Briloner Anzeiger Ausgabe vom13.06.2018 Nr.23

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Jahrgang 43 Mittwoch, 13. Juni 2018 Auflage: 34.000 Stück

Nr.

23

DIE Wochenzeitung für die Städte Brilon, Olsberg, Willingen, Winterberg, Medebach und Hallenberg

Briloner Hanseteam bereit für Rostock Delegation wirbt beim 38. Internationalen Hansetag Brilon. Am 20. Juni entsendet Bürgermeister Dr. Christof Bartsch die offizielle Briloner Delegation aus Rat, Verwaltung und BWT GmbH zu den 38. Internationalen Hansetagen nach Rostock.

Das Hanseteam im vergangenen Jahr bei den 37. Internationalen Hansetagen in Kampen.

Stichwort der Woche „Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen“, dieser Spruch unseres ehemaligen Bundeskanzlers Helmut Schmidt ist inzwischen zu einem geflügelten Wort geworden. Kürzlich sah ich zufällig einen kurzen Ausschnitt einer „visionären“ Rede von Helmut Schmidt zur Verleihung des westfälischen Friedenspreises in Münster aus dem Jahr 2012 und erschrak: Viele Probleme, die in der EU inzwischen eingetreten sind, hat der 2015 verstorbene Altkanzler vor sechs Jahren schon sehr präzise vorhergesagt. Sowohl das Ausscheiden der Briten, heute als „Brexit“ bittere Realität, als auch das Scheitern der EU Osterweiterung, sagte der Mann, den ich für einen der klügsten deutschen Politiker der Neuzeit halte, damals voraus. Besonders ein Satz sorgte für entsetzte Blicke der prominenten Zuschauer: „Der Grund für das Scheitern der EU könnten wir Deutschen sein“. Helmut Schmidt führte aus, dass bei der Wiedervereinigung im Jahr 1990 niemand damit gerechnet hatte, dass Deutschland 20 Jahre später das ökonomisch stärkste Land auf dem Kontinent sein werde. Dabei

Foto: privat

„Euro“ – Visionen bestünden bei unseren Nachbarn immer noch Zweifel an unserer Friedfertigkeit. Die Frage, ob die Deutschen sich wirklich geändert haben, stellen sich die Engländer und Franzosen bis heute. Schon im Jahr 2012 warnte Helmut Schmidt davor, dass das Verfassungsgericht, die Bundesbank und die Bundeskanzlerin Deutschland zum politischen Zentrum Europas erklären würden und das sehr zum Ärger der Nachbarn. Auch die „öffentliche Meinung“ in Deutschland sei zunehmend von einer nationalen, egoistischen Denkweise geprägt. Heute, sechs Jahre später, merken wir: Wenn wir selber nur unsere nationalen Interessen in den Vordergrund stellen, brauchen wir uns nicht zu wundern, wenn in anderen europäischen Staaten „Populisten“ an die Macht kommen, die wiederum ihre nationalen Interessen in den Vordergrund stellen. Als überzeugter Europäer sah Helmut Schmidt diese Entwicklung mit großer Sorge. Ihm war klar, dass in einer globalen Welt nationale Regierungen einzelner Staaten nicht mehr viel ausrichten können. Das Scheitern einer

europäischen Verfassung und die gescheiterten Verträge von Maastricht und Lissabon haben aus der EU ein reines Bürokratiemonster gemacht, in dem die deutsche Regierung und deutsche Lobbyisten den Ton angeben. Eine Reform der EU, welche das Wohl der Menschen in den einzelnen Mitgliedsstaaten in den Vordergrund stellt und nicht wie jetzt die wirtschaftlichen Interessen einzelner Staaten und Lobbygruppen, ist längst überfällig. Ein Scheitern der EU würde uns alle zum Spielball von Machtinteressen der Großmächte und der multinationalen Konzerne machen. Ich gebe zu, dass ich ungern in einem von Deutschland dominierten Resteuropa leben möchte, dessen unmittelbare Nachbarn dann den Chinesen, russischen Oligarchen oder Google und Amazon gehören würden. Das wäre nämlich die wahrscheinlichste Alternative zur EU. Leider kann Helmut Schmidt den Regierenden in diesem Land nicht mehr ins Gewissen reden (sofern sie noch eins haben). Diesen Part müssen wir dann wohl jetzt selber übernehmen. Norbert Schnellen

Der Delegation gehören auch der Bürgermeister persönlich, die Briloner Waldfee und Vertreter der Briloner Wirtschaft an, die die kulturellen, touristischen und wirtschaftlichen Merkmale präsentieren. Gemeinsam sollen die zahlreichen Besucher die Stadt Brilon als Gastgeberin der 40. Internationalen Hansetage wahrnehmen. Die Delegierten der Stadt Brilon nehmen zusätzlich an offiziellen Terminen wie Empfängen, der Delegiertenversammlung oder dem Programm der Wirtschaftshanse teil. Auch das Youth-Hansa-Team Brilon macht sich am Mittwoch auf die Reise nach Rostock. Zum Angebot der Jugendhanse gehört dort unter anderem die Übernachtung auf traditionellen Segelschiffen.

In dieser Ausgabe

MEDEBACH:

Österntorfest ................20

SCHÜTZENFEST IN:

Winterberg ...................16

SONDERTHEMEN:

Immobilien ...................24 Messe: „TOP-Nachwuchs für TOP-Firmen” ............9

Einen Tag vor der städtischen Delegation (19. Juni) starten die elf „Briloner Hanseradler“ gen Rostock und möchten pünktlich zum Beginn der Rostocker Hansetage mit den Briloner Hanseshirts einfahren. Lesen Sie weiter auf Seite 4.

Der nächste BRILONER ANZEIGER erscheint am: Mittwoch, 20. Juni 2018 – Redaktions- und Anzeigenannahmeschluss: Donnerstag, 14. Juni 2018, 10 Uhr Kontakt: Obere Mauer 1 · 59929 Brilon · Tel. 02961 9776-24 · Fax 02961 9776-30 · redaktion@briloner-anzeiger.de · www.brilon-totallokal.de Erscheint kostenlos


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