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Ein Stück Heimat
by Brillux

Wer einmal in Tübingen war, ist von der charmanten Stadt am Neckar zweifellos begeistert. Hier trifft mittelalterlicher Stadtkern auf innovative Studierendenstadt und lässt damit eine harmonische Atmosphäre aus historischer Nostalgie und moderner Lebensweise entstehen. Darauf aufbauend liegt auch in Sachen Bauen der Schwerpunkt auf dem Erhalt der Altstadt und einer möglichen (Um-)Nutzung bestehender Gebäude und Baulücken. Aus diesem Grund war es auch für das Stuttgarter Architekturbüro
DIA Dittel Architekten GmbH selbstverständlich, das 1989 errichtete „Hotel Domizil“ im Rahmen einer ganzheitlichen Gebäudesanierung sehr behutsam umzugestalten, um so den ursprünglichen Charakter des Hauses innerhalb der Stadtstruktur erhalten zu können.
Unterwegs ein Gefühl von Zuhause
Bereits 1990 – ein Jahr nach seiner Fertigstellung – wurde der Hotelbau aus der Feder des Tübinger Architekten Rolf Schnaufer vom Bund Deutscher Architekten ausgezeichnet und erhielt 2018 mit dem „Hotel & Design Award“ erneut eine eindrucksvolle Würdigung. Zudem ist es bis heute das einzige Hotel in ganz Tübingen, das direkt am Wasser gelegen und damit die erste Anlaufstelle sowohl für Geschäftsreisende als auch für private Urlauber aus aller Welt ist. Im Rahmen der umfassenden Sanierung wurden alle 79 Zimmer, die Lobby und das Restaurant neu gestaltet. Dafür hat das verantwortliche renommierte Architekturbüro aus dem Herzen Stuttgarts vor allem den markanten Standort des Hotels einbezogen. „Eine große Inspirationsquelle war für uns dabei der umliegende Neckar“, so Charlotte Greifenstein als zuständige Projektleiterin von DIA Dittel Architekten.

Daher sind es gerade blaue und grüne Farbtöne, die einen Großteil der Wandflächen prägen, während darüber hinaus „kontrastreiche Farben und Materialien den konzeptionellen Bezug zum vielfältigen Stadtbild Tübingens herstellen“.
Ein Wechsel mit Beständigkeit
Das Hauptziel der Sanierung lag darin, die 4.000 m2 einem zeitgemäßen und flexiblen Konzept folgen zu lassen. So wurden unter anderem die Haupthäuser des Gebäudekomplexes mit einem neuen, offen gestalteten Zwischenbau verbunden, der eine gemeinsame und unabhängige Nutzung aller Teilbereiche erlaubt. Klare und weitläufige Raumstrukturen dieser Art, die sich bei Bedarf auch separieren lassen, beherrschen das gesamte neue Hotelkonzept – von den Zimmern über den Lobby- und Gastronomiebereich bis zur ausladenden Terrasse. Das waren wichtige Aspekte für die neue Hotelleitung, die im Rahmen der Sanierung ebenfalls einen Generationswechsel durchlaufen, mit viel Engagement die Renovierung des Hauses vorangetrieben und damit den entsprechenden Bauprozess stark beeinflusst hat. „Durch die Tatsache, dass es sich um ein inhabergeführtes Hotel handelt, war eine enge Zusammenarbeit und ein direkter Austausch mit der Bauherrschaft möglich. Dabei waren die kurzen Kommunikationswege ein großer Vorteil, denn so konnten wir den Entwurf nach den individuellen Anforderungen sehr detailliert entwickeln“, erläutert Charlotte Greifenstein. Die daraus resultierende Botschaft spiegelt sich buchstäblich im Endergebnis und im Namen wider: Domizil – ein neu geschaffenes Zuhause mit einer einladenden und behaglichen Grundstimmung.



Neue Kontraste für neue Dynamik
Dass die Gestaltung eines Zuhauses für jeden Menschen andere Ansätze beinhaltet, aber mit einer gewissen harmonischen Atmosphäre verknüpft ist, zeigt sich auch hier durch den Rückgriff auf den vielfältigen Einsatz unterschiedlicher Materialien innerhalb einer stringenten, klaren Formensprache. So stehen im Hotel Domizil kräftige, unifarbene Textilien sanften Farbverläufen gegenüber, während runde und weiche Formen in Kombination mit gerasterten Strukturen eine gewisse Dynamik hervorrufen.
Dies erzeugt tagsüber eine freundliche und helle Atmosphäre, während es am Abend zu einer ruhigen, gemütlichen Stimmung beiträgt. Neben indirekten Beleuchtungselementen wird diese Ausstrahlung durch den zentral verorteten Kamin unterstützt, der die einzelnen Bereiche sowohl verbindet als auch trennt. Zudem prägt ein großer Holzanteil die Innenraumgestaltung und damit das heimelige Ambiente. „Holz ist ein nachwachsender Rohstoff und damit im Sinne der Nachhaltigkeit ein Material der Gegenwart und Zukunft – das ist für uns ein wichtiger Aspekt“, so die Projektleiterin von DIA Dittel Architekten. „Darüber hinaus bietet er dank seiner Materialeigenschaften zahlreiche Verwendungsmöglichkeiten.“ So findet sich in den Zimmern unter anderem ein multifunktionaler, sehr geome- trisch gestalteter Kleiderschrank aus Holz und Stahl, der ebenfalls als Sitznische und Kofferablage genutzt werden kann. Solche universell nutzbaren Möbel finden häufig Eingang in Sanierungen. „Mit Problemen oder Gegebenheiten im Bestand umgehen zu müssen, bringt oft kreative oder unkonventionelle Lösungsansätze dieser Art hervor“, erklärt Charlotte Greifenstein. „Auch wenn ein Neubau mehr Spielraum für eine ganzheitliche Planung mit sich bringt, so ist doch gerade eine Kombination aus Neubau und Sanierung besonders reizvoll. Darüber hinaus müssen bei einer Sanierung keine Grünflächen versiegelt werden und ‚graue‘ Energie kann eingespart werden.“ Ein ausdrucksstarkes Argument und bei einem überzeugenden Ergebnis wie diesem alles andere als grau!
OBJEKT STANDORT
Hotel Domizil, Tübingen
BAUHERR | NUTZER
Hotel Domizil, Tübingen

ARCHITEKT
DIA Dittel Architekten, Stuttgart
TECHNISCHE BERATERIN
Sabine Reith, Brillux Stuttgart/West

VERKAUFSBERATER
Bernd Breusch, Brillux Reutlingen
AUSFÜHRENDER MALERBETRIEB
Heinrich Schmid GmbH & Co. KG, Abteilung Hayri Kabasakal, Tübingen
BRILLUX PRODUKTE
Vetrolux ELF 3100
Sensocryl ELF 267
Superlux ELF 3000
BRILLUX SCALA-FARBTON
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