3 / 1 4 | Tec hnik
Fassadenfarben Dauerhaft schรถne Fassaden
2014_05_BX_PQ3-14_RZ4.indd 101
22.08.14 12:03
Fotos: Martin Duckek, Ulm
Foto: Gunter Binsack, Leipzig
P채dagogisches Zentrum, Schleiz/Braun & Partner GbR Ingenieurb체ro, Schleiz
M ul t i t a l e n t F a s sa d enfa rb e Visitenkarte und Schutzschild Fassadenfarben dienen nicht nur der Gestaltung von Gebäuden, sondern leisten einen wichtigen Beitrag zum dauerhaften Werterhalt und zum Schutz des Bauwerks vor Witterungseinflüssen und Umweltverschmutzung. Zum einen gilt es, das Fassadenbild zu erhalten und die Farbwirkung des Anstrichs langfristig zu sichern. UV-beständige Beschichtungen sorgen dafür, dass die Brillanz des Farbtons bewahrt bleibt, wohingegen Schmutz abweisende Eigenschaften vor einer schleichenden Vergrauung des Farbtons schützen. Die Farbbeständigkeit kann auch durch Witterungseinflüsse in Mitleidenschaft gezogen werden – etwa durch den Abbau des Bindemittels. Dann verlieren Pigmente und Füllstoffe an Halt und lösen sich in einem weißlichen Abrieb. Dieser Prozess wird von Malern Kreidung genannt. Zum anderen soll die Bausubstanz selbst geschützt werden. Im Vordergrund steht dabei der Feuchteschutz, denn Feuchteeinwirkungen im Wandbildner sind die Hauptursache für Bauschäden: etwa Risse oder Sprengungen im Putz bzw. Kalkausblühungen oder auskristallisierende Salze. Auch Algen- und Pilzbefall wird durch feuchte Außenwände begünstigt. Mit den Kenngrößen für die Wasserdurchlässigkeit (w-Wert) und die Wasserdampfdiffusionsdurchlässigkeit (sd-Wert) lassen sich zwei wichtige Eigenschaften der Anstrichmittel ausdrücken: die Fähigkeit, Wasser abzuweisen bzw. Wandfeuchte wieder an die Luft abzugeben. Damit können Fassadenanstriche auch helfen, den Wärmedämmwert einer Außenwand zu erhalten, denn dauerhafte Feuchtigkeit sorgt für unerwünschte Wärmeverluste in der Gebäudehülle.
Fotos: Martin Duckek, Ulm
Foto: Gunter Binsack, Leipzig
Auch andere Umwelteinflüsse spielen eine große Rolle für den Fassadenschutz. Der beschichtete Untergrund muss vor aggressiven Luftschadstoffen wie stickstoff- und schwefelhaltigen Abgasen (NO2 und SO2) oder Kohlendioxid (CO2) und den damit verbundenen Gefahren der Bauteilschwächung abgeschirmt werden. Zunehmend werden auch Mikroorganismen ein Problem für Außenflächen. Verantwortlich dafür ist u. a. das feuchtere Klima. Aber auch Sporenbelastungen in der Umgebung verstärken das Befallrisiko.
2014_05_BX_PQ3-14_RZ4.indd 1
Wohnbebauung Edisonallee, Neu-Ulm Florian Krieger – architektur, Darmstadt
22.08.14 12:03
Fa s s a de n f a r b e n im S ys t em Konsequent sicherer Schutz Gemäß DIN EN 971-1 ist ein Beschichtungsstoff ein »flüssiges, pastenförmiges oder pulverförmiges Produkt, das, auf einen Untergrund aufgetragen, eine Beschichtung mit schützenden, dekorativen und/oder anderen spezifischen Eigenschaften ergibt«. Eine solche Beschichtung besteht aus Bindemitteln sowie weiteren Füllstoffen, Lösemitteln und sonstigen Zusätzen. Die eigentliche Färbung des Anstrichs geben die anorganischen oder organischen Pigmente, die unlöslich in das Bindemittel eingebunden sind. Fassadenbeschichtungen werden durch die verschiedenen eingesetzten Bindemittel definiert, die ganz wesentlich die Eigenschaften der Fassadenfarben wie auch den sd-Wert und den w-Wert sowie ihre Oberflächenstruktur bestimmen. Danach unterscheidet man zwischen Dispersionsfarben, Siliconharzfarben und Silikatfarben. Die Einteilung betrifft vor allem die Art der Verbindung von Bindemittel und Pigmenten. So werden bei Kunststoffdispersionen die Pigmente vom Bindemittel vollständig umhüllt, während bei Siliconharzfarben die Moleküle durch sogenannte Bindemittelbrücken zusammengefügt werden. Silikatfarben dagegen härten durch eine chemische Reaktion zwischen Bindemittel und Untergrund aus. Nach diesem Verkieselungsprozess halten Silikatkristallgitter die Pigmente und den Untergrund zusammen.
kleine Fotos: Wohnbebauung Fockenheide, Hamburg/Huke-Schubert Berge Architekten, Hamburg; großes Foto rechts: Stadtwerke Lemgo/ h.s.d. architekten bda, Lemgo
2014_05_BX_PQ3-14_RZ4.indd 2
Fotos: Stahl+Brößkamp, Hamburg
Mit diesen drei Beschichtungssystemen können nahezu alle Fassaden wirkungsvoll geschützt werden. Für spezielle Aufgaben stehen Beschichtungen mit besonderen Qualitätseigenschaften zur Verfügung. Die Auswahl erfolgt nach den Anforderungen an den Anstrich und dessen Funktionen sowie nach der Beschaffenheit des Untergrunds. Dieser muss immer sorgfältig auf seine spezifischen Eigenschaften geprüft werden, das gilt vor allem für Fassadensanierungen bei Bestandsbauten. Wichtig für den Fassadenschutz ist der konsequente Einsatz von Produktfamilien mit exakt aufeinander abgestimmten Systemkomponenten von der Grundierung über den Putz bis zum eigentlichen Farbanstrich.
22.08.14 12:03
Foto: Christian Eblenkamp, Rietberg
1
Fotos: Stahl+Brößkamp, Hamburg
2
3
2014_05_BX_PQ3-14_RZ4.indd 3
Die drei Bindemittelsysteme: 1. Dispersionsfarben: die Pigmente sind vom Bindemittel vollständig umhüllt 2. Siliconharzfarben: Pigmente und Füllstoffe sind durch Bindemittelbrücken miteinander verbunden 3. Silikatfarben: Pigmente und Untergrund sind durch Silikatkristallgitter miteinander verbunden (Verkieselung)
22.08.14 12:03
2
3
Wohnhaus, Saarbr端cken/Markus Ott Architekt, Saarbr端cken
2014_05_BX_PQ3-14_RZ4.indd 4
Foto: L端bkemann Fotodesign, Mannheim
1
22.08.14 12:03
Prozess der Fotokatalyse 1. An der Oberfläche werden durch UV-Einstrahlung negativ geladene Elektronen im fotoaktiven Titandioxid freigesetzt. 2. In der Luft befindliche Sauerstoffmoleküle nehmen negative Elektronen auf. 3. Negativ geladener Sauerstoff trifft auf in der Luft befindliche Wassermoleküle. 4. Daraus entstehen H2O2 und O = Wasserstoffperoxid und Sauerstoff. 4
5
5. Organische Ablagerungen an der Oberfläche werden durch das entstandene Wasserstoffperoxid oxidiert und damit zersetzt.
Sc hüt z e n d e H aut Das organisch gebundene System Zu den wichtigsten Bindemitteln gehören wasserlösliche Kunststoffdispersionen, beispielsweise hochwertiges Reinacrylat oder unempfindliche Copolymere. Aufgrund der starken Pigmentbindung sind Kunststoffdispersionen in der Lage, allerhöchste Farbtonsicherheit zu gewährleisten, vor allem, wenn anorganische Pigmente verwendet werden. Kunststoffdispersionen sind aufgrund ihrer guten Haftungseigenschaften auf allen mineralischen Untergründen verwendbar, auch auf WDVS mit organisch gebundenen Putzen.
Foto: Lübkemann Fotodesign, Mannheim
Kunststoffdispersionen zeichnen sich vor allem durch folgende Eigenschaften aus: hohe Farbtonvielfalt und Farbtonstabilität sehr gute Haftung und hohe mechanische Belastbarkeit hoher Widerstand gegen aggressive Luftschadstoffe ideal für den Einsatz in städtischen und industriellen Bereichen Nach dem Auftragen des Anstrichs verdampft der in der Dispersion enthaltene Wasseranteil und es entsteht ein Film, der im mittleren Bereich diffusionsoffen (sd-Wert ≤ 0,5 m, gilt für Evocryl 200), dafür aber hoch wasserabweisend ist (w-Wert < 0,1 kg/(m2h0,5). Dieser Film schützt die Außenwand vor Nässe, Kälte und Wind, aber auch vor den aggressiven Belastungen durch Umwelt- und Luftverschmutzung. Gerade im industriellen Umfeld oder in verkehrsbelasteten städtischen Bereichen neigen viele Fassaden aufgrund der hohen Feinstaubemissionen zur frühzeitigen Vergrauung und Verschmutzung. Bei Beschichtungen mit fotokatalytischer Wirkung werden organische Substanzen, z. B. Staubund Rußpartikel, chemisch abgebaut. Ohne in seiner Wirkungsweise nachzulassen, läuft dieser Umsetzungsprozess immer wieder von Neuem ab – und lässt die Fassaden wie frisch gestrichen aussehen.
2014_05_BX_PQ3-14_RZ4.indd 5
22.08.14 12:03
SICHERER GRUNDSCHUTZ GEGEN VERSCHMUTZUNG
SCHUTZ GEGEN MIKROORGANISMEN
FOTOKATALYSE GEGEN RUSS UND STAUB
Re v ol u t i on f ü r sa ub ere F a ss a d en Evocryl 200 mit Evoflex-Technologie Evocryl 200, das neueste Produkt der Brillux Dispersionsfarben, verstärkt den Schutz vor Verschmutzung mit einer völlig neu entwickelten und in dieser Form im Farbenbereich bisher einzigartigen Bindemittelkombination: Bei der neuen Evoflex-Technologie werden die organischen Bindemittelpolymere mit anorganischen Bestandteilen ausgerüstet, die wie ein starker Schutzmantel die Pigmente umhüllen. Dadurch entsteht eine flexible Oberflächenhärte – mit dem Erfolg, dass Schmutzpartikel kaum noch Halt an der Oberfläche der Beschichtung finden und anhaften können. Mit dieser bahnbrechenden Technologie sorgt Evocryl 200 für eine lang anhaltende Sauberkeit der Fassade und eine beständige Leuchtkraft der Farben. Damit verlängern sich die Renovierungsintervalle und die Farben bleiben länger strahlend schön. Evocryl 200 ist eine zu 100 % auf Reinacrylat basierte Fassadenfarbe mit allen positiven Eigenschaften einer Kunststoffdispersion. Durch die feste Integration der Bestandteile in die Bindemittelmatrix bleiben auch alle anderen wünschenswerten Eigenschaften der Kunststoffdispersion erhalten, allen voran die grenzenlose Farbtonvielfalt. Denn die organischen Bindemittel können unter dem Evoflex-Schutzmantel weiterhin so viele Farbpigmente einhüllen, dass sich höchst intensive Farbtöne erzielen lassen. Auch dunkle Farbtöne für WDVS sind mit der TSR-Formel von SolReflex möglich. Die neue Evoflex-Technologie bietet zusammen mit zwei anderen Schutzformeln von Brillux zudem einen perfekt abgestimmten Dreifachschutz für die Fassade, der sich optimal auf die jeweilige Belastungssituation ausrichten lässt. Während die Schutzwirkung bei Solartect auf einer chemischen Reaktion unter Sonnenlichteinstrahlung basiert und Staub- und Rußpartikel durch Oxidation zerstört werden, sorgt die Beschichtung mit Evocryl 200 dafür, dass sich die meisten Schmutzpartikel gar nicht erst auf der Oberfläche ansiedeln können. Gegen den Befall durch Mikroorganismen schützt das Wirkstoffdepot der Protect-Qualität von Evocryl 200. So sorgt das dreifache Schutzkonzept für strahlend saubere und dauerhaft intensive Fassadenfarben.
2014_05_BX_PQ3-14_RZ4.indd 6
22.08.14 12:03
Foto: Markus Nilling, Dortmund
Hรถlkeskampring, Herne/Weyers Architekten, Herne
2014_05_BX_PQ3-14_RZ4.indd 7
22.08.14 12:03
Foto: Christian Eblenkamp, Rietberg
2014_05_BX_PQ3-14_RZ4.indd 8
22.08.14 12:03
Vi e l s e iti ge r We tt ers c hut z Das Silicon-System Das modernste Beschichtungssystem ist ein Anstrichstoff auf der Basis von Siliconharzen. Silicon-Fassadenfarben vereinen die positiven Eigenschaften von mineralischen und dispersionsgebundenen Farbbeschichtungen. Das bedeutet, dass sie wie Dispersionen ausgesprochen wasserabweisend, aber gleichzeitig hoch wasserdampfdurchlässig wie Silikatfarben sind. Damit sind Silicon-Beschichtungen universell einsetzbar. Sie eignen sich sowohl für organische wie für mineralische Untergründe und können auch auf bestehenden Altanstrichen aufgetragen werden. Auch als Renovierungsanstrich für intakte WDVS kommen Siliconfarben zur Anwendung. Silicon-Fassadenfarben zeichnen sich durch folgende Eigenschaften aus: schlagregendicht, hoch wetterbeständig resistent gegenüber Luftschadstoffen Schmutz abweisende Wirkung extrem lange haltbar
großes Foto links: Wohnhaus, Gütersloh/ Arnd Zumbansen, Gütersloh; kleine Fotos: Bürogebäude Nuppeney, Koblenz/ Freier Architekt BDA Dipl.-Ing. Jens J. Ternes, Koblenz
2014_05_BX_PQ3-14_RZ4.indd 9
Fotos: Axel Stephan, Frankfurt
Nach dem Verdampfen des Lösemittels entsteht eine spannungsarme, nicht Film bildende Schicht. Da die verwendeten Bindemittel weder bei Wärme noch bei Feuchtigkeit weich werden oder aufquellen, ist der Anstrich ausgezeichnet gegen die Anhaftung von Schmutzpartikeln gerüstet. Durch die Färbung mit anorganischen Pigmenten sind die Siliconfarben sehr gut deckend und bleiben auch bei Wind und Wetter lange Zeit farbecht. Allerdings ist die Farbpalette etwas eingeschränkt, da die anorganischen Pigmente wegen der mikroporösen Struktur der Beschichtung besonders hochwertig sein müssen und nicht für alle Farbtöne UV-beständige und witterungsstabile anorganische Pigmente zur Verfügung stehen.
22.08.14 12:03
Deutschhausstraße, Marburg/Farben Schütz GmbH & Co. KG, Marburg
Si c he rh e i t f ü r h is t o ris c he F a ss a d en Das Silikat-System
Die Vorteile des Silikat-Systems sind: extrem hohe Lebensdauer keine Behinderung der Dampfdiffusion hoher Schutz vor Algen- und Pilzbefall ideal zum Einsatz an historischen Gebäuden Die Farbpalette von Silikatfarben ist auf wasserglasbeständige, anorganische Pigmente beschränkt. Die dadurch bedingte gedämpfte Farbigkeit und die Eignung für Untergründe aus Kalkputzen machen Silikatbeschichtungen zur klassischen Farbqualität für die Denkmalpflege.
2014_05_BX_PQ3-14_RZ4.indd 10
22.08.14 12:03
Fotos: Axel Stephan, Frankfurt
Silikatfarben sind stark alkalische Anstrichstoffe auf Basis von kieselsäurehaltigem Kaliwasserglas. Weil sie früher nur mit mineralischen Pigmenten natürlichen Ursprungs hergestellt wurden, sind sie auch als Mineralfarben bekannt. Im Gegensatz zu den Dispersionsfarben bilden Silikatfarben keinen Film und verkleben nicht mit dem Untergrund, sondern gehen eine chemische Verbindung mit ihm ein. Daraus resultiert eine höchst beständige Verbindung zwischen Anstrich und Anstrichträger. Der Verkieselungsprozess betrifft die Putzschicht bzw. die obere Schicht des Anstrichuntergrundes. Dementsprechend beschränkt sich der Einsatzbereich des Silikat-Systems auf mineralische Untergründe, deren Oberflächen verkieselungsfähig sind. Die chemische Verbindung mit dem Untergrund und die UV-Stabilität des Bindemittels Kaliwasserglas sind die wesentlichen Gründe für die hohe Lebensdauer von Silikatfarben. Zudem gewährleistet die gute Wasserdampfdurchlässigkeit von Silikatfarben, dass im Bauteil enthaltene Feuchtigkeit ungehindert nach außen diffundieren kann. Das hält die Wände trocken und vermeidet Kondensatfeuchte an der Baustoffoberfläche, womit das Risiko für Algen- und Pilzbewuchs reduziert wird. Auch die hohe Alkalität von Kaliwasserglas schafft einen zusätzlichen Schutz vor dem Befall mit Mikroorganismen.
Fotos: Axel Stephan, Frankfurt
2014_05_BX_PQ3-14_RZ4.indd 11
22.08.14 12:03
Foto: Oliver Kern, Freiburg
Gesch채ftshaus, Umkirch/a plus architekten, Kirchzarten
2014_05_BX_PQ3-14_RZ4.indd 12
22.08.14 12:03
N a t ür l i c h ge g e n A lg en und Pilze Das neue Hybrid Protect-Konzept Neben Verschmutzungen werden zunehmend Algen und Pilze ein Problem für Außenflächen. Milde Winter und feuchtwarme Sommer begünstigen die Lebensbedingungen für Mikroorganismen ebenso wie Veränderungen der Schadstoffe in der Luft. Befinden sich Grünflächen mit Baumbewuchs oder Gewässer in der Umgebung des Bauwerks, kann dies Algen- und Pilzbefall fördern. Und nicht zuletzt können Baumängel für zuviel Feuchte auf der Fassade sorgen und damit den Bewuchs mit Mikroorganismen begünstigen.
Foto: Oliver Kern, Freiburg
Grundsätzlich gilt: Je trockener ein Bauteil, desto geringer ist die Gefahr von Algen- oder Pilzbefall. Auf Flächen, die dauerhaft trocken bleiben, können sich Mikroorganismen nicht ansiedeln und verbreiten. Nicht immer jedoch ist es möglich, die Fassade durch konstruktive Maßnahmen vor Regen und Tauwasser zu schützen und nicht immer ist ein entsprechender Wandaufbau möglich. Die Protect-Qualitäten von Brillux können hier mit einem Algen und Pilze bekämpfenden Wirkstoffdepot einen lang anhaltenden bioziden Schutz der Fassade sichern. Dagegen bietet die neu entwickelte Silikat-Fassadenfarbe HP 1801 von Brillux einen völlig natürlichen, biozidfreien Schutz gegen Algen und Pilze. Das jüngste Brillux Produkt aus dem System der Silikatfarben setzt auf einen doppelten Schutzmechanismus: Der nährstofffreie Anstrich macht die Oberfläche besiedlungsresistent, denn sie bietet keine Nahrung mehr für Mikroorganismen, vor allem für Pilze. Und der ausgewogene Wasserhaushalt von Beschichtung und Untergrund sorgt für eine extrem schnell trocknende Oberfläche. Die so geschützte Fassade ist deutlich schneller trocken und zeigt weder Wasserfilm noch Wassertropfen an der Oberfläche – das nimmt den meisten Algensorten die Wachstumsgrundlage. Für die Beschichtung mit Hybrid Protect geeignet sind alle mineralischen Fassadenputze sowie alte Silikatanstriche.
2014_05_BX_PQ3-14_RZ4.indd 13
22.08.14 12:03
kleine Fotos: Auf dem Dach des Brillux Produktionsgebäudes befindet sich ein Wetterstand, wo die Prüfmuster im Langzeittest einer natürlichen Bewitterung im Freien ausgesetzt sind. großes Foto rechts: In der Abteilung Forschung und Entwicklung bei Brillux in Münster werden die neuen Produkte auf Herz und Nieren geprüft.
Qual i t ä t a l s Ma x ime Forschung und Prüfverfahren Der Weg zum marktfähigen Produkt ist lang. Bei Brillux werden neu entwickelte Fassadenfarben aufwendigen Prüfverfahren unterzogen. Schon in der Abteilung Forschung und Entwicklung wird bei der Produktentwicklung in vielschichtige Prüfprozedere investiert, um die Praxistauglichkeit der neuen Produkte sicherzustellen. Mit diesen technisch und zeitlich intensiven Maßnahmen unterstreicht Brillux seinen hohen Qualitätsanspruch. Bei Fassadenfarben steht neben optimalen Verarbeitungseigenschaften und speziellen physikalischen Merkmalen die Wetterbeständigkeit im Vordergrund. Dafür werden zunächst forcierte Schnelltests bei künstlicher Bewitterung durchgeführt. Später müssen sich die Beschichtungen dann in einer Echtsituation im Langzeit-Wettertest beweisen. Hier werden die Prüfkörper unter erschwerten Bedingungen (Aufstellung 45° / Ausrichtung S/W) mindestens zwei Jahre exponiert. Die Witterungseinflüsse führen in der Regel zu qualitativen Einschränkungen der Bindemitteleigenschaften, die visuell und messtechnisch bewertet werden. Dabei werden Kreidungsaktivität, Farbtonhaltung, Schmutzverhalten, mikrobiologischer Befall und andere morphologische Veränderungen, wie z. B. Veränderungen des Glanzgrades, gemessen. Bei den bauphysikalischen Untersuchungen werden u. a. die Wasseraufnahme und die Wasserdampfdurchlässigkeit untersucht und bewertet. Neben dem Bewitterungstest werden die Produkte in der Abteilung Qualitätssicherung weiteren, tief gehenden chemisch-physikalischen Prüfungen unterzogen. Die Anwendungstauglichkeit der Produkte wird praxisnah mit professionellen Malern beurteilt. Dabei geht es sowohl um Verarbeitungsqualität und Applikationsverhalten wie auch um die Prüfung der Akzeptanz der Produkte. Da nämlich die menschlichen Sinnesorgane deutlich besser funktionieren als so manche Analyseapparatur, ist die Beurteilung der Fachleute eines der wichtigsten Kriterien für die Entwicklung einer optimalen Beschichtungsrezeptur.
2014_05_BX_PQ3-14_RZ4.indd 14
22.08.14 12:03
Fotos: Brillux
2014_05_BX_PQ3-14_RZ4.indd 15
22.08.14 12:03
B r i l l u x F a s s a d ent ec hnik: We rt e r h a l t mit S ys t em Ein ganz neues Schutzsystem bietet die neueste Brillux Entwicklung Evocryl 200 mit Evoflex-Technologie. Mit seiner besonderen Oberflächenhärte entsteht ein hervorragender Grundschutz für Fassaden, der die Anhaftung von Schmutzpartikeln minimiert und damit einer vorzeitigen Vergrauung des Fassadenanstrichs entgegenwirkt.
Das Schutzkonzept Protect verfügt über ein verkapseltes Wirkstoffdepot und baut mit einem passiven Filmschutz einen hohen Widerstand gegen Mikroorganismen auf. Dadurch kann der Schutz der Fassade vor dem Befall mit Algen und Pilzen erheblich verlängert werden. Viele Brillux Fassadenfarben können mit Protect ausgestattet werden. Das neue Hybrid Protect schützt auf natürliche Weise vor Algen- und Pilzbefall: Der besiedlungsresistente Anstrichfilm ohne Biozidzusatz bietet Algen und Pilzen keine Nährstoffgrundlage und sorgt zusätzlich mit seinem physikalisch optimierten Wasserhaushalt für schnell trocknende Fassaden. Das Solartect-Siegel steht für Produkte mit fotokatalytischer Wirkung. Diese bauen unter Einfluss von Sonnenlicht organische Substanzen wie Staub- und Rußpartikel chemisch ab und lassen Fassaden länger sauber und frisch aussehen. Der Fotokatalyse-Prozess beginnt immer wieder neu – ohne in seiner Wirkungsweise nachzulassen.
SolReflex wurde speziell für die Beschichtung von WDVS mit dunklen Intensivfarbtönen entwickelt. Dabei kommen Farbrezepturen mit besonders gut infrarotreflektierenden Pigmenten zum Einsatz. Mit dieser TSR-Formel werden die Aufheizung der gedämmten Fassadenoberfläche und damit Rissgefahr und Verformungsrisiko reduziert.
2014_05_BX_PQ3-14_RZ4.indd 16
22.08.14 12:03
Mehr Informationen zu Fassadenfarben von Brillux finden Sie unter www.brillux.de/fassadenfarben
Organisch gebundenes System (Kunststoffdispersionen) Evocryl 200, Universal-Fassadenfarbe 903, Mattosil Fassadenfarbe 960, Creativ Vivalin Fassadenlasur 866, Lacryl Tiefgrund ELF 595, Tiefgrund 545, Grundierkonzentrat ELF 938, Haftgrund LF 3720, Fassaden-Streichf端ller 444
Silicon-System Silicon-Fassadenfarbe 918, Silicon-Grundfestiger 916, Silicon-Grundierfarbe 917, Silicon-Streichf端ller 910
Silikat-System Silikat-Fassadenfarbe HP 1801, Silikat-Finish 1811, SilikatGrund 1803, Silikat-Streichf端ller 3639
2014_05_BX_PQ3-14_RZ4.indd 17
22.08.14 12:03
Vorschau 4/14 In der energetischen Modernisierung ist die Wärmedämmung der Gebäudehülle nicht wegzudenken. Für die große Menge der Bestandsbauten, vor allem im Wohnungsbau, ist eine Sanierung der Fassade mit einem Wärmedämm-Verbundsystem in vielen Fällen sinnvoll. Denn nach wie vor gilt: Dämmen lohnt sich! Die Investition in eine fachgerechte Fassadendämmung rechnet sich allen Unkenrufen zum Trotz, zumal die Energiekosten weiter steigen und die Geldbeutel von Hausbesitzern und Mietern auch in Zukunft erheblich belasten werden. Ausschlaggebend für die volle Funktionsfähigkeit der mit WDVS gedämmten Fassade ist in jedem Fall die richtige Konstruktion von kritischen Anschlussdetails, wie z. B. Fensterbänken und Raffstorekästen, sowie die fachmännische Ausführung durch ein Handwerksunternehmen und die Verarbeitung im System. Mit sieben WDV-Systemen aus perfekt aufeinander abgestimmten Einzelkomponenten kann Brillux für jedes Anforderungsprofil eine durchdachte Lösung anbieten – vom Neubau bis zur Sanierung, vom Einfamilienhaus bis zum Hochhaus.
2252/386/24,5/0914 8826.9651.1003
Foto Titel: Martin Duckek, Ulm Zeichnung Rückseite: Brillux
WDVS sicher planen
Brillux | Weseler Straße 401 | 48163 Münster Tel. +49 (0)251 7188-8799 | Fax +49 (0)251 7188-54064 kontakt@brillux.de | www.brillux.de
2014_05_BX_PQ3-14_RZ4.indd 18
22.08.14 12:03