38-45

4

20 Jahre Deutscher Fassadenpreis Interview mit Prof. Jürgen Braun

12

SAP-Niederlassung, St. Ingbert

20

Verwaltungs- und Produktionsgebäude, Umkirch

26

ECE Rhein-Galerie, Ludwigshafen

32

Kindertagesstätte, Leipzig

38

Kronthal-Schule, Kronberg im Taunus

46

Kurhaus Grand Hotel Moderne, Ahrenshoop

52

Medizinische Praxis pioh, Frechen

58

Max-Planck-Gymnasium, Lahr

64

Interview mit Alfred Schelenz, GATERMANN + SCHOSSIG Architekten, Köln

68

Impressum Kontakt

20-25

Brillux colore

3


Inhaltsverzeichnis

4-11 12-19 Farbe in der Architektur

Inhalt

52-57

26-31

58-63

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Brillux colore

46-51

64-67

32-37

38-45

4

20 Jahre Deutscher Fassadenpreis Interview mit Prof. Jürgen Braun

12

SAP-Niederlassung, St. Ingbert

20

Verwaltungs- und Produktionsgebäude, Umkirch

26

ECE Rhein-Galerie, Ludwigshafen

32

Kindertagesstätte, Leipzig

38

Kronthal-Schule, Kronberg im Taunus

46

Kurhaus Grand Hotel Moderne, Ahrenshoop

52

Medizinische Praxis pioh, Frechen

58

Max-Planck-Gymnasium, Lahr

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Interview mit Alfred Schelenz, GATERMANN + SCHOSSIG Architekten, Köln

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Impressum Kontakt

20-25

Brillux colore

3


20 Jahre Deutscher Fassadenpreis

20 Jahre Deutscher Fassadenpreis

Farbig dosiert statt bunt bebildert Auf zwanzig Jahre Fassadengeschichte kann der Deutsche Fassadenpreis von Brillux zurückblicken. Was sich in dieser Zeit getan hat, an der Fassade und beim Deutschen Fassadenpreis, verrät der Juryvorsitzende Prof. Jürgen Braun, Architekt und Professor für Baukonstruktion an der FH Mainz.

Prof. Jürgen Braun (im Vordergrund) bei der Jury-Beurteilung der eingereichten Arbeiten zum Deutschen Fassadenpreis

Was war damals, 1991, eigentlich das Anliegen

jedes Jahr mehr Einreichungen. 2010 waren es

Immer wieder ist die Fassade Kern architekto-

von Moden zu sein. Auch der Postmoderne

für den ersten Deutschen Fassadenpreis?

über 300 Projekte.

nischer Debatten, damals bei der ersten Aus-

begegnete man damals eher kritisch, diese kri-

lobung des Preises war es die Debatte um die

tische Distanz der Jury sorgte manches Mal für unbequeme Entscheidungen.

Das gleiche Anliegen, das ihm heute noch zugrunde liegt: Die Verbesserung der farbig gestal-

Woran liegt das?

Postmoderne. Wie versteht die Jury ihre Ent-

teten Umwelt. Der Preis sollte und soll mit dazu

Ich denke, die Bedeutung der Fassade und ihrer

scheidungen für die Preisträger, ist sie unab-

beitragen, die Qualität der gebauten Umwelt zu

Gestalt ist gewachsen, für die Architekten und für

hängig von architektonischen Positionen?

Zum Beispiel?

verbessern.

den Nutzer. Das Erscheinungsbild ist wichtiger ge-

Der Fassadenpreis wird durch die Jury entschie-

Wir haben immer wieder einfache Gebäude mit ge-

worden. Dazu standen mehr Fassadensanierungen

den, und das sind ja Architekten und Fachleute,

deckter Farbigkeit ausgezeichnet. Es ging um das

Und, war das Anliegen erfolgreich?

an, auch wegen neuer Anforderungen zur Energie-

welche die eingereichten Arbeiten beurteilen.

Zusammenspiel von Architektur und Farbkonzept,

Ja, sehr. Der Deutsche Fassadenpreis hat seitdem

einsparung, für viele eine gute Möglichkeit, einmal

Natürlich sind wir nicht frei von äußeren Einflüssen, die Farbigkeit in kleiner Dosis mit großer Wirkung.

eine steigende Reputation, er wird immer attrak-

über die Gestaltung der Fassade nachzudenken.

aber ich denke, das kann man schon sagen. Man

Bei einem Fassadenpreis, der sich mit Farbe be-

versucht seit der ersten Auslobung, unabhängig

schäftigt, stieß das manchmal auf Unverständnis.

tiver, bekannter und größer, und wir bekommen

4

Brillux colore

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20 Jahre Deutscher Fassadenpreis

20 Jahre Deutscher Fassadenpreis

Farbig dosiert statt bunt bebildert Auf zwanzig Jahre Fassadengeschichte kann der Deutsche Fassadenpreis von Brillux zurückblicken. Was sich in dieser Zeit getan hat, an der Fassade und beim Deutschen Fassadenpreis, verrät der Juryvorsitzende Prof. Jürgen Braun, Architekt und Professor für Baukonstruktion an der FH Mainz.

Prof. Jürgen Braun (im Vordergrund) bei der Jury-Beurteilung der eingereichten Arbeiten zum Deutschen Fassadenpreis

Was war damals, 1991, eigentlich das Anliegen

jedes Jahr mehr Einreichungen. 2010 waren es

Immer wieder ist die Fassade Kern architekto-

von Moden zu sein. Auch der Postmoderne

für den ersten Deutschen Fassadenpreis?

über 300 Projekte.

nischer Debatten, damals bei der ersten Aus-

begegnete man damals eher kritisch, diese kri-

lobung des Preises war es die Debatte um die

tische Distanz der Jury sorgte manches Mal für unbequeme Entscheidungen.

Das gleiche Anliegen, das ihm heute noch zugrunde liegt: Die Verbesserung der farbig gestal-

Woran liegt das?

Postmoderne. Wie versteht die Jury ihre Ent-

teten Umwelt. Der Preis sollte und soll mit dazu

Ich denke, die Bedeutung der Fassade und ihrer

scheidungen für die Preisträger, ist sie unab-

beitragen, die Qualität der gebauten Umwelt zu

Gestalt ist gewachsen, für die Architekten und für

hängig von architektonischen Positionen?

Zum Beispiel?

verbessern.

den Nutzer. Das Erscheinungsbild ist wichtiger ge-

Der Fassadenpreis wird durch die Jury entschie-

Wir haben immer wieder einfache Gebäude mit ge-

worden. Dazu standen mehr Fassadensanierungen

den, und das sind ja Architekten und Fachleute,

deckter Farbigkeit ausgezeichnet. Es ging um das

Und, war das Anliegen erfolgreich?

an, auch wegen neuer Anforderungen zur Energie-

welche die eingereichten Arbeiten beurteilen.

Zusammenspiel von Architektur und Farbkonzept,

Ja, sehr. Der Deutsche Fassadenpreis hat seitdem

einsparung, für viele eine gute Möglichkeit, einmal

Natürlich sind wir nicht frei von äußeren Einflüssen, die Farbigkeit in kleiner Dosis mit großer Wirkung.

eine steigende Reputation, er wird immer attrak-

über die Gestaltung der Fassade nachzudenken.

aber ich denke, das kann man schon sagen. Man

Bei einem Fassadenpreis, der sich mit Farbe be-

versucht seit der ersten Auslobung, unabhängig

schäftigt, stieß das manchmal auf Unverständnis.

tiver, bekannter und größer, und wir bekommen

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Brillux colore

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20 Jahre Deutscher Fassadenpreis

Fotos (17): Brillux

Auch das Parkhaus Engelenschanze in Münster wurde beim Deutschen Fassadenpreis prämiert

Das Einfamilienhaus in Lemgo überzeugte 2010 in der Kategorie „Energieeffiziente Fassadendämmung“ und bekam den 3. Preis

Wir mussten immer wieder neu herausfinden

„Die Bedeutung und Qualität von energetischen Fassaden nimmt zu …“

und erklären, wo der Unterschied zwischen bunt und farbig ist. Dabei ist es so, dass das Farb-

Fassadendämmung“ oder „Historische Gebäude

konzept nur mit einer guten Architektur zusammen-

und Stilfassaden“.

stehen kann und strukturell die architektonische Idee unterstützen muss. Selbst bei der Bewertung

Welche Tendenzen sehen Sie allgemein für die

spielt die Architektur daher eine große Rolle. Dieser

Fassade?

Preis soll keine bunten Bilder wiedergeben, sondern

Die Bedeutung und Qualität von energetischen

exemplarisch Architekturbeispiele zeigen, die mit

Fassaden nimmt zu, das zeigen die Projekteinrei-

ihrem Konzept und ihrer Fassade Schule machen.

chungen für diese Kategorie. Aber auch bei anderen realisierten Projekten kann man beobachten,

Aber Architektur und Fassade – ihre Aufgaben

dass die Fassadengestaltung sorgfältiger geplant

und Bilder werden immer mannigfaltiger. Wie

wird. Hier sehe ich immer mehr Qualität.

reagiert der Deutsche Fassadenpreis auf die zunehmende Komplexität?

Der Deutsche Fassadenpreis in weiteren zwanzig

Früher, als es noch weniger Einreichungen gab,

Jahren: Was wünschen Sie ihm?

beurteilte die Jury alle Projekte im Vergleich. Das

Na, in erster Linie hoffe ich, dass es ihn dann noch

würde den Projekten heute nicht gerecht werden,

gibt, und dass er darüber hinaus seine Bedeutung

wie soll man auch eine energetische Sanierung mit

noch ausbauen kann. Er ist auf einem guten Weg.

einem Neubau vergleichen? Deshalb sortieren wir

6

Brillux colore

seit einigen Jahren die Einreichungen in soge-

Herr Prof. Braun, herzlichen Dank für das

nannte Kategorien, zum Beispiel „Energieeffiziente

Gespräch.

Brillux colore

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20 Jahre Deutscher Fassadenpreis

Fotos (17): Brillux

Auch das Parkhaus Engelenschanze in Münster wurde beim Deutschen Fassadenpreis prämiert

Das Einfamilienhaus in Lemgo überzeugte 2010 in der Kategorie „Energieeffiziente Fassadendämmung“ und bekam den 3. Preis

Wir mussten immer wieder neu herausfinden

„Die Bedeutung und Qualität von energetischen Fassaden nimmt zu …“

und erklären, wo der Unterschied zwischen bunt und farbig ist. Dabei ist es so, dass das Farb-

Fassadendämmung“ oder „Historische Gebäude

konzept nur mit einer guten Architektur zusammen-

und Stilfassaden“.

stehen kann und strukturell die architektonische Idee unterstützen muss. Selbst bei der Bewertung

Welche Tendenzen sehen Sie allgemein für die

spielt die Architektur daher eine große Rolle. Dieser

Fassade?

Preis soll keine bunten Bilder wiedergeben, sondern

Die Bedeutung und Qualität von energetischen

exemplarisch Architekturbeispiele zeigen, die mit

Fassaden nimmt zu, das zeigen die Projekteinrei-

ihrem Konzept und ihrer Fassade Schule machen.

chungen für diese Kategorie. Aber auch bei anderen realisierten Projekten kann man beobachten,

Aber Architektur und Fassade – ihre Aufgaben

dass die Fassadengestaltung sorgfältiger geplant

und Bilder werden immer mannigfaltiger. Wie

wird. Hier sehe ich immer mehr Qualität.

reagiert der Deutsche Fassadenpreis auf die zunehmende Komplexität?

Der Deutsche Fassadenpreis in weiteren zwanzig

Früher, als es noch weniger Einreichungen gab,

Jahren: Was wünschen Sie ihm?

beurteilte die Jury alle Projekte im Vergleich. Das

Na, in erster Linie hoffe ich, dass es ihn dann noch

würde den Projekten heute nicht gerecht werden,

gibt, und dass er darüber hinaus seine Bedeutung

wie soll man auch eine energetische Sanierung mit

noch ausbauen kann. Er ist auf einem guten Weg.

einem Neubau vergleichen? Deshalb sortieren wir

6

Brillux colore

seit einigen Jahren die Einreichungen in soge-

Herr Prof. Braun, herzlichen Dank für das

nannte Kategorien, zum Beispiel „Energieeffiziente

Gespräch.

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20 Jahre Deutscher Fassadenpreis

Gesicht der Geschichte

8

Brillux colore

Das waren Zeiten des Umbruchs – damals, 1991.

jekten ein, und eine Jury aus fünf Fachleuten

Sowohl politisch – die Sowjetunion löst sich

beurteilte die Architektur und die Fassadenge-

endgültig auf – als auch architektonisch. Während

staltung, deren angemessene Farbigkeit, ihre

Frankfurt am Main mit seinem Museum für Moder-

bautypologische Zuordnung, ihre Einbindung in

ne Kunst von Hans Hollein noch die Postmoderne

Nachbarschaft, Umfeld und Landschaft sowie

feierte, begann man andernorts mit dekonstruk-

das Zusammenwirken der Bauteile, Werkstoffe

tivistischen Bauten, wie zum Beispiel Gehrys

und Farben. Seit dieser ersten Auslobung wurde

Guggenheim-Museum in Bilbao. Die Demontage

der Deutsche Fassadenpreis jedes Jahr beliebter,

der alten Weltordnung war gleichzeitig die Demon-

daher durften seit 1999 bundesweit auch – neben

tage alter Architekturvorstellungen und der Beginn

Handwerksbetrieben – Architekten und Planer ihre

einer neuen Architekturvielfalt.

Projekte einreichen. Im Laufe der Neunzigerjahre

Für Brillux war das genau die richtige Zeit für

versechsfachte sich die Zahl der eingereichten

die Auslobung des ersten Deutschen Fassaden-

Arbeiten. Weitere Fachleute – Architekten, Hoch-

preises. Brillux Kunden und Bauherren schickten

schullehrer und Vertreter der Fachmedien –

damals Dokumentationen zu 54 gebauten Pro-

ergänzten die Jury, um der steigenden Reputation

Brillux colore

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20 Jahre Deutscher Fassadenpreis

Gesicht der Geschichte

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Brillux colore

Das waren Zeiten des Umbruchs – damals, 1991.

jekten ein, und eine Jury aus fünf Fachleuten

Sowohl politisch – die Sowjetunion löst sich

beurteilte die Architektur und die Fassadenge-

endgültig auf – als auch architektonisch. Während

staltung, deren angemessene Farbigkeit, ihre

Frankfurt am Main mit seinem Museum für Moder-

bautypologische Zuordnung, ihre Einbindung in

ne Kunst von Hans Hollein noch die Postmoderne

Nachbarschaft, Umfeld und Landschaft sowie

feierte, begann man andernorts mit dekonstruk-

das Zusammenwirken der Bauteile, Werkstoffe

tivistischen Bauten, wie zum Beispiel Gehrys

und Farben. Seit dieser ersten Auslobung wurde

Guggenheim-Museum in Bilbao. Die Demontage

der Deutsche Fassadenpreis jedes Jahr beliebter,

der alten Weltordnung war gleichzeitig die Demon-

daher durften seit 1999 bundesweit auch – neben

tage alter Architekturvorstellungen und der Beginn

Handwerksbetrieben – Architekten und Planer ihre

einer neuen Architekturvielfalt.

Projekte einreichen. Im Laufe der Neunzigerjahre

Für Brillux war das genau die richtige Zeit für

versechsfachte sich die Zahl der eingereichten

die Auslobung des ersten Deutschen Fassaden-

Arbeiten. Weitere Fachleute – Architekten, Hoch-

preises. Brillux Kunden und Bauherren schickten

schullehrer und Vertreter der Fachmedien –

damals Dokumentationen zu 54 gebauten Pro-

ergänzten die Jury, um der steigenden Reputation

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20 Jahre Deutscher Fassadenpreis

2008 gab es zum ersten Mal unterschiedliche Wettbewerbskategorien. In der Kategorie „Wohn- und Geschäftshäuser“ bekam das Berliner Stadthaus den 1. Preis

Die Kategorie „Industrie- und Gewerbebauten“ kam erstmalig 2009 hinzu. In diesem Jahr erhielt ein Firmengebäude aus Wuppertal den 1. Preis

Die EnEV veränderte vor allem die Alltagsarchitektur und damit die Fassaden in unseren Städten. des Wettbewerbs gerecht zu werden. Das zweite

Werten, mal nach zukünftig-nachhaltiger Wertig-

Weil hochwertige Architek-

Jahrzehnt des Deutschen Fassadenpreises war

keit. Den Pluralismus bekam auch die Jury des

tur immer mehr auch zum

wieder eines voller Umbrüche: Der 11. September

Deutschen Fassadenpreises zu spüren, denn der

Firmenimage wurde, kam 2009 noch die Kategorie

es 1991 nur drei Preisträger, sind es im letzten

2001 traumatisierte die Menschen und veränderte

Vergleich der Projekte fiel zunehmend schwerer.

„Industrie- und Gewerbebauten“ hinzu. Nicht nur

Jahr vierzehn gewesen. Insgesamt würdigte der

ihren Blick auf die Welt. Wie eng und gleichzeitig

So richtete Brillux 2008 zum ersten Mal unter-

die Suche nach Nachhaltigkeit, auch neue, gesetz-

Deutsche Fassadenpreis 238 Siegerobjekte mit

komplex die Kulturen global zusammenhängen,

schiedliche Wettbewerbskategorien ein, in denen

liche Auflagen zum Gebäudeenergieverbrauch,

insgesamt 284 150 € Preisgeld. Zum zwanzigsten

das wurde nicht nur in der politischen und wirt-

sich die Projekte messen ließen. „Wohn- und

die EnEV 2002 und ihre jeweils strengeren Neu-

Geburtstag des Deutschen Fassadenpreises

schaftlichen Weltkrise deutlich. Auch architekto-

Geschäftshäuser“ war eine Kategorie, eine

auflagen 2007 und 2009, veränderten vor allem

erhöhte Brillux noch einmal das Preisgeld auf

nisch gab es kaum mehr eindeutige Antworten,

weitere war „Öffentliche Gebäude“. Um den

die Alltagsarchitektur, und damit die Fassaden in

20 000 € und vergibt zusätzlich einen Förderpreis

stattdessen viele individuelle Lösungen, denen

vorbildlichen Umgang mit zahlreichen Denkmälern

unseren Städten. Daher lobte die Jury 2010 eine

für künstlerische und designbetonte Arbeiten.

meist die Suche nach einer neuen Ernsthaftigkeit,

in Deutschland ebenfalls zu würdigen, gab es die

Sonderkategorie aus: „Energieeffiziente Fassaden-

Erneut ist die Welt im Umbruch – spannend ist,

Beständigkeit und Zeitlosigkeit gleich war. So

Kategorie „Historische Gebäude und Stilfassa-

dämmung“.

ob und wie die Fassade im dritten Jahrzehnt des

präsentieren sich Architektur und Fassade

den“. Ein Sonderpreis rückte Rauminstallationen

Damit gibt es nun, zwanzig Jahre nach der ersten

Deutschen Fassadenpreises diese gesellschaft-

in Deutschland mal minimalistisch, mal rational-

und architektonische Skulpturen ins Blickfeld.

Auslobung, vier Wettbewerbskategorien, eine

lichen Veränderungen abbilden wird.

Sonderkategorie und einen Sonderpreis. Gab

Rosa Grewe, Darmstadt

funktionalistisch, mal auf der Suche nach alten

10

Brillux colore

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20 Jahre Deutscher Fassadenpreis

2008 gab es zum ersten Mal unterschiedliche Wettbewerbskategorien. In der Kategorie „Wohn- und Geschäftshäuser“ bekam das Berliner Stadthaus den 1. Preis

Die Kategorie „Industrie- und Gewerbebauten“ kam erstmalig 2009 hinzu. In diesem Jahr erhielt ein Firmengebäude aus Wuppertal den 1. Preis

Die EnEV veränderte vor allem die Alltagsarchitektur und damit die Fassaden in unseren Städten. des Wettbewerbs gerecht zu werden. Das zweite

Werten, mal nach zukünftig-nachhaltiger Wertig-

Weil hochwertige Architek-

Jahrzehnt des Deutschen Fassadenpreises war

keit. Den Pluralismus bekam auch die Jury des

tur immer mehr auch zum

wieder eines voller Umbrüche: Der 11. September

Deutschen Fassadenpreises zu spüren, denn der

Firmenimage wurde, kam 2009 noch die Kategorie

es 1991 nur drei Preisträger, sind es im letzten

2001 traumatisierte die Menschen und veränderte

Vergleich der Projekte fiel zunehmend schwerer.

„Industrie- und Gewerbebauten“ hinzu. Nicht nur

Jahr vierzehn gewesen. Insgesamt würdigte der

ihren Blick auf die Welt. Wie eng und gleichzeitig

So richtete Brillux 2008 zum ersten Mal unter-

die Suche nach Nachhaltigkeit, auch neue, gesetz-

Deutsche Fassadenpreis 238 Siegerobjekte mit

komplex die Kulturen global zusammenhängen,

schiedliche Wettbewerbskategorien ein, in denen

liche Auflagen zum Gebäudeenergieverbrauch,

insgesamt 284 150 € Preisgeld. Zum zwanzigsten

das wurde nicht nur in der politischen und wirt-

sich die Projekte messen ließen. „Wohn- und

die EnEV 2002 und ihre jeweils strengeren Neu-

Geburtstag des Deutschen Fassadenpreises

schaftlichen Weltkrise deutlich. Auch architekto-

Geschäftshäuser“ war eine Kategorie, eine

auflagen 2007 und 2009, veränderten vor allem

erhöhte Brillux noch einmal das Preisgeld auf

nisch gab es kaum mehr eindeutige Antworten,

weitere war „Öffentliche Gebäude“. Um den

die Alltagsarchitektur, und damit die Fassaden in

20 000 € und vergibt zusätzlich einen Förderpreis

stattdessen viele individuelle Lösungen, denen

vorbildlichen Umgang mit zahlreichen Denkmälern

unseren Städten. Daher lobte die Jury 2010 eine

für künstlerische und designbetonte Arbeiten.

meist die Suche nach einer neuen Ernsthaftigkeit,

in Deutschland ebenfalls zu würdigen, gab es die

Sonderkategorie aus: „Energieeffiziente Fassaden-

Erneut ist die Welt im Umbruch – spannend ist,

Beständigkeit und Zeitlosigkeit gleich war. So

Kategorie „Historische Gebäude und Stilfassa-

dämmung“.

ob und wie die Fassade im dritten Jahrzehnt des

präsentieren sich Architektur und Fassade

den“. Ein Sonderpreis rückte Rauminstallationen

Damit gibt es nun, zwanzig Jahre nach der ersten

Deutschen Fassadenpreises diese gesellschaft-

in Deutschland mal minimalistisch, mal rational-

und architektonische Skulpturen ins Blickfeld.

Auslobung, vier Wettbewerbskategorien, eine

lichen Veränderungen abbilden wird.

Sonderkategorie und einen Sonderpreis. Gab

Rosa Grewe, Darmstadt

funktionalistisch, mal auf der Suche nach alten

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SAP-Niederlassung, St. Ingbert

SAP-Niederlassung, St. Ingbert

Keine Konkurrenz Im saarländischen St. Ingbert hat der Software-Konzern SAP seine dortige campusartige Niederlassung erweitert. Maßgabe war dabei der Erhalt des einheitlichen, parkartigen Charakters des Areals, weswegen Homogenität eine zentrale Anforderung an die

Foto: Manuela Lilienthal

Oberflächen des Neubaus darstellte.

12

Brillux colore

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SAP-Niederlassung, St. Ingbert

SAP-Niederlassung, St. Ingbert

Keine Konkurrenz Im saarländischen St. Ingbert hat der Software-Konzern SAP seine dortige campusartige Niederlassung erweitert. Maßgabe war dabei der Erhalt des einheitlichen, parkartigen Charakters des Areals, weswegen Homogenität eine zentrale Anforderung an die

Foto: Manuela Lilienthal

Oberflächen des Neubaus darstellte.

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Brillux colore

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SAP-Niederlassung, St. Ingbert

Ein Verwaltungsneubau als Landschaftsrampe Der Nukleus des parkartigen Geländes ist eine

den vorhandenen Höhenversprung ausgenutzt und

alte herrschaftliche Villa aus der Gründerzeit. Um

den Verwaltungsneubau als Landschaftsrampe

diesen dreigeschossigen Bau herum entstanden,

inszeniert. Tatsächlich nimmt man – von Süd-

einhergehend mit dem enormen Wachstum des

westen kommend – zunächst nur das begrünte

Konzerns, immer weitere Dependancen. Trotz

Flachdach des Neubaus wahr. Es erhebt sich hier

einer großen stilistischen Vielfalt wuchsen die

tischartig vielleicht 90 cm über das Gelände – eine

Objekte zu einem respektablen Campusgelände

etwas über 100 m lange Rampe führt daneben

zusammen, das vor allem durch einen enormen

hinab. Obwohl diese Wegachse über den Neu-

Höhenversprung und einen alten Baumbestand

bau hinweg läuft, teilt sie die Erweiterung in zwei

gekennzeichnet ist. Das Areal blieb immer offen

Bereiche: Auf der linken, nordwestlichen Seite liegt

zugänglich und weist bis heute eine wichtige Ach-

der y-förmige, zweigeschossige Verwaltungsneu-

se zum Bahnhof auf, dessen Gleise auch das Areal

bau und rechts davon schließt sich der Kantinen-

nach Norden begrenzen. Der Stuttgarter Architekt

und Tagungsbereich an.

6 5

1 2 3 4 5 6

Doppelbüro Büro Open Space Luftraum Besprechung Servicepunkt Damenumkleide WC Damen

2

1 1

7 8 9 10 11 12

WC Herren Lager/ Küche Kühlraum Kühlraum Getränke Büro Spülküche

13 14 15 16 17 18

Küche Lager Tablettrückgabe Free-Flow-Bereich WC-Anlagen Bistro

7 8

8

9 9 9

1

Wolfgang Kergaßner hat

10 11 12

3 13

2

14

17 18

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4

16

1

14

Alexander zur Brügge über eine schnelle Auffassungsgabe „Das besondere an Brillux ist deren qualifizierter, architektenbezogener Außendienst. Einerseits ist eine große Kompetenz für das Verständnis der Wünsche der Architekten vorhanden, auf der anderen Seite trifft man auf ein großes Engagement, diese planerischen Ziele hinsichtlich der Farbgebung auch umzusetzen. Für uns Architekten fällt so schon die erste Hürde weg, jemandem erklären Grundriss Ebene +3,74, M 1:1000 zu müssen, was wir mit einer Architektur überhaupt erreichen wollen. Zudem gesellt sich zu dieser

1 Doppelbüro 2 Büro Open Space schnellen Auffassungsgabe eine schnelle Umsetzung der vereinbarten Ziele. In St. Ingbert war es 3 Luftraum Besprechung unser Anliegen, den Bau mit einem Farbsystem zu realisieren. Sprich: einen einheitlichen Tonwert 4 Service Punkt 5 Damenumkleide und eine einheitliche Oberflächenanmutung zu erreichen, und das, obwohl unterschiedliche Farb6 WC Damen gründe vorhanden waren. Jetzt haben wir überall eine identische Farbe: Sowohl auf allen Beton7 WC Herren 8 Lager/ Küche oberflächen, ob diese nun innen oder außen sind, auf den inneren Gipskartondecken oder auf einer 9 Kühlraum Architekturbüro Professor Wofgang 10 Kühlraum Getränke Außenwand, die zusätzlich mit einem Wärmedämm-Verbundsystem versehen wurde.“ Kergaßner 11 Büro 12 Spülküche Brillux colore 13 Küche 14 Lager 15 Tablettrückgabe

Fotos: Roland Halbe, Stuttgart

Foto: Architekturbüro Professor Wolfgang Kergaßner, Ostfildern

Grundriss Ebene +3,74, M 1:1000

Grün und Weiß sind die dominanten Farben in dem Gebäude – in der Kantine sorgen sie für ein fröhliches Ambiente

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SAP-Niederlassung, St. Ingbert

Ein Verwaltungsneubau als Landschaftsrampe Der Nukleus des parkartigen Geländes ist eine

den vorhandenen Höhenversprung ausgenutzt und

alte herrschaftliche Villa aus der Gründerzeit. Um

den Verwaltungsneubau als Landschaftsrampe

diesen dreigeschossigen Bau herum entstanden,

inszeniert. Tatsächlich nimmt man – von Süd-

einhergehend mit dem enormen Wachstum des

westen kommend – zunächst nur das begrünte

Konzerns, immer weitere Dependancen. Trotz

Flachdach des Neubaus wahr. Es erhebt sich hier

einer großen stilistischen Vielfalt wuchsen die

tischartig vielleicht 90 cm über das Gelände – eine

Objekte zu einem respektablen Campusgelände

etwas über 100 m lange Rampe führt daneben

zusammen, das vor allem durch einen enormen

hinab. Obwohl diese Wegachse über den Neu-

Höhenversprung und einen alten Baumbestand

bau hinweg läuft, teilt sie die Erweiterung in zwei

gekennzeichnet ist. Das Areal blieb immer offen

Bereiche: Auf der linken, nordwestlichen Seite liegt

zugänglich und weist bis heute eine wichtige Ach-

der y-förmige, zweigeschossige Verwaltungsneu-

se zum Bahnhof auf, dessen Gleise auch das Areal

bau und rechts davon schließt sich der Kantinen-

nach Norden begrenzen. Der Stuttgarter Architekt

und Tagungsbereich an.

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Doppelbüro Büro Open Space Luftraum Besprechung Servicepunkt Damenumkleide WC Damen

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Wolfgang Kergaßner hat

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Grundriss Ebene +3,74, M 1:1000

Alexander zur Brügge über eine schnelle Auffassungsgabe „Das besondere an Brillux ist deren qualifizierter, architektenbezogener Außendienst. Einerseits ist eine große Kompetenz für das Verständnis der Wünsche der Architekten vorhanden, auf der anderen Seite trifft man auf ein großes Engagement, diese planerischen Ziele hinsichtlich der Farbgebung auch umzusetzen. Für uns Architekten fällt so schon die erste Hürde weg, jemandem erklären Grundriss Ebene +3,74, M 1:1000 zu müssen, was wir mit einer Architektur überhaupt erreichen wollen. Zudem gesellt sich zu dieser

1 Doppelbüro 2 Büro Open Space schnellen Auffassungsgabe eine schnelle Umsetzung der vereinbarten Ziele. In St. Ingbert war es 3 Luftraum Besprechung unser Anliegen, den Bau mit einem Farbsystem zu realisieren. Sprich: einen einheitlichen Tonwert 4 Service Punkt 5 Damenumkleide und eine einheitliche Oberflächenanmutung zu erreichen, und das, obwohl unterschiedliche Farb6 WC Damen gründe vorhanden waren. Jetzt haben wir überall eine identische Farbe: Sowohl auf allen Beton7 WC Herren 8 Lager/ Küche oberflächen, ob diese nun innen oder außen sind, auf den inneren Gipskartondecken oder auf einer 9 Kühlraum Architekturbüro Professor Wofgang 10 Kühlraum Getränke Außenwand, die zusätzlich mit einem Wärmedämm-Verbundsystem versehen wurde.“ Kergaßner 11 Büro 12 Spülküche Brillux colore 13 Küche 14 Lager 15 Tablettrückgabe

Fotos: Roland Halbe, Stuttgart

Foto: Architekturbüro Professor Wolfgang Kergaßner, Ostfildern

1

Grün und Weiß sind die dominanten Farben in dem Gebäude – in der Kantine sorgen sie für ein fröhliches Ambiente

Brillux colore

15


SAP-Niederlassung, St. Ingbert

Dieser geht in ein Bestandsgebäude über, dem ein

Ergänzend hierzu beschloss man, bei der Innen-

zweigeschossiger Quader mit einer Schrägfassade

raumgestaltung auf formales Dekor weitgehend

vorgelagert ist. In seinem Erdgeschoss ist dies der

zu verzichten, um nicht in Konkurrenz zur Natur zu

zentrale Speisesaal. Links neben der Kantine liegt

treten, weswegen man die Wände bewusst weiß

nun der neue Haupteingang. Er verbindet auf

ließ. Notwendige Zutaten, wie etwa Sitzecken oder

direktem Wege die freistehende, historische Villa

Geländer, wurden in Grün gehalten, womit sich

mit dem Neubau. Die unterschiedliche Nutzung der diese stimmig der parkartigen Aussicht unterGebäudeflügel ist auch an der Fassadengestaltung

ordnen. Die gestalterische Zurückhaltung in den

ablesbar: Während die Essensausgabe von außen

Bürobereichen fördert zudem die Individualität am

mit unbehandelter Tiroler Tanne blockhausartig

Arbeitsplatz. Es ist ausdrücklich erwünscht, dass

beplankt wurde, kennzeichnet den Bürotrakt eine

die Mitarbeiter ihren persönlichen Bereich

geschosshohe Glasfassade, unterbrochen von

mit Postern, Kalendern und Fotos dekorieren.

einem durchlaufenden Balkon.

Das Planungsbüro strebte an, das Weiß aller

Das architektonische Konzept zielte darauf, den

Flächen „gleich“ erscheinen zu lassen. Wichtig war

parkartigen Charakter inklusive des reichhal-

ihnen insbesondere eine Homogenität zwischen

tigen Baumbestandes zu erhalten und damit das

den inneren Decken und den außerhalb gelegenen

Gefühl, sich in der Natur zu befinden, auch in den

Untersichten der weiten Dachüberstände, welche

Innenräumen erfahrbar zu machen. Entsprechend

im Sommer eine passive Sonnenschutzfunktion

wurde eine maximale Verglasung der Büroflächen

haben.

angestrebt und ein y-förmiger Grundriss gewählt.

Ebenfalls war es den Architekten wichtig, dass

Die Geometrie ermöglicht eine Erschließung des

alle weißen Flächen, insbesondere alle Innenwän-

Gebäudes über einen zentralen Kern und schafft

de, eine identische Haptik aufweisen. Ihre Wahl

drei Gebäudeflügel, die sich relativ intensiv mit

fiel auf das stumpfmatte Super Latex ELF 3000.

der umgebenden Landschaft verzahnen lassen.

4 12

13

1 Eingang 2 Büro Open Space 3 Kopierraum 4 Schwachstrom 5 Besprechung 6 IT-Büro 7 IT-Leitung

8 IT-Sekretariat 9 Servicepunkt 10 Pausenfläche 11 WC-Anlagen 12 Providerraum 13 Batterieraum 14 USV-Raum 15 Serverraum 16 Technikraum

14 15

6

7 8 16

5

2

4

2

3

1

2

9 10

11

2

Die Bürobereiche bestechen durch gestalterische Zurückhaltung. Grüne Akzente ziehen sich durch das gesamte Gebäude

Grundriss Ebene +0.00, M 1:750

Grundriss Ebene +0.00, M 1:500

16

Brillux colore

1 2 3 4 5

Eingang Büro Open Space Kopierraum Schwachstrom Besprechung

Brillux colore

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SAP-Niederlassung, St. Ingbert

Dieser geht in ein Bestandsgebäude über, dem ein

Ergänzend hierzu beschloss man, bei der Innen-

zweigeschossiger Quader mit einer Schrägfassade

raumgestaltung auf formales Dekor weitgehend

vorgelagert ist. In seinem Erdgeschoss ist dies der

zu verzichten, um nicht in Konkurrenz zur Natur zu

zentrale Speisesaal. Links neben der Kantine liegt

treten, weswegen man die Wände bewusst weiß

nun der neue Haupteingang. Er verbindet auf

ließ. Notwendige Zutaten, wie etwa Sitzecken oder

direktem Wege die freistehende, historische Villa

Geländer, wurden in Grün gehalten, womit sich

mit dem Neubau. Die unterschiedliche Nutzung der diese stimmig der parkartigen Aussicht unterGebäudeflügel ist auch an der Fassadengestaltung

ordnen. Die gestalterische Zurückhaltung in den

ablesbar: Während die Essensausgabe von außen

Bürobereichen fördert zudem die Individualität am

mit unbehandelter Tiroler Tanne blockhausartig

Arbeitsplatz. Es ist ausdrücklich erwünscht, dass

beplankt wurde, kennzeichnet den Bürotrakt eine

die Mitarbeiter ihren persönlichen Bereich

geschosshohe Glasfassade, unterbrochen von

mit Postern, Kalendern und Fotos dekorieren.

einem durchlaufenden Balkon.

Das Planungsbüro strebte an, das Weiß aller

Das architektonische Konzept zielte darauf, den

Flächen „gleich“ erscheinen zu lassen. Wichtig war

parkartigen Charakter inklusive des reichhal-

ihnen insbesondere eine Homogenität zwischen

tigen Baumbestandes zu erhalten und damit das

den inneren Decken und den außerhalb gelegenen

Gefühl, sich in der Natur zu befinden, auch in den

Untersichten der weiten Dachüberstände, welche

Innenräumen erfahrbar zu machen. Entsprechend

im Sommer eine passive Sonnenschutzfunktion

wurde eine maximale Verglasung der Büroflächen

haben.

angestrebt und ein y-förmiger Grundriss gewählt.

Ebenfalls war es den Architekten wichtig, dass

Die Geometrie ermöglicht eine Erschließung des

alle weißen Flächen, insbesondere alle Innenwän-

Gebäudes über einen zentralen Kern und schafft

de, eine identische Haptik aufweisen. Ihre Wahl

drei Gebäudeflügel, die sich relativ intensiv mit

fiel auf das stumpfmatte Super Latex ELF 3000.

der umgebenden Landschaft verzahnen lassen.

4 12

13

1 Eingang 2 Büro Open Space 3 Kopierraum 4 Schwachstrom 5 Besprechung 6 IT-Büro 7 IT-Leitung

8 IT-Sekretariat 9 Servicepunkt 10 Pausenfläche 11 WC-Anlagen 12 Providerraum 13 Batterieraum 14 USV-Raum 15 Serverraum 16 Technikraum

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5

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4

2

3

1

2

9 10

11

2

Die Bürobereiche bestechen durch gestalterische Zurückhaltung. Grüne Akzente ziehen sich durch das gesamte Gebäude

Grundriss Ebene +0.00, M 1:750

Grundriss Ebene +0.00, M 1:500

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Brillux colore

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Eingang Büro Open Space Kopierraum Schwachstrom Besprechung

Brillux colore

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SAP-Niederlassung, St. Ingbert

Überall ein optimaler Farbverlauf Diese besonders abriebfeste weiße Wandfarbe war jedoch auf verschiedenen Untergründen zu applizieren: Da waren die aussteifenden Wände des Gebäudekerns aus Beton sowie die schlanken Betonsäulen. Es gab aber auch die eingestellten, nicht tragenden Wände aus Gipskarton und das abgehängte Deckensystem aus gelochtem Gipskarton. Grundsätzlich wurde die weiße Farbe nicht gerollt, sondern nur gespritzt. Nur so war überall ein optimaler Farbverlauf zu erreichen. Zudem wurde auf den Gipskartonflächen und auch auf dem hölzernen Korpus des mit Acryllack grün lackierten Luftraumgeländers zuvor ein Glasfaservlies zur Rissvermeidung aufgebracht. Während im Außenbereich auf die Betonflächen der Dachuntersichten das Betonfinish 839 appliziert wurde, erhielten die wenigen Wandflächen ein hochwirksames Wärmedämm-Verbundsystem. Hier kam das WDV-System Qju zum Einsatz. Insbesondere durch das Farbplanungssystem Scala war es möglich, auf allen Farbflächen einen einheitlichen Farbton zu erzielen. Bedingt durch die fast abstrakte Homogenität wirkt der Kontrast zur Natur der umgebenden Parklandschaft noch eindrucksvoller, insbesondere wenn man in dem Neubau steht. Robert Mehl, Aachen

Durch großzügige Verglasungen hat man in den meisten Bereichen des Gebäudes einen direkten Bezug zur Parkanlage

Projektdaten Brillux Produkte Sensocryl ELF 268, Aqualoma ELF 202, Super Latex ELF 3000, Latexfarbe ELF 992, Rapidvlies 1525, CreaGlas Gewebe Profession 2319, CreaGlas Gewebe VG, Spritzspachtel SR 1880, Fugen- und Wandspachtel 1875, 2K-PUR-Acryl Seidenglanzlack 5741, WDV-System Qju, Acryl-Fassadenfarbe 100 in Protect-Qualität

18

Brillux colore

Objekt SAP – Haus im Park

Ausführende Malerbetriebe

Standort St. Ingbert

Innen: Malerwerkstätten M. Dörr GmbH, St. Ingbert;

Bauherr SAP Deutschland AG & Co. KG, Walldorf

Malerbetrieb Michael Hall, St. Ingbert

Architekt Architekturbüro Professor Wolfgang Kergaßner,

Außen (WDVS): Hans Jung GmbH Malerbetrieb Bauten-

Ostfildern

schutz, St. Ingbert

Projektleitung Alexander zur Brügge, Mike Herud

Technische Berater Brillux Sabine Reith, NL Stuttgart,

Mitarbeit Alexander Lang, Bettina Schuster, Tanja Thomae,

Martin Bennewitz, NL Saarbrücken

Philipp Schönen, Mike Müller, Sandra Neubauer

Nutzfläche 2 519 m²

Bauleitung Peter Gross GmbH & Co. KG, St. Ingbert

Brutto-Geschossfläche BGF 4 189 m²

Tragwerksplanung Pfefferkorn Ingenieure, Stuttgart

Brutto-Rauminhalt BRI 16 723 m³

Der parkartige Charakter wurde auch auf das architektonische Konzept übertragen

Brillux colore

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SAP-Niederlassung, St. Ingbert

Überall ein optimaler Farbverlauf Diese besonders abriebfeste weiße Wandfarbe war jedoch auf verschiedenen Untergründen zu applizieren: Da waren die aussteifenden Wände des Gebäudekerns aus Beton sowie die schlanken Betonsäulen. Es gab aber auch die eingestellten, nicht tragenden Wände aus Gipskarton und das abgehängte Deckensystem aus gelochtem Gipskarton. Grundsätzlich wurde die weiße Farbe nicht gerollt, sondern nur gespritzt. Nur so war überall ein optimaler Farbverlauf zu erreichen. Zudem wurde auf den Gipskartonflächen und auch auf dem hölzernen Korpus des mit Acryllack grün lackierten Luftraumgeländers zuvor ein Glasfaservlies zur Rissvermeidung aufgebracht. Während im Außenbereich auf die Betonflächen der Dachuntersichten das Betonfinish 839 appliziert wurde, erhielten die wenigen Wandflächen ein hochwirksames Wärmedämm-Verbundsystem. Hier kam das WDV-System Qju zum Einsatz. Insbesondere durch das Farbplanungssystem Scala war es möglich, auf allen Farbflächen einen einheitlichen Farbton zu erzielen. Bedingt durch die fast abstrakte Homogenität wirkt der Kontrast zur Natur der umgebenden Parklandschaft noch eindrucksvoller, insbesondere wenn man in dem Neubau steht. Robert Mehl, Aachen

Durch großzügige Verglasungen hat man in den meisten Bereichen des Gebäudes einen direkten Bezug zur Parkanlage

Projektdaten Brillux Produkte Sensocryl ELF 268, Aqualoma ELF 202, Super Latex ELF 3000, Latexfarbe ELF 992, Rapidvlies 1525, CreaGlas Gewebe Profession 2319, CreaGlas Gewebe VG, Spritzspachtel SR 1880, Fugen- und Wandspachtel 1875, 2K-PUR-Acryl Seidenglanzlack 5741, WDV-System Qju, Acryl-Fassadenfarbe 100 in Protect-Qualität

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Brillux colore

Objekt SAP – Haus im Park

Ausführende Malerbetriebe

Standort St. Ingbert

Innen: Malerwerkstätten M. Dörr GmbH, St. Ingbert;

Bauherr SAP Deutschland AG & Co. KG, Walldorf

Malerbetrieb Michael Hall, St. Ingbert

Architekt Architekturbüro Professor Wolfgang Kergaßner,

Außen (WDVS): Hans Jung GmbH Malerbetrieb Bauten-

Ostfildern

schutz, St. Ingbert

Projektleitung Alexander zur Brügge, Mike Herud

Technische Berater Brillux Sabine Reith, NL Stuttgart,

Mitarbeit Alexander Lang, Bettina Schuster, Tanja Thomae,

Martin Bennewitz, NL Saarbrücken

Philipp Schönen, Mike Müller, Sandra Neubauer

Nutzfläche 2 519 m²

Bauleitung Peter Gross GmbH & Co. KG, St. Ingbert

Brutto-Geschossfläche BGF 4 189 m²

Tragwerksplanung Pfefferkorn Ingenieure, Stuttgart

Brutto-Rauminhalt BRI 16 723 m³

Der parkartige Charakter wurde auch auf das architektonische Konzept übertragen

Brillux colore

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Verwaltungs- und Produktionsgebäude, Umkirch

Verwaltungs- und Produktionsgebäude, Umkirch

Scharf gezeichnet Gute Architektur ist gutes Marketing. Der Satz gilt auch im Kleinen. Mit seiner markanten Architektur ist der neue Unternehmenssitz der Kramer GmbH Aushängeschild und schafft Identität für die

Foto: Boris Ott

Mitarbeiter.

20

Brillux colore

Brillux colore

21


Verwaltungs- und Produktionsgebäude, Umkirch

Verwaltungs- und Produktionsgebäude, Umkirch

Scharf gezeichnet Gute Architektur ist gutes Marketing. Der Satz gilt auch im Kleinen. Mit seiner markanten Architektur ist der neue Unternehmenssitz der Kramer GmbH Aushängeschild und schafft Identität für die

Foto: Boris Ott

Mitarbeiter.

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Brillux colore

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Verwaltungs- und Produktionsgebäude, Umkirch

2 3

2

Plattenlager

3

2

Arbeitsplatten

5 1

6

4

4 Tel

1 Foyer 2 Büroräume 3 Besprechung 4 Zugang Halle 5 Sekretariat 6 Luftraum

2 3

3

Werkzeugraum

Grundriss EG, M 1:750

Grundriss OG, M 1:750

Grundriss EG, M 1:750

Grundriss OG, M 1:750

1 Foyer 2 Büroräume 3 Besprechung 4 Zugang Halle 5 Sekretariat Beispiele für die imagefördernde Wirkung guter 6 Luftraum

gestalten, entstand ein individuelles Ensemble, das

Architektur gibt es im Großen wie im Kleinen viele.

Kunden repräsentativ empfängt und im Inneren

Gerade in mittelständischen Betrieben kann sie

von hoher Wertschätzung der Mitarbeiter zeugt.

zudem für Identifikation sorgen und so die Kultur

Die Neubauten sind mitten auf freier Fläche am

eines Unternehmens positiv prägen. Mit diesem

Ortsrand des Freiburger Vororts Umkirch angesie-

Gedanken der Geschäftsführung im Hintergrund

delt. Dem Wunsch des Bauherrn entsprechend,

entwickelte sich bei Entwurf und Planung des neu-

sollten sich die beiden Bauteile klar voneinander

en Firmensitzes der Kramer GmbH ein fruchtbares

abgrenzen und stehen nun in ihrer Form in deut-

Miteinander mit a plus architekten aus Kirchzarten.

lichem Gegensatz zueinander. Die flächenmäßig

Aus der eher banalen Aufgabe, eine Produktions-

größere Produktionshalle hält sich mit schlichter

halle mit angegliedertem Verwaltungsbau zu

Form und einer unauffälligen Fassade aus Aluminium-Sandwichelementen

Imagefördernde Wirkung guter Architektur

dezent im Hintergrund. Vor dieser Kulisse tritt der leuchtend weiß verputzte

Frank Rosenkranz über klare Konturen „Die von außen klar ablesbare Abgrenzung zwischen Produktion und Verwaltung war dem Bauherrn besonders wichtig. Deshalb ist die Produktionshalle als schlichter kubischer Bau mit dezenter Aluminiumfassade gestaltet, Foto: a plus architekten, Kirchzarten

die sich unauffällig in die Landschaft einfügt. Davon hebt sich die dynamische Form des weißen Verwaltungsbaus leuchtend ab. Fotos: Fotodesign Nielsen, Freiburg

Die Farbe Weiß spielt für die angestrebte Wirkung eine entscheidende Rolle. Unser Ziel war es, einen kristallinen Körper herauszuschleifen. Daraus resultieren auch die schrägen Kanten. Für die gewünschte Wirkung experimentierten wir im Vorfeld mit unterschiedlichen Farben – beispielsweise mit Rot, aber da verwischten die Konturen. Nur mit einem reinen unverfälschten Weiß gelang es, die Scharfkantigkeit und das Skulpturale des Baukörpers so definiert herauszuarbeiten. Damit das Gebäude in jedem Licht wie aus einem Guss wirkt, ließen wir zusätzlich die a plus architekten

22

Brillux colore

Schauseite nach Westen komplett an einem Tag verputzen.“

Der Besprechungsraum im Obergeschoss öffnet sich großzügig mit einer Glasfassade über die gesamte Breite

Brillux colore

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Verwaltungs- und Produktionsgebäude, Umkirch

2 3

2

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Plattenlager

3

Arbeitsplatten

5

1

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4

Tel

1 Foyer 2 Büroräume 3 Besprechung 4 Zugang Halle 5 Sekretariat 6 Luftraum

2 3

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Werkzeugraum

Grundriss EG, M 1:750

Grundriss OG, M 1:750

Grundriss EG, M 1:750

Grundriss OG, M 1:750

1 Foyer 2 Büroräume 3 Besprechung 4 Zugang Halle 5 Sekretariat Beispiele für die imagefördernde Wirkung guter 6 Luftraum

gestalten, entstand ein individuelles Ensemble, das

Architektur gibt es im Großen wie im Kleinen viele.

Kunden repräsentativ empfängt und im Inneren

Gerade in mittelständischen Betrieben kann sie

von hoher Wertschätzung der Mitarbeiter zeugt.

zudem für Identifikation sorgen und so die Kultur

Die Neubauten sind mitten auf freier Fläche am

eines Unternehmens positiv prägen. Mit diesem

Ortsrand des Freiburger Vororts Umkirch angesie-

Gedanken der Geschäftsführung im Hintergrund

delt. Dem Wunsch des Bauherrn entsprechend,

entwickelte sich bei Entwurf und Planung des neu-

sollten sich die beiden Bauteile klar voneinander

en Firmensitzes der Kramer GmbH ein fruchtbares

abgrenzen und stehen nun in ihrer Form in deut-

Miteinander mit a plus architekten aus Kirchzarten.

lichem Gegensatz zueinander. Die flächenmäßig

Aus der eher banalen Aufgabe, eine Produktions-

größere Produktionshalle hält sich mit schlichter

halle mit angegliedertem Verwaltungsbau zu

Form und einer unauffälligen Fassade aus Aluminium-Sandwichelementen

Imagefördernde Wirkung guter Architektur

dezent im Hintergrund. Vor dieser Kulisse tritt der leuchtend weiß verputzte

Frank Rosenkranz über klare Konturen „Die von außen klar ablesbare Abgrenzung zwischen Produktion und Verwaltung war dem Bauherrn besonders wichtig. Deshalb ist die Produktionshalle als schlichter kubischer Bau mit dezenter Aluminiumfassade gestaltet, Foto: a plus architekten, Kirchzarten

die sich unauffällig in die Landschaft einfügt. Davon hebt sich die dynamische Form des weißen Verwaltungsbaus leuchtend ab. Fotos: Fotodesign Nielsen, Freiburg

Die Farbe Weiß spielt für die angestrebte Wirkung eine entscheidende Rolle. Unser Ziel war es, einen kristallinen Körper herauszuschleifen. Daraus resultieren auch die schrägen Kanten. Für die gewünschte Wirkung experimentierten wir im Vorfeld mit unterschiedlichen Farben – beispielsweise mit Rot, aber da verwischten die Konturen. Nur mit einem reinen unverfälschten Weiß gelang es, die Scharfkantigkeit und das Skulpturale des Baukörpers so definiert herauszuarbeiten. Damit das Gebäude in jedem Licht wie aus einem Guss wirkt, ließen wir zusätzlich die a plus architekten

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Brillux colore

Schauseite nach Westen komplett an einem Tag verputzen.“

Der Besprechungsraum im Obergeschoss öffnet sich großzügig mit einer Glasfassade über die gesamte Breite

Brillux colore

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Verwaltungs- und Produktionsgebäude, Umkirch

Verwaltungsbau strahlend hervor. Das zweige-

Nahezu hierarchielos hohe Qualität aller Arbeitsplätze

schossige Gebäude erstreckt sich leicht schräg

wurden. Auch das Innere wird durch klare Linien

gestellt an der Westseite der Halle. Zwei Knicke

und die Hochwertigkeit der eingesetzten Materialien

im Grundriss teilen es in drei Abschnitte, die den

bestimmt. Glas, Sichtbetondecken und Putzflä-

drei Geschäftsbereichen des Bauherrn zugeordnet

chen sind in bewusstem Kontrast zu Holzböden,

werden. Dadurch entsteht im Norden ein größerer

Teppich und Fliesen gegenübergestellt. In der Flä-

Innenhof zwischen beiden Bauten, während sie im

che ist deren Farbigkeit dezent gehalten. Bewusst

Süden verbunden sind. Der Schauseite im Westen,

gesetzte Akzente wie einzelne Möbeloberflächen

von der aus man das Gebäude betritt, verleihen

aus rötlichem Holz wirken umso mehr. Großzügige

die beiden Knicke deutliche Dynamik. Verstärkt

Verglasung sorgt für eine lichte Atmosphäre und ist

wird sie noch durch die abgeschrägten Wände im

Bestandteil des nachhaltigen Energiekonzeptes.

Süden und Norden und den tiefen Rücksprung im

Der hohe Stellenwert der Mitarbeiter zeigt sich in

südlichen Bereich des Erdgeschosses: Das hier

der nahezu hierarchielos hohen Qualität aller Ar-

auskragende Obergeschoss – von nur einer Stütze

beitsplätze in Sachen Ergonomie und Ausstattung.

getragen – scheint zu schweben. Bewusst wählten

Die Schokoladenseite im Süden ist repräsentativen

die Architekten als Fassadenoberfläche einen wei-

Zwecken vorbehalten. Im Erdgeschoss befinden

ßen Putz – er betont die Scharfkantigkeit des Bau-

sich die Ausstellungsräume. Ein Stockwerk höher

körpers. Licht und Schatten stehen in deutlichem

gewährt die Glasfassade im Besprechungsraum ei-

Kontrast zueinander. Die homogene Oberfläche

nen eindrucksvollen Ausblick in den Schwarzwald.

verleiht dem Bau die Wirkung eines kristallinen

Ulrike Sengmüller, München

Monoliths, in den Öffnungen eingeschnitten Der Firmenname befindet sich dezent auf einer Art Betonskulptur am Zugang zum Haupteingang

Projektdaten Objekt Neubau Verwaltungs- und Produktionsgebäude

Konstruktionsart Halle: Stahlbetonstützen und Holzbinder,

KRAMER GmbH

Verwaltung: Stahlbetonwände, -stützen und -decken

Standort Umkirch

Ausführender Malerbetrieb Malermeister Föhrenbach, Denzlingen;

Brillux Produkte WDV-System I, Silcosil KR K2 3674 in Protect-Qualität, WDV-System III,

Bauherr KRAMER GmbH Kühlraumbau und Ladenbau

WDVS: Heinrich Schmid GmbH & Co. KG, Eschbach

Mineral-Leichtputz KR K2 3664, Silikat-Finish 1811 in Protect-Qualität

Architekt/Innenarchitekt a plus architekten, Kirchzarten

Technischer Berater Brillux Marc Behrendt, NL Freiburg

Bauleitung Frank Rosenkranz, a plus architekten, Kirchzarten

Nutzfläche 4 400 m²

Tragwerksplanung Ingenieurgruppe Bauen, Freiburg

Brutto-Geschossfläche BGF 5 283 m² Brutto-Rauminhalt BRI 33 435 m³

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Brillux colore

Der Verwaltungsbau bildet in seiner Form einen kristallinen Körper

Brillux colore

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Verwaltungs- und Produktionsgebäude, Umkirch

Verwaltungsbau strahlend hervor. Das zweige-

Nahezu hierarchielos hohe Qualität aller Arbeitsplätze

schossige Gebäude erstreckt sich leicht schräg

wurden. Auch das Innere wird durch klare Linien

gestellt an der Westseite der Halle. Zwei Knicke

und die Hochwertigkeit der eingesetzten Materialien

im Grundriss teilen es in drei Abschnitte, die den

bestimmt. Glas, Sichtbetondecken und Putzflä-

drei Geschäftsbereichen des Bauherrn zugeordnet

chen sind in bewusstem Kontrast zu Holzböden,

werden. Dadurch entsteht im Norden ein größerer

Teppich und Fliesen gegenübergestellt. In der Flä-

Innenhof zwischen beiden Bauten, während sie im

che ist deren Farbigkeit dezent gehalten. Bewusst

Süden verbunden sind. Der Schauseite im Westen,

gesetzte Akzente wie einzelne Möbeloberflächen

von der aus man das Gebäude betritt, verleihen

aus rötlichem Holz wirken umso mehr. Großzügige

die beiden Knicke deutliche Dynamik. Verstärkt

Verglasung sorgt für eine lichte Atmosphäre und ist

wird sie noch durch die abgeschrägten Wände im

Bestandteil des nachhaltigen Energiekonzeptes.

Süden und Norden und den tiefen Rücksprung im

Der hohe Stellenwert der Mitarbeiter zeigt sich in

südlichen Bereich des Erdgeschosses: Das hier

der nahezu hierarchielos hohen Qualität aller Ar-

auskragende Obergeschoss – von nur einer Stütze

beitsplätze in Sachen Ergonomie und Ausstattung.

getragen – scheint zu schweben. Bewusst wählten

Die Schokoladenseite im Süden ist repräsentativen

die Architekten als Fassadenoberfläche einen wei-

Zwecken vorbehalten. Im Erdgeschoss befinden

ßen Putz – er betont die Scharfkantigkeit des Bau-

sich die Ausstellungsräume. Ein Stockwerk höher

körpers. Licht und Schatten stehen in deutlichem

gewährt die Glasfassade im Besprechungsraum ei-

Kontrast zueinander. Die homogene Oberfläche

nen eindrucksvollen Ausblick in den Schwarzwald.

verleiht dem Bau die Wirkung eines kristallinen

Ulrike Sengmüller, München

Monoliths, in den Öffnungen eingeschnitten Der Firmenname befindet sich dezent auf einer Art Betonskulptur am Zugang zum Haupteingang

Projektdaten Objekt Neubau Verwaltungs- und Produktionsgebäude

Konstruktionsart Halle: Stahlbetonstützen und Holzbinder,

KRAMER GmbH

Verwaltung: Stahlbetonwände, -stützen und -decken

Standort Umkirch

Ausführender Malerbetrieb Malermeister Föhrenbach, Denzlingen;

Brillux Produkte WDV-System I, Silcosil KR K2 3674 in Protect-Qualität, WDV-System III,

Bauherr KRAMER GmbH Kühlraumbau und Ladenbau

WDVS: Heinrich Schmid GmbH & Co. KG, Eschbach

Mineral-Leichtputz KR K2 3664, Silikat-Finish 1811 in Protect-Qualität

Architekt/Innenarchitekt a plus architekten, Kirchzarten

Technischer Berater Brillux Marc Behrendt, NL Freiburg

Bauleitung Frank Rosenkranz, a plus architekten, Kirchzarten

Nutzfläche 4 400 m²

Tragwerksplanung Ingenieurgruppe Bauen, Freiburg

Brutto-Geschossfläche BGF 5 283 m² Brutto-Rauminhalt BRI 33 435 m³

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Brillux colore

Der Verwaltungsbau bildet in seiner Form einen kristallinen Körper

Brillux colore

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ECE Rhein-Galerie, Ludwigshafen

ECE Rhein-Galerie, Ludwigshafen

Architektur mit Symbolkraft Urbane Standorte und eine nachhaltige Bauweise liegen bei Shoppingcentern im Trend. Das mit dem DGNB Zertifikat in Gold ausgezeichnete ECE-Einkaufszentrum in Ludwigshafen

Foto: Martin Abegglen

besticht durch ein st채dtebauliches Gesamtkonzept und akzentreiche Raumgestaltung.

26

Brillux colore

Brillux colore

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ECE Rhein-Galerie, Ludwigshafen

ECE Rhein-Galerie, Ludwigshafen

Architektur mit Symbolkraft Urbane Standorte und eine nachhaltige Bauweise liegen bei Shoppingcentern im Trend. Das mit dem DGNB Zertifikat in Gold ausgezeichnete ECE-Einkaufszentrum in Ludwigshafen

Foto: Martin Abegglen

besticht durch ein st채dtebauliches Gesamtkonzept und akzentreiche Raumgestaltung.

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Brillux colore

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ECE Rhein-Galerie, Ludwigshafen

Gigantisches weißes Membrandach

neuen Rheinpromenaden und den großzügig gestalteten Rheinufertreppen ein attraktiver Stadtplatz geschaffen, der bei

schönem Wetter zum Verweilen und Flanieren Am eindrucksvollsten zeigt sich die Rhein-Galerie

am Wasser einlädt. Auf 300 m Länge, 10 m Breite

von den beiden Brücken, welche die Stadt

und zwei Ebenen verbindet die Mall 130 Shops

Mannheim mit dem Ludwigshafener Rheinufer

mit insgesamt 30 000 m² Verkaufsfläche. Elliptisch

verbinden: Denn das mehr als 400 m lange Ein-

geformte und gegeneinander leicht verdrehte

kaufszentrum wird von einem gigantischen weißen

Glasdach-Rotunden ermöglichen in unterschied-

Membrandach überspannt, das seit der Eröffnung

lichen Höhen den Blickbezug zu Dach und Himmel

des Einkaufscenters im September 2010 schon zu

und bringen viel natürliches Licht in die Einkaufs-

einem Symbol für die Ludwigshafener Innenstadt

welt. Ellipsoide Lichthöfe, zum Teil ineinander-

geworden ist. Die monumentale Großform wird

greifend, weiten die Mall zu zentralen Plätzen und

von den wellenförmigen Bögen des auf einer

schaffen ein mehrgeschossiges Raumerlebnis.

Stahlkonstruktion ruhenden Dachsegels rhyth-

Schiffbauchähnliche, kunstvoll mit venezianischer

misch gegliedert und lenkt die Gedanken des

Spachteltechnik geglättete Brückenelemente ver-

Betrachters sofort auf die Themen Wasser, Fluss

binden die Galerien im Obergeschoss miteinander.

und Schifffahrt.

Vier Fahrtreppen dienen der Vertikalerschließung

Mit ihrem Eingangsbereich orientiert sich die

und leiten die Kunden des Shoppingcenters zu

Rhein-Galerie zur Ludwigshafener City. Ihre zwei

den beiden Parkgeschossen unter dem Membran-

gläsernen Kopfbauten verbinden das Stadtzentrum dach. Das Obergeschoss hat zahlreiche Ausgänge erstmals mit dem bisher durch die Zollhafenanla-

Richtung Flussufer und zu den gastronomisch

gen versperrten Rheinufer. Davor wurde mit den

genutzten Aussichtsplattformen mit Rheinblick.

Andreas Fuchs über fließende Bewegungen „Identitätsstiftende Architektur, stadträumliche Vernetzung und eine individuelle Innenarchitektur – mit dieser Konzeption ging der Entwurf der ECE für die Ludwigshafener Rhein-Galerie aus dem Wettbewerb als Sieger hervor. Für die Architektur wurde das Flussthema als übergreifende Gestaltungsidee gewählt. Fließende dynamische

Fotos: ECE, Rhein-Galerie Ludwigshafen

Bewegungen assoziieren den Fluss im Innenraum. Mit weichen organischen Formen, Intarsien und Asymmetrien wird Wasser überall in der Mall thematisiert. Stilisierte Fische an der Decke erzeugen vielseitige Licht- und Farbstimmungen, Eyecatcher wie die eingehängten Brücken überraschen mit ihren glatten Oberflächen. Mit der Material- und Farbwahl gelang es uns, in der Mall eine attraktive Atmosphäre mit hoher Aufenthaltsqualität Foto: ECE

zu erzeugen. Getragen wird das Farbkonzept von den Farben des Wasser Blaugrün und Türkis, die jedoch durch wechselnde Lichtszenarien bis zu warmen Gelb- und Rottönen bespielt werden. Weiche harmonische Formen ECE Projektmanagement G.m.b.H. & Co. KG

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Brillux colore

und natürliche Materialien wie zum Beispiel das Holz für den Handlauf oder der Natursteinboden in einem warmen Cremeton unterstützen den Gestaltungsanspruch.“

Elliptisch geformte und gegeneinander leicht verdrehte Glasdach-Rotunden lassen Tageslicht ins Innere der Mall

Brillux colore

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ECE Rhein-Galerie, Ludwigshafen

Gigantisches weißes Membrandach

neuen Rheinpromenaden und den großzügig gestalteten Rheinufertreppen ein attraktiver Stadtplatz geschaffen, der bei

schönem Wetter zum Verweilen und Flanieren Am eindrucksvollsten zeigt sich die Rhein-Galerie

am Wasser einlädt. Auf 300 m Länge, 10 m Breite

von den beiden Brücken, welche die Stadt

und zwei Ebenen verbindet die Mall 130 Shops

Mannheim mit dem Ludwigshafener Rheinufer

mit insgesamt 30 000 m² Verkaufsfläche. Elliptisch

verbinden: Denn das mehr als 400 m lange Ein-

geformte und gegeneinander leicht verdrehte

kaufszentrum wird von einem gigantischen weißen

Glasdach-Rotunden ermöglichen in unterschied-

Membrandach überspannt, das seit der Eröffnung

lichen Höhen den Blickbezug zu Dach und Himmel

des Einkaufscenters im September 2010 schon zu

und bringen viel natürliches Licht in die Einkaufs-

einem Symbol für die Ludwigshafener Innenstadt

welt. Ellipsoide Lichthöfe, zum Teil ineinander-

geworden ist. Die monumentale Großform wird

greifend, weiten die Mall zu zentralen Plätzen und

von den wellenförmigen Bögen des auf einer

schaffen ein mehrgeschossiges Raumerlebnis.

Stahlkonstruktion ruhenden Dachsegels rhyth-

Schiffbauchähnliche, kunstvoll mit venezianischer

misch gegliedert und lenkt die Gedanken des

Spachteltechnik geglättete Brückenelemente ver-

Betrachters sofort auf die Themen Wasser, Fluss

binden die Galerien im Obergeschoss miteinander.

und Schifffahrt.

Vier Fahrtreppen dienen der Vertikalerschließung

Mit ihrem Eingangsbereich orientiert sich die

und leiten die Kunden des Shoppingcenters zu

Rhein-Galerie zur Ludwigshafener City. Ihre zwei

den beiden Parkgeschossen unter dem Membran-

gläsernen Kopfbauten verbinden das Stadtzentrum dach. Das Obergeschoss hat zahlreiche Ausgänge erstmals mit dem bisher durch die Zollhafenanla-

Richtung Flussufer und zu den gastronomisch

gen versperrten Rheinufer. Davor wurde mit den

genutzten Aussichtsplattformen mit Rheinblick.

Andreas Fuchs über fließende Bewegungen „Identitätsstiftende Architektur, stadträumliche Vernetzung und eine individuelle Innenarchitektur – mit dieser Konzeption ging der Entwurf der ECE für die Ludwigshafener Rhein-Galerie aus dem Wettbewerb als Sieger hervor. Für die Architektur wurde das Flussthema als übergreifende Gestaltungsidee gewählt. Fließende dynamische

Fotos: ECE, Rhein-Galerie Ludwigshafen

Bewegungen assoziieren den Fluss im Innenraum. Mit weichen organischen Formen, Intarsien und Asymmetrien wird Wasser überall in der Mall thematisiert. Stilisierte Fische an der Decke erzeugen vielseitige Licht- und Farbstimmungen, Eyecatcher wie die eingehängten Brücken überraschen mit ihren glatten Oberflächen. Mit der Material- und Farbwahl gelang es uns, in der Mall eine attraktive Atmosphäre mit hoher Aufenthaltsqualität Foto: ECE

zu erzeugen. Getragen wird das Farbkonzept von den Farben des Wasser Blaugrün und Türkis, die jedoch durch wechselnde Lichtszenarien bis zu warmen Gelb- und Rottönen bespielt werden. Weiche harmonische Formen ECE Projektmanagement G.m.b.H. & Co. KG

28

Brillux colore

und natürliche Materialien wie zum Beispiel das Holz für den Handlauf oder der Natursteinboden in einem warmen Cremeton unterstützen den Gestaltungsanspruch.“

Elliptisch geformte und gegeneinander leicht verdrehte Glasdach-Rotunden lassen Tageslicht ins Innere der Mall

Brillux colore

29


ECE Rhein-Galerie, Ludwigshafen

Ein Wal und ein Fischschwarm Fluss und Wasser sind auch auf den zwei Ebenen

seinen Spielelementen auf. Und nicht zuletzt bezieht sich die Wandge-

staltung in lindgrünen Melissefarbtönen und hellem

der Ladenstraße die vorherrschenden Gestaltungs- Pazifikblau für die Kundengänge auf das Flussmotive. In den Mall-Fußboden aus bayrischem Ju-

motiv.

ramarmor ist ein wellenförmiges Band aus grünem

Ein besonderes Augenmerk verdient die Lichtkon-

Naturstein eingearbeitet, das, von Edelstahllisenen

zeption des Einkaufszentrums. Highlight ist dabei

eingefasst, den Bezug zum Rhein herstellt. Auf der

der Wal, eine 16 m lange und 4 m breite Leuchten-

zentralen Plaza bildet ein großes Wasserspiel mit

konstruktion, deren transluzente Spannfolie von

einer 7 m hohen Fontäne den Höhepunkt der mö-

blauroten LEDs hinterleuchtet wird. Kleinere Ak-

blierten Ruheoasen. Zweigeschossige Wandreliefs

zentleuchten derselben Leuchtenfamilie tummeln

zeigen Luftblasen im Wasser. Die Bubbles wurden

sich als Fischschwarm um die Fahrtreppen und in

aus weißem, bauchigem Gipskarton sanft model-

den Oberlichtern der Plaza. Variantenreich unter-

liert und mit pazifikblauer Wandfarbe betont. Auch

streichen die verschiedenfarbigen Lichtszenarien

die Seitenwände und Deckenanschlüsse der fisch-

den Erlebnischarakter des Shoppingcenters, das

förmigen Oberlichter sind aufwendig mit gerun-

auch nachts auf sich aufmerksam macht, wenn

detem und zum Teil dreidimensional gekrümmtem

sein imposantes Dach in den unterschiedlichsten

Gipskarton eingefasst. Der Kinderspielplatz im

Farbmischungen angestrahlt wird.

hinteren Mall-Bereich nimmt das Wasserthema in

Inga Schaefer, Bielefeld

Dieter Albrecht über eine wechselnde Baustelle Foto: Albrecht Malerbetrieb GmbH, Mannheim

„Die Mitarbeit an einem so großen Projekt bedeutet für uns gleichzeitig Besonderheit und auch Herausforderung: Zu dem Umfang der Arbeiten und der Tatsache, auf einer permanent wechselnden Baustelle tätig zu sein, kam ein straffer Zeitplan. Dieser wäre ohne die hervorragende Logistik-Leistung von Brillux nur schwer einzuhalten gewesen. Teilweise haben wir auf Abruf gearbeitet, wenn beispielsweise die Lagerräume oberste Priorität hatten, weil für das Einkaufszentrum bereits Ware angeliefert werden sollte. Bei solchen Vorgaben ist es entscheidend, dass alle benötigten Materialien „just in time“ zur Verfügung gestellt werden. Neben dem Lager- und Zulieferungsareal haben wir im Technikbereich, an den Fassaden und am AnAlbrecht Malerbetrieb GmbH, Jürgen Albrecht und Dieter Albrecht (von links)

strich der Brüstungen und Verwaltungsbüros gearbeitet. Dabei wurden wir bei den Lackierungen von Türen und Brüstungen in die Farbgestaltung eingebunden und haben zu verschiedenen Vorschlägen unsere Empfehlungen abgegeben. Insgesamt konnte das Projekt dank der guten Kommunikation mit allen Beteiligten sehr gut umgesetzt werden.“

Fluss und Wasser, in Form und Farbe, sind die vorherrschenden Gestaltungsmotive der Mall

Projektdaten Brillux Produkte Super Latex ELF 3000, Dolomit ELF 900, CreaGlas Gewebe VG K, Rapidvlies 1525, Impredur Seidenmattlack 880, Betonacryl OS 859, Acryl-Fassadenfarbe 100

Objekt Rhein-Galerie

Ausführender Malerbetrieb Albrecht Malerbetrieb GmbH, Mannheim

Standort Ludwigshafen

Technische Beraterin Brillux Sabine Reith, NL Stuttgart

Bauherr ECE Projektmanagement G.m.b.H. & Co. KG, Hamburg

Verkaufsberater Brillux Udo ten Brink, NL Mannheim

Architekt Architekten der ECE Projektmanagement G.m.b.H. & Co. KG,

Verkaufsfläche ca. 30 000 m²

Hamburg

Parkplätze ca. 1 400

Planung/Bauleitung Ed. Züblin AG, Direktion Stuttgart/Komplettbau,

Investitionsvolumen ca. 220 Mio. €

Stuttgart

30

Brillux colore

Imposant zeigt sich das Einkaufszentrum am Rheinufer Brillux colore

31


ECE Rhein-Galerie, Ludwigshafen

Ein Wal und ein Fischschwarm Fluss und Wasser sind auch auf den zwei Ebenen

seinen Spielelementen auf. Und nicht zuletzt bezieht sich die Wandge-

staltung in lindgrünen Melissefarbtönen und hellem

der Ladenstraße die vorherrschenden Gestaltungs- Pazifikblau für die Kundengänge auf das Flussmotive. In den Mall-Fußboden aus bayrischem Ju-

motiv.

ramarmor ist ein wellenförmiges Band aus grünem

Ein besonderes Augenmerk verdient die Lichtkon-

Naturstein eingearbeitet, das, von Edelstahllisenen

zeption des Einkaufszentrums. Highlight ist dabei

eingefasst, den Bezug zum Rhein herstellt. Auf der

der Wal, eine 16 m lange und 4 m breite Leuchten-

zentralen Plaza bildet ein großes Wasserspiel mit

konstruktion, deren transluzente Spannfolie von

einer 7 m hohen Fontäne den Höhepunkt der mö-

blauroten LEDs hinterleuchtet wird. Kleinere Ak-

blierten Ruheoasen. Zweigeschossige Wandreliefs

zentleuchten derselben Leuchtenfamilie tummeln

zeigen Luftblasen im Wasser. Die Bubbles wurden

sich als Fischschwarm um die Fahrtreppen und in

aus weißem, bauchigem Gipskarton sanft model-

den Oberlichtern der Plaza. Variantenreich unter-

liert und mit pazifikblauer Wandfarbe betont. Auch

streichen die verschiedenfarbigen Lichtszenarien

die Seitenwände und Deckenanschlüsse der fisch-

den Erlebnischarakter des Shoppingcenters, das

förmigen Oberlichter sind aufwendig mit gerun-

auch nachts auf sich aufmerksam macht, wenn

detem und zum Teil dreidimensional gekrümmtem

sein imposantes Dach in den unterschiedlichsten

Gipskarton eingefasst. Der Kinderspielplatz im

Farbmischungen angestrahlt wird.

hinteren Mall-Bereich nimmt das Wasserthema in

Inga Schaefer, Bielefeld

Dieter Albrecht über eine wechselnde Baustelle Foto: Albrecht Malerbetrieb GmbH, Mannheim

„Die Mitarbeit an einem so großen Projekt bedeutet für uns gleichzeitig Besonderheit und auch Herausforderung: Zu dem Umfang der Arbeiten und der Tatsache, auf einer permanent wechselnden Baustelle tätig zu sein, kam ein straffer Zeitplan. Dieser wäre ohne die hervorragende Logistik-Leistung von Brillux nur schwer einzuhalten gewesen. Teilweise haben wir auf Abruf gearbeitet, wenn beispielsweise die Lagerräume oberste Priorität hatten, weil für das Einkaufszentrum bereits Ware angeliefert werden sollte. Bei solchen Vorgaben ist es entscheidend, dass alle benötigten Materialien „just in time“ zur Verfügung gestellt werden. Neben dem Lager- und Zulieferungsareal haben wir im Technikbereich, an den Fassaden und am AnAlbrecht Malerbetrieb GmbH, Jürgen Albrecht und Dieter Albrecht (von links)

strich der Brüstungen und Verwaltungsbüros gearbeitet. Dabei wurden wir bei den Lackierungen von Türen und Brüstungen in die Farbgestaltung eingebunden und haben zu verschiedenen Vorschlägen unsere Empfehlungen abgegeben. Insgesamt konnte das Projekt dank der guten Kommunikation mit allen Beteiligten sehr gut umgesetzt werden.“

Fluss und Wasser, in Form und Farbe, sind die vorherrschenden Gestaltungsmotive der Mall

Projektdaten Brillux Produkte Super Latex ELF 3000, Dolomit ELF 900, CreaGlas Gewebe VG K, Rapidvlies 1525, Impredur Seidenmattlack 880, Betonacryl OS 859, Acryl-Fassadenfarbe 100

Objekt Rhein-Galerie

Ausführender Malerbetrieb Albrecht Malerbetrieb GmbH, Mannheim

Standort Ludwigshafen

Technische Beraterin Brillux Sabine Reith, NL Stuttgart

Bauherr ECE Projektmanagement G.m.b.H. & Co. KG, Hamburg

Verkaufsberater Brillux Udo ten Brink, NL Mannheim

Architekt Architekten der ECE Projektmanagement G.m.b.H. & Co. KG,

Verkaufsfläche ca. 30 000 m²

Hamburg

Parkplätze ca. 1 400

Planung/Bauleitung Ed. Züblin AG, Direktion Stuttgart/Komplettbau,

Investitionsvolumen ca. 220 Mio. €

Stuttgart

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Imposant zeigt sich das Einkaufszentrum am Rheinufer Brillux colore

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Kindertagesstätte, Leipzig

Kindertagesstätte, Leipzig

Ein Pfarrhaus für Kinder Den stetig steigenden Bedarf an Plätzen in Kindertagesstätten sollen vielfach Neubauten decken. In Leipzig-Plagwitz entschieden sich Graalfs Architekten, die bestehende Kindertages-

Foto: Michael A. Döring

stätte durch die Umnutzung eines historischen Pfarrhauses zu erweitern.

32

Brillux colore

Brillux colore

33


Kindertagesstätte, Leipzig

Kindertagesstätte, Leipzig

Ein Pfarrhaus für Kinder Den stetig steigenden Bedarf an Plätzen in Kindertagesstätten sollen vielfach Neubauten decken. In Leipzig-Plagwitz entschieden sich Graalfs Architekten, die bestehende Kindertages-

Foto: Michael A. Döring

stätte durch die Umnutzung eines historischen Pfarrhauses zu erweitern.

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Brillux colore

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Kindertagesstätte, Leipzig

Kreativer Umgang mit sich und der Umwelt

flexiblen Raumgestaltung. Gruppenräume können zu größeren Einheiten verbunden werden; aus abgeschlossenen Räumen werden Raumzonen, deren Nutzung nicht festgeschrieben ist und den

Im Gebäudeensemble der Heilandskirche ist das

Kindern das Erleben nicht vorgibt. Innenfenster in

umgenutzte Pfarrhaus Bindeglied zwischen Back-

Augenhöhe der Kinder erlauben ihnen Durchblicke

steinkirche und bestehender Kindertagesstätte.

aus verschiedenen Perspektiven. Die massiven

Die Architekten machten aus dem Gebäude der

Wände der Erschließungsachse werden geöffnet,

Gründerzeit ein offenes und einladendes Haus, das was wesentlich zu dem transparenten Charakter des Hauses beiträgt.

wusst nach außen trägt. Dabei blieb die denkmal-

In dem offenen Raumkonzept bekommen Rück-

geschützte Fassade des ehemaligen Pfarrhauses

zugsmöglichkeiten für die Kinder eine besondere

im Wesentlichen unverändert.

Bedeutung. Die Galerie ist mit ihrer geschlossenen

Am Anfang der Planung stand das Konzept der

Brüstung und ihrer niedrigen Stehhöhe Erlebnis-

Reggio-Pädagogik, das bereits in den 60er-Jahren

und Rückzugsbereich; eine ehemalige Erdge-

entwickelt wurde. Ziel der Reggio-Pädagogik ist

schoss-Loggia wurde das von innen erschlossene,

die Förderung eines kreativen Umgangs der Kinder

wettergeschützte Außenzimmer der Kinder.

mit sich selbst und mit ihrer Umwelt. Die Kinder-

Dem sensiblen Umgang mit der Bausubstanz

tagesstätte ist geprägt von einer offenen und

und der sorgfältigen Gestaltung des Innenraums

A

die neue Funktion als Kindertagesstätte selbstbe-

1

3

2

4

5

6

7

1 Piazza 2 WC 3 Atelier 4 Gruppenraum I 5 Flur 6 Gruppenraum II 7 Loggia 8 Terrasse

A

8

Grundriss, M 1:250

Foto: Graalfs Architekten, Leipzig

1 2 3 4 5 6 7 8

Piazza WC Atelier Gruppenraum I Flur Gruppenraum II Loggia Terrasse

Uwe Graalfs über den Umgang mit geschützter Bausubstanz „Konzeptionell spielte bei der baulich-räumlichen Umsetzung der Kindertagesstätte die Reggio-Pädagogik eine zentrale Rolle. Bei der Umnutzung des historischen Gebäudes hatten die Planer auch auf die Fragestellungen aus denkmalpflegerischer Sicht Antworten zu geben. Das alte Pfarrhaus war im Laufe der Jahre stark verbaut und kleinteilig organisiert worden. Für die Realisierung offener und heller Räume war der Bestand ungeeignet und wurde deshalb weitestgehend zurückgebaut. Das fertiggestellte Gebäude zeigt, wie ein intensiver Planungsprozess, der sensible Umgang mit geschützter Bausubstanz und der gezielte

Fotos: Werner Huthmacher, Berlin

Grundriss, M 1:25

Einsatz von Materialien und Farben zu einem guten Ergebnis führen können. Auch mit begrenztem Budget ließ sich ein zeitgemäßes pädagogisches Konzept in einem Gebäude aus dem Jahre 1897 realisieren, dabei konnte der für die Gründerzeit typische Raumcharakter beibehalten werden. Nicht zuletzt muss herausgestellt werden, dass die beispielhafte Zusammenarbeit von Bauherr und Architekt die Verwirklichung der Graalfs Architekten

ambitionierten Zielstellung ermöglichte.“ Das offene Raumkonzept zieht sich durch alle Bereiche - Innenfenster ermöglichen zusätzliche Einblicke

34

Brillux colore

Brillux colore

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Kindertagesstätte, Leipzig

Kreativer Umgang mit sich und der Umwelt

flexiblen Raumgestaltung. Gruppenräume können zu größeren Einheiten verbunden werden; aus abgeschlossenen Räumen werden Raumzonen, deren Nutzung nicht festgeschrieben ist und den

Im Gebäudeensemble der Heilandskirche ist das

Kindern das Erleben nicht vorgibt. Innenfenster in

umgenutzte Pfarrhaus Bindeglied zwischen Back-

Augenhöhe der Kinder erlauben ihnen Durchblicke

steinkirche und bestehender Kindertagesstätte.

aus verschiedenen Perspektiven. Die massiven

Die Architekten machten aus dem Gebäude der

Wände der Erschließungsachse werden geöffnet,

Gründerzeit ein offenes und einladendes Haus, das was wesentlich zu dem transparenten Charakter des Hauses beiträgt.

wusst nach außen trägt. Dabei blieb die denkmal-

In dem offenen Raumkonzept bekommen Rück-

geschützte Fassade des ehemaligen Pfarrhauses

zugsmöglichkeiten für die Kinder eine besondere

im Wesentlichen unverändert.

Bedeutung. Die Galerie ist mit ihrer geschlossenen

Am Anfang der Planung stand das Konzept der

Brüstung und ihrer niedrigen Stehhöhe Erlebnis-

Reggio-Pädagogik, das bereits in den 60er-Jahren

und Rückzugsbereich; eine ehemalige Erdge-

entwickelt wurde. Ziel der Reggio-Pädagogik ist

schoss-Loggia wurde das von innen erschlossene,

die Förderung eines kreativen Umgangs der Kinder

wettergeschützte Außenzimmer der Kinder.

mit sich selbst und mit ihrer Umwelt. Die Kinder-

Dem sensiblen Umgang mit der Bausubstanz

tagesstätte ist geprägt von einer offenen und

und der sorgfältigen Gestaltung des Innenraums

A

die neue Funktion als Kindertagesstätte selbstbe-

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1 Piazza 2 WC 3 Atelier 4 Gruppenraum I 5 Flur 6 Gruppenraum II 7 Loggia 8 Terrasse

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Grundriss, M 1:250

Foto: Graalfs Architekten, Leipzig

1 2 3 4 5 6 7 8

Piazza WC Atelier Gruppenraum I Flur Gruppenraum II Loggia Terrasse

Uwe Graalfs über den Umgang mit geschützter Bausubstanz „Konzeptionell spielte bei der baulich-räumlichen Umsetzung der Kindertagesstätte die Reggio-Pädagogik eine zentrale Rolle. Bei der Umnutzung des historischen Gebäudes hatten die Planer auch auf die Fragestellungen aus denkmalpflegerischer Sicht Antworten zu geben. Das alte Pfarrhaus war im Laufe der Jahre stark verbaut und kleinteilig organisiert worden. Für die Realisierung offener und heller Räume war der Bestand ungeeignet und wurde deshalb weitestgehend zurückgebaut. Das fertiggestellte Gebäude zeigt, wie ein intensiver Planungsprozess, der sensible Umgang mit geschützter Bausubstanz und der gezielte

Fotos: Werner Huthmacher, Berlin

Grundriss, M 1:25

Einsatz von Materialien und Farben zu einem guten Ergebnis führen können. Auch mit begrenztem Budget ließ sich ein zeitgemäßes pädagogisches Konzept in einem Gebäude aus dem Jahre 1897 realisieren, dabei konnte der für die Gründerzeit typische Raumcharakter beibehalten werden. Nicht zuletzt muss herausgestellt werden, dass die beispielhafte Zusammenarbeit von Bauherr und Architekt die Verwirklichung der Graalfs Architekten

ambitionierten Zielstellung ermöglichte.“ Das offene Raumkonzept zieht sich durch alle Bereiche - Innenfenster ermöglichen zusätzliche Einblicke

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Brillux colore

Brillux colore

35


Kindertagesstätte, Leipzig

entsprechend, legten die Architekten großen

Zurückhaltende Farbakzente in Erd- und Rottönen

Wert auf ein durchdachtes Farbkonzept. Helligkeit und Transparenz bestim-

Warmer, beigegrauer Linoleumbelag auf dem

men die Atmosphäre der Kindertagesstätte. Alle

barrierefreien Boden fügt sich harmonisch in das

Räume wurden mit einem hellen Wandfarbton

Gesamtbild ein und verbindet optisch alle Räume,

versehen; in leicht abgesetzten Altweißtönen be-

die dadurch als Einheit wahrgenommen werden.

tonen Wände, Decken und Türen die Offenheit der

Der Holzwerkstoff MDF findet in seiner ursprüng-

Raumgestaltung und unterstreichen die Stimmung

lichen Farbe an mehreren Stellen Verwendung.

von Klarheit und Übersichtlichkeit. Die Gruppen-

Auffälligstes Element ist die optisch schwebende

bereiche sind gleichsam die „leere Bühne“ der

Spielgalerie. Auch die eigens angefertigten Regale

Kinder, in die sie ihre eigenen Farben einbringen.

im Eingangsbereich und die Rahmen der Innen-

Das pädagogische Konzept beeinflusste die

fenster sind aus MDF gefertigt.

Entscheidung für eine ruhige Ausstrahlung der

Auf dem Grundton Altweiß kontrastieren der

Innenbereiche. Zurückhaltende Farbakzente

erdfarbene Ton des MDF und leicht variierte

wurden durch Einbauten und Möbel gesetzt.

Rottöne für einzelne Wollfilzelemente in den Rega-

Für die Farben wählten die Architekten Töne aus

len, die Korkpinnwand und die Schichtstoffoberflä-

dem lebendigen Farbenspektrum der Klinkerober-

che der Küche.

fläche.

Jochen Roemer, Berlin

Andreas Heil über eine große Herausforderung „Arbeit ist Arbeit – aber nicht jeder Auftrag ist gleich. Es gibt immer Projekte wie beispielsweise Kindertagesstätten, bei denen wir neben unserem Job auch das Gefühl haben, etwas Gutes zu tun. In der Erweiterung der Kita „An der Heilandskirche“ spielen und lernen jetzt Kinder, wo zuvor ein Pfarrhaus ungenutzt leer stand. Wir haben für das komplette Erdgeschoss des Gebäudes das Farbkonzept umgesetzt – die Farbe Weiß steht hier deutlich im Vordergrund. Zusätzlich gab es einige wenige Anstriche in freundlichen hellen Farbtönen. Wie so oft bei Projektarbeiten, stellten der Zeitplan und die Koordination aller Beteiligten eine große Herausforderung dar. Da war uns bei der Umsetzung besonders die gute Zusammenarbeit mit Brillux eine echte Hilfe.“

Die speziell angefertigten Regale im Eingangsbereich sind aus MDF gefertigt und mit roten Wollfilzelementen verfeinert

Projektdaten Brillux Produkte Super Latex ELF 3000, Lacryl-PU Seidenmattlack 270

36

Brillux colore

Objekt Kindertagesstätte „An der Heilandskirche“

Ausführender Malerbetrieb Firma A. Heil, Maler – Fliesenleger – Maurer,

Standort Leipzig

Markkleeberg

Bauherr Ev.-Luth. Kirchengemeinde Leipzig-Lindenau-Plagwitz

Technischer Berater Brillux Gunnar Reißig, NL Leipzig

Architekt Graalfs Architekten, Leipzig

Brutto-Geschossfläche BGF 294 m²

Mitarbeit Uwe Edo Graalfs, Sven Packbauer, Philipp Hesse

Brutto-Rauminhalt BRI 1 296 m3

Tragwerksplanung Ingenieurbüro Henneker, Leipzig

Baukosten 436 000  €

Die denkmalgeschützte Fassade blieb im Wesentlichen unverändert

Brillux colore

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Kindertagesstätte, Leipzig

entsprechend, legten die Architekten großen

Zurückhaltende Farbakzente in Erd- und Rottönen

Wert auf ein durchdachtes Farbkonzept. Helligkeit und Transparenz bestim-

Warmer, beigegrauer Linoleumbelag auf dem

men die Atmosphäre der Kindertagesstätte. Alle

barrierefreien Boden fügt sich harmonisch in das

Räume wurden mit einem hellen Wandfarbton

Gesamtbild ein und verbindet optisch alle Räume,

versehen; in leicht abgesetzten Altweißtönen be-

die dadurch als Einheit wahrgenommen werden.

tonen Wände, Decken und Türen die Offenheit der

Der Holzwerkstoff MDF findet in seiner ursprüng-

Raumgestaltung und unterstreichen die Stimmung

lichen Farbe an mehreren Stellen Verwendung.

von Klarheit und Übersichtlichkeit. Die Gruppen-

Auffälligstes Element ist die optisch schwebende

bereiche sind gleichsam die „leere Bühne“ der

Spielgalerie. Auch die eigens angefertigten Regale

Kinder, in die sie ihre eigenen Farben einbringen.

im Eingangsbereich und die Rahmen der Innen-

Das pädagogische Konzept beeinflusste die

fenster sind aus MDF gefertigt.

Entscheidung für eine ruhige Ausstrahlung der

Auf dem Grundton Altweiß kontrastieren der

Innenbereiche. Zurückhaltende Farbakzente

erdfarbene Ton des MDF und leicht variierte

wurden durch Einbauten und Möbel gesetzt.

Rottöne für einzelne Wollfilzelemente in den Rega-

Für die Farben wählten die Architekten Töne aus

len, die Korkpinnwand und die Schichtstoffoberflä-

dem lebendigen Farbenspektrum der Klinkerober-

che der Küche.

fläche.

Jochen Roemer, Berlin

Andreas Heil über eine große Herausforderung „Arbeit ist Arbeit – aber nicht jeder Auftrag ist gleich. Es gibt immer Projekte wie beispielsweise Kindertagesstätten, bei denen wir neben unserem Job auch das Gefühl haben, etwas Gutes zu tun. In der Erweiterung der Kita „An der Heilandskirche“ spielen und lernen jetzt Kinder, wo zuvor ein Pfarrhaus ungenutzt leer stand. Wir haben für das komplette Erdgeschoss des Gebäudes das Farbkonzept umgesetzt – die Farbe Weiß steht hier deutlich im Vordergrund. Zusätzlich gab es einige wenige Anstriche in freundlichen hellen Farbtönen. Wie so oft bei Projektarbeiten, stellten der Zeitplan und die Koordination aller Beteiligten eine große Herausforderung dar. Da war uns bei der Umsetzung besonders die gute Zusammenarbeit mit Brillux eine echte Hilfe.“

Die speziell angefertigten Regale im Eingangsbereich sind aus MDF gefertigt und mit roten Wollfilzelementen verfeinert

Projektdaten Brillux Produkte Super Latex ELF 3000, Lacryl-PU Seidenmattlack 270

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Objekt Kindertagesstätte „An der Heilandskirche“

Ausführender Malerbetrieb Firma A. Heil, Maler – Fliesenleger – Maurer,

Standort Leipzig

Markkleeberg

Bauherr Ev.-Luth. Kirchengemeinde Leipzig-Lindenau-Plagwitz

Technischer Berater Brillux Gunnar Reißig, NL Leipzig

Architekt Graalfs Architekten, Leipzig

Brutto-Geschossfläche BGF 294 m²

Mitarbeit Uwe Edo Graalfs, Sven Packbauer, Philipp Hesse

Brutto-Rauminhalt BRI 1 296 m3

Tragwerksplanung Ingenieurbüro Henneker, Leipzig

Baukosten 436 000  €

Die denkmalgeschützte Fassade blieb im Wesentlichen unverändert

Brillux colore

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Kronthal-Schule, Kronberg im Taunus

Kronthal-Schule, Kronberg im Taunus

Eine Schule bekennt Farbe Als „Schulstraße“ mit farbigen Eingängen zu den Klassen haben Dörr Ludolf Wimmer Architekten diese Grundschule in Kronberg gestaltet. Grün- und Rottöne an Flurwänden, Türen und Schließfächern setzen kraftvolle Farb-

Foto: chrisweran

akzente und vermitteln Orientierung.

38

Brillux colore

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39


Kronthal-Schule, Kronberg im Taunus

Kronthal-Schule, Kronberg im Taunus

Eine Schule bekennt Farbe Als „Schulstraße“ mit farbigen Eingängen zu den Klassen haben Dörr Ludolf Wimmer Architekten diese Grundschule in Kronberg gestaltet. Grün- und Rottöne an Flurwänden, Türen und Schließfächern setzen kraftvolle Farb-

Foto: chrisweran

akzente und vermitteln Orientierung.

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Brillux colore

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39


Kronthal-Schule, Kronberg im Taunus

Die Kronthal-Schule liegt nur ein paar Gehminuten

winkelförmiger Trakt beherbergt die Klassen für

entfernt von der Altstadt des Luftkurorts Kronberg

220 Schüler und Räume mit rund 80 Plätzen für die

am Fuße des Taunus. Auf einem abfallenden

Nachmittagsbetreuung. Von den Klassenzimmern

Grundstück entstand ein zweigeteilter Baukör-

aus blickt man in einen ruhigen, intimen Gartenhof.

per, der sich mit einem kleinen Vorplatz und einer

Die „Infrastruktur“ mit Verwaltung, Schulleitung,

verglasten Halle zum Ort öffnet. Natursteinmauern

Mensa und Fachklassen bündelt ein kompakter

leiten die Besucher zum Haupteingang. Während

Quader. Eine dreigeschossige Halle verbindet

der Innenraum der Schule durch kraftvolle Farb-

beide Bauten und führt als „Schulstraße“ vom

akzente geprägt wird, dominiert an der Eingangs-

Haupteingang über eine kaskadenförmige Treppe

fassade die natürliche Farbigkeit der verwendeten

zum tiefer liegenden Pausenhof.

Materialien.

Großer Wert wurde auf geringe Energiekosten und

Die Fassade besteht aus beigen Betonfertig-

ökologische Aspekte gelegt: Ein gasbetriebenes

teilplatten, deren Körnung mit einem Säurebad

Blockheizkraftwerk liefert Strom und Wärme aus

freigelegt wurde. Dazu wurden die Betonplatten

Kraft-Wärme-Kopplung. Das Gründach der Schule

nach dem Ausschalen und Durchhärten in eine

puffert Niederschläge und verbessert das Mikro-

Säurelösung getaucht, sodass sich die oberste

klima. Regenwasser wird in einer Zisterne gesammelt und zur Toilettenspülung eingesetzt.

64 Solarkollektoren im Idealwinkel von 35 Grad

Die Halle überspannt ein gläsernes Sheddach. Auf dem Rücken der nach Süden ausgerichteten Oberlichter sind 64 Solarkollektoren im Idealwinkel von

Zementschicht löste und die Farben der Zuschlag-

35 Grad montiert. Der Halle als zentralem Raum

stoffe zum Vorschein kamen. Die Mauern, die den

widmeten die Architekten viel Aufmerksamkeit.

Vorplatz einfassen, sind – ebenso wie die Stütz-

Den Boden kleidet schwarzer, geschliffener

mauern zu den Nachbargrundstücken und ein Teil

Gussasphalt, der ungeschliffen auch auf dem

des Gebäudesockels – mit ortsüblichem, grünlich

Vorplatz verwendet wurde. Die Brüstungen zum

schimmerndem Taunusschiefer verkleidet.

Luftraum der Halle sind mit schallabsorbierenden

Die Grundschule gliedert sich in zwei Teile: Ein

Lochplatten aus Gipskarton versehen, die ein

3

2

2

1

4

Schnitt AA, M 1:500 Schnitt AA, M 1:500

1 2 3 4 5 6 40

Windfang Halle Klassenräume Sanitärräume Tiefgarage Lagerräume

Brillux colore

Fotos: Werner Huthmacher, Berlin

6

5

1 Windfang 2 Halle 3 Klassenräume 4 Sanitärräume 5 Tiefgarage 6 Lagerräume Die Mensa kann neben den Mahlzeiten auch für Seminare, Feiern und Fortbildungen genutzt werden. Hier besteht das Farbkonzept aus mehreren Grün- und Blautönen Brillux colore

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Kronthal-Schule, Kronberg im Taunus

Die Kronthal-Schule liegt nur ein paar Gehminuten

winkelförmiger Trakt beherbergt die Klassen für

entfernt von der Altstadt des Luftkurorts Kronberg

220 Schüler und Räume mit rund 80 Plätzen für die

am Fuße des Taunus. Auf einem abfallenden

Nachmittagsbetreuung. Von den Klassenzimmern

Grundstück entstand ein zweigeteilter Baukör-

aus blickt man in einen ruhigen, intimen Gartenhof.

per, der sich mit einem kleinen Vorplatz und einer

Die „Infrastruktur“ mit Verwaltung, Schulleitung,

verglasten Halle zum Ort öffnet. Natursteinmauern

Mensa und Fachklassen bündelt ein kompakter

leiten die Besucher zum Haupteingang. Während

Quader. Eine dreigeschossige Halle verbindet

der Innenraum der Schule durch kraftvolle Farb-

beide Bauten und führt als „Schulstraße“ vom

akzente geprägt wird, dominiert an der Eingangs-

Haupteingang über eine kaskadenförmige Treppe

fassade die natürliche Farbigkeit der verwendeten

zum tiefer liegenden Pausenhof.

Materialien.

Großer Wert wurde auf geringe Energiekosten und

Die Fassade besteht aus beigen Betonfertig-

ökologische Aspekte gelegt: Ein gasbetriebenes

teilplatten, deren Körnung mit einem Säurebad

Blockheizkraftwerk liefert Strom und Wärme aus

freigelegt wurde. Dazu wurden die Betonplatten

Kraft-Wärme-Kopplung. Das Gründach der Schule

nach dem Ausschalen und Durchhärten in eine

puffert Niederschläge und verbessert das Mikro-

Säurelösung getaucht, sodass sich die oberste

klima. Regenwasser wird in einer Zisterne gesammelt und zur Toilettenspülung eingesetzt.

64 Solarkollektoren im Idealwinkel von 35 Grad

Die Halle überspannt ein gläsernes Sheddach. Auf dem Rücken der nach Süden ausgerichteten Oberlichter sind 64 Solarkollektoren im Idealwinkel von

Zementschicht löste und die Farben der Zuschlag-

35 Grad montiert. Der Halle als zentralem Raum

stoffe zum Vorschein kamen. Die Mauern, die den

widmeten die Architekten viel Aufmerksamkeit.

Vorplatz einfassen, sind – ebenso wie die Stütz-

Den Boden kleidet schwarzer, geschliffener

mauern zu den Nachbargrundstücken und ein Teil

Gussasphalt, der ungeschliffen auch auf dem

des Gebäudesockels – mit ortsüblichem, grünlich

Vorplatz verwendet wurde. Die Brüstungen zum

schimmerndem Taunusschiefer verkleidet.

Luftraum der Halle sind mit schallabsorbierenden

Die Grundschule gliedert sich in zwei Teile: Ein

Lochplatten aus Gipskarton versehen, die ein

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Schnitt AA, M 1:500 Schnitt AA, M 1:500

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Windfang Halle Klassenräume Sanitärräume Tiefgarage Lagerräume

Brillux colore

Fotos: Werner Huthmacher, Berlin

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1 Windfang 2 Halle 3 Klassenräume 4 Sanitärräume 5 Tiefgarage 6 Lagerräume Die Mensa kann neben den Mahlzeiten auch für Seminare, Feiern und Fortbildungen genutzt werden. Hier besteht das Farbkonzept aus mehreren Grün- und Blautönen Brillux colore

41


Kronthal-Schule, Kronberg im Taunus

3

3

A

2

1

A

1 Windfang 2 Halle 3 Klassenräume

Grundriss Ebene 0, M 1:500

Grundriss Ebene 0, M 1:500

1 Windfang 2eleganter Halle Holzhandlauf abschließt. Quadratische 3 Klassenräume

Sheddachs. Für den „Glamoureffekt“ sorgt eine

Sichtfenster erlauben den Schülern Blicke in die

Eisenglimmerfarbe aus dem Bahnbau.

Halle oder auf den Pausenhof.

Der Farbkanon der Halle setzt sich in der Mensa

Die Klassen vergleichen die Architekten mit Häu-

fort, die neben den Mahlzeiten auch für Semi-

sern entlang der „Schulstraße“: Die Türen wurden

nare, Feiern und Fortbildungen genutzt wird.

wie Hauseingänge in kräftigem Ziegelrot hervorge-

Der schwarze Gussasphaltboden und das quadra-

hoben. In den Wandnischen finden Schließfächer

tische Raster der Stahlträger an der Decke

und Sitzbänke Platz, die ebenfalls in Ziegelrot

verleihen dem Raum optische Ruhe. Zwischen

gehalten sind. Das Rot taucht in abgeschwächter

den Deckenfeldern schlucken weiße Spannsegel

Version bei Einbauschränken und Stühlen in den

aus Kunststoff den Schall und verbergen die

Klassen wieder auf. Vor den Betreuungsräumen im

Leuchtstoffröhren unter der Decke. Eierschalen-

Untergeschoss leuchten die Flurwände dagegen in

gelb, mint- und laubgrün lackierte Schiebetüren

Mintgrün, Türen, Fächer und Bänke sind laubgrün.

verbinden Mensa und Küche. In schmalen Nischen

So können sich die Kinder anhand der Farben

hinter den Schiebetüren lagern Stühle, Stellwände

leicht orientieren. Die restlichen Hallenwände und

und Technik. Bei größeren Veranstaltungen dient

die Treppenwangen wurden in dezentem Hellgrau

der Zwischenraum als Backstagebereich und

gestrichen. Zum Grauton der Wände passt das

Garderobe.

grünlich durchschimmernde Stahltragwerk des

Josef Wimmer über Schulstraßen und Hauseingänge Foto: Dörr Ludolf Wimmer Architekten, Berlin

„Die Kronthal-Schule ist ein öffentlicher Bau, der sich zum Ort öffnet: mit einem Vorplatz, dem verglasten

Die dreigeschossige Eingangshalle verbindet Verwaltung, Schulleitung, Mensa und Fachklassen miteinander. In den Fluren der oberen Geschosse werden mit Rot Farbakzente gesetzt

42

Brillux colore

Haupteingang und den Mauern aus ortsüblichem Taunusschiefer, die zum Gebäude leiten. Das Herz der Schule ist ihre dreigeschossige Halle: Sie führt als „Schulstraße“ vom Haupteingang über eine kaskadenförmige Treppe bis zum Pausenhof. Die Klassen haben wir als Häuser entlang der Straße verstanden, deren Türen wie „Hauseingänge“ farblich hervorgehoben sind: Grün für die Betreuungsräume, Rot für die Klassenzimmer. Die Farben tauchen auch in den Klassen und an der Außenfassade wieder auf und erleichtern den Schülern die Orientierung. Jedoch haben wir uns beim Farbkonzept insgesamt Zurückhaltung auferlegt. Der gegenüberliegende Quader mit der Verwaltung und Infrastruktur ist in Weiß und dezentem Grau gehalten. Dörr Ludolf Wimmer Architekten, Joachim Dörr, Axel Ludolf, Josef Wimmer (von links)

Einzig in den Innenräumen haben wir Farbakzente gesetzt: etwa bei den Schiebetüren in der Mensa. So entsteht eine heitere Atmosphäre, die nicht übertrieben bunt wirkt.“

Brillux colore

43


Kronthal-Schule, Kronberg im Taunus

3

3

A

2

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A

1 Windfang 2 Halle 3 Klassenräume

Grundriss Ebene 0, M 1:500

Grundriss Ebene 0, M 1:500

1 Windfang 2eleganter Halle Holzhandlauf abschließt. Quadratische 3 Klassenräume

Sheddachs. Für den „Glamoureffekt“ sorgt eine

Sichtfenster erlauben den Schülern Blicke in die

Eisenglimmerfarbe aus dem Bahnbau.

Halle oder auf den Pausenhof.

Der Farbkanon der Halle setzt sich in der Mensa

Die Klassen vergleichen die Architekten mit Häu-

fort, die neben den Mahlzeiten auch für Semi-

sern entlang der „Schulstraße“: Die Türen wurden

nare, Feiern und Fortbildungen genutzt wird.

wie Hauseingänge in kräftigem Ziegelrot hervorge-

Der schwarze Gussasphaltboden und das quadra-

hoben. In den Wandnischen finden Schließfächer

tische Raster der Stahlträger an der Decke

und Sitzbänke Platz, die ebenfalls in Ziegelrot

verleihen dem Raum optische Ruhe. Zwischen

gehalten sind. Das Rot taucht in abgeschwächter

den Deckenfeldern schlucken weiße Spannsegel

Version bei Einbauschränken und Stühlen in den

aus Kunststoff den Schall und verbergen die

Klassen wieder auf. Vor den Betreuungsräumen im

Leuchtstoffröhren unter der Decke. Eierschalen-

Untergeschoss leuchten die Flurwände dagegen in

gelb, mint- und laubgrün lackierte Schiebetüren

Mintgrün, Türen, Fächer und Bänke sind laubgrün.

verbinden Mensa und Küche. In schmalen Nischen

So können sich die Kinder anhand der Farben

hinter den Schiebetüren lagern Stühle, Stellwände

leicht orientieren. Die restlichen Hallenwände und

und Technik. Bei größeren Veranstaltungen dient

die Treppenwangen wurden in dezentem Hellgrau

der Zwischenraum als Backstagebereich und

gestrichen. Zum Grauton der Wände passt das

Garderobe.

grünlich durchschimmernde Stahltragwerk des

Josef Wimmer über Schulstraßen und Hauseingänge Foto: Dörr Ludolf Wimmer Architekten, Berlin

„Die Kronthal-Schule ist ein öffentlicher Bau, der sich zum Ort öffnet: mit einem Vorplatz, dem verglasten

Die dreigeschossige Eingangshalle verbindet Verwaltung, Schulleitung, Mensa und Fachklassen miteinander. In den Fluren der oberen Geschosse werden mit Rot Farbakzente gesetzt

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Brillux colore

Haupteingang und den Mauern aus ortsüblichem Taunusschiefer, die zum Gebäude leiten. Das Herz der Schule ist ihre dreigeschossige Halle: Sie führt als „Schulstraße“ vom Haupteingang über eine kaskadenförmige Treppe bis zum Pausenhof. Die Klassen haben wir als Häuser entlang der Straße verstanden, deren Türen wie „Hauseingänge“ farblich hervorgehoben sind: Grün für die Betreuungsräume, Rot für die Klassenzimmer. Die Farben tauchen auch in den Klassen und an der Außenfassade wieder auf und erleichtern den Schülern die Orientierung. Jedoch haben wir uns beim Farbkonzept insgesamt Zurückhaltung auferlegt. Der gegenüberliegende Quader mit der Verwaltung und Infrastruktur ist in Weiß und dezentem Grau gehalten. Dörr Ludolf Wimmer Architekten, Joachim Dörr, Axel Ludolf, Josef Wimmer (von links)

Einzig in den Innenräumen haben wir Farbakzente gesetzt: etwa bei den Schiebetüren in der Mensa. So entsteht eine heitere Atmosphäre, die nicht übertrieben bunt wirkt.“

Brillux colore

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Kronthal-Schule, Kronberg im Taunus

Auch die Außenfassaden werden durch Farben rhythmisiert und aufgelockert. Die je nach Geschoss roten oder grünen Glaspaneele der Fensterbänder geben zugleich einen dezenten Hinweis auf das Farbkonzept im Inneren. Zum Gartenhof wurden die Klassenräume vollständig verglast und in den Obergeschossen mit Laubengängen nach außen erweitert. Zwischen den grauen Betonfertigteilen des Laubengangs und den farbig leuchtenden Gläsern entstehen schöne Farb- und Materialkontraste. Insgesamt überzeugt der Neubau durch ein Farbkonzept, welches das richtige Maß zwischen dezentem Hintergrund und kraftvollen Farbakzenten findet. Michael Brüggemann, Mainz Die Farbe Rot findet sich auch in den Klassenzimmern und Gruppenräumen wieder

Projektdaten

Die Schule öffnet sich einladend zum Ort

44

Brillux colore

Objekt Kronthal-Schule

Bauleitung schneider+schumacher Bau- und Projektmanagement,

Standort Kronberg

Frankfurt

Bauherr Hochtaunuskreis Bad Homburg

Tragwerksplanung ift Vaziri-Elahi, Berlin

Nutzer Grundschule Kronberg

Ausführender Malerbetrieb Baudekoration Glück GmbH, Friedrichsdorf

Architekt/Innenarchitekt Dörr Ludolf Wimmer, Gesell-

Technischer Berater Brillux Rainer Kochan, NL Berlin/Charlottenburg

schaft von Architekten mbH, Berlin

Nutzfläche 5 800 m²

Projektleitung Nicole Knake

Brutto-Geschossfläche BGF 7 200 m²

Brillux Produkte Super Latex ELF 3000, Latexfarbe ELF 992

Brutto-Rauminhalt BRI 25 000 m³

Brillux colore

45


Kronthal-Schule, Kronberg im Taunus

Auch die Außenfassaden werden durch Farben rhythmisiert und aufgelockert. Die je nach Geschoss roten oder grünen Glaspaneele der Fensterbänder geben zugleich einen dezenten Hinweis auf das Farbkonzept im Inneren. Zum Gartenhof wurden die Klassenräume vollständig verglast und in den Obergeschossen mit Laubengängen nach außen erweitert. Zwischen den grauen Betonfertigteilen des Laubengangs und den farbig leuchtenden Gläsern entstehen schöne Farb- und Materialkontraste. Insgesamt überzeugt der Neubau durch ein Farbkonzept, welches das richtige Maß zwischen dezentem Hintergrund und kraftvollen Farbakzenten findet. Michael Brüggemann, Mainz Die Farbe Rot findet sich auch in den Klassenzimmern und Gruppenräumen wieder

Projektdaten

Die Schule öffnet sich einladend zum Ort

44

Brillux colore

Objekt Kronthal-Schule

Bauleitung schneider+schumacher Bau- und Projektmanagement,

Standort Kronberg

Frankfurt

Bauherr Hochtaunuskreis Bad Homburg

Tragwerksplanung ift Vaziri-Elahi, Berlin

Nutzer Grundschule Kronberg

Ausführender Malerbetrieb Baudekoration Glück GmbH, Friedrichsdorf

Architekt/Innenarchitekt Dörr Ludolf Wimmer, Gesell-

Technischer Berater Brillux Rainer Kochan, NL Berlin/Charlottenburg

schaft von Architekten mbH, Berlin

Nutzfläche 5 800 m²

Projektleitung Nicole Knake

Brutto-Geschossfläche BGF 7 200 m²

Brillux Produkte Super Latex ELF 3000, Latexfarbe ELF 992

Brutto-Rauminhalt BRI 25 000 m³

Brillux colore

45


Kurhaus Grand Hotel Moderne, Ahrenshoop

Kurhaus Grand Hotel Moderne, Ahrenshoop

Aufschwung, Ruhm, Verfall und Wiederaufbau Die turbulente Geschichte des traditionsreichen Kurhauses Ahrenshoop passt zu den Kontrasten des Ortes: Auf der einen Seite die aufgewühlte See am Ostseestrand, auf der anderen die stille

Foto: © Paul Wander – Fotolia.com

Küste des Saaler Bodden.

46

Brillux colore

Brillux colore

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Kurhaus Grand Hotel Moderne, Ahrenshoop

Kurhaus Grand Hotel Moderne, Ahrenshoop

Aufschwung, Ruhm, Verfall und Wiederaufbau Die turbulente Geschichte des traditionsreichen Kurhauses Ahrenshoop passt zu den Kontrasten des Ortes: Auf der einen Seite die aufgewühlte See am Ostseestrand, auf der anderen die stille

Foto: © Paul Wander – Fotolia.com

Küste des Saaler Bodden.

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Brillux colore

Brillux colore

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Kurhaus Grand Hotel Moderne, Ahrenshoop

7

7

6

6

5

1

4

2

8 4

3

1 Lobby / Empfang 2 Haupteingang 3 Tiefgarage 4 Wellness- und Saunabereich 5 Veranstaltungs- und Konferenzraum 6 Hotelzimmer 7 Penthouse-Suiten 8 Restaurant mit Außenterrasse

Schnitt, M 1:750

Schnitt, M 1:750

Lobby / Empfang Haupteingang Dank der idyllischen Lage Tiefgarage Wellness- und Saunabereich entwickelte sich AhrensVeranstaltungs- und Konferenzraum Hotelzimmer hoop auf der Halbinsel Penthouse-Suiten Fischland-Darß-Zingst Restaurant mit Aussenterrasse

Die Geschichte des Kurhauses begann 1891

Ende des 19. Jahrhunderts zu einem beliebten

Ahrenshoop von einem neuen Hotelkonzept

Ostseebad. Die Geschichte des Kurhauses

überzeugen, das die Architekten des PROWIS-

Ahrenshoop begann im Jahr 1891. Gegründet als

Projektbüros aus Wismar für den Standort ent-

Hotel „Bogislav“, benannt nach dem gleichnamigen

wickelt hatten.

Pommernherzog, war es eine vornehme Adresse

Die Kubatur des Hotelneubaus passt sich der

für die feine Gesellschaft und Künstler. Zu DDR-

Hangsituation auf dem Schifferberg an. Ein im

Zeiten folgten Verstaatlichung, vorübergehende

Erdgeschoss endender mittlerer Verbindungsbau

Schließung und Abriss. Ab 1970 nahm ein strenger

erhält durch großzügige Glasfronten weitestge-

kubischer Neubau die exponierte Lage ein. Das

hend die Durchsicht für die hintere Bebauung.

neue Hotel verfügte über einen großen Speisesaal

Über sein Untergeschoss werden die beiden seit-

mit Blick auf die Ostsee, eine beliebte Küche und

lich angegliederten, sechsgeschossigen Betten-

21 Zimmer. Nach der Wende wurde das Kurhaus-

trakte erschlossen, die sich fächerartig zum Meer

Hotel geschlossen und unwiderruflich dem Verfall

öffnen. Auf diese Weise verfügt jedes Hotelzimmer

preisgegeben. Erst 2008 ließ sich die Gemeinde

über Meerblick. Die Staffelung der oberen Ge-

Fotos: Stahl+Brößkamp Immobilienkommunikation

Foto: PROWIS-Projektbüro GmbH, Wismar

Heidrun von Gusnar über Farbe im Kurhaus „Das Grand Hotel ist eine Kombination aus Tradition und Moderne. Die exponierte Lage hat Tradition und unsere Architektur ist modern. Auch unsere Farbwahl beruht auf diesem Prinzip. Das Hotellogo basiert auf den traditionellen Hotelfarben Rot und Blau. Die Farben sind in den Teppichen der Flure enthalten und dienen gleichzeitig als Wegweiser für die Gäste in die jeweiligen Bettentrakte. Dazu wollten wir helle und warme Farben in den Hotelzimmern. Der Wellnessbereich ist mit hellen Sandtönen versehen. Hier haben wir eng mit den Mitarbeitern des Spa zusammengearbeitet und ihre Erfahrungen um die positive Wirkung von Farbe gern in das Konzept aufgenommen.“

PROWIS-Projektbüro GmbH, Judith v. Gusnar und Heidrun v. Gusnar (von links) 48

Brillux colore

Die Bettentrakte werden durch klare Formen und weiße Flächen geprägt und passen sich so neutral in die Umgebung ein

Brillux colore

49

GmbH & Co.KG, Hamburg

1 2 3 4 5 6 7 8


Kurhaus Grand Hotel Moderne, Ahrenshoop

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1 Lobby / Empfang 2 Haupteingang 3 Tiefgarage 4 Wellness- und Saunabereich 5 Veranstaltungs- und Konferenzraum 6 Hotelzimmer 7 Penthouse-Suiten 8 Restaurant mit Außenterrasse

Schnitt, M 1:750

Schnitt, M 1:750

Lobby / Empfang Haupteingang Dank der idyllischen Lage Tiefgarage Wellness- und Saunabereich entwickelte sich AhrensVeranstaltungs- und Konferenzraum Hotelzimmer hoop auf der Halbinsel Penthouse-Suiten Fischland-Darß-Zingst Restaurant mit Aussenterrasse

Die Geschichte des Kurhauses begann 1891

Ende des 19. Jahrhunderts zu einem beliebten

Ahrenshoop von einem neuen Hotelkonzept

Ostseebad. Die Geschichte des Kurhauses

überzeugen, das die Architekten des PROWIS-

Ahrenshoop begann im Jahr 1891. Gegründet als

Projektbüros aus Wismar für den Standort ent-

Hotel „Bogislav“, benannt nach dem gleichnamigen

wickelt hatten.

Pommernherzog, war es eine vornehme Adresse

Die Kubatur des Hotelneubaus passt sich der

für die feine Gesellschaft und Künstler. Zu DDR-

Hangsituation auf dem Schifferberg an. Ein im

Zeiten folgten Verstaatlichung, vorübergehende

Erdgeschoss endender mittlerer Verbindungsbau

Schließung und Abriss. Ab 1970 nahm ein strenger

erhält durch großzügige Glasfronten weitestge-

kubischer Neubau die exponierte Lage ein. Das

hend die Durchsicht für die hintere Bebauung.

neue Hotel verfügte über einen großen Speisesaal

Über sein Untergeschoss werden die beiden seit-

mit Blick auf die Ostsee, eine beliebte Küche und

lich angegliederten, sechsgeschossigen Betten-

21 Zimmer. Nach der Wende wurde das Kurhaus-

trakte erschlossen, die sich fächerartig zum Meer

Hotel geschlossen und unwiderruflich dem Verfall

öffnen. Auf diese Weise verfügt jedes Hotelzimmer

preisgegeben. Erst 2008 ließ sich die Gemeinde

über Meerblick. Die Staffelung der oberen Ge-

Fotos: Stahl+Brößkamp Immobilienkommunikation

Foto: PROWIS-Projektbüro GmbH, Wismar

Heidrun von Gusnar über Farbe im Kurhaus „Das Grand Hotel ist eine Kombination aus Tradition und Moderne. Die exponierte Lage hat Tradition und unsere Architektur ist modern. Auch unsere Farbwahl beruht auf diesem Prinzip. Das Hotellogo basiert auf den traditionellen Hotelfarben Rot und Blau. Die Farben sind in den Teppichen der Flure enthalten und dienen gleichzeitig als Wegweiser für die Gäste in die jeweiligen Bettentrakte. Dazu wollten wir helle und warme Farben in den Hotelzimmern. Der Wellnessbereich ist mit hellen Sandtönen versehen. Hier haben wir eng mit den Mitarbeitern des Spa zusammengearbeitet und ihre Erfahrungen um die positive Wirkung von Farbe gern in das Konzept aufgenommen.“

PROWIS-Projektbüro GmbH, Judith v. Gusnar und Heidrun v. Gusnar (von links) 48

Brillux colore

Die Bettentrakte werden durch klare Formen und weiße Flächen geprägt und passen sich so neutral in die Umgebung ein

Brillux colore

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GmbH & Co.KG, Hamburg

1 2 3 4 5 6 7 8


Kurhaus Grand Hotel Moderne, Ahrenshoop

Im Spa-Bereich wurde sowohl mit sanften als auch mit kontrastreichen Farben gearbeitet

schosse und die abgerundeten, durchlaufenden

wurden als Kontrast in einem kräftigen Rotorange

Balkone mildern die Kompaktheit der Ansicht.

gestrichen. In den beiden Restaurants mit rund

Die Fassade der beiden äußeren Gebäudebereiche

110 Sitzplätzen und den 80 großzügig geschnit-

besteht überwiegend aus Glasflächen, die dem

tenen Hotelzimmern setzten die Architekten auf die Wirkung von hellen und zugleich warmen

Helle und zugleich warme Sandtöne

Sandtönen an den Wänden, die durch passende Teppiche und Vorhänge ergänzt wurden. Die rund 3 000 m² große Wellness- und Saunalandschaft wurde ebenfalls in hellen und warmen Sandtönen gestrichen. Im separaten Spa-Bereich, mit eigener

Gebäude Transparenz und Leichtigkeit verleihen –

Lounge und privaten Spa-Suiten, entschied man

als Kontrast dazu stehen weiße Fassadenflächen.

sich für Kontrastfarben wie ein kräftiges Mintgrün

Im Inneren des zentralen Verbindungsbaus

und Aubergine, die sich positiv auf die Wirkung

erzeugen Transparenz und das Weiß der Wände

von Behandlungen und Anwendungen auswirken

Durchblick und Weite. Die Stützen in der Lobby, im

sollen.

Empfangsbereich und im Panorama-Café

Annika Frey, Cuxhaven

Im Panorama-Café mit Blick auf die Ostsee, wurden die Stützen farblich hervorgehoben

Projektdaten

50

Objekt Kurhaus Grand Hotel Moderne

Bauleitung Ingenieurbüro Hüllenhagen, Rerik

Standort Ostseebad Ahrenshoop

Tragwerksplanung Michael Krüger Ingenieur, Hohen Viecheln

Bauherr Kurhaus Ahrenshoop Verwaltung & Projekt GmbH,

Technischer Berater Brillux Mathias Hahn, NL Rostock

Brillux WDV-System Qju, Rausan KR Feinputz 3530, Acryl-Fassadenfarbe 100

Ahrenshoop

Nutzfläche 14 525 m ²

in Protect-Qualität

Architekt PROWIS-Projektbüro, Wismar

Grundfläche GRF 5 228 m ²

Innenarchitekt Innenarchitektur & Design Evelyn Scheumann,

Brutto-Rauminhalt BRI 70 694 m ³

Bad Doberan

Baukosten 25 Mio. €

Brillux colore

Der Altbau wurde abgerissen und durch das neue Hotel an gleicher Stelle ersetzt

Brillux colore

51


Kurhaus Grand Hotel Moderne, Ahrenshoop

Im Spa-Bereich wurde sowohl mit sanften als auch mit kontrastreichen Farben gearbeitet

schosse und die abgerundeten, durchlaufenden

wurden als Kontrast in einem kräftigen Rotorange

Balkone mildern die Kompaktheit der Ansicht.

gestrichen. In den beiden Restaurants mit rund

Die Fassade der beiden äußeren Gebäudebereiche

110 Sitzplätzen und den 80 großzügig geschnit-

besteht überwiegend aus Glasflächen, die dem

tenen Hotelzimmern setzten die Architekten auf die Wirkung von hellen und zugleich warmen

Helle und zugleich warme Sandtöne

Sandtönen an den Wänden, die durch passende Teppiche und Vorhänge ergänzt wurden. Die rund 3 000 m² große Wellness- und Saunalandschaft wurde ebenfalls in hellen und warmen Sandtönen gestrichen. Im separaten Spa-Bereich, mit eigener

Gebäude Transparenz und Leichtigkeit verleihen –

Lounge und privaten Spa-Suiten, entschied man

als Kontrast dazu stehen weiße Fassadenflächen.

sich für Kontrastfarben wie ein kräftiges Mintgrün

Im Inneren des zentralen Verbindungsbaus

und Aubergine, die sich positiv auf die Wirkung

erzeugen Transparenz und das Weiß der Wände

von Behandlungen und Anwendungen auswirken

Durchblick und Weite. Die Stützen in der Lobby, im

sollen.

Empfangsbereich und im Panorama-Café

Annika Frey, Cuxhaven

Im Panorama-Café mit Blick auf die Ostsee, wurden die Stützen farblich hervorgehoben

Projektdaten

50

Objekt Kurhaus Grand Hotel Moderne

Bauleitung Ingenieurbüro Hüllenhagen, Rerik

Standort Ostseebad Ahrenshoop

Tragwerksplanung Michael Krüger Ingenieur, Hohen Viecheln

Bauherr Kurhaus Ahrenshoop Verwaltung & Projekt GmbH,

Technischer Berater Brillux Mathias Hahn, NL Rostock

Brillux WDV-System Qju, Rausan KR Feinputz 3530, Acryl-Fassadenfarbe 100

Ahrenshoop

Nutzfläche 14 525 m ²

in Protect-Qualität

Architekt PROWIS-Projektbüro, Wismar

Grundfläche GRF 5 228 m ²

Innenarchitekt Innenarchitektur & Design Evelyn Scheumann,

Brutto-Rauminhalt BRI 70 694 m ³

Bad Doberan

Baukosten 25 Mio. €

Brillux colore

Der Altbau wurde abgerissen und durch das neue Hotel an gleicher Stelle ersetzt

Brillux colore

51


Medizinische Praxis pioh, Frechen

Medizinische Praxis pioh, Frechen

Therapie im Wohnzimmer Rund um den Schornstein einer ehemaligen Ziegelei baute Architekt Ben Borchmann einen Bürobau zur Arztpraxis um. Gezielte Farbakzente, fließende Formen und Materialwechsel verleihen den Räumen

Foto: Martin Jäger

ein offenes, wohnliches Ambiente – fernab steriler Klinikatmosphäre.

52

Brillux colore

Brillux colore

53


Medizinische Praxis pioh, Frechen

Medizinische Praxis pioh, Frechen

Therapie im Wohnzimmer Rund um den Schornstein einer ehemaligen Ziegelei baute Architekt Ben Borchmann einen Bürobau zur Arztpraxis um. Gezielte Farbakzente, fließende Formen und Materialwechsel verleihen den Räumen

Foto: Martin Jäger

ein offenes, wohnliches Ambiente – fernab steriler Klinikatmosphäre.

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Brillux colore

Brillux colore

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Medizinische Praxis pioh, Frechen

8 9

7

10

6 5

11

1 Eingang 2 Anmeldung 3 Nebenräume 4 Mikroskopie 5 Labor 6 Punktionsraum 7 Arztzimmer 8 Bibliothek, Maltherapie 9 Studienbüro 10 Personal WC 11 Personalaufenthalt 12 Wartebereich 13 Patienten WC

3

12

4

13 2 1

Grundriss EG, M 1:200

Grundriss EG, M 1:200

1

Eingang

Ein 2 ehemaliger Anmeldung Ziegeleischornstein bildet

3 Nebenräume das Herz dieser Arztpraxis in Frechen bei Köln.

4 Mikroskopie In zweigeschossigen, ca. 600 m² großen 5 dem Labor 6 Punktionsraum Rundbau aus den 90er-Jahren waren zuvor Büros 7 Arztzimmer untergebracht. Heute werden rund um den back8 Bibliothek, Maltherapie 9 Studienbüro steinernen Schornsteinstumpf Krebspatienten 10 Personal WC 11 Personalaufenthalt therapiert. Warme Farben, fließende Formen und 12 Wartebereich hinterleuchtete 13 Patienten WCFlächen sorgen für ein wohnlich-

Von außen ist der Altbau mit seinen rot, gelb und ockerfarbenen Backsteinwänden und dem Ziegelschornstein unberührt. Die Innenwände wurden dagegen, bis auf einige Backsteinausfachungen, ausgetauscht. Man betritt die Praxis über ein zweigeschossiges Foyer. Gegenüber der Empfangstheke führt eine weiß lackierte Wendeltreppe ins Obergeschoss.

privates Ambiente – weit entfernt von der kühlen

Die bestehenden Unterzüge, Rundstützen und

Atmosphäre vieler Praxen und Krankenhäuser.

Betondecken bekamen einen weißen Anstrich und bilden einen schönen Kontrast zu den rauen, breit

Weit entfernt von kühler Atmosphäre

verfugten Ziegeln. Rund um den Schornstein, der einen Fahrstuhl aufnimmt, teilen sich die Räume auf wie Tortenstücke: Das Erdgeschoss umfasst Wartezone, Labor, Lager, Büro, Personalbereich, ein Arztzim-

Ben Borchmann über Farben, die positive Emotionen vermitteln „Der Schornstein war das zentrale Element für den Entwurf, aus dem sich neben dem Grundriss auch das FarbFoto: Architekturbüro Borchmann, Iserlohn

konzept ableitet. Die Farben mussten zum Ziegelton des Schornsteins passen – das war gar nicht einfach. Rot fiel Fotos: Markus Nilling FotoDesign, Dortmund

von vornherein weg, weil die Patienten damit Blut assoziieren könnten. Blau hätte zu kühl gewirkt. Wir haben uns in den Patientenbereichen für ein heiteres Frühlingsgrün entschieden. In den Arztzimmern ist die Wand hinter dem Besprechungstisch in hellem Orange gestaltet, das Ambiente wirkt freundlich und warm. Der Teppichboden bekam, passend zu den Schornsteinziegeln, ein dunkles Orange. Unterzüge, Stützen und Decken haben wir ganz in Weiß gehalten. Weiß bringt optisch Ruhe in die Räume. Das ist wichtig, denn die Patienten sind in einer schwierigen persönlichen Situation. Die Atmosphäre soll auf sie beruhigend wirken, Wärme vermitteln und ihnen das Gefühl geben, gut aufgehoben zu sein.“ Architekturbüro Borchmann

54

Brillux colore

Der Wartebereich wirkt fast wie eine Cafeteria – die hellen und freundlichen Farben dominieren nicht nur hier, sondern auch in den Arztzimmern

Brillux colore

55


Medizinische Praxis pioh, Frechen

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11

1 Eingang 2 Anmeldung 3 Nebenräume 4 Mikroskopie 5 Labor 6 Punktionsraum 7 Arztzimmer 8 Bibliothek, Maltherapie 9 Studienbüro 10 Personal WC 11 Personalaufenthalt 12 Wartebereich 13 Patienten WC

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Grundriss EG, M 1:200

Grundriss EG, M 1:200

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Eingang

Ein 2 ehemaliger Anmeldung Ziegeleischornstein bildet

3 Nebenräume das Herz dieser Arztpraxis in Frechen bei Köln.

4 Mikroskopie In zweigeschossigen, ca. 600 m² großen 5 dem Labor 6 Punktionsraum Rundbau aus den 90er-Jahren waren zuvor Büros 7 Arztzimmer untergebracht. Heute werden rund um den back8 Bibliothek, Maltherapie 9 Studienbüro steinernen Schornsteinstumpf Krebspatienten 10 Personal WC 11 Personalaufenthalt therapiert. Warme Farben, fließende Formen und 12 Wartebereich hinterleuchtete 13 Patienten WCFlächen sorgen für ein wohnlich-

Von außen ist der Altbau mit seinen rot, gelb und ockerfarbenen Backsteinwänden und dem Ziegelschornstein unberührt. Die Innenwände wurden dagegen, bis auf einige Backsteinausfachungen, ausgetauscht. Man betritt die Praxis über ein zweigeschossiges Foyer. Gegenüber der Empfangstheke führt eine weiß lackierte Wendeltreppe ins Obergeschoss.

privates Ambiente – weit entfernt von der kühlen

Die bestehenden Unterzüge, Rundstützen und

Atmosphäre vieler Praxen und Krankenhäuser.

Betondecken bekamen einen weißen Anstrich und bilden einen schönen Kontrast zu den rauen, breit

Weit entfernt von kühler Atmosphäre

verfugten Ziegeln. Rund um den Schornstein, der einen Fahrstuhl aufnimmt, teilen sich die Räume auf wie Tortenstücke: Das Erdgeschoss umfasst Wartezone, Labor, Lager, Büro, Personalbereich, ein Arztzim-

Ben Borchmann über Farben, die positive Emotionen vermitteln „Der Schornstein war das zentrale Element für den Entwurf, aus dem sich neben dem Grundriss auch das FarbFoto: Architekturbüro Borchmann, Iserlohn

konzept ableitet. Die Farben mussten zum Ziegelton des Schornsteins passen – das war gar nicht einfach. Rot fiel Fotos: Markus Nilling FotoDesign, Dortmund

von vornherein weg, weil die Patienten damit Blut assoziieren könnten. Blau hätte zu kühl gewirkt. Wir haben uns in den Patientenbereichen für ein heiteres Frühlingsgrün entschieden. In den Arztzimmern ist die Wand hinter dem Besprechungstisch in hellem Orange gestaltet, das Ambiente wirkt freundlich und warm. Der Teppichboden bekam, passend zu den Schornsteinziegeln, ein dunkles Orange. Unterzüge, Stützen und Decken haben wir ganz in Weiß gehalten. Weiß bringt optisch Ruhe in die Räume. Das ist wichtig, denn die Patienten sind in einer schwierigen persönlichen Situation. Die Atmosphäre soll auf sie beruhigend wirken, Wärme vermitteln und ihnen das Gefühl geben, gut aufgehoben zu sein.“ Architekturbüro Borchmann

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Brillux colore

Der Wartebereich wirkt fast wie eine Cafeteria – die hellen und freundlichen Farben dominieren nicht nur hier, sondern auch in den Arztzimmern

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Medizinische Praxis pioh, Frechen

mer und einen Sitzungsraum für Maltherapien

barer Lamellen verschwindet auch der Untersu-

und Schulungen; das Obergeschoss enthält zwei

chungsbereich aus dem Sichtfeld des Patienten.

weitere Arztzimmer und die Therapieräume.

Erstgespräche finden an einem separaten Tisch

Raumhohe, hellgraue Schriftzüge auf Wänden

neben dem Eingang statt: Eine Pendelleuchte und

und Stützen markieren einzelne Funktionen wie

die in hellem Orange gestrichene Wand vermitteln

Anmelden, Warten oder EKG. Auch die Türzargen

ein freundlich-wohnliches Ambiente, ein Gefühl

sind in dezentem Hellgrau abgesetzt. In den Pa-

von Vertrauen und Nähe.

tientenbereichen leuchten die Wände dagegen in

Ein Oberlichtkranz rund um den Schornstein

heiterem Frühlingsgrün. Die Wartezone schmückt

taucht das Obergeschoss in helles Licht. An den

ein abstrahiertes Blättermotiv. Kreisrunde Tische,

Spannringen des Schornsteins hängen selbstge-

Kugelleuchten und weiße Eames-Sitzschalen ver-

malte Bilder der Patienten. Während der Chemo-

breiten Kaffeehausatmosphäre.

therapie verbringen sie sechs bis acht Stunden

Kommunikation auf Augenhöhe

am Tag in der Praxis. Die beiden Therapiezonen wurden daher wie „ein zweites Zuhause“ gestaltet. Statt auf klinischen Liegen sitzen die Patienten in ledernen Wohnzimmersesseln. Dunkle Bodenbeläge und hinterleuchtete Dekortapeten fassen

Viel Wert wurde auf eine offene, angenehme

Einzel- und Doppelplätze zu kleinen Therapieinseln

Atmosphäre gelegt. Beispiel Arztzimmer: Der

zusammen. Die Ärzte sitzen beim Gespräch mit

Schreibtisch, auf dem sonst häufig Bürogeräte und

den Patienten auf schmalen Rollhockern. Eines

-materialien die Sicht zwischen Arzt und Patient

von zahlreichen Details, die das Leitbild der Praxis

versperren, ist frei von Blickbarrieren. Ordner und

widerspiegeln: Kommunikation auf Augenhöhe.

Fachbücher lagern in einem hüfthohen Sideboard,

Michael Brüggemann, Mainz

das entlang der Außenwand verläuft. Dank verstell-

Manfred Schraa über straffe Zeitpläne Foto: Malermeister Manfred Schraa, Waldbröl

„Aus einem Fabrikgebäude sollte eine Praxis werden – an so einem Auftrag wirken mein Team und ich nicht alle Tage mit. Wir haben im Innenbereich Tapezier-, Maler- und auch Lackierarbeiten durchgeführt. Im Anschluss brachten wir mittels Schablonen Beschriftungen für die verschiedenen Bereiche der Praxis an, zum Beispiel um den Warteraum oder die Anmeldezone zu kennzeichnen. Nicht die Art der Arbeiten machte dieses Projekt so herausfordernd, sondern die Kürze der Ausführungszeit. Daher war es für uns enorm wichtig, alle Materialien zuverlässig geliefert zu bekommen. Der Kundendienst ist eine große Stärke von Brillux: schneller Tönservice, schnelle Materialverfügbarkeit, bedarfsgerechte Anlieferung. Der sehr straffe Zeitplan des Projekts brachte es außerdem mit sich, dass die Koordination der verschiedenen Malermeister Manfred Schraa

Handwerker genau auf den Projektfortschritt angepasst werden musste. Schließlich gestaltet es sich schwierig, in einem Raum beispielsweise gleichzeitig Böden zu verlegen und die Decke zu streichen. Dank klarer Absprachen haben wir diese Hürde erfolgreich gemeistert.“

Der ehemalige Ziegeleischornstein wurde zu einem Fahrstuhl umgebaut – von hier aus gelangt man auch in die angrenzenden Therapieräume

Projektdaten Brillux Produkte Glemalux ELF 1000, Impredur Seidenmattlack 880

Objekt pioh „Praxis Internistischer und Onkologischer Hämatologie“

Ausführender Malerbetrieb Malermeister Manfred Schraa, Waldbröl

Standort Frechen

Verkaufsberater Brillux Hartmut Stolte, NL Gummersbach

Bauherr/Nutzer pioh „Praxis Internistischer und Onkologischer

Nutzfläche ca. 630 m²

Hämatologie“

Brutto-Rauminhalt BRI 2 150 m³

Architekt/Innenarchitekt Architekturbüro Borchmann, Köln/Iserlohn TGA-Fachplanung Architekturbüro Borchmann, Köln/Iserlohn Von außen ist die alte Ziegelei noch deutlich zu erkennen

56

Brillux colore

Brillux colore

57


Medizinische Praxis pioh, Frechen

mer und einen Sitzungsraum für Maltherapien

barer Lamellen verschwindet auch der Untersu-

und Schulungen; das Obergeschoss enthält zwei

chungsbereich aus dem Sichtfeld des Patienten.

weitere Arztzimmer und die Therapieräume.

Erstgespräche finden an einem separaten Tisch

Raumhohe, hellgraue Schriftzüge auf Wänden

neben dem Eingang statt: Eine Pendelleuchte und

und Stützen markieren einzelne Funktionen wie

die in hellem Orange gestrichene Wand vermitteln

Anmelden, Warten oder EKG. Auch die Türzargen

ein freundlich-wohnliches Ambiente, ein Gefühl

sind in dezentem Hellgrau abgesetzt. In den Pa-

von Vertrauen und Nähe.

tientenbereichen leuchten die Wände dagegen in

Ein Oberlichtkranz rund um den Schornstein

heiterem Frühlingsgrün. Die Wartezone schmückt

taucht das Obergeschoss in helles Licht. An den

ein abstrahiertes Blättermotiv. Kreisrunde Tische,

Spannringen des Schornsteins hängen selbstge-

Kugelleuchten und weiße Eames-Sitzschalen ver-

malte Bilder der Patienten. Während der Chemo-

breiten Kaffeehausatmosphäre.

therapie verbringen sie sechs bis acht Stunden

Kommunikation auf Augenhöhe

am Tag in der Praxis. Die beiden Therapiezonen wurden daher wie „ein zweites Zuhause“ gestaltet. Statt auf klinischen Liegen sitzen die Patienten in ledernen Wohnzimmersesseln. Dunkle Bodenbeläge und hinterleuchtete Dekortapeten fassen

Viel Wert wurde auf eine offene, angenehme

Einzel- und Doppelplätze zu kleinen Therapieinseln

Atmosphäre gelegt. Beispiel Arztzimmer: Der

zusammen. Die Ärzte sitzen beim Gespräch mit

Schreibtisch, auf dem sonst häufig Bürogeräte und

den Patienten auf schmalen Rollhockern. Eines

-materialien die Sicht zwischen Arzt und Patient

von zahlreichen Details, die das Leitbild der Praxis

versperren, ist frei von Blickbarrieren. Ordner und

widerspiegeln: Kommunikation auf Augenhöhe.

Fachbücher lagern in einem hüfthohen Sideboard,

Michael Brüggemann, Mainz

das entlang der Außenwand verläuft. Dank verstell-

Manfred Schraa über straffe Zeitpläne Foto: Malermeister Manfred Schraa, Waldbröl

„Aus einem Fabrikgebäude sollte eine Praxis werden – an so einem Auftrag wirken mein Team und ich nicht alle Tage mit. Wir haben im Innenbereich Tapezier-, Maler- und auch Lackierarbeiten durchgeführt. Im Anschluss brachten wir mittels Schablonen Beschriftungen für die verschiedenen Bereiche der Praxis an, zum Beispiel um den Warteraum oder die Anmeldezone zu kennzeichnen. Nicht die Art der Arbeiten machte dieses Projekt so herausfordernd, sondern die Kürze der Ausführungszeit. Daher war es für uns enorm wichtig, alle Materialien zuverlässig geliefert zu bekommen. Der Kundendienst ist eine große Stärke von Brillux: schneller Tönservice, schnelle Materialverfügbarkeit, bedarfsgerechte Anlieferung. Der sehr straffe Zeitplan des Projekts brachte es außerdem mit sich, dass die Koordination der verschiedenen Malermeister Manfred Schraa

Handwerker genau auf den Projektfortschritt angepasst werden musste. Schließlich gestaltet es sich schwierig, in einem Raum beispielsweise gleichzeitig Böden zu verlegen und die Decke zu streichen. Dank klarer Absprachen haben wir diese Hürde erfolgreich gemeistert.“

Der ehemalige Ziegeleischornstein wurde zu einem Fahrstuhl umgebaut – von hier aus gelangt man auch in die angrenzenden Therapieräume

Projektdaten Brillux Produkte Glemalux ELF 1000, Impredur Seidenmattlack 880

Objekt pioh „Praxis Internistischer und Onkologischer Hämatologie“

Ausführender Malerbetrieb Malermeister Manfred Schraa, Waldbröl

Standort Frechen

Verkaufsberater Brillux Hartmut Stolte, NL Gummersbach

Bauherr/Nutzer pioh „Praxis Internistischer und Onkologischer

Nutzfläche ca. 630 m²

Hämatologie“

Brutto-Rauminhalt BRI 2 150 m³

Architekt/Innenarchitekt Architekturbüro Borchmann, Köln/Iserlohn TGA-Fachplanung Architekturbüro Borchmann, Köln/Iserlohn Von außen ist die alte Ziegelei noch deutlich zu erkennen

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Brillux colore

Brillux colore

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Max-Planck-Gymnasium, Lahr

Max-Planck-Gymnasium, Lahr

Farbe macht Schule Wie Schulreform die Architektur verändert, zeigt eindrucksvoll das Max-Planck-Gymnasium in Lahr. Eine transparente Folien-Ăœberdachung des bisherigen Freiluft-Innenhofes beschert der Schule einen qualifizierten Ganztagsbereich mit Mensa, erhebliche Energieeinsparung

Foto: fotosearch

und ein fantasievolles Farbkonzept.

58

Brillux colore

Brillux colore

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Max-Planck-Gymnasium, Lahr

Max-Planck-Gymnasium, Lahr

Farbe macht Schule Wie Schulreform die Architektur verändert, zeigt eindrucksvoll das Max-Planck-Gymnasium in Lahr. Eine transparente Folien-Ăœberdachung des bisherigen Freiluft-Innenhofes beschert der Schule einen qualifizierten Ganztagsbereich mit Mensa, erhebliche Energieeinsparung

Foto: fotosearch

und ein fantasievolles Farbkonzept.

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Brillux colore

Brillux colore

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Max-Planck-Gymnasium, Lahr

Eine hohe atmosphärische Aufenthaltsqualität Das Mitte der 60er-Jahre erbaute Hauptgebäude

Das Schulkonzept als offene Ganztagesschule

des Max-Planck-Gymnasiums in Lahr ist in seiner

verlangte neue Flächen, die über die vordergrün-

architektonischen Grundstruktur und klaren

dige Funktionalität hinaus eine hohe atmosphä-

Nutzungsgliederung nach wie vor erhalten: Aula

rische Aufenthaltsqualität für Schüler und Lehrer

auf der Westseite des Gebäudes, Sporthalle auf

vermitteln. Im ehemaligen Innenhof bot sich für

der Ostseite, Klassenzimmer auf der Südseite,

die Architekten vom städtischen Hochbauamt die

Verwaltung und naturwissenschaftliche Räume auf

Möglichkeit, dem „Max“ die erforderlichen Räume

der Nordseite. Der Innenhof ist mit der Umwand-

als Ganztagsschule zu geben. Der Hof wurde mit

lung zur offenen Ganztagsschule zum Mittelpunkt

einer lichtdurchlässigen Folienkissenkonstruktion

des Schullebens mit Mensa, Kiosk, Mediathek und

überdacht. Auf gut 1 200 m² findet die neue Schul-

verschiedenen Aufenthaltsbereichen geworden.

welt in drei zweistöckigen Kuben mit Räumen wie

Mit über 850 Schülern ist das „Max“ eine der

Lernwerkstätten, Bibliothek, Medienraum, Kiosk

größten Schulen in der Trägerschaft der Stadt Lahr. und Mensa statt. Mit der Verteilung des vorgege-

1

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3 5

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21 Grundriss, M 1:750

Grundriss, M 1:750

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11

12 13 14 15 16 17 18 19 20 21

1 Lager Multi-Media-Raum 2 Aufenthaltsraum Sportgeräte 3 WC Turnhalle Duschräume 4 Umkleide Installationsraum 5 Technik Windfang 6 Kiosk

7 8 9 10 11 12

Musikraum Lehrerzimmer Musikraum 2 Lernmittelraum Schülerbibliothek Multi-Media-Raum

13 14 15 16 17 18

Sportgeräte Turnhalle Duschräume Installationsraum Windfang Klassenraum

Lager Aufenthaltsraum WC Umkleide Technik Kiosk Klassenraum Musikraum 1 Schülerbücherei Lehrerzimmer Lateinzimmer Musikraum 2 Räume für die Oberstufe Lernmittelraum SchülerbibliothekAndreas Kollefrath zur Aufgabe, den Schulalltag bunter zu gestalten

19 20 21

Schülerbücherei Lateinzimmer Räume für die Oberstufe

„In Form und Ausgestaltung ist ein Ort mit hoher architektonischer als auch atmosphärischer Fotos (2): Abteilung Hochbau der Stadt Lahr

Aufenthaltsqualität entstanden. Der ehemalige zentrale Innenhof wurde zu einem offenen, kommunikativen und attraktiven Campus. Massive Baukörper, segmentiert durch umlaufende Foto: Fotostudio PEP, Lahr

Lichtschlitze, schaffen ein Spannungsfeld zwischen dieser Offenheit und der Intimität in den Innenräumen. Die einzelnen Farbtöne wurden unter farbpsychologischen Aspekten für den kreativen Ort Schule ausgewählt. Im Zusammenspiel mit dem Bestandsgebäude beschreiben die Farben das Farbspektrum der Fantasie“. Abteilung Hochbau der Stadt Lahr, Silke Kabisch, Andreas Kollefrath

60

Brillux colore

Farbe kann den Schulalltag und die Schulbildung von Jugendlichen verbessern

Brillux colore

61


Max-Planck-Gymnasium, Lahr

benen Raumprogramms auf drei Gebäude, anstelle Schule ausgewählt und beschreiben das Farbeines großen Gebäudes, ist der Innenhof weiter of-

spektrum der „Fantasie“. Mit ihrer lebhaften Far-

fen und transparent geblieben. Er kann großzügig

bigkeit kommunizieren die drei massiven Baukör-

in verschiedenen Bereichen und unterschiedlichen

per, deren homogene Fassaden von umlaufenden

Atmosphären als ganzjähriger Aufenthaltsraum

Lichtbändern in Teilsegmente geschnitten werden,

wie auch für Veranstaltungen genutzt werden. Und

eine offene, freundliche und stimmungsvolle

mit dem Herausbrechen der ehemaligen unge-

Atmosphäre, die zum Wohlfühlen der Schüler bei-

dämmten Galeriefassaden wurde die neue Mitte

tragen und ihnen die Identifikation mit ihrer Schule

der Schule zu einem offenen, kommunikativen und

erleichtern soll. Die Fassaden sind mit Rausan KR

attraktiven Campus.

Feinputz 3550 ausgeführt und zeichnen sich durch

Durch die zentrale Anordnung des Ganztags-

eine hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber Abrieb

bereiches hat das gesamte Gebäude in seiner

und Verschmutzungen aus. Neben den architek-

Funktionalität gewonnen. Auch Barrierefreiheit ist

tonischen Gesichtspunkten waren Nachhaltigkeit,

durch den Umbau auf allen Ebenen gegeben.

Energieeffizienz und thermische Behaglichkeit

Die drei neuen Gebäude heben sich in Form- und

zentrale Entwurfsparameter. Zum einen zeigt sich

Farbsprache deutlich von der umgebenden Bau-

dies in der besseren Energiebilanz durch die Op-

struktur ab und betonen dadurch ihren außerge-

timierung der Gebäudehülle, zum anderen in der

wöhnlichen Stellenwert für Schule und Schulalltag.

Wahl der Baustoffe:

Die Strategie des Bauteams, dem auch Schüler

Die Foliendachkonstruktion ist beispielsweise

und Pädagogen des „Max“ angehörten, war, dem

vollständig recycelbar. Obwohl die drei neuen ku-

Bestandsbau bewusst farbige Kontrastpunkte

bischen Gebäude im Innenhof mitgeheizt werden,

entgegenzusetzen: magisches Violett, leuchtendes

führt das Foliendach laut Berechnungen zu einer

Gelb, tiefes Rot, kreatives Blau und lebendiges

Einsparung von rund 17 % Heizenergie.

Grün. Die einzelnen Farbtöne wurden unter farb-

Brigitte Wagner-Rolle, Frankenthal

psychologischen Aspekten für den kreativen Ort

Klaus Schwarzwälder und Wolfgang Müller „Als uns das Farbkonzept des Architekten für das Max-Planck-Gymnasium vorgestellt wurde, waren wir überrascht Fotos (2): Abteilung Hochbau der Stadt Lahr, Einklinker oben: Oliver Kern, Freiburg

von so viel Mut zur Farbe. Aber nicht nur wir finden, dass das Endergebnis dem Architekten Recht gibt. Als es an die Umsetzung ging, kam eine weitere Besonderheit hinzu, denn auf die Kuben sollten ein doppelter Putzaufbau mit Zwischenspachtelung und ein vierfacher Anstrich angebracht werden. Der Normalfall ist ein Oberputz und zwei, vielleicht drei Anstriche. Außerdem waren die Grundierung des Grundputzes sowie die beiden darauf aufgetragenen Putzschichten bereits in dem Farbton eingestellt, den der Kubusteil letztendlich aufweisen sollte. Darauf folgten ein VorGipsergeschäft Klaus Schwarzwälder

Malerbetrieb Wolfgang Müller

und Zwischenanstrich mit normaler Dispersionsfarbe sowie zwei weitere Anstriche mit einem 1:1-Gemisch aus Dispersion und einem Finish auf Acrylbasis. Dieser Abschluss gibt der Putzoberfläche nicht nur eine brillante Farbe, sondern zeichnet sich durch seine Strapazierfähigkeit und Elastizität aus und ist somit bestens für den Schulalltag geeignet.“ Aus dem früheren Innenhof des Max-Planck-Gymnasiums ist der Ganztagsbereich der Schule geworden

Projektdaten Brillux Produkte Super Latex ELF 3000, Rapidvlies 1525, Sensocryl ELF 266, Rausan KR Feinputz 3530

Objekt Max-Planck-Gymnasium

Gipsergeschäft Klaus Schwarzwälder, Lahr; Malerbetrieb

Standort Lahr

Wagenmann, Lahr

Bauherr Stadt Lahr

Technischer Berater Brillux Hugo Schächtele,

Architekt Abteilung Hochbau, Stadt Lahr

NL Offenburg

Bauleitung Abteilung Hochbau, Stadt Lahr

Überdachter Raum 1 225 m²

Tragwerksplanung Mohnke Höss Bauingenieure, Denzlingen

Baukosten 2,58 Mio. €

Ausführende Malerbetriebe Malerbetrieb Wolfgang Müller, Lahr;

62

Brillux colore

Unter einem Foliendach markante Farben und futuristische Leuchten

Brillux colore

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Max-Planck-Gymnasium, Lahr

Eine hohe atmosphärische Aufenthaltsqualität Das Mitte der 60er-Jahre erbaute Hauptgebäude

Das Schulkonzept als offene Ganztagesschule

des Max-Planck-Gymnasiums in Lahr ist in seiner

verlangte neue Flächen, die über die vordergrün-

architektonischen Grundstruktur und klaren

dige Funktionalität hinaus eine hohe atmosphä-

Nutzungsgliederung nach wie vor erhalten: Aula

rische Aufenthaltsqualität für Schüler und Lehrer

auf der Westseite des Gebäudes, Sporthalle auf

vermitteln. Im ehemaligen Innenhof bot sich für

der Ostseite, Klassenzimmer auf der Südseite,

die Architekten vom städtischen Hochbauamt die

Verwaltung und naturwissenschaftliche Räume auf

Möglichkeit, dem „Max“ die erforderlichen Räume

der Nordseite. Der Innenhof ist mit der Umwand-

als Ganztagsschule zu geben. Der Hof wurde mit

lung zur offenen Ganztagsschule zum Mittelpunkt

einer lichtdurchlässigen Folienkissenkonstruktion

des Schullebens mit Mensa, Kiosk, Mediathek und

überdacht. Auf gut 1 200 m² findet die neue Schul-

verschiedenen Aufenthaltsbereichen geworden.

welt in drei zweistöckigen Kuben mit Räumen wie

Mit über 850 Schülern ist das „Max“ eine der

Lernwerkstätten, Bibliothek, Medienraum, Kiosk

größten Schulen in der Trägerschaft der Stadt Lahr. und Mensa statt. Mit der Verteilung des vorgege-

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21 Grundriss, M 1:750

Grundriss, M 1:750

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1 Lager Multi-Media-Raum 2 Aufenthaltsraum Sportgeräte 3 WC Turnhalle Duschräume 4 Umkleide Installationsraum 5 Technik Windfang 6 Kiosk

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Musikraum Lehrerzimmer Musikraum 2 Lernmittelraum Schülerbibliothek Multi-Media-Raum

13 14 15 16 17 18

Sportgeräte Turnhalle Duschräume Installationsraum Windfang Klassenraum

Lager Aufenthaltsraum WC Umkleide Technik Kiosk Klassenraum Musikraum 1 Schülerbücherei Lehrerzimmer Lateinzimmer Musikraum 2 Räume für die Oberstufe Lernmittelraum SchülerbibliothekAndreas Kollefrath zur Aufgabe, den Schulalltag bunter zu gestalten

19 20 21

Schülerbücherei Lateinzimmer Räume für die Oberstufe

„In Form und Ausgestaltung ist ein Ort mit hoher architektonischer als auch atmosphärischer Fotos (2): Abteilung Hochbau der Stadt Lahr

Aufenthaltsqualität entstanden. Der ehemalige zentrale Innenhof wurde zu einem offenen, kommunikativen und attraktiven Campus. Massive Baukörper, segmentiert durch umlaufende Foto: Fotostudio PEP, Lahr

Lichtschlitze, schaffen ein Spannungsfeld zwischen dieser Offenheit und der Intimität in den Innenräumen. Die einzelnen Farbtöne wurden unter farbpsychologischen Aspekten für den kreativen Ort Schule ausgewählt. Im Zusammenspiel mit dem Bestandsgebäude beschreiben die Farben das Farbspektrum der Fantasie“. Abteilung Hochbau der Stadt Lahr, Silke Kabisch, Andreas Kollefrath

60

Brillux colore

Farbe kann den Schulalltag und die Schulbildung von Jugendlichen verbessern

Brillux colore

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Max-Planck-Gymnasium, Lahr

benen Raumprogramms auf drei Gebäude, anstelle Schule ausgewählt und beschreiben das Farbeines großen Gebäudes, ist der Innenhof weiter of-

spektrum der „Fantasie“. Mit ihrer lebhaften Far-

fen und transparent geblieben. Er kann großzügig

bigkeit kommunizieren die drei massiven Baukör-

in verschiedenen Bereichen und unterschiedlichen

per, deren homogene Fassaden von umlaufenden

Atmosphären als ganzjähriger Aufenthaltsraum

Lichtbändern in Teilsegmente geschnitten werden,

wie auch für Veranstaltungen genutzt werden. Und

eine offene, freundliche und stimmungsvolle

mit dem Herausbrechen der ehemaligen unge-

Atmosphäre, die zum Wohlfühlen der Schüler bei-

dämmten Galeriefassaden wurde die neue Mitte

tragen und ihnen die Identifikation mit ihrer Schule

der Schule zu einem offenen, kommunikativen und

erleichtern soll. Die Fassaden sind mit Rausan KR

attraktiven Campus.

Feinputz 3550 ausgeführt und zeichnen sich durch

Durch die zentrale Anordnung des Ganztags-

eine hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber Abrieb

bereiches hat das gesamte Gebäude in seiner

und Verschmutzungen aus. Neben den architek-

Funktionalität gewonnen. Auch Barrierefreiheit ist

tonischen Gesichtspunkten waren Nachhaltigkeit,

durch den Umbau auf allen Ebenen gegeben.

Energieeffizienz und thermische Behaglichkeit

Die drei neuen Gebäude heben sich in Form- und

zentrale Entwurfsparameter. Zum einen zeigt sich

Farbsprache deutlich von der umgebenden Bau-

dies in der besseren Energiebilanz durch die Op-

struktur ab und betonen dadurch ihren außerge-

timierung der Gebäudehülle, zum anderen in der

wöhnlichen Stellenwert für Schule und Schulalltag.

Wahl der Baustoffe:

Die Strategie des Bauteams, dem auch Schüler

Die Foliendachkonstruktion ist beispielsweise

und Pädagogen des „Max“ angehörten, war, dem

vollständig recycelbar. Obwohl die drei neuen ku-

Bestandsbau bewusst farbige Kontrastpunkte

bischen Gebäude im Innenhof mitgeheizt werden,

entgegenzusetzen: magisches Violett, leuchtendes

führt das Foliendach laut Berechnungen zu einer

Gelb, tiefes Rot, kreatives Blau und lebendiges

Einsparung von rund 17 % Heizenergie.

Grün. Die einzelnen Farbtöne wurden unter farb-

Brigitte Wagner-Rolle, Frankenthal

psychologischen Aspekten für den kreativen Ort

Klaus Schwarzwälder und Wolfgang Müller „Als uns das Farbkonzept des Architekten für das Max-Planck-Gymnasium vorgestellt wurde, waren wir überrascht Fotos (2): Abteilung Hochbau der Stadt Lahr, Einklinker oben: Oliver Kern, Freiburg

von so viel Mut zur Farbe. Aber nicht nur wir finden, dass das Endergebnis dem Architekten Recht gibt. Als es an die Umsetzung ging, kam eine weitere Besonderheit hinzu, denn auf die Kuben sollten ein doppelter Putzaufbau mit Zwischenspachtelung und ein vierfacher Anstrich angebracht werden. Der Normalfall ist ein Oberputz und zwei, vielleicht drei Anstriche. Außerdem waren die Grundierung des Grundputzes sowie die beiden darauf aufgetragenen Putzschichten bereits in dem Farbton eingestellt, den der Kubusteil letztendlich aufweisen sollte. Darauf folgten ein VorGipsergeschäft Klaus Schwarzwälder

Malerbetrieb Wolfgang Müller

und Zwischenanstrich mit normaler Dispersionsfarbe sowie zwei weitere Anstriche mit einem 1:1-Gemisch aus Dispersion und einem Finish auf Acrylbasis. Dieser Abschluss gibt der Putzoberfläche nicht nur eine brillante Farbe, sondern zeichnet sich durch seine Strapazierfähigkeit und Elastizität aus und ist somit bestens für den Schulalltag geeignet.“ Aus dem früheren Innenhof des Max-Planck-Gymnasiums ist der Ganztagsbereich der Schule geworden

Projektdaten Brillux Produkte Super Latex ELF 3000, Rapidvlies 1525, Sensocryl ELF 266, Rausan KR Feinputz 3530

Objekt Max-Planck-Gymnasium

Gipsergeschäft Klaus Schwarzwälder, Lahr; Malerbetrieb

Standort Lahr

Wagenmann, Lahr

Bauherr Stadt Lahr

Technischer Berater Brillux Hugo Schächtele,

Architekt Abteilung Hochbau, Stadt Lahr

NL Offenburg

Bauleitung Abteilung Hochbau, Stadt Lahr

Überdachter Raum 1 225 m²

Tragwerksplanung Mohnke Höss Bauingenieure, Denzlingen

Baukosten 2,58 Mio. €

Ausführende Malerbetriebe Malerbetrieb Wolfgang Müller, Lahr;

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Brillux colore

Unter einem Foliendach markante Farben und futuristische Leuchten

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GATERMANN + SCHOSSIG Architekten, Köln

Interview mit Alfred Schelenz, GATERMANN + SCHOSSIG Architekten

Foto: GATERMANN + SCHOSSIG Architekten, Köln

„Farbe in der Architektur darf nicht einem modischen Trend unterliegen.“ Das Besondere des Architekturbüros GATERMANN + SCHOSSIG ist der Anspruch und das Ziel, dass jedes Projekt für Bauherren und Nutzer es erlaubt, kreative Architekturlösungen zu erarbeiten und umzusetzen, die gleichzeitig wirtschaftlich, nachhaltig und damit zukunftsfähig sind. Dabei sind der Stadtraum, die Kommunikation und Sichtbezüge innerhalb der Gebäude sowie der Bezug zum Außenraum ebenso wichtig wie Materialien, Licht und Farbe bis hin zum Detail. Es ist die Überzeugung des Büros, dass Nachhaltigkeit, Wirtschaftlichkeit, Effizienz, Innovation und Qualität einander nicht ausschließen, sondern sich ganzheitlich verbinden lassen. Das Verständnis von Nachhaltigkeit geht damit weit über ökologische Gesichtspunkte hinaus: Es umfasst Wirtschaftlichkeit, Qualität und Effizienz in Bezug auf Funktionalität und Materialien wie auch die räumliche Qualität der Gebäude und deren Bezug auf ihre Umgebung.

Foto: DBZ Deutsche Bauzeitschrift

als die beste Lösung geplant und realisiert wird. Dabei wird der ganzheitliche Planungsansatz vom frühen Entwurfsstadium an verfolgt, der

Capricornhaus, Medienhafen Düsseldorf

Herr Schelenz, wir wollen heute neben den archi-

Zum anderen war das Capricornhaus das erste

mit Farbe. Material und Farbe haben ja etwas

tektonischen Besonderheiten der Projekte des

Gebäude am südlichen Abschluss des Medien-

miteinander zu tun. In erster Linie versuchen wir

Büros GATERMANN + SCHOSSIG speziell über

hafens mit einer grau in grauen Industriebrachen-

natürlich Gebäude, Gebäudefigurationen und

Farbe in der Architektur reden. Dabei geht es

fläche, sodass dieser Akzent vor der Bahntrasse

-geometrien über den Eigencharakter von Ober-

mir um den Umgang des Büros mit Farbe in der

ein wichtiges Signal war, eine Präsenz im städ-

flächen und Materialien zu schaffen, und das

Architektur. Werden Farbkonzepte speziell

tischen Raum entstehen zu lassen.

im Wechselspiel verschiedener transparenter,

entwickelt – und wer macht das? Und nicht

geschlossener Flächen, massiver und leichter Kon-

zuletzt Ihre Einstellung zum Thema „Farbe in der

Dann ist der Einsatz von Farbe im städtischen

struktionselemente, sodass die Farbe nicht immer

Architektur“. Wir sitzen hier in Düsseldorf unweit

Raum als unterstützende Maßnahme für die Wir-

für den Architekturausdruck allein entscheidend

des Capricornhauses, ein farbiges wenn man

kung und Bedeutung von Architektur?

ist. Farbe ist natürlich ein stark emotionaler Faktor.

so will, zumindest rotes Objekt, das auch aus

Ja, als unterstützende Maßnahme und auch, um

Wir kennen das aus der Farbpsychologie – Farbe

der Distanz eine farbige Signalwirkung hat. Was

die Gewichtung von Architektur in einem Kontext

kann beruhigen, anregen und Farbe sollte dort

war die Entscheidung für diese Farbigkeit beim

zu definieren. Es ist sicher atypisch, mit Farbe in

eingesetzt werden, wo eine Raumwahrnehmung

Capricorn?

unserem Büro so umzugehen, aber ich glaube, ein

unterstützt werden soll, die eine spezifische Stim-

Materialkonzept hat ja auch mit Corporate Identity

Wir haben in den ersten Skizzen, also schon im

weiterer Aspekt ist einfach, dass dieses Rot die

mung erzeugt und die Interaktion mit dem Nutzer

zu tun, d. h., im Grunde hat jede Bauaufgabe eine

Vorentwurf, das Gebäude rot dargestellt. Das war

Dynamik der Gebäudeform auch unterstützt, die

verstärkt. Oder wenn man bestimmte Gefühle, be-

vorbestimmte gestalterische Lösung. Man macht

erstmal so, man kann sagen, ein unbewusster

Struktur des Gebäudes wird dadurch gesteigert.

stimmte Stimmungen oder Informationen im Raum

sich gemeinsam mit dem Bauherrn auf die Suche,

bewusst aus der Nutzung herleiten möchte.

die richtige Sprache zu finden, und da spielt eben

Vorgang und als wir später darüber nachgedacht

64

„Die richtige architektonische Lösung entsteht immer nur dann, wenn man ganzheitlich alles gestalten kann.“

haben, wurden zwei Punkte deutlich, warum das

Wenn es eher atypisch ist, wie beim Capricorn-

so entstanden ist. Einmal ist es die städtebauliche

haus mit Farbe umgegangen wurde, drängt sich

Erfolgt das, was Sie für die Projekte als Farb-

wesentliche Rolle.

Situation, als Kopfpunkt der Speditionsstraße, als

die Frage auf, was ist denn typisch für das Büro

und Materialkonzept entwickeln, in direkter

Corporate Identity war auch für das Capricornhaus

Blickpunkt in der Straßenachse, dadurch braucht

im Umgang mit Farbe?

Abstimmung mit dem Bauherrn oder Investor?

ein Aspekt, dieses als Wahrzeichen, als Signal an

es hier ein gewisses Gewicht, einen Schwerpunkt.

Typisch ist ein bewusst sehr subtiles Umgehen

Das ist ein wesentlicher Aspekt. Dieses Farb- und

dieser Stelle zu setzen. Das Rot ist eine Hausfarbe

Brillux colore

Material in Verbindung mit der Farbgebung eine

Brillux colore

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GATERMANN + SCHOSSIG Architekten, Köln

Interview mit Alfred Schelenz, GATERMANN + SCHOSSIG Architekten

Foto: GATERMANN + SCHOSSIG Architekten, Köln

„Farbe in der Architektur darf nicht einem modischen Trend unterliegen.“ Das Besondere des Architekturbüros GATERMANN + SCHOSSIG ist der Anspruch und das Ziel, dass jedes Projekt für Bauherren und Nutzer es erlaubt, kreative Architekturlösungen zu erarbeiten und umzusetzen, die gleichzeitig wirtschaftlich, nachhaltig und damit zukunftsfähig sind. Dabei sind der Stadtraum, die Kommunikation und Sichtbezüge innerhalb der Gebäude sowie der Bezug zum Außenraum ebenso wichtig wie Materialien, Licht und Farbe bis hin zum Detail. Es ist die Überzeugung des Büros, dass Nachhaltigkeit, Wirtschaftlichkeit, Effizienz, Innovation und Qualität einander nicht ausschließen, sondern sich ganzheitlich verbinden lassen. Das Verständnis von Nachhaltigkeit geht damit weit über ökologische Gesichtspunkte hinaus: Es umfasst Wirtschaftlichkeit, Qualität und Effizienz in Bezug auf Funktionalität und Materialien wie auch die räumliche Qualität der Gebäude und deren Bezug auf ihre Umgebung.

Foto: DBZ Deutsche Bauzeitschrift

als die beste Lösung geplant und realisiert wird. Dabei wird der ganzheitliche Planungsansatz vom frühen Entwurfsstadium an verfolgt, der

Capricornhaus, Medienhafen Düsseldorf

Herr Schelenz, wir wollen heute neben den archi-

Zum anderen war das Capricornhaus das erste

mit Farbe. Material und Farbe haben ja etwas

tektonischen Besonderheiten der Projekte des

Gebäude am südlichen Abschluss des Medien-

miteinander zu tun. In erster Linie versuchen wir

Büros GATERMANN + SCHOSSIG speziell über

hafens mit einer grau in grauen Industriebrachen-

natürlich Gebäude, Gebäudefigurationen und

Farbe in der Architektur reden. Dabei geht es

fläche, sodass dieser Akzent vor der Bahntrasse

-geometrien über den Eigencharakter von Ober-

mir um den Umgang des Büros mit Farbe in der

ein wichtiges Signal war, eine Präsenz im städ-

flächen und Materialien zu schaffen, und das

Architektur. Werden Farbkonzepte speziell

tischen Raum entstehen zu lassen.

im Wechselspiel verschiedener transparenter,

entwickelt – und wer macht das? Und nicht

geschlossener Flächen, massiver und leichter Kon-

zuletzt Ihre Einstellung zum Thema „Farbe in der

Dann ist der Einsatz von Farbe im städtischen

struktionselemente, sodass die Farbe nicht immer

Architektur“. Wir sitzen hier in Düsseldorf unweit

Raum als unterstützende Maßnahme für die Wir-

für den Architekturausdruck allein entscheidend

des Capricornhauses, ein farbiges wenn man

kung und Bedeutung von Architektur?

ist. Farbe ist natürlich ein stark emotionaler Faktor.

so will, zumindest rotes Objekt, das auch aus

Ja, als unterstützende Maßnahme und auch, um

Wir kennen das aus der Farbpsychologie – Farbe

der Distanz eine farbige Signalwirkung hat. Was

die Gewichtung von Architektur in einem Kontext

kann beruhigen, anregen und Farbe sollte dort

war die Entscheidung für diese Farbigkeit beim

zu definieren. Es ist sicher atypisch, mit Farbe in

eingesetzt werden, wo eine Raumwahrnehmung

Capricorn?

unserem Büro so umzugehen, aber ich glaube, ein

unterstützt werden soll, die eine spezifische Stim-

Materialkonzept hat ja auch mit Corporate Identity

Wir haben in den ersten Skizzen, also schon im

weiterer Aspekt ist einfach, dass dieses Rot die

mung erzeugt und die Interaktion mit dem Nutzer

zu tun, d. h., im Grunde hat jede Bauaufgabe eine

Vorentwurf, das Gebäude rot dargestellt. Das war

Dynamik der Gebäudeform auch unterstützt, die

verstärkt. Oder wenn man bestimmte Gefühle, be-

vorbestimmte gestalterische Lösung. Man macht

erstmal so, man kann sagen, ein unbewusster

Struktur des Gebäudes wird dadurch gesteigert.

stimmte Stimmungen oder Informationen im Raum

sich gemeinsam mit dem Bauherrn auf die Suche,

bewusst aus der Nutzung herleiten möchte.

die richtige Sprache zu finden, und da spielt eben

Vorgang und als wir später darüber nachgedacht

64

„Die richtige architektonische Lösung entsteht immer nur dann, wenn man ganzheitlich alles gestalten kann.“

haben, wurden zwei Punkte deutlich, warum das

Wenn es eher atypisch ist, wie beim Capricorn-

so entstanden ist. Einmal ist es die städtebauliche

haus mit Farbe umgegangen wurde, drängt sich

Erfolgt das, was Sie für die Projekte als Farb-

wesentliche Rolle.

Situation, als Kopfpunkt der Speditionsstraße, als

die Frage auf, was ist denn typisch für das Büro

und Materialkonzept entwickeln, in direkter

Corporate Identity war auch für das Capricornhaus

Blickpunkt in der Straßenachse, dadurch braucht

im Umgang mit Farbe?

Abstimmung mit dem Bauherrn oder Investor?

ein Aspekt, dieses als Wahrzeichen, als Signal an

es hier ein gewisses Gewicht, einen Schwerpunkt.

Typisch ist ein bewusst sehr subtiles Umgehen

Das ist ein wesentlicher Aspekt. Dieses Farb- und

dieser Stelle zu setzen. Das Rot ist eine Hausfarbe

Brillux colore

Material in Verbindung mit der Farbgebung eine

Brillux colore

65


Fotos (2): GATERMANN + SCHOSSIG Architekten, Köln

GATERMANN + SCHOSSIG Architekten, Köln

eine starke Sprache sprechen, eine Gestaltqualität

Als Mehrwert nur unter dem Schlagwort Nach-

vermitteln und die Unterstützung durch Farbe da

haltigkeit kann man nicht punkten, man muss

durchaus nicht mehr gewünscht oder erforderlich

die Inhalte benennen und wir haben uns mit den

ist. Glatte Flächen sind besser dafür geeignet,

Inhalten, die jetzt im Rahmen der Zertifizierungs-

Akzente zu setzen, bestimmte Nutzungsschwer-

systeme genannt werden, schon lange davor

punkte im Gebäude zu definieren, zu verstärken

befasst und in unsere Arbeit integriert. Man kann

oder auch das an spezifischen Stellen erforderliche

nur über Inhalte überzeugen und das ist aktuell die

sinnliche Umfeld zu schaffen. Glatte Oberflächen

Betrachtung von Lebenszykluskosten, die wir aber

oder auch Glas setzen wir gerne ein, weil sie

auch schon vor 10 Jahren angesetzt haben und

noch eine zweite Dimension haben, die zusammen

die heute bei großen Bauvorhaben etabliert ist.

mit einer Farbbeschichtung eine gewisse Tiefe

Das geht gar nicht mehr ohne, d. h., diese Nach-

erzeugen. Ich habe also noch eine zweite Tiefen-

haltigkeitsdiskussion hat schon beim Bauherrn

ebene – nicht nur die der Farbe, sondern zusätzlich

eine andere Wahrnehmung hervorgerufen. Nicht

die der Spiegelungen. Durch diese Tiefenwirkung

jeder Bauherr möchte zertifizieren, aber die Inhalte,

wird das Material so spannend. Darüber hinaus hat

die Bestandteil dieser Nachhaltigkeitsdebatte

es eine edle Wirkung.

sind, hält er schon für wesentlich und wichtig. Diese Nachhaltigkeitsdebatte ist mittlerweile stark

Kontor 19, Rheinauhafen Köln

Sie haben vorhin die psychologische Wirkung

überfrachtet und man muss sich auf die Inhalte

von Farbe angesprochen. Gleichwohl unterliegt

konzentrieren, insofern sind die Zertifizierungs-

Farbe einem gewissen Trend. Wie beobachten

instrumente ein Hilfsmittel, um ein im Lebens-

Sie das? Gibt es plötzlich Vorlieben für be-

zyklus beständiges Gebäude zu erschaffen.

RömerMuseum, Archäologischer Park Xanten

des Bauherrn. Es gibt da vielseitige Verknüpfungen, stimmte Farben? die sich gegenseitig ergänzen und verstärken.

Wir erleben, dass einzelne Objekte an bestimmten

Anfangs habe ich gefragt, welche farbigen

Ich denke, es geht in erster Linie darum, die

Stellen als Landmark so ausformuliert werden. Wir

Vorlieben das Büro hat. Das ist nicht eindeutig

richtige sinnfällige Mischung zwischen Oberflä-

befassen uns damit nicht näher, weil es für uns

auszumachen, da das Farb- und Materialkonzept

che, Materialität und Farbakzenten, da wo sie

nicht infrage kommt, uns Trends oder modischen

oft abhängig von der Corporate Identity ist und

gebraucht werden, zu finden. Die Sinneswahrneh-

Erscheinungen zu unterwerfen. Architektur kann

jede Bauaufgabe eine vorbestimmte, gestalte-

mung innerräumlicher Strukturen basiert auf den

nicht Mode sein, wenn wir über Nachhaltigkeit

rische Lösung hat. Was ist denn ihre Lieblings-

gleichen Prinzipien. Ich schaffe ein Gegenüber,

in energetischer Hinsicht nachdenken, oder man

farbe, außer Schwarz?

also eine Farbfläche, eine Materialoberfläche, die

kann nicht ein Gebäude einem modischen Trend

Schon Rot irgendwie, weil es aktiv ist, weil es

mich als Betrachter im physikalischen Raum in der

unterwerfen, weil der Trend den Lebenszyklus des

wahrgenommen wird, aber es kommt auf die

Interaktion definiert, d. h., ich nehme mich selber

Gebäudes nicht überdauern wird.

persönliche Stimmung an. Wenn man sich zu-

wahr, indem ich die Farbfläche im Gebäude oder

Ich denke, jeder Standort, jede Architekturaufgabe

rückziehen möchte, bevorzugt man eher andere,

im Innenraum empfinde und erlebe.

hat ihre spezifische Lösung, die auch eine spezi-

gedecktere Farben. Aber im Arbeitsumfeld gefällt

fische Farbe oder Materialwahl erfordert. Nur das

mir Rot einfach gut.

Welche Erfahrungen haben Sie beim Einsatz

kann im Vordergrund stehen.

von Farbe auf Materialien? Unterscheiden Sie

66

Brillux colore

„Nur Nachhaltigkeit als Mehrwert zu benennen reicht nicht aus, man muss mit Inhalten punkten.“

Herr Schelenz, ich danke für das Gespräch.

zwischen glatten und strukturierten Oberflächen

Das Büro GATERMANN + SCHOSSIG steht auch

Alfred Schelenz, Architekt und Geschäftsführer bei

in der Farbgebung?

für die Themen Baukultur und Nachhaltigkeit.

GATERMANN + SCHOSSIG Architekten, sprach mit Burkhard

Glatte und harte Oberflächen sind eher geeignet,

Nehmen Investoren und Bauherren diese Quali-

Fröhlich, Chefredakteur DBZ Deutsche Bauzeitschrift

mit Farben bespielt zu werden, weil Materialien mit

tätsmerkmale wahr? Wird dieser Anspruch auch

starker Oberflächenstruktur von sich aus schon

als deutlicher Mehrwert wahrgenommen?

Brillux colore

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Fotos (2): GATERMANN + SCHOSSIG Architekten, Köln

GATERMANN + SCHOSSIG Architekten, Köln

eine starke Sprache sprechen, eine Gestaltqualität

Als Mehrwert nur unter dem Schlagwort Nach-

vermitteln und die Unterstützung durch Farbe da

haltigkeit kann man nicht punkten, man muss

durchaus nicht mehr gewünscht oder erforderlich

die Inhalte benennen und wir haben uns mit den

ist. Glatte Flächen sind besser dafür geeignet,

Inhalten, die jetzt im Rahmen der Zertifizierungs-

Akzente zu setzen, bestimmte Nutzungsschwer-

systeme genannt werden, schon lange davor

punkte im Gebäude zu definieren, zu verstärken

befasst und in unsere Arbeit integriert. Man kann

oder auch das an spezifischen Stellen erforderliche

nur über Inhalte überzeugen und das ist aktuell die

sinnliche Umfeld zu schaffen. Glatte Oberflächen

Betrachtung von Lebenszykluskosten, die wir aber

oder auch Glas setzen wir gerne ein, weil sie

auch schon vor 10 Jahren angesetzt haben und

noch eine zweite Dimension haben, die zusammen

die heute bei großen Bauvorhaben etabliert ist.

mit einer Farbbeschichtung eine gewisse Tiefe

Das geht gar nicht mehr ohne, d. h., diese Nach-

erzeugen. Ich habe also noch eine zweite Tiefen-

haltigkeitsdiskussion hat schon beim Bauherrn

ebene – nicht nur die der Farbe, sondern zusätzlich

eine andere Wahrnehmung hervorgerufen. Nicht

die der Spiegelungen. Durch diese Tiefenwirkung

jeder Bauherr möchte zertifizieren, aber die Inhalte,

wird das Material so spannend. Darüber hinaus hat

die Bestandteil dieser Nachhaltigkeitsdebatte

es eine edle Wirkung.

sind, hält er schon für wesentlich und wichtig. Diese Nachhaltigkeitsdebatte ist mittlerweile stark

Kontor 19, Rheinauhafen Köln

Sie haben vorhin die psychologische Wirkung

überfrachtet und man muss sich auf die Inhalte

von Farbe angesprochen. Gleichwohl unterliegt

konzentrieren, insofern sind die Zertifizierungs-

Farbe einem gewissen Trend. Wie beobachten

instrumente ein Hilfsmittel, um ein im Lebens-

Sie das? Gibt es plötzlich Vorlieben für be-

zyklus beständiges Gebäude zu erschaffen.

RömerMuseum, Archäologischer Park Xanten

des Bauherrn. Es gibt da vielseitige Verknüpfungen, stimmte Farben? die sich gegenseitig ergänzen und verstärken.

Wir erleben, dass einzelne Objekte an bestimmten

Anfangs habe ich gefragt, welche farbigen

Ich denke, es geht in erster Linie darum, die

Stellen als Landmark so ausformuliert werden. Wir

Vorlieben das Büro hat. Das ist nicht eindeutig

richtige sinnfällige Mischung zwischen Oberflä-

befassen uns damit nicht näher, weil es für uns

auszumachen, da das Farb- und Materialkonzept

che, Materialität und Farbakzenten, da wo sie

nicht infrage kommt, uns Trends oder modischen

oft abhängig von der Corporate Identity ist und

gebraucht werden, zu finden. Die Sinneswahrneh-

Erscheinungen zu unterwerfen. Architektur kann

jede Bauaufgabe eine vorbestimmte, gestalte-

mung innerräumlicher Strukturen basiert auf den

nicht Mode sein, wenn wir über Nachhaltigkeit

rische Lösung hat. Was ist denn ihre Lieblings-

gleichen Prinzipien. Ich schaffe ein Gegenüber,

in energetischer Hinsicht nachdenken, oder man

farbe, außer Schwarz?

also eine Farbfläche, eine Materialoberfläche, die

kann nicht ein Gebäude einem modischen Trend

Schon Rot irgendwie, weil es aktiv ist, weil es

mich als Betrachter im physikalischen Raum in der

unterwerfen, weil der Trend den Lebenszyklus des

wahrgenommen wird, aber es kommt auf die

Interaktion definiert, d. h., ich nehme mich selber

Gebäudes nicht überdauern wird.

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wahr, indem ich die Farbfläche im Gebäude oder

Ich denke, jeder Standort, jede Architekturaufgabe

rückziehen möchte, bevorzugt man eher andere,

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Brillux colore

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starker Oberflächenstruktur von sich aus schon

als deutlicher Mehrwert wahrgenommen?

Brillux colore

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Produktsortiment Greifen Sie jederzeit auf technische Informationen, Bilder und PDF-Datenblätter von über 12.000 Artikeln zu.

Farbtonmuster Speichern Sie Farbtöne im Notizbuch und bestellen Sie direkt die farbverbindlichen Scala Farbtonmuster.

Niederlassungen Öffnungszeiten, Telefonnummern und Routenfunktion zu allen Brillux Niederlassungen – wo immer Sie gerade sind. Farbfächer Blättern Sie in den Farbfächern von Brillux Scala und RAL classic und lassen Sie sich den Farbton fotorealistisch im Innenraum oder an der Fassade anzeigen. Überprüfen Sie die Machbarkeit für verschiedene Produkte. Aktuelles Stets informiert über Produktneuheiten, Aktionen, Veranstaltungen und vieles mehr.

Kontakt Weitere Informationen erhalten Sie unter www.brillux.de oder senden Sie eine E-Mail an kontakt@brillux.de

Farbtonscanner Nehmen Sie Farben von Wänden oder Gegenständen mit dem Handy auf und finden Sie die nächstgelegenen Farbtöne in den Farbfächern.

Ansprechpartner Greifen Sie auf die Kontaktdaten Ihres Brillux Verkaufsberaters zu.

..Service wo immer Sie sind.

Impressum Herausgeber Brillux GmbH & Co. KG, Münster Redaktion + Konzept Bauverlag BV GmbH, Gütersloh Grafisches Konzept + Layout formba – grafikdesign + konzeption, Hamburg colore Ausgabe Nr. 3, Juni 2011

Codescanner Scannen Sie EAN-Codes von Brillux Produkten und QR-Codes aus Broschüren ein und rufen Sie z. B. das passende Praxismerkblatt ab.

Die App für iPhone, iPad und Android. Ob im Büro, auf der Baustelle oder beim Kunden – mit der kostenlosen Brillux App für iPhone, iPad und auch für Android Smartphones haben Sie jetzt immer alles griffbereit: alle Produkte, alle Farbtöne, alle Niederlassungen und noch vieles mehr. Verschiedene Such- und Scanfunktionen ermöglichen Ihnen den sekundenschnellen Zugriff auf alle Informationen. Sie sehen, von Brillux können Sie eben in jeder Hinsicht immer etwas mehr erwarten. www.brillux.de/app


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Brillux | Postfach 16 40 | 48005 Münster Tel. +49 (0)251 7188-8799 | Fax +49 (0)251 7188-439 | kontakt@brillux.de | www.brillux.de

2622/041/25/0611 8826.9651.0003

Max-Planck-Gymnasium, Lahr


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